Ein Abwägen von Chancen und Gefahren
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Ein Abwägen von Chancen und Gefahren
82. Jahrgang GZA/PP 8048 Zürich, Post CH AG Donnerstag, 11. August 2016 Nr. 32/33 Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Herausgeber: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich Verlag Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 www.lokalinfo.ch Leutenegger über Brexit und den Stellenabbau «Möglicherweise gar Partner mit den zwei Stadien»: Hallenstadion-CEO Felix Frei (r.) und ZSC-Lions-CEO Peter Zahner. Foto: Karin Steiner «Ein Abwägen von Chancen und Gefahren» Erstmals stellen sich HallenstadionCEO Felix Frei und ZSC-Lions-CEO Peter Zahner in einem Interview gemeinsam den brennendsten Fragen rund um das geplante Eishockeystadion der ZSC Lions. Die Vorlage kommt am 25. September vors Stadtzürcher Stimmvolk. Gegenüber «Zürich 2» betont Zahner, wie dank dem neuen Stadion die Zentralisierung der Trainings aller Spielstufen möglich wäre. «Heute trainieren die rund 900 Junioren oft weit ausserhalb von Zürich, etwa in Urdorf, Dübendorf und Bäretswil.» Zudem sei man nicht mehr gezwungen, organisatorisch jedes Mal ein Auswärtsspiel im Hallen- stadion zu bestreiten. Zahner versichert aber, dass der Trainingsbetrieb in der KEBO erhalten bleibt. Frei räumt ein, dass durch den Wegzug der ZSC Lions im Hallenstadion 30 bis 35 Events jährlich wegfallen würden. «Das sind über 20 Prozent aller Veranstaltungen», rechnet der 56Jährige vor. Die Chancen, Eishockey mit neuen Anlässen zu kompensieren, beurteilt er als ebenbürtig. Frei: «Es wird aber mit Sicherheit eine sportliche Herausforderung.» Er kann sich aber eine Zukunft mit gemeinsam organisierten Grossanlässen in beiden Stadien vorstellen. (ls.) Interview Seite 2 VBZ setzen auf alte Technologie Die VBZ wollen die Busse der Linien 69 und 80 bis 2020 elektrifizieren. Doch sie setzen nach wie vor auf das teurere System der Oberleitungen anstatt auf Batteriebusse wie zum Beispiel die Stadt Genf. Lieber setzen sie auf das teure und auch veraltete System der Oberleitungen mit Kupferdrähten, wie zum Beispiel auf der Linie 72 nach Wollishofen. Die Gemeinderäte Sven Sobernheim und Matthias Wiesmann (beide GLP) wünschen in einer schriftlichen Anfrage, dass Alternativen zu einer Elektrifizierung der Buslinien 69 und 80 geprüft werden, wie zum Beispiel elektrisch mit Batte- rie betriebene Busse. Diese könnten via Nachtladung und Zwischenladung aufgeladen werden. Es sei nicht mehr zeitgemäss, eine durchgehende Linie zu elektrifizieren. Die VBZ hielten in einer Medienmitteilung von 2014 fest, dass das Unternehmen sein Ziel auch bei Batteriebussen sieht. Sie sind allerdings noch nicht so weit, wie die VBZ auf Anfrage mitteilen: «Unsere technischen Abklärungen hinsichtlich der Infrastruktur für das Laden an Endhaltestellen und in der Garage sind noch nicht abgeschlossen.» Pikant: In Genf werden Batteriebusse ab Dezember eingesetzt. (pm.) Stadtrat Filippo Leutenegger übt scharfe Kritik an der Entwicklung in der Medienbranche mit den jedes Jahr um zehn Prozent sinkenden Erträgen: «Die Kreativität und die Qualität gehen verloren. Oft wird wegen fehlender Ressourcen nur noch das Minimum recherchiert, und das ist für die Machtbalance im Staat gefährlich.» Zudem gebe es immer weniger Journalisten, die nachfragen und analysieren könnten. «So kommt es zu medialen Menschenjagden und zum Mainstream, bei dem die Auseinandersetzung über Grundsatzfragen verloren geht.» Als Beispiel nennt Leutenegger die Berichterstattung beim Brexit. Denn der Brexit sei auch eine Chance, etwa für neue Allianzen, vielleicht auch mit der Schweiz. «Grossbritannien kann nun eine neue geopolitische Rolle spielen. Es gibt nun mehr Wettbewerb in Europa und nicht nur die regulierte Welt der EU.» Europa sei als Einheitslösung schlecht führbar. «Diese Fragen wären gerade im Schweizer Journalismus eine wichtige Debatte, statt bequem die offiziellen Stellungnahmen des Bundes nachzubeten.» Leutenegger spricht im Interview mit «Zürich 2» auch davon, dass sich Viele Politiker hätten Angst, zum verfolgten Objekt zu werden, urteilt Stadtrat Filippo Leutenegger (FDP). Foto: Lorenz Steinmann «viele staatliche Institutionen mit einer Armada von Medienleuten umgeben, weil sie nicht von Medien angegriffen werden wollen. Viele Politiker haben Angst, zum verfolgten Objekt zu werden.» So werde das System für die Journalisten zum Teil undurchdringbar. Im eigenen Departement hat Leutenegger die Kommunikationsabläufe geändert und zwei Stellen im Medienbereich abgebaut. «Ich bin überzeugt, dass Kommunikation Chefsache ist, vor allem dann, wenn es brennt», betont der ehemalige Journalist. Die Feststellung, dass Leutenegger fast jeden Abend irgendwo auftrete und so seine Ambitionen für das Stadtpräsidium untermaure, kontert er so: «Gegen die eigene Natur sollte man nicht arbeiten. Ich bin gerne bei den Leuten, gerne an Quartierveranstaltungen.». Angesprochen auf mögliche Reibereien mit seinem Parteikollegen im Stadtrat, Andres Türler, findet er: «Warum diese Frage? Ich bin bei Tiefbauprojekten federführend. Mein Kollege Türler bei Tramgeschäften. Da gibt es überhaupt kein Problem. Normalerweise gehe ich allein an Quartierveranstaltungen, und das macht mir auch Spass.» (ls.) Interview Seite 5 Historischer Garten dem Untergang geweiht Der renommierte Wollishofer Gartenbauarchitekt Dieter Kienast († 1998) hat die internationale Landschaftsarchitektur entscheidend beeinflusst. Er baute die Gärtnerei an der Thujastrasse 11 nach dem Tod seines Vaters Heinrich Kienast zu einem Gesamtkunstwerk um, das heute noch besteht. Doch gemäss Bauausschreibung im Tagblatt der Stadt Zürich vom 3. August soll das Wohnhaus samt Garten inkl. Gewächshaus einem Ersatzneubau mit 10 Wohnungen weichen. Dagegen regt sich nun Widerstand. Artikel Seite 6 Der Gartenarchitekt Dieter Kienast († 1998) hatte hier sein Reich. F.: zvg. Abfallberge sorgen für Stunk Das Arboretum gefällt nicht allen Die Sexboxen stossen auf Kritik Teppichreste und eine Baby-Badewanne lagen am Wegrand in Adliswil. Der Abfallsünder nutzte die Dunkelheit einer Julinacht, um den Müll am Felseneggweg illegal zu entsorgen. Wie werden solche Taten geahndet? Seite 3 Die Stadt hat ausgemistet. Sträucher und Unkraut sind weg, dafür entstand ein neuer Uferweg. «Zürich 2» war im Arboretum und hat bei den Zürcherinnen und Zürchern nachgefragt, wie ihnen das sanierte Seeufer gefällt. Seite 11 Vor drei Jahren wurde der Strichplatz Depotweg in Altstetten eröffnet. «Zürich 2» hat nachgefragt, was sich seitdem getan hat und wie die Anwohner mittlerweile zu den «Sexboxen» stehen. Es steht auch Kritik im Raum. Seite 13 Aktuell im August – Sommergerichte – glutenfreie Pizza und Pasta – lactosefreier Mozzarella – frischer Meeresfrüchtesalat Telefon 044 709 05 45, Fax 044 709 07 03 www.pizzeria-alponte.ch 2 Stadt Zürich Nr. 32/33 11. August 2016 ABSTIMMUNG «Ein Abwägen von Chancen und Gefahren» Wie geht der Hallenstadion-CEO Felix Frei mit dem geplanten Wegzug der ZSC Lions um? Warum will ZSC-Lions-CEO Peter Zahner mit seinem Verein überhaupt eine eigene Halle? Und bleibt wenigstens ein Teil der Juniorenbewegung der ZSC Lions in Oerlikon? Die beiden CEOs Karin Steiner und Lorenz Steinmann Erstmals stellen sich HallenstadionCEO Felix Frei und ZSC-Lions-CEO Peter Zahner gemeinsam den brennendsten Fragen rund um das geplante Eishockeystadion der ZSC Lions. Die Vorlage kommt am 25. September vors Stadtzürcher Stimmvolk. Felix Frei und Peter Zahner: Welchen persönlichen Bezug haben Sie zum Hallenstadion? Felix Frei: Es ist mein Arbeitsort und damit Lebensmittelpunkt, der mit vielen schönen Emotionen verbunden ist. Fast bei jedem Anlass schaue ich rasch in der Halle vorbei, schnuppere die Stimmung. Es ist ein Privileg, hier arbeiten zu dürfen. Peter Zahner: Mir ist sehr bewusst, dass das Hallenstadion für die ZSC Lions einen geschichtlich bedeutenden Platz einnimmt. Dabei hat sich das Hallenstadion die letzten zehn Jahre sehr positiv entwickelt. Das Eishockey aber auch, es gibt bedeutend mehr Spiele als bei der Eröffnung des renovierten Hallenstadions 2005. Sie wollen damit sagen, dass der heutige Eishockeybetrieb nicht mehr ins Hallenstadion passt, oder? Zahner: 50 statt 44 Meisterschaftsspiele, dazu maximal 21 Playoffspiele, mehr Wettbewerbe wie die sehr schwierig planbare Champions League und der Schweizer Cup. Dabei bestreiten die ZSC Lions organisatorisch gesehen jedes Mal ein Auswärtsspiel im Hallenstadion. Alles Material muss jeweils rein und wieder raus. Das ist im Eishockey europaweit ANZEIGEN Partner oder Konkurrenten? Peter Zahner (l.) und Felix Frei im «Lokalinfo»-Interview. wohl einmalig. Die Züglerei kostet uns viel Personal und rund 250 000 Franken zusätzlich pro Jahr, weil wir eine externe Homebase betreiben müssen. so viel trainieren wie etwa in Bern, Lausanne und Genf. Heute haben wir zuwenig Eis in Zürich für alle Teams, speziell auch für unsere Frauenteams. Mit Ihrem geplanten Stadion in Altstetten hätten Sie endlich eine eigene Homebase. Was wären die weiteren Vorteile einer eigenen ZSC-Halle? Zahner: Wir würden über die Terminhoheit verfügen und müssten nie wieder Heimspiele in der Fremde austragen. Eishockey hätte immer Priorität. Zudem hätten wir die Restauration in eigenen Händen, könnten das ZSC-Branding durchziehen. Viel wichtiger wäre aber die Zentralisierung der Trainings aller Spielstufen. Heute trainieren die rund 900 Junioren oft weit ausserhalb von Zürich, etwa in Urdorf, Dübendorf und Bäretswil. Mit dem neuen Stadion sparen wir beim Trainingsbetrieb viel Geld und Zeit. Fahren Sie mal im Abendverkehr durchs Aathal. Was würde sich für die AG Hallenstadion ändern mit dem neuen Stadion? Frei: Total gibt’s pro Jahr rund 130 bis 140 Events. 