Chupferhammer Zeitung 2013
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Chupferhammer Zeitung 2013
P. P. Chupferhammer Geschäftsstelle Sonneggstrasse 28 9642 Ebnat-Kappel info@chupferhammer.ch www.chupferhammer.ch 9642 Ebnat-Kappel WG Schlatt, Niederteufen / WG Stocken, Schönengrund / WG Steinenbach, Ebnat-Kappel / WG Centralstrasse, Ebnat-Kappel / WG Stofel, Unterwasser / WG Wald, Wald AR / WG Mülibach, Wila ZH (Schalchen) Chupferhammer WG Alpenhof, Walenstadtberg / WG Freiestrasse, Weinfelden / Werkstatt im Rosengarten, Ebnat-Kappel / WG Rumalu, Heiligkreuz (Mels) / Werk- und Heimstätte Idasonne, Dotnacht / LG Sitzberg, Schmidrüti Nachrichten und Jahresberichte 2013 Gemeinnütziger Verein für Wohn- und Beschäftigungsangebote und Werkstätten für Menschen mit besonderen Bedürfnissen Spendenkonto: 90-18877-9 Chupferhammer – Nachrichten und Jahresberichte 2013 Inhalt 4 5 6 8 12 15 19 22 28 Bericht des Präsidenten Erinnerung Bericht des Geschäftsführers Wohngemeinschaft Rumalu Wohngemeinschaft Alpenhof Wohngemeinschaft Centralstrasse Wohngemeinschaft Freiestrasse Lebensgemeinschaft Sitzberg Werkstatt im Rosengarten Titelbild: Aus der WG Rumalu 3 38 43 46 50 54 58 64 65 70 Wohngemeinschaft Schlatt Wohngemeinschaft Wald Wohngemeinschaft Stofel Wohngemeinschaft Stocken Wohngemeinschaft Steinenbach Idasonne, Werk- und Heimstätte Das leitet uns! Jahresrechnung 2013 Adressliste Verein Chupferhammer Druck: Toggenburger Druckerei Redaktion: Bruno Kohler Korrektur: Marcel Sutter Layout: Mischa Kohler Auflage: 13´200 Bericht des Präsidenten J etzt aber Chupferhammer! steht auf der Home-Page des Vereins Chupferhammer www.chupferhammer.ch. „Jetzt aber Chupferhammer!“ Das war und ist das Motto für die aktive Auseinandersetzung mit den täglichen Anforderungen, die das Zusammenleben im privaten und öffentlichen Raum mit sich bringen. „Jetzt aber Chupferhammer!“ ist ebenfalls das Motto für die Weiterentwicklung der Grundideen und Visionen der Leute im Chupferhammer. Der Chupferhammer startete im 2013 in einen weiteren Abschnitt seines Daseins. Der neue Finanzausgleich hat die Ressourcen der Leitung und der Angestellten für längere Zeit stark beansprucht. Lange Zeit standen viele Unsicherheiten im Raum. Die eigentliche Aufgabe der Institution lief Gefahr, ins Abseits zu geraten. Diese Zeit geht nun doch bald dem Ende entgegen. Der berühmte Streifen am Horizont ist sichtbar. Das Augenmerk konnte vermehrt auf den Berufsauftrag gerichtet werden. Die Chupferhammer-Gemeinschaft nahm sich einiges vor. Nach über 30 Jahren des Bestehens kennt sie keine endgültige Standards, keine endlich guten Rezepte, keine fertigen Konzepte. Jede Einheit wird täglich mit Wandel beglückt sowie mit dem Wahrnehmen (d.h. für wahr nehmen) von täglich veränderten Bedürfnissen. Um diese hohe Flexibilität innerhalb der Einheiten auch zu einem gemeinschaftlichen Prozess werden zu lassen, wurde der Chupfertag 2013 unter den Titel: „Entwicklung einer Vision 2020“ gestellt. Alle Personen im Chupferhammer waren eingeladen, ihre Visionen und Ideen einzubringen und zu diskutieren. Die Ergebnisse dieser Tagung sollen in weitere Grundsatzpapiere des Chupferhammers Einzug finden. Auch wurden anschliessend Arbeitsgruppen zu verschiedenen aktuellen Themen gebildet. Die Zeit der Wechsel ist im 2013 auch in anderen Belangen deutlich geworden. Die Geschäftsstelle hat mit dem festen Standort in Ebnat-Kappel ein anderes Gesicht erhalten und es sind neue Menschen eingezogen. Pensionierungen waren bisher nicht ganz neu, doch aber selten. Zum ersten Mal ist eine Gesamtleitung einer Einheit pensioniert worden. Cornelia und Angelo haben den Alpenhof in andere Hände übergeben. Nicht nur Wechsel standen an, nein, es ist auch eine neue Einheit hinzugekommen. Im Zürcher Oberland steht das Haus der jüngsten Wohneinheit, die Lebensgemeinschaft Mülibach. Es ist sehr erfreulich, wie die grosse Gemeinschaft ihre Flexibilität, ihre Individualität, aber auch das Gemeinsame pflegt. Ich bin überzeugt, dass der Start in Richtung Vision 2020 einige Entwicklungen, Veränderungen aber auch Verfestigungen entstehen lässt. Beigetragen dazu haben und werden ganz verschieden Personen: Die Frau, die seit vielen Jahren in einer Wohneinheit zu Hause ist; der Zivi, der nur für einige Monate am gemeinschaftlichen Werk teilnimmt; die Heilpädagogin, der Sozialpädagoge, der Betreuer, usw. Kurz: Alle nehmen ihre Verantwortung wahr und arbeiten mit. Ihnen allen danke ich von Herzen. Ohne das riesige Engagement Aller könnte die Idee Chupferhammer nicht überleben. Die Freude und auch Lust am gemeinsamen Zusammenleben, die gegenseitige Sorge, die Verbindlichkeit im Streit, das sind Eigenschaften im Chupferhammer. Nochmals vielen Dank. Alois Bigger Mehr Hand und Fuss. Weil die Ereignisse in der Nachbarschaft oft wichtiger sind als das, was in der weiten Welt passiert, berichtet das Toggenburger Tagblatt so ausführlich über das Leben in der Region. Wenn Sie ein Wörtchen mitreden möchten, ist ein Abo die nahe liegende Lösung: Telefon 071 987 48 66, aboservice@tagblatt.ch oder www.toggenburgertagblatt.ch/abo Erinnerung 5 Adieu Sebastian von Bruno Kohler I ch weiss es nicht mehr so genau, waren es sechs oder gar sieben Mal, dass wir miteinander das Layout für die Chupferhammer Zeitung gestaltet haben. Als Zivildienstleistender hast Du in der WG Alpenhof und später in der WG Freiestrasse gewirkt. Daraufhin hast Du als Filmemacher für den Dokumentarfilm „zu Besuch im Chupferhammer“ alle damals bestehenden Einheiten des Chupferhammers besucht und so die einzelnen Bereiche sehr gut kennen gelernt. Als nächstes hast Du dich angeboten, das Layout für den seit langem in Zeitungsform erscheinenden Jahresbericht des Chupferhammers zu übernehmen. Was bis anhin von mir mit Cutter, Schere und Pinzette am Lichtpult in mühsamer Handarbeit gestaltet wurde, hast Du von da an geschickt in dei- nem Computer komponiert. Obwohl dies gar nicht deine berufliche Ausrichtung war, hast Du wie ein Virtuose die Texte und Bilder in deinem Programm zusammengestellt. Weißt Du noch? Gemeinsam mit Ivo und später mit Marcel, welche nebst der Mitgestaltung auch die Korrekturen besorgten, entwickelten sich diese Layouttreffs zu einem jährlichen Freinachthappening. Am Samstag trafen wir uns zum Brunch und verabschiedeten uns – mit kleinen, viereckigen Augen – jeweils am Sonntag in der Früh! Seite um Seite wurden die Ideen verfeinert und umgesetzt. Sorgfältig wurde die Titelseite mit einem ausgewählten Bild versehen und das Inhaltsverzeichnis der Reihenfolge angepasst. Lieber Sebastian, ich freute mich jedes Mal auf diese ganz besondere Nacht! Obwohl wir uns zwischendurch auch mal verpflegten, konzentrierten sich unsere Gespräche vor allem um das angestrebte Produkt. Jetzt, im Nachhinein merke ich, wie wenig ich dich dadurch anderweitig kennenlernte. Erst an deiner Abdankungsfeier habe ich ein bisschen mehr erfahren, wie vielseitig Du auch sonst noch unterwegs warst und wie viele Leidenschaften Du nebst Beruf und junger Familie pflegtest. Konntest Du eigentlich auch mit Bällen jonglieren? Es würde mich nicht wundern, wenn Du auch darin ein sensibler Virtuose warst! Dein Weg hat dich aber in eine andere Richtung gewiesen. Nur wenn ich versuche, alles in einer viel grösseren Ordnung zu sehen, kann ich Ansätze von Erklärungen erahnen. Ich war völlig überrascht ... Mit der neuen Ausgabe der Chupferhammer Zeitung versucht sich nun Mischa in die Layouttasten zu werfen. Mit den von dir gestalteten Grundstrukturen und seinen bis jetzt erworbenen Kenntnissen in der Ausbildung zum Polygraf gelingt ihm dies sehr gut. Nur, die Freinacht gibt’s bis anhin halt noch nicht ... Für unsere gemeinsame und spannende Zeit bin ich dir überaus dankbar! Bericht des Geschäftsführers Jetzt aber Chupferhammer! von Daniel Bruttin, Geschäftsführer I m vergangenen Jahr erinnere ich mich sehr gerne an ein denkwürdiges Ereignis: Der Chupfertag am 15. Juni 2013 im Schulhaus Engelswilen in Dotnacht TG. Wie im letzten Jahresbericht angekündigt, haben wir uns daran gemacht, eine „Vision Chupferhammer 2020“ zu entwickeln. Alle Menschen im Chupferhammer, Bewohnende, Mitarbeitende, Angestellte und Vorstand waren aufgerufen mitzutun, das sind immerhin über 250 Personen. Angemeldet und teilgenommen haben dann etwa 120, diese Beteiligung war allein schon überwältigend! Unter dem Motto: „Jetzt aber Chupferhammer!“ sammelten wir Ideen und Anliegen. Gearbeitet wurde nach der Open Space Methode, gestartet sind wir alle zusammen im grossen Kreis in der Turnhalle des Schulhauses. Nachdem wir Gesprächsthemen, Gruppen und Gruppenleitungen bestimmt hatten, zogen sich diese Gruppen in verschiedene Räume und aufs Gelände (es war schönes Wetter!) zurück und es begann ein reges Austauschen, Diskutieren, Schreiben, Zeichnen und Theater spielen. Getränke und Verpflegung standen den ganzen Tag über zur Verfügung, für die Mittagszeit wurde das Angebot zu einem tollen Buffet ausgebaut. Gegen Abend kamen wir wieder zusammen, stellten uns gegenseitig die Resultate vor und diskutierten, wo wir dran bleiben wollten. Es bildeten sich fünf Gruppen, zu den Themen „Alter“, „Werte“, „Olympiade“, „Lernende vernetzen“ und „Neue Werkstatt“. Hier soll die Arbeit weitergeführt werden, damit sie nicht verloren geht. „Jetzt aber Chupferhammer!“ hiess es auch im Kanton Zürich. Wir planten und starteten eine neue Wohngemeinschaft auf Ende Jahr. Unsere Präsenz im Kanton Zürich mit der Lebensgemeinschaft Sitzberg können wir durch das neue Angebot Mülibach in Schalchen im Tösstal verdoppeln. Wie sich das im Chupferhammer gehört, kam der Startschuss plötzlich, als wir eine Liegenschaft gefunden hatten und gleichzeitig die erste Bewohnerin einen Platz benötigte. Inzwischen wächst die Gruppe schon kräftig. Herzlich Willkommen, Mülibach! „Jetzt aber Chupferhammer!“ war auch ein wichtiger Ausruf gegenüber den Kantonen. Die Umsetzung des NFA (Neuer Finanzausgleich) ging im vergangenen Jahr in eine konkrete Phase über. Nun wurde sichtbar, wie die Betriebsbeiträge berechnet werden (in jedem Kanton ein bisschen anders). Neue Kontrollzahlen, Berechnungsmethoden, Qualitätskriterien und vieles andere mehr, fordern nun vor allem die Verwaltung heraus. Ich habe bestimmt die Hälfte meiner Arbeitszeit aufgewendet, die Kantone mit den verlangten Unterlagen zu bedienen und gleichzeitig zu analysieren, was neue Weisungen von uns für Änderungen verlangen und wie wir auf die neuen Verhältnisse reagieren sollen. Da sich so viel veränderte, war es auch wichtig, auftauchender Verunsicherung zu begegnen. Es wurden auch Defizite sichtbar und so musste fast überall der Beitrag neu verhandelt werden. Hier konnten wir einigen Erfolg verbuchen, die Grundlagen werden wieder besser und die mageren Jahre weichen hoffentlich einer soliden Grundlage, wenn man wohl auch kaum auf fette Jahre hoffen darf. Dass wir schon immer bescheidene Ansprüche hatten, kommt uns zugute. Neben der Konsolidierung der Existenzgrundlagen und der Entwicklung der Organisationsziele beschäftigte uns 2013 ein weiteres Thema: „Beziehung und Sexualität“. Das sind einerseits sehr private Themen, uns beschäftigte aber vor allem die Frage, was in einer Organisation getan werden darf, aber auch muss. Konkret standen zwei Gefässe im Vordergrund: Mit internen Weiterbildungen haben wir ausgelotet, wie das Thema im Chupferhammer Platz haben kann: Welche Aufgabe haben Angestellte? Wie steht es um die Moral? Wie gehen wir im Spannungsfeld der Angehörigenarbeit mit Sexualität um? Wie spreche ich „darüber“? Welche Grenzen muss ich beachten? Welche Rechte haben Menschen mit Beeinträchtigung? In drei Veranstaltungen – wir nennen sie Qualitätszirkel – haben sich die Angestellten diesen Fragen gestellt. Die zweite Maßnahme betraf eine bestehende interne Weisung, die den Umgang mit Gewalt regelt. Sie wurde um das Thema Sexualität erweitert. Einerseits wollen wir damit explizit sexuelle Übergriffe verhindern, andererseits aber auch den Auftrag ans Personal formulieren, dass es professionell auf Herausforderungen reagieren soll und dass Liebe und Sexualität selbstverständlich einen Platz im Chupferhammer haben. „Jetzt aber Chupferhammer!“ Stolz und selbstbewusst wollen wir das sagen! Dass dies heute und in Zukunft möglich ist, beweist sich im Alltag. Die tägliche Arbeit beweist erst, ob unser Konzept auch gelebt wird. Das geht nur gemeinsam, wenn jede und jeder an seinem Platz das Beste versucht. Mein Dank geht darum zuerst an alle Angestellten für ihre Arbeit. Dank aber auch den Bewohnenden, dass sie den Chup- 7 ferhammer zu ihrem Zuhause machen und den Mitarbeitenden in der Werkstatt und den Tagesstätten, dass sie an unseren Produkten mitarbeiten. Vielen Dank den Freiwilligen Helfern, die sporadisch oder regelmässig eine kleine oder grosse Hilfestellung geben. Vielen Dank dem Vorstand, dessen Mitglieder uns den Rücken stärken. Vielen Dank allen Partnern die wohlwollend unsere Arbeit unterstützen. Und ein ganz herzliches Dankeschön den vielen Menschen und Firmen, die uns mit ihren Spenden ein Stück Unabhängigkeit ermöglichen. WG Rumalu Neues aus dem Wohngemeinschaftsleben von Alex Good Nun feierten wir schon das dreijährige Jubiläum mit einem Tag des offenen Ateliers, am 24. Mai 2014. D as Leben in der Wohngemeinschaft hat sich im Laufe der letzten drei Jahre zu einem schönen Zusammenleben entwickelt. Im letzten Jahr haben wir wieder viele schöne Erlebnisse miteinander geteilt. Dank motivierten Bewohnern und einem starken Team haben wir viele Herausforderungen miteinander bewältigt. Wir machten wieder durchs ganze Jahr viele gemeinsame Ausflüge in die nähere oder weitere Umgebung, wie z.B. an den Walensee. Es ist nun auch ein schönes Ankommen in der neu umgestalteten und hergerichteten Hausumgebung. Auch lassen die vielfältigen kulturellen Angebote von Mels fast keine Wünsche offen ... So geniessen wir die Fasnacht, an der vor allem Nina gerne teilnimmt. Bei der Chürschnen nahmen wir wieder am Letaerefeu- er-Brauch teil. Alessandro geht sehr gerne wöchentlich zu seiner „Sina“, dem Therapiepferd, und geniesst es sichtlich. Michael wurde ein spezieller Wunsch durch die Stiftung Wunderlampe erfüllt. Er durfte einen halben Tag bei der Rettungssanität verbringen, dabei alle Hilfsmittel kennenlernen und anwenden. Zum Abschluss gab es einen „richtigen“ Rettungswageneinsatz mit Blaulicht, Sirenen und Rettung einer „verwundeten“ Person. Wir verbrachten wunderbare Ferien-Tage am Gardasee, unterhielten uns mit den Nachbarn am Begegnungsfest bei uns im Garten und schauten im Herbst die Heimkehr der Kühe bei den Alpabfahrten, was vor allem Martin genoss. Am stimmungsvollen Weihnachtsmarkt verkauften wir wieder unsere neusten Kreativprodukte vom Bahnhof-Atelier. 9 Hier bei uns kann nun familienähnlich so selbständig wie möglich gelebt werden. Dabei leistet jeder seinen Beitrag für die Gemeinschaft im Haushalt, teilweise mit Unterstützung der Bezugspersonen. Im Haus selber durften auch die Bewohner ihre Zimmer neu einrichten und so wurde auch ihren Wünschen und Bedürfnissen entsprochen. Mit dem Besuch des Samichlauses, der wiederum in lockerer Art das Jahr Revue passieren liess und Tipps abgab, in welchem Bereich die jeweiligen Bewohner sich doch noch verbessern könnten, ging es schon dem Jahresende zu. Zum Jahresabschluss durfte dann ein feines Weihnachtsessen mit anschliessend Lieder singen und Geschenke auspacken aber nicht fehlen. Ferien am Gardasee von René Schaffner „Manchmal ist es gut wenn man auch etwas wagt und dann kommt eventuell etwas gutes oder freudiges dabei heraus!“ (Zitat Martin) A m Montagmorgen waren schon alle startklar für die Italien-Ferien. Wir fuhren mit zwei Autos über den San Bernardino. Nach der Grenze assen wir die erste Pizza – weitere werden sicher noch folgen. Die Fahrt verlief gut und wir kamen zufrieden an unserem Ferienort Castell Nuovo del Garda an. Dort bezogen die Bewohner ihr Zuhause für die nächsten Tage, so hatte jeder eine kleine Wohnung mit einem grossen Zimmer mit Doppelbett, ein zweites Zimmer für einen Betreuer/In, einer kleinen Küche, Bad und der Sitzecke. Wir Betreuer waren in dieser Zeit abwechslungsweise Gäste in ihrer Wohnung. Gut erholt begaben wir uns am Dienstag zum Frühstück ins Restaurant, dort besprachen wir miteinander das Programm, welches wir in diesen Ferien erleben möchten. Jeder Bewohner konnte seine Wünsche anbringen. Es kamen einige gute Wünsche zum Vorschein und alle waren zufrieden. Heute geht es auf den Markt, Morgen an den Gardasee und die andere Gruppe ins Gardaland und übermorgen nach Verona zum Amphitheater. So fuhren wir los Richtung Markt nach Desenzano del Garda. Im Auto fragte ich Nina, ob sie sich auf das Gardaland Morgen freue? Ihre Antwort kam schnell: „Zuerst ist jetzt und heute, alles andere bitte später, denn wenn man schon an morgen denkt, kann man sich nicht am Heute erfreuen!“ Wo sie recht hat, hat sie recht. Die an sich kurze Strecke mit dem Auto wurde auch zu einem Erlebnis, viva Italia, wir kamen in einen Stau. Das bedeutet wirklich gelebte Selbstbestimmung, da kann sich jeder eine Scheibe davon abschneiden. Es war ein Gedränge und Gehupe vor der Zahlstelle. Auch wir haben unseren braven Schweizer, der sich an das geregelte gewohnt ist, abgelegt. So sind wir auch zu unserem Ziel gekommen. Der Lohn war ein schöner Markt am Lago di Garda in Desenzano. Flanieren, parlieren mit den Italienern und sich etwas Schönes kaufen war angesagt. Das gibt natürlich auch Hunger. So assen wir in der Altstadt am Hafen in einem wunderschönen Restaurant. Alessandro konnte den „Apéro“ im Stehen einnehmen, danach die Vorspeise an einem Tisch und den Hauptgang an einem anderen, natürlich hat er sich immer ein sonniges Plätzchen dafür ausgesucht. Auf dem Nachhauseweg sind wir noch nach Sirmione, wo eine wunderbare Burg steht. Viele Treppen mussten von Nina, Alex und Marius erklimmt werden, damit die Aussicht genossen werden konnte. Wie Nina gesagt hat: „ Eine unbezahlte Aussicht“, was in ihrem Fall auch stimmte, sie musste als einzige keinen Eintritt bezahlen. Was sie natürlich freute. So, nun kam der Appetit wieder und ein leckeres Restaurant wurde schnell gefunden. Ein voll erfüllter Tag neigte sich dem Ende zu, alle gingen zufrieden zu Bett und freuten sich auf Morgen. Heute Mittwoch kam der von Martin und Nina lang herbeigesehnte Ausflug ins Garda land. Wir teilten uns in zwei Gruppen auf, die andere besuchte Garda und Bardolino. Für diejenigen die das Gardaland nicht kennen: Es kann mit dem Europapark verglichen werden, nur ist es kleiner. Es gibt dort viele verschiedene Bahnen, in der Nähe ist noch das Sea Life und das Movieland. Nina, Martin, Markus, Marius und Ruedi fuhren am Mittwoch ins Gardaland. Es war nach der Saison und es hatte nicht allzuviele Leute, was den Aufenthalt schon mal gemütlicher machte. Martin wollte sofort auf die Bahnen und wir steuerten schon eine schnelle Achterbahn an. Es war seine erste Fahrt, aber es machte ihm Spass und er wollte mehr. Nina überwand sich auch auf eine Bahn zu gehen und war stolz auf ihren Mut. Nach einer nächsten Attraktion (Spaceshuttle) begaben wir uns zum Mittagessen. Der Höhepunkt für Martin war, als er alleine in die Geisterbahn durfte. Nachdem er am Anfang mit Begleitung noch Angst hatte, schaffte er es gleich noch zweimal alleine! Die zweite Gruppe fuhr nach Garda, dort 11 angekommen gab es natürlich auch wieder viele Geschäfte. Nun wollte sich Alessandro auch etwas kaufen. Und was kauft sich ein echter Italiener wohl? Einen Pullover mit der Aufschrift „I Love Italia“. So flanierten wir durch das Städtchen und am See entlang bis zum Mittagessen. Als wir unser Restaurant aussuchen wollten, wurde Alessandro sofort vom Kellner herzlich begrüsst und es war selbstverständlich, dass er einen eigenen Tisch bekommen hat. Selten haben wir einen so verständnisvollen Kellner gesehen. Alessandro genoss es sichtlich! Wir sahen auch einen Strassenmusiker, von welchem Michael fasziniert war. Später hat er sich sogar selber als Musikant versucht. Er hat sein Käppi auf den Strandweg gelegt, sich auf eine Bank gesetzt und mit singen begonnen. Wenn jemand vorbeilief, zeigte er mit einer Handbewegung auf seine Mütze. Leider kam nicht so viel Geld zusammen. Am Hafen von Bardolino assen wir noch eines der besten Gelati an der Sonne. Wir trafen uns mit den anderen am Abend in Breschiera del Garda zum Nachtessen. Das ausgewählte Restaurant befand ich auf einem Floss mitten in der Altstadt. Es war wirklich eine aussergewöhnlich schöne Stimmung mit all den Häusern und Leuten in den Strassen. Am letzten Tag haben wir auch noch ein kulturelles Programm eingebaut, welches Verona hiess. Dort angekommen sind wir natürlich sofort dem Amphitheater zugesteuert, wo uns zwei Legionäre in Uniform in Empfang nahmen. Sie waren ausgerüstet mit Brustpanzer, Helm und einem Schwert! Doch Michael hat das keinen Eindruck gemacht und er ist mutig auf sie zugesteuert. Einem hat er sogar das Schwert abgenommen und mit ihm „gekämpft“. So haben sie sich ergeben und wir konnten ein Gruppenfoto mit ihnen machen. Danach ging eine Gruppe das Amphitheater von innen besichtigen. Es war eindrücklich, wie gross es gebaut war, alles aus Steinen und sehr hoch. Wir mussten viele Treppen erklimmen, um ganz oben anzukommen. Doch es wurde mit einer grandiosen Aussicht über Verona belohnt, auch sahen wir die andere Gruppe unten auf der Piazza stehen und winkten ihnen zu. Im Inneren war das Theater auch beeindruckend, so viele Tribünenplätze aus Granitsteinen, welche wie eine grosse Treppe gegen den Himmel ragten. Auf der Bühne in der Mitte entstand gerade eine Tribüne für ein Konzert. Doch man stelle sich vor, in der Zeit der Römer dort gewesen zu sein – da kommt man schon ins Grübeln, was hier wohl alles passiert ist. So kam wieder einmal der Hunger auf und nach einem feinen Essen, einem alkoholfreien Cocktail für Nina, ging es weiter mit einem Bummel durch die Altstadt. Da plötzlich sahen wir in einem Laden ein Poster von einem richtigen Italiener und seinem Freund. Bud-Spencer & Terence-Hill. Martin, welcher ein rieser Fan der beiden ist, hat vor Freude richtige Luftsprünge gemacht. Es wurde noch perfekter, als er auch noch ein T-Shirt der beiden sah und natürlich gleich kaufen musste. So kam schon das „Abschlussessen“ am Abend im Restaurant. Am Ende hat Martin von sich aus mit dem Glasklingeln seine Tischrede angekündigt: „Ich danke allen für die schönen Ferientage und ich habe Freude, dass ich mit nach Verona mitgekommen bin. Denn zuerst wollte ich gar nicht mitkommen, doch manchmal ist es gut wenn man auch etwas wagt und dann kommt eventuell etwas Gutes oder Freudiges dabei heraus!