Kinder-, Jugend- und Elterntreff Blueberry Inn

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Kinder-, Jugend- und Elterntreff Blueberry Inn
OUTREACH - BLUEBERRY INN - SACHBERICHT 2011
Gemeinnützige Gesellschaft für sozial-kulturelle Arbeit mbH | OUTREACH – Mobile Jugendarbeit Berlin
Kinder-, Jugend- und Elterntreff Blueberry Inn | Reuterstr. 10 | 12053 Berlin
Tel.: (030) 606 90 598 | Web: www.outreach-berlin.de
Sachbericht 2011
Gemeinnützige Gesellschaft für sozial-kulturelle Arbeit mbH
OUTREACH – Mobile Jugendarbeit Berlin
Kinder-, Jugend- und Elterntreff Blueberry Inn
1
OUTREACH - BLUEBERRY INN - SACHBERICHT 2011
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Kinder-, Jugend- und Elterntreff Blueberry Inn | Reuterstr. 10 | 12053 Berlin
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Berichtzeitraum: 1. November 2010 bis 31. Oktober 2011
GskA mbH | OUTREACH – Mobile Jugendarbeit Berlin
Kinder-, Jugend- und Elterntreff Blueberry Inn
Reuterstr. 10
12053 Berlin
Tel.:
(030) 606 90 598
E-Mail: j.schielmann@sozkult.de
Web:
www.outreach-berlin.de
Ansprechperson: Jens Schielmann
2
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Inhalt
1. Allgemeine Angaben zur Einrichtung 2011 (Strukturqualität)
4
1.1. Konzept
4
1.2. Personelle Ausstattung
4
1.3. Öffnungszeiten
5
1.4. Platzzahl
5
1.5. Der Sozialraum Flughafenkiez
6
1.5.1. Sozialraumwahrnehmungen 2011
7
1.5.2. Sozialraumwahrnehmung der Kinder im Rahmen der Jugendstadtteilzeitung FluZe
8
1.6. Beschreibung der betreuten Besucher_innen des Blueberry Inn im Berichtszeitraum
9
2. Jahresrückblick 2011
16
2.1. Offener Bereich
16
2.1.2. Allgemein
16
2.1.2. Veränderungen und Ziele im offenen Bereich 2011
20
2.2. Projektarbeit und Gruppenangebote
21
2.2.1. Allgemein
21
2.2.2. Veränderungen und Ziele im Bereich Projektarbeit und Gruppenangebote 2011
24
2.3. Mobile Arbeit: Streetworkrundgänge und hinausreichende Angebote
26
2.4. Betrachtung einiger, ausgewählter Zielgruppen 2011
28
2.5. Intensive Einzelfälle
31
2.6. Wirkungsorientierte Erfolgskontrolle: Handlungsziel
31
2.7. Netzwerke und Kooperationen
34
2.8. Öffentlichkeitsarbeit
36
2.8.1. Öffentlichkeitsarbeit im Rahmen der Berichterstattung in der Jugendstadtteilzeitung FluZe
36
2.8.2. Öffentlichkeitsarbeit durch und im Rahmen von OUTREACH
37
3. Handlungsbedarfe
37
3
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1. Allgemeine Angaben zur Einrichtung 2011 (Strukturqualität)
1.1. Konzept
Die Konzeption der Einrichtung, zur Eröffnung des Kinder-, Jugendund Elterntreffs im September 2007 vorgelegt, wurde im
Berichtzeitraum unverändert beibehalten. Gültigkeit hat des
weiteren der Leistungsvertrag vom 25. Februar 2008 zwischen dem
Bezirksamt Neukölln; Abteilung Jugend und dem Verband für sozialkulturelle Arbeit e.V., Projekt OUTREACH – Mobile Jugendarbeit
Berlin.
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1.2. Personelle Ausstattung
Bei Abgabe des Sachberichtes besteht das Team im Blueberry aus drei bei der gemeinnützigen Gesellschaft
für sozial-kulturelle Arbeit mbH, Träger des Projektes OUTREACH – Mobile Jugendarbeit Berlin, angestellten
Mitarbeiter:
Bei der GskA mbH beschäftigte Mitarbeiter
Jens Schielmann
Einrichtungsleitung
Janine Mabrouck
Einrichtungsleitung (bis 31.08.2011)
Rahim Yildirim
Pädagogischer Mitarbeiter; Mobile Jugendarbeit
Nihat Karatoprak
Pädagogischer Mitarbeiter; Streetworker
Jens Schielmann, Sozialpädagoge/Sozialarbeiter, leitet seit dem 16. Februar 2010 den Kinder-, Jugend- und
Elterntreff, bis zum 31. August 2011 gemeinsam mit Janine Mabrouck (Sozialpädagogin/Sozialarbeiterin).
Herr Yildirim blickt auf mittlerweile 7 Jahre berufliche Verbundenheit mit dem Projekt OUTREACH zurück
und ist im Blueberry als pädagogischer Mitarbeiter und mobiler Jugendarbeiter, primär in Form von
hinausreichenden Angeboten tätig. Herr Karatoprak fungiert als pädagogischer Mitarbeiter des Blueberry
und ist Streetworker im Flughafenkiez. Herr Yildirim und Herr Karatoprak verfügen über weitreichende
Erfahrungen in der Mobilen Arbeit und sind mit den Problemlagen und Konflikten im Sozialraum bestens
vertraut, insbesondere da beide selbst in Nord-Neukölln geboren und aufgewachsen sind.
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Zum Abgabetermin des Sachberichtes sind im
Blueberry
zwei
Honorarkräfte
Studierenden
durchschnittlich
ehrenamtliche
tätig.
der
Die
sozialen
einmal,
und
acht
großenteils
Arbeit
seltener
Durch JA finanzierte Kräfte
Anzahl
Tätigkeit
Weiblich
Männlich
2
Ehrenamt
2
-
sind
zweimal
wöchentlich in der Einrichtung tätig sind und
Durch Soziale Stadt finanzierte Kräfte
Anzahl
Tätigkeit
Weiblich
Männlich
8
Honorar
3
5
initiieren Angebote kreativer, jugendkultureller,
sportlicher und medienpädagogischer Natur.
Hierneben sind derzeit drei Praktikant_innen
im Blueberry Inn tätig, die sowohl im offenen
Praktikant_innen in Vollzeit
Anzahl
Tätigkeit
Weiblich
Männlich
3
Praktikant_innen
2
1
Platzhalter
Bereich, als auch bei den Angeboten der Einrichtung unterstützend wirken. Die multiethnische,
multiprofessionelle und aus unterschiedlichen (Sub-) Kulturen stammende Zusammensetzung des
Blueberry-Gesamtteams hat sich im Berichtszeitraum bewährt. Ganz besonders der Zugang zu älteren
Jugendlichen, jungen Erwachsenen und Eltern/Familien im Stadtteil wird so immens erleichtert;
unterschiedliche Rollenvorbilder werden geliefert und sehr gut angenommen.
1.3. Öffnungszeiten
Die Öffnungszeiten wurden im Berichtzeitraum dem zunehmenden
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ÖÖffffnnuunnggsszzeeiten
Ganztagsschulbetrieb angepasst und sind nun montags bis freitags von 15:00
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bis 20:00 Uhr und samstags von 12:00 bis 17:00 Uhr. Zweimal monatlich M
tagg bbis
Moonnta
:00h
1155:0
:000 -- 2200:00h
finden samstags im Blueberry Koch Workshops statt zu denen die Einrichtung
agg
SSaam
sta
mst
bereits um 11:00 Uhr öffnet, zudem gestalten die Fußballer und Fußballerinnen 12:000 -- 1177:0
:000hh
12:0
des Blueberry zweimal monatlich samstags von 17:00 bis 20:00 Uhr ihre
Teamabende in der Einrichtung.
1.4. Platzzahl
Dem Blueberry Inn stehen etwa 64m² pädagogischer Nutzfläche zur Verfügung. Die Platzzahl beträgt 26
Plätze. In dem seit Mitte Mai 2010 nutzbaren Bauwagen finden zusätzlich ca. 4 bis maximal 6 Personen
Platz.
5
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1.5. Der Sozialraum Flughafenkiez
Der Kinder-, Jugend- und Elterntreff Blueberry liegt in Mitten des
Nord-Neuköllner Flughafenkiezes. Prägend für das Gebiet sind die
vier- bis fünfstöckigen Altbauten und deren verdichtete
Hinterhofbebauung. Die Bebauungsstruktur ist eher selten durch
wenige Plätze, Grünflächen, und Spielplätze – Boddinplatz, AlbertSchweitzer-Platz, Boddin- und Käpt'n Blaubär Spielplatz und den
Sasarsteig – aufgelockert. Lediglich auf dem Boddin- und Käpt'n
Blaubär-Spielplatz sind Bewegungsmöglichkeiten für Kinder und
Jugendliche gegeben. Die beiden Fußballkäfige auf diesen
Spielplätzen bieten allerdings nur mangelhafte Möglichkeiten für
Bewegungssportarten. Seit Ende des ersten Quartals 2011
ergänzen die QM finanzierten Außenfitnessgeräte auf dem Boddinplatz das Bewegungsangebot.
Laut dem Amt für Statistik BerlinBrandenburg leben 9233 Menschen im
Planungsraum
Flughafenstraße.
1860
Bewohner_innen sind hierbei zwischen 0
800
600
400
Gesamtbevölkerung
100
(Datenstand Dezember 2010).
325
270
300
200
Kiezes
587
500
und 21 Jahren, das entspricht 20,15% der
des
678
700
0
0-6 Jahre
6-14 Jahre
14-18 Jahre
18-21 Jahre
Menschen ausländischer Staatsangehörigkeit und Deutsche mit Migrationshintergrund machen hierbei
insgesamt 57% der Bewohner_innen aus:
Tabelle Migrationshintergrund
Migrationshintergrund (MHG)
Absolute Zahl
Prozentwert
Berliner Durchschnitt
Ausländische Staatsangehörigkeit
3581
38,8%
13,2%
Deutsche mit MHG
1681
18,2%
11,9%
Deutsche ohne MHG
3971
43,0%
74,9%
Gesamtzahl der Bewohner_innen
9233
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Entsprechend dem Monitoring Soziale Stadtentwicklung 2010 haben 87,4% der Kinder und Jugendlichen im
Flughafenkiez einen Migrationshintergrund (Stand: 31.12.2009). Britta Beck stellte in ihrem Projektbericht
2010 fest, dass je jünger das Kind, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass es trotz Migrationshintergrund
die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt. 1
Der Flughafenkiez gilt laut Sozialstrukturatlas 2009 entsprechend der Skala „1 – niedrig belastetes Gebiet bis
7 – hoch belastetes Gebiet“ als hoch belastetes Gebiet. Mit 18,22% liegt die Arbeitslosenquote deutlich
über dem Berliner Durchschnitt von 11,49%, die Jugendarbeitslosigkeit ist mit 12,05% gar mehr als doppelt
so hoch als der Schnitt (5,47%).
1.5.1. Sozialraumwahrnehmungen 2011
•
Nach wie vor ziehen viele junge Menschen in den Flughafenkiez, insbesondere Studierende und
Kreative. Die neue „Mischung“ zwischen alteingesessenen Neuköllner_innen und Zugezogenen zeigt
sich im gesamten Straßenbild des Kiezes, besonders im Bereich der Karl-Marx-Straße, Höhe UBahnhof Rathaus Neukölln, aufgrund der unmittelbaren Nähe zum neuen „Szenebezirk Kreuzkölln“
und der Boddinstraße, in deren unteren Bereich einige Wirkungsstätten von Künstler_innen liegen.
Insgesamt ist hierdurch eine Aufwertung zu beobachten, die auch kritisch hinterfragt werden kann
hinsichtlich der Nachhaltigkeit für den Kiez und Langfristigkeit der neuen Cafés, Ateliers und
Szenekneipen oder zieht die „Szene“ weiter, wenn anderswo ein neuer, besserer Szenebezirk
entsteht. Ein Blick auf Immobilienangebote verrät, dass die Nähe des Flughafenkiezes zu
„Kreuzkölln“ den Hausverwaltungen ein neues Kundenklientel verschafft hat. Es ist zu vermuten,
dass es sich z.Zt. für Hausverwaltungen lohnt, Wohnungen zu sanieren, um sie teurer vermieten zu
können. Dies bewirkt für einige Familien unserer Besucher_innen Probleme: Mehr denn je der
Familien verließen im Berichtszeitraum den Kiez, wenn sie eine neue Wohnung benötigten,
wenngleich sie gerne hier leben bleiben wollten. Der Großteil der Familien, die den Kiez verlassen
haben, zogen in die Köllnische Heide, den Wedding, Reinickendorf oder nach Tempelhof.