30 bis 35 Events würden jährlich wegfallen, das sind über 20 Prozent aller Veranstaltungen. Das bedeutet, dass das Segment Meisterschaftsbetrieb komplett wegbricht. Wir müssen diese Termine wieder mit Leben füllen und andere Eventformate etablieren. Würden die ZSC Lions übrigens sämtliche möglichen Termine fix buchen, müsste er bei uns rund 90 Tage reservieren. Das wäre unter den heutigen Rahmenbedingungen für beide Seiten unmöglich. Aber die KEBO, das «Stadiönli» in Oerlikon, bleibt schon Trainingsstätte für den Nachwuchs aus Zürich Nord? Zahner: Selbstverständlich, wie auch der Dolder und das Heuried. Nur die umständlich zu erreichenden Trainingsorte ausserhalb Zürichs fallen weg. Auch die Trainingslager der Junioren könnten wir im neuen Stadion durchführen. Und: Die Bambini, die 6- bis 9-jährigen Spieler also, könnten Was verlangt die AG Hallenstadion denn momentan an Miete für die ZSC Lions? Frei: Vereinbart ist eine Grundpauschale pro Saison. Diese kostet die ZSC Lions rund eine Million Franken; zusätzlich gibt’s pro durchgeführtes Playoffspiel eine Pauschale. Und wenn der «Zett» sich früh aus den Playoffs verabschieden muss? Werden diese Termine zusätzlich verrechnet? Frei: Nein, das ist das unternehmerische Risiko der AG Hallenstadion. Wir können frei gewordene Abende nicht von heute auf morgen neu belegen. Foto: Karin Steiner Zahner: Die maximal zwölf PlayoffHeimspiele müssen fix geplant werden. Ist im Viertelfinale Schluss, verfallen diese Termine. Das ist für beide Seiten extrem schlecht. Nach dem Wegzug des ZSC könnte das Hallenstadion auf vielen offenen Terminen sitzenbleiben? Frei: Wir haben schon vor Jahren Überlegungen angestellt deswegen. Es ist ein Abwägen von Chancen und Gefahren. Es entstehen neue Zeitfenster. Unsere Chancen, Eishockey mit neuen Anlässen zu kompensieren, beurteilen wir als ebenbürtig. Es wird aber mit Sicherheit eine sportliche Herausforderung. Der Weggang wäre erst im Jahr 2022. Da bleibt viel Planungszeit … Frei: Zum Glück ist die Vorlaufzeit lange genug. Im Entertainmentgeschäft wickelt sich alles im Bereich zwischen 6 und 15 Monaten ab. Andere Eventformate wie z.B. Generalversammlungen werden aber bis zu sechs Jahre vorher fixiert. Wenn der ZSC auszieht, müssen wir sofort mit der Marktbearbeitung zugunsten neuer Events beginnen und das Marketing entsprechend intensivieren. Dann könnten Sie wie 2014 und 2015 die Weltnummer 1 punkto Auslastung und Umsatz bei ähnlich grossen Stadien bleiben? Peter Zahner, ehemaliger Verbandsdirektor des Schweizer Eishockeyverbandes und vorher Eishockeytrainer, ist seit 2007 CEO der ZSC Lions. Der 55-Jährige ist zudem Präsident des Verwaltungsrates der GCK/ZSC Lions Nachwuchs AG und im Verwaltungsrat der ZSC Lions Arena Immobilien AG, die für den Bau des geplanten ZSC-Stadions verantwortlich ist. Felix Frei (56) ist seit 2007 CEO der AG Hallenstadion, nach dem grossen Umbau 2005. Er ist zudem Präsident des Vereins Schweizer Stadion- und Arenabetreiber VSSA. Früher war er Generalsekretär des Schweizer Leichtathletikverbandes und Tourismusdirektor von Lenzerheide. (ls.) Frei: Dieses Ranking von Arenen mit 10 000 bis 15 000 Plätzen umfasst nur das internationale Tourneegeschäft. Der ZSC-Wegzug hat darauf keinen Einfluss. Wir sind aber glücklicherweise heute schon sehr breit aufgestellt, können darauf aufbauen und werden sicher weiterhin in der obersten Liga der weltweit bedeutenden Arenen mitspielen. Zahner: Es werden Termine frei, auf die das Hallenstadion wegen des Eishockeys verzichten musste. Durch die frei werdenden Daten könnte das erfolgreiche Tourneegeschäft weiter gestärkt werden und andere bedeutende Anlässe ins Hallenstadion geholt werden. Würden im Hallenstadion bauliche Massnahmen fällig nach dem Wegzug? Frei: Nein, die fix installierte Eisanlage bleibt sicher erhalten. Was künftig eher möglich wäre, sind Grossanlässe wie z.B. Curling-Weltmeisterschaften. In diesen Segmenten wären wir dann möglicherweise sogar Partner mit dem neuen Eisstadion, da öfters zwei Stadion für solche Anlässe benötigt werden. www.eishockeyarena.ch Zürich 2 AKTUELL Nr. 32/33 11. August 2016 3 AUF EIN WORT IN KÜRZE Tiefere Baupreise Der von Statistik Stadt Zürich berechnete Zürcher Index der Wohnbaupreise ist zwischen April 2015 und April 2016 um 1,8 Prozent gesunken und hat den Stand von 99,2 Punkten erreicht (Basis April 2010 = 100). 2015 verzeichnete der Zürcher Baupreisindex innert Jahresfrist einen Rückgang um 1,2 Prozent, 2014 hingegen einen Anstieg um 0,5 Prozent. Leslie Haeny Kirche in Not Das weltweit tätige katholische Hilfswerk Kirche in Not lädt Bischof em. Macram Max Gassis, Bistum El Obeid, zwischen dem 11. und 16. August in die Schweiz ein. In der Stadt Zürich ist er am 11. August um 9 Uhr in der Kirche Herz Jesu in Oerlikon und am 14. August um 18 Uhr in der Kirche Don Bosco zu Gast. Im Jahr 2015 unterstützte Kirche in Not Projekte im Sudan. Konsumentenpreise Der Zürcher Index der Konsumentenpreise ist im Juli 2016 gegenüber dem Vormonat um 0,4 Prozent gesunken und hat den Stand von 100,4 Punkten erreicht. Die Jahresteuerung, also die Teuerung von Juli 2015 bis Juli 2016, lag bei null Prozent. Hauptverantwortlich für den Indexrückgang waren günstigere Preise für Kleider und Schuhe sowie Hotelübernachtungen, Linienflüge und Heizöl. Arbeitsmarkt Die Arbeitslosenzahl ist im Kanton Zürich Juli leicht um 74 Personen gestiegen, wobei die Quote unverändert bei 3,5 Prozent stagnierte. Die Entwicklung war geprägt durch jahreszeitlich bedingt weniger Arbeitslose aus dem Baugewerbe sowie mehr stellensuchende Schulabgänger. Die Arbeitsenzahl bei den 15- bis 19Jährigen stieg um 539 Personen. Verkehr Wegen eines Konzerts im Stadion Letzigrund und der Baustellensituation rund um die Hardbrücke erwartet die Dienstabteilung Verkehr am Freitag, 12. August, von etwa 14 bis 23.30 Uhr Verkehrsprobleme im Gebiet LetzigrundHardbrücke-Pfingstweidstrasse. Es wird empfohlen, dieses Gebiet grossräumig zu umfahren. Stadtumgang Der Zürcher Stadtumgang, jahrelang organisiert von der Stadt Zürich und fester Termin am letzten Wochenende der Sommerferien, geht neue Wege. Aus dem Tagesanlass werden drei Wanderungen an drei Tagen, durchgeführt im Herbst 2016 von den Zürcher Wanderwegen. Teil 1 führt am 3. September von Tiefenbrunnen nach Auzelg, Teil 2 am 1. Oktober von Seebach nach Werdhölzli und Teil 3 am 8. Oktober vom Dunkelhölzli nach Leimbach. Die Wanderungen sind technisch einfach und variieren zwischen 19 und 25 Kilometern. Teppichreste und eine Baby-Badewanne wurden am Felseneggweg in Adliswil illegal entsorgt. Foto: Hans Lenzi Abfallsünder verwandelt Felseneggweg in Adliswil in eine Mülldeponie Teppichreste und eine Baby-Badewanne lagen am Wegrand in Adliswil. Der Abfallsünder nutzte die Dunkelheit einer Julinacht, um den Müll am Felseneggweg illegal zu entsorgen. Wie werden solche Taten geahndet? Nadja Hermann Es geschah in der Nacht vom 10. auf den 11. Juli. Jemand transportierte Teppichreste und eine Baby-Badewanne an den Felseneggweg und liess die Sachen am Wegrand liegen. Zwischenzeitlich wurde der Müll von den Mitarbeitern der Stadtverwaltung Adliswil beseitigt, die Täter nie eruiert. «Bei dem illegal entsorgten Abfall handelt es sich meistens um Einzelstücke», sagt Susy Senn, Stadträtin von Adliswil, auf Anfrage. Illegale Abfallentsorgung wird oft mit dem Begriff «Littering» in Verbindung gebracht, was aber nicht dasselbe ist. Bei Littering handelt es sich um Kleinabfälle wie Zigaretten, Verpackungen und Kaugummis, die achtlos weggeworfen werden, obwohl Abfalleimer in der Nähe wären. Die Menge von Littering ist in Adliswil eher rückläufig. Dennoch betragen die jährlichen Kosten für Littering rund 200 000 Franken zulasten der Stadt. Die Abfallsünder werden in Adliswil hart bestraft. Die Polizei kann Ordnungsbussen von 100 Franken verteilen. Was die weggeworfene Gratiszeitung schnell teuer werden lässt. Die Schwierigkeit daran: Die Täter müssen in flagranti von der Polizei erwischt werden. Der Statthalter habe aber die Möglichkeit, weit höhere Bussen auszusprechen. «Ord- Susy Senn Foto: zvg. nungsbussen wegen Littering wurden in Adliswil trotz vermehrter Kontrolle noch keine ausgesprochen, wegen illegaler Abfallentsorgung schon», erläutert Senn. In der Stadt Zürich durchsucht ein Kontrolldienst den illegal entsorgten Abfall nach Hinweisen zu den Personen. «Auch in Adliswil wird versucht, den Verursacher ausfindig zu machen», bestätigt Senn. Stadträtin hätte ein solches Gesetz befürwortet: «Es wäre ein gutes Zeichen gewesen, für uns ändert sich aber nichts.» Das Problem bleibt also weiterhin den Gemeinden und Kantonen überlassen. Bussen reichen nicht aus Jedes Jahr im Frühling findet die Veranstaltung «Adliswil räumt auf» statt. Hunderte Freiwillige sammeln an diesem Tag den Müll auf den Strassen Adliswils ein. Dieses Jahr häuften sich rund 360 Kilogramm Müll an. Ein Jahr zuvor waren es sogar 620 Kilogramm. Es brauche ein Umdenken bei den Verursachern, meint Senn. Denn Bussen alleine reichen nicht aus. Senn: «Wir setzen auf Erziehung zu Hause und in der Schule, auf Aufklärung, Sensibilisierung und Kampagnen, damit das Thema präsent bleibt.» Unterschiede in den Kantonen Nicht in allen Kantonen werden Abfallsünder gebüsst. In den Kantonen Graubünden, Glarus, Appenzell Ausserrhoden, Nidwalden, Wallis, Genf und Jura gibt es keine Geldbussen. In den anderen 18 Kantonen schon. Die Höhe der Bussen ist von Kanton zu Kanton unterschiedlich. Für eine gesamtschweizerische Lösung setzten sich in den letzten Jahren bereits mehrere Parlamentarierinnen und Parlamentarier ein. Wie zuletzt FDP-Nationalrat und Direktor des Bauernverbandes Schweiz Jacques Bourgeois, der eine parlamentarische Initiative «Verstärkung der Massnahmen gegen das Liegenlassen von Abfällen» einreichte. Im Juni dieses Jahres wurde sie vom Nationalrat abgelehnt. Die Adliswiler Index misst Sauberkeit Liegengelassene Abfälle sind nicht nur unschön, sie gefährden auch Flora und Fauna. Batterien verschmutzen Boden und Gewässer, Dosen auf den Kuhweiden gelangen in die Nahrung der Tiere. Auch werden die gelitterten Abfälle dem Recycling entzogen und somit Ressourcen verschwendet – ein endloser Teufelskreis. Die Städte Zürich, Genf, Basel und Bern analysieren den Abfall auf öffentlichen Plätzen und erheben einen Sauberkeitsindex, mit dem die Sauberkeit gemessen und verglichen wird. Laut der irischen Organisation «Irish Business Against Litter» ist Zürich auf Platz sieben der saubersten Städte in Europa. SUTERS SATIRE Sonnenenergie Hans Suter In vielen Staaten der USA ist das Aufhängen von frisch gewaschenen Leintüchern, Unterhosen, Strümpfen und anderem direkt mit dem Körper in Berührung Kommendem im Freien verboten. Fahnen, Standarten und Ähnliches jedoch, auch ungewaschen, dürfen jederzeit im Winde flattern. In der Schweiz ist beides erlaubt. Fahnen sind häufig zu sehen, jedoch sieht man kaum noch irgendwo Wäscheleinen, an denen frisch gewaschene Wäsche flattert. Auch nicht bei strahlendem Sonnenschein. Ein Hausmann erklärte mir einmal, er hänge die Wäsche deshalb Hans Suter über die Unterschiede Schweiz und USA – in Bezug auf das Wäscheaufhängen. zvg. nicht nach draussen, weil sie an unserer Luft dreckiger als vor dem Waschen werde. Und eine Frau hat mir Sommerzeit ist Grillzeit. Auch wer kein Fan von Cervelat, Bratwurst oder Steaks ist, möchte dieses kulinarische und soziale Sommerritual nicht missen. Darum müssen sich Vegetarier und Veganer von Fleischliebhabern oftmals ziemlich viel anhören, wenn sie ihr Tofuschnitzel oder ihren Gemüseburger auf den Grill legen. Die Fragen reichen von ernst gemeintem Interesse, weshalb man denn kein Fleisch esse, bis zu «originellen» Kommentaren wie: «Du isst meinem Essen das Essen weg.» Mein persönlicher Favorit: «Tut dir denn der arme Tofu nicht leid? Der hat doch auch Gefühle.» Nein, der Tofu tut mir nicht leid, und nein, ich ver- Nein, der Tofu tut mir nicht leid zichte auch nicht auf Fleischtomaten nur wegen ihres Namens. Weshalb so viele Karnivoren den Eindruck haben, die Ernährung ihrer vegetarischen Mitmenschen kommentieren zu müssen, ist mir bis heute schleierhaft. Es sind jedoch nicht nur die Fleischesser, die für Stunk am Grill sorgen. Auch gewisse Vegis wissen einfach nicht, wann man besser den Mund hält. So versuchen sie, jeden am Grill davon zu überzeugen, wie moralisch verwerflich es sei, in ein Stück Fleisch zu beissen. Um dies zu veranschaulichen, fangen sie an, Horrorgeschichten über Tierhaltung zu erzählen. Andere müssen immer wieder betonen, wie widerlich Fleisch doch sei. Ausserdem könnten sie nichts essen, das von einem Grill stammt, auf dem auch Tiere zubereitet werden. Das Nachsehen haben meist die toleranten Fleisch- und Gemüsegriller, die entweder dabei zusehen müssen, wie sich zwei Vertreter der unterschiedlichen Lager ein kulinarisches Wortgefecht liefern oder den Bekehrungsversuch einer der beiden Parteien über sich ergehen lassen müssen. Damit also die Grillfronten nicht komplett verhärten und die Grillsaison auch an regenfreien Tagen nicht ins Wasser fällt, sollten Vegis und Fleischesser einfach ein bisschen Toleranz aufbringen. Sonst könnte es sein, dass sie zum nächsten Grillplausch nicht mehr eingeladen werden. IN EIGENER SACHE erklärt, sie hänge die Wäsche nicht an die frische Luft, weil sie vermeiden wolle, dass ihr jemand diese entwende und zweckentfremde. Wenn Mann ihr schon an die Wäsche gehe, würde sie gerne dabei und vor allem einverstanden sein. Das «Waschen von dreckiger Wäsche» in der Öffentlichkeit hingegen ist nicht nur in den USA üblich, sondern auch bei uns. Eines jedenfalls unterscheidet die Schweiz deutlich vom fernen Amerika: Bei uns muss das Aufhängen von Wäsche im Freien nicht verboten werden, wir werfen auch im Sommer freiwillig den Tumbler an. Hans Suter ist Satiriker und wohnt in Wollishofen. www.satiren.ch. «Zürich 2» erscheint alle 14 Tage In der Sommerferienzeit erscheint «Zürich 2» wie gewohnt im ZweiWochen-Rhythmus. Die nächste Nummer unserer Zeitung erreicht die Leserschaft deshalb erst am 25. August. Nach den Sommerferien (ab Woche 34) erscheint «Zürich 2» dann wieder wie gewohnt jeden Donnerstag. Eine Bitte an Veranstalter: Senden Sie uns Ihre Veranstaltungsdaten, Infos und Vorschauen auf Anlässe bitte mindestens drei Wochen vor dem Veranstaltungsdatum. Ansonsten können wir eine Berücksichtigung leider nicht garantieren. Redaktion und Verlag 4 Stadt Zürich Nr. 32/33 11. August 2016 VE R M I S C H TE S Die Chaos-Ladys sind zurück Street Parade: Sperrzonen für Autos und Boote Nach der erfolgreichen Premiere von «Höchste Zeit» im letzten Herbst kehren die vier Heldinnen der Revue nach Zürich zurück. In der Fortsetzung der erfolgreichen Wechseljahre-Revue «Heisse Zeiten» begleiten wir die vier Frauen erneut auf einem gemeinsamen Abenteuer. Diesmal hat es sie in die mondäne Hochzeitssuite eines Berliner Luxushotels verschlagen. Die Karrierefrau will ihren Freund Dietrich heiraten und hat die Hausfrau, die Junge und die Vornehme eingeladen, als ihre Brautjungfern dabei zu sein. Leider ist am Morgen vor der Hochzeit der Bräutigam spurlos verschwunden. Deshalb kommt als Kandidat für das nächtliche Schäferstündchen eigentlich nur Howard Carpendale infrage. Die Junge möchte gerne selber heiraten, die Hausfrau sehnt sich nach Abenteuer, und die Vornehme hat ihren Scheidungstermin vergessen. In «Höchste Zeit – vier Heldinnen im Hochzeitsrausch» geht es um Liebe, Treue, Romantik, natürlich um die Ehe, um Fragen der allgemeinen Konzentrationsfähigkeit und der richtigen Stützstrümpfe. Es gibt Freudentränen und Panikattacken, und für viel Champagner, Aufregung und Situationskomik ist gesorgt. Mit von der Partie sind erneut die Schauspielerinnen und Sängerinnen aus «Heisse Zeiten»: Anna Bolk/Kira Künstler aus der ganzen Welt Vom 18. August bis zum 4. September ist wieder Theaterzeit auf der Landiwiese. Das Theater Spektakel bietet auch dieses Jahr eine Fülle von künstlerischen Aktivitäten. Das Zürcher Theater Spektakel wurde 1980 als internationales Treffen freier Theater gegründet. Rasch hat es sich zu einem kulturellen Anlass mit internationaler Anziehungskraft entwickelt. Heute ist es eines der wichtigsten europäischen Festivals für zeitgenössische Formen der darstellenden Künste. Die Programmleitung lädt jährlich rund 35 bis 40 Gruppen oder Einzelkünstlerinnen und -künstler aus der ganzen Welt ein, deren Arbeiten durch inhaltliche Relevanz, formale Eigenständigkeit, innovativen Charakter und künstlerische Ambition überzeugen. Ein Teil des Budgets steht für festivaleigene Produktionen oder Koproduktionen zur Verfügung. Es werden Projekte bevorzugt, die in einem Zusammenhang mit dem Festival stehen. Auch dieses Jahr erwarten die Besucherinnen und Besucher zahlreiche künstlerische Höhepunkte. Am 18. August steht zum Beispiel das Theater Fallalpha mit einer Odyssee im Standhaus auf dem Programm. Dieses Theater tritt auch an anderen Tagen auf. Am 20. August wird eine Konzertstafette mit Zürcher Frauenbands unter dem Titel «Züri hornt» geboten. Die «Zentralbühne» zeigt an mehreren Tagen Strassenkunst und mehr. Phil Hayes präsentiert zum Beispiel am 23. August «Places of interest». Am 29. August zeigen Barbara Weber und Haiko Pfost ihr Können in «The Making of Success». Am 3. September ist Stereoptiks «Dark Circus» zu sehen. (pd./pm.) www.theaterspektakel.ch Nicht alles läuft glatt: Vier Heldinnen im Hochzeitsrausch. Pimke, Jutta Habicht/Susanne Hayo, Ines Martinez/Laura Leyh und Sabine Urig/Iris Schumacher. Und wieder begleitet eine vierköpfige Live-Band die vier Chaos-Ladys mit bösartigwitzig umgetexteten Hits der Popund Rockmusik. Regie führt Gerburg Jahnke und die musikalische Leitung hat Jan Christof Scheibe. (pd./mai.) 11. bis 17. September, Sonntag, 17 Uhr, Montag bis Samstag, jeweils 19.30 Uhr. Volkshaus, Stauffacherstrasse 60, 8004 Zürich. F.: Oliver Fantitsch Wettbewerb Lokalinfo verlost 5x 2 Tickets für «Höchste Zeit» im Volkshaus (Datum nach Wahl). Wer mitlachen möchte, schickt bis 22. August eine Mail mit Betreffzeile «Revue» und vollständigem Absender an: lokalinfo@lokalinfo.ch oder eine Postkarte an: Lokalinfo AG Wettbewerb «Revue» Buckhauserstr. 11, 8048 Zürich ANZEIGEN Neues und Aktuelles aus dem Quartier. Jede Woche im Internet unter w w w • l o k a l i n f o • ch Für die Durchführung der Street Parade von Samstag, 13. August, gelten von Freitag, 12. August, um 13 Uhr bis Sonntag darauf um 5 Uhr verschiedenste Verkehrsvorschriften, die im Detail unter www.stadtzuerich. ch/verkehrsmeldungen eingesehen werden können. Der Fahrzeugverkehr wird durch die Stadtpolizei umgeleitet und geregelt. Die Verkehrsbeschränkungen sind mittels Hinweis- und Verbotstafeln signalisiert. An verbotenen Orten stehengelassene Fahrzeuge werden auf Kosten des Lenkers oder Halters abgeschleppt. Die Parkierungsmöglichkeiten in der Nähe von See und Festplätzen sind aus Sicherheitsgründen äusserst beschränkt. Besucher der Street Parade sollten, wenn immer möglich, öffentliche Verkehrsmittel nutzen, Von Samstag um 12 Uhr bis Sonntag um 4 Uhr bestehen zudem verschiedene Vorschriften der Wasserschutzpolizei (siehe Grafik), deren Nichtbeachtung die Bestrafung gemäss Bundesgesetz über die Binnenschifffahrt zur Folge hat. Am Samstag wird in der verkehrsbefreiten Festzone rund um das Seebecken über Verstärkeranlagen Musik wiedergegeben. Diese Immission ist aufgrund der Bewilligung des Anlasses erlaubt. Die Stadtpolizei kontrolliert dabei die Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften und Auflagen. (pd./mai.) Grafiken: Stadtpolizei Zürich I N TE R V I E W Stadt Zürich Nr. 32/33 11. August 2016 5 «Ehrenvolle Aufgabe, mit Altlasten aufzuräumen» Wo liegen die Unterschiede zwischen Medienbranche und Verwaltung? Warum rollten keine Köpfe nach dem Beschaffungsskandal beim ERZ? Und wie ist das jetzt mit der Kampfwahl gegen Corine Mauch? Stadtrat Filippo Leutenegger (FDP) im Gespräch. regelt den Verkehr mit lichtsignalgesteuerten Eingangsportalen. Themenwechsel: Sie wurden gelobt, weil Sie sich für die Familiengärten einsetzen. Beim geplanten Eishockeystadion müssen aber Familiengärten weichen. Beim Stadion haben wir Alternativen im Dunkelhölzli. Wir stellen neue Familiengärten und neue Gemeinschaftsplätze zur Verfügung. Wir können die Bedürfnisse abdecken, wenn auch nicht am gleichen Ort. Für die Einzelnen ist es natürlich trotzdem hart. Es gibt aber andere Gärten, etwa an der Thurgauerstrasse, da wird es schwieriger. Aber: Wir aktivieren Zwischennutzungen wie auf dem Areal Guggach beim Radiostudio, damit Gärtnern ein Hit bleibt. Pia Meier und Lorenz Steinmann Filippo Leutenegger empfängt in seinem geräumigen, aber mit Normmöbeln ausgestatteten Büro im 2. Stock des Amtshauses am Werdmühleplatz. Allein und im sommerlichen Kurzarmhemd. Eben hatte er eine Sitzung mit Christine Bräm, Direktorin Grün Stadt Zürich; nach dem 60-minütigen Interview folgt wieder ein Meeting. Leutenegger gilt im Stadtrat als volksnaher Macher, als bodenständiger Magistrat, der sich auch mal in Sachgeschäfte einmischt oder Entscheide ändert, wenn er das nötig findet. Sie waren Präsident des Verwaltungsrats der Basler Mediengruppe BAZ, jetzt sind Sie quasi VR-Präsident des Tiefbau- und Entsorgungsdepartements. Unterschiede? Wenn schon, sehe ich mich als CEO des TED, so wie ich vor dem Engagement bei der «Basler Zeitung» lange CEO des Jean-Frey-Verlags war (mit der «Weltwoche», dem «Beobachter», dem «Tele» und der «Bilanz»; die Red). Diese Führungserfahrung nützt einiges als Stadtrat. Wie ist denn der Unterschied bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern? Dieser ist sicher gross. Die staatliche Institution ist ein sehr sicheres, stabiles Schiff, in Zürich mit steigenden Steuererträgen. Das wissen die Mitarbeitenden der Stadt. Ich erlebe sie als sehr pflichtbewusst, erfüllungswillig und pünktlich. Zumindest im Medienbereich ist die Unruhe und Unsicherheit hingegen greifbar. Logisch, wenn der Ertrag jedes Jahr um zehn Prozent schrumpft. Das ist eine ziemlich brutale Sache. Da tut mir die Medienbranche leid. Es gibt wenige Branchen, die derart im Umbruch sind. Wie spüren Sie diese Unsicherheit? Die Kreativität und die Qualität gehen verloren. Oft wird wegen fehlender Ressourcen nur noch das Minimum recherchiert, und das ist für die Machtbalance im Staat gefährlich. Sie haben kürzlich die Medien kritisiert, dass diese zu wenig kritisch und zu staatstreu berichten würden. Schneiden Sie sich da nicht ins eigene Fleisch? Nein, ich meine das wirklich so. Neue Medien, die Unterhaltung liefern müssen, können sich oft gar keine Journalisten leisten. Da fehlen Erfahrung, Zeit, Wissen. Es gibt immer weniger Journalisten, die nachfragen und analysieren können, ob etwas überhaupt plausibel ist. So kommt es zu medialen Menschenjagden und zum Mainstream, bei dem die Auseinandersetzung über Grundsatzfragen verloren geht. Ein Beispiel? Vor dem Brexit berichteten alle Medien, Europa sei verunsichert und es komme beim Austritt zur Katastrophe und zur Schwächung Europas. Nun, wahrscheinlich stimmt beides nicht, denn Europa war erfolgreich, wenn die grossen Länder im Wirtschafts- und Ideenwettbewerb standen. Deshalb ist Brexit auch eine Chance, etwa für neue Allianzen, «An Quartierveranstaltungen gehe ich normalerweise alleine», sagt Stadtrat Filippo Leutenegger (64), der Gründer und ehemalige Moderator der «Arena» auf SRF. Fotos: ls./zvg. vielleicht auch mit der Schweiz. Grossbritannien kann nun eine neue geopolitische Rolle spielen. Es gibt nun mehr Wettbewerb in Europa und nicht nur die regulierte Welt der EU. Europa ist als Einheitslösung schlecht führbar. Diese Fragen wären gerade im Schweizer Journalismus eine wichtige Debatte, statt bequem die offiziellen Stellungnahmen des Bundes nachzubeten. Und wie sieht die Staatstreue bei Zürcher Medien aus? Viele staatliche Institutionen umgeben sich mit einer Armada von Medienleuten, weil sie nicht von Medien angegriffen werden wollen. Viele Politiker haben Angst, zum verfolgten Objekt zu werden. Zum Teil wird das System für die Journalisten so undurchdringbar. Was machen Sie denn anders? Ich versuche, direkt mit den «Journis» zu sprechen, nehme auch mal selber das Telefon in die Hand. Aber es gibt die Armada von Pressesprechern auch in der Stadt Zürich, es sind über 80 Stellen. Das stimmt. Bei uns im Departement haben wir die Abläufe geändert und haben zwei Stellen im Medienbereich abgebaut. Ich bin überzeugt, dass Kommunikation Chefsache ist, vor allem, wenn es brennt. Von der Verwaltung hört man, dass Sie sich in Sachgeschäfte einmischen, anstatt vorbereitete Verfügungen zu unterschreiben. Ja klar, ich trage für die Weisungen aus meinem Departement ja die Verantwortung. Apropos Verantwortung: Im Beschaffungswesen von Entsorgung + Recycling (ERZ) wurde systematisch gemogelt, wie die Finanzkontrolle des Gemeinderats monierte. ERZ-Chef Urs Pauli visierte verbotenerweise sechs Aufträge im Wert von 340 000 bis 640 000 Franken. Welche Konsequenzen hatte dies für Urs Pauli? Beim Bau des Logistikzentrums Hagenholz wurden die Kosten erheblich überschritten, weil zusätzliche Ausbauwünsche realisiert wurden. Dabei wurden im ERZ Baurechnungen nicht dem Investitions-, sondern dem Unterhaltskonto belastet. Das ist ein klarer Regelverstoss, aber nach bisherigen Erkenntnissen ohne strafrechtliche Elemente. Die Untersuchung ist noch nicht abgeschlossen, und deshalb gibt es auch noch keine zusätzlichen Informationen für die Öffentlichkeit. Diese Geschichte halten Sie doch sauber unter dem Deckel. Das entspricht nicht Ihrem Credo. Da muss ich schmunzeln. Als die Sache durch die Finanzkontrolle aufgedeckt wurde, legte ich sofort alles in einer Medienkonferenz auf den Tisch, und ich wurde sogar dafür kritisiert, zu offensiv zu agieren. Zur Erinnerung: Die Unregelmässigkeiten liefen von 2008 bis 2014. Ich kam erst im Mai 2014 in den Stadtrat. Nun habe ich die ehrenvolle Aufgabe, diese Altlast aufzuräumen (lacht). Wie schwer fällt es Ihnen eigentlich, zum Beispiel zusammen mit Regierungsräten aufzutreten und so die Nummer zwei zu sein? Da habe ich überhaupt keine Probleme damit. Zuerst kommt, als Beispiel bei der Medienkonferenz zur Nordumfahrung, die Frau Bundesrätin, dann die Frau Regierungsrätin und dann der Herr Stadtrat. Ich kenne ja alle gut. Dafür bin ich zuvorderst bei den Quartiervereinen, das ist doch auch schön (lacht). Zum Rosengarten-Tram und -Tunnel, einem umstrittenen Projekt. Ist es gut, dass der Kanton das Zepter übernimmt? Der Kanton zahlt rund eine Milliarde Franken, die Stadt nur rund 20 Millionen. Da ist es doch völlig klar, dass das Zepter beim Kanton liegt. Und wir bekommen ja etwas! Überrascht bin ich einfach, dass man in Schwamendingen die Überdeckung so feiert und beim Rosengartenprojekt derart kritisch ist. Wird die Stadt denn nicht entmündigt, kann nichts mehr zu einem städtischen Projekt sagen? Hallo? Wir bekommen eine Quartierstrasse zurück mit einem Tram. Natürlich gibt es Leute, die die Rosengartenstrasse überhaupt nicht mehr wollen. Aber wir haben dort fast nur noch städtischen Verkehr und lediglich fünf bis sechs Prozent Durchgangsverkehr. Diese Tendenz ist aber steigend. Nein, der Kanton bekommt nicht mehr Fahrzeugkapazität. Die Stadt KURZ NACHGEFRAGT Rom oder Zürich? «Weltwoche» oder «WoZ»? Medienprofi Filippo Leutenegger über seine Liebe zu Kakteen, warum er sich nicht an die Challenge League gewöhnen kann und wie oft er die «Wochenzeitung» liest. Challenge oder Super League? (seufzt) Ich musste mich schnell umgewöhnen, dass der FC Zürich nicht mehr in der Super League ist. (Lange Pause) Und ich werde mich nicht so schnell an die Situation gewöhnen. Sie sollen es doch einfach rasch wieder in die Super League schaffen. Roger Köppel oder Christoph Blocher? Was heisst da «oder»? Ich finde eher Köppel UND Blocher (lacht). muss man sich anhören. Das gehört zur Demokratie. Rom oder Zürich? Zürich Heimatstadt, Rom Ferienstadt. Rose oder Kaktus? Ahhh, Kaktus natürlich. Ich habe noch nie eine Rose bekommen, immer nur Kakteen, zumindest von der «Schweizer Illustrierten». Der Kaktus ist viel schöner und lebt länger. Ein «SI»-Kaktus steht noch bei mir, die Rosen wären längst verwelkt. «Weltwoche» oder «WoZ»? Beides! Die «Weltwoche» lese ich regelmässig, die «WoZ» lese ich auch, aber unregelmässig. Für eine echte Meinungsbildung braucht es verschiedene Meinungen, und die Der studierte Ökonom Filippo Leutenegger (*25. November 1952 in Rom) ist seit 2014 Stadtrat in Zürich und Vorsteher des Tiefbau und Entsorgungsdepartements. Von 2003 bis 2014 sass er für die FDP im Nationalrat. Er war unter anderem Chefredaktor des Schweizer Fernsehens und Präsident des Verwaltungsrats der Basler Mediengruppe BAZ. Er ist verheiratet, wohnt im Kreis 7 und hat fünf Kinder. Dann ist das Hockeystadion unbestritten? Das Eishockeystadion ist ein Projekt, das sehr gut aufgegleist ist und zu dem private Investoren einen wesentlichen Beitrag leisten. Es ist eine Chance, die ich aber schwierig einschätzen kann. Zumindest bin ich erfreut, dass die Probleme gut gelöst werden konnten. Auch für den grossen Kanal des ERZ, der unter dem Gelände durchgeht, konnte eine Lösung gefunden werden. Ich bin zuversichtlich! (Mehr zum Stadionthema: siehe Seite 2, die Red.) Sie sind auch für die Initiative «7 statt 9 Stadträte». Welche Ressorts möchten Sie zusätzlich in Ihrem Amt? Eine Idee lautet, ein neues Super-Departement «Bau + Infrastruktur» zu schaffen. 7 statt 9 finde ich einen guten Ansatz. Mehr kann ich dazu nicht sagen. Ich bin ja nicht im Initiativkomitee. Keine Reformideen? Das ist die Sache der Initianten. Gegenüber der «Schweiz am Sonntag» sagten Sie, punkto StadtpräsidiumsKandidatur stehe eine Auslegeordnung in der Partei an. Die Wahlen sind in eineinhalb Jahren. Wie weit sind Sie? Ich nehme an, die Auslegeordnung erfolgt in einem Jahr. Das hängt ja nicht von mir ab, in erster Linie. Aber Lust aufs Stadtpräsidium hätten Sie? In der Politik ist Lust etwas Untergeordnetes. Bei den letzten Wahlen holten Sie gegen Corine Mauch 40 Prozent der Stimmen. (bestimmt) Ja, das war mein Ziel, und das habe ich erreicht. Und 2018 dann 51 Prozent? Wie gesagt: In rund einem Jahr können wir darüber reden. Es fällt aber auf, dass Sie wie kein anderer Stadtrat Basisarbeit leisten, fast jeden Abend auftreten und unzählige Hände schütteln. Kein Zusammenhang mit der Kandidatur? Gegen die eigene Natur sollte man nicht arbeiten. Ich bin gerne bei den Leuten und an Quartierveranstaltungen. Und wir haben Probleme, die gelöst werden müssen. Diskussionen habe ich ebenfalls sehr gerne (lacht), auch wenn der Saal überhaupt nicht wohlwollend ist. Etwa beim 2er-Tram oder beim Bikepark Höngg. Mit meiner Präsenz kann ich die Argumente und die Stimmung erfahren und den Menschen zeigen, dass sich die Regierung für ihre Anliegen interessiert. Aber damit stehen Sie Ihrem Kollegen Andres Türler in der Sonne. Wie reagiert er? Warum diese Frage? Ich bin bei Tiefbauprojekten federführend. Mein Kollege Türler bei Tramgeschäften. Da gibt es überhaupt kein Problem. Normalerweise gehe ich allein an Quartierveranstaltungen, und das macht mir auch Spass. 6 Zürich 2 Nr. 32/33 11. August 2016 AKTUELL Dieter Kienasts Vermächtnis wird wohl zerstört Das eher unscheinbare Haus an der Thujastrasse 11 in Wollishofen beherbergt mit seinem Umschwung das Gesamtkunstwerk von Dieter Kienast (†). Ein Bauprojekt setzt diesem bekannten Gartenbaudenkmal nun wohl ein Ende. Lorenz Steinmann Der Engemer Architekt und ALGemeinderat Edi Guggenheim traute seinen Augen nicht, als er die Bauausschreibung im «Tagblatt» vom 3. August sah. Das Wohnhaus des renommierten Wollishofer Gartenbauarchitekten Dieter Kienast († 1998) samt Garten soll einem Ersatzneubau mit 10 Wohnungen weichen. Die Nutzfläche an der Thujastrasse 11 und 13 wird verdoppelt. Bauherr ist die Zürcher MGI Millanitas Group AG, die das Gelände vor wenigen Jahren aus dem Nachlass von Dieter Kienast kaufte. Das Geburtshaus von Dieter Kienast. Hier war auch lange Jahre Geschäftssitz der Gärtnerei Kienast. Fotos: zvg. Tate Modern Gallery in London Gegenüber «Zürich 2» betont Guggenheim: «Dieter Kienast ist der wohl unbestritten bedeutendste Gartenarchitekt der Schweiz des ausgehenden 20. Jahrhunderts. Er realisierte hier seinen eigenen und gleichzeitig einen seiner unvergleichlichsten Gärten.» Guggenheim ist überzeugt: Ein Verlust dieses ausserordentlichen zeitgenössischen Kulturgutes wäre nicht zu verantworten. Tatsächlich hat Kienast einen international hohen Ruf. Er schuf etwa die Aussenanlagen der Tate Modern Gallery in London, den Park auf dem BundespräsidentenDreieck in Berlin und die MasoalaHalle in Zürich. Einem Nachruf ist zu entnehmen, dass Kienast einem alten Blick in den Garten. Rechts das Gewächshaus der ehemaligen Gärtnerei. Zürcher Geschlecht entstammt. Sein Vater Heinrich Kienast-Sommerauer betrieb an der Thujastrasse 11 eine Gärtnerei, die Dieter Kienast nach dem Tod des Vaters zu einem Gesamtkunstwerk umbaute. Er wohnte später mit seiner Familie hier – bis ihn ein Hirntumor am 23. Dezember 1998 frühzeitig aus dem Leben riss. Angesprochen auf die Bedeutung von Dieter Kienast als Gartenarchitekt hält die Stadt Zürich den Ball Der Neubauplan (in Rot). tief. «Dieter Kienasts Garten- und Parkgestaltungen sind angesehene Werke, doch seinen Privatgarten bezeichnete er selbst als sein ‹Labor›, seine Werkstatt», antwortet Marc Werlen, Leiter Kommunikation von Dieter Kienast (1945–1998). Grün Stadt Zürich. Darum sei der Garten auch nicht unter Denkmalschutz gestellt worden. Werlen: «Der Denkmalschutz eines privaten Gartens ist ein starker Eingriff. Er muss stichhaltig begründet und im öffentlichen Interesse sein. Dieser Eingriff ist hier nicht zu begründen.» Er erklärt die Erteilung der Baubewilligung folgendermassen: «Das Ensemble von Gebäude und Garten ist weder im Inventar der Gartendenkmalpflege noch der Hochbaudenkmalpflege verzeichnet. Im Übrigen wurde das Baurecht der Liegenschaft 2014 von privat ausgeschrieben.» Über private Baugesuche gebe die Stadt keine Auskunft. Edi Guggenheim nimmt die Haltung der Stadt auf Anfrage zur Kenntnis. Er hat den Bauentscheid bestellt, wie das während 20 Tagen ab Publikation im «Tagblatt» möglich ist. Er ist zuversichtlich, dass dieser weit über Wollishofen hinaus berühmte Zeitzeuge gerettet werden kann. Zürich 2 AKTUELL Nr. 32/33 11. August 2016 7 Zügelt Manor in die Fraumünsterpost? Das Warenhaus Manor soll sich laut «SonntagsZeitung» nach einem neuen Standort in der City umsehen. Ein Thema ist offenbar die im Oktober frei werdende Fraumünsterpost. Manor will dies gegenüber der Zeitung weder bestätigen noch dementieren. Laut der Eigentümerin Swiss Prime Site laufen Verhandlungen mit mehreren Interessenten. Bereits in ein oder zwei Wochen soll bekannt gegeben werden, wer zum Zug komme, so die Nachrecherche von «20 Minuten». Als zu teuer abgelehnt habe Manor gemäss jenem Bericht ein Angebot der Stadt Zürich für das sogenannte Globus-Provisorium auf der Bahnhofbrücke. Darin befindet sich heute eine Coop-Filiale. Manor streitet mit Swiss Life seit Jahren juristisch um den Verbleib an der Bahnhofstrasse 75. Die Versicherung will das Gebäude umnutzen und nur noch in den unteren Etagen Läden einrichten, darüber sind Anwaltskanzleien geplant. (zh2.) Lärmstreit um «Milchbar» im Kreis 1 Die «Milchbar» am Zentralhof im Kreis 1 muss nach einem Gerichtsentscheid vom vergangenen November statt um 24 Uhr bereits um 22 Uhr schliessen, wie «Tages-Anzeiger» und «NZZ» vergangenen Samstag meldeten. Zu verdanken sei das einem Ehepaar in der Nachbarschaft, wird Betreiber Michel Péclard zitiert. Das Ehepaar besitze eine Luxuswohnung in den drei oberen Stockwerken und wolle, dass «am Zentralhof alles nach seiner Pfeife tanzt», wie «20 Minuten» am Montag berichtete. Ein freundschaftliches Gespräch mit dem millionenschweren Ehepaar sei nicht möglich. Es verweise lieber auf den Anwalt, wie es in den Medienberichten weiter heisst. Péclard ist sich sicher: Ziel ist es, die «Milchbar» zur vertreiben – und zwar mittels Schikane. So klingle jeweils das Telefon, sobald die Deadline um wenige Minuten überschritten werde. Per Handy melde sich der Ehemann beim Barbetreiber. Das habe seinen Grund: «Das Paar befindet sich hauptsächlich im Ausland und ist praktisch nie in Zürich», so Péclard. Offensichtlich informiere sich die Eigentümerschaft via Überwachungskameras. In «20 Minuten» erklärt deren Anwalt, man versuche, die Angelegenheit einvernehmlich zu regeln. So habe das Ehepaar nie die Polizei gerufen oder eine Anzeige erstattet. Péclard überlegt sich nun, Anzeige wegen der Kameras zu erstatten. (zh2.) ANZEIGEN Google-Mitarbeiter schätzen das saisonale Angebot. Der über 70-jährige Truck auf dem Google-Areal ist ein beliebtes Fotomotiv Fotos: Leslie Haeny Opel Blitz bringt «Zooglern» frisches Gemüse Jeden Donnerstagnachmittag fährt auf dem Hürlimann-Areal der alte Opel Truck der Jucker Farm vor und versorgt die Mitarbeitenden der umliegenden Büros mit Gemüse und Produkten vom Bauernhof. men zum ersten Mal an den mobilen Marktstand. «Ich komme jede Woche vorbei. Es stört mich nicht, dass es teurer ist als im Supermarkt, denn es ist schnell und einfach für mich, hier einzukaufen. Ausserdem sind die Produkte sehr frisch», sagt ein Google-Mitarbeiter, bevor er schnellen Schrittes wieder im Bürokomplex verschwindet. Oldtimer sorgt für Begegnungen Leslie Haeny «Wenn die Leute keine Zeit haben, zu uns in den Hofladen zu kommen, bringen wir das Gemüse eben zu ihnen», sagt Sarah Müller von der Jucker Farm. Im Rahmen des Projekts «Farm to Company» fahren sie, Giacinto In-Albon und Christoph Jost regelmässig bei Firmen in der Region Zürich vorbei und verkaufen saisonale Produkte vom Bauernhof an die Mitarbeiter. Seit einigen Monate parkiert der mobile Marktstand jeden Donnerstag, jeweils von 15 bis 18 Uhr, auf dem Hürlimann-Areal vor dem Google-Gebäude. Nicht nur Gemüse: Brot, Kuchen und Honig werden auch verkauft. Regnerischer Tag gab Ausschlag Die Idee des Lädelis auf vier Rädern stammt von zwei Mitarbeitern der Jucker Farm. «Die beiden haben an einem regnerischen Tag, als der Jucker-Hof menschenleer war, eines unserer Firmenautos mit frischen Erdbeeren vom Hof gefüllt und vor den Mettler-Toledo-Gebäuden in Greifensee verkauft», weiss Müller. Mittlerweile werden die Esswaren nicht mehr mit einem einfachen Lieferwagen von Ort zu Ort gebracht, sondern auf dem 1959er-Opel-Blitz präsentiert. Das alte Fahrzeug sorgt für Aufsehen und ist auf dem Google-Areal ein beliebtes Fotomotiv. Da der Oldtimer nur 60 Stundenkilometer schnell Sarah Müller und Giacinto In-Albon vor dem fahrenden Marktstand. fährt, «wenn es bergab geht auch einmal 80», schmunzelt In-Albon, dauert die Anfahrt meist etwas länger. Gerade im Winter ist der alte Truck sehr schwierig zu fahren. Daher sind sich die Jucker-Mitarbeiter noch nicht sicher, ob es das Angebot auch in den kalten Monaten geben wird. Auch wenn kein Schnee liege, sei es ziemlich anstrengend, das alte Gefährt zu fahren, fügt Müller an. Auf das Hürlimann-Areal gelangte der Opel Blitz dank einem Event auf dem Jucker-Hof, bei dem einige Google-Mitarbeiter auf den Truck aufmerksam wurden. Die «Zoogler», wie die Zürcher Google-Mitarbeiter genannt werden, schätzen das Angebot an frischen Früchten, Gemüse, Brot, Kuchen und weiteren Produkten vom Bauernhof direkt vor ihrer Firmentür. Zwar wird der Truck nicht gerade von Kunden überrannt, doch es finden sich immer wieder einige interessierte Käufer. Manche von ihnen kaufen regelmässig, andere kom- Die «Zoogler» sind nicht die Einzigen, die vom Oldtimer angezogen werden. Einige Quartierbewohner und Mitarbeitende anderer Firmen auf dem Gelände nehmen das Angebot ebenfalls in Anspruch. Auf die Frage, ob durch den Opel Blitz schon Kontakte zwischen den als gut versteckt und stets am Arbeitsplatz bleibend geltenden Google-Mitarbeitern und Quartierbewohnern entstanden seien, antwortet In-Albon: «GoogleLeute und Quartierbewohner sprechen öfters miteinander. Ausserdem freuen sich die Anwohner, dass Google mit dem Truck etwas organisiert hat, dass nicht nur seinen Mitarbeitenden vorenthalten ist.» Produkte, die nicht verkauft werden, bringen Müller und In-Albon wieder zurück nach Seegräben auf den Jucker-Hof. «Was noch gut ist, wird entweder im Hofladen verkauft oder zu Kuchen, Saucen oder anderen Produkten verarbeitet», berichtet In-Albon. Jede Firma habe ein bisschen einen anderen Geschmack. Die Google-Leute würden vor allem Früchte und Gemüse kaufen, daher passe man das Sortiment je nach Unternehmensgeschmack und Saison an, ergänzt Müller. Ausserdem würden an heissen Tagen weniger Brot und Kuchen und dafür mehr Früchte gekauft. 8 Zürich 2 Nr. 32/33 11. August 2016 Wir inserieren im Zürich 2 . . . weil Sie bei uns hier oben eine Oase für Geniesser und Tennisspieler antreffen werden. Sarah und Bruno Bachmann Restaurant Baguetteria im TC Leimbach Kleeweidstrasse 105 8041 Zürich-Leimbach TELEFONNUMMERN Zürich 2 AKTUELL Nr. 32/33 11. August 2016 9 Der Hausberg bewahrt einige Geheimnisse In den Fünfzigerjahren spielte sich die Freizeit mangels Auto auf einem beschränkten Raum ab. Urs von Tobel wollte den Erholungsraum Üetliberg wiederentdecken und hat dabei seine neuen Wanderschuhe eingelaufen. der hinauf zum Gratweg, weiter zur Baldern (seit Jahre geschlossen) und via Station Hüsli zurück ins Rüebliland. Schuhe wurden nicht weicher Urs von Tobel* Am Üetliberg kamen keine Stadtzürcher vorbei. Für Schulklassen war es eine Pflichtübung, die meisten Familien schätzten den Üetli als günstiges Freizeitvergnügen, und Jugendgruppen praktizierten am Samstagnachmittag ihre körperliche Ertüchtigung am Hausberg. Doch da war noch was, das mir der drei Jahre ältere Arthur ziemlich von oben herab antönte: «Du hast ja keine Ahnung, was am Abend auf dem Üetli alles abgeht. Die Liebespärchen...» Arthur sprach konsequenterweise nur noch vom Üetlivogel – und ich folgte ihm während meiner Flegeljahre getreulich. Innerliche Klagen Diese Erinnerungen wirkten sich positiv beim Wandern aus. Sie verdrängten innerliche Klagen über den steilen Weg vom Albisgüetli zum Grat. Ich genoss die Morgenkühle des Waldes, bewunderte die kunstvoll gearbeiteten Laternen und freute mich ob der zahlreichen Eiben mit ihren grünen Nadeln und roten Schnuderbeeri. Doch da steckt viel mehr dahinter, nämlich ein Vorkommen von «europäischer Bedeutung», wie mir Marc Werlen, Leiter der Kommunikation von Grün Stadt Zürich erklärte. Die Stadt sei sich ihrer Verantwortung bewusst und Die gefährlichste Wand von Zürich: Die Fallätsche mit der Glecksteinhütte. habe – unterstützt vom Kanton – ein «Programm für Eibenförderung» lanciert. (Wie schön, dass in der Limmatstadt nicht nur Kinder ab zwei Jahren auf Teufel komm raus gefördert werden, dachte ich so für mich.) Im Frühling hat Stadtrat Filippo Leutenegger zudem einen «Eiben Lehrpfad» eingeweiht. Wer mehr über diese Bäume wissen will, die bis zu 1000 Jahre alt werden, google am Besten mit dem Stichwort «Eiben Lehrpfad». Der Gratweg ist erreicht – er passte mir schon als Bub nicht, gleicht er doch eher einer Strasse als einem Bergweg. Ein Highlight erlebte ich als Bub trotzdem in dieser Gegend. Da ragte nämlich die Sprungschanze empor, und ich bewunderte die Skispringer bei ihrem Zürcher Nachtspringen. Leider fehlte der neunfache Schweizermeister und Olympia-Sechste von Cortina (1956), Andreas Däscher. Er musste länger arbeiten und bewies damit, dass er ein echter Amateur war. Und schon tauchte das Schild «Teehütte, 5 Minuten» auf – ich war bei der Fallätsche angelangt. Beim Wort Fallätsche denke ich automatisch an Walter, meinen Banknachbarn im Schulhaus Entlisberg. Denn er erzählt mir bei jedem Klassentreffen «unsere» Fallätschen-Geschichte. Ich hätte mit Die soziale Teehütte Zwischen Uto Staffel und Felsenegg ist die Teehütte die einzige Verpflegungsstation. Offen ist sie an Sonnund Feiertagen, ausgenommen 24., 25. und 31. Dezember. Die Preise haben Seltenheitswert: Huustee 1 Franken, Punsch, Süssmost, Biber- li, Rauchwürstli, Bouillon mit Flädli 2.50 Franken, Landjäger mit Brot 3 Franken, Salsiz mit Brot 5 Franken. Betrieben wird die Hütte vom Verein Alpenclub zur Steile Wand. Die Vereinsmitglieder führen ihre Beiz, und werden sicher nie reich dabei. Foto: Urs von Tobel ihm von der Teehütte aus die Fallätsche traversiert. Beim Aufstieg zur Glecksteinhütte sei er plötzlich festgesessen, keinen Schritt vorwärts oder rückwärts habe er gewagt. Da sei ich vorausgekraxelt, er habe sich an meinem Fuss festgehalten und wir hätten die Glecksteinhütte erreicht. Zu dumm – ich erinnere mich überhaupt nicht an diese Episode. An gute Taten erinnere ich mich ansonsten noch so gerne. Bergrettungen in der Fallätsche sind tatsächlich schon vorgekommen. So befreite die Rega am 6. April 2015 zwei Wanderer aus der Bergnot. Da fasste ich den Entschluss, die Traverse zur Glecksteinhütte in Angriff zu nehmen. Kriminelle führt man ja auch zum Tatort, wo sie sich plötzlich an Details ihrer Missetat erinnern. Bei guten Taten dürfte dies ja auch der Fall sein. Also Abstieg zur Teehütte, darauf eine halbe Stunde umherirren auf Trampelpfaden, doch der Einstieg in die Fallätsche blieb verborgen. Dies obwohl ich zusammen mit meinem Vater diese Traverse etliche Male bewältigte. Übung abgebrochen, wie- Doch die Fallätsche liess mir keine Ruhe. Bei der Recherche musste ich zur Kenntnis nehmen, dass ich sie gar nicht so gut kannte, wie ich glaubte. Dass es neben der Teehütte noch eine Hütte mit dem idyllischen Namen Bristenstäffeli gibt, wusste ich. Aber von einer Felsenkammer und einer Alpinahütte hatte ich keinen Dunst. Über die Glecksteinhütte und ihren Zugang klärte mich wiederum Kommunikationsleiter Marc Werlen auf. Ergebnis: Die Fallätsche ist wie ein Naturschutzgebiet, bei dem die biologische Vielfalt Vorrang geniesst. Durch sie führen keine offiziellen Wege, und Trampelpfade werden von Grün Stadt Zürich nicht unterhalten. Kleine Erdrutsche erschweren die Begehung. Seit mehr als 20 Jahren ist die Stadt Zürich Eigentümerin der Glecksteinhütte. Sie dient seither dem Wildhüter. Der Zugang erfolgt von oben. Also, Üetliberg zum Zweiten. Vergeblich suchte ich auf der südlichen Seite der Fallätsche den Zugang zur Glecksteinhütte. Übung zum zweiten Mal abgebrochen. Doch zwei Wanderungen sollten doch mit einem Erfolgserlebnis gekrönt werden. Die Alpinahütte wollte ich finden, zumal ich im Internet auf eine Beschreibung des Zugangs von Leimbach her gestossen bin. Doch auch dieser kleine Trost blieb mir versagt. Fazit: Ich bin ein mässiger Üetliberg Kenner, eine Exkursion 2017 wird unausweichlich. Dies mit neuen Schuhen, die alten liessen sich von zwei Wanderungen nicht erweichen. * Der Autor Urs von Tobel ist in Wollishofen aufgewachsen. «Heimat bedeutet Respekt und Toleranz» Der Nationalfeiertag wurde auch beim Gemeinschaftszentrum am See in ZürichWollishofen gefeiert. «Zürich 2» ging der Frage nach, was der Begriff «Heimat» für einige der Anwesenden bedeutet. Jeannette Gerber Bis heute 725-mal gefeiert, beweihräuchert und besungen wurde – und wird auch in Zukunft – der Rütlischwur dreier tapferer Vertreter der Kantone Uri, Schwyz und Unterwalden, die sich 1291 gegen die Knechtschaft der Österreicher auflehnten. Abertausende Würste wurden über die Jahre verzehrt, Millionen von Franken für Feuerwerk in den Himmel geschossen, unzählige sinnvolle und andere Reden gehalten. Auch wenn der Anlass nicht mehr ganz so zeitgemäss ist, wird er jährlich hingebungsvoll gefeiert, denn man ist immer noch stolz auf die Taten der besagten Eidgenossen. Der Tag, an dem schweizweit der Patriotismus zelebriert wird. Symbolisch für Freiheit werden Höhenfeuer, die am Nachthimmel weithin sichtbar sind, angezündet. Auch in Wollishofen ist die 1.-August-Feier, organisiert durch den QV, zur Tradition geworden. Friedliche, lokale Koexistenz Es ist tröstlich zu wissen, dass in diesen unsicheren Zeiten doch noch gemütliches Zusammensein möglich ist. Die rege Beteiligung von In- und Aus- Die Volkstümliche Musikuntermalung von Thomi Erb mit «Urbalz». ländern zeugte von friedlicher Koexistenz, wenigstens an diesem speziellen Tag. Es gab die üblichen Würste, Vegi-Gerichte und andere Spezialitäten. Die obligate Festrede hielt Sonja Rueff-Frenkel (FDP-Kantonsrätin Kreis 1 + 2). Sie forderte mehr Mut in der Politik und Toleranz allgemein. Endlich mal zeuseln ... Der gemütliche Teil wurde von der Thurgauer Jodlerin Ruth Felix in entsprechender Tracht eröffnet, darauf folgte volkstümliche Musik von Thomi Erb mit der Gruppe Urbalz, die ebenfalls aus dem Thurgau kommt. Der von Grün Stadt Zürich akkurat aufgebaute Scheiterhaufen für das anschliessende Feuer wurde wie jedes Jahr von der freiwilligen Feuerwehr angezündet und am Schluss auch wieder gelöscht. Kinder durften unter Aufsicht ihrer Eltern endlich auch mal zeuseln. Papa steuerte seinen Teil mit Entzünden von kleinerem und grösserem Feuerwerk bei. Der Begriff «Heimat» Dieser Tag gibt uns die Gelegenheit zu reflektieren, was eigentlich der Begriff «Heimat» für jeden Einzelnen bedeutet. Es war interessant, ein paar Anwesende über deren Auslegung von Heimat zu befragen. Wikipedia beschreibt den Begriff «Heimat» als räumliche Verwurzelung und als Ort der Kindheit, der Erinnerungen und der Geborgenheit. Hier ein paar Statements: Rolf Mühlemann, Chef Milizfeuerwehr Sihltal, die zu Schutz + Rettung gehört: «Heimat bedeutet: Friedlich mit Kollegen und Freunden etwas erleben, wissen, wo die Wurzeln sind, und trotzdem auch über den Hag schauen. Genauso wie es bei der Rolf Mühlemann, Chef Milizfeuerwehr Sihltal, mit Monika Köstli. Feuerwehr ist, eine Institution, die für jedermann offen ist.» Ruth Felix, Jodlerin aus Kirchberg: «Heimat ist, wo ich mich zu Hause fühle, wo man respektvoll und tolerant miteinander umgeht.» Theresa Hensch, Präsidentin der Kirchgemeinde Enge: «Heimat ist für mich die Enge», wo sie seit 1994 wohnt. Jean-Marc Hensch, Swico-Geschäftsführer und VerwaltungsratsPräsident Kongresshaus Zürich AG: «Heimat ist dort, wo ich mich auf die nächste Reise freuen kann.» Michael Schmid, FDP-Gemeinderat Kreis 2 und FDP-Fraktionspräsident: «Heimat ist die Schweiz.» Gabriella Groppetti, Journalistin: «Heimat ist, wo man sich auskennt, wo man sich geborgen fühlt, wo man sich daheim fühlt, wo Sicherheit und Zuverlässigkeit einem ein gutes Gefühl geben.» Die Jodlerin Ruth Felix. Sie trat F.: jg. mit der Gruppe Urbalz auf. 10 Zürich 2 Nr. 32/33 11. August 2016 MARKTPLATZ Publireportage «Wie gesund sind Ihre Venen?» Kulinarische Weltreise der besonderen Art Beschädigte Venen können das Blut nicht mehr richtig zum Herz transportieren. Die Folgen davon sind vielfältig und teilweise auch gravierend. In der Stadtgärtnerei feiert am 25. August die Helvetas-Ausstellung «Wir essen die Welt» Vernissage. Wenn Venenklappen nicht richtig schliessen, fliesst das Blut zurück in Richtung Fuss, staut sich und die Vene «leiert» aus. Durch den Blutstau wird Flüssigkeit in das umliegende Gewebe gedrückt und es treten die bekannten Venenbeschwerden auf: Schweregefühl und Schwellung der Beine, Juckreiz an den Beinen sowie Wärme- oder Hitzegefühl, Ansammlung von Besenreissern oder sogar Krampfadern. Kann man vorbeugen? Gesunde Ernährung und genügend Bewegung wirken sich auf den Rückfluss von venösem Blut zum Herzen günstig aus. Ungünstig sind langes Stehen und Übergewicht. Bei Veranlagung zu Venenproblemen können Stützstrümpfe sowie Produkte zum Einnehmen mit Weinblätterextrakt (z.B. Antistax) helfen. Eine regelmässige äusserliche Anwendung mit Creme oder Gel kann lindernd bei geschwollenen Beinen wirken. Wie gesund sind Ihre Venen? Um Folgen von Venenfunktionsstörungen vorzubeugen, bietet die Apotheke-Drogerie Bahnhof Enge allen interessierten Personen die Gelegenheit, vom 15. bis 20. August für nur 35 Franken mittels einer VenenfunkANZEIGEN Nader Ebrahimi, Geschäftsführer der Apotheke-Drogerie Bahnhof Enge. Foto: zvg. tionsmessung die Gesundheit der Venen zu prüfen. Nach der Messung erhalten Sie vom kompetenten Fachpersonal der Apotheke-Drogerie Bahnhof Enge wertvolle Informationen zu Präventions- und Behandlungsmöglichkeiten. Tun Sie Ihren Beinen etwas Gutes und reservieren Sie sich gleich Ihren Termin unter Telefon 044 201 21 41 – denn Ihre Beine tragen Sie ein Leben lang! (pd.) Apotheke-Drogerie Bahnhof Enge, Tessinerplatz 12, 8002 Zürich, 044 201 21 41. Weitere Infos: www.topwell.ch. Der Mensch muss essen, will er leben. Und er entscheidet täglich aufs Neue, was auf den Teller kommt. Woher stammen die Lebensmittel? Wie wurden sie produziert? Unsere Kaufentscheide haben Auswirkungen auf unsere Gesundheit, beeinflussen aber auch die Umwelt und das Leben anderer Menschen – hier in der Schweiz, in Afrika und anderswo auf der Welt. Die Ausstellung lädt zu einer kulinarischen Weltreise der besonderen Art ein. Sie beleuchtet Facetten rund um das Essen, die Nahrungsproduktion und den Handel, um Genuss und Geschäft, Hunger und Überfluss. Besucherinnen und Besucher tauchen ein in eine Erlebniswelt, die sie aus verschiedenen Perspektiven spielerisch erkunden können. Sie besuchen verschiedene Länder, wo sie Menschen treffen, die ihnen erzählen, wie sie sich ernähren oder wie unsere Nahrung produziert und gehandelt «Wir essen die Welt», Flyer zur Foto: Helvetas Ausstellung. wird: ein Sojabauer in Brasilien; ein junger Fischer in Bangladesch; eine kämpferische Agronomin in Indien; ein Börsenhändler in den USA, der mit Mais geschäftet. Aber auch die eigene Küche ist eine der Destinationen, wo sich Überraschendes entdecken lässt. Und zum Abschluss gewährt die Ausstellung den Reisenden Einblicke in die Zukunft unserer Ernährung. Selbstverständlich erhalten Besucherinnen und Besucher für ihre Weltund Zeitreise einen Pass, mit dem sie den Zoll passieren und Visumstempel sammeln können. Am Schluss der Ausstellung haben sie die Möglichkeit, Eindrücke oder eigene Vorsätze für eine «weltverträgliche» Ernährung als Videobotschaft aufzunehmen. Begrüssung und Einführung in die Ausstellung an der Vernissage: Adrian Stolz, Geschäftsbereichsleiter Grün Stadt Zürich, Katia Weibel, Stiftung Mercator Schweiz, Melchior Lengsfeld, Geschäftsleiter Helvetas Swiss Intercooperation. Musikalische Einlagen mit Rodrigo Botter Maio und dem Trio Dois A Um. Passend zur Ausstellung gibt es in der Stadtgärtnerei eine dokumentierte Präsentation von verschiedenen Hülsenfrüchten. (zw.) Vernissage: Donnerstag, 25. August, 18.30 Uhr. Anmeldung bis 22. August online auf www.stadt-zuerich.ch/stadtgaertnerei. Ausstellung bis 17. April 2017. Stadtgärtnerei – Zentrum für Pflanzen und Bildung, Sackzelg 27, 8047 Zürich. Öffnungszeit: täglich 9–17.30 Uhr. Eintritt frei. Liebhaberbotanikern über die Schulter geschaut Bei einer öffentlichen Führung durch die laufende Fokusausstellung «Sukkulentengärten – Geschichten einer Faszination» berichtet Urs Eggli, Botaniker und Kurator der Ausstellung, Spannendes über den Hobbybotaniker Fürst und Altgraf zu Salm-Reifferscheid-Dyck (1773–1861). Der Adelige hatte Zeit, Musse und die nötigen Geldmittel, um sein Schlossgelände zu einem eigentlichen botanischen Garten zu entwickeln. Er begann schon vor dem Jahr 1800, Kakteen und andere Sukkulenten zu pflegen, und bald gehörte seine Sammlung zu den reichhaltigsten ganz Europas. Die Führung zeigt seine und die Arbeitsweise von vier weiteren Persönlich- keiten aus der vergangenen Sukkulentenkunde. Welche sukkulenten Pflanzen waren damals schon bekannt, welches Wissen ist stetig dazu gekommen, und woher bezogen die Kakteenliebhaberinnen der ersten Stunde ihre Information? (pd.) Do, 25. August, 17.30–18.30 Uhr, Sukkulenten-Sammlung Zürich, Mythenquai 88. Zürich 2 AKTUELL Nr. 32/33 11. August 2016 11 Arboretum sorgt für gemischte Gefühle Die Stadt hat ausgemistet. Sträucher und Unkraut sind weg, dafür entstand ein neuer Uferweg. «Zürich 2» war im Arboretum und hat bei den Zürcherinnen und Zürchern nachgefragt, wie ihnen das sanierte Seeufer gefällt. Nadja Hermann Die Sanierung des Arboretums ist beendet und bringt die ursprüngliche Gestaltungsidee von 1887 wieder zur Geltung: die Aussicht auf den See und die Glarner Alpen. Die Meinungen sind gespalten – Geldverschwendung oder eine Aufwertung des Seeufers? Die Zürcherinnen und Zürcher sind sich nicht einig. Das interessiert die Touristen wenig. Eine Urlauberin aus den Niederlanden sagt: «Ich weiss zwar nicht, wie der Park vorher ausgesehen hat, aber er gefällt mir sehr gut. Er wirkt sehr gepflegt.» Die Sauberkeit sticht den Besucherinnen und Besuchern besonders ins Auge. «Der Park sieht aus wie geschniegelt und gebügelt», meint eine Dame aus Deutschland. kommen. Jetzt im Sommer an der Sonne möchten die Leute Spass haben, sich erholen, oder sie kommen zum Grillieren.» Eva Germann, Besitzerin der Hafen Enge Beiz «Der neue Weg ist recht gut. Aber ich finde, dass sie etwas lange gebraucht haben mit der Umgestaltung. Der Park sieht heller, freundlicher und sauberer aus. Mir fällt auf, dass es jetzt am oberen Weg mehr Velofahrer hat. Was manchmal etwas gefährlich ist, da sie meistens ziemlich schnell fahren.» Sarkis Avdalian. Fotos: Nadja Hermann Fotos: zvg. Cyril L’Eplattenier, Mitarbeiter Bootsvermietung Enge «Die Glarner Alpen und den See hat man vorher schon gut gesehen. Meiner Meinung nach war die Sanierung reine Geldverschwendung. Die Stadt hat wohl vergessen, dass ein 60-jähriger Bunker im Weg steht und diesen für Kinderwagen unpassierbar macht. Da haben sie sich nicht viel überlegt. Früher war es optimaler gelöst. Jetzt hat man einfach zwei Wege, die drei Meter voneinander entfernt sind. Das bisschen mehr Aussicht für die fünf Leute, die auf den Bänken sitzen, ist es nicht wert. Der obere Teil mit dem Seeanschluss gefällt mir aber besser.» Sarkis Avdalian, Mitarbeiter ERZ Entsorgung & Recycling Zürich Stadt finanzierte die Sanierung «Der Park gefällt mir besser, aber auch vor der Sanierung war er nicht schlecht. Die Erneuerungen machen den Park noch schöner. Aber die Leute müssen jetzt mit dem Feuer aufpassen und beim Grillieren etwas darunter legen. Ansonsten wird das neue Gras schnell beschädigt. Ich glaube, dass die Leute gerne hier hin- Gerüchten zufolge hat die ZürichVersicherung die Sanierung finanziert. Im Gegenzug dürfe sie, so hiess es, das geplante Gebäude um fünf Meter erhöhen. Dieses Gerücht stimmt nicht. «Die Sanierung der Uferzone des Arboretums und der Mehrwertausgleich haben nichts miteinander zu tun. Das sind zwei Eva Germann. Früher war das Seeufer mit Sträuchern überwuchert. Cyril L’Eplattenier. Der neue Weg sorgt für eine bessere Aussicht auf die Alpen. völlig verschiedene Dinge», sagt Mike Sgier, stellvertretender Leiter Kommunikation des Tiefbau- und Entsorgungsdepartements der Stadt Zürich auf Anfrage. Der Versicherungskonzern zahlte einen Mehrwertausgleich für die Öffentlichkeit von rund acht Millionen Franken an die Stadt Zürich, weil sich der Wert dieses Baulandes durch die Umzonung erhöhte. Diese Zahlung ist für die Neugestaltung der Hafenpromenade Enge vorgesehen. Die Uferzone des Arbo- retums sei über gebundene Ausgaben finanziert worden, und für den neuen Fussweg habe der Stadtrat einen Objektkredit bewilligt, wie Sgier weiter erläutert. Insgesamt kostete die Sanierung des Arboretums fünf Millionen Franken. GSZ-Mitarbeiter beraten im Umgang mit Problempflanzen. In der neuen Broschüre sind alle acht offiziellen Grillstellen auf dem Adliswiler Stadtgebiet gelistet. Foto: zvg. Adliswil gibt Broschüre mit Grillplätzen heraus «Sie möchten an der Sihl grillieren, aber wissen nicht, wo es offