Camera Obscura
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Camera Obscura
Themenwoche Sommer Schule Suhr 2012 Camera Obscura lat. camera „Kammer“; obscura „dunkel“ Diese Unterlagen gehören Name: ____________________________ Vorname: ____________________________ Klasse: ____________________________ Positivbild mit Computer umgekehrt Negativbild mit Lochkamera gemacht Roger, 2. Bez. Schule Suhr, Themenwoche Sommer 2012, Markus Ledermann 1 1 So funktioniert die Lochkamera D B G b g D = Lochdurchmesser, G = Gegenstandshöhe, B = Bildhöhe, g = Gegenstandsweite, b = Bildweite. Die oben stehenden Grössen verhalten sich so: B G = b g Beispiel: Die Kirche ist 30 m hoch. Ich fotografiere sie aus einer Entfernung von 100 m. Meine Kamera hat eine Bildweite von 10 cm. Wie gross ist dann die Bildhöhe? G= ________________ g =___________________ b =_________________B =_____________? ______________________________________________________________________________ ______________________________________________________________________________ Schule Suhr, Themenwoche Sommer 2012, Markus Ledermann 2 2 Versuche mit der Pringleskamera Wir experimentieren mit der Pringleskamera (siehe Seite 4) und versuchen Regeln zu finden. Halte die Pringelskamera gegen kontrastreiche Motive: Fenster, Bäume, Kirche etc. Teste verschiedene Bildweiten indem du die Röhre verschieden weit aus der Pringlesdose herausziehst. Teste verschiedene Lochgrössen. 2.1 Kontrast klein gross Motiv: Kirche Wenn es Nebel hat ist der Kontrast ________________. Wenn die Sonne scheint ist der Kontrast ____________. Kontrast = Gegensatz 2.2 Regeln entdecken Je kleiner der Lochdurchmesser, desto ________________ wird das Bild. (Schärfe?) Je kleiner der Lochdurchmesser, desto ________________ wird das Bild. (Helligkeit?) Je grösser die Gegenstandsweite, desto ________________ wird das Bild. (Grösse?) Je grösser die Bildweite, desto ________________ wird das Bild. (Grösse?) Je grösser die Bildweite, desto ________________ wird das Bild. (Helligkeit?) Schule Suhr, Themenwoche Sommer 2012, Markus Ledermann 3 3 Die Pringelskamera 3.1 Material • • • • • • Pringlesdose (Innendurchmesser 7,1 cm Umfang innen 22,3 cm Höhe innen 23 cm) Kreis aus Transparentpapier (Durchmesser 10 cm) Doppelseitiges Klebeband Schwarzes Papier oder Halbkarton Format A3 (29,7 x 42 cm) Leim, Schere und Nadel, Ahle oder Lochzange Papierstreifen für Lochblende Pringlesdose Leimfläche 10 cm 7 cm Kreis aus Transparentpapier mit Einschnitten A3 Blatt 21,4 cm Papiersteifen mit Lochblenden 21,4 cm Dosenboden mit Loch und Führungen für den Blendenstreifen 3.2 Bauanleitung Versuche möglichst sauber und sorgfältig zu arbeiten! 1. Pringlesdose schwarz ausmalen. 2. Papierrolle herstellen. Beim schwarzen A3 Papierbogen entlang der längeren Seite je 21,4 cm abmessen und mit Lineal eine Linie einzeichnen. Entlang dieser Linie ein paar Streifen doppelseitiges Klebeband anbringen. Den Rest der Fläche dosiert mit Leim bestreichen und dann das Blatt zu einer Rolle mit etwa 7 cm Durchmesser kleben. 3. In die Mitte des Dosenbodens ein Loch von etwa 0,7 cm Durchmesser machen. 4. Einen Papierstreifen von etwa 1 cm Breite und 8 cm Länge ausschneiden und drei verschiedene Löcher hinein machen. 5. Auf den Dosenboden zwei Führungen auf beiden Seiten des Loches ankleben, so dass der Papierstreifen mit den Lochblenden durchgezogen werden kann. 6. Aus Transparentpapier einen 10 cm Kreis ausschneiden darin einen Kreis mit Durchmesser 7 cm einzeichnen. Von Aussen bis zum 7 cm Kreis einschneiden. 