“ Ich denke auch für Alessandro (autistisch) war es ein „Wagnis“, sich so vielen neuen Eindrücken zu stellen und diese zu verarbeiten. Doch gerade am letzten Abend zeigte er uns, dass er sich wohlgefühlt hat bei/mit uns allen. Denn er kam in die gesellige Kaffeerunde und bediente sich selbständig beim Dessert-Bufett. Seine Freude zeigte er mit zwei, drei … herzhaften Lachern „mitten“ in der Rumalu -Truppe. Molto Grazie a tutti – Vielen Dank an alle! WG Alpenhof Äs chunnt guat von Susanne, Markus und Samuel Guntli Unser Motto: „Äs chunnt guat …“ V or ziemlich genau einem Jahr haben wir von der Geschäftsleitung die Nachricht bekommen, dass wir „auserwählt“ wurden, in die Fussstapfen von Cornelia und Angelo Fetz zu treten. Ein grosser Tag für die Familie Guntli! Am Valentinstag 2013 durften wir diese freudige Nachricht den BewohnerInnen vom Alpenhof bei einem feinen Dessert offiziell verkünden. Es herrschte freudige, neugierige Stimmung. Ab diesem Zeitpunkt haben wir uns viele positive Gedanken über unser zukünftiges Leben im Alpenhof gemacht. Ich, Susanne, arbeitete ab Februar 2013 zu 20 % im Alpenhof, um die Alpenhöfler kennen zu lernen und um ihnen näher zu kommen. Ebenfalls bekam ich Einsicht in die Abläufe Haushalt, Garten und Landwirtschaft. Ab September durfte ich den wertvollen Einstiegskurs bei Jakob Egli und sei- ner Tochter Angela Egli in Trogen besuchen. Ich, Markus, kam neben meiner Anstellung im Rumalu immer wieder in den Genuss, im Alpenhof mitzuhelfen. Besonders erwähnenswert sind die landwirtschaftlichen Arbeiten wie „güllnen“ und heuen. Rückblick Die BewohnerInnen erlebten ein intensives Jahr. Trotz der Räumungen, Umorganisation und der „Züglerei“ kam ihr gewohnter Jahresablauf nicht zu kurz. So durften sie viele schöne Sachen erleben, wie z.B. Wintersportwochenende in Malbun, Theaterbesuch, diverse Basketballmatches, Zoo-, Zirkus- und Kinobesuche und zum Abschluss die traditionelle Alpenhof-Waldweihnacht. Ein besonderes Ereignis waren für die BewohnerInnen die Abschluss-Ferien mit Cornelia in Italien und natürlich das grosse 30Jahr-Alpenhofjubiläumsfest. An diesem Fest kamen viele Familienangehörige, Chupferhammermenschen und viele, viele Freunde, Nachbarn und Kollegen. Ein Riesenfest mit Spiel, Musik, gutem Essen und viel Geselligkeit. Wir wurden bei dieser Gelegenheit offiziell vorgestellt und durften schon viele neue Menschen, die dem Alpenhof auf die verschiedensten Weisen nahe stehen, kennenlernen. Neuanfang Am ersten gemeinsamen Tag mit allen BewohnerInnen und MitarbeiterInnen vom Alpenhof haben wir einen Spaziergang in den Wald gemacht. Markus hat dort aus Naturmaterialien eine Spirale gestaltet mit einem Weg aus Tannzweigen und Steinen zu einer Feuerstelle. Symbolisch für unseren Neuanfang ging jedeR BewohnerIn und jedeR MitarbeiterIn diesen Weg entlang, legte ein Holzscheit ins Feuer und sprach einen Wunsch fürs kommende Jahr aus. Miteinander Kennt ihr noch das „Hämmerlispiel“ aus eurer Kindheit? Da schlägt man Holzteile mit einem Hammer und Nägeln auf eine Korkplatte. Unser Sohn Samuel besitzt so ein Spiel. Damit er es zusammen mit einem Bewohner spielen konnte, fackelte er nicht lange und brach seine Korkplatte in zwei Teile. So haben wir uns das Leben im Alpenhof vorgestellt … Und so hat es sich bis heute auch entwickelt! Wir fühlen uns im Alpenhof sehr wohl, geborgen und aufgenommen. Das Leben und Arbeiten mit den Alpenhöfler bereichert uns jeden Tag aufs Neue und bestärkt uns in unserer Entscheidung für dieses LEBEN! 13 Ferien in Italien von Ignaz und Marius Fetz W ir machen etwa alle 3–4 Jahre eine grössere Reise. Dieses Jahr ging es wieder einmal ans Meer nach Italien. Nach einer entspannten Zugfahrt, die wir mit Spielen und dem Betrachten der berglosen Landschaft verbrachten, kamen wir in Spotorno in Ligurien an. Als wir im Meer vor unserem Hotel baden gingen, erschraken wir ein bisschen, da es so viele andere Gäste hatte. Noch mehr überrascht waren wir allerdings, als am nächsten Tag fast alle abreisten, da die Schulferien in Italien zu Ende waren. So konnten wir den Sandstrand vom Hotel fast alleine geniessen und gingen – auch dank perfektem Wetter – jeden Tag im Meer baden. Daneben hatten wir auch noch genügend Zeit, um gemütlich durch die Altstadt zu flanieren, Gelatis zu essen und zu rätseln, ob die Goldstatue eine Puppe oder ein lebendiger Mensch ist. An einem Nachmittag besuchten wir einen Markt und einen kleinen Zirkus. Abends konnten alle BewohnerInnen je einmal ein Restaurant aussuchen, wo wir gemeinsam feine italienische Spezialitäten assen. So konnten wir eine wunderschöne Ferienwoche in Italien geniessen. Diese Reise war auch gleichzeitig die Abschiedsreise von Cornelia und Angelo, die Ende 2013 in Pension gingen. ABC –Lexikon von Nicole Giannacopoulos und allen Bewohnern vom Alpenhof W ie wäre es, wenn wir ein Lexikon machen würden, mit all den Wörtern die uns im Alltag begleiten und begegnen? Was verstehe ich unter dem Begriff und was verstehst Du unter dem Begriff? So ist ein kleines ABC entstanden. Ich habe mich mit den einzelnen BewohnerInnen zusammengesetzt und habe dokumentiert was sie unter den, von ihnen ausgesuchten, Wörtern verstehen. Ein Beispiel: wir sind beim Buchstaben „D“. Das Wort Du ist notiert. Nun, wie erkläre ich jemanden, was Du bedeutet?! Ich frage: Wer isch Du? Antwort: Ja, ich bin Du! Ich frage: und wer bin ich? Ja, Du bisch ich ... jetz chumi nüme druus! Also, das Duzen ist einfacher, es zu erklären, viel schwieriger. Nun zum ABC Abend: die Sonne geht weg und dann ist der Himmel rot. Alpenhof: ist eine WG. Eine WG ist, wo alle miteinander lustig wohnen. Alter: das ist in Dir drin, das kann man nicht verschenken, das kommt einfach. Apfel: ist rund und hat ein Stiel in der Mitte, das Bütschgi nimmt man raus und dann kann man es essen. Autos: haben Räder und man kann fahren, alle Autos können fahren und es braucht einen Chauffeur. Bett: man geht schlafen. Bickel: mit dem Bickel kann man arbeiten, Wurzel rausnehmen und es braucht Kraft Biene: fliegt herum und staubt die Blumen ab. Brot: kann man kaufen oder selber machen. Man kann es auf den Teller tun und ganz viele Sachen rauftun. Chuchichäschtli: das ist dort wo das Geschirr drin ist. Chupferhammer: ist eine grosse Familie. Chupfertag: man redet miteinander, ist doch logisch! Dann gibt es Kaffee und Kuchen. Coop: ein Laden mit Esswaren, wie Sugus, Schoggi und Guetzli. Dunkel: ist es in der Nacht, dann sieht man den Mond und Sterne. Dach: jedes Haus hat ein Dach, es gibt uns Wärme, man wird nicht nass. Ei: Hühner legen Eier, sie sind rund und braun oder weiss. Emd: ist das zweite Gras, das man schneidet mit dem Mäher. Ente: ist ein Tier, hat einen Schnabel, Flügel und farbige Federn. Esel: hat ein graues Fell und man kann ihn reiten, wenn er zahm ist Fan: rufen Hopp beim Basketballspiel. Farben: ist ein Regenbogen, wenn es regnet und die Sonne scheint. Fasnacht: da wird der Winter verjagt. Menschen verkleiden und schminken sich und essen Fasnachtschüeche. Forelle: ist ein Fisch, man kann Fischknusperli machen. Frankreich: hat einen grossen Turm, dort hat es lange dünne Brote, sie reden französisch. Gemüse: wachst im Garten, wir haben viel Gemüse. Gestell: ist aus Holz und man kann Dinge reinstellen. Je nach dem kann man es abstauben. Graubünden: da hat es Steinböcke, Nusstorte, Pizoccheri und viele Berge. Hasen: haben grosse Ohren und einen kurzen Schwanz. Haus: da können alle drin wohnen. Herz: ist wenn man verliebt ist. Himmel: im Himmel ist das Wetter und da fliegen viele Vögel. Hund: ein Tier mit vier Beinen, geht viel spazieren, kann bellen. Igel: ist ein Tier, das hat Stacheln, darum kann man es nicht streicheln. Insel: ist in der Mitte des Wassers; es hat Palmen, Bananen und Affen. Jacke: ist etwas, das man anzieht, es hat zwei Löcher und einen Reissverschluss oder Knöpfe zum zumachen. Jagd: ein Jäger hat ein Gewehr und schiesst Hirsche ab. Kabel: ist gut zum Musik hören. Im Kabel hat es Drähte und die gehen in den Computer, man kann telefonieren. Kaffee: ist braun und schmeckt manchmal gut und manchmal stark. Man kann Zucker und Rahm rein tun. Krankenkasse: ist eine Bank die zahlt, wenn man einen Unfall hat oder krank ist. Kuchen: sind gross, sind fein, süss und weich zum beissen. Fortsetzung folgt… WG Centralstrasse 15 Rund um den Säntis von Corina Giger S eit zirka Sommer 2013 hörte man beim Nachtessen in der WG Centralstrasse immer wieder, dass es beim neuen Fahrplanwechsel im Dezember 2013 für die Ostschweiz einige Änderungen geben soll, und vor allem, dass es einen Zug geben soll, der rund um den Säntis fahre! Einige Bewohnende fanden das interessant, es wurde viel spekuliert, wird es ihn wirklich geben? Wie soll das gehen, wo fährt er durch? Es gab aber auch einen Bewohner, der glaubte dies überhaupt nicht und war davon überzeugt, dass dies nicht möglich sei. Stundenlang haben wir darüber diskutiert! Beim Fahrplanwechsel am 14. Dezember war es dann soweit! Es stand fest, es gibt den Zug rund um den Säntis. Natürlich hatten wir zuvor abgemacht, dass wir das ausprobieren wollen. So sind wir am 31. Dezember losgezogen, um um den Säntis zu fahren! Es kam die ganze WG mit, bis auf einen Bewohner, der im Urlaub war. Zum Starten fuhren wir mit dem Bus nach Wattwil, dort stiegen wir in den Zug. Zuvor hatten wir die Wahl, auf welche Seite wir rundum fahren wollten, da es beide Möglichkeiten gibt. Wir entschieden uns zuerst Richtung Herisau – St.Gallen – Rheintal – Sargans – Walensee – Uznach– Wattwil. Von Wattwil nach Wattwil waren wir 3 Stunden (ohne umzusteigen) im Zug. Bei gutem Wetter haben wir den Säntis von verschiedenen Seiten gesehen. Wir fuhren unter dem hohen Kasten durch, sahen die Churfirsten von der „anderen“ Seite und bestaunten die Farbe des Walensees. Es gab viele Geschichten zu erzählen, viel anzuschauen und wir haben auch viel gelacht! Wir sind also im Kreis gefahren, aber haben wir uns auch im Kreis bewegt? Den Tag und das Jahr haben wir bei einem Fondue Chinoise, „Dinner for one“, Musik, Tanz und Silvesterstadel abgeschlossen und das neue Jahr zuversichtlich begrüsst. Spontanes Kurzinterview mit Bernhard, 28 Jahre von Corina Giger Hallo Bernhard, du wohnst seit Februar 2013 in der WG Centralstrasse Wie gefällt es dir? gut Was machst du unter der Woche? Arbeiten Meerschweinchen füttern Wie verbringst du die Wochenenden? Verschieden Mit der WG im Kafi Kunz Im Internet Was könnte besser sein? Jeden Abend sollte es Prosecco geben Was möchtest du noch sagen? Die Betreuung ist ok! Besten Dank fürs Interview und eine tolle weitere Zeit in der WG Centralstrasse. Ferien in Holland von Robert Baumann U nsere bevorstehende Schifffahrt beginnt auf Rädern. In Zürich besteigen wir den Nachtzug nach Amsterdam. Da wollen sich alle gleichzeitig ins Sechser-Liegeabteil zwängen, geht nicht, alle wieder raus. Erste Fluchwörter sind hörbar. Jetzt heisst es Ruhe bewahren. Erst verstauen wir die Rollkoffer, dann klären wir die Bettenverteilung, und bis Basel haben sich alle installiert. Rita und Andre übernachten auf eigenen Wunsch hin in einem Liegesessel. Das klopfen der Schienenstösse beruhigt die einen, raubt den Schlaf der andern. Nach nächtlichen Bahnhofdurchsagen und ruppigen Anhalten erreichen wir bei Sonnenschein gegen halb elf am Samstagmorgen Amsterdam. „Wo gibt’s Kaffee? Gipfeli?“ Das Schiff, einen umgebauten Lastkahn, finden wir problemlos. Die weibliche Schiffs crew, drei kompetente Frauen, putzend und scheuernd, empfehlen uns erst noch eine Stadtrundfahrt. Alle kämpfen mit dem Schlaf hier unter dem Glasdach des Bootes, bei geschätzten 25 Grad Wärme. Dann ein- checken. Zvieri wird aufgetischt und unsere mitreisenden Gäste aus Hamburg werden uns vorgestellt. Wir bleiben die erste Nacht in der Stadt und fahren am Sonntagmorgen durch Grachten und Schleusen hinaus. Das ist spannend, Hub- und Schwenkbrücken bewegen sich. Da müssen sogar Trams solange warten. Der Schleusenwärter fährt radelnd von Schleuse zu Schleuse, verrichtet seine Arbeit. Über Funk und Lichtsignale erhält die Kapitänin Anweisungen für die Einund Ausfahrt. Nach Mittag erreichen wir die alte Universitätsstadt Leiden. Wir entdecken die schmucke Stadt, die Leute sitzen in den unzähligen Strassencafés oder gleich auf dem Trottoir vor den Häusern. Der Wind kühlt mehr als uns lieb ist. Am Montagmorgen während des Frühstücks startet die Kapitänin den Dieselmotor, wir tuckern weiter Richtung Norden. Ca. 70 % der heutigen Landfläche Hollands war früher mal Wasser. Um Land zu gewinnen wurden nach und nach Dämme gebaut und weite Gebiete trockengelegt. So kommt es, dass die Kanäle höher liegen als das umliegende Land, das ergibt einen etwas sonderbaren Eindruck. Und wo sind nun die Tulpen? Jetzt im April sollte ein Meer von roten und gelben Flächen zu bewundern sein. Heuer nicht, zu kalt, zu nass der Frühling. Schade. Erstaunlich viele Holländer wohnen nicht nur am Wasser, sondern auch auf dem Wasser, in Hausbooten. Oft sind diese brandneu und modern. Der Blick über Land und Wasser trifft auf keinen Hügel, alles flach. Grün- und Blautöne herrschen vor. Gegen Mittag haben wir Kijkwick erreicht. Gleich hinter einer letzten Schleuse, welche wir nicht durchfahren, sehen wir das einige Meter höhergelegene offene Meer. Da geht’s dann auch zu Fuss gleich hin. Vorher noch schnell Sonnencrème einschmieren. Einige Gesichter verraten es: Die Sonne scheint oft und der kühle Wind lässt keine Gefahren erkennen. Wir stemmen uns gegen die Bise, die Jacken flattern, Möwen kreischen. Nach etwa zwei Kilometern dem Strand entlang, die schönsten Muscheln in den Hosentaschen, haben alle genug und kehren in einer geschützten Strandbeiz ein. Wir plaudern und sind uns einig, beinahe immer Wind, das ist uns allen zu viel, da kann auch die Sonne noch so scheinen. Zurück auf dem Schiff machen wir es uns im gemütlichen Spiel-, Aufenthalts- und Speisesaal bequem. Wie so viele Stunden zuvor und in den kommenden Tagen danach wird begeistert gespielt; Puzzleteile werden gelegt, Tschau Sepp gelärmt, Halma-, Leiterli- und andere Spiele mehr gemacht. Dazwischen bleibt auch Zeit zum Lesen, Musikhören, Stricken, jawohl, oder einfach dasitzen und nichts tun oder plaudern mit den zunehmend vertrauteren Hamburgern (die nicht essbaren!). Tee und „Zvieri“ werden aufgetischt. Da bleiben kaum Wünsche offen. Dienstagmorgen, Leine los und wir tuckern Richtung Haarlem. Marc und Andy verbringen die meiste Zeit auf Deck, Corsin und Andre verspüren wenig Lust dazu, alle andern pendeln ein und aus wie es grad so passt. Da ist auch noch ein alter Berner mit 17 an Bord, ein alter treuer Fahrgast auf dem Schiff, der Berner Sennenhund der Kapitänin nämlich. Er verbringt seine Zeit vor der Tür, will immer wieder raus, mal draussen, will er immer gleich wieder rein, sobald jemand die Tür passiert. So werden auch die „Stubenhocker“ mit Frischluft versorgt. Nach einem weiteren feinen Mittagessen sind wir am Ziel. Alle Centralstrass-Bewohner machen sich auf zur Stadterkundung. Die riesige Kathedrale imponiert uns und wir wollen diese auch von innen sehen. Hoch oben die wunderschöne Holzdecke, vorne die majestätische Orgel, unterhalb des Altars die Krypta mit den Heiligengräbern. Wieder draussen folgen wir der Fussgängerzone, hübsche Läden lassen die einen die Zeit vergessen, recht so, wir haben Ferien. Die Abende auf dem Schiff verlaufen unspektakulär. TV gibt’s keinen, Radio auch nicht, so wird weitergespielt, geplaudert, oder nochmals eine Runde spaziert. Wind und Sonne machen uns müde und so sind oft schon um 22 Uhr alle in ihren Kabinen. Am folgenden Morgen muss die Kapitänin einen Taucher anfordern, das Seitenstrahlwerk, der sogenannte Bugstrahler zum seitwärts „einparkieren“ bereitete am Vortag Schwierigkeiten. Der Schaden hält sich in Grenzen, lediglich eine Plane habe sich darin verfangen. Der Taucher sei aber schon teuer genug, meint die Chefin. Unser nächstes Ziel ist Alkmaar. Die Städte unterscheiden sich – für unser Auge mindestens – nur geringfügig. Keine Hügel, immer durchziehen Kanäle die Städte mit unzähligen kleinen Brücken. Die Häuser sind meistens aus rotem Backstein gebaut. Alkmaar sei bekannt für seinen grossen Käsemarkt. Der findet leider erst im Sommer wieder statt. Unsere letzte Anlegestelle auf dem Rückweg nach Amsterdam soll das Niederländische „Ballenberg“ sein, das dank vielen Sponsoren und aufwändiger Freiwilligenarbeit aufgebaute Mühlenmuseum. Eine herrliche Gegend unter weitem, blauem Himmel. Da denkt der Laie, alle Mühlen mahlen Mehl, doch weit gefehlt. Früher wurde mit der Windkraft auch Wasser hochgepumpt, verschiedene Öle gepresst und Holzstämme zu Brettern gesägt. Heute funktionieren hier nur noch einige der Mühlen, alle andern noch sichtbaren Exemplare haben den Dienst quittiert und stehen verlassen in der Landschaft. Heute am letzten Abend wird von der Crew „eine Runde“ spendiert. Fast alle Passagiere aus dem ländlichen Toggenburg und der Grossstadt Hamburg sitzen auf dem Vorderdeck, plaudern, knabbern Nüsschen, trinken ausnahmsweise nicht nur Tee und bestaunen den weiten blaurosa gefärbten Himmel. Am letzten Tag lichten wir die Anker, tuckern davon und es erscheint uns, als würden wir etwas orientierungslos im Wasser treiben. Haben wir wieder ein technisches Problem? Irgendwie schaffen wir es an Land zu gelangen, eine kleine Schiffswerft kommt ins Blickfeld. Wir haben endlich erfahren, was Sache ist: Am Ruder ist ein Bolzen entzwei. Das Ruder wird nun ein für alle Mal angeschweisst. Nach Stunden sehen wir die Rückseite des Amsterdamer Hauptbahnhofs. Dieser scheint selber im Wasser zu schwimmen, wie die angelegten Kreuzfahrtschiffe und die unzähligen Rheinschiffe, einige davon mit der Aufschrift „Basel“. An Bord haben alle gepackt und die Rollkoffer werden die steile Treppe hochbugsiert. Es folgt ein langer herzlicher Abschied. Am Bahnhof angelangt brauchen wir über 50 Euro, um alles Gepäck in die Schliessfächer zu verstauen. Wir besuchen das Schifffahrtsmuseum und machen uns auf den Weg in die City. Wir haben alle Lust auf eine Pizza. Als Fussgänger in Holland lebt man gefährlich. Tausende Fahrradfahrer rauschen selbstsicher und in aufrechter Körperhaltung durch die Städte. Ihnen gehören die Strassen. Beinahe-Zusammenstösse mit uns Ungewohnten erleben wir einige Male. Heil finden wir eine Pizzeria, schlagen uns die Bäuche voll. Ein langer Tag geht zu Ende. Müde und zufrieden suchen wir im City-Nightline unsere Liegebetten. Wir haben nun Erfahrung und versorgen die Koffer im Handumdrehen. Ungefähr 14 Stunden später hat uns das Toggenburg wieder… alles sehr hügelig hier! Ps: Unsere WG-Ferien-Erlebnisse waren noch lange Zeit in unseren Köpfen präsent, manch lustige Episode wurde immer wieder erzählt. Die Schiffscrew mit der „MS Felicitas“ ist seit Anfang 2014 in und um Berlin unterwegs. Eine gute Wahl. www.schiffsundradreisen.net Bootsfahrt auf der Linth von Thomas Riedmann W as bedeutet das aus erlebnispädagogischer Sicht, wenn die WG Centralstrasse eine Kanu- und Schlauchbootfahrt auf dem Fluss wagt? Nach aufmerksam gelauschten Instruktionen und dem Anziehen der Schwimmwesten bestiegen die Teilnehmer die Schlauchboote und das Kanu. Ein gewagter Schritt, wenn man den festen Boden verlässt, um in ein wackeliges Boot zu steigen. Nach einem ersten Fühlen und Wahrnehmen der Energie, welche die Boote nun umspülen, merkt jeder Teilnehmer, dass er nun im Fluss ist. Wer nicht hilflos der Strömung ausgesetzt sein will, nimmt das Ruder selber in die Hand und beginnt sich Wege auf dem Wasser vorzustellen und steuert damit in die Richtung, in welcher sein Ziel ist. Das ist eine Erfahrung die man durchaus in den Alltag integrieren kann. Das verlangt Kraft und Willen. Konzentration hingegen verlangt es, im Gleichgewicht zu bleiben und sich auf die anderen Personen im Boot einzustellen. Man muss vor und nachgeben können und auf Gewichtsverlagerungen der Partner reagieren. Verliert das Boot das Gleichgewicht, so kentert es. Und spätestens da merkt jeder, dass „wir alle im selben Boot sitzen“. Zum Mittagessen gab es ein feines Outdoor-Buffet, damit gestärkt der zweite Teil der Fahrt in Angriff genommen werden konnte: Ein Teil der Teilnehmer weiterhin in den Booten und ein anderer Teil sich vom Wasser tragend auf der Linth treibend. Ein erfolgreiches Anlanden am Ziel und das Betreten der vertrauten, sicheren Erde löste bei den Teilnehmern ein Gefühl von Zufriedenheit und Glück aus. Das Zurückschauen auf den Fluss und das Bewusstsein, diesen befahren zu haben, macht jeden Teilnehmer Stolz auf seine Leistung. Das Erleben von einem abenteuerlichen Tag, bei dem die Ausgelassenheit und der Spass nie gefehlt haben, wirkt nachhaltig und trägt dazu bei, eine Gruppe auf besondere Art und Weise zu stärken. WG Freiestrasse 19 Geflügelte Worte 2013 von Helena Löhrer Bewohnerinnen und Bewohner schauen zurück – mit Augenzwinkern Darauf fahren wir ab! rühmorgens schwärmen wir aus zur Arbeit – mit Bahn und Bus, in alle Himmelsrichtungen:Oberwinterthur, Frauenfeld, Amriswil, Berg, Lengwil, auch Weinfelden heisst unser Ziel. Und bevor es wirklich losgeht, schnappen wir uns die Zeitung 20 Minuten, decken uns am Kiosk mit „Notproviant“ ein und sprechen mit Taxifahrern, dem Marroniverkäufer und dem Postauto-Chauffeur über Gott und die Welt. F Wir sind auf Achse – und zeigen Flagge! In Weinfelden sind wir oft und gerne unterwegs. Darum lieben wir auch die „Einkehr“: nach der Arbeit, am Samstagmorgen zum Kaffee, abends zum gemeinsamen Schlummertrunk. So trifft man uns regelmässig beim Einkaufen, in der Bibliothek, im Kino, beim Coiffeur, beim Bankschalter von TKB und Raiffeisenkasse, auf dem Marktplatz oder halt sonstwo im Städtchen. Wir feiern die Feste, wie sie fallen! Keine Angst, wir feiern keine Dauerparty. Wir arbeiten, wir sind gemeinsam unterwegs – und manchmal lassen wir ein Fest auch sausen. So etwa letztes Jahr unser 25-jähriges WG -Jubiläum. Schliesslich feierten wir ja 2010 ausgiebig den Kauf unserer „Villa Freiestrasse“. Wie jedes Jahr feierten wir die uns wichtigen Bewohner-Geburtstage – 15 an der Zahl! – so dass die Hüften vor lauter Schweden- und Schwarzwäldertorten rund und runder wurden. Weshalb wir – manchmal – zum Gegenmittel greifen: Fasten oder Sport treiben ... Wir sind tierisch gut drauf! Wir sind besorgt um unsere Mitbewohner. Mitbewohner? Das sind auch die Katzen Jacky und Speedy, Hund Chico, unsere Fische im Aquarium; seit diesem Februar auch Güggel Ramon mit seinen Hühnern. Unser „Kleinzoo“ erfordert Zeit und Zuwendung – von den einen etwas mehr, von den andern etwas weniger... Die Tiere bereiten uns viel Freude, meistens jedenfalls. Und die Hühner belohnen uns seit kurzem mit kleinen, feinen Eiern. 21 Wir gucken in die Röhre! Nicht immer, und auch nicht immer öfter ... Gerne schauen wir aber Fussball, mit Basel, St. Gallen, Bayern; Eishockey mit Davos, Zug und dem ZSC. Auch live sind wir öfters mit von der Partie. So etwa in der Weinfelder „Gütti“ beim HC Thurgau, bei dem einige auch im Fanclub mitmachen. Wir treiben aber auch selber Sport – schwimmend und turnend bei Plus Sport und in der Damenriege, hoch zu Ross in Egnach und Müllheim, kickend im FC Lion Kings. Und seit Jahren musizieren zwei von uns mit den bekannten Friedheimer Spatzen. Warum denn in die Ferne schweifen? Regelmässig unternehmen wir Ausflüge und kleine Spaziergänge in die nähere Umgebung. Zu Recht heisst es ja: Denn das Gute liegt so nah. So verbrachten wir die Pfingsttage an der Aare in der Solothurner Jugi, und die Sommerferien im wunderschönen Verzascatal im Tessin. Aber keine Regel ohne Ausnahme – im Herbst schweiften wir in die „nahe Ferne“, und zwar nach Mallorca zu Sand, Strand und Sonne. Die Axt im Haus erspart den Zimmermann! Wir brauchen weder Gärtner noch Köchin, weder Waschfrau noch Hauswart, weder Chauffeur noch Tierpflegerin. Wir erledigen vieles selber, einiges auch zusammen mit unserem Betreuungsteam. Wir kaufen ein und putzen aus, wir entsorgen und sorgen dafür, dass viele Köche nicht den Brei verderben. Gemeinsam legten wir das Gehege für unsere Hühner an. Zugegeben: Das tolle Hühnerhaus aus Holz verdanken wir unserem WG-Götti Hansruedi Hofstetter – nochmals herzlichen Dank! Bei uns rennen Sie offene Türen ein! Wir haben Tag der offenen Tür, und zwar 365 Tage im Jahr ... Bei uns herrscht oft ein emsig Treiben, ein stetes Ein und Aus. Viele Gäste schauen (regelmässig) vorbei: Freunde, Freundinnen der Bewohnerinnen und Bewohner, Ehemalige, Angehörige und Bekannte. So dass es uns, auch unserem Betreuungsteam, manchmal fast zu viel des Guten wird. Und wir auch gerne wieder etwas für uns sind. LG Sitzberg Passagen aus der Praktikumszeit von Nicole Duvoisin D urch eine Fügung ergab sich dieses Praktikum mit anschliessender Anstellung. Wie es dazu kam Ein wunderbarer Nachmittag an einem Wochenende an der Sonne daheim, das Tableau am Durchstöbern, und siehe da – „hey schau mal, auf dem Sitzberg suchen sie jemanden“. Wir wussten, dass hinter den nahegelegenen Hügeln eine Lebensgemeinschaft ansässig ist, welche uns mit einem sinnstiftenden Leitbild bekannt ist. Mein Lebensgefährte Pascal war mit den Umständen an seinem Arbeitsplatz nicht mehr zufrieden. Sogleich bewarb er sich. Das Vorstellungsgespräch folgte. Da ich keine Vorstellungsgespräche mag, dachte ich noch, wie froh ich bin, dass ich mich nicht vorstellen muss. Ich wünschte ihm gutes Gelingen. Pascal kam nach Hause und berichtete freudig davon. Auch berichtete er mir die Neuigkeit, ich hätte auch einen Termin! War es eine Bestimmung, da ich eh auf der Suche nach einem kleinen Nebenerwerb war? Nach einem unkomplizierten Mail -Austausch – auch die erste Begegnung war sympathisch und herzlich – erhielten wir die Zusage. Das Schicksal meinte es gut mit uns, nun kann ich nach der Praktikumszeit ein kleines Pensum als Betreuerin wegen des Wegganges eines Teammitglieds übernehmen. Meine Brötchen verdiente ich bis anhin nicht im sozialen Bereich, die Umstellung war und ist nicht leicht. Der Auftrag in meiner früheren Arbeit war ein ganz anderer; Recherchen im Internet über Wirtschaftsinformationen, möglichst viele Daten in kür- zester Zeit zu erledigen – staubtrocken. Nun steht der Mensch im Mittelpunkt. Ich bin unsicher, ob ich das auch wirklich alles schaffe, es ist für mich eine Herausforderung. Beat Weber fragte sich in seinem Buch “Erfahrungen aus der Arbeit Betreuen“ im Zytglogge Verlag; „Wie kann ich zeigen, dass auch im Anderssein ein eigener, sinnvoller Lebensweg möglich ist?“ Mein persönlicher Gedanke generell ist, dass jeder Einzelne seinen ganz persönlichen Lebensweg geht, den er gehen will und gehen soll oder eben gehen darf. Wie kann ich als Betreuerin den zu Betreuenden dabei unterstützen? Erster Tag Von der Leiterin Gerlinde wurde ich am Morgen meines ersten Praktikumstags in der Lebensgemeinschaft Sitzberg herzlich empfangen. Es freute mich, mit ihr durch die ersten Stunden gehen zu dürfen. Die männlichen Bewohner sind abreisebereit und starten den morgendlichen Weg in die Werkstätten. Sie reisen mit dem Bus oder auch mit dem Zug. Die weiblichen Bewohnerinnen haben gefrühstückt. Die Arbeitsbesprechung mit ih- nen findet versammelt am Ateliertisch statt, ebenso wurde ich von ihnen freundlichst begrüsst. Toiletten putzen, das kann ich; froh um eine erfüllbare erste Aufgabe. Bei der Augenpflege von Angelika schaute ich zu, an den folgenden Arbeitstagen konnte ich dies übernehmen. Haare waschen, Haare föhnen, Fingernägel schneiden; ich tue dies gerne, es sind kurze ruhige Momente. Bei der Pflege bemerkte ich, wie sensibel sich meine innere Anspannung oder die Gelassenheit auf die zu pflegende Person überträgt. Gerlinde informierte mich über viele Dinge im Zweiergespräch. Zurzeit lese ich das von ihr empfohlene Buch von Beat Weber „Erfahrungen aus der Arbeit Betreuen“. Die ersten Stunden und Tage vergingen sehr schnell, viele neue Eindrücke: Das Leben der Bewohner, die Arbeit mit ihnen, das Team, das Haus und das Büro. Was mir besonders auffiel waren der strukturierte Alltag und der organisierte Haushalt, aber auch viel Unvorhergesehenes und Spontanes. Das Wichtigste an dieser Arbeit ist das Betreuen der Bewohner, sie kommen an erster Stelle, erst dann folgen haushalterische Pflichten etc. Dies muss ich mir schon noch verinnerlichen. Für die Bewohner zu kochen ist für mich eine Herausforderung, privat bereite ich das Essen mit anderen Zutaten zu, auch gänzlich ohne Tierisches. Es bedarf an Umstellung und Routine. Hinzu kommt die für Petra 23 Die ärztliche Konsultation war kurz, ein Pfropfen im Ohr muss daheim mittels eines Medikamentes aufgelöst werden. Ansonsten bestehe kein Infekt oder dergleichen. Um die Strasse zum Shoppingcenter zu überqueren, hielt sie meinen Arm. Machte sie die Gruppe von Jugendlichen, die da stand, etwa unsicher? Es kam mir so vor. Ich hätte sie diskret fragen können, hatte dafür jedoch den Moment verpasst. kohlenhydratarme, für Angelika die kohlenhydratverminderte Ernährungsweise und Bea verträgt einige Gewürze und Gemüse wie Zwiebeln, Knoblauch nicht. Braucht es noch etwas Salz? Die Teamkollegen und die Betreuten schmecken das Essen ab. Das Aufgetischte mundete, Glück gehabt. Erntedank Zum Erntedankfest waren die Küchentische zusammengerückt, mit Blumigem aus dem eigenen Garten und mit selbstgefertigten bunten Karten dekoriert. Unter freiem Himmel waren Gemüse und die hübschen Ringelblumen aus den Gartenbeeten hübsch arrangiert. Zu diesem Anlass mit Mittagessen besuchten uns der Betreuer José mit Sina von der neu entstehenden Wohngruppe wenige Dörfer weiter. Der Mittag war gemütlich und ausgelassen. Einkauf mit Arztbesuch Nach den morgendlichen Haus- und Küchenarbeiten fuhren wir mit dem hauseigenen Bus in die nahe gelegene Stadt. Angelika klagte wegen ihren Ohren, es besserte nicht, daher wurde der Einkauf spontan lokal verlegt, da Angelikas Ärztin dort praktiziert. Ich begleite sie in die Praxis, meine Kollegin Claudia und Daniel gingen zum Einkauf in das nahe gelegene Einkaufszentrum. Sie braucht noch ein kleines Geschenk für Petra, für die vollendeten elf Jahre, die sie bereits in der Lebensgemeinschaft wohnt. Wir schauen in den verschiedenen Boutiquen und Buchläden. Vieles ist zu kostspielig, ihr Budget ist beschränkt. In einem Geschenkeladen entscheidet sie sich für den Hunde-Anhänger Modell Bull-Dogge, der Preis zwei Franken fünfzig. Die Verkäuferin packt den Hund liebevoll in Geschenkepapier ein. Wir treffen uns um 16:30 Uhr im Restaurant im Obergeschoss. Meine Kollegin und Daniel sind noch nicht da. Angelika nimmt sich einen Cappuccino, sie hat Lust auf eine Süssigkeit, die sie vom Taschengeld bezahlt. Die Beiden treffen ein, trinken kurz was. Wir müssen los, es ist spät, um 17.00 Uhr wäre Schichtwechsel. Waschmittel müsste noch besorgt werden, muss aber vertagt werden, weil der Heimweg sich noch zieht. Feuermeldeanlage Schrecklich laut ist sie! Glücklicherweise kein Brand, es ist nur das Bügeleisen, welches durch eine Bewohnerin mittels einer Paste gereinigt wurde. Es bildete sich in der Waschküche Rauch, ausgelöst durch die Paste auf dem noch heissen Bügeleisen. Nun weiss ich, wie laut so eine Alarmanlage sein kann, gut zu wissen wie man sie wieder still bekommt. Esel Gegen Abend, nach getaner Arbeit im und ums Haus herum, gab es einen kleinen Ausbruch aus dem Alltag. Wir durften die Esel in einem nahe gelegenen Weiler besuchen. Die Fahrt mit dem Bus wurde durch eine Herde von Kühen, die ihren Heimweg in ihren Stall finden sollten, zeitlich etwas verzögert. Bei der jungen Halterin der Esel angekommen, führte sie uns in die Boxen, wo die Tiere verweilen. Petra zeigte überhaupt keine Scheu, ging auf die Esel gekonnt zu, die Esel mochten es. Ich hatte da schon etwas mehr Hemmungen, wie der von mir zu streicheln versuchte Esel mit seinem Verhalten bestätigend zeigte. Da wurde mir wieder verdeutlicht, wie man auf etwas zugeht, so kommt es doch oft zurück. Die Halterin berichtete, die Esel seien Wüstentiere und gar nicht störrisch. Wir hatten die Esel beäugt und sie uns, wir haben sie gestreichelt. Danach ging die Fahrt zurück nach Hause. Auszüge Das erwähnte Buch von Beat Weber „Erfahrungen aus der Arbeit Betreuen“ habe ich in der Zwischenzeit fertig gelesen. Viele Haftzettelchen zur Markierung kleben nun im Buch an Stellen, die mir persönlich als Neuling in dieser Branche besonders wichtig erscheinen. Folgend trage ich die gesammelten Auszüge als Zusammenfassung nach, für mich zur gelegentlichen Auffrischung und weil ich das Buch zurückzugeben habe. (Hier nur ein kleiner Auszug aus meinem Arbeitsbüchlein). Es sind Zitate von Beat Weber: Fähigkeiten „Eine besondere Fähigkeit Retos hat mir immer wieder Zugang zu ihm verschafft: Sein Humor. Er hat ein Gespür für Situationskomik, und er kann ein Ereignis oft treffend nachzeichnen oder karikieren. Natürlich ist er dann auch respektlos, etwa wenn er einen Mitarbeiter mit einem komischen Spitznamen belegt. Wortverdrehungen und Sprachspiele bringen uns oft zum Lachen, aber auch zum Nachdenken. Gerade in solchen Momenten habe ich ein Gefühl der Hilflosigkeit. Warum kann ich Reto nicht helfen, mehr von seinen Bedürfnissen zu äussern? Wie könnte ich die vielen Fähigkeiten fördern? Oder mache ich ihm Angst mit meinen Erwartungen für die Alltagsbewältigung? Wie kann ich ihn spüren lassen, dass wir sein Anderssein als etwas Normales annehmen? Wie kann ich ihm zeigen, dass auch im Anderssein ein eigener, sinnvoller Lebensweg möglich ist?“ Pflege „Brigitte hat seit ich sie kenne, immer irgend eine körperliche Versehrtheit, eine Versteifung im Arm oder im Rücken, Krämpfe im Bein, Augenprobleme, eine Verletzung, die nicht heilen will. Meist löst ein Leiden das nächste ab. Sie ist also immer in Pflege. Für mich sind das eindeutig psychosomatische Erscheinungen. Mal abgesehen davon, das Psyche und Soma, also Seele und Leib, medizinisch ohnehin nicht zu trennen sind: Jedes Kranksein hat eine seelische Bedeutung. Also Pflege des Körpers als Seelenpflege. Pflege in der Wohngruppe „Linde“ ist deshalb nicht eine Sonderleistung, sondern ein Teil der sozialpädagogischen Betreuung.“ Normalisierung „Wie sieht nun die Institution aus, in der beispielsweise Brigitte so normal wie möglich leben und doch Schutz und Geborgenheit finden kann? Das ist wirklich eine betreuerische Gratwanderung. Wenn ich Angst habe (um sie oder um mich), wenn ich sie falsch einschätze, wenn ich die Möglichkeiten nicht erkenne, dann wird Brigitte überbehütet. Ich verhüte vielleicht ein Unglück, eine Gefährdung, eine Kränkung. Aber ich verhindere eine Erfahrung, eine Entwicklung, eine Teilnahme am normalen Leben. Damit würde ich als Betreuer zum Behinderer statt zum Befähiger, und Brigitte würde durch die Institution und durch mich stärker behindert, als sie tatsächlich ist.“ Nachwort Schreiben könnte ich über meine Praktikumszeit in der Lebensgemeinschaft Sitzberg noch Einiges. Über zahlreiche Situationen, viele schöne Begegnungen, schwierige Momente, diverse Gedankengänge, schreiben könnte ich auch über die Supervision und den Qualitätszirkel, über die erste Übernachtung ... Vielen herzlichen Dank liebe Menschen vom Sitzberg, für eure liebenswerte Art, euer Vertrauen, für die aufgebrachte Geduld, die Herzlichkeit, die Aufmerksamkeit, die erhaltene Chance. Auch bedanke ich mich von Herzen bei Pascal, der mir mit Zuversicht durch meine Ängste und Zweifel hilft und bei meinem lieben Bruder Laurent, den ich zum Lektoren verdonnerte. Ich weiss, dass mir nichts angehört als der Gedanke der ungestört aus meiner Seele will fliessen auch jeder günstige Augenblick den mich ein liebendes Geschick von Grund aus lässt geniessen Goethe 25 Grande spettaccolo an den canali di Venezia – Grosses Aufsehen an den Kanälen von Venedig di Marcello Suttero I m Jahre 2013 am sechsten Tag des Monats Mai reisten zwei Gruppen Personi (Leute) aus Sitzbergia nach bella Italia (dem wunderschönen Italien) und zwar genau genommen an den Lido di Jesolo. Und wie sich ein signore (flotter Herr) noch erinnert, ging die Reise: „Alles graaduus“. Oh – interessante! (erstaunlich) Also reisten tre donne (drei aufgestellte Damen) und tre uomini (drei ebenso aufgestellte Herren) mit ihrer Begleitung auf zwei unterschiedlichen Wegen nach besagtem Lido. In einem kleinen Hotel nahe dem Mare Adriatico (noch etwas kühlen Adriatischen Meer) wohnten sie alle in schönen Zimmern. Die Freundlichkeit der familia del hôtel (Papa, Mama, Kinder und Angestellte) und die leckeren Frühstückshäppchen liessen rasch un buon umore (tolle Stimmung) aufkommen bei uns Feriengästen. auf Kundschaft warteten. Oh – perfetto! (sehe ich nicht super aus?). „Ah!“ und „Oh!“ und „Wow!“ in der ganzen Runde. Schon bald aber bemerkte einer unserer Herren aus der Sitzbergiagruppe, dass gegen die hell am Himmel gleissende sole (das blendende runde Ding am Himmel) etwas unternommen werden musste. Und er musste nicht lange suchen, bis er einen der Händler von occiali da sole (traumhaften Sonnenbrillen) fand, die in grosser Zahl an der via del mercato (Strasse, an der man mögliches und unmögliches kaufen kann) Und bis zum Höhepunkt unseres Lidoaufenthalts, der Schifffahrt nach Venezia, waren alle occiali (die roten, die blauen, die herzförmigen, die viereckigen usw.) ausverkauft. Doch in der grossen città (die Stadt mit den unzähligen Kanälen) entwickelte sich der Brillenkaufrausch zur Sucht. Schon bald besass jeder der Sitzbergianertruppe drei, vier, fünf, ja ganze Taschen voll dieser anziehenden Brillen. Nun konnten sie ihr Nun verging nur wenig Zeit, bis sich auch andere Augenpaare mittels prächtigen Sonnenbrillen verdunkelten. 27 Erscheinungsbild wechseln vom star del cinema (gelfrisierter Filmstar) zum truffatore (Gangsterboss), von der primadonna (die in den höchsten Tönen singende Schönheit) zur principessa dei ponti canali (Prinzessin der Kanalbrücken) Die carabinieri (herumstehende Schirmmützenträger) standen nur ratlos umher und konnten sich kaum mehr fassen, so verdutzt waren sie ob des ungewohnten Anblicks. Der Urheber zog sich in die Anonymität des spiaggia (Sonnenbräunetankstelle) zurück. Es soll sogar vorgekommen sein, dass sich einzelne wenige Mutige in die Brandungswellen des mare (noch recht frisch, das Wasser!) gewagt haben. Als die Augenverdunkelungssucht sogar Puppen ergriff, war rasches Handeln nötig. Seine Fans aber erfreuten sich während den restlichen Sonnentagen noch an den vielen cose da fare (Rutsch- und sonstige Bahnen, Mini-Golf, Gelatistände ...) von Lido di Jesolo. Sie mobilisierten alle wilden Tiere der Stadt, dass sie ihnen helfen, den Urheber dieses unsinnigen spettaccolos (aufsehenerregenden Zwischenfalls) zu finden und zu ergreifen. Dieser aber ist mit seinem Gefolge so rasch wie möglich mit dem nächsten Schiff geflohen, so dass keine der Verfolger mehr mithalten konnten. Und nach all den täglichen aventure (Unternehmungen mit unabsehbaren Folgen) hat sich jeweils die ganze Sitzbergia-Truppe in einem bellissimo ristorante (Ort der typisch italienischen Küche) eingefunden, um bei SchnitzelPommes, San Pellegrino und San Merlot die Erlebnisse des Tages zu feiern und in Gemeinschaft zurückzuschauen. Grazie per i giorni felici in Italia – Danke för di glückliche Täg z‘Italie Werkstatt im Rosengarten / Abteilung Polywerkstatt von Rosmarie Altenburger, Bereichsleitung Werkstatt Gesucht • Mitarbeitende, die ein Teil unseres sinnstiftenden Wirkens sein möchten. • Auftrag gebende, die es uns ermöglichen, mit ihren Arbeitsaufträgen den Mitarbeitenden in den verschiedenen Abteilungen der Werkstatt interessante und herausfordernde Aufgabenstellungen mit vielfältigen Lernfeldern anzubieten. • Ideen und Freiräume für kreatives Wirken mit spezifischer Einzelförderung • Ein Arbeitsplatz mit Lager- und Unterstandmöglichkeiten für die WWG, auf dem die Mitwirkenden der Aussengruppe Brennholz verarbeiten können, ohne das Umfeld zu stören. • Eine konstante, regelmässige Arbeitsauslastung übergeben kann. • Freude, dass ich mich künftig wieder vollumfänglich den Aufgaben als Bereichsleiterin Werkstatt widmen kann. • Dank spontaner Zusage seitens Kundschaft der WWG Lagerfläche für bereits fabrizierte Büscheli, so dass das Areal beim Bahnhofplatz innerhalb der gesetzten Frist geräumt werden konnte. • Gelassenheit gegenüber schwankendem Auftragsbestand und das Vertrauen, dass fachlich qualifiziertes und engagiertes Personal mit jeder Situation umzugehen weiss. • Zufriedenheit und Überzeugung in der Aufgabenstellung • Dankbarkeit für das, was jeden Tag seitens der Mitwirkenden in und um die Werkstatt im Rosengarten an Wertvollem für ein gutes Dasein einfliesst. Aufgegeben Polywerkstatt • Meine Doppelbelastung als Bereichsleitung Werkstatt und Bereichsleitung Geschäftsstelle • Der bisherige Arbeitsplatz der WWG auf dem Bahnhofplatz-Areal in EbnatKappel. (Die Nutzungsberechtigung von diesem Areal wurde uns gekündigt). • Die Illusion, dass die Auftragslage in der Werkstatt jemals (wieder) eine regelmässige Konstanz erreichen wird. von René Frischknecht, Abteilungsleiter Polywerkstatt Gefunden • Qualifizierte, engagierte Angestellte für die Geschäftsstelle, so dass ich ab 2014 die im Rahmen des Projektes „Aufbau Geschäftsstelle Chupferhammer“ übernommenen Arbeiten ruhigen Gewissens D er Begriff POLY kommt aus dem Griechischen und bedeutet „vielfältig“ und passt entsprechend ausgezeichnet zum umfassenden Dienstleistungsangebot der Polywerkstatt im Rosengarten. Ebenfalls vielfältig sind die unterschiedlichen Begabungen und Fähigkeiten der Menschen, die trotz Behinderung tagtäglich verschiedenste Dienstleistungen in den Bereichen Logistik und Handwerk erbringen. Einzigartige Einrichtung Als gute Abteilung für Menschen mit einer Behinderung, ermöglichen wir ein abwechs- lungsreiches Arbeitsumfeld und individuelle Einsatzmöglichkeiten. Wir gestalten für unsere Auftraggeber wertvolle und interessante Angebote, insbesondere für zeitintensive und/oder manuelle Arbeiten innerhalb der Wertschöpfungskette. Unser oberstes Ziel ist dabei, den Menschen nach seinen Möglichkeiten zu fördern und die Entwicklung persönlicher Kompetenzen zu unterstützen. Gleichzeitig bieten wir einen Rahmen für sinnstiftende Beschäftigung und Begleitung für einen strukturierten Tagesablauf, sowie das Mitwirken in verschiedenen Aufgabengebieten. Vielfältiges Dienstleistungsangebot Die Polywerkstatt im Rosengarten bietet eine Vielzahl von Aufgaben und Dienstleistungen an. Der Rahmen unserer Kompetenz-Bereiche ist entsprechend umfangreich und beinhaltet nebst logistischen Dienstleistungen für Kunden aus Gewerbe und Industrie auch produktbezogene Arbeiten, wie zum Beispiel die Herstellung von Komponenten oder die Qualitätskontrolle von Präzisionsteilen. Darüber hinaus entwickeln und produzieren wir auch eigene Produkte aus Papier oder Textilien. Ebenfalls stellen wir vielfältige Mahlzeiten gemeinsam mit unseren Mitarbeitenden her. Übrigens empfehlen wir uns im Speziellen für arbeits- und zeitintensive Tätigkeiten. Wir unterstützen oder entlasten Sie dabei gerne. In solchen Fällen kontaktieren Sie uns oder fragen Sie uns an: Polywerkstatt, René Frischknecht – 071 993 39 38. 29 Erlebnisse während des Jahres Betriebsausflug 2013 Werkstatt Rosengarten von Erika Müller von Mathias Schläpfer L etzten Sommer feierte der Rosengarten sein 20-jähriges Jubiläum. So wurden wir am 1. Mai unter anderem dazu eingeladen, die Bürstenfabrik Ebnat zu besichtigen. Die Besichtigung war interessant und wurde grosszügig präsentiert. Jedes Jahr erhalten wir von dieser Firma Aufträge, die wir gerne ausführen. Die Zusammenarbeit in der Abteilung Versand und Verpackung ist vielseitig und erfordert Genauigkeit und Geschicklichkeit. Die Aufträge, die wir unter dem Jahr bekommen, sind von Firmen, denen wir zufriedenstellende Arbeit abliefern. Unsere Aufgaben sind vielfältig und erfordern von uns Konzentration und Motivation. Während des Jahres dürfen wir uns beteiligen am Ausflug, den wir jedes Jahr neu organisieren. Im 2013 war es die Insel Mainau. An den Hauptversammlungen wird jeweils bestimmt, wohin die Reise geht. Sehr gut gefällt mir der Austausch unter den Mitarbeitern. Es wird diskutiert und beschlossen, wie wir uns verhalten sollen. Das Jahr wird jeweils abgerundet mit einem Begegnungsfest. Es kommen Leute, die uns kennen, oder jene, die von uns gehört haben. Wir präsentieren unsere Arbeiten und knüpfen Kontakte mit Besuchern, die an uns und unserer Arbeit Interesse haben. A m Freitag, 23. August 2013 ging es endlich los. Um 7.10 Uhr versammelten wir uns am Bahnhof EbnatKappel und bestiegen den Zug Richtung Wil. Sämtliche angemeldeten Teilnehmer waren pünktlich an der Besammlungs- oder an der vereinbarten Zusteige-Haltestelle. Das Wetter war bis auf einige Dunst- und Schleierwolken den Vorhersagen entsprechend ausgezeichnet; auf jeden Fall beste Voraussetzungen für einen herrlichen und eindrucksvollen Tag. Nun ging es von Weinfelden aus direkt Richtung Bodensee. Wie geplant wartete in Konstanz unserer Extrabus um 9.10 Uhr, der uns vom Bahnhof bis zur Haltestelle vor die Insel Mainau brachte. René hat uns nochmals über den weiteren Ablauf der Reise informiert und uns, respektive den Gruppenleitern die Eintrittskarten für die Insel verteilt. Danach ging es zu Fuss über die Brücke auf die Insel Mainau. Eine wunderschöne Baumallee entlang des Sees führte uns zur ersten Attraktion der Insel, zum sogenannten Schmetterlingshaus. Nachdem nun die Truppe von 55 Personen nach dem Halt in Bütschwil komplett war und sich jeder mit einem frischen Gipfeli inkl. Getränk verköstigen konnte, war schon bald der erste Zugswechsel in Wil fällig. Obwohl wir erst ab dem Zwischenhalt in Weinfelden reservierte Zugabteile hatten, war das Platzangebot durchgehend ausreichend. Nicht nur frei fliegende Schmetterlinge und Vögel sind hier zu bestaunen, sondern auch außergewöhnliche Wasserpflanzen und Orchideen. Zusätzlich kann man die Schmetterlinge bzw. Raupen und Puppen in unterschiedlichen Stadien bewundern. Wenn man sich sehr still verhält, setzen sich die Tiere sogar auf die Hände. Nach einem Zwischenstopp in einem gemütlichen Garten-Café, ging es dann am Ufer entlang - einer eindrücklichen und vielfältigen Vegetation - zum ersten gemeinsamen Treffpunkt, dem Restaurant Seepavillon. Obwohl es doch viel zu sehen und zu erkunden gab, sind alle rechtzeitig zum Mit- Der Auserwählte Ninox tagessen im Restaurant eingetroffen. Das Essen hat allen ausgezeichnet geschmeckt und auch der Service war reibungslos und zeitnah. Danach ging es zum Hafen, wo wir die Weiterfahrt per Schiff um 13.35 Uhr antraten. Während des Einstiegs aufs Schiff überquerten dann doch noch ein paar dunkle Wolken den Steg und ein paar Regentropfen waren vereinzelt spürbar, die sich aber schnell wieder verzogen. An Bord des Schiffes erwartete uns ein Kuchenbuffet mit Kaffee und wir konnten während rund zwei Stunden einen herrlichen Herbst-Nachmittag auf dem Bodensee mit Zwischenhalten in Kreuzlingen, Meersburg und Uttwil geniessen. Um 15.40 Uhr hat das Schiff schliesslich in Romanshorn angelegt und wir mussten schon wieder aussteigen. Mit dem Voral- von Antonio Marques D pen-Express ging es dann direkt wieder zurück ins Toggenburg nach Wattwil resp. Ebnat-Kappel, wo ein eindrücklicher und wunderschöner Betriebsausflug viel zu schnell geendet hat. er Chef der Organisation, die sich zum Ziel gemacht hat die Welt zu retten, heisst Herbert. Er stand alleine in seinem Zimmer und schaute mit verschränkten Armen gedankenverloren aus dem Fenster. Wie aus dem Nichts tauchte Wurmschwanz hinter ihm auf, er hatte sich in den Raum gebeamt. Macht es dir Spass, einfach so aus dem Nichts aufzutauchen, fragte Herbert? Gewiss, antwortete Wurmschwanz. Warum hast du mich herbestellt? Hast du gewusst, das Pharus einen Sohn hat, fragte Herbert. Nein davon habe ich noch nie was gehört, antwortete Wurmschwanz. Herbert fing an zu erzählen, dass Pharus als er starb, seine schwangere Frau zurückgelassen hat und wollte, dass niemand etwas davon weiss, weil der Dämon Edward sich geschworen hatte, den auserwählten Sohn zu Töten. Deshalb hat seine Frau eine neue Identität angenommen und wohnt nun im Armenviertel der Stadt. Wurmschwanz hörte gespannt zu und fragte, was er nun machen solle? Du sollst den Auserwählten trainieren, damit er den Kampf gegen Edward antreten kann. Wurmschwanz wollte wissen, was ihm denn die Ehre verschaffe, den Sohn des berühmten Pharus auszubilden? Darauf antwortete Herbert, dass dies eine der wichtigsten Aufgaben auf der Welt sei und nur er in der Lage sei, ihn angemessen auszubilden. Das wichtigste von allem ist, dass dem Auserwählten nichts passiert, denn das Schicksal der ganzen Welt liegt in den Händen des Jungen und wir können uns keine Fehler erlauben. Ich fühle mich geehrt, dass du mir die Aufgabe überträgst, diesen Jungen auszubilden, sagte Wurmschwanz und beamte sich weg. 31 Unsere Arbeit im Rosengarten von Sonja Haller und Marianne Callsen M ein Arbeitsplatz ist dort, wo ich weiss, dass ich gebraucht werde, nicht auf der Strasse beim Herumlungern. Wichtig ist mir eine Tagesstruktur und im Gespräch mit Mitarbeitenden zu sein. Das gibt mir Sicherheit und ich verliere den Bezug zur Realität nicht. Ein passendes Plätzchen zum Arbeiten ist wichtig für mein Wohlbefinden. Schön, dass es den Rosengarten gibt. Für Leute die nicht in der Wirtschaft arbeiten können, Verständnis bekommen, nicht dem Stress und Druck ausgesetzt sind, aber trotzdem eine Tagesstruktur haben. Wenn ein Auftrag zu gross ist und wir nicht viel verschiedene Arbeiten haben, wird es mit der Zeit langweilig. Die Konzentration lässt mit der Zeit nach (ausser bei meiner Lieblingsarbeit: Blöcke machen, malen). Man kann sich mit Betreuenden unterhalten oder um Rat fragen. Es macht mir sehr Spass Marianne darin anzulernen, dass sie mir helfen kann Figuren zu malen. So habe ich wieder eine neue Herausforderung. Ich Unterstütze gerne auch Fähigkeiten von anderen Mitarbeitenden, nicht nur ich kann es sondern mein Nächster ist genau so wichtig. Ich fühle mich in einer Gruppe wohl, wenn wir an einem gemeinsamen Ziel arbeiten und wir unsere Meinung sagen können. Es hilft mir zu wissen, dass die Betreuenden an mich glauben und mich unterstützen, mein Ziel zu erreichen. Wenn ich sehe, dass sich Andere entwickelt haben, motiviert es mich selber auch am Ball zu bleiben. Ich arbeite im Rosengarten weil ich gerne vielseitige Kontakte pflegen möchte. So vielseitig, wie die Leute, die im Rosengarten arbeiten sind auch die verschiedenen Auftraggeber. Wie Sie sehen, Langeweile im Rosengarten gibt es nicht. 12:1 oder 12+1? von Astrid Altenburger V om Wohnbereich in den Werkstattbereich. Nach vier Jahren im Wohnbereich bin ich seit Anfang dieses Jahres in der Werkstatt im Rosengarten tätig. Seit es den Verein Chupfer- hammer gibt, sind immer wieder neue Wohneinheiten dazugekommen, die Werkstatt ist nach wie vor die Einzige unter dem Dach des Vereins geblieben. Obschon jede Einheit im Chupferhammer individuell für sich selbst steht und keine gleich ist wie die andere, scheint die Distanz vom Wohn- zum Werkstattbereich grösser zu sein, als unter den einzelnen Wohneinheiten. Seit meiner Tätigkeit in der Werkstatt mache ich mir Gedanken dazu und versuche diesem Sachverhalt auf die Spur zu kommen. Liegen nicht vielleicht doch alle 13 Einheiten näher beisammen, als dies auf den ersten Blick ersichtlich wird? Denken wir an das Tagesgeschäft in der Werkstatt: Es geht darum, produktiv zu sein, Aufträge termingerecht zu erfüllen oder anders gesagt, einfach zu arbeiten. Die Mitarbeitenden kommen einer sinnstiftenden Arbeit nach, erhalten eine Tagesstruktur und am Ende des Monats eine Entschädigung dafür. Neben diesem Kerngeschäft geht es aber auch darum, Kontakte zu knüpfen, miteinander Zeit zu verbringen, sich gegenseitig zu unterstützen und den anderen so zu akzeptieren, wie er/sie ist. Im Wohnbereich spielt nicht der Arbeits-, sondern der Privatbereich die zentrale Rolle. Menschen mit Behinderung werden in der Bewältigung ihres Alltages unterstützt und begleitet. Die Haushaltführung, jegliche (notwendigen) Termine, Freizeitgestaltung und was das Leben so mit sich bringt, gilt es zu bewältigen. Jede Wohneinheit soll für Ihre BewohnerInnen ein Zuhause darstellen, wo sie sich akzeptiert, sicher und wohl fühlen – wo sie das für sie gute Leben führen können. Sind diese Schwerpunkte letztendendes wirklich so unterschiedlich oder braucht es an beiden Orten am Ende das gleiche (sozialpädagogische) Geschick? Unabhängig ob im Wohn- oder im Werkstattbereich besteht das teilweise auch utopische Ziel der Betreuenden darin, sich selbst überflüssig zu machen. Jegliche Aufgaben sollen möglichst so in einzelne (Arbeits-) Schritte aufgeteilt werden, dass die Betreuten in der Lage sind, diese selbstständig auszuführen. Ob nun 6 Bewohner ihren Haushalt gemeinsam besorgen oder 50 Mitarbeitende einem Auftrag der Industrie nachkommen, wird so betrachtet zur Kleinigkeit. Unabhängig von den Begrifflichkeiten profitieren alle gegenseitig von vorhandenen Stärken und kompensieren allfällige Schwächen gemeinsam aus. In beiden Bereichen spielt Kreativität im weiteren Sinn eine grosse Rolle. Immer wieder begegnet man neuen, teils unerwarteten Situationen und Stolpersteinen, die es zu bewältigen gilt und sowohl im Wohn- wie auch im Werkstattbereich greifen die Betreuenden gegebenenfalls ein und erledigen das Zentrale notfalls stellvertretend. Dabei gibt es beider Orts menschlich und kommunikativ (hoch-)anspruchsvolle, sowie auch bereichernde und unvergessliche Momente, welche Kreativität und Flexibilität unbedingt voraussetzen. Für mich hat sich in der Arbeit in der Werkstatt gezeigt, dass nach wie vor der Mensch mit Behinderung im Zentrum steht, seine individuelle Ausstattung als Arbeitsgrundlage dient und die Förderung seiner Selbstständigkeit Alltag ist. Ob nun der Auftrag pünktlich oder erst einen Tag nach Termin fertig wird, statt dem geplanten 5-GangMenü ein Birchermüesli auf dem Tisch steht – jede einzelne der 13! (12 +1) Einheiten des Vereins Chupferhammer ermöglicht es den Menschen mit Behinderung unter Berücksichtigung aller Komplexitäten, ein für sie „gutes Leben“ führen zu können. Ich bin gerne Teil dieser zwar nicht immer einfachen, jedoch für Betreute, Betreuende und letzten Endes auch für die Gesellschaft bereichernden Aufgabe. Und die für mich persönlich grösste Umstellung nach meinem Wechsel in den Werkstattbereich stellt wohl die Umstellung auf regelmässige Arbeitszeiten dar. Ein Tag in der Werkstatt im Rosengarten aus der Sicht einer Auszubildenden D er Morgen beginnt damit, zu organisieren. Fast täglich kommen neue Arbeitsaufträge von der Industrie in die Polywerkstatt. Um alle Liefertermine einzuhalten, muss die Arbeit gut strukturiert werden. Wenn kein dringender Auftrag aus der Industrie vorhanden ist, entwerfen wir kreative Produkte. Wir bieten 38 geschützte Arbeitsplätze an und sind um das Wohl von jedem Einzelnen besorgt. Alle haben individuelle Fähigkeiten und Interessen, welche wir mit Engagement fördern. Weil wir sehr viele verschiedene Aufträge haben, ist meistens für jeden etwas dabei, und es ist möglich die Mitarbeitenden so einzuteilen, dass sie mit ihrer Arbeit zufrieden sind. Wenn die Arbeitsaufträge verteilt sind, kann mit der Arbeit begonnen werden. Während der Ausführung treten zum Teil Hindernisse auf, vielleicht fehlt ein Einzelstück, um einen Auftrag fertig auszuführen. Wir organisieren das fehlende Material so schnell wie möglich, um termingerecht liefern zu können. In der Pause hat man Zeit, Beziehungen zu pflegen, Kaffee zu trinken, etwas zu essen, und natürlich um zu entspannen. Anschliessend kann man wieder mit neuer Kraft an die Arbeit gehen. Einige sind froh, wenn sie nach der Pause dieselbe Arbeit ausführen können, die Sie am Morgen schon erledigt haben, andere erledigen dann lieber eine andere Arbeit. Für alle, die das Mittagessen in der Werkstatt im Rosengarten zu sich nehmen, ist es wichtig, dass der „z’Mittag“ um 12:00 Uhr auf dem Tisch steht, denn wer arbeitet, muss schliesslich unbedingt etwas Gutes zu essen bekommen. Um diesen Wunsch der Mitarbeitenden gerecht werden, hat die Polywerkstatt eine Küchengruppe zusammengestellt, welche vollen Einsatz leistet. Nach dem Mittag ist es meistens etwas ruhiger, da es einige Mitarbeiter gibt, welche nur halbtags arbeiten. Dadurch haben wir am Nachmittag mehr Zeit für kreatives Arbeiten oder für allfällige Sitzungen. Falls noch ein dringender Arbeitsauftrag aus der Industrie ansteht, erledigen wir zuerst diesen Auftrag. Selbstverständlich gibt es auch am Nachmittag eine „z’Vieripause“. Wenn die Aufträge abgeschlossen sind und auch die Kreativität eine Pause braucht, geht es meistens auch schon bald gegen 17:00 Uhr. Alle zusammen räumen auf und wir wünschen uns gegenseitig einen schönen Abend! Werkstatt im Rosengarten / Abteilung Holzwerkstatt 33 Geschätzte Leserinnen und Leser I ch, John Guido Mauron, wohnhaft in St. Gallen, 24 Jahre alt, arbeite nun seit 26. August 2013 hier in der Werkstatt im Rosengarten Ebnat-Kappel als Schreiner/Maschinist. Ich hatte meine Anlehre als Kisten-/Palettenbauer dazumal in Zürich abgeschlossen, kehrte zurück nach St. Gallen und war dann kurze Zeit Chauffeur und danach lange arbeitslos. Hier im Rosengarten bekam ich eine Chance, mein Leben neu zu regeln und in den Griff zu kriegen, kurz gesagt mich wieder zu integrieren. Wir stellen verschiedene Sachen her; von Spielzeug aller Art bis hin zu Möbeln und den roten VV-Bänken und ein paar wenigen Einzelaufträgen liegt alles drin. Hier in der Holzabteilung der Werkstatt im Rosengarten gefällt es mir recht gut, auch wenn ich mich zum Teil mit Veränderungen auseinandersetzen muss. Ich selbst muss aber zugeben, dass es Veränderungen braucht, auch wenn ich eher ein Gewohnheitsmensch bin. Ich versuche stets den Anforderungen zu entsprechen so gut wie es geht, denn die Zeit der Arbeitslosigkeit hatte trotzdem ihre Spuren hinterlassen. Ich bin im Endeffekt froh, dass ich hier die Chance bekam, denn ich wollte wieder arbeiten, da ich während der Zeit als Arbeitsloser nur noch zu Hause rumlag. Nach und nach werden mir auch Verantwortungen übertragen, die mich persönlich erfreuen. Da wären zum Beispiel die Schärfungsarbeiten der Sägeblätter für die Tischfräsen oder die Reinigung der Toiletten. Dies sind aber nur wenige Beispiele, die ich hier erwähnt habe. Besten Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben, diesen Artikel zu lesen, ich werde Sie sicher bald wieder mit einem Artikel meinerseits beglücken. Mit freundlichen Grüssen John Guido Mauron Weihnachten für Hunde! von Ruedi Bachmann, Abteilungsleiter Holzwerkstatt W ie Sie vielleicht bereits mitbekommen haben, produziert die Holzwerkstatt nebst vielem anderem Spiele für Hunde. So entwickelten wir mit und für Martin Sailer von Unterwasser eine Vielzahl von Hundespielen. Bevor die Hunde spielen und dabei eine Menge lernen können sind auch unsere Erfinder- und Entwicklungsfähigkeiten immer wieder neu gefordert. Dabei werden auch viele Mitarbeitende und Lernende in die Ideenfindung 35 der Spiele eingebunden. Die Hundespiele sind für die Abteilung Holzwerkstatt neben den anderen, teils filigraneren Produkten, ein willkommener Arbeitszweig. Auf Weihnachten 2013 produzierten wir für autobegeisterte Hunde ein Fahrzeug. Bei den Hundebesitzern (und deren Hunden) war dieses Produkt so sehr gefragt, dass wir neben allen anderen Aufträgen, die noch vor Weihnachten ausgeliefert sein sollten, bezüglich Produktion ganz schön Gas geben mussten. Die vorhandenen Aufträge ermöglichen eine interessante Bandbreite von verschiedenen Tätigkeiten und Lernfeldern für Mitarbeitende und Lernende. Ausflug mit der Holzwerkstatt im Rosengarten von Joel Bachmann, Zivi E s war ein sonniger Tag, als die Leute der Abteilung Holzwerkstatt am Morgen vor dem Rosengarten in die Autos stiegen. Alle waren gut gelaunt, da sich jeder auf den Betriebsausflug freute. Mit den Autos fuhren wir zum Restaurant Nestel, wo wir mit Gipfeli und Kaffee verwöhnt wurden. Anschliessend folgten wir dem Forstwart Reto Hänni hinauf in den Wald zu den Holzfällern. Er erklärte uns, wie sie mittels Seilbahn und Raupengefährt die Ressourcen des Waldes nutzen und diesen wieder nachhaltig aufforsten. Die Bäume wurden im schwer zugänglichen Gelände gefällt und mit einem ferngesteuerten Raupengefährt zur Seilbahn gebracht. Diese fuhr auf einem Stahlseil, das an den Baumkronen befestigt war. So konnten die Bäume den Hang hinunter zu den Traktoren transportiert werden. Die Holzfäller und ihre moderne Ausrüstung beeindruckten und das eher raue Gelände im Wald wurde trotz Gehschwierigkeiten einiger Mitarbeitenden mit Elan und vereinten Kräften überwunden. Zurück beim Restaurant Nestel traten wir eine Wanderung zur Bergwirtschaft „Obere Bächen“ an. Oben angekommen war es schon Mittag, und die Bäuche konnten mit feinen Grilladen und diversen Salaten vollgeschlagen werden. Es war eine friedliche Stimmung, die Leute plauderten, genossen das bezaubernde Wetter und die schöne Aussicht. Ganz dementsprechend wurde der Nachmittag mit entspanntem Sonnbaden und gesellschaftlichen Spielen verbracht. Abends gelangten wir zu Fuss oder mit dem Auto zurück ins Tal, wo jeder seinen Heimweg antrat. Ein erfreulicher Abteilungsausflug ging damit zu Ende. Werkstatt im Rosengarten / Abteilung WWG WWG 2013 von Urs Bischof, Abteilungsleiter Aussengruppe WWG N un ist schon wieder ein Jahr vergangen. Dies wird mir jeweils bewusst, wenn es wieder Zeit ist, einen Bericht für die Chupferhammer Zeitung zu verfassen. Sobald der Rasen wächst, sind wir von Lichtensteig bis Nesslau an verschiedenen Standorten am Rasenmähen. Diese Arbeit erledigen unsere Mitarbeitenden mehrheitlich selbständig. Auch sind wir vermehrt im Gartenbau tätig. Wir erledigen alles, was wir ohne Einsatz gröberer Maschinen in Handarbeit bewältigen können. Wir erstellen Sitzplätze; planieren Flächen, um danach Rasen anzusäen; erstellen Trockenmauern und Steingärten; und es kommt immer wiedermal etwas Neues dazu. Im Herbst werden die Beete, welche im Frühling hergerichtet wurden, wieder geräumt und für den Winter vorbereitet. Daneben beginnt die Zeit, in der diverse Pflanzen, Sträucher, Hecken und Bäume geschnitten werden. In der WWG durften wir ein spannendes Jahr zusammen verbringen. Wir konnten alle vieles dazulernen und weiterführende Erfahrungen aus menschlicher Sicht sowie bei der Ausführung unserer Arbeiten machen. Dies ermöglichen uns die vielseitigen Aufträge, welche wir dank unseren Kunden Jahr für Jahr ausführen dürfen. So möchte ich zuerst unseren Kunden für ihr Entgegenkommen und Vertrauen herzlichst danken und selbstverständlich bauen wir auch in Zukunft auf eine gute Zusammenarbeit. Nachfolgend ein kleiner Einblick in unsere vielseitigen Betätigungsfelder. Wir dürfen verschiedene Gartenarbeiten für unsere Kundschaft erledigen. Im Frühjahr graben wir Gartenbeete um und bereiten diese aufs kommende Gartenjahr vor. Wenn der Wunsch besteht, kommen wir auch um zu jäten, und helfen so den Garten gepflegt zu halten. ten von Holzschlägen beschäftigt. Dabei kommt auch die Büscheliproduktion nicht zu kurz. Mit dem sich anbahnenden Winter gehen dann vermehrt Büscheli- und Holzbestellungen bei uns ein. Das Brennholz wird bei uns gefräst und gespaltet, um es dann auszuliefern und bei unserer Kundschaft dorthin zu beigen, wo dies gewünscht wird. Auch sind wir in dieser Jahreszeit vermehrt in den Wäldern anzutreffen und mit Aufräumarbei- Fällt der erste Schnee, ist unsere Muskelkraft gefragt. Dann sind wir in Ebnat-Kappel an verschiedenen Orten mit der Schneeräumung beschäftigt. Dies alles ist nur möglich mit dem fleissigen Mitwirken unserer Mitarbeitenden. Vielen herzlichen Dank dafür ! 