•
Hierneben ist auch weiterhin eine anhaltende Entwicklung einer einseitigen Ladenstruktur an
einigen Orten des Kiezes in Form von von Internetcafés, Spielhallen und Männercafés zu bemerken.
Der „Boom“ des Vorjahres hat aus unserer Sicht allerdings nachgelassen, wenngleich die Zahl
genannter Gewerbe weiterhin zunehmend ist.
•
Wenngleich eine Konzentration der Drogendealerszene auf die Stationen Hermannstraße und
Hermannplatz beobachtbar ist, beschreiben viele Kinder nach wie vor auch die U-Bahnhöfe
Boddinstraße und Rathaus Neukölln als „Angstorte“, weil dort gedealt wird.
1 Vgl. Beck, B.: Ressourcenaktivierende Familien- und Jugendarbeit im QM-Gebiet Flughafenstraße – Projektbericht,
2010
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•
Nach wie vor gibt es im Neuköllner Norden Hinweise auf pädosexuelle Täter, die im öffentlichen
Raum agieren. Auf einer Neuköllner Gesamtteamsitzung von OUTREACH berichtete der
Mädchenstadtteilladen Reachina von der Angst ihrer jugendlichen Mädchen vor den „Arcaden
Männern“, die die Mädchen anzüglich belästigten und die Angst vor dem Durchqueren der
Flughafenstraße, wo die Mädchen von Hinterhofbordellbetreibern „angeworben“ wurden.
Bezüglich der Flughafenstraße äußerten unsere Mädchen bislang keine Befürchtungen, die Angst
vor den „Arcaden Männern“ wurde von einigen Mädchen ebenfalls geäußert.
•
Sowohl der Sasarsteig, als auch der Eingang zum Käpt'n Blaubär Spielplatz an der Reuterstraße
werden häufig zum Sperrmüllablagern genutzt. Ob Badewanne oder altes Sofa, vieles wird von den
Kindern zum Spielgerät umfunktioniert und beherbergt Verletzungsrisiken. Hierneben laden häufig
auch abgestellte Einkaufswagen zum risikoreichem Spiel ein.
•
Bei Einbruch der Dunkelheit gilt auch weiterhin der Käpt'n Blaubär Spielplatz als „Angstort“, den
insbesondere die jüngeren Besucher_innen nicht mehr überqueren wollen. Neben der Dunkelheit
und den „Biertrinkern“ fürchten sich die Kinder auch vor den jungen Erwachsenen, die hier zum Teil
Marihuana konsumieren. Nach wie vor endet die Laternenbeleuchtung des Spielplatzes am
Blueberry Inn, bzw. an der Karl-Marx-Straße. Der Spielplatz selbst verfügt über keine eigene
Beleuchtung und liegt im Winter bereits in den Nachmittagsstunden im Dunkeln.
•
Bedingt verbessert hat sich der Parkplatz am unteren Ende des Blaubär Spielplatzes an der KarlMarx-Straße. Aus dem „wilden“ Parken ist mittlerweile ein gebührenpflichtiger Parkplatz
entstanden, der einen gesicherten Zugangsweg zum Spielplatz durch einzementierte Bauzäune
bietet. Hierdurch ist das Unfallrisiko durch ausparkende Autos drastisch gemindert worden und
besteht nur noch beim Überqueren der Autos vom Bürgersteig. Ähnliche Gefahren lauern auch an
der Ausfahrt des Arcaden Parkhauses in der Erlanger Straße, da die Autofahrer den zu
überquerenden Bürgersteig aufgrund der Wände des Parkhauses kaum einsehen, bzw. die
Passanten erst spät die Autos sehen können.
•
Der Boddinplatz ist seit der QM finanzierten Umgestaltung attraktiver geworden. Neben der
Gestaltung des Weges quer über den Platz und der kleinen Umzäunung der Rasenflächen wurden
Outdoor-Schachtische und -Fitnessgeräte installiert.
1.5.2. Sozialraumwahrnehmung der Kinder im Rahmen der Jugendstadtteilzeitung FluZe
Als ein Mittel zu erfahren wie Kinder und Jugendliche ihren Sozialraum wahrnehmen hat sich die KiezFotoreportage für die Jugendstadtteilzeitung FluZe bewährt. Hierzu suchen Kinder und Jugendliche in
Begleitung einer Kraft aus dem Blueberry nicht nur ihre Orte im Sozialraum auf, sondern zeigen durch
Fotografie auch ihre spezifische Perspektive auf einen Ort. Im Berichtzeitraum erschienen in drei von fünf
FluZe Ausgaben Kiez-Fotoreportagen (1.11., Doppelausgabe 4./5.11. und 6.11.).
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Sozialraumwahrnehmung der Kinder im Rahmen der FluZe Kiez-Fotoreportage
FluZe 1.11.
Momo, 9 Jahre
FluZe 4./5.11.
Xandrya, 8 Jahre
FluZe 6.11.
Seyma und Ceyda, 8 und 11 Jahre
Mein Lieblingsort im
Flughafenkiez...
...ist das Blueberry Inn, weil wir
hier viel spielen können.
Besonders mag ich ein Kartenspiel
und die Wii.
...ist das Blueberry, weil ich hier
mit Tusche malen kann und hier
meine Freundinnen sind.
...ist das Blueberry, weil es hier
super viel Spaß macht!
Wenn ich draußen
spiele gehe ich
meistens...
...auf die Straße. Da können wir
Leute ärgern und Fangen spielen.
...auf den Käpt'n Blaubär
Spielplatz, weil es da eine tolle
Wasserpumpe gibt.
...auf den Spielplatz in der
Hasenheide, weil man sich dort
sehr gut austoben kann.
Hier wäre es cool zu
spielen, hier dürfen
wir aber nicht...
...die neue Minigolfanlage am
Blueberry. Leider ist die noch nicht ...auf der Straße, weil da könnte es
fertig und wir können noch nicht böse Menschen geben, die Kinder
spielen. Aber bald und das wird
mitnehmen.
super!
Öfter mal Stress mit
anderen haben wir...
Der hässlichste Ort
im Flughafenkiez
ist...
...auf dem Spielplatz der
Evangelischen Schule, weil es da
so viele Klettergerüste gibt.
...am U-Bahnhof Rathaus
Neukölln.
...am oberen Ende des
Sasarsteiges an der Mainzer
...auf dem Schulhof meiner Schule,
Straße, weil da viele Cafés und
weil da ältere Kinder sind.
Kneipen sind. Hier sind manchmal
Betrunkene.
...der Karatehof am unteren Ende
vom Käpt'n Blaubär Spielplatz.
...direkt gegenüber dem Blueberry
am unteren Ende vom Sasarsteig,
...das Rathaus, weil es superalt ist!
weil die Leute da ihren Müll
ablagern.
1.6. Beschreibung der betreuten Besucher_innen des Blueberry Inn im Berichtszeitraum
Die primäre Zielgruppe des Blueberrys sind Kinder und Jugendliche zwischen 8 und einschließlich 15 Jahren.
Sie machen auch den wesentlichen Teil der Besucher_innen der Einrichtung aus. Hierneben werden im
Rahmen hinausreichender Arbeit auch Jugendliche ab 16 Jahren betreut, bzw. suchen Jugendliche ab 16
Jahren, Erwachsene und Eltern den Treff auf, primär um dessen beratende und unterstützende Funktion
wahrzunehmen. Viele der jugendlichen Besucher_innen über 16 wurden selbst als Kinder im Blueberry
betreut, was die Einrichtung als verlässlichen Anlaufpunkt bei Hilfe- und Unterstützungsbedarfen auch über
die Altersgrenze hinaus auszeichnet. Auch im Rahmen mobiler Angebote und Streetwork Rundgängen im
Sozialraum zeigt sich immer wieder, dass nach wie vor eine ausgezeichnete Vertrauens- und
Beziehungsgrundlage zu den aus den Blueberry herausgewachsenen Jugendlichen und jungen Erwachsenen
besteht. Ihren Themen, wie Schulabschluss, Ausbildungsplatzsuche, Bewerbungs- und behördliche
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Schreiben, Konflikte im öffentlichen Raum, in der Schule, in der Familie und mit dem Gesetz wird adäquat
im Rahmen der kurzen Treffen in der Einrichtung oder im Sozialraum begegnet. Darüber hinaus werden die
Jugendlichen an den Jugendstadtteilladen Hobrecht83 verwiesen, um intensiver den Unterstützungs- und
Hilfebedarfen begegnen zu können. Auch die Eltern und zumeist älteren Geschwister unserer
Besucher_innen suchen das Blueberry Inn zwecks Beratungs-, Unterstützungs- und Hilfebedarfen auf. Die
Spannbreite der Themen sind häufig Fragen zur Erziehung, Schulproblematiken der Kinder und
Unterstützungsbedarfe bei behördlichen Schreiben.
Neben der primären Zielgruppe der 8 bis einschließlich 15jährigen ist es in Absprache mit den
Betreuer_innen am Mädchentag (Dienstag) und an den Samstagen auch 7jährigen in Begleitung ihrer
Geschwister oder Eltern erlaubt das Blueberry aufzusuchen.
Einem Kind ist es, trotz zu jungem Alters, erlaubt die Einrichtung täglich aufzusuchen, da es ansonsten einen
großen Teil seiner Freizeit unbeaufsichtigt im öffentlichen Raum verbringen würde. Im Vorfeld wurde das
Kind mehrfach bei Streetwork Rundgängen „eingesammelt“. Eine HzE (FH) über das JA wurde bereits im
Sommer eingeleitet.
An verschiedenen Tagen wurden wie bereits in den Vorjahren Zählungen der Besucher_innen angestellt:
Besucher_innenanzahl an verschiedenen Tagen im Berichtzeitraum
Tag
Anzahl der Besucher_innen
03.01.2011
41
02.03.2011
86
26.03.2011
76
29.04.2011
79
27.05.2011
67
26.07.2011
38
31.08.2011
82
Es besuchen etwa 40 bis 80 Kinder und Jugendliche täglich das Blueberry im Normalbetrieb.
In den nachfolgenden Statistiken wird insbesondere die Kerngruppe des Blueberry näher beleuchtet, also
jene Gruppe Kinder und Jugendlicher, die im Berichtszeitraum das Blueberry regelmäßig aufsuchte und
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deren Hintergründe den Mitarbeiter_innen bestens bekannt sind.
Regelmäßig betreute Kinder und Jugendliche in Kerngruppen und im offenen Kontakt
Anzahl der 8- bis einschl. 15jährigen in den Kerngruppen
2
Anzahl der Kinder und Jugendlichen im offenen Kontakt (z.B. im Gruppenumfeld,
Streetwork, mobile Angebote, Veranstaltungen)
Gesamtzahl:
Männlich
Weiblich
insgesamt
84
59
143
39
19
58
123
78
201
Bei der Anzahl der Kinder und Jugendlichen im offenen Kontakt sind ausschließlich diejenigen Kinder und
Jugendlichen berücksichtigt, zu denen in Regelmäßigkeit Kontakt besteht, die also eher gelegentlich, aber
regelmäßig das Blueberry aufsuchen oder im Rahmen mobiler Angebote (hinausreichende Arbeit und
Streetwork) regelmäßig angetroffen werden. Unberücksichtigt sind in oben stehender Statistik diejenigen
Kinder und Jugendlichen, die zwar dem Umfeld des Blueberry angehören und den Mitarbeiter_innen
weitestgehend bekannt sind, allerdings nur selten die Einrichtung, z.B. bei größeren Veranstaltungen,
aufsuchen (durchs. ca. 1 x pro Quartal). Hierzu gehören zum Beispiel viele der Besucher_innen der „Kinderund Jugend HipHop Bühne“ im Rahmen von 48h Neukölln, die von insgesamt 350 Kindern und Jugendlichen
besucht wurde oder viele Besucher_innen
des
vom
Blueberry
durchgeführten
internationalen Kinderfestes „23 Nisan“ auf
dem Boddinplatz. Dennoch geben auch diese
Besucherzahlen Aufschluss darüber, wie viele
Kinder und Jugendliche von den Angeboten
des Blueberry erreicht werden, bzw. wie viele
Kinder
und
Jugendliche
den
Mitarbeiter_innen des Blueberry bekannt
sind, wenngleich sie selten die Einrichtung
aufsuchen.
Kinder- und Jugend HipHop Bühne auf dem Außengelände des
Blueberry.
2 In den folgenden Statistiken werden ausschließlich die Besucher_innen in den Kerngruppen berücksichtigt, da sie
den Mitarbeiter_innen bestens bekannt sind und hierdurch nachfolgende statistische Erhebungen möglich wurden.
Die Kinder und Jugendlichen im offenen Kontakt werden nachfolgend ausgeklammert, da diese zumeist im Rahmen
von Streetwork und mobiler Angebote angetroffen werden und das Besucherbild der Einrichtung Blueberry
hinsichtlich Geschlechter- und Altersverteilung verzerren würden.