7. Eine Öffnung der Papierrolle (Siehe Punkt 2) mit den Kreis aus Transparentpapier zukleben. Doppelseitiges Klebeband verwenden. Schule Suhr, Themenwoche Sommer 2012, Markus Ledermann 4 4 Herstellen einer Lochkamera Grundsätzlich kann aus jedem gut verschliessbaren Behälter eine Lochkamera gebaut werden: Hier zwei Beispiele. Links eine Kamera aus einer Kartonschachtel mit einer runden GerberkäseVerpackung als Objektiv. Die Lochgrösse beträgt ca. 0,4 mm, die Bildweite beträgt 130 mm. Rechts eine Kamera aus einer Schokoladepulverdose mit Zoomschieber. Die Lochgrösse beträgt ca. 0,6 mm, die Bildweite beträgt 0 bis 140 mm. 4.1 Beim Bau der Lochkamera zu beachten • Die Lochkamera sollte innen schwarz und gut abgedichtet sein, so dass kein Licht, ausser durch die Lochöffnung eindringen kann. • Die Kamera sollte einfach zu öffnen sein. • Das Fotopapier sollte im Innern gut fixiert werden können. • Die Lochblende sollte aus einer Metallfolie hergestellt werden. • Das Loch sollte möglichst rund sein und nicht ausfransen. • Baue deine Kamera so, dass sie im Dunkeln bei schlechten Lichtverhältnissen gut geöffnet und mit Fotopapier geladen werden kann. 4.2 Die optimale Lochgrösse Die optimale Lochgrösse wird so berechnet: Lochgrösse in mm = Bildweite in m 4.3 Die Blendenzahl Die Blendenzahl berechnet sich wie folgt: Blende = Bei der linken Kamera beträgt die Blende b D 130 = 325 0,4 Schule Suhr, Themenwoche Sommer 2012, Markus Ledermann 5 5 Fotografieren 5.1 Schülerarbeiten negativ positiv Anna, 5. Klasse Joshua, 3. Sek. 5.2 Vorgehen beim Fotografieren • Lade deine Kamera in der Dunkelkammer mit Fotopapier. Achte darauf, dass du das Papier richtig mit der Fotoschicht zum Loch hin einlegst. • Du solltest draussen bei möglichst hellem Licht fotografieren. • Suche ein geeignetes Motiv. • Es sollte nicht zu kontrastreich sein, denn sonst erhältst du ganz weisse und ganz dunkle Stellen jedoch fast keine Grautöne. Ungünstig ist es zum Beispiel direkt gegen die Sonne zu fotografieren. • Stelle die Kamera stabil auf. Am besten du beschwerst sie mit einem Stein. • Und dann öffne die Lochblende. • Je schöner das Wetter, desto kürzer die Belichtungszeit. Hier ein paar Richtzeiten für das Fotopapier Ilford RC de luxe Multigrade III Blende = 45 65 90 130 180 250 360 b D sonnig 1s 2s 6s 14 s 36 s 1,5 min 4 min bewölkt 2s 6s 14 s 36 s 1,5 min 4 min 10 min schattig 6s 14 s 36 s 1,5 min 4 min 10 min 26 min • Mache Notizen zum Motiv, zu den Lichtverhältnissen und deinen Belichtungszeiten. Beispiel: 5. 7. 2010, 14.25 Uhr, Kirchturm, bewölkt, 3 min. Schule Suhr, Themenwoche Sommer 2012, Markus Ledermann 6 6 Entwickeln der Bilder in der Dunkelkammer Das Schwarzweiss Fotopapier besteht aus einem mit Kunststoff (PE) beschichteten Papierträger und einem Gemisch das als Bindemittel Gelatine und lichtempfindliche Silbersalzkristalle (Silberchlorid, Silberbromid, Silberjodid) enthält. Die Silbersalzkristalle werden Das latente Bild wird Die nicht belichteten Silbersalzkristalle aktiviert. Es entsteht ein latentes, sichtbar. Aus dem Silbersalz werden herausgelöst. Es bleiben nur die unsichtbares Bild. entsteht reines Silber. schwarzen Silberkörner übrig. Entwickeln Die Entwicklertemperatur sollte 20°C betragen. Lass das belichtete Fotopapier in den Entwickler gleiten und schau auf die Uhr. Die glänzende Papierseite muss gleichmäßig benetzt sein; es dürfen keine Luftblasen daran haften. Bewege das Papier mit der Entwicklerzange; du kannst auch die Schale vorsichtig ankippen, dass der Entwickler übers Blatt (aber nicht über die Schale!) schwappt. Hebe das Blatt nach 50 Sekunden mit der Zange heraus und lass es über der Entwicklerschale abtropfen. Vorsicht mit dem Umgang mit Fotochemikalien! Spritzer ins Auge sollen unbedingt vermieden werden und auch Tropfen auf der Haut sind umgehend mit Wasser abzuspülen. Unterbrechen Sobald die Uhr 1 Minute