37 Mein Einstieg in die Werkstatt im Rosengarten WWG Abteilungsausflug M E ir wurde im Jahr 2013 meine Stelle in der Sägerei in Ricken gekündigt, weil der Chef mich aus finanziellen Gründen nicht mehr länger behalten konnte. Ich brauchte auch dort eine IV Rente, damit er mich einstellen konnte, da es eine sehr kleine Sägerei war. Anfangs April ging ich dann bei René Frischknecht im Rosengarten go schnuppern. Wo ich dann gerade bleiben konnte. Ende Juni anfangs Juli wechselte ich von der Polywerkstatt zu Urs Bischof in die WWG, weil mir das Arbeiten im Freien und mit Holz viel besser gefällt. Ich hoffe, dass ich im Rosenarten weiterhin arbeiten kann, weil mir das Arbeiten im Freien und mit Holz sehr gut gefällt. 20 Jahre Rosengarten von M. Hoch ines Morgens ging die Aussengruppe WWG nach Flawil, um die Betonfabrik Creabeton anzuschauen, da wir auch schon solche verlegt haben bei einem Kunden. Am Schluss gab‘s von Creabeton noch ein kleines Präsent. Anschliessend fuhren wir um ca. 12.00 Uhr nach Oberuzwil, um das Mittagessen einzunehmen im Restaurant Freudenberg. Nach dem Mittag ging‘s wieder nach Flawil zurück, aber diesmal zur SCHOGGI-FABRIK MAESTRANI, um dort die Geschichte der Schoggifabrik zu erfahren. Und dann gab‘s noch verschiedene Schokoladen zum Testen wie Minörli, Munzli etc. Danach luden wir ein Paar Arbeiter in Flawil ab und gingen nach Hause, zurück nach Ebnat-Kappel . Mein Zeitungsbericht M ein Name ist Manuela. Ich arbeite seit 4 Jahren in der WWG. Ich bin die einzige Frau in der WWG. Diesen Winter hatte ich kein Holz zum Spiesslen. Da habe ich die Axt genommen und habe mir aus den Holzscheitern Schindeln gespalten. Seit diesem Tag mache ich diese Arbeit sehr gerne. Im Sommer arbeite ich gerne in den Gärten. Letzen Sommer durfte ich Rasen mähen, diese Arbeit gefällt mir sehr. Seit zwei Jahren habe ich in Degersheim eine eigene Wohnung, es ist mir sehr wohl. Die Freizeit verbringe ich am liebsten bei Bekannten, weil ich dort mit den Kindern spielen und basteln kann. D er Rosengarten Begegnungstreff war mit einem Jubiläum verbunden. Die Musik mit Toggenburger Brauchtum hat bei vielen Leuten das Zuhören geweckt. Zum Beispiel mit Alphornklängen. Das Unterhaltungsprogram war interessant. Man konnte sogar mit der Kutsche an den Begegnungstreff gefahren werden. WG Schlatt Die zwei Blicke durchs Fenster WG: Wie war das, als du hier angefangen hast? Hans-Ueli Nef: Ich durfte den Blankenhorn übernehmen, also die Maschinen und die Geräte von Samen Blankenhorn. Er war in Teufen beim Frick, gerade oberhalb der Migros. Ich habe von ihm Maschinen, Geräte und bestehende Ersatzteile abgekauft und habe dann hier mit Kleingeräten angefangen. 2009 hat dann der Frick aufgehört, danach habe ich auch mit Velos angefangen. von Angelika und Robert J edes Jahr schreiben und zeichnen und fotografieren wir, und am Ende wird die Chupferhammerzeitung daraus. Die Beiträge aus den Einheiten des Vereins Chupferhammer kommen zustande, weil wir die Fenster aufmachen. Wer sich interessiert und uns mag, ist eingeladen, zum Fenster zu kommen und einen Blick in unsere Häuser und in unseren Alltag zu werfen. Wir laden Sie auch ein: Kommen Sie herein zu uns und schauen Sie mit uns zusammen durchs Fenster – hinaus! Angelika und Robert haben sich vorgenommen, mit den Nachbarn ein Interview zu machen. Wir haben uns Fragen überlegt, die wir ihnen stellen wollen und haben die Fragen auf ein Blatt aufgemalt. Ausgerüstet mit diesem Blatt, einem Aufnahmegerät und dem Fotoapparat sind wir dann losgezogen. Kommen Sie mit! Hans-Ueli Nef H ans-Ueli Nef ist der Mann für die WG Schlatt, wenn es darum geht, den Rasenmäher oder die Schneefräse zu warten. Der Service erfolgt immer schnell und kompetent. Vor seinem Geschäft stehen Fahrräder und dürfen von PassantInnen bestaunt werden. Ueli Strassmann hat sich von Hans-Ueli Nef beraten lassen und hat dann bei ihm ein gutes gebrauchtes Fahrrad gekauft. WG: Wie geht es dir mit uns von der WG Schlatt als Nachbarn? Hans-Ueli Nef: Na gut. Nie Probleme, guter Kontakt. Ich finde das super. WG: Ist das schon lange so, dass du für die WG Sachen machst? Hans-Ueli Nef: Das hat sofort angefangen, als ich hierher gekommen bin. WG: Wann bist du hierher gekommen? Hans-Ueli Nef: Angefangen habe ich 2008, das ist jetzt das sechste Jahr. WG: Wie ist es heute hier, gefällt es dir mit dem Geschäft in Niederteufen? Hans-Ueli Nef: Es gefällt mir eigentlich sehr gut. Das Geschäft ist vielleicht ein bisschen versteckt. Es wäre etwas idealer an einer öffentlichen Hauptstrasse, wo es besser sichtbar ist und besser im Zentrum. Aber man muss nehmen, was man hat. Auch das ist gut. WG: Und was sind deine Hobbies? Hans-Ueli Nef: Hobbys von mir sind Velofahren, Motorrad fahren, mehr Enduro und Motocross. Das ist es eigentlich so ziemlich. WG: Vielen Dank für das Gespräch. Hans-Ueli Nef: Ich danke auch 39 wieder gehen. Frau Zürcher ist gestorben und Frau Gmür. Jetzt kommen hoffentlich einfach noch mehr jüngere Leute. Frau Eschler F rau Eschler wohnt in einem grossen Haus mit einer grossen Grünfläche rundum und vielen grossen Bäumen. Bis vor einigen Jahren haben wir von der WG Schlatt dabei geholfen, das Laub zusammen zu kehren. Das waren riesige Laubhaufen. Das war nicht immer an einem einzigen Nachmittag zu schaffen. Jetzt sehen wir Frau Eschler nicht mehr so viel. Beim Gespräch hat sie uns Kaffee und einen ganz feinen Schokoladekuchen aufgetischt. WG: Wie geht es Ihnen mit der WG Schlatt? Frau Eschler: Ich finde das gut. Da geht es um Menschlichkeit. Solche Werte werden da geschaffen. WG: Wie ist es hier mit der Nachbarschaft? Frau Eschler: Ganz gut. Es gibt wieder jüngere Leute hier herum. Langsam kommt das wieder. Zum Beispiel mit dem Enkel von Frau Gmür, der wieder da ist. Sonst ist das hier etwas eine Alterssiedlung in der Steiner Strasse. WG: Seit wann leben sie schon hier? Frau Eschler: Seit 1963. Das Haus ist 1962 gebaut worden. Beim Haus hat man immer wieder etwas angebaut. So lange sind wir da und haben Leute kommen sehen und WG: Wieviele Personen waren Sie, als Sie hier eingezogen sind? Frau Eschler: Wir waren zu dritt, mein Mann und und der kleine Peter. Nachher sind dann noch zwei Kinder gekommen. Und jetzt sind wir wieder zu zweit. Ich und mein Mann. Mein Mann ist mehr oder weniger ans Bett gebunden. Er hat lange für die Firma Eschler gearbeitet. WG: Wie war es in Niederteufen vor 50 Jahren? Frau Eschler: Damals gab es so viele Lädeli, vier oder fünf kleine Geschäfte. Frau Suhner hatte eines, da wo nachher der Wagner gewesen ist. Es gab auch mehr Restaurants. Die Sonne und natürlich den Sternen. Den vermisst man auch heute noch. WG: Wir danken Ihnen für das Gespräch. Frau Eschler: Gern geschehen. gemeinschaft eine gute Idee und eine gute Sache, auch dass ihr so selbstständig wohnen könnt. Familie Gmür D as Haus der Familie Gmür ist für viele von uns das Haus, in dem Frau Gmür gewohnt hat. Frau Gmür war eine Nachbarin voller Herzlichkeit und Anteilnahme. Als Frau Gmür gestorben ist, zog ihr Enkel hierher, zusammen mit seiner Freundin. Das wurde dann bald eine Familie mit Kindern. WG: Wann habt ihr die WG Schlatt kennen gelernt? Monika Gmür: Eigentlich über die Grossmutter Gmür. Sie hat immer über euch erzählt und wir waren hie und da hier zu Besuch. Und nachher, als wir umgezogen sind, da war es klar, dass wir jetzt Nachbarn sind. WG: Wann seid ihr umgezogen? Monika Gmür: Das werden jetzt sieben oder acht Jahre. WG: Und wie passt es euch mit uns? Monika Gmür: Sicher passt es uns gut. Das ist doch gut. Ich finde so eine Wohn- WG: Wie war das hier zum Einleben? Monika Gmür: Es war auf jeden Fall streng. Wir haben drei Monate lang komplett umgebaut, alles rausgerissen. Nachher konnten wir dann darin wohnen. Zwei Jahre später haben wir mit der Fassade alles gemacht. Es wird langsam besser. Die Trachtenstube gibt es seit 16 Jahren. Die Kinder sind bei meinen Eltern, wenn ich in der Trachtenstube bin. Das wäre etwas schwierig. Wenn ich aussergewöhnliche Termine habe, nehme ich sie hie und da mit, aber das ist immer schwierig. WG: Vielen Dank für das Gespräch. Monika Gmür: Ich danke auch. WG: Wir sind im Frühjahr immer gespannt, ob der Bärlauch wieder kommt. Monika Gmür: Der kommt nicht mehr. Der Gärtner hat alles rausgenommen, weil er findet, dass das ein Unkraut ist. Aber wir haben weiter unten noch Bärlauch, darum war das für mich in Ordnung, wenn oben kein Bärlauch mehr ist. WG: Was sind deine Hobbys? Monika Gmür: Meine Hobbys sind die Kinder. Sonst lese ich gerne, habe aber nicht mehr so viel die Gelegenheit. Und mein Beruf ist gleichzeitig mein Hobby, das Nähen. Ich habe die Trachtenstube übernommen im letzten März. Die ist jetzt hier in Teufen an der Hauptstrasse 39. Und da arbeite ich einen Tag. Immer am Dienstag habe ich offen und jeden ersten Samstag im Monat. WG: Ist das für alle Leute, die gerne eine Tracht haben wollen? Monika Gmür: Ja, die Ausserrhödler Tracht. Wir haben alle Materialien: Stoffe, Fäden, Knöpfe, Material zum Sticken, zum Stricken, Schuhe, Schals, einfach alles, was zu einer Tracht gehört. Es gibt solche, die nähen sie selber, andere bestellen sie bei mir. Ich habe Trachtenschneiderinnen an der Hand, die ich weiter vermitteln kann. Anni Hörler M it Anni Hörler haben wir einen herzlichen Kontakt. Bei ihr ist kein Vorbeikommen ohne ein kurzes Stehenbleiben. Oft ist sie aber gar nicht da, sondern unterwegs zu Fuss oder im Auto. Um das Haus herum hält sie den Garten im Schuss. Auch für Nachbarn macht sie Gartenarbeiten. Sie scheint nie müde zu werden. Beim Gespräch tischte sie uns einen Apéritif auf: Angelika hat Orangensaft genommen. Anni Hörler hat uns auch Campari angeboten. Robert hat ein ganz klein wenig genommen, aber nur weil er nach dem Gespräch frei hatte. 41 WG: Wie gefällt dir die WG? Anni Hörler: Ich glaube, das ist sehr in Ordnung. Ihr macht das ganz gut. WG: Und wie ist es als Nachbarn? Anni Hörler: Angenehm. Ich sehe euch nicht so viel, aber wenn ich euch sehe, habe ich immer Freude, wenn ich mit euch ein paar Worte reden kann, wenn ihr spazieren oder einkaufen geht. WG: Wohnst du schon lange hier? Anni Hörler: Seit 1978, also seit 36 Jahren. Mein Mann ist leider zwei Jahre später gestorben, seither bin ich alleine in dem Haus. Ich bin hier sehr zufrieden, so lange mir nichts weh tut und ich meine Sachen alleine machen kann. Ich bin auch ganz viel unterwegs. Eine Runde von zwei Stunden muss ich einfach machen. Eine Quartierrunde nach Lustmühle, um Teufen herum oder nach Haslen. Wenn im Sommer das Wetter gut ist, dann gehe ich gerne wieder in die Berge. Es geht immer noch gut. WG: Wie war es, als du hergekommen bist? Anni Hörler: Ich bin wahnsinnig gerne hier zu Hause. Leider sind fast alle Nachbarn, zu denen ich gute Beziehungen hatte, schon gestorben. Von meiner Generation ist fast niemand mehr da. Wir hatten vorher untereinander sehr Kontakt. Mit Frau Weiersmüller, Frau Zürcher und Frau Gmür. Wir haben jede Woche einmal Karten gespielt. Jetzt ist es schon ein wenig einsam geworden. Zum Glück gibt es in der Lustmühle unten einen Wanderkollegen, mit ihm kann ich laufen gehen oder Touren machen. Oder er kommt einmal zu einem Apéritif. Wollt ihr einen Apéritif? WG: Wie ist es heute hier? Anni Hörler: Hier gibt es alles, was ich brauche. Es sind so gute Verbindungen. Ich bin ganz gerne in Teufen zu Hause. Was den Lärm betrifft, ist es hier recht gut. Ausser wenn die Umfahrungsstrasse gesperrt ist (lacht). Es wird halt immer weiter gebaut. Wenn ich auf die Visiere achte, dann sieht man nachher nicht mehr nach Stein rüber und nach Waldstatt mit den vielen Lichtern. Die Hauptkette vom Alpstein, die sehe ich gerade noch knapp. WG: Danke für das Gespräch. Anni Hörler: Gern geschehen, ihr seid jederzeit willkommen. Herr Göpfert H err Göpfert ist unser direkter Nachbar. Wir sehen ihn meistens dann, wenn wir im Garten zu tun haben. Er ist dann ebenfalls in seinem Garten beschäftigt. Im Frühjahr lädt er uns manchmal ein, Rhabarber in seinem Garten zu ernten. WG: Gefällt es dir mit der WG? Herr Göpfert: Ja, die gefällt mir soweit. Ich denke, wir haben eine gute Nachbarschaft. Wir stören uns nicht gross. Wir sehen uns auch nichta so viel, hie und da dazwischen. Wir kommen glaub ich gut aus. WG: Wie lange sind Sie schon hier? Herr Göpfert: Wir sind seit 1974 hier, also 40 Jahre bald. Ich war dazwischen nicht immer hier. Ich habe noch eine Wohnung in der Stadt gehabt. Seit 2005 bin ich wieder voll hier. WG: Wie ist das Leben heute in Niederteufen? Herr Göpfert: Mir gefällt es nach wie vor. Aufgewachsen bin ich in St. Gallen, genau in St. Georgen. Es gefällt mir gut da oben, ich will nicht mehr in die Stadt runter. Ich habe wohl viele Bekannte in der Stadt, aber seit ich nicht mehr arbeite, komme ich nicht mehr so viel ins Zentrum, höchstens wenn ich einmal auf die Bank muss. Hier ist man schnell in der Natur draussen und kann auch gut wandern von hier aus. Vor allem ist es auch sonnig hier. WG: Haben Sie Hobbys? Herr Göpfert: Ja, ja, viele. Ich reise gerne. Ich bin jedes Jahr ungefähr zweimal in Paris. Meine Mutter ist in Paris geboren. Ich habe auch heute noch Verwandte in Paris. Die eine Cousine habt ihr ja auch schon gesehen, sie ist auch schon älter, über 80. Meine Schwester kommt jetzt auch wieder zurück nach Niederteufen. Dann gehe ich vielleicht etwas weniger in die Westschweiz. Dann gibt es den Garten, den ich machen muss, wie ihr auch. Dann interessiere ich mich für Kunst und Antiquitäten. Früher habe ich Marken gesammelt. Daneben fotografiere ich. Das sind so meine Hobbys. Ich gehe gerne auch in Museen. WG: Vielen Dank für das Gespräch. Herr Göpfert: Ich danke auch Zigi und behalten den Jungen ein wenig im Auge, dass er nicht etwa auf die Strasse rennt. WG: Wie kennt ihr die WG Schlatt, ist es gut mit uns? Die Frau im schönen Haus: Wir kriegen meistens sehr wenig mit von euch. Ich seh die einen hoch- oder runterlaufen. Die einen winken uns zu und die andern nicht. Für uns ist das gut. Besonders schön ist es, wenn Leo im Sommer draussen ist, dann gibt es die Begrüssung mit allem Drum und Dran, das ist immer etwas Drolliges. WG: Wie lange seid ihr schon da? Die Frau im schönen Haus: Ich bin seit gut zehn Jahren hier, mein Freund ist seit sechs Jahren hier. WG: Wie war es hierher zu kommen, war das schön? Die Frau im schönen Haus: Für mich war es schön, wieder hierher zu kommen. Ich Die Familie mit dem schönen Haus A uf dem Weg nach Teufen oder zur Haltestellte Sternen sehen wir auf der Strassenseite gegenüber ein schönes altes Haus. Gelegentlich hüpft ein kleiner Junge vor dem Haus im Garten herum, seine Eltern sind dann auch draussen. Sie arbeiten im Garten oder rauchen eine bin ja hier aufgewachsen in Teufen. Deshalb habe ich mich sofort richtig wohl gefühlt. WG: Was sind deine Hobbys? Die Frau im schönen Haus: Mein Garten und mein Kind. Das ist es eigentlich. WG: Wie ist es mit dem Arbeiten? Die Frau im schönen Haus: Ich habe keine Arbeit. Das ist leider so. WG: Dann suchst du einfach einen neuen Job. Die Frau im schönen Haus: Das ist nicht so leicht. Ich muss ja auch einen Platz für das Kind finden, wenn ich arbeiten gehe. Es kann nicht alleine zu Hause bleiben. WG: Danke für das Gespräch. Die Frau im schönen Haus: Gern geschehen. WG Wald 43 Grossangelegte Feuerwehrübung von Eveline und Niklaus Egli D ie WG Wald wurde vom Übungsleiter der Feuerwehr Wald-Rehetobel angefragt, ob sie bereit wäre bei einer Grossübung mitzuwirken. An einer wöchentlichen WG-Sitzung kam der Übungsleiter vorbei und erklärte den möglichen Ablauf der Übung. Die Bewohnenden willigten ein mitzuwirken und diverse Rollen zu übernehmen. Am Samstag, dem 2. November 2013 war es soweit. Morgens kamen Maskenbildner vorbei, um bei den Bewohnenden verschiedenste Verletzungen wie Beinbruch, Verbrennungen, Kopfverletzungen zu simulieren. Auf dem Parkplatz vor dem Gebäude wurden zwei Abbruchautos in einer Unfallsituation vorbereitet. In der Schule nebenan hielten sich auch eine Gruppe Kinder für die Übung bereit. Ein Bewohner entschied sich am Morgen aus Angst einer Überforderungssituation nicht an der Übung teilzunehmen. Er verbrachte den Tag entspannt im Säntispark. Am frühen Nachmittag wurde mit einer Rauchmaschine ein Brand im Gebäude der WG Wald simuliert und der Übungsalarm wurde rausgegeben. Eine grossangelegte kombinierte Einsatzübung von Feuerwehr, Polizei, Rettungsdienst, Samaritern, Care-Team, Gemeindeführungsstab und Zivilschutz startete. Wenige Minuten nach dem Alarm trafen die ersten Rettungskräfte ein. Die Feuerwehr evakuierte die Bewohnenden teils über das Treppenhaus, wie auch mit einem Rettungskran durch das Fenster. Danach wurden alle vom Sanitäts- und Care-Team im leeren Feuerwehrdepot der Gemeinde Wald betreut. Die WG Wald erlebte einen aufregenden Tag und konnte eine Notfallsituation üben. Die verschiedenen beteiligten Einsatzkräfte machten eine sehr gute Arbeit. Ein gelungenes Sommerfest von Samuel Marfurt und Daniela Baumann I CH HEISSE SAMUEL UND WOHNE IN DER WG WALD. ICH WOHNE SEIT VIER JAHREN HIER UND KENNE VIELE LEUTE. LETZTEN SOMMER MACHTEN WIR EIN SOMMERFEST FÜR UNSERE FREUNDE UND BEKANNTEN. MIR HAT DAS FEST GUT GEFALLEN UND DARUM WILL ICH IN DER CHUPFERHAMMER-ZEITUNG DARÜBER SCHREIBEN. ICH UND MEINE WG KOLLEGEN ORGANISIERTEN ES ALLEINE, WIR MACHTEN GANZ VIELE SITZUNGEN, ES GAB VIEL ARBEIT. ICH SCHAUTE FÜR DAS ESSEN, MELANIE UND PASCAL FÜR DIE MUSIK, OTHMAR GRILLIERTE DIE WÜRSTE UND ANDRINA SCHAUTE, DASS DIE LEUTE EINGELADEN WURDEN. ICH MÖCHTE WIEDER EINMAL EIN SOMMERFEST ORGANISIEREN. (Text von Samuel Marfurt) I m März 2013 brachte ein Bewohner an der WG-Sitzung die Idee, ein Sommerfest für Freunde, Bekannte und Leute aus dem Dorf zu organisieren. Dies stieß bei allen auf offene Ohren. Für die Organisation waren daher auch die Bewohner und Bewohnerinnen der WG zuständig. Unterstützt wurden sie durch Cornel Pfister bei der Koordination der Resorts sowie bei der Gesamtübersicht. Regelmäßig trafen sie sich abends zu Sitzungen, welche jeweils durch verschiedene Bewohnende der WG Wald geleitet wurden. Bald schon merkten alle, wie viel Organisation so ein Fest braucht und ab und zu hörte man die ersten stöhnen, wie viel Arbeit es doch wäre. Flyer wurden kreiert, gedruckt und verteilt oder verschickt, Plakate in der näheren Umgebung aufgehängt, es mussten Tische und Bänke organisiert werden, ein Profigrill wurde ausgeliehen, Holunderblütensirup produziert, Kuchen gebacken, Salate gemacht und und und ... Je näher das Fest rückte, desto grösser wurde die Vorfreude und Nervosität, ganz so wie es sein sollte bei einem selbstorganisiertem Fest. Für musikalische Unterhaltung war gleich doppelt gesorgt, denn ein Fest ohne Musik ist nur halb so schön, da waren sich alle einig. Es traten zwei junge Musiker aus dem Nachbardorf auf und spielten Gitarre und Cello, zudem hatten auch zwei aus der WG einen Auftritt, sie sangen Lieder ihrer Lieblingsband. An eine Schlechtwetter-Alternative wurde ebenfalls gedacht, zum Glück war diese aber nicht nötig. Am Sommerfest war bestes Wetter und wir konnten den Tag bei Sonnenschein und blauem Himmel mit unseren Freunden und Bekannten genießen. Am Ende des Tages klang es einstimmig: Schön wars! Die Arbeit hatte sich gelohnt und es folgen sicherlich weitere Feste. (Text von Daniela Baumann) 45 MÄRKTE DER WG WALD IM 2013 VON PASCAL NEUHAUS W IR FAHREN MIT UNSEREM WG AUTO AN VERSCHIEDENE MÄRKTE IN DER REGION. AN DEN MÄRKTEN VERKAUFEN WIR GEMEINSAM UNSERE PRODUKTE AUS DEM ATELIER. WIR HABEN GEMEINSAM EINEN MARKTSTAND GEBAUT. DAZU HABEN WIR HOLZ IN DER SÄGEREI GEHOLT. DAS HOLZ HABEN WIR IN EINER SCHREINEREI ZUGESÄGT UND IM ATELIER ZUSAMMENGEBAUT. AM ABEND LADEN WIR DAS WG AUTO MIT DEN KISTEN UND DEM MARKTSTAND EIN. AM MARKTTAG FAHREN WIR FRÜH AN DEN MARKT. DORT STELLEN WIR DEN MARKTSTAND AUF. WIR RICHTEN DEN STAND MIT UNSEREN SCHÖNEN SACHEN EIN. ZWISCHEN DURCH LÖSEN WIR UNS AM MARKTSTAND GEGENSEITIG AB. COOL IST, DASS ES AN DEN MÄRKTEN VERSCHIEDENES ESSEN GIBT UND WIR DA ESSEN KÖNNEN. ES IST LÄSSIG DIE KUNDEN ZU BEDIENEN. ES MACHT SPASS DIE PRODUKTE ZU VERKAUFEN. ES IST SCHÖN ZU SEHEN, DASS DIE KUNDEN GLÜCKLICH SIND. AM ABEND LADEN WIR DIE KISTEN UND DEN MARKTSTAND WIEDER EIN UND FAHREN IN DIE WG ZURÜCK. DA LADEN WIR WIEDER AUS. DANACH SIND WIR SEHR MÜDE VON DEM TAG AM MARKT. EIN GEDICHT FÜR VEREIN CHUPFERHAMMER VON MELANIE GEBHART D EINE GROSSE, BREITE NASE DIE GLEICHT EINEM WUNDERSCHÖNEN HASE. EINE ROTE ROSE DIE DENK ICH MIR ICH BLEIBE NUN IMMER BEI DIR. DIE ZEIT IST NUN DA, WIR SAGEN DESHALB NUN JETZT JA. DER WEISSE KALTE SCHNEE DER TUT NIEMALS MEHR UNS SO FEST WEH. HEUTE BIST DU DER KOCH, IN DEINEM RIESENGROSSEN SCHUH IST EIN LOCH. ICH SITZE AUF DEM ALLERGRÖSSTEN BAUM UND DU HAST EINEN SCHÖNEN TRAUM. DIE HASELNUSS GIBT UNS BEIDEN EINEN FESTEN KUSS. HINTER DER GROSSEN ECKE DA STECKEN WIR UNTER DER DECKE. DEINE KRALLEN DIE ZERKRATZEN ALLE GROSSEN HALLEN. DIE LIEBE GIBT UNS 1000 GROSSE BREITE HIEBE. DIE KUH DIE MACHT ZU UNS EIN GROSSES MUH. ICH BIN SOO MEGA COOL, ABER GANZ SICHERLICH SOO MEGA TOLL. WG Stofel Alles Leben ist Begegnung und Veränderung von Carsten Popp D as Sommerfest am 12.6.13 war der Anfang von einem fortlaufenden Veränderungsprozess. Die vorherige Leitung und vier Mitarbeiter haben nach langjähriger Aufbauarbeit ihre Aufgabe im Stofel beendet. Für die enorme geleistete Arbeit möchten wir ihnen Dank sagen und für den weiteren Lebensweg „Alles Gute“ wünschen. Für die Bewohner und Angehörigen war es natürlich nicht so einfach, einen so starken Wechsel annehmen zu können und zu verarbeiten. Die neuen Mitarbeiter haben sich schnell in ihre Aufgaben eingefunden und somit konnten wir die Stabilität erhalten. Der Übergang von Pionierphase zu Konsolidierungsphase war dadurch geprägt, dass wir gemeinsam sehr geschaut haben, dass Altbewährtes und Neues gut zusammenfinden können. Die Bewohner haben im letzten Jahr einen grossen Schritt gemacht, was Gemeinschaftsdenken und Handeln betrifft. Aus dem Nebeneinanderleben wird nach und nach ein Zusammenleben. Das heisst für alle: „Was wir gemeinsam nutzen, pflegen und hegen wir auch gemeinsam“. Somit war der Grundstein da, dass jeder Bewohner sich an notwendigen Gemeinschaftsarbeiten mit seinen Möglichkeiten beteiligt. In unserer montäglichen Bewohnersitzung wird gemeinsam besprochen, was, wer, wo, wie, die Woche über machen muss. Die Bewohner lernen auch durch die Bewohnersitzung die guten Seiten der Mitbewohner zu erkennen und mehr und mehr auch ihre eigenen Bedürfnisse zu äussern oder auch auf Dinge hinzuweisen, die für sie im Zusammenleben nicht stimmen. Der Umgang mit Komplimenten und Kritik wird geübt und entwickelt sich. Der Donnerstagabend ist für die Bewohner der Gemeinschaftsabend, an dem die montags unter den Bewohnern abgesprochene Gemeinschaftsaktivität umgesetzt wird. Beeindruckend ist, wie die Bewohner immer mehr ihre eigenen Interessen und Meinungen äussern können und auch vertreten. In der Tagesstruktur spielt neben den hauswirtschaftlichen Aufgaben die Arbeit im Atelier und im Garten eine wichtige Rolle für die Stofelbewohner. Aus der Beschäftigung um der Beschäftigung willen entstehen immer mehr Dinge, mit denen unsere Bewohner stolz sind, welch schöne und anspruchsvolle Aufgaben sie schaffen. Die wachsende Selbständigkeit und Eigenverantwortung zeigt sich darin, dass Roger und Nicole selbständig ihre PZW Termine ausserhalb wahrnehmen und Marc nicht mehr aufs Tixi angewiesen ist und sehr stolz darauf ist, dass er auch im Winter mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren kann. Da er im Winter sehr ängstlich war, was das Gehen auf Schnee betrifft, hat er sich selber mit „Schneeketten“ versorgt, so dass er selbständig am öffentlichen Leben teilnehmen kann und seinen Arbeitsweg ohne fremde Hilfe bewältigt. Ein wichtiger Schritt der Stofelgemeinschaft ist das gemeinsame Vorbereiten der Weihnachtszeit. Sowohl alle Bewohner als auch alle Betreuer haben ein tolles Adventsfenster erstellt, welches von den Anwohnern aufmerksam verfolgt wurde. Alle Bewohner haben sich an der Vorbereitung und Gestaltung des Adventsfensters beteiligt und es ist wahrlich ein Gemeinschaftswerk geworden. Unsere Weihnachtsengel erhielten grossen Zuspruch. Im Atelier entstanden Produkte wie Stricksachen, Postkarten, Seifen, Badekugeln und -öle; Dinge die nicht gekauft werden, weil sie aus dem Behindertenbereich kommen, sondern weil sie einfach schön sind und gebraucht werden. 47 Glückliche Bewohnerin von Nicole Schwinn I ch heisse Nicole und bin 36 Jahre alt. Bevor ich in den Stofel kam, hatte ich sehr Mühe mit Kritik und Selbstwert und hatte daher viele Wutausbrüche, durch die ich mehrfach die Einrichtungen wechseln musste. Seit 3. September 2012 bin ich in der WG Stofel. Ich bin stolz darauf, dass ich seitdem nicht einen einzigen Wutausbruch hatte und viel dazugelernt habe im Umgang mit mir selber und im Umgang mit anderen. Manchmal murre ich zwar, wenn ich Kritik erfahre oder Hinweise von anderen als Kritik sehe, aber ich habe gelernt, anders damit umzugehen. Wenn ich merke, dass ich unrecht getan habe oder das Gefühl habe, ich habe mich im Ton vergriffen, kann ich mich entschuldigen. Von den Betreuern erhalte ich viele gute Hinweise und kann dadurch viel üben. Ich habe in dem ersten halben Jahr 12 kg abgenommen. Meine Stolpersteine sind der Umgang mit Kritik, mit Geld und mit Essen und Trinken. Auf allen drei Gebieten habe ich gute Fortschritte machen können. Ich bin zwar nicht mit mir zufrieden, weil es immer wieder Rückschläge gibt. Aber die Beteuer helfen mir immer wieder zu neuer Motivation. Obwohl ich nicht so der Bewegungstyp bin, fahre ich täglich 30 Minuten Velo und gehe laufen. Anfangs hab ich versucht zu schleifen, aber nun hab ich selber Freude dran, es selbständig und täglich zu tun, ohne dass ich angeleitet oder angeregt werden muss. Auch meinen Getränkekonsum konnte ich weitestgehend in Griff bekommen. Meine Freizeit organisiere ich selbständig, allerdings brauch ich noch mehr Alternativen als in die Beiz zu gehen. Dabei bekomme ich auch Anregungen von den Betreuern. Es gefällt mir sehr hier im Stofel und ich bin eine „Glückliche Bewohnerin“. Auch in der Gemeinschaft fühle ich mich wohl und gehe mit Roger oder Jasmin auch nach Auswärts. Meine Wege zum Arzt gehe ich selbständig. Ich bin selber auch froh, dass ich meinen eigenen Schweinehund oft überwinden kann und es mir immer besser gelingt . Mit der Einteilung des Geldes hab ich noch meine Schwierigkeiten, aber mit Hilfe meiner Betreuer arbeite ich daran. Im Atelier und auch beim Hausputz helfe ich gern mit und werde oft gelobt über meinen Fleiss. In der Werkstatt hab ich auch schon mit Maschinen gearbeitet, etwas, was ich mir nie zugetraut hätte, aber jetzt Freude daran habe. Mein Ziel ist es: Wenn ich meine Stolpersteine überwunden habe, dass ich dann selbständig wohnen kann mit Begleitung. Amerika von Maria Widmer S it 8 Johr bin ich Bewohnerin vo dä WG Stofel in Unterwasser. I däre Zyt han ich vill positivi und au negativi Sache erläbt. Positivi Erläbnis sind mini Wien-Reis mit em Maurus und sinere Frau gsi und Stofelferie i dä Toskana. Au Stofelfeschter händ mir immer vill Freud gmacht. Als negativ han ich gfunde, dass es i däne 8 Johr vill Personal- und Bezugspersonewechsel gäh hät. Vo dä Betreuer und vo dä Mitbewohner han ich immer vill Kompliment übercho, dass ich d’Arbet gseh, guet im Hushalt bin und guet chan choche, was ich sehr gern mache. Dä Köbi, üsen vorherige Heimleiter isch immer än ufgstelle gsi. Dä neu Heimleiter, dä Carsten isch achli dä ruhiger, aber mit vill Humor und hät mich scho mängmol zum Lache brocht. Mini Hobbys sind: Handarbeite, Gmeinschafts-Spieli, Bastle und im Atelier schaffe. Letscht Johr han ich s’erscht mol Wachsmol-Karte „büglet“, was ich sehr gern gmacht han. Für am Tobias sis Baby, wo im Früehlig uf d’Welt chunnt, han ich jetzt no Babyfinkli glismet. Ich tue gern neui Sache usprobiere und han au scho chöne vo mine Handarbeite verchaufe. Mole tuen ich nöd so gern, well ich s’Gfühl han, dass ich für das kei Fantasie han. frühner kenne und dä Tashi, wo scho vill Johr im Stofel isch und ichs „guet chan“ mit em. Er kennt mich au scho am längste. Mir werdet äs paar Orte in Amerika go aluege, Los Angeles, San Francisco und au no uf New York go. Ich freu mich riesig uf Amerika, au wenni achli „chribbelig“ bin. Zum Abschied wünsch ich am Stofel alles Gueti und ich chume gern mol än Bsuech go mache, wenni dänn im Steig bin. Am Wachsmol-Chärtli bügle. Am Obig bin ich gern i dä Heizig, tue mini Zigarette rauche und mit dä Betreuer plaudere über dieses und jenes. Bsunders schö isches mitem Tashi, well er immer tuet Kerze azünde und das isch dänn ganz heimelig. Do ich jetzt scho 8 Johr im Stofel dähei bin, han ich s’Gfühl, ich mues jetzt au mol öppis anders gseh. Vom 18. – 29. Novemer 2013 hani drum chöne im Steig, Appezell go schnuppere. Mir häts dete guet gfalle, well mer us 2 Menue chan usläse und vor allem, wells dete Lüüt hät i mim Alter. Ich han mich drum entschiede, det ane zügle. Ich freu mich sehr druf, aber im Moment hani achli Stress mit Kleider ipacke und lue ge, was ich alles chan und mues mitnäh. Wenn dänn mol alles zügle isch, chan ich mir no min Läbestraum erfülle. Dä Maurus und mini vorherig Bezugsperson d’Astrid händ scho vill Vorarbet gleistet, damit au alles klappt. Isch nöd immer eifach gsi, aber so langsam chömet mir em Ziel nöcher. Ende Mai, Afang Juni flüg ich uf AMERIKA!!! Mitcho tuet Frau Gaelli, wo ich vo Denk an mich unterstützt den Chupferhammer. Helfen auch Sie. Denk an mich - Ferien für Behinderte www.denkanmich.ch/spenden PC 40-1855-4 Ein herzliches Dankeschön aus den einzelnen Einheiten! 49 WG Stocken Psychomotorik in Belgien von Alice Bolle J e me nomme Alice Bolle. Que puisje dire? Ich denke, dass ich mit dem Anfang beginnen möchte und mich noch schnell vorstelle. Ich arbeite seit Oktober in der WG Stocken in Schönengrund. Ich bin also noch ein Neuling in der Chupferhammer Gemeinschaft. Ich habe in Belgien gewohnt und studiert. Ich hoffe, dass meine Lektoren diesen Text so gut korrigiert haben, dass man nicht offensichtlich merkt, dass Deutsch nicht meine Muttersprache ist. In Belgien habe ich einen Bachelor in Sozialpädagogik und eine Spezialisierung in Psychomotorik gemacht. Sie kennen sicher den Bachelor in Sozialpädagogik, aber vielleicht weniger die Spezialisierung in Psychomotorik. Ich erkläre es gerne. In Belgien gab es bis letztes Jahr keinen Bachelor in Psychomotorik. Bis jetzt musste man erst drei Jahre einen Bachelor in Sozialpädagogik oder Gesundheit machen oder Pädagogik studieren. Darauf gab es die Möglichkeit während eines Jahres eine Spezialisierung für Psychomotorik zu machen. Diese Spezialisierung geht in die Richtung der Pädagogik, aber wir lernen auch ein bisschen Rehabilitation und Therapie. Diese Ausbildung ist sehr interessant, denn man lernt viel über den Körper und die Kommunikation zwischen dem Körper und dem Geist. Ich habe also letztes Jahr eine Spezialisierung in Psychomotorik gemacht. Im Programm dieser Ausbildung haben wir zwei Praktika, und ich habe mein zweites Praktikum in der WG Stocken gemacht. Es war sehr interessant für mich, die Schweiz anders als wie bisher nur in den Ferien zu erleben. Ich lernte die Sozialarbeit und das Sozialsystem der Schweiz kennen. Das Sozialsystem hat Ähnlichkeiten mit dem belgischen System. In der WG Stocken hatte ich die Möglichkeit mit zwei Betreuten zu arbeiten. Es war für mich sehr interessant etwas Neues in die WG Stocken einzubringen, selber noch sehr viel in Psychomotorik zu lernen, das Konzept des Chupferhammers und die Schweizerkultur zu erleben. Dieses Erlebnis war so positiv, dass ich die WG Stocken nach meinem Praktikum nicht verlassen habe. Ich biete immer noch Psychomotorik in den Alltag integriert an. Dieses Abenteuer ist noch nicht zu Ende. Open – Air Kino Willkommen bei den Sch’tis (Frankreich) ca. 104 min in der WG Stocken, Schönengrund 22. August 2014 (bei schlechter Witterung Tel. 071 352 16 56) ab 19.30 Uhr Nachtessen ca. 21 Uhr Filmvorführung Eintritt Fr. 25.-‐ mit Nachtessen Eintritt Fr. 15.-‐ inkl. Getränken (freier Eintritt für Kinder bis 12 Jahre) Bei Bedarf Wolldecken mitnehmen, es kann kalt werden in der Nacht! 51 „Birkenstock“ – Ausverkauf von Fabian Frey I m Sommer 2014 werde ich noch das zweite Ausbildungs-Praktikum der FHS St. Gallen absolvieren. Dies ist Teil der vierjährigen praxisbegleitenden Ausbildung zum Sozialpädagogen. Mit diesem Bericht versuche ich Erfahrungen aufzuzeigen, die ich in den vergangenen fünfeinhalb Jahren in der WG Stocken und der Fachhochschule in Rorschach, sowie am neuen Standort St. Gallen gemacht habe. Verschiedene Wege führten mich in die soziale Arbeit. Bevor ich mich für eine Basisausbildung in der Sozialen Arbeit entschied, arbeitete ich in einigen sozialen Institutionen. Die Schule wählte ich, um Sicherheit im Handeln zu erlangen. Meine Erwartungen an diese Ausbildung waren teilweise naiv, wie auch der gewählte Titel zu verstehen gibt. Ironischerweise könnte man sagen, das „typische Schuhwerk“ der Sozialen Arbeit wurde zum Teil durch die Akademisierung verdrängt. Alles soll möglichst schnell gehen, eng gestrafft, mit vorgegebenen Lehrinhalten. Dennoch erscheint es mir wichtig, die verschiedenen Zugänge, wie z.B. das Normalisierungsprinzip, der lösungsorientierte Ansatz oder die anthroposophischen Ansätze, welche ich in meinen bisherigen Tätigkeiten und in der Arbeit im Verein Chupferhammer kennenlernte, noch zu vertiefen und neue Aspekte dazuzugewinnen. Aber auch im Hinblick auf die sozialpolitische Dimension, liegt es in meinem Interesse, dass die Soziale Arbeit mit ihren Kompetenzen mehr mitbestimmen sollte. So könnten andere Disziplinen, wie z.B. wirtschaftliche Interessen, weniger über unser Handeln entscheiden. Das Gesamtstudium besteht aus dem Grund- sowie Hauptstudium, welche jeweils mit einem Praxismodul abgeschlossen werden . Das erste Praktikum absolvierte ich daher in der WG Stocken. Es war sicherlich für beide Seiten ungewöhnlich, der Rollenwechsel vom Betreuer in Ausbildung zum Praktikanten. Ich hatte eher Mühe, im teilweise routinierten Ablauf, eine andere Position einzunehmen. Darum ist es mir wichtig, dass ich das zweite Praxismodul in einer anderen Organisation machen kann. Damit ich eine komplett neue Ausgangssituation erfahre und mich besser auf die Praktikantenrolle konzentrieren kann. Wichtig für mich ist stets, genügend Zeit für Studium, Arbeit und Freizeit zu haben. Dabei liegt für mich der Hauptfokus auf der Arbeit in der WG Stocken. Dadurch, dass das Studium ein sehr breites Spektrum beinhaltet, erschwert dies die richtigen Schlüsse für den eigenen Praxisbereich direkt zu ziehen und umzusetzen. Das war am Anfang für mich ein wenig frustrierend. Die Verinnerlichung der Lehrinhalte erfolgte nicht mit der jeweilig bestandenen Prüfung, sondern hallt verzögernd nach. Erst im Dialog und in der Auseinandersetzung klärt sich vieles. Es ist ein fortlaufender Prozess. Ein guter Dozent erwähnte anfangs des Studiums, dass die Studienzeit mit Leidenschaft verbunden sei. Die Studierenden müssen leiden. Mit Leidenschaft und Begeisterung dabei bin ich in der Arbeit, im Austausch, Projektund Gruppenarbeiten. Die Vorlesungen im grossen Plenum empfinde ich eher als ein Leiden. Die Ablenkungen im Hörsaal sind zu gross. Allgemein setze ich mich kritischer mit dem Berufsauftrag und den Lehrinhalten im Studium auseinander. Mir wurde auch vermehrt bewusst, dass mein Verhalten unterschiedliche Auswirkungen auf meine Mitmenschen hat. Das Konzept des Vereins Chupferhammer besticht durch seine Vielfalt an unterschiedlichen, kleinen Wohngemeinschaften, in denen ein weitgehend selbstbestimmtes Leben geführt wird. Der Verein Chupferhammer wird diesbezüglich auch von Dozenten an der Fachhochschule oft gelobt. Diese Vielseitigkeit darf ich in meiner Tätigkeit tagtäglich erleben und bestärkt mich, am richtigen Ort zu arbeiten. Die Bedürfnisse und Anliegen der Bewohner sind im Zentrum und nach diesen richtet sich die ganze Arbeit. Einer meiner Höhepunkte während der Ausbildungszeit war sicherlich der letztjährige Chupferhammer-Tag. Alle Beteiligten waren gleichberechtigt und konnten ihre persönlichen Wünsche einbringen. Dieser Tag beglückte mich sehr. Für mich ist es wünschenswert, dass überall mehr Mitbestimmung möglich ist. Solche Möglichkeiten sollen erhalten bleiben und nicht dem Spardruck zum Opfer fallen. Die Arbeit in der WG Stocken, mit dem Bauernhof und seinen Bewohnern, liegt mir sehr am Herzen. Wie eingangs erwähnt, ist das Studium als Basis zu verstehen. Schlussendlich steht das Zusammenarbeiten und Begleiten der verschiedenen Menschen im Mittelpunkt; gemeinsames Heuen, vielfältige Kochkunst, Tiere füttern, Garten bestellen, holzen, verschiedene Erlebnisse in der Freizeit … Für all dies möchte ich mich auch in Zukunft mit meiner Ausbildung und Berufserfahrung einbringen. Interview mit Reto Mosimann von Gion Caspar G ion: Guten Tag. Wie mit dir abgesprochen machen wir für den Jahresbericht ein kleines Interview zu deinem Ziel, an dem du im vergangenen halben Jahr intensiv gearbeitet hast. Du hast dir dabei vorgenommen, einmal wöchentlich einer externen anderen Arbeit nachzugehen. Was für eine Arbeit hat dich angesprochen? Reto: Das Arbeiten in einer Schreinerei oder Holzwerkstatt war mein primäres Ziel. Gion: Wie bist du die Sache angegangen? Reto: Mit der Unterstützung von Gion haben wir uns im Internet und per Telefon über Institutionen mit Holzwerkstattstellen informiert. Die Anfragen hat Gion gemacht. Gion: Hattest du Erfolg? Reto: Ich konnte mich im psychiatrischen Zentrum Herisau vorstellen und konnte dort eine Woche in der Werkstatt schnuppern. Die Arbeit und die Menschen gefielen mir dort recht gut, trotzdem wollte ich weiter umschauen. Ich musste vor allem K-Lumet machen, das war eher langweilig. Die Arbeitszeiten waren auch etwas komisch. Gion: Was hast du als nächstes getan? Reto: Im Tageszentrum der Dreischiibe St. Gallen war es auch möglich nur für ein kleines Teilzeitpensum zu schnuppern. Dort war nur freitags ein Platz frei, die Zeit war von 9 bis 13.30 Uhr. Das Thema war Kochen. Ich kochte mit acht weiteren Personen für ca. fünfzig Leute das Mittagessen. Ich habe auch hier viel gelernt und trotzdem ging die Suche weiter. Alles hat mich eben nicht angesprochen, langer Arbeitsweg für Kochen ... Gion: Hast du nun eine externe Arbeitsstelle gefunden? Reto: Ja, in Ebnat-Kappel beim Verein Chupferhammer in der WWG, Urs Bischof ist mein Chef. Gion: Was sind deine Aufgaben und Tätigkeiten dort? Reto: Bei schlechtem Wetter arbeite ich eher drinnen, sonst sind Waldarbeiten, wie Äste aufräumen, holzen, Hecken schneiden, Garten jäten, Laub rechen etc. unser Arbeitsinhalt. Gion: Gefällt dir diese Arbeit? Reto: Sehr, die Arbeit ist vielfältig und ich bin sehr viel draussen. Gion: Wie sind deine Kollegen? Reto: Gute Kumpels, sie sind eher alle in meinem Alter. Gion: Wie lange arbeitest du am Tag? Reto: von 8.30 bis 17.00 Uhr. Jeden Mittwoch reise ich selbständig von Schönengrund mit Postauto und Zug nach EbnatKappel. Gion: Was sagen deine WG Kollegen dazu? Reto: Alle finden es toll, alle haben Freude, wenn ich wieder zuhause bin. Der eine Bewohner fragt immer, was es zu Essen gegeben hat. Gion: Was ist der Unterschied von der Arbeit in der WG Stocken und derjenigen in der WWG. Reto: Es hat keine Tiere, ansonsten bin ich sehr viel draussen, wie in der WG Stocken. Die Arbeiten müssen an beiden Orten gut erledigt werden. Ich lerne in der WWG viele neue Menschen kennen, z.B. bei Holzlieferungen. Gion: Was möchtest du noch sagen? Reto: Es geht mir gut, eventuell möchte ich gerne noch ein bisschen mehr in der WWG arbeiten. Gion: Ich danke dir für das schöne Gespräch und wünsche dir weiterhin alles Gute. 53 Liebe Chupferhämmler von Bruno und Fabian U nseren jährlichen Chupferhammer–Ausflug organisieren dieses Jahr Bruno und Fabian aus der WG Stocken! Wir möchten gerne mit euch von Bad Ragaz auf einem schönen Spazierweg (ca. eine Stunde) zur imposanten Taminaschlucht wandern und uns von der Gewalt der Natur beeindrucken lassen! Danach darf natürlich auch ein feines Zvieri in der Gaststätte nicht fehlen. Wir freuen uns, mit zahlreichen Chupferhämmlern einen wunderschönen Ausflug zu erleben! Anmeldung Bitte meldet euch bis Freitag, 12. September 2014 an unter: sabrina.otto@chupferhammer.ch oder 071/352 16 56 Datum: Samstag 20. September 2014 Treffpunkt: 12.15 Uhr Bahnhof Bad Ragaz Mitnehmen: Der Witterung entsprechende Kleidung, ca 15.– (Eintritt Schlucht 5.–, Taschengeld für Zvieri) natürlich gute Laune ☺ Rückfahrt: ca. 17.00 Uhr ab Bad Ragaz Es grüssen Euch Bruno und Fabian WG Steinenbach Alle Tage Alltag Praktikumsbericht im Namen der WG Steinenbach, von Anna Murtomaa von Petra Zangerl, Vorpraktikantin FHS E N in Steinenbachjahr setzt sich aus Höhepunkten und Alltag zusammen. Die Höhepunkte werden immer wieder in Erinnerung gerufen, wir schwelgen oft in den dazugehörigen Stimmungen, die uns bereichert haben. Der Alltag und seine doch lebensbestimmende Bedeutung werden von uns weniger enthusiastisch hervorgerufen. Wir haben Holz für die zwei Kachelöfen und die Heizung gesägt und gebüschelt, auch hereingetragen. Im Wind, im Schnee, in der Sonne wurde diese wichtige Arbeit fleissig und ausdauernd gemacht, damit die Stube und die eigenen Zimmern im Winter warm sind. Auch mussten wir nicht kalt duschen. Fast jeden Tag sind wir einkaufen gegangen. Wir haben ein Menü bestimmt und sind ins Dorf zu den verschiedenen Läden geschwirrt, um die Zutaten zu kaufen. Natürlich um nachher das Mittag- und Abendessen zu kochen. Der Tisch wurde, je nach Jahreszeit, drinnen oder draussen gedeckt, anschliessend eine Menge Geschirr gespült. Die Entsorgung vom Glas und Metall sowie Papier und Karton sind eine wiederkehrende, wichtige Aufgabe. Die Milch allabendlich aus dem Milchhäuschen, die Post aus dem Briefkasten zu holen, gehört zu unserem täglichen Geschehen. Die Katzen, Enten und Hühner zu versorgen ebenso. Den Küchenboden zu wischen, für Äpfelund Früchteangebot für die Arbeitspausen besorgt zu sein – auch ein täglicher Dienst, wie auch das WC-Putzen und WC-Papier nachfüllen. In der Stube staubsaugen und Staub wischen, die Gänge, die Privat- und Arbeitsräume im Schuss halten, erfordert auch viel Zeit im Alltag. Saisonale Spitzen sind zu verzeichnen. Die Gartenpflege im Frühling und Sommer. Hang und Rasen wurden gestutzt. Die Ernte- und Einmachzeit im Herbst mit Verwertung der eigenen Erzeugnisse, speziell die Konfitürenherstellung erfordert unsere Aufmerksamkeit. Muss diese doch immer in die gleiche Richtung, selbstverständlich in der aufwärtsgehenden Acht, ohne einen Windzug gerührt werden.☺ Im Winter hielten wir Frau Holle im Auge, sie zeigte sich anfangs Jahr, Ende Jahr versteckte sie sich wohl in den Winkeln des Hauses. Wir vermuten, dass sie sich drinnen ganz wohl gefühlt hat und ihren Job darum etwas vernachlässigt hat. Der Aufgaben sind noch viele mehr. Die, die eine eigene Wohnung im Schuss halten, kennen das bestens. Wir sind stolz, dass wir die reichlich anfallenden Arbeiten und Aufgaben so gut erledigen konnten. Wir selbst haben damit für unser Leben im Steinenbach viel Wertvolles beigetragen. ach 18 Jahren Mexiko und vier bereits erwachsenen Kindern wollte ich eine neue berufliche Herausforderung anpacken. Eine Tätigkeit, wo der Mensch mit seinen Belangen im Zentrum steht. Es war mir bewusst, dass ich meiner ausgeprägten sozialen Neigung mit Wissen und Betätigung einen Sinn geben möchte. Nach Berufsberater, Infoveranstaltung für angewandte Psychologie, Informationsbroschüren des Schweizerischen Roten Kreuzes und vielem mehr, landete ich schliesslich an der Infoveranstaltung der Fachhochschule St. Gallen für soziale Arbeit. Ich merkte schnell, das war es, was ich machen wollte. Die Rede des engagierten Sozialpädagogen hat mich total in den Bann gezogen. Es war diese Mischung aus Direktheit, Unkompliziertheit und Professionalität, welche mich beeindruckte. Nach diesem ersten Auswahlverfahren konnte ich mich auf die Suche nach einem Praktikumsplatz machen – das Abenteuer begann. Die erste Ernüchterung war die Feststellung, dass die meisten Praktika erst Anfang Februar beginnen. Das wird dann knapp, wenn ich im Herbst mit dem Studium starten möchte. Wieder einmal hatte ich das Glück auf meiner Seite. Einer der ersten Praktikumsplätze war der “Chupferhammer“. Schon der Name hatte etwas eigenartiges, irgendwie urtümliches … meine Neugierde war geweckt. Ich nahm mit Ursula Ehrler Kontakt auf und bewarb mich für die ausgeschriebene Praktikumsstelle. Frau Ehrler war so hilfsbereit und warmherzig, dass es jedes Mal ein Aufsteller war mit ihr in Kontakt zu treten. Die WG-Steinenbach suchte per sofort einen Praktikanten. 55 Prompt erhielt ich dann auch den Anruf von Anna, die mich auf ein erstes Gespräch einlud. Ich war voller Erwartungen und Vorfreude, was sich wohl hinter Chupferhammer, Steinenbach und Anna verbergen würde, und das erst noch im verträumten Toggenburg. Es war eine Zeitreise mit dem Zug, raus aus der hektischen Stadt, hinein in eine wunderschöne ländliche Gegend. Schliesslich stand ich vor dem traditionellen Toggenburgerhaus und klingelte. Anna öffnete die Tür und begrüsste mich mit ihrem breiten, freundlichen Lachen. Da fühlte ich mich sofort zu Hause und auch heute noch überkommt mich immer wieder dieses Gefühl: „Die Welt ist hier in Ordnung.“ Nach zwei Schnuppertagen wusste ich, dass ich meine Praktikumsstelle gefunden hatte. Es gab für mich nicht viel zu überlegen, stattdessen war anpacken gefragt. Und so wurde aus meinem zweiten Schnuppertag mein offizieller, erster Arbeitstag. Ich war Feuer und Flamme und ich erachtete es – nebst dem Praktikum – als die Gelegenheit, viel Neues zu lernen. Angefangen beim Haushalten nach dem Selbstversorgerprinzip: Birnen im Garten ablesen, Birnen sterilisieren, Quittengelee, Apfelmus, Apfelkuchen aus dem holzgefeuerten Ofen mit dem selbst zugeschnittenen Holz. Ich konnte Schweiz pur auf eine andere wundersame Art entdecken. Wundersam, weil die Bewohner so tatkräftig und enthusiastisch mithalfen. Ich durfte bis jetzt so viele schöne Eindrücke und Erlebnisse mit den Bewohnern sammeln: Mit Karin die Birnen von ihrem Zimmer aus pflücken, mit Peter die Quitten zerkleinern, mit Roger Apfelschnitze schneiden, mit Stefan die Quitten auflesen, mit Joan Apfelkuchen backen und Mario der bestätigt: „So, es isch guet gsi, aber jetzt han i gnueg.“ Natürlich gibt es nebst den sonnigen Tagen im Steinenbach auch die trüben Momente. Unser Esstisch ist das Stimmungsbarometer, da merkt man schnell in welche Richtung es ausschlägt. Gab es wieder einmal eine unruhige Nacht oder einen Streit zwischen den Bewohnern, eine harmlose Erkältung oder einen hartnäckigen Fusspilz, oder einfach nur schlechte Laune. Alles kommt an diesem grossen Tisch zum Ausdruck. Da heisst es dann für unsere Mitarbeiter handeln. Unser acht-, mit mir zusammen, neunköpfiges Team gibt dem Steinenbach den Halt und die nötige Führung, die es braucht, um 24 Stunden am Tag rund zu laufen. Jede Teamzusammensetzung hat seine eigene Dynamik und doch die Herausforderung, die gleiche Grundstruktur zu befolgen. Es verlangt viel Flexibilität, Belastbarkeit und Fachwissen, um in jedem Moment die richtige Entscheidung zu treffen. Unvorhergesehenes ist alltäglich. Sicher hatte ich durch meine eigene Familie einen Vorteil in den hauswirtschaftlichen Tätigkeiten, denn sonst könnte man bei diesem Multitasking schnell einmal überfordert werden, gerade auch weil wir den ganzen Tag in Bewegung sind. Es gibt schon mal Momente, da falle ich todmüde ins Bett. Dann denke ich, ich bin ja erst Praktikant, und ein Schmunzeln überzieht mein Gesicht. Erst jetzt allmählich gilt mein Augenmerk vermehrt der eigentlichen Arbeit als Sozialpädagogin. Das Betreuen unserer Bewohner bereitet mir grosse Freude, und jeder Tag ist eine neue Bereicherung durch die zwischenmenschlichen Kontakte. Als ich in der WG-Steinenbach anfing, hatte ich noch keine grosse Ahnung von dem einzigartigen gesellschaftlichen Modell, Menschen mit einer geistigen Behinderung in einem möglichst natürlichen Umfeld zu integrieren. Immer mehr verstehe ich, wie wichtig es ist, alle am täglichen Leben teilhaben zu lassen. Es kommt nicht so auf die Definition von normal oder nicht normal an, sondern deren Vielfalt als normal zu akzeptieren. So ist es auch ganz selbstverständlich, dass jeder sein eigenes Zimmer nach seinen eigenen Bedürfnissen eingerichtet hat. Es soll ihr zu Hause auch noch in ferner Zukunft sein. Diese Eigenständigkeit gibt dem Steinenbach seinen speziellen Charakter: „Hier ist die Welt noch in Ordnung.“ Das aufgestellte und eingespielte Team hat keinen Aufwand gescheut, meinen vielen Fragen Auskunft zu geben und hat mir dabei sehr viel Fachwissen übermittelt. Mir wurde auch immer wieder ein aufmunterndes Augenzwinkern oder ein: „Das kommt dann schon noch ...“ bei schwierigen Situationen zugesprochen. Oder dann halt die Momente, wo der Praktikant einfach wieder einmal den Vogel abgeschossen hat: Chili con Carne aus der Dose … nun ja, man verzeiht, schliesslich muss sich der Praktikant erst wieder an die neuen Gebräuche gewöhnen. Es war für mich ein schönes, intensives nach Hause kommen, ein zurück zu den Wurzeln im wahrsten Sinne des Wortes. Und ich weiss heute, dass mein Vorpraktikum mich in meinem Bestreben nur noch bestärkt hat, sozial benachteiligten Menschen die Möglichkeit zu geben, ihre Lebenssituation selbständig zu bewältigen. Nach dem Motto: Wir sind eine Grossfamilie und unterstützen jeden einzelnen in seinem Bestreben weiterzukommen, Bewohner wie Mitarbeiter. Ich möchte die Gelegenheit nutzen und allen Beteiligten im Steinenbach, sowie im Chupferhammer für mein gelungenes Praktikum zu danken. WG Ferien 2013 von Heidi Schafflützel Joan Das Hotel hat mir gefallen und das schöne Zimmer. Mit Karin im Zimmer war schön. Baden im Swimmingpool war schön. Roger Mir haben die ganzen Ferien gut gefallen. Besonders Spass haben mir der Pool und die grosse Wiese gemacht. Auch die Stadt Meran war sehr schön zum Lädelen und Käffelen. Peter Mir haben die Ferien gut gefallen. Ich fand es gut, dass wir oft in der Stadt am Glace essen waren. Am besten fand ich das Eisenbahnmuseum. Stefan … hat ein Bild gezeichnet. Karin Ich ging mit dem neuen rosa Röckli in die Stadt und kaufte ein passendes Jäckli dazu. Ich hatte Geburtstag in den Ferien und im Hotel haben sie ein feines Dessert gemacht für mich. Das Wasserballspielen im Pool hat mir besonders gut gefallen. Mario Mir hat alles gut gefallen. Besonders schön war das Kaffeetrinken in der Hotelbar. Das Ballspielen im Pool war super und auf dem Liegestuhl liegen, wie in den Ferien. Das Buffet im Hotel habe ich sehr genossen. 57 Erarbeiten von Weihnachtsgeschenken von Doris Hartmann Fotos von Peter Oberholzer Werk- und Heimstätte Idasonne Über mein Ankommen in der Werk- und Heimstätte Idasonne von Barbara Beck T rotz anderem Anforderungsprofil der Stellenausschreibung habe ich den Mut gefasst und mich als Fachfrau Betreuung in der Idasonne auf Oktober 2013 beworben. Nach der Erstausbildung als Floristin, und einigen Jahren des Erfahrungensammelns und des Reisens, sehnte ich mich nach neuen Aufgaben und begann die Ausbildung FABE. Im August 2013 schloss ich die Zweitausbildung erfolgreich ab, wollte mich in diesem Gebiet weiterentwickeln, und war offen für eine neue Herausforderung. Voller Freude nahm ich den Anruf entgegen, als mir die Stelle zugesagt wurde. Für mich ist nun der Arbeitsalltag total gegensätzlich im Vergleich zur vorherigen Arbeitsstelle. Wir sind draussen an der frischen Luft, jeden Tag. Wir haben die Möglichkeit, ausnahmslos sinnstiftende Arbeiten zu verrichten. Den vier körperlich gesunden Personen mit Hilfebedarf kann, trotz schwerer ASS (Autismusspektrumsstörungen), viel Arbeit übergeben werden, was wiederum ein gemeinsames Tun fördert. Betreute erhalten individuell angepasste Aufgaben. Diese Voraussetzungen geben mir ein Gefühl von grosser Zufriedenheit. Hier in der Idasonne geht es um Grundsätzliches im Leben, nämlich um Nahrung und Wärme. Dies sind die Grundbedürfnisse, die jeder Mensch braucht. Hier eingewoben sind viele Facetten des Alltags, die helfen, nahe am ,wirklichen’ Leben zu sein (z.B. Zwischenmenschlichkeit, Naturverbundenheit, Gesellschaftsregeln, Achtsamkeit). Das hilft auch mir, bewusster wahrzunehmen, was im Leben nötig/unnötig, sinnvoll/sinnlos erscheint. Dies zu erkennen, erachte ich als eine wichtige und dankbare Lebensschulung. Gleichzeitig wird mit Ressourcen sorgsam umgegangen, denn es wird geschätzt, was da ist. Wieviele Menschen sind unzufrieden, obwohl sie mehr als genug besitzen, und es ihnen dabei abhanden kommt, dass die einfachsten Dinge am glücklichsten machen! Aus eigenem Gemüse werden feine Gerichte gezaubert. Früchte werden frisch verspiesen oder eingemacht und können so zu späterem Zeitpunkt aufgetischt werden. Das Brot aus Sauerteig wird immer wieder selbst hergestellt. Dafür sind wiederum die Betreuten mitverantwortlich, denn sie mahlen das Mehl aus dem Korn mit der Getreidemühle. Aus meiner Sicht kommt kein anderes Brot qualitativ einem solchen Brot nah. Dieses hält satt, wie auch die Vollwertküche mit Getreide. Das Kochen mit Getreide ist für mich neu, wiederum eine Chance, persönlich zu profitieren. So gibt es ganz viele neue Aufgaben, welche mich herausfordern und somit Lernfelder bieten. Dies macht die Arbeit spannend. Täglich kommen Situationen, wo ich gefordert bin, ob mit den Betreuten oder in der Arbeit an sich. Wir gehen in den Wald, aufs Feld oder sind in der Idasonne mit vielfältigen Arbeiten beschäftigt. Dabei kann oft selber entschieden werden, welche Arbeiten verrichtet werden. Täglich gehen wir auf das Feld, im Winter ins Treibhaus, um frisches Gemüse zu ernten. Mir ist bewusster geworden, dass diese biologische Kost hochwertiger und 59 geschmacklich nicht vergleichbar mit konventionell angebautem Gemüse ist. Honig, Tee und Anzündzippli dürfen wir in einen Hofladen zum Verkauf geben. Wo ich am vorherigen Arbeitsort mit der Unterstützten Kommunikation nicht sparen durfte (z.B. Kommunikation mit Symboltafeln), ist es hier nun angebracht, wenige und klare Worte zu wählen. Ich finde die Arbeit mit Menschen mit Autismus sehr interessant und möchte herausfinden, was diese Menschen hier in der Idasonne brauchen, um ihren Lebensalltag gut, sinnvoll und zufrieden zu gestalten und zu verbringen. Dazu möchte ich beitragen. In der Freizeit machen wir oft Spaziergänge über Feld und Wiesen. Bald erhalten wir unsere budgetierten Flyer-Tandemfahrräder. Ich bin gespannt auf welche Reisen, Erlebnisse und Landschaften diese Räder uns führen werden. Vorgesehen sind auch mehrtägige Ausflüge. Aus vorherigen Arbeitsplätzen verfüge ich nur über wenig Erfahrung. Das anfängliche Staunen über die Strukturiertheit hat sich bei mir verwandelt in die Einsicht, dass dies hier absolut nötig ist. In der Zeit der Einführung, wofür einem sehr viel Zeit eingeräumt wird, konnte ich verschiedene Betreuungsstile beobachten, was mir hilft, meinen eigenen Weg zu finden. Den grössten Teil werde ich aber im direkten Umgang mit den Menschen in der Idasonne lernen, wo ich alleine mit ihnen in Beziehung trete. Ich spüre ein gegenseitiges Herantasten, Kennenlernen, Ausprobieren aber auch Grenzen testen. Die erste Zeit ist anstrengend, denn viele Eindrücke, andere Arbeitszeiten, extrem herausfordernde Verhalten, hohe Verantwortung, andere Arbeitsinhalte brauchen Energie. So sind auch die freien Tage wich- tig, um sich zu erholen und diesen Anforderungen mit neuer Kraft, Mut und Freude zu begegnen. Die Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern und Leitern der Idasonne schätze ich sehr und spüre Hilfsbereitschaft, Respekt, Wertschätzung und Vertrauen. Dies empfinde ich als die nötige Grundbasis zu einer positiven und vorwärtsgerichteten Arbeitsweise für uns alle. Selbst die kulturellen Einflüsse der Mitarbeiter kommen nicht zu kurz und machen die Arbeit noch offener, reicher, vielseitiger. In den Sitzungen fühle ich mich ernstgenommen und bereits nach kurzer Zeit als Teil des Ganzen. Es geht auch hier oft um Themen, die das Leben schreibt und man sich beruflich wie privat weiterentwickeln kann. Ich arbeite gerne in der Idasonne und gehe aufgestellt zur Arbeit. Und falls an einem Tag nicht alles so läuft wie ich mir das wünsche, folge ich meinem neuen Motto: Ein neuer Tag, ein neues Glück ☺J Idasonne ←fg nah am Leben, Herausforderung ←fg Sinn ←→ fg Motivation, Freude Was ist Glück? von Ali Avci F ür mich heisst Glück „Teilen“… Eine gute Nachricht von meinen Lieben, schöne Erinnerungen an zusammen verbrachte Zeiten. Glücklich macht mich auch die innere Zufriedenheit, wenn ich jemandem helfen/jemanden unterstützen konnte. Um Glück zu empfinden brauche ich immer ein Gegenüber, eine schöne Landschaft, ein schönes Gedicht oder körperliche oder geistige Aktivität. Glück ist auch ein Zustand der sich, indem man es teilt, sich erweitern kann. „Und wenn sie im Lotto gewinnen würden?“ Also, ich würde viel Gras fressen … am liebsten bei Sonnenaufgang, viel mit den Kindern sprechen, dann etwas Sport machen, nachmittags etwas Gras fressen und abends würde ich gerne mit Frau Meier plaudern. Dann würde ich in einen tiefen festen Schlaf fallen. Glück zu erlangen, aber auch Glück zu verlieren (Unglück) ist eine einfache Sache. Man muss für das Glück auch arbeiten und die kleinen Dinge sehen lernen und sich an Alltäglichem freuen und den Moment achtsam wahrnehmen. Glücklich sein heisst auch genügsam sein und zu schätzen lernen, was man hat. Glück ist wie Wasser im Fluss, man muss es zulassen, aufnehmen und „fliessen“ lassen. Die Kindergeschichte von Jutta Bauer ist für mich eine tolle Geschichte über das Glück. Es war einmal ein Schaf, das frass jeden Morgen bei Sonnenaufgang etwas Gras, lehrte bis mittags die Kinder sprechen, machte am Nachmittag etwas Sport und frass wieder Gras und plauderte abends etwas mit Frau Meier und schlief nachts tief und fest. Gefragt, was es tun würde, wenn es mehr Zeit hätte sagte es … Ich würde bei Sonnenaufgang etwas Gras fressen, mit den Kindern reden, etwas Sport machen, fressen, mit Frau Meier plaudern und nicht zu vergessen: ein guter fester Schlaf. Bilder: Ruth Pfenninger 61 Wursak1 – Glück von Musa Mani D E Mu amon nak Bur bu amon Dom bu Jigen, tep bugal ko Jekar jumel nonu. Ku gom ne Wursak moi leppa lula dap. Mo ham lu bah, mo ham lu bon. Bur bi wolu ko. Bum ñowee Bur bi neh ko: „Man dama am Dom bu Jigen te ma buga ko mei Jekar. Wai suma Dom ji daffa gumbo, tech, mumu, ngana, te tamit daffa lafañ.“ Bur bi ne ko: „Demal si Nek bi, mung fa.“ Waji dem, gis neh Ndausi Jiram yepangi bah. Mu ñowat si Bur bi, ne ko: „Man king ma wah du koku.“ Bur bi ne ko: „Mom la.“ Bepare Bur bi dorr di ko wah, lutah mu wahe koko won nonu. Bur bi ne ko: „So gisee mane la daffa gumbo, moi: musuta gis lu bon. So gisee mane la daffa tech, moi: musuta dega lu bon. So gisee mane la daffa mumu, moi: musuta wach lu bon. So gisee mane la daffa ngana, moi: musuta jell lum momul. Te so gisee mane la daffa lafañ, moi: musuta gena ci kirr gi.“ Bu Bur bi paree, mu latschat ko: “Ndah kontonga?” Waji latschko: “Lutach mai kontan?” Bur bi tontu ko neh: “Parski ngisnga neh yangee amsi Jabar bu raffet.” Waji ne ko neh: “Man gisuma Raffetai bi. Ni ma ko gisee be tei, moi ning ma ko wahee won.” Bur bi neh ko: “Demal ci bir, nga jell sa Wursak, parski ku mel ni you la don set.” Nachdem ein König davon hörte, wollte er wissen, wie wahr diese Lebensanschauung in diesem Mann lebte. Denn der König hatte eine heiratswillige Tochter, für die er einen ganz speziellen Mann suchte. Er sandte seine Diener aus, um den Mann zu ihm zu holen. Als die Diener den Mann dem König vorführten, sagte ihm der König: „Ich habe eine heiratswillige Tochter, für die ich einen Ehemann suche.“ Der Mann deutete seine Bereitschaft an. Der König fuhr fort: „Es gibt da allerdings ein Problem: Sie ist blind, taub, stumm, sie hat Lepra und keine Füsse mehr.“ Dies änderte nichts an der Bereitschaft des Mannes, die Tochter zu heiraten. So bat der König den Mann ein Nebenzimmer zu betreten, mit den Worten: „Da findest du meine Tochter.“ Der Mann betrat das Zimmer und erblickte eine wunderschöne Frau, mit perfekt gestaltetem Körper und offenen Sinnen. Der Mann erschrak bei dem Anblick, verliess rasch das Zimmer, rannte zum König und sagte: „Ich habe in dem Zimmer nicht deine Tochter vorgefunden. Es sass eine Frau da, ganz anders als Sie sie mir beschrieben haben.“ Der König sagte: „Ja das ist meine Tochter. affa amon bena Wai, ju gom neh Wursak moi leppa lula dap ji sa Dunda. In meiner Sprache „Wollof“ heisst Glück: „Wursak“ 1 s war einmal ein Mann, der glaubte, dass alles was ihn im Leben trifft, positiv ist: ob schlecht oder gut. Das war sein Glück. Sie ist blind, weil sie keinen Augenblick in ihrem Leben ihren Blick Schlechtem zuwendet. Sie ist taub, weil sie niemals Schlechtem ihr Gehör schenkt. Sie ist stumm, weil sie nicht lästert. Sie hat Lepra, weil sie niemals nach fremdem Eigentum langt. Und sie hat keine Füsse, weil sie niemals einen schlechten Tritt macht. Geh zu ihr, das ist deine Frau.“ Der König fragte den Mann – immer noch testend – nach seinem Befinden, worauf dieser antwortete: „Was immer mir das Leben bringt, ist gut. Für mich ist alles das selbe, alles ist schön. Die Frau, die Sie mir beschrieben haben, ist wie diese, die ich nun bekommen habe“. Der König war sich nun seines Schwiegersohnes sicher und sagte: „Geh hinein, nimm dein Glück, dich hab ich gesucht.“ Ein neuer Tag – ein neues Glück Unser Jahresmotto (geschenkt von unserer neuen Mitarbeiterin) drei Variationenvon Ruth Pfenninger Z um Jahreswechsel, anlässlich von Geburtstagen, zur Hochzeit und zu Freudenfesten bekommen wir Glückwünsche, manchmal sind es Glückund Segenswünsche die von Herzen kommen, herzlich ... herzhaft. Glückliche Reise! Eine glückliche Liebe. Zur anstehenden Prüfung wünschen wir Glück, und auf dem weiteren Lebensweg ebenfalls Glück. In unserem alltäglichen Miteinander, innerhalb und ausserhalb der Lebensgemeinschaft Werk- und Heimstätte IDASONNE, brauchen wir Glück – viel Glück, hoffen wir auf Glück, oder üben wir Glück ... glücklich sein, Glück haben, Glücksmomente. Glückliche Hühner haben wir schon. Kühe die glücklich sind haben natürlich Hörner! Glückseligkeit als Haltung im Leben jeden Tag und jede Nacht 365 x im Jahr erfahren: Ein neuer Tag ein neues Glück. ein neuer tag – ein neues glück gedacht ist ein neuer tag, nicht zwei, nicht drei neue tage, sondern einer, ein einziger in seiner einzigartigkeit. vielleicht der erste tag, vielleicht der letzte, vielleicht der schwerste, oder der schönste tag. und es ist ein neuer tag, er wird anders sein als der tag zuvor: neu – nicht benutzt, zukunftsträchtig, abenteuerlich, wahr. und es ist tag und nicht nacht. es ist licht und nicht finsternis. die sonne scheint in helligkeit, gold, gelb, orange, rosa, rot, violett. die wärme. die glut. gedacht ist ein neues glück, möglicherweise ein persönliches glück, oder ein heimliches glück, ein klitzekleines, ein federleichtes, ein flüchtiges und stets begrenztes neues glück. ein gänzlich neues wird es sein. verwandelndes überraschendes friedensreiches unberührtes glück. Glück als Messinstrument, eine Philosophie und ein Gestaltungswerkzeug des menschlichen Miteinanders. Eine unserer Hauptaufgaben in der ganzjährigen Gestaltung von Arbeit und Leben ist unsere Frage danach, was dem Leben Sinn und Glück und Zufriedenheit verleiht? Dieser Frage schenken wir unsere Aufmerksamkeit, weil wir ihr einen Wert zusprechen im Zusammensein mit den Menschen mit Hilfebedarf, im Team und gesamtgesellschaftlich. In unserer agogischen Aufgabe sprechen wir oft von zielorientierter Entwicklung, die hier menschenzentriert ist, und dem Individuum die Möglichkeit gibt, das, was ihm am Wichtigsten ist, zu erreichen – und das ist Glück. Entwicklung muss einem Ziel dienen, und nicht unbegrenztes Wachstum verfolgen, und sie findet in sozialen und in natürlichen Grenzen statt. Ich verstand, dass Glück eine Fähigkeit ist, die erreicht werden kann, wenn das, was Körper und Geist brauchen, im Gleichgewicht steht. Was ich meine, ist kein oberflächliches, angenehmes „happiness“-Gefühl, und kein allgemeines Wohlergehen, sondern eine Verwandlungskraft oder Überwindungskraft – die Fähigkeit Leid, oder den Schmerz des Seins, in Glück zu verwandeln. Das Glück zu finden heisst, anders und neu schauen zu lernen: 63 Das Glück von Bhutan – ein Beispiel Wie viel Glück ist in einer Gesellschaft? nach Tho Ha Vinh – Leiter des Instituts für Gross National Happiness in Bhutan. B hutan ist ein kleines Land (700 000 Einwohner). Es gibt hier eine Initiative „Gross National Happiness“, was bedeutet, ein soziales Feld zu schaffen, das die Selbstverwirklichung unterstützt. Fortschritt und Wohlstand wird anders gedacht. Dabei geht es darum, das nationale Messsystem vom Bruttosozialprodukt auf das Bruttonationalglück umzustellen. Beim Bruttonationalglück geht es nicht um ein egoistisches Streben. So gehört es zu Bhutan, dass sich bei den Umfragen herausstellt, dass über 90 % der Bhutaner über 10 % ihres Einkommens spenden. Das ist viel! Die Industrienationen spenden weniger als 0,5 % ihres Haushaltes für Entwicklungsländer. Machen wir uns den Paradigmenwechsel deutlich: Altes Paradigma Der Mensch ist anderen Lebewesen überlegen und kann sie (miss)brauchen Individualismus und Entfremdung Überleben des Stärkeren Mein Glück hängt am Besitz Kapitalanhäufung BSP (Bruttosozialprodukt) ist Mass des Fortschritts Neues Paradigma Alle Lebewesen sind voneinander abhängig Mitgefühl Zusammenarbeit Mein Glück hängt am Glück aller Gerechte Verteilung BNG (Bruttonationalglück) ist Mass des Fortschritts F ragen in Bhutan an jeden Bewohner im Sinne des Bruttonationalglücks (ein Auszug): Lebensstandard – Können Sie Ihre Wünsche und Ziele erfüllen? Haben Sie finanzielle Sorgen? Ist das Einkommen gerecht verteilt? (Je ungleicher das Vermögen verteilt ist, desto unglücklicher sind die Menschen, auch die Reichen.) Ökologische Vielfalt – Wie steht es mit der Artenvielfalt? Übernehmen die Menschen Verantwortung für ihre Umwelt? (Bhutan hat sich verpflichtet, bis 2020 auf 100 % biologische Landwirtschaft umgestellt zu sein.) Gesundheit – Wie viele Tage war man im vergangenen Jahr krank, wie fühlt man sich körperlich? (Das Gesundheitswesen in Bhutan ist kostenfrei.) Bildung – Wie viel hat man gelernt, wie viele Schüler bestehen die Tests, beenden ihr Studium? Wie viele Menschen sind Analphabeten? (Unter 5 % in Bhutan!) Zeitnutzung – Wie steht es mit der „worklife-balance“, wie viel Zeit verbringt man im Haushalt, in der Familie, für Hobbys? Wie viel Zeit verschenken Sie an andere (freiwillige Dienste)? Das leitet uns! Das leitet uns! Resultat begutachten können: Ein neu formuliertes Leitbild. von Daniel Bruttin, Geschäftsführer Auf dem Weg zu einem modernen Leitbild D ieser Text handelt vom Prozess der Auseinandersetzung mit unseren Werten und der damit verbundenen Erneuerung unserer Regelwerke. Der Chupfertag 2013, den ich schon im Jahresbericht erwähnte, gehört zu diesem Prozess, den wir „Vision Chupferhammer 2020“ nannten. An der Generalversammlung 2014 werden wir ein erstes konkretes Die periodische Überprüfung unserer Grundlagenpapiere ist eine Forderung des Chupferhammer-Qualitätsmanagements. Das kann man als Formalität betrachten. Ziel ist es aber, dass das Leitbild Akzeptanz findet und noch wichtiger, dass wir seine Werte im Alltag auch wieder erkennen. Ein Leitbild muss in den Köpfen und Herzen der Menschen sein, sonst bleibt es ein Papiertiger. Die Überprüfung fand darum nicht nur durch mich am Bürotisch, sondern durch möglichst viele Menschen, bei vielen Gele- genheiten statt. Neben dem oben erwähnten Chupfertag 2013 waren das eine „Arbeitsgruppe Werte“, Auseinandersetzungen an Vorstands- und Geschäftsführungssitzungen, Reflexionen in E-Mails und informelle Gespräche. Dieses Jahr fanden zwei Qualitätszirkel statt, an denen Bewohnende, Mitarbeitende und Angestellte teilnahmen und Zukunftsvisionen diskutierten, sowie eine Umfrage zum bestehenden Leitbild. Hier habe ich allen Menschen im Chupferhammer drei Fragen gestellt: Erstens „Was muss unbedingt drin bleiben?“, zweitens „Was kann man streichen?“ und drittens „Was gehört ins Leitbild, das jetzt noch nicht drin ist?“. ...Fortsetzung auf Seite 69 Jahresrechnung 2013 722293 Vereins-Bilanz per 31.12.2013 Chupferhammer Gesch 65 Vereins-Bilanz per 31.12.2013 Bezeichnung Saldo Vorjahr Flüssige Mittel 471'040.46 244'577.34 Forderungen 566'117.04 1'484'696.99 25'970.00 31'745.00 Aktive Rechnungsabgrenzung 1'095'443.00 532'252.28 Total Umlaufvermögen 2'158'570.50 2'293'271.61 Immobilien 3'544'000.00 3'662'160.00 151'975.00 201'145.00 73'070.00 20'540.00 0.00 9'100.00 200.00 200.00 Total Anlagevermögen 3'769'245.00 3'893'145.00 TOTAL AKTIVEN 5'927'815.50 6'186'416.61 Verbindlichkeiten Lief./Leistungen -106'248.45 -150'447.50 übrige Kreditoren -411'669.95 -212'024.05 0.00 -389'987.89 -224'595.13 -163'316.30 Darlehens- / Hypothekarschulden -4'641'700.00 -4'497'100.00 Total Fremdkapital -5'384'213.53 -5'412'875.74 Total Organisationskapital -586'936.57 -518'995.82 Zweckgebundenes Rücklagen- und Fondskapital -400'622.09 -386'890.41 443'956.69 132'345.36 Total Eigenkapital -543'601.97 -773'540.87 TOTAL PASSIVEN -5'927'815.50 -6'186'416.61 AKTIVEN Vorräte Betriebseinrichtungen Fahrzeuge Informatik- und Kommunikationssyst Wertschriften und andere Finanzanlagen PASSIVEN Bankschulden kurzfristig Passive Rechnungsabgrenzung Schwankungsfonds Kantone 722293 Chupferhammer Geschäftsstelle Erfolgsrechnung 1.1.2013 - 31.12.2013 Erfolgsrechnung 1.1.2013 - 31.12.2013 Bezeichnung Saldo WH Saldo WS Saldo Gesamt Vorjahr Erträge aus Leistungsabgelt. innerkantonal 3'324'248.90 840'438.45 4'164'687.35 4'114'219.10 Erträge aus Leistungsabgelt. ausserkantonal 4'054'144.15 114'842.65 4'168'986.80 4'020'417.01 Erträge aus Leistungsabgeltung 7'378'393.05 955'281.10 8'333'674.15 8'134'636.11 132'544.85 8'289.35 140'834.20 9'566.60 Erträge aus DL, Handel, Produktion 34'868.85 251'740.65 286'609.50 317'996.45 Erträge aus übrigen DL an Betreute 1'450.00 2'633.25 4'083.25 1'450.00 209.85 113.64 323.49 357.09 ERFOLGSRECHNUNG Erträge aus anderen Leistungen Miet- und Kapitalzinsertrag Erträge aus Nebenbetrieben 0.00 1'651.25 1'651.25 255.25 Erträge Leist. an Personal und Dritte 203'289.95 64'808.70 268'098.65 270'838.35 übrige Erträge 372'363.50 329'236.84 701'600.34 600'463.74 NETTOUMSATZ 7'750'756.55 1'284'517.94 9'035'274.49 8'735'099.85 Besoldungen Betreuung -4'557'476.05 0.00 -4'557'476.05 -4'339'993.70 -431'160.75 -84'069.55 -515'230.30 -482'495.10 0.00 -753'248.10 -753'248.10 -766'898.80 -896'888.30 -139'092.05 -1'035'980.35 -1'006'014.85 -80'264.75 -10'500.35 -90'765.10 -95'829.65 -361.80 0.00 -361.80 -41'978.95 -5'966'151.65 -986'910.05 -6'953'061.70 -6'733'211.05 0.00 -52.95 -52.95 -263.95 -486'710.75 -51'288.85 -537'999.60 -535'935.61 -77'551.26 -3'908.00 -81'459.26 -110'461.82 Unterhalt/Reparaturen Sachanlagen -185'388.34 -43'611.65 -228'999.99 -161'166.55 Aufwand für Anlagennutzung -765'169.13 -121'683.49 -886'852.62 -916'736.68 Energie und Wasser -108'322.05 -25'848.80 -134'170.85 -87'912.15 Schulung, Ausbildung und Freizeit -110'314.16 -9'431.28 -119'745.44 -113'976.31 Büro und Verwaltung -244'597.96 -27'364.65 -271'962.61 -231'507.37 Werkzeug/Materialaufwand -42'621.95 -78'214.60 -120'836.55 -131'411.30 Übriger Sachaufwand -54'561.85 -18'744.00 -73'305.85 -108'793.10 -2'075'237.45 -380'148.27 -2'455'385.72 -2'398'164.84 828.05 154.45 982.50 2'263.25 -8'040'561.05 -1'366'903.87 -9'407'464.92 -9'129'112.64 -289'804.50 -82'385.93 -372'190.43 -394'012.79 Total periodenfremder Aufwand und Ertrag 179'999.65 0.00 179'999.65 53'590.39 Liegenschaften -26'293.25 0.00 -26'293.25 -163'097.98 Besoldungen Leitung und Verwaltung Besoldungen Werkstätten Sozialleistungen Personalnebenaufwand Honorare für Leistungen Dritter Total Personalaufwand Medizinischer Bedarf Lebensmittel und Getränke Haushalt Total Sachaufwand Total ausserordentlicher Aufwand / Ertrag ANRECHENBARER AUFWAND BETRIEBSERGEBNIS Lebensmittel und Getränke -486'710.75 -51'288.85 -537'999.60 -535'935.61 -77'551.26 -3'908.00 -81'459.26 -110'461.82 Unterhalt/Reparaturen Sachanlagen -185'388.34 -43'611.65 -228'999.99 -161'166.55 Aufwand für Anlagennutzung -765'169.13 -121'683.49 -886'852.62 -916'736.68 Energie und Wasser -108'322.05 -25'848.80 -134'170.85 -87'912.15 Schulung, Ausbildung und Freizeit -110'314.16 -9'431.28 -119'745.44 -113'976.31 Büro und Verwaltung -244'597.96 -27'364.65 -271'962.61 -231'507.37 -42'621.95 -78'214.60 -120'836.55 -131'411.30 -54'561.85 -18'744.00 Haushalt Werkzeug/Materialaufwand 722293 Übriger Sachaufwand Total Sachaufwand Erfolgsrechnung 1.1.2013 -2'075'237.45 - 31.12.2013 -380'148.27 Total ausserordentlicher Aufwand / Ertrag ANRECHENBARER AUFWAND Bezeichnung GESAMTERGEBNIS BETRIEBSERGEBNIS 722293 Ergebnisnachweis Total periodenfremder Aufwand und Ertrag GESAMTERGEBNIS -73'305.85 -108'793.10 -2'455'385.72 -2'398'164.84 828.05 154.45 982.50 2'263.25 -8'040'561.05 Saldo WH -1'366'903.87 Saldo WS -9'407'464.92 Saldo Gesamt -9'129'112.64 Vorjahr -50'761.80 -289'804.50 -82'385.93 -82'385.93 -133'147.73 -374'320.43 179'999.65 53'590.39 -26'293.25 372'190.43 85'336.30 -239'042.70 239'042.70 0.00 Saldo Gesamt 133'147.73 -163'097.98 394'012.79 129'199.95 -19'692.36 19'692.36 0.00 Vorjahr 374'320.43 Erfolgsrechnung 1.1.2013 - 31.12.2013 179'999.65 0.00 Liegenschaften Betriebs-Erfolgsrechnung Vereinsrechnung Rechnung über betriebs/zeitfremden Aufwand und Ertrag Total Betriebs-/periodenfremder Aufw/Ertr. Total interne Verrechnungen Bezeichnung Total Ergebnisnachweis -26'293.25 313'804.50 85'336.30 -239'042.70 239'042.70 -24'000.00 Saldo WH 50'761.80 -50'761.80 0.00 58'385.93 0.00 0.00 0.00 24'000.00 Saldo WS 82'385.93 -82'385.93 -372'190.43 -394'012.79 Chupferhammer Geschäftsstelle -133'147.73 roger.jud - 19.05.2014 16:22 -374'320.43 Seite 1 Ergebnisnachweis Betriebs-Erfolgsrechnung 67 Chupferhammer Geschäftsstelle 313'804.50 58'385.93 372'190.43 394'012.79 -239'042.70 0.00 -239'042.70 -19'692.36 Total interne Verrechnungen -24'000.00 24'000.00 0.00 0.00 Total Ergebnisnachweis 50'761.80 82'385.93 133'147.73 374'320.43 Rechnung über betriebs/zeitfremden Aufwand und Ertrag 69 ...Fortsetzung von Seite 64 Alle diese Schritte, zusammen mit meinen eigenen Überlegungen, zeigten, dass die Werte im Leitbild immer noch die Richtigen sind. Sie sind im Chupferhammer nach wie vor akzeptiert. Es war mir darum klar, dass sie auch die Grundlage einer neuen Version des Leitbildes bilden. Als erneuerungsbedürftig wurden die Form und die Sprache bezeichnet und vermisst wurden neuere Regelwerke und Theorien, auf die man sich berufen soll. Die Umfrage bestätigte schliesslich, was auch schon am Chupfertag 2013 als wichtig empfunden wurde: Für die Bewohnenden und Mitarbeitenden stehen Werte wie Respekt, Ernstnehmen, selber entscheiden können, sich Wünsche erfüllen oder auch eine Sprache, die nicht abwertet, im Vordergrund. Bei den aufzunehmenden Regelwerken stehen die „Konvention zum Schutze der Menschenrechte und Grundfreiheiten“ und auch die „Rechte für Menschen mit Behinderung“ im Vordergrund. Beide Werke sind weltweit gültig, sie zeigen eine Vision von einer Welt, in der alle Menschen gleich sind und die gleichen Rechte haben sollen. Dass sie von den Vereinten Nationen (UNO) getragen werden, bedeutet, dass sie die grösstmögliche Akzeptanz auf der Welt haben. Die Schweiz hat vor kurzem die Rechte für Menschen mit Behinderung unterschrieben und für unser Land als verbindlich erklärt. Menschenrechte sind nicht verhandelbar, auch wenn es immer wieder Stimmen gibt (auch in der Schweiz) die sich nur die passenden herauspicken wollen. Diese Unverhandelbarkeit macht sie zu einer starken Basis unserer Arbeit. Ein weiteres Beispiel für eine Neuerung im Leitbild: Das ursprüngliche Chupferham- mer-Anliegen, dass alle gleich sind, hat durch den neuen Begriff der „Inklusion“ ein modernes Bild bekommen. Stärker noch als „Integration“, bei der eine Gruppe von Andersartigen in die Mehrheit integriert wird, geht „Inklusion“ davon aus, dass es keine Gruppe von Behinderten gibt, die besonders ist, sondern dass alle Menschen gleich und auch verschieden sind. Es gilt, diese Vielfalt so zu organisieren, damit alle zu ihrem Recht kommen. Damit sind Betreuende und Betreute theoretisch auf gleicher Augenhöhe. Damit dies im Alltag ankommt und gelebt wird, braucht es aber weitere Schritte. Der erste ist es, weitere Grundlagenpapiere und Kernprozesse so zu erneuern, dass sie verständlich und verbindlich festhalten, welche Forderungen wir an unsere Arbeit stellen. Im praktischen Alltag bedeutet es, Gespräche zu führen, Eingefahrenes zu hinterfragen und kritisch gegenüber dem immer wieder drohenden „Ich weiss, was für dich gut ist“, zu sein. Wir müssen mehr beobachten, Bedürfnisse wahrnehmen und erfüllen. Das ist keine führende Rolle, sondern eine dienende, das ist für den agogischen Alltag zentral. Adressliste Verein Chupferhammer ADRESSLISTE VEREIN CHUPFERHAMMER Vorname Präsident Vorstand Alois Vorname Dr. phil. Psychologe, Dozent HfH Vorstand Aktuar Präsident Vorstand Vorname Name Adresse Telefon/Fax-‐Nr./E-‐Mail ADRESSLISTE VEREIN CHUPFERHAMMER Bigger Meierhof andstrasse, C 7324 Vilters Tel./Fax 57 ADRESSLISTE V/ LEREIN HUPFERHAMMER Name Adresse 081 302 46 Telefon/Fax-‐Nr./E-‐Mail Name E-‐Mail Adresse alois.bigger@chupferhammer.ch Telefon/Fax-‐Nr./E-‐Mail Ernst Klingler Postfach 124, / 9L642 Ebnat-‐Kappel 071 9 081 90 032 37 Alois Bigger Meierhof andstrasse, 7324 Vilters Tel. Tel./Fax 02 46 57 Buchhalter E-‐Mail ernst.klingler@chupferhammer.ch Dr. phil. Psychologe, D ozent H fH E-‐Mail alois.bigger@chupferhammer.ch Alois Bigger Meierhof / L9andstrasse, Tel. Tel./Fax 02 46 57 Präsident Doris Hoby Riedernstr. 48, 230 Flawil 7324 Vilters 071 3 081 93 434 27 Aktuar Ernst Klingler Postfach 124, 9642 Ebnat-‐Kappel Tel. 071 990 02 37 Dr. phil. Psychologe, Dozent HfH E-‐Mail alois.bigger@chupferhammer.ch Familienrichterin/ Mediatorin E-‐Mail doris.hoby@chupferhammer.ch Buchhalter E-‐Mail ernst.klingler@chupferhammer.ch Aktuar Hansruedi Hofstetter obere Lettenstr. 9220 Bischofszell Tel. Tel. 071 4 071 22 190 65 Ernst Klingler Postfach 124, 191, 642 Ebnat-‐Kappel 90 02 37 Doris Riedernstr. 48, 9230 Flawil Tel. hansruedi.hofstetter@chupferhammer.ch 071 393 44 27 Betriebstechniker Hoby E-‐Mail Buchhalter E-‐Mail ernst.klingler@chupferhammer.ch Familienrichterin/ Mediatorin E-‐Mail doris.hoby@chupferhammer.ch Sandra Schönenberger Floozstr., Postfach 63, 9F620 Tel. Tel. 071 9 071 82 834 20(Geschäft/Privat) Doris Hoby Riedernstr. 48, 93230 lawilLichtensteig 93 44 27 Hansruedi Hofstetter obere L ettenstr. 1 1, 9 220 B ischofszell Tel. sandra.schoenenberger@chupferhammer.ch 071 422 10 65 Dr. med. Fachärztin FM MH für Anästhesie E-‐Mai Familienrichterin/ ediatorin E-‐Mail doris.hoby@chupferhammer.ch Betriebstechniker E-‐Mail hansruedi.hofstetter@chupferhammer.ch Urs Schönenberger Bahnhofstr. 50, 9470 Buchs 50 047 00(Geschäft/Privat) Hansruedi Hofstetter obere Lettenstr. 11, 9220 Bischofszell Tel. Tel. 081 7 071 22 10 65 Sandra Postfach 363, 9 620 Lichtensteig Tel. urs.schoenenberger@chupferhammer.ch 071 982 84 20(Geschäft/Privat) Dr. med. dent. Schönenberger Floozstr., E-‐Mail Betriebstechniker E-‐Mail hansruedi.hofstetter@chupferhammer.ch Dr. med. Fachärztin FMH für Anästhesie E-‐Mai sandra.schoenenberger@chupferhammer.ch Leitung/ Verwaltung Sandra Schönenberger Floozstr., Postfach 363, 9620 Lichtensteig Tel. 071 982 84 20(Geschäft/Privat) Urs Schönenberger Bahnhofstr. 50, 9470 Buchs Tel. 081 750 07 00(Geschäft/Privat) Dr. med. Fachärztin FMH für Anästhesie E-‐Mai sandra.schoenenberger@chupferhammer.ch Geschäftsführer Daniel Bruttin Tel. 071 990 05 45 078 710 20 62 Dr. med. dent. E-‐Mail urs.schoenenberger@chupferhammer.ch Urs Schönenberger Bahnhofstr. 50, 9470 Buchs E-‐Mail Tel. daniel.bruttin@chupferhammer.ch 081 750 07 00(Geschäft/Privat) Leitung/ Verwaltung Dr. med. dent. E-‐Mail urs.schoenenberger@chupferhammer.ch Bereichsleitung Ursula Ehrler Tel. 071 9 90 0 5 4 5 26 174 10 78 20 62 Geschäftsführer Daniel Bruttin Tel. 071 990 05 45 079 6078 Leitung/ Wohnen Verwaltung E-‐Mail ursula.ehrler@chupferhammer.ch E-‐Mail daniel.bruttin@chupferhammer.ch Geschäftsführer Tel. 071 990 05 45 078 710 20 62 Daniel Bruttin Bereichsleitung Rosmarie Altenburger Werkstatt im Rosengarten Tel. E-‐Mail 93 399 30 Bereichsleitung Ursula Ehrler Tel. 071 9daniel.bruttin@chupferhammer.ch 071 90 05 45 079 626 14 78 Werkstatt Ebnaterstr. 63, 9642 Ebnat-‐Kappel Fax 071 9 93 39 03 Wohnen E-‐Mail ursula.ehrler@chupferhammer.ch Bereichsleitung Ursula Ehrler E-‐Mail Tel. rosmarie.altenburger@chupferhammer.ch 071 990 05 45 079 626 14 78 Wohnen Rosmarie Altenburger Werkstatt im Rosengarten E-‐Mail ursula.ehrler@chupferhammer.ch Bereichsleitung Tel. 071 993 39 30 Geschäftsstelle Claudia Santschi Geschäftsstelle Chupferhammer E-‐Mail claudia.santschi@chupferhammer.ch Werkstatt Ebnaterstr. 6 3, 9 642 E bnat-‐Kappel Fax 071 9 93 3 9 0 3 Verena Gabathuler Sonneggstr. 28, Postfach 24 E-‐Mail verena.gabathuler@chupferhammer.ch Bereichsleitung Rosmarie Altenburger im Rosengarten Tel. 071 993 39 30 Werkstatt rosmarie.altenburger@chupferhammer.ch 9642 Ebnat-‐Kappel Web E-‐Mail www.chupferhammer.ch Werkstatt Ebnaterstr. 6 3, 9 642 E bnat-‐Kappel Fax 071 93 39 03 Tel 071 990 095 45 Geschäftsstelle E-‐Mail rosmarie.altenburger@chupferhammer.ch Claudia Santschi Geschäftsstelle C hupferhammer claudia.santschi@chupferhammer.ch Fax 071 990 05 44 Verena Gabathuler Sonneggstr. 28, Postfach 24 E-‐Mail verena.gabathuler@chupferhammer.ch Geschäftsstelle Chupferhammer E-‐Mail www.chupferhammer.ch claudia.santschi@chupferhammer.ch Geschäftsstelle Claudia Santschi 9642 Ebnat-‐Kappel Web E-‐Mail Verena Gabathuler Sonneggstr. 28, Postfach 24 Tel verena.gabathuler@chupferhammer.ch 071 990 05 45 Verein Chupferhammer Dok.-‐Nr. 001 Web www.chupferhammer.ch 9642 Ebnat-‐Kappel Fax 071 990 05 44 1/2 Adressliste 09.05.2014 Überprüft 01.14 Tel 071 990 05 45 Fax 071 990 05 44 Verein Chupferhammer Adressliste Verein Chupferhammer Adressliste Dok.-‐Nr. 001 Überprüft 01.14 1/2 Dok.-‐Nr. 001 Überprüft 01.14 1/2 09.05.2014 09.05.2014 71 ADRESSLISTE VEREIN CHUPFERHAMMER ADRESSLISTE VEREIN CHUPFERHAMMER Name Adresse Vorstand Vorname Vorname Wohngemeinschaft Präsident Susanne und Markus Guntli-‐Schnider Alois Bigger phil. Psychologe, Dozent Dr. HfH Alpenhof Wohngemeinschaft Centralstrasse Aktuar Wohngemeinschaft Freiestrasse Name Corina Ernst Buchhalter Wohngemeinschaft Leitungsteam Doris Hoby Esther Eberhart Familienrichterin/ Mediatorin Helena Löhrer Roberto Schmid Hansruedi Hofstetter Betriebstechniker Wohngemeinschaft Schlatt Adressliste Verein Chupferhammer Adressliste Centralstr. 2, Postfach 45, 9642 Ebnat -‐Kappel Pfenninger Postfach 124, 9642 Ebnat-‐Kappel Freiestr. 6, 8570 Weinfelden Riedernstr. 48, 9230 Flawil Tel. 071 993 31 52 Tel. 071 622 31 81 079 689 57 39 Tel. 071 990 02 37 E-‐Mail centralstrasse@chupferhammer.ch E-‐Mail ernst.klingler@chupferhammer.ch Tel. 393 44 27 071 622 46 39 Tel. Privat 071 E-‐Mail Tel. Privat doris.hoby@chupferhammer.ch 071 672 82 76 obere Lettenstr. 11, 9220 Bischofszell Tel. Privat 071 Tel. 422 10 65 076 434 59 39 E-‐Mail freiestrasse@chupferhammer.ch E-‐Mail hansruedi.hofstetter@chupferhammer.ch Kemmenweg 7, 8566 Dotnacht Tel. /Fax 071 699 20 26 Floozstr., Postfach 363, 9620 Lichtensteig Tel. 071 982 84 20(Geschäft/Privat) E-‐Mail idasonne@chupferhammer.ch E-‐Mai sandra.schoenenberger@chupferhammer.ch Urs Dr. med. dent. Bahnhofstr. 50, 9470 Buchs Caroline Fraser Daniel Wohngemeinschaft Gerlinde Sitzberg Lebensgemeinschaft Bereichsleitung Ursula Wohngemeinschaft Wohnen Mariann Anna Steinenbach Bereichsleitung Rosmarie Wohngemeinschaft Sonja Stocken Werkstatt Gion Battist Wohngemeinschaft Carsten Stofel Geschäftsstelle Claudia Wohngemeinschaft Niklaus Verena Wald Werkstatt im Rosengarten Bereichsleitung Rosmarie Leitung Holzwerkstatt Leitung Polywerkstatt Leitung WWG Verein Chupferhammer Telefon/Fax-‐Nr./E-‐Mail Telefon/Fax-‐Nr./E-‐Mail Schönenberger Dr. med. Fachärztin FMH für Anästhesie Wohngemeinschaft Alex Rumalu Leitung/ Verwaltung Geschäftsführer Klingler Alpenhof, F/eldweg 9, 8881 7W alenstadtberg Tel. 081 7335 Meierhof Landstrasse, 324 Vilters Tel./Fax 081 02 141 6 458 7 E-‐Mail alois.bigger@chupferhammer.ch alpenhof@chupferhammer.ch E-‐Mail Giger Wohngemeinschaft Ruth und Rolf Idasonne Werk-‐ und Heimstätte Sandra Mülibach Adresse Ruedi René Urs Welti Borst Schönenberger Good Eschengasse 2, 8492 Wila ZH (Schalchen) Untergasse 27, 8888 Heiligkreuz (Mels) Macdonald-‐Hunziker Schlatt 757, 9052 Niederteufen Sitzberg, 8495 Schmidrüti Steinenbachstr. 2, 9642 Ebnat-‐Kappel Altenburger Tobler Caspar Popp Santschi Egli Gabathuler Altenburger Werkstatt Rosengarten Stocken 82, im 9105 Schönengrund Ebnaterstr. 63, 9642 Ebnat-‐Kappel Widen, 9657 Unterwasser Geschäftsstelle Chupferhammer Dorf 36, 9044 Wald AR Sonneggstr. 28, Postfach 24 9642 Ebnat-‐Kappel Ebnaterstr. 63, Postfach 24, 9642 Ebnat-‐Kappel Murtomaa Ammann Aussengruppe/ Centralstr. 2, 9642 Ebnat-‐Kappel 09.05.2014 09.05.2014 052 385 14 19 Tel. E-‐Mail 081 710 50 88 rumalu@chupferhammer.ch Tel. Bruttin Witlatschil Ehrler Huwiler Bachmann Frischknecht Bischof Tel. Tel. 750 07 00(Geschäft/Privat) E-‐Mail 081 muelibach@chupferhammer.ch E-‐Mail urs.schoenenberger@chupferhammer.ch 071 330 04 20 Tel. E-‐Mail E-‐Mail Tel. E-‐Mail Tel. Tel. E-‐Mail 071 990 05 45 078 710 20 62 schlatt@chupferhammer.ch daniel.bruttin@chupferhammer.ch 052 394 20 62 052 385 15 15 Fax sitzberg@chupferhammer.ch 071 990 05 45 079 626 14 78 071 993 29 27 Fax 071 990 05 ursula.ehrler@chupferhammer.ch 51 Tel. E-‐Mail Fax E-‐Mail Tel. E-‐Mail E-‐Mail Tel. E-‐Mail E-‐Mail Web Tel Tel. 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