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In der Kerngruppe des Blueberry machen die Kinder, die sich in der Übergangsphase zum Jugendlich-sein
befinden (11 bis 13 Jahre) beinahe zwei Drittel der Besucher_innen aus, gefolgt von den Jugendlichen (14
und 15 Jahre) und den jüngeren Besucher_innen (8 bis 10 Jahre).
Alters- und Geschlechterverteilung in der Kerngruppe der 8- bis einschl. 15jährigen
Altersgruppe
Weiblich
Männlich
Insgesamt
8 bis einschl. 10 Jahre
9
12
21
11 bis einschl. 13 Jahre
37
51
88
14 und 15 Jahre
13
21
34
Insgesamt:
59
84
143
Altersverteilung in der Kerngruppe in %
14,69
0
10
61,54
20
30
40
8 bis 10 Jahre
23,78
50
60
11 bis 13 Jahre
70
80
90
100
90
100
14 und 15 Jahre
Geschlechterverteilung in der Kerngruppe in %
58,74
0
10
20
30
41,26
40
50
Männlich
In der Geschlechterverteilung in der Kerngruppe
60
57,14
Bild, wenngleich die männlichen Besucher in
der 14- und 15jährigen, dominieren.
80
Geschlechterverteilung der 8- bis 10jährigen der Kerngruppe in %
des Blueberry zeigt sich ein recht ausgewogenes
allen Altersgruppen, insbesondere in der Gruppe
70
Weiblich
0
10
20
30
42,86
40
50
60
Männlich
70
80
90
100
Weiblich
12
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Kinder-, Jugend- und Elterntreff Blueberry Inn | Reuterstr. 10 | 12053 Berlin
Tel.: (030) 606 90 598 | Web: www.outreach-berlin.de
Geschlechterverteilung der 11- bis 13jährigen der Kerngruppe in %
57,95
0
10
20
30
Geschlechterverteilung der 14- bis 15jährigen der Kerngruppe in %
42,05
40
50
60
Männlich
70
80
Weiblich
61,76
90
100
0
10
20
30
38,24
40
50
60
Männlich
70
80
Weiblich
90
Die mit Abstand meisten Kinder und Jugendlichen der Kerngruppe leben im Flughafenkiez (75). Die
zweitgrößte Gruppe machen die Besucher_innen aus den angrenzenden Sozialräumen Schiller- und
Donaukiez aus (insges. 36). Die meisten Kinder und Jugendlichen aus den angrenzenden Sozialräumen leben
in unmittelbarer Nähe zum Flughafenkiez, z.B. in der Karlsgartenstraße oder der Fuldastraße, einige wenige
aber auch etwas entfernter, beispielsweise in der Leinestraße oder der Sonnenallee. Die dritte Gruppe
machen die Kinder und Jugendlichen aus dem angrenzenden Rollbergviertel aus und diejenigen, die
kleinere und größere Anreisezeiten auf sich nehmen: Köllnische Heide, Körnerkiez, Quartier Ganghofer
Straße, Reuterkiez und Richardplatz (insges. 14). Eine Jugendliche besucht das Blueberry regelmäßig aus
Kreuzberg.
Wohnort der Besucher_innen in absoluten Zahlen
Flughafenkiez
75
Donaukiez
19
Schillerkiez
17
andere Neuköllner Quartiere
14
andere Berliner Bezirke 1
unbekannt
17
0
10
20
30
40
50
60
70
80
Die meisten Besucher_innen des Blueberry Inn gehen auf die Grundschule. Der Großteil derjenigen, die
bereits Sekundarschulen besuchen gehen auf Schulformen des Typs „Integrierte Sekundarschule“, nur sechs
13
100
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Kinder und Jugendliche besuchen ein Gymnasium. Drei Schüler_innen besuchen Schulen mit besonderem
Förderschwerpunkt:
Besuchte Schulen der Kerngruppen Besucher_innen
Grundschulen
Integrierte Sekundarschulen
Gymnasien
Schulen mit Förderschwerpunkt
Unbekannt:
Insgesamt:
Hermann-Boddin-Schule
42
Karlsgarten Schule
21
Rixdorfer Grundschule
6
Theodor-Storm-Schule
4
Schule in der Köllnischen Heide
2
Silberstein-Schule
1
Hermann-Sander-Schule
1
Regenbogen-Schule
1
Gesamt:
78
Campus Rütli
12
Zuckmayer-Schule
9
Röntgen Schule
3
Heinrich-Mann-Schule
2
Evangelische Schule Neukölln
1
Hermann-von-Helmholtz-Schule
1
Carl-von-Ossietzky-Schule
1
Gesamt:
29
Albert-Schweitzer-Gymnasium
3
Ernst-Abbe-Schule
2
Albert-Einstein-Gymnasium
1
Gesamt:
6
Adolf-Reichwein-Schule
2
Schule an der Windmühle
1
Gesamt:
3
27
143
14
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54,55
0
10
20
20,28
30
40
50
60
4,2
70
Grundschule
Integrierte Sekundarschule
Schule mit
Förderschw erpunkt
unbekannt
2,1
Besuchte Schulformen in der Kerngruppe in %
18,88
80
90
100
Gymnasium
Über 93% der Besucher_innen des Blueberry verfügen über einen Migrationshintergrund, wenngleich sie
oft in Deutschland geboren sind. Beinahe die Hälfte der Kinder und Jugendlichen haben einen arabischen
Migrationshintergrund, hauptsächlich kommen sie, bzw. ihre Eltern aus dem Libanon oder aus Palästina.
Fast 20% der Besucher_innen haben einen türkischen Migrationshintergrund, sind in der Regel aber in
Deutschland geboren. Während der Sommerferien besuchten viele, gerade nach Deutschland gekommene,
bulgarische Sinti- und Roma Kinder das Blueberry, die der deutschen Sprache nicht mächtig waren,
allerdings weitestgehend türkisch sprechen können. Von den insgesamt neun Kindern sind zwei weiterhin
regelmäßige Besucher_innen des Blueberry.
MGH der Kerngruppe der 8- bis einschließlich
15jährigen
MGH der Kerngruppe in %
10,49
Herkunftsland/MGH
Anzahl
Deutscher Herkunft
10
Arabischer MGH
66
Türkischer MGH
27
Ex-jugoslawischer MGH
10
Albanischer MGH
8
Bulgarischer MGH
2
Rumänischer MGH
2
Griechischer MGH
2
Sonstiger MGH
1
Unbekannt
15
Arabischer
MGH
Türkischer
MGH
Insgesamt:
143
sonstiger MGH
unbekannt
17,48
46,15
6,99
18,88
Deutscher
Herkunft
15
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Die
Familien
unserer
Besucher_innen
sind
häufig
von
unsicheren
Aufenthalts-,
prekären
Beschäftigungsbedingungen, bzw. Arbeitslosigkeit geprägt. Den Kindern und Jugendlichen begegnet in ihrer
Lebenswelt häufig Gewalt, in der Familie, auf „der Straße“ oder in der Schule. Vielfach fallen unsere
Besucher_innen durch Probleme und Konflikte in der Schule auf (Schuldistanz, Lern-, Leistungs- und
Motivationsprobleme, gewalttätiges Verhalten, Konflikte mit Autoritäten). Die Kinder- und Jugendlichen
sehen wenige Perspektiven aus ihren zumeist prekären Lebensverhältnissen zu entkommen.
2. Jahresrückblick 2011
2.1. Offener Bereich
2.1.1. Allgemein
Das Blueberry Inn verfügt über eine relativ geringe Fläche, die sich bei z.T. 80 Besucher_innen am Tag nicht
selten als unzureichend erweist. Über das QM finanzierte Projekt „Kinder- und Elterntreff kooperativ“ soll
dem, durch in den Sozialraum ausgelagerte Kooperationsprojekte, entgegengewirkt werden. Da ein großer
Teil dieser Projekte aber nur in zeitlich begrenztem Rahmen stattfindet (z.B. Ferienprogramm), ist der
Kinder-, Jugend- und Elterntreff im sonstigem Normalbetrieb weiterhin stark frequentiert.
Das Blueberry verfügt über zwei für die Kinder und Jugendlichen vorgesehenen Räume. Die pädagogische
Nutzfläche beträgt ca. 64m², was einer Platzzahl von etwa 26 Besucher_innen entspricht. Der
„Küchenraum“ ist mit einer Küchenzeile, Tischen, Stühlen und einer Sofaecke ausgestattet. Hier befindet
sich zudem eine kleine Bibliothek für die Kinder und Jugendlichen und eine Sammlung von Brett- und
Kartenspielen. Die Sitzmöglichkeiten laden zum chillen, reden und gemeinsamen Brett- und Kartenspielen
ein, es wird gerne gemalt und gebastelt. In der Küchenzeile können sich die Besucher_innen einen Tee
zubereiten oder etwas kühles trinken, hin und wieder wird auch außerhalb der regelmäßigen Angebote (wie
z.B. Koch Workshop) gemeinsam eine Kleinigkeit gekocht. Dies ist notwendig geworden, da viele Kinder und
Jugendliche unmittelbar nach der Schule das Blueberry aufsuchen und oft noch nichts gegessen haben. Für
das kommende Jahr ist es daher angedacht auch die Berliner Tafel zu kontaktieren. Während der
Küchenraum eher der Durchführung ruhigerer Aktivitäten und den regelmäßigen, beinahe täglichen
Angeboten (z.B. Kreativ Tag, Rap Workshop, etc.) dient, ist der „Spielraum“ der lauterer Raum: Hier gibt es
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zwei Carrom Tische, einen Kicker Tisch, zwei PCs und
die Wii- und Playstation 3 Ecke. Angeknüpft an die
Interessen der Kinder und Jugendlichen gibt es zwei
Carrom Ligen mit jeweils 40 Spieler_innen, eine
Kicker Liga und regelmäßige Turniere. Insbesondere
die zwei Tage andauernden Carrom Turniere pro
Quartal gelten als ein Highlight, im Rahmen derer pro
Turnier mehr als 100 Carrompartien gespielt werden.
Zu bestimmten Anlässen, z.B. gemeinsames Filme
gucken oder Fußball schauen wird der Spielraum zu Der „Spielraum“ im offenen Bereich der Einrichtung.
einem kleinen Kino umfunktioniert.
Durch die Möglichkeit den Comp@ss Computerführerschein zu erwerben wird an dem Interesse „Computer
und Internet“ medienpädagogisch angeknüpft. Hierneben haben auch Gespräche mit den Kindern und
Jugendlichen, u.a. über den Schutz der Privatsphäre, wesentlich zugenommen, da das Surfverhalten der 11bis 15jährigen z.Zt. hauptsächlich vom sozialen Netzwerk Facebook bestimmt wird. Facebook hat den
Vorjahrestrend MSN Chat mittlerweile abgelöst. Auch bestimmte YouTube Videos ergeben immer wieder
Gesprächsanlass, da viele Kinder und Jugendliche „Gangster Rap“, mit Vorliebe Musiker, wie Haftbefehl,
Massiv oder Bushido, präferieren. Jüngere Kinder wenden sich nach wie vor lieber kleineren Online Spielen
zu.
Der Zeitraum von 15 bis 16 Uhr ist im Blueberry Hausaufgabenzeit: Hier geht es auch im Spielraum noch
ruhiger zu, da PCs, Wii und Playstation noch ausgeschaltet bleiben. Zum Umfang des offenen Bereiches
zählt auch die Ausleihmöglichkeit von Bällen und anderen Outdoor-Spielgeräten, die auf dem Außengelände
des Blueberry oder dem angrenzenden Käpt'n Blaubär Spielplatz genutzt werden können. Mit der Eröffnung
der 10 Bahnen Minigolfanlage des Blueberry ist nicht nur die Einrichtung, sondern der gesamte
Flughafenkiez um eine Attraktion reicher geworden. Nach Absprache nutzen auch andere Einrichtungen das
neue Angebot, wie z.B. der Hort der Evangelischen Schule Neukölln. Selbst im Herbst und dem
angebrochenen Winter wurde und wird die Anlage ausgiebig und gerne genutzt. Die Minigolfanlage
entspricht den Wünschen der Abstimmung der Kinder- und Jugendlichen auf der Vollversammlung im
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Januar 2010 und ist exemplarisches Beispiel der Teilhabe der Kinder und Jugendlichen. Die sowohl an den
Interessen und Wünschen, als auch lebensweltlich orientierte Ausrichtung bedingt nicht nur eine
Identifizierung und eine Verantwortungsübernahme („Unser Club“), sondern „lockt“ als verlängertes
Kinderzimmer auch immer neue Besucher_innen an. Die Verantwortungsübernahme trägt auch wesentlich
dazu bei, dass die Kinder und Jugendlichen versuchen ihre Konflikte untereinander zumeist eigenständig zu
lösen. Häufig suchen sie erst die Hilfe bei den Mitarbeiter_innen, wenn keine eigenen Lösungen gefunden
werden. Verbale Eskalationen und Gewaltanwendung in der Einrichtung sind selten. Die Kinder und
Jugendlichen begegnen sich zumeist respektvoll und halten sich auch ohne Kontrolle an die Regeln. Das
Blueberry wird als sicherer Ort geschätzt. Auch Kinder und Jugendliche, die sonst als „Außenseiter“ gelten
besuchen angstfrei und gerne das Blueberry und schätzen den respektvollen Umgang.