anzeigt, lass das Blatt schnell und gleichmäßig ins Stoppbad gleiten, aber ohne die Entwicklerzange dort einzutauchen! Lege die Entwicklerzange an den Rand der Entwicklerschale zurück Es darf auf keinen Fall Stopperflüssigkeit in den Entwickler gelangen! Bewege das Blatt im Stoppbad vorsichtig mit der anderen Zange ca. 10 Sekunden lang. Hebe es dann mit dieser Zange heraus, lass es kurz abtropfen und dann ins Fixierbad gleiten. Die Dauer dieses Arbeitsschrittes ist unwichtig. Fixieren Bewege das ins Fixierbad eingetauchte Blatt mit der zweiten Zange (also derselben, die du schon im Stoppbad benutzt hast) durch Anstoßen an den Blattkanten oder durch vorsichtiges Wippen mit der Schale. In jedem Falle muss ein guter Chemikalienstrom an der Papieroberfläche gewährleistet sein. Das Fixieren dauert bei frischem Fixierbad nur 30 Sekunden. Diese Zeit darf überschritten werden, doch sollte das Fotopapier auf keinen Fall minutenlang im Fixierbad bleiben. Wenn du das Bild nicht sofort danach wässern willst, lege es zunächst in ein größeres Becken mit Wasser. Wässern Wässere das Bild 2 Minuten lang in etwa 20°C warmem Wasser. Um ein gutes Auswässern aller Chemikalienreste zu gewährleisten, musst du entweder aus dem Wasserhahn über einen Gummischlauch ständig frisches Wasser zulaufen lassen oder das Wasser in der Schale mehrmals weg giessen und durch frisches ersetzen. Gutes wässern ist für die Haltbarkeit der Bilder wichtig! Trocknen Die gewässerten Bilder können nun bei Tageslicht in einem anderen Raum ausgelegt und getrocknet werden. Bevor du das Bild trocknest, streife erst das an der Oberfläche haftende überschüssige Wasser ab. Das Trocknen kann mit einem Haartrockner, eingestellt auf niedrige Hitze, beschleunigt werden. Ohne diese Hilfe trocknet das Bild in einem warmen Raum in weniger als 30 Minuten. Schule Suhr, Themenwoche Sommer 2012, Markus Ledermann 7 7 Weitere Experimente Bau einer Panoramakamera in der man das Fotopapier in einem Halbkreis einlegen kann. Bau einer Kamera in der man mehrere Bilder nacheinander machen kann, ohne dass man das Papier jedes Mal in der Dunkelkammer auswechseln muss. Verdunkeln eines ganzen Zimmers mit einer Lochblende im Fenster, so dass die Aussenwelt ins Zimmer projiziert wird. 8 Das Auge 8.1 Die Rolle der Iris und der Netzhaut Die Iris mit der Pupille entspricht bei der Lochkamera der __________________________ Die Netzhaut entspricht ______________________________________ Was passiert mit der Iris, wenn du geblendet wirst? ______________________________________________________________________________ ______________________________________________________________________________ Was passiert, wenn du lange in einem dunklen Raum bist? ______________________________________________________________________________ ______________________________________________________________________________ Die Netzhaut besitzt etwa 130 Millionen Photorezeptoren. 95% davon sind helligkeitsempfindliche Stäbchen und nur 5% farbtonempfindliche Zapfen. Zapfen sind bei ausreichender Lichtintensität aktiv und für Kontrastunterscheidung und damit für räumliche Auflösung verantwortlich. Sie sind jedoch nicht sehr lichtempfindlich. Da tagsüber die Zapfen und nachts die Stäbchen arbeiten, sieht man bei Tage die Farben gut. Nachts hingegen, wenn nur die Stäbchen arbeiten sieht man nur in Graustufen. Unter Adaptation des Auges (von lateinisch adaptare "anpassen") versteht man die Anpassungsvorgänge des Auges an die Helligkeit. In einem ersten Schritt wird beim Pupillenreflex die Weite der Iris (Regenbogenhaut) verändert. In einem zweiten Schritt ändern die lichtempfindlichen Stäbchen in der Netzhaut (Retina) ihre eigentliche Empfindlichkeit in dem sie bei Helligkeit „verbrauchtes“ Rhodopsin (ein rotes Sehpigment das Vitamin A enthält) wieder herstellen. Dies ist ein langsamer Prozess, so dass es bis zu 40 Minuten dauern kann, bis die Augen vollständig an die dunklen Verhältnisse angepasst sind. Schule Suhr, Themenwoche Sommer 2012, Markus Ledermann 8 9 Weitere Informationen und Quellen http://www.die-lochkamera.de/ http://www.jochen-reincke.de http://www.gamb.de/ http://www.schwarzweiss-magazin.de/swmag_frame_wissen.htm http://www.kompass.at/community/wiki/wikipage/Fotografie/ http://www.elmar-baumann.de/fotografie/fotobuch/node11.html http://de.wikipedia.org/wiki/Lochkamera http://de.wikipedia.org/wiki/Auge http://www.pinhole.org/ Die Technik der Illusion: Von der Zauberlaterne zum Kino Museum Neuhaus Biel Adresse / Kontakt: Museum Neuhaus Biel, Schüsspromenade 26, 2501 Biel Bienne, Tel. 032 328 70 30/31, Fax 032 328 70 35, www.mn-biel.ch 10 Inhaltsverzeichnis 1 2 So funktioniert die Lochkamera ...................................................................................................2 Versuche mit der Pringleskamera ................................................................................................3 2.1 Kontrast ................................................................................................................................3 2.2 Regeln entdecken .................................................................................................................3 3 Die Pringelskamera ......................................................................................................................4 3.1 Material ................................................................................................................................4 3.2 Bauanleitung.........................................................................................................................4 4 Herstellen einer Lochkamera .......................................................................................................5 4.1 Beim Bau der Lochkamera zu beachten ...............................................................................5 4.2 Die optimale Lochgrösse ......................................................................................................5 4.3 Die Blendenzahl ...................................................................................................................5 5 Fotografieren ................................................................................................................................6 5.1 Schülerarbeiten .....................................................................................................................6 5.2 Vorgehen beim Fotografieren ..............................................................................................6 6 Entwickeln der Bilder in der Dunkelkammer ..............................................................................7 7 Weitere Experimente ....................................................................................................................8 8 Das Auge ......................................................................................................................................8 8.1 Die Rolle der Iris und der Netzhaut .....................................................................................8 9 Weitere Informationen und Quellen .............................................................................................9 10 Inhaltsverzeichnis .....................................................................................................................9 Schule Suhr, Themenwoche Sommer 2012, Markus Ledermann 9