Nichtsdestotrotz bestehen in vielen Bereichen Handlungsbedarfe: Nicht immer werden friedliche
Konfliktlösungswege begangen und Konflikte eskalieren, z.T. unter Anwendung von Gewalt. Bei einigen
Kindern ist ein (teils enormer) Förderbedarf hinsichtlich der Entwicklung von Konfliktlösungsstrategien
festzustellen. Mittels regelmäßiger Einzelgespräche (auch unter Zuhilfenahme von Hilfsmitteln, wie z.B.
„Gefühlskarten“ oder dem Anfertigen von „Beziehungslandkarten“, etc.) und Konfliktmediationen wird
versucht dem entgegenzuwirken. Auch sind „aus Spaß“ gemeinte Beleidigungen gegenwärtig und oft wird
nicht die Grenze erkannt, wann es für den Gegenüber kein Spaß mehr ist. Ernsthafte Beleidigungen, die
besonders verletzend wirken sollen beziehen sich zumeist auf die Mutter, die Familie oder auf andere
Nationalitäten („Zigeuner“). Mangelnden Konfliktlösungsstrategien sowie respektlosem Umgangs wird auf
verschiedenen Ebenen begegnet: Gespräche und Mediation spielen hierbei eine Rolle, aber auch die
Kompetenzenförderung
im
Rahmen
von
Angeboten
und
die
Vermittlung
von
einem
Verantwortungsbewusstsein für eigenes Handeln und Geschehnisse.
Die Einrichtung ist barrierefrei und rollstuhlgerecht, da die Mädchentoilette auch als Behindertentoilette
genutzt wird. Für die Mitarbeiter_innen steht ein kleines Büro bereit. Hier kann neben den
Verwaltungstätigkeiten auch noch nach Ablauf der Hausaufgabenzeit für die Schule gearbeitet werden und
es finden die Konfliktmediationen, Beratungs-, Hilfe- und Unterstützungsgespräche mit Kindern,
Jugendlichen und Erwachsenen statt. Der große Teil dieser Gespräche bezieht sich auf Probleme im
Elternhaus, Stress auf „der Straße“, Konflikte und Probleme in der Schule, mit der Polizei,
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Unterstützungswünsche (z.B. Bewerbungsschreiben, MSA, behördliche Schreiben) und der allgemeine
Beratungsbedarf hinsichtlich Schule, Praktikum, Ausbildung, etc. Die Hilfe-, Unterstützungs- und
Beratungsbedarfe nehmen hierbei einen nicht unwesentlichen Teil der Zeit in Anspruch. Besonders
zeitaufwendig sind hierbei die daraus oft resultierenden „Außentermine“, wie die Begleitung von Kindern
und Jugendlichen, Besuche von Eltern, Termine mit Lehrer_innen, etc.
Eine wesentliche Aufgabe der Mitarbeiter_innen im offenen Bereich ist es, sich unter Wahrung des
Verhältnisses von Nähe und Distanz an Gesprächen und Aktivitäten der Kinder und Jugendlichen zwecks
Schaffung einer professionellen Handlungsgrundlage zu beteiligen:
(1) Mach bei den Aktivitäten der Kinder und Jugendlichen mit
(2) Verhalte Dich dabei so, als wärst Du Teilnehmer unter Anderen
(3) Stelle glaubhaft dar, dass Du als Anderer teilnimmst 3
Die Beteiligung der Mitarbeiter_innen ist bei den Kindern und Jugendlichen des Blueberry immer
willkommen und akzeptiert, sie sind „Teilnehmer unter Anderen“. Das professionelle Handeln spiegelt sich
darin wieder, dass die Mitarbeiter_innen dennoch und parallel von den Kindern und Jugendlichen als
„Andere“ interpretiert werden. Hierbei arbeiten die sie stets darauf hinaus, dass sie als „Andere“ die
Wesenszüge des Ansprechpartners, der Vertrauensperson und der Person, die in der Lage ist zu helfen,
innehaben. Der Aufbau einer solchen Beziehungs- und Vertrauensgrundlage ist unverzichtbar: Das
Blueberry ist primär ein jugendkultureller Treffpunkt für Kinder und Jugendliche, der freiwillig und nicht in
erster Linie zum Zwecke einer gezielten Beratung im Sinne einer Jugendberatungsstelle oder in einem
Zwangskontext besucht wird. Erst die gut funktionierende Beziehungs- und Vertrauensgrundlage bewirkt es,
dass die Kinder und Jugendlichen auch bei massiven Problemen und Konflikten die Mitarbeiter_innen als
Ansprechperson suchen.
3 Vgl. Peter Cloos, Stefan Köngeter: Alltagskommunikation als professionelles Handeln. Pädagogische Modulation in
der Kinder- und Jugendarbeit. In: Diskurs Kindheits- und Jugendforschung; Heft 2-2007, S. 188Ff, 2007
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2.1.2. Veränderungen und Ziele im offenen Bereich 2011
Ziel
Umsetzung
Neugestaltung Innenbereich
Der Innenbereich der Einrichtung wurde neu gestaltet. Der PC Bereich zog von dem
„Küchenraum“ in den „Spielraum“. Hierdurch ist der Küchenraum der „ruhige“ Raum
geworden, in dem ausgiebig Gespräche geführt werden können oder ruhigeren Aktivitäten
nachgekommen werden kann. Die Wände im Küchenraum wurden gemeinsam mit den
Kindern und Jugendlichen farbenfroh gestrichen. Auch der Flur wurde gemeinsam durch ein
riesiges Wandbild freundlicher gestaltet. An den Wänden wurden Kleiderhaken befestigt, so
dass die einstigen Jackenberge der Vergangenheit angehören.
Neugestaltung Außengelände
Mit der Eröffnung der Minigolfanlage am 1. Oktober 2011 konnte die lange Bauzeit endlich
abgeschlossen werden. Hierdurch ist auf der Grünfläche neben dem Blueberry ein an den
Wünschen der Kinder und Jugendlichen orientiertes Angebot entstanden. In den Vorjahren
war die Fläche aufgrund des Wildwuchses kaum nutzbar. Neben Minigolf lädt nun auch der
hintere Bereich mit den drei Baustämmen als Sitzmöglichkeit zum chillen, quatschen und
grillen ein.
Anschaffung PCs
Besonders beliebt bei den Kindern und Jugendlichen ist der internetfähige PC Bereich. Die
bisher vorhandenen zwei Computer sind keineswegs dem Bedarf entsprechend, so dass vor
allem Jugendliche in pädagogisch unbetreute Internetcafés ausweichen. Die altersschwachen
PCs werden zum Jahresende 2011 durch vier neue Computer ersetzt. Hierdurch ist neben
einer pädagogisch betreuten Freizeitgestaltung auch die Möglichkeit der Internetrecherche für
schulische und berufliche Zwecke gewährleistet und es können zukünftig zusätzliche
Medienkompetenzen vermittelnde Workshops stattfinden.
Turniere
Orientiert an den Interessen der Kinder und Jugendlichen wurden im Berichtszeitraum
insgesamt vier Carrom- und zwei Kicker Turniere veranstaltet, jeweils mit großer
Teilnehmerzahl. Insbesondere die Carrom Turniere haben sich zu regelrechten Events
entwickelt und finden mittlerweile zweitägig statt. Hierzu findet freitags die Vorrunde und
samstags die Finalrunde statt. Für das leibliche Wohl sorgt samstags hierbei immer der Koch
Workshop.
Veranstaltungen
Im Berichtszeitraum fanden drei große, öffentlichkeitswirksame Veranstaltungen statt. Am 23.
April organisierte das Blueberry das internationale Kinderfest „Nisan 23“ auf dem
Boddinplatz, wo neben Capoeira und Folklore Darbietungen auch Tanzgruppen und Rap Acts
aus dem Blueberry zu sehen waren. Auch auf der Bühne des Flughafenkiezfestes am 13. Mai
war der Blueberry Rap Workshop vertreten. Hierneben veranstaltete das Blueberry im
Rahmen des Festes den mittlerweile traditionellen „OUTREACH – Flughafen Cup“, an dem
mehr als 100 Fußballspieler Nord Neuköllner Einrichtungen und Schulen teilnahmen. Am 18.
Juni besuchten insgesamt 350 Kinder und Jugendliche die Kinder- und Jugend HipHop Bühne
mit über 20 Rap- und Tanz Acts auf dem Außengelände des Blueberry.
Hierneben fanden eine Vielzahl weiterer Veranstaltungen im Berichtszeitraum statt, wie die
bereits erwähnte Eröffnung der Minigolfanlage am 1. Oktober, die Faschingsfeier am
Mädchentag, mehrmalige Grillfeste im Sommer oder die große Halloweenfeier.
20
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2.2. Projektarbeit und Gruppenangebote
2.2.1. Allgemein
Analog zum offenen Betrieb finden im Blueberry feste, regelmäßige Angebote statt. Während die Arbeit im
offenen Bereich u.a. einen wichtigen Beitrag zum Aufbau einer Beziehungs- und Vertrauensgrundlage
leistet, werden über die Angebote Kinder und Jugendliche in ihrer individuellen und sozialen Entwicklung,
ihren Kompetenzen und Potentialen gefördert, bzw. wird negativen Tendenzen entgegengewirkt.
An den, natürlich kostenfreien, Angeboten kann jeder der Interesse hat teilnehmen. Voranmeldungen sind
i.d.R.
nicht notwendig - auch nicht bei der Hausaufgabenhilfe. Ausnahmen bilden hierbei der Koch
Workshop zu dem sich Kinder und Jugendliche tags zuvor anmelden müssen, Ausflüge und seltenst auch
bestimmte Kreativprojekte für die eine bestimmte Anzahl an Materialien besorgt werden muss (z.B. T-Shirt
Druck). Für einige Fußballturniere obliegt es auch den Trainer_innen eine Auswahl zu treffen, wenn nur eine
begrenzte Anzahl an Spieler_innen pro Team teilnehmen kann.
Mittels der Partizipationsmöglichkeiten (z.B. Vollversammlungen) können die Kinder und Jugendlichen
sowohl auf das Angebot, als auch dessen Inhalte aktiv einwirken. Die Angebote sind daher maßgeblich an
den Interessen, Wünschen und Bedarfen der Zielgruppe orientiert. Das ist ein wesentlicher Grund, warum
die Angebote von vielen Kindern und Jugendlichen sehr gerne wahrgenommen werden. Da es „ihre“
Angebote sind, fällt auch die Förderung sozialer Kompetenzen im Rahmen der Angebote wesentlich leichter,
als in einem oktroyierten Kontext.
Regelmäßige Angebote und Projekte
Montag bis Freitag
15:00 bis 16:00 Uhr (während
der Schulzeit)
•
DI
•
•
•
•
•
Hausaufgabenbetreuung
Entgegenwirken schulischer Lern- und Leistungsdefizite
15:00 bis 20:00 Uhr
Mädchentag
Geschützter Freiraum für Mädchen
Möglichkeit der geschlechtsspezifischen, thematischen Arbeit
Stärkung von Identität (als Mädchen in der Gesellschaft), Förderung von Ich-Stärke, Individualität und Selbstbewusstsein
Regelmäßige Gesprächsrunden (altersgerechte Aufklärung, „wie sage ich nein“, etc.)
Lebenswelt- und an den Wünschen und Interessen orientierte Gruppenangebote, wie z.B. Kreativprojekte, gemeinsam
kochen und essen, Ausflüge nur für Mädchen, etc. und der damit verbundenen Förderung sozialer Kompetenzen
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DI
•
•
•
•
•
•
•
•
•
MI
•
•
•
•
DO
•
•
•
•
•
•
•
DO
•
•
•
FR
•
•
•
FR
•
SA
•
16:00 bis 19:00 Uhr
Fußballtraining des Jungenteams
Raum für Bewegungssport, der ansonsten im Kiez nur unzureichend gegeben ist
kostenlose Alternative zum Vereinssport
Aktivierung und Motivierung
Förderung sozialer Kompetenzen, insbesondere Teamfähigkeit, Zusammengehörigkeit, respektvoller Umgang,
Verantwortungsbewusstsein
Förderung von Regelakzeptanz
Kanalisierung von Aggressionen und Frust und somit Entgegenwirken negativer Tendenzen
neue Perspektiven, u.a. durch Vermittlung und Begleitung zu Probetrainings, u.a. bei namenhaften Vereinen
Teilnahme an der Neuköllner Jugendclubliga, zahlreiche Turniere und Freundschaftsspiele
gemeinsame sportbezogene Ausflüge, z.B. in die Soccer World oder zu Hertha BSC
15:00 bis 20:00 Uhr
Bastel- und Kreativangebote
Malen, zeichnen, basteln, werken, T-Shirt Druck, Graffiti, etc.
Entdecken und Förderung kreativer Potentiale
Förderung der Teamfähigkeit und sozialem Miteinander durch gemeinsames kreatives Arbeiten an Projekten
Förderung von Ich-Stärke und Individualität durch Entdecken und Ausleben kreativen Potentials
15:00 bis 20:00 Uhr
Rap Workshop
Förderung von Reflexionsfähigkeit (Reflexion von Lebenswelt, Problemen, Alttag, etc.)
Ausdrucksmöglichkeit finden
Förderung der Entwicklung neuer Perspektiven und Blickwinkel
Förderung von Ich-Stärke und Individualität
Förderung von Sprachkompetenzen
Aufnahme eigener Lieder in semiprofessionellen Studios (z.B. Alte Feuerwache Kreuzberg)
Präsentationsmöglichkeit bei zahlreichen Auftritten im Jahr
16:00 bis 19:00 Uhr
Fußballtraining des Mädchenteams
s. Jungenfußballtraining
Aufbrechen von Rollenklischees („Fußball ist Männersport“)
Schaffung neuer/anderer Perspektiven
15:00 bis 20:00 Uhr
Jungentag
Möglichkeit zur geschlechtsspezifischen, thematischen Arbeit
Gesprächsrunden zu bestimmten Themen und Fragen (Respekt, Gewalt, „Was ist Rassismus“, etc.)
Lebenswelt- und an den Wünschen und Interessen orientierte Gruppenangebote, wie z.B. gemeinsam kochen und essen,
sportbezogene Angebote und erlebnisorientierte Ausflüge, etc. und der damit verbundenen Förderung sozialer
Kompetenzen
je nach Bedarf und Wunsch
Comp@ss Computerführerschein
Erwerb von Medienkompetenzen im Umgang mit dem „späteren Kollegen“ Computer
je nach Bedarf und Wunsch
Comp@ss Computerführerschein
Erwerb von Medienkompetenzen im Umgang mit dem „späteren Kollegen“ Computer
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SA
•
•
SA
•
•
SA
•
•
11:00 bis 13:00 Uhr (14tägig)
Koch Workshops
Förderung von Teamfähigkeit
Aufbrechen von Rollenklischees („Frauen an den Herd“), Schaffung neuer/anderer Perspektiven
17:00 bis 20:00 Uhr (14tägig)
Teamabende des Mädchen- und des
Jungenfußballteams
Förderung der Teamfähigkeit, Zusammengehörigkeit, auch durch gemeinsame Aktivitäten wie gemeinsam kochen, Filme
gucken oder Ausflüge, teils sportbezogen, teils mit erlebnispädagogischen Charakter (z.B. Kletterwald)
Gesprächsrunden („Was macht ein Team aus“, etc.)
(1 x monatlich)
Ausflüge „Know your City“
Lokalismus soll überwunden und ein Blick über den Neuköllner „Tellerrand“ geworfen werden
Mitunter Förderung von sozialer Entwicklung und Kompetenzen (z.B. Ich-Stärke, Teamfähigkeit), beispielsweise im
Kletterwald; Schaffung einer handlungs- und erlebnisorientierten Lernkultur
einige Beispiele für Ausflüge in 2011:
26.02. // Ausflug in das Exploratorium Potsdam mit 14 Kindern
29.03.// Ausflug des Mädchenfußballteam in die T-Hall Neukölln, Klettern mit 10 Mädchen
19.04. // Ausflug vom Mädchentag in die Ritter Sport Schokowerkstatt mit 12 Mädchen
05.06. // Besuch der Berliner Streetdance Meisterschaft in der Sömmerlinghalle mit 10 Jugendlichen
etc.
Aufgrund der Wunsch- und Interessenorientierung der Angebote, der Möglichkeit von Einflussnahme und
Mitgestaltung, werden diese gerne von vielen Kindern wahrgenommen. Kritik wird in seltenen Fällen an
dem Mädchen-, bzw. Jungentag geübt, da sie nur einen Teil der Besucher_innen entsprechend ihrem
Geschlecht bedienen.
Insbesondere im Bereich der täglichen Hausaufgabenbetreuung sind z.T. massive schulische Defizite zu
erkennen. Einige Kinder, die bereits die dritte Klasse besuchen, können kaum lesen oder schreiben. Im
Kontext schulbezogener Problematiken haben sich die Schulstationen als verlässlicher Ansprechpartner
erwiesen. Den Schulproblematiken wird im Rahmen der Hausaufgabenbetreuung entgegengewirkt, doch
selten reicht der zeitliche Rahmen hierfür aus. Oft müssen über die Hausaufgabenzeit hinweg die
Schularbeiten im Büro fortgesetzt werden, was sich aufgrund der mangelnden zeitlichen, personellen und
räumlichen
Ressourcen
als
schwierig
erweist.
Auch
die
hier
notwendigen
Eltern-
und
Lehrer_innengespräche und gegebenenfalls die Unterstützung bei der Suche adäquater Hilfemöglichkeiten
erweisen sich aufgrund der mangelnden Ressourcen oft als schwierig.
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2.2.2. Veränderungen und Ziele im Bereich Projektarbeit und Gruppenangebote 2011
Ziel
Umsetzung
Bis Oktober 2011 war mit Janine Mabrouck eine weibliche Fachkraft an fünf Tagen in der
Woche im Blueberry tätig. Die Befürchtungen, dass ihr Weggang die Attraktivität der
Einrichtung für weibliche Besucherinnen aufgrund des Wegfalls einer kontinuierlichen
weiblichen Kraft mindert, haben sich bislang nicht bewahrheitet.
Die Angebote speziell für Mädchen -Mädchentag und Mädchenfußball- haben sich in 2011
etabliert und verfestigt. Erst 2010 wurde der Dienstag im Blueberry zum reinen Mädchentag
umfunktioniert, während die Jungen am Fußballtraining außerhalb der Einrichtung
teilnehmen können. 2011 übernahm zudem eine weibliche Kraft das Mädchenfußballteam, da
Etablierung der Mädchenarbeit es einigen Mädchen unter männlichen Trainern (trotz zahlreicher Elterngespräche) untersagt
durch feste Angebote
wurde am Training teilzunehmen. In 2011 konnte sich der Mädchenfußball im Blueberry
etablieren. Dazu beigetragen haben neben Turnierteilnahmen und Freundschaftsspielen auch
die öffentlichkeitswirksamen Plakataktionen u.a. an Schulen („Fußball ist Männersport. Und
die Erde ist eine Scheibe.“) und die Anschaffung eines Trikotsatzes über das QM
Flughafenstraße. Bis zu 16 Mädchen nehmen derzeit regelmäßig an den Trainings teil. Die
Etablierung der Mädchenprojekte bedingen auch eine Attraktivitätssteigerung des Blueberry
für Mädchen. Und sie bieten Freiräume, da beide Angebote auch von Mädchen aufgesucht
werden, denen es ansonsten untersagt ist die gemischtgeschlechtliche Einrichtung zu
besuchen.
Inhaltlicher Ausbau der
Fußballangebote
Fußballteams als Alternative
zum Vereinssport
Besonders beliebt, sowohl bei Mädchen und Jungen, sind die Fußballangebote des Blueberry.
Aufgrund der starken Interessenorientierung ist es hierbei wesentlich einfacher die soziale
Entwicklung und soziale Kompetenzen („spielerisch“) zu fördern. Um zusätzlich explizit
Teamfähigkeiten und Zusammengehörigkeit und daran angedockt respektvoller Umgang und
Verantwortungsbewusstsein zu fördern wurde das Fußballangebot 2011 inhaltlich noch
ausgebaut. Die Teamzusammengehörigkeit wurde durch die Einführung regelmäßiger
Teamabende (einmal monatlich für die Mädchen und einmal monatlich für die Jungen)
zusätzlich gestärkt. Neben gemeinsamen sportbezogenen und erlebnisorientierten Ausflügen
und Aktivitäten werden im Rahmen der Teamabende regelmäßig Gesprächsrunden initiiert.
Hier begegnen sich die Kinder stets respektvoll und auf gleicher Augenhöhe als ein Team und
diskutieren teambezogene Themen („Was macht ein Team aus“, „Wie können wir uns im Spiel
gegenseitig stützen“, etc.). Aus der Zugehörigkeit und dem Teamgefühl erwächst auch über die
Fußballangebote hinaus ein Verantwortungsbewusstsein und respektvoller Umgang
miteinander.
Viele Eltern unserer Besucher_innen verfügen nicht über ausreichend finanzielle Ressourcen
ihr Kind an einen Sportverein anzubinden. Hierneben fehlt es einigen Jugendlichen an
Motivation regelmäßig einen Sportverein zu aufzusuchen. Der Flughafenkiez bietet mit den
Fußballkäfigen auf dem Boddin- und dem Käpt'n Blaubär Spielplatz nur äußerst
unzureichende Möglichkeiten für Bewegung. Als Alternative zum Vereinssport, bzw. um
Räume für Bewegungssport bereitzustellen gibt es im Blueberry ein Mädchen- und ein
Jungenfußballteam. Um als Alternative akzeptiert zu werden sind regelmäßige Spiele mit
anderen Teams wesentlich. Während das Mädchenteam 2011 noch in seiner Aufbauphase
steckte und erst seit Juni erste Turniererfahrungen sammelt, nimmt das Jungenteam u.a. am
Ligaspielbetrieb der „Champions Neukölln Jugendclubliga“ teil. Die Saison 2011 konnte hierbei
erfolgreich als viertplatzierter beendet werden. Hierneben wurde auch erfolgreich an
Turnieren (z.B. „Na klar Cup“ 2011) teilgenommen und zweimalig eigene Turniere auf dem
Käpt'n Blaubär Spielplatz initiiert.
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Rap Musik, insbesondere „Gangster Rap“ ist bei den Jungen, z.T. auch bei vielen Mädchen des
Blueberry, sehr beliebte Musikrichtung. Häufig werden die meist männlichen Rapper zu
Vorbildern stilisiert, die „aus dem Ghetto kommen“ und es dank ihrer Gangsterattitüde
geschafft haben nun einen finanziell abgesicherten, aber dennoch coolen und gefährlichen
Lebensweg zu beschreiten. Die Neigung zu Übertreibung und Provokation in den Texten wird
gerade von den Jüngeren nicht immer sofort erkannt. Daher ist es umso wichtiger über die
Texte zu sprechen, bzw. ausreichende Rahmungskompetenzen zu fördern.
Der Rap Workshop fungiert abseits des „Gangster Rap“ und greift die Aspekte der Toleranz
und des Respekts („Respect!“) in der HipHop Kultur auf. Es wird gefördert Rap als
Ausdrucksmöglichkeit zu erkennen mithilfe dessen Alltag, Probleme, Widerfahrendes und
Lebenswelt wiedergegeben werden können. Hierdurch sind die Teilnehmer_innen gefordert
Erlebtes zu reflektieren, aus neuen Blickwinkeln und Perspektiven zu betrachten und auf einer
anderen Ebene zu bearbeiten. Es soll gefördert werden die Fähigkeit zur Reflexion auch über
die Musik hinaus auf andere Bereiche übertragen zu können. Wesentlich für die Arbeit ist es,
dass die Teilnehmer_innen der Workshops Anerkennung für ihr Tun bekommen. In 2011
wurden für knapp 10 Rapper_innen aus dem Blueberry Studiotermine arrangiert, um eine
eigene CD aufzunehmen. Das Ziel bis Ende 2011 die CD zu veröffentlichen konnte nicht
Rap Workshop als regelmäßiges
erreicht werden, dieses wird Anfang 2012 umgesetzt. Hierneben spielen auch die Live
Angebot etablieren und
Auftritte eine wesentliche Rolle des Workshops: die Rapper_innen erfahren nicht nur eine
öffentliche
Anerkennung, sondern nehmen selbst Vorbildfunktion für viele Zuhörer_innen ein und landen
Präsentationsmöglichkeiten
immer wieder kleine Hits im Flughafenkiez. Im Berichtszeitraum war der Rap Workshop bei
schaffen
dem vom Blueberry durchgeführten internationalen Kinderfest „Nisan 23“ auf dem
Boddinplatz, auf der Bühne des Flughafenkiezfestes und bei der Blueberry-eigenen
Veranstaltung „Kinder- und Jugend HipHop Bühne“ vertreten.
Textauszug aus„Mensch gegen Mensch“ von Momo Charhour:
Neukölln – das ist mein Platz
hier gibt es jeden Tag Polizeieinsatz
die Straße – Drogen und Gewalt
es ist kalt – wir brauchen mehr Zusammenhalt
Leute zieh'n dich ab – in meiner Stadt
Gangs machen sich gegenseitig platt
es ist genug – Menschen sollten friedlich sein
ob Neukölln, Kreuzberg oder Friedrichshain
Das Verständnis von Rap als Reflexions- und Ausdrucksmöglichkeit zeigt sich auch an der
selbstständigen Teilnahme eines Rappers des Blueberrys an dem Projekt „HipHop gegen Koma
Saufen“.
Einführung eines Jungentages
Der Jungentag als Pendant zum Mädchentag wurde in einer Vollversammlungsabstimmung
von den männlichen Besuchern (beinahe einstimmig) gewünscht und von den weiblichen
Besucherinnen akzeptiert, da sie ebenfalls ihren eigenen Tag haben. Inhaltlich ist das Angebot
noch in seiner Aufbauphase, in der u.a. gemeinsam mit den Jungen erarbeitet wird, welche
Wünsche an einen Jungentag gestellt werden und gefiltert, welche Themen den Jungen
wichtig sind. Die Themenbehandlung findet nicht ausschließlich in Gesprächen statt, sondern
häufig auch in Aktivitäten („Rassismus“ wurde z.B. mittels selbstgedrehten Kurzfilmen
behandelt).
Zunächst fand analog zum Jungentag das Training des Mädchenfußballteams statt. Aufgrund
veränderter Hallenzeiten musste das Mädchentraining in der Wintersaison 2011/12 auf den
Donnerstag ausweichen, so dass freitags derzeit keine Alternative für die Mädchen
bereitsteht.
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Regelmäßiges Tanzangebot
Zwar wurde von Januar bis April ein regelmäßiger Streetdance Kurs von einer Praktikantin
initiiert, der nach ihrem Weggang allerdings aufgrund mangelnder personeller Ressourcen
nicht weitergeführt werden konnte.
Spielerinnen des Mädchenfußballteam und Vertreter des Rap Workshops.
2.3. Mobile Arbeit: Streetworkrundgänge und hinausreichende Angebote
Im Berichtszeitraum fanden täglich Streetworkrundgänge von bis zu zwei Stunden Dauer statt.
Insbesondere wird hierdurch der Kontakt zu den, aus dem Blueberry herausgewachsenen, älteren
Jugendlichen gehalten und gepflegt. Hierneben werden Erstkontakte zu Kindern und Jugendlichen geknüpft
und im Rahmen der aufsuchenden Arbeit Beziehungsgrundlagen aufgebaut. Dies ermöglicht, dass bereits
im öffentlichen Raum einem Teil der Unterstützungsbedarfe nachgekommen werden kann. Hierneben
werden die Kinder und Jugendlichen auch in die Einrichtung eingeladen, um u.a. intensiver auf die
Unterstützungs- und Hilfebedarfe eingehen zu können. Die hauptsächlichen Bedarfe beziehen sich auf
Konflikte im öffentlichen Raum, mit dem Gesetz, Schulproblematiken und Unterstützungsbedarfe
hinsichtlich Beruf und Ausbildung.
Zu vielen ehemaligen Gangmitliedern der AGB („Ausländische Gangsterbande“) wird nach wie vor ein sehr
guter Kontakt gepflegt. Neue Gangaktivitäten im Sozialraum wurden 2011 nicht wahrgenommen, hingegen
haben sich zunehmend kleinere Cliquen von 12- bis 14jährigen, bzw. 15- bis 18jährigen gebildet, die im
öffentlichen Raum (Neukölln Arcaden, Boddinplatz und Käpt'n Blaubärspielplatz) auffallen. Wenngleich
selten, begehen die Cliquen z.T. aus Langeweile gemeinschaftliche Straftaten wie Körperverletzung und
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räuberische Erpressung („abziehen“). In Teilen konnten die Kinder und Jugendlichen an das Blueberry
angebunden werden, analog hierzu wird der Kontakt zu ihnen im öffentlichen Raum gepflegt und die
Beziehungsgrundlage weiterhin vertieft. Mitunter konnten die Kinder und Jugendlichen auch an die
hinausreichenden Angebote angebunden werden, mittels derer Kompetenzen gefördert werden und der
Langeweile entgegengewirkt werden soll.
Die
hinausreichenden
Angebote
beinhalten
primär
niedrigschwellige
zumeist
sportbezogene
Freizeitangebote im öffentlichen Raum, über die u.a. Kompetenzen gefördert, neue Kontakte geknüpft und
Beziehungsgrundlagen aufgebaut werden. In der Grundstruktur sind die hinausreichenden Angebote im
öffentlichen Raum ähnlich der Projektarbeit und Gruppenangebote innerhalb der Einrichtung (s.o.).
Die Einsatzorte sind die Spielplätze im Flughafenkiez (Boddin- und Käpt'n Blaubär Spielplatz). Während auf
dem Blaubär Spielplatz aufgrund der unmittelbaren Nähe zum Blueberry die hinausreichenden Angebote
nach Bedarf oft spontan stattfinden können, bewegt sich die hinausreichende Arbeit auf dem Boddinplatz
im Rahmen des QM finanzierten Projektes „Mobile Jugend- und Nachbarschaftsangebote rund um den
Boddinplatz“, das neben niedrigschwelligen Angeboten für Kinder und Jugendliche u.a. Ausflüge,
interkulturelle Veranstaltungen und gemeinwesenorientierte Arbeit mit Anwohner_innen rund um den
Platz umfasst. Es konnte hier mittlerweile eine sehr gut ausgeprägte Arbeitsgrundlage geschaffen werden,
die es ermöglicht einer Vielzahl der Unterstützungsbedarfe adäquat zu begegnen und viele Kinder und
Jugendliche an das Blueberry anzudocken. Auseinandersetzungen zwischen „Boddin“ und „Reuter“ (Käpt'n
Blaubär Spielplatz) wie noch in den Vorjahren haben 2011 deutlich nachgelassen und beide Gruppen
konnten oftmals erfolgreich zusammengeführt werden (z.B. als Besucher_innen des Blueberry, durch
organisierte Freundschaftsspiele, Veranstaltungen auf dem Boddinplatz, etc.).
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2.4. Betrachtung einiger, ausgewählter Zielgruppen 2011
Zielgruppe:
Beschreibung
Anzahl:
ca. 20
Geschlecht:
männlich
Alter:
9 bis 13 Jahre
Nationalitäten:
arabisch,
türkisch, deutsch,
albanisch, exjugoslawisch,
griechisch,
rumänisch
„Blueberry Legends“ // Fußballteam der Jungen
Problemlagen
Ziele
Was wurde erreicht
Was wurde nicht erreicht
keine ausreichenden
Bewegungsmöglichkeiten
für Kinder im
Flughafenkiez
Mittels Sportangebot
Kinder aktivieren und
motivieren
Aufbau eines neuen
Teams; Stabilisierung
einer Mannschaft
nachdem durch den
Ausschluss zweier Spieler
die Mannschaft kurzzeitig
entzweit wurde
Respektlose,
„unbedachte“
Beleidigungen („war nur
Spaß“) und rassistische
Äußerungen („Zigeuner“)
häufig: mangelnde
finanzielle Ressourcen in
der Familie für sportliche
Betätigung
häufig: mangelhafter
respektvoller Umgang
miteinander
Förderung sozialer
Kompetenzen,
insbesondere
Teamfähigkeit,
Zusammengehörigkeit
und respektvoller Umgang
untereinander
Teilweise: mangelnde
Teamfähigkeiten
Förderung von
Verantwortung,
Regelakzeptanz und
Rücksichtnahme
Teilweise: gewalttätiges
Verhalten, auch aufgrund
von Langeweile,
mangelnden Hobbys und
Perspektivlosigkeit
Sinnvolle
Freizeitgestaltung;
Kanalisieren von
Aggressionen und
Frustrationen
Teilweise: Konflikte mit
Autoritäten und Grenzen
Weitestgehend
gleichwertige, aber
kostenfreie Alternative
zum Vereinssport
Teilweise: (schulische)
Motivationsprobleme
seltener: unbedachter
Rassismus („Zigeuner“)
Räume für
Bewegungssport
bereitstellen
im Team weitestgehend
respektvoller Umgang
miteinander
Motivation ist bei kleinen
Krisen und Rückschlägen
teilweise schwer
aufrechtzuerhalten
keine erfolgreiche
Einbindung und
„Entschärfung“ von zwei
„Störenfrieden“, die
schlussendlich aussortiert
fortschreitende Förderung
werden mussten
von Selbstbewusstsein
und sozialen
Kompetenzen, auch über
das Angebot hinaus
fortschreitendes Erlernen
von Verantwortung
innerhalb eines Teams
Regelmäßiges,
wöchentliches Training
erfolgreiche Teilnahme an
der Neuköllner
Jugendclubliga
Freundschaftsspiele und
Teilnahme an
unterschiedlichen
Turnieren
Vermittlung von und
Begleitung zu
Probetrainings bei
namenhafte Vereinen, wie
dem 1. FC Union Berlin,
BFC Viktoria
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Zielgruppe:
Beschreibung
Anzahl:
ca. 30
Besucherinnen des Mädchentages
Problemlagen
Ziele
Was wurde erreicht
altersgerechte Aufklärung
fehlt
Beteiligung steigern
(Partizipation)
Was wurde nicht erreicht
Schaffung eines
Kontinuierliche Anbindung
geschützten Freiraums für
der älteren Mädchen
geschlechtsspezifische,
Geschlecht:
eindimensionale
Inklusion; Teilhabe und
thematische Arbeit
dem Bedarf
weiblich
Rollenvorstellungen
Förderung
entsprechende
regelmäßige
Elternarbeit, bzw.
Alter:
Jungen dominieren das Stärkung der Identität (als Gesprächsrunden („wie
kontinuierliche
7 bis 11 Jahre und sonstige Tagesgeschehen
Mädchen in der
sage ich nein“, „Was tue
Einbindung der Eltern
12 bis 15 Jahre
in der Einrichtung
Gesellschaft)
ich wenn mich jemand
bedroht“, etc.)
kontinuierliche Anbindung
Nationalitäten:
Ausgrenzung, da einige Gleichbehandlung fördern
neuer Mädchen teils
arabisch,
Mädchen nur am
Entwicklung eines
schwierig
türkisch,
Mädchentag das
altersentsprechende
Aufklärungs- Quizspiels
albanisch, exBlueberry besuchen
Aufklärung
jugoslawisch,
dürfen, da keine Jungen
Initiierung von bedarfs-,
deutsch,
anwesend sind
Aufbrechen der
lebenswelt- und an den
bulgarisch
begrenzten Rollenmodelle Interesse und Wünschen
strukturelle
und Entwicklung queerer orientierten Angeboten,
Ungleichbehandlung
und mehrdimensionaler
wie Kreativangebote,
(Familie und Gesellschaft)
Identitäten
gemeinsames Kochen,
Filme gucken oder
Ausflüge nur für Mädchen
fortschreitende Förderung
von Ich-Stärke,
Individualität, sozialer
Kompetenzen
Zielgruppe:
Beschreibung
Anzahl:
4
Alter:
11 bis 14 Jahre
Geschlecht:
männlich
Nationalitäten:
arabisch
„Stressmacher-Clique“
Problemlagen
Ziele
Was wurde erreicht
Clique bedroht, beleidigt Das Blueberry wieder zum Die Clique konnte nicht
andere Besucher_innen,
angstfreien Ort für alle
„entstresst“ werden,
wirkt einschüchternd auf Besucher_innen machen bekam nach einem Vorfall
die jüngeren
Hausverbot. Hierdurch
Besucher_innen, z.T.
Die Clique „entstressen“
wurde das angstfreie
gewalthaltige
Klima wieder hergestellt
Auseinandersetzungen
und die ferngebliebenen
Kinder besuchen das
jüngere Besucher_innen
Blueberry wieder
und Außenseiter bleiben
z.T. aus Angst dem
Im Rahmen mobiler Arbeit
Blueberry fern
wird der Kontakt zur
Clique gehalten und
Unterstützungsbedarfen
im öffentlichen Raum
nachgekommen
Was wurde nicht erreicht
Die Clique konnte nicht
„entstresst“ werden und
musste aus der
Einrichtung verwiesen
werden.
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Zielgruppe:
Beschreibung
Anzahl:
4
Alter:
11 bis 13 Jahre
Geschlecht:
weiblich
Nationalitäten:
arabisch
Vier Mädchen des Mädchenfußballteams
Problemlagen
Ziele
Was wurde erreicht
Was wurde nicht erreicht
Den Kindern ist es nicht
mehr erlaubt das
gemischtgeschlechtliche
Blueberry aufzusuchen
Die Mädchen dabei
unterstützen das
Blueberry wieder
aufsuchen zu dürfen
Die Mädchen dürfen
wieder am
Mädchenfußball
teilnehmen, allerdings
erst nachdem nur noch
weibliche Betreuerinnen
dies trainieren und
zahlreiche
Elterngespräche geführt
wurden
Die Mädchen dürfen nach
wie vor nicht die
Einrichtung während des
Normalbetriebes
besuchen
Die Kinder dürfen auch
Die Mädchen wieder in
nicht mehr am
das Mädchenteam
Mädchenfußball
einzubinden, da hier auch
teilnehmen, da sie in
ihre Freundinnen
Kontakt mit Jungen treten
mitspielen
könnten, bzw. männliche
Betreuer das
Mädchenfußballteam
trainieren
Kontaktaufnahme zu den
Eltern, in einem Fall auch
zum großen Bruder und
der großen Schwester
Kontaktpflege zu den
Mädchen im Rahmen
mobiler Arbeit
Zielgruppe:
Eine Jugendgruppe im Streetwork
Beschreibung
Problemlagen
Ziele
Anzahl:
12 bis 18
(variierend, aber
feste Gruppe)
Probleme in der Schule
und beim Übergang
Schule – Beruf
Ständige Präsenz durch
Streetwork
Alter:
14 bis 20 Jahre
Geschlecht:
männlich
Intensivierung Kontakt
Auffälligkeiten im
öffentlichen Raum, z.T.
Delinquenz
(Gewaltdelikte)
z.T. Konflikte im
Elternhaus
Gewaltfreie
Umgangsweisen fördern
Was wurde erreicht
Was wurde nicht erreicht
Besuchen regelmäßig den
Vorurteile gegenüber
Jugendstadtteilladen
einigen anderen Nationen
Hobrecht83
kein respektvoller
konnten an die Angebote Umgang, z.B. mit Sinti und
des JSTLs angebunden
Roma
werden
Verbaler Umgang
untereinander
respektvoller
Nationalitäten:
arabisch,
türkisch, exjugoslawisch
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2.5. Intensive Einzelfälle
In 2011 gab es mehrfach intensive Unterstützungs- und Hilfebedarfe einzelner Kinder und Jugendlicher.
Dem Großteil konnte mittels intensiver Einzelgesprächen und Begleitung, aber auch durch Gespräche mit
den Eltern oder schulischen Mitarbeiter_innen bei gekommen werden. In der Zusammenarbeit mit Schulen
haben sich insbesondere die Schulstationen als effiziente Erst-Ansprechstelle und Vermittler erwiesen.
Exemplarisch für die intensiven Fällen sind z.B. eine Gruppe jugendlicher Mädchen in der ersten
Jahreshälfte, die autoaggressives Verhalten („ritzen“) zeigten oder die gemeinsamen Hausbesuche mit der
zuständigen Sachbearbeiterin des Jugendamtes bei einer Familie zum Ende des Jahres. Auch im Rahmen des
Sozialraumteams wurden Einzelfälle von Kindern aus dem Blueberry bearbeitet.
Insgesamt drei Mal wurden im Berichtszeitraum Kindeswohlgefährdungen entsprechend dem § 8a SGB VIII
beim Jugendamt eingereicht. Zweimal erachteten wir dies als notwendig, da wir nicht mit Sicherheit davon
ausgehen konnten, dass nach einem Elterngespräch das körperliche Wohl des Kindes weiterhin
gewährleistet gewesen wäre. In einer der Familien ist derzeit eine Familienhilfe installiert, in einer weiteren
findet ein Clearing statt und im dritten Fall lebt die Jugendliche z.Zt. in einem therapeutisch betreutem
Wohnen.
2.6. Wirkungsorientierte Erfolgskontrolle: Handlungsziel
Das wesentliche Handlungsziel des Blueberry im Berichtszeitraum 2011 war die „Erweiterung von
Partizipations- und Teilhabemöglichkeiten“. Zur Zielerreichung waren hierbei drei Handlungsschritte mit
jeweils eigenen Indikatoren maßgeblich:
Handlungsschritt 1: Zugänge schaffen (Angebote für Kinder und Jugendliche)
Indikator 1  Die Angebote orientieren sich an den Interessen und Wünschen der Zielgruppe.
Die Berücksichtigung der Wünsche und die Orientierung an den Interessen der Kinder und Jugendlichen
bildet
eine
wesentliche
Grundlage
der
Arbeit
im
Blueberry.
Mittels
verschiedener
Partizipationsmöglichkeiten nehmen die Kinder und Jugendlichen maßgeblichen Einfluss auf das
Geschehen, auf Angebote und Inhalte. Dies ist ein wesentlicher Grund, dass die Angebote von so
zahlreichen Kindern und Jugendlichen gerne wahrgenommen werden. Das Blueberry ist für seine
Besucher_innen ein wichtiger Ort, den viele fünf Stunden täglich besuchen. Da es „ihre“ Angebote sind, fällt
auch die Förderung sozialer Kompetenzen im Rahmen der Angebote wesentlich leichter, als würde ein
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oktroyierter Kontext bestehen. Es ist nicht nur eine Einrichtung gewachsen, die den Wünschen und
Interessen der Zielgruppe entspricht, sondern die Kinder und Jugendlichen entwickeln ein
Verantwortungsbewusstsein für das Geschehen und die Einrichtung („unser“ Club, „unser“ Fußballteam).
Dies trägt auch maßgeblich zu dem respektvollem, friedlichem und angstfreiem Klima bei, das im Blueberry
herrscht.
Indikator 2  Die Mitarbeiter_innen haben die Kinder und Jugendlichen über jugendspezifische Projekte
und Veranstaltungen im Sozialraum informiert.
Es besteht eine gute Vernetzung mit anderen Einrichtungen, so dass über aktuelle jugendspezifische
Projekte und Veranstaltungen stets informiert werden kann. Hierzu trägt auch die Netzwerkrunde Bildung,
Schule, Jugend- und Elternarbeit bei, an der neben dem Blueberry u.a. die Schulen, das
Mehrgenerationenhaus, Amaro Drom, die Schulstation der Hermann-Boddin-Schule und die HeleneNathan-Bibliothek beteiligt sind. Überdies ist auch der Flyerständer direkt im Eingangsbereich des Blueberry
stets mit der aktuellen Jugendstadtteilzeitung FluZe und „Werbung“ anderer Einrichtungen und Akteuren
aus dem Sozialraum (und über dessen Grenzen hinaus) bestückt.
Handlungsschritt 2: Strukturen für Mitbestimmung auf verschiedenen Ebenen schaffen
Indikator 1  Kinder und Jugendliche wurden an Entscheidungsprozessen beteiligt.
Die Kinder und Jugendlichen nutzen verschiedene Möglichkeiten der Teilhabe und Beteiligung:
Partizipationsmöglichkeiten
Vollversammlungen
Es findet jeweils am Monatsende eine Vollversammlung der Kinder und Jugendlichen statt, deren
Ergebnisse nahtlos in die am Monatsanfang stattfindenden Teamsitzungen getragen werden. An den
VVs nehmen durchschnittlich 40 Besucher_innen teil. Die Tops werden sowohl von den
Besucher_innen, als auch den Mitarbeiter_innen eingebracht. Begonnen werden die
Vollversammlungen mit einer offenen Runde, in der Ge- und Missfallen im Kontext des Blueberrys
geäußert werden kann, unabhängig, ob es sich um Umgangsweisen, Inhalte oder anderes handelt.
Wichtiger Bestandteil der Vollversammlung sind die Diskussionen und Abstimmungen darüber,
wohin Ausflüge gehen sollen, welche Anschaffungen gewünscht sind, welche Veränderungen
gemacht werden könnten, etc. Nicht alle Vorschläge können umgesetzt werden, dennoch üben in
vielen Bereichen die Wünsche der Kinder und Jugendlichen auf den VVs unter Berücksichtigung der
Möglichkeiten und Realisierbarkeit Einfluss auf unser Handeln.
Gespräche
Ein wichtiges Instrument der Teilhabe, aber auch der ständigen Reflexion unserer Arbeit sind die
offenen Gespräche. Kinder und Jugendliche sprechen uns jederzeit an und äußern ihre Wünsche und
ihre Kritik. Im Rahmen einiger Angebote werden auch gezielt Gesprächsrunden initiiert, um die
Wünsche der Besucher_innen einbeziehen zu können: „Welche Trikotfarbe möchtet ihr?“, „Wohin
soll der Ausflug nächste Woche beim Mädchentag gehen?“, „Was sollen wir am Samstag kochen?“,
etc.
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Der „anonyme Bruder“ der offenen Ansprechmöglichkeit ist der Lob- und Kummerkasten. Hier äußern
sich die Kinder und Jugendlichen auch schon mal kritischer, z.B. wenn sie sich ungerecht behandelt
fühlen. Wenngleich sich alle Kinder und Jugendlichen der Existenz des Lob- und Kummerkastens
Lob- und Kummerkasten
bewusst sind wird dieser eher selten genutzt. Das kann als ein Indiz gewertet werden, dass ein Klima
vorherrscht, in dem die Mitarbeiter_innen stets offen angesprochen werden können, den Kindern
und Jugendlichen zugehört wird und diese sich ernst genommen fühlen.
Konfliktmediation
Konfliktmediation ist insofern Instrument der Teilhabe, dass der Mediator weder Lösungsgeber noch
Richter in einem Konflikt darstellt, sondern die Streitenden befähigt selbst eine Lösung zu finden.
Hierdurch entsteht ein Lernprozess, wie Konflikte (auch ohne Mediator) gelöst werden können,
Kinder und Jugendliche entwickeln neue Blickwinkel und Perspektiven auf Konfliktsituation. Allein
hierdurch sind sie bereits befähigt Konflikte ohne Mitarbeiter_innen zu lösen und auf Konflikte
anderer schlichtend einzuwirken. So steuern die Kinder und Jugendlichen einen wesentlichen Teil zu
dem Klima bei, das im Haus vorherrscht und ihnen wird hierdurch auch eine eigene
Verantwortlichkeit übergeben.
Indikator 2  Die Mitarbeiter_innen haben die Kinder und Jugendlichen über demokratische
Entscheidungsprozesse- und Strukturen aufgeklärt.
Ob in der Vollversammlung oder im Gespräch: Über die Realisierbarkeit von Wünschen wird i.d.R. stets
unmittelbar informiert, damit sich niemand ungerecht oder unberücksichtigt fühlt („Ich wünsche mir eine
Reise mit dem Blueberry in die Türkei“). Im Rahmen der Vollversammlungen werden die Kinder und
Jugendlichen stets über das Abstimmungsprozedere aufgeklärt.
Handlungsschritt 3: Unterstützung zur Selbstorganisation
Indikator 1  Kinder und Jugendliche wurden dabei unterstützt ihre Interessen zu erkennen und zu
artikulieren.
Ein wichtiges Mittel das Erkennen der Interessen zu fördern und diese zu artikulieren sind die Gespräche.
Auffälliges Verhalten kann mitunter ein Indikator für Langeweile sein, möglicherweise, weil kein mit den
Interessen kongruentes Angebot bereitsteht. Durch die aufgebauten Beziehungsgrundlagen war es stets
möglich über Interessen und Angebotsmöglichkeiten zu sprechen, bzw. im Gespräch Ressourcen und
Potentiale herauszuarbeiten, damit Interessen selbst erkannt werden können. Nicht an allen Interessen
kann im Blueberry angedockt werden, doch auch dann werden die Kinder und Jugendlichen unterstützt
diesen nachzukommen, indem z.B. gemeinsam nach Möglichkeiten recherchiert wird (bspw. Taekwondo
Training).
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Indikator 2  Die Kinder und Jugendlichen wurden dabei unterstützt selbstständig Veranstaltungen zu
organisieren
Im Berichtszeitraum wurden eine Vielzahl selbstständig organisierter und durchgeführter Aktivitäten der
Kinder und Jugendlichen unterstützt. Dem Alter entsprechend verliefen viele der Aktivitäten eher in
kleinerem Rahmen, wie z.B. die Modeshow am Mädchentag („Blueberrys next Topmodell“), Pizza backen
und DVDs schauen am Teamabend der Jungenfußballmannschaft, Picknick in der Hasenheide, etc.
Wenngleich die Veranstaltungen oft kleiner waren, spricht die Vielzahl der selbstorganisierten Aktivitäten
dafür, dass die Besucher_innen das Blueberry als Ort verstehen, an dem sie nicht nur gerne sind, sondern
den sie auch mitgestalten möchten. Bei Veranstaltungen, wie Fußballturnieren oder der Kinder- und Jugend
HipHop Bühne, wurden die jugendlichen Besucher_innen des Blueberry als Peer Helper einbezogen und
somit an der Durchführung beteiligt. Hierneben organisierten die Jugendlichen selbstständig mehrere
Grillveranstaltungen im Sommer, sowie ein Fußballspiel gegen die Betreuer. Auch an der Organisation ihrer
Ausflüge wirken die Jugendlichen maßgeblich mit.
Dies wirkt sich sowohl bei Kindern, als auch Jugendlichen auf das Verantwortungsbewusstsein aus, da sie
für Erfolg oder Misserfolg einer Aktivität maßgeblich selbst verantwortlich sind.
2.7. Netzwerke und Kooperationen
Kooperationsbereiche
Andere Kinder- und
Jugendprojekte und
Einrichtungen, andere
Träger
Beratungsstellen
Konkrete Partner
Angestrebte Ziele
Erreichte Ergebnisse
Schulstation der
Regelmäßiger Austausch
Hermann-Boddin-Schule
Zusammenarbeit bei Kindern mit schulischen
Problemen, wie Schuldistanz, Lern- und
Leistungsdefiziten
Schulstation der
Karlsgarten Schule
Austausch
Austausch bei Bedarf
OUTREACH JSTL
Hobrecht83
Austausch
Regelmäßiger Austausch, gemeinsame Projekte,
gemeinsame Kiezrundgänge und Streetwork
OUTREACH Yo!22
Nutzung des Tonstudios
Nutzung des Studios durch Rap Workshop,
Aufnahme eigener Tracks
Alte Feuerwache
Kreuzberg
Nutzung des Tonstudios
Nutzung des Studios durch Rap Workshop,
Aufnahme eigener Tracks
Neuköllner
Jugendclubliga
Teilnahme des
Jungenfußballteams an
Liga
Erfolgreicher 4. Platz am Saisonende,
Kontaktpflege zu anderen Einrichtungen
Berliner Jungs
Präventionsarbeit
18 Jungen absolvieren den „Verführerschein“,
Austausch
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Quartiersmanagement
Quartiersmanagement
Flughafenstraße
QF3 Projekt „Mobile Kinder-, Jugend- und
Nachbarschaftsangebote am Boddinplatz“,
QF3 Projekt „Kinder- und Elterntreff
Kooperationsvereinbarun kooperativ“,
gen, Austausch
QF1 Projekt Trikots für das Mädchenteam,
regelmäßiger Austausch u.a. über
Entwicklungen im Sozialraum und
Handlungsbedarfe
Arbeitsgemeinschaften
Sozialraumteam
(JA, OUTREACH,
Diakonie)
Beratung von Familien
im Sozialraum
Regelmäßige 14tägige Treffen im Blueberry,
Beratung von Familien, Fachlicher Austausch,
Erlernen neuer Methoden
Gremien
Einrichtungsleiterrunde
JA
Informeller Austausch
Regelmäßige Treffen, informeller Austausch,
Information aus Region, JA, BVV, etc.
Netzwerkrunden
Netzwerkrunde Bildung,
Schule, Jugend- und
Elternarbeit
Austausch
Regelmäßige Treffen, Austausch über
Angebote/Inhalte, Entwicklungen im
Sozialraum und Handlungsbedarfe
Senioren Cafétafel am
Boddinplatz
Präsenz, Austausch
Austausch über Konflikte, Handlungsbedarfe
und Entwicklungen rund um den Boddinplatz
Pyramidengarten
Neukölln
Kooperationsprojekt
Tägliches kreatives Ferienprogramm während
der Herbstferien mit dem Überthema „Umwelt“
Präsenz
Beteiligung von Rize mit einem Stand beim
internationalen Kinderfest „Nisan 23“,
Austausch über Bedarfe im Bereich Boddinplatz
und Boddinstraße
Raumnutzung für
Sportangebote
Turnhallennutzung, Austausch und
Zusammenarbeit mit Lehrer_innen, Auftritt der
schulischen Streetdance AG bei der Kinder- und
Jugend HipHop Bühne, Teilnahme der SchulFußball AG am OUTREACH – Flughafen Cup
Nachbarschaftsinitiativen,
Vereine und ähnliches
Rize e.V.
Schulen
Hermann-Boddin-Schule
Akteure aus dem
Sozialraum
Karlsgarten Schule
Raumnutzung für
Sportangebote
Turnhallennutzung
Otto-SuhrVolkshochschule
Raumnutzung
Tägliche Nutzung der Räume des Blueberry für
Deutschkurse
Diverse Künstler und
Kreative
Gemeinsame Projekte
Diverse Kreativprojekte, z.B. im Vorfeld von 48h
Neukölln
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OUTREACH - BLUEBERRY INN - SACHBERICHT 2011
Gemeinnützige Gesellschaft für sozial-kulturelle Arbeit mbH | OUTREACH – Mobile Jugendarbeit Berlin
Kinder-, Jugend- und Elterntreff Blueberry Inn | Reuterstr. 10 | 12053 Berlin
Tel.: (030) 606 90 598 | Web: www.outreach-berlin.de
2.8. Öffentlichkeitsarbeit
2.8.1. Öffentlichkeitsarbeit im Rahmen der Berichterstattung in der Jugendstadtteilzeitung FluZe
Berichterstattung in der FluZe 2011
Ausgabe
FluZe 1.11
FluZe 2.11
FluZe 3.11
FluZe 4./5.11
(Doppelausgabe)
FluZe 6.11
Berichte aus dem Blueberry
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Minigolf im Blueberry
Das Jahr geht ja gut los
Der Dienstag im Blueberry: Nur für Mädchen!
Blueberry Legends: Werde Teil einer Legende
Kleiner Bruder – großer Bruder
2011 – Noch mehr Angebote. Kooperation macht's möglich
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Highlights am Boddinplatz
Fußball ist Männersport. Und die Erde eine Scheibe.
Die Meister des Brettsports. Der Blueberry Carrom Cup
Dem schlechten Wetter erfolgreich getrotzt
Ein Grund zum Feiern: Frauentag trifft Fasching
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Minigolf: der letzte Spatenstich ist getan!
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23 Nisan auf dem Boddinplatz
Prognose für den Sommer: Es wird heiß!
Champions Neukölln Turnier auf dem Blaubär-Spielplatz
Das Blueberry jetzt bis 20 Uhr!!!
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2011 ist der Mädchenfußballsommer
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Trikots für die Mädchen am Ball
Fußballsommerpause beendet
Alles Gute, Janine
Vollversammlung im Blueberry: Mal schauen, was geht
Sauber! Ins (Putz-) Zeug gelegt
Jeder kann mitmachen: Kiezbrunch auf dem Boddinplatz
Minigolferöffnung
Herbstferien im Zeichen der Umwelt
Die Sprache der Straße. Im Blueberry werden viele Sprachen gesprochen und
eine von (fast) allen verstanden
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Minigolf für jedermann
Ein Blick zurück
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Die Blueberry Legends schlagen zu!
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2.8.2. Öffentlichkeitsarbeit durch und im Rahmen von OUTREACH
Seit 2011 zeigt sich die Internetseite von OUTREACH, www.outreach-berlin.de, in neuem Design.
Hinzugekommen sind jetzt auch die Seiten der jeweiligen Bezirksteams, u.a. des OUTREACH Teams
Neukölln. Hierneben unterrichten wir über unsere Veranstaltungen und Aktivitäten im elektronischen
OUTREACH Newsletter. Wenngleich in kleinem Rahmen konnten wir 2011 mittels Flyern und Plakaten an
ausgesuchten Orten des Kiezes (z.B. Schulen) auf Angebote und Veranstaltungen aufmerksam machen.
3. Handlungsbedarfe
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Im Sozialraum zeigen sich z.T. enorme Handlungsbedarfe. Um nur zwei Beispiele zu nennen: Es gibt
zahlreiche „Angstorte“, wie den Käpt'n Blaubär Spielplatz, der in den Wintermonaten bereits gegen
16:00 Uhr im dunklen liegt, da keine Beleuchtung vorhanden ist. Hierneben gibt es weder auf dem
Käpt'n Blaubär Spielplatz noch auf dem Boddinspielplatz ausreichenden Flächen für
Bewegungssport. Die Sportangebote des Blueberry sowie die sportbezogenen Ausflüge können dem
nur bedingt entgegenwirken.
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Die Hermann-Boddin-Schule wird derzeit zu einer Ganztagsschule umfunktioniert. 2011 wurde sich
dem mit der Änderung der Öffnungszeiten bereits angepasst. In 2012 könnte nach Perspektiven
Ausschau gehalten werden, wie offene Kinder- und Jugendarbeit und Ganztagsschulbetrieb
verknüpft werden können. Erste Schritte sind bereits mit der zeitlichen Andockung der
sportbezogenen Angebote des Blueberry gemacht, die zweimal wöchentlich um jeweils 16:00 Uhr
in unmittelbarem Anschluss an den Schulbetrieb in der Turnhalle der Boddin Schule stattfinden und
auch die Schüler_innen einladen teilzunehmen. Denkbar wären u.a. gemeinsame Projekte, die auch
den mangelnden räumlichen und personellen Ressourcen entgegenwirken, wie z.B. gemeinsame
Tanzprojekte.
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Als im Sommer die Kündigung des Leistungsvertrages einging zeigte sich deutlich, wie wichtig den
Kindern und Jugendlichen das Blueberry ist. Dem sichtlichen Schock folgten hitzige Debatten, wie
hierauf reagiert werden könnte und sollte. Auch besuchten in dieser Zeit häufig Eltern und
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Anwohner_innen das Blueberry, um sich besorgt über dessen Zukunft zu informieren und auch, um
die Arbeit zu loben. So hatte die Kündigung auch eine ganz andere Facette: Sie zeigte, welche
Bedeutung und Stellenwert das Blueberry für die Kinder und Jugendlichen hat, wie stark ihr Club in
ihrem Leben als fester Ort verwurzelt ist, und wie groß die Würdigung der Arbeit seitens der Eltern
und Anwohner_innen ist. Dies zeigte deutlich, dass das Blueberry eine wichtige Institution im
Flughafenkiez ist. Doch auch die hohe und steigende Inanspruchnahme des Blueberry als
Unterstützungs- und Beratungsinstitution macht deutlich, welche Wichtigkeit der Club für Kinder,
Jugendliche und Erwachsene innehat. Der Kinder- und Jugendtreff verfügt über ein tolles Team
engagierter Mitarbeiter_innen, die einen wesentlichen Teil dazu beitragen, dass das Blueberry diese
gut funktionierende, etablierte Einrichtung ist. Dennoch kann aus unserer Sicht nicht allen
Handlungsbedarfen angemessen entsprochen werden, da häufig die zeitlichen, personellen und
räumlichen Ressourcen fehlen. Nicht immer kann den schulischen Defiziten vieler Kinder, wie z.B.
mangelnden Lese- und Rechtschreibkompetenzen im Rahmen der Hausaufgabenbetreuung
umfassend nachgekommen werden und nicht immer finden sich die Ressourcen, dies über den
Zeitraum der Hausaufgabenhilfe hinweg zu tun. Auch sind z.T. Außentermine, wie Elternbesuche
oder die Begleitung Einzelner zeitlich schwer realisierbar. Ob Konflikte im öffentlichen Raum oder
mit der Polizei, Probleme mit den Eltern, die Suche nach einem Praktikumsplatz oder einer
Ausbildungsstätte, das Anfertigen von Bewerbungsschreiben und der Umgang mit behördlichen
Schreiben: Die Mitarbeiter_innen des Blueberry sind stets wichtiger Ansprechpartner, die sich den
Unterstützungs- und Hilfebedarfen annehmen.
Oft ist es notwendig, umgehend und umfassend die notwendigen Ressourcen aufzubringen: wenn
das Wohl eines Kindes gefährdet ist, wenn Einzel- oder Gruppengespräche erforderlich sind, wenn
Konflikte mittels einer Mediation gelöst werden müssen, wenn intensiv mit Einzelnen gearbeitet
werden muss oder wenn das vertrauensvollen Gespräch bei massiven Problemen mit einem
Mitarbeiter gesucht wird.
Das Blueberry Inn ist eine wichtige und etablierte Einrichtung im Flughafenkiez, die sich den stetig
steigenden Unterstützungs- und Hilfebedarfen annimmt. Diesen muss begegnet werden und hierfür
müssen auch entsprechende Ressourcen verfügbar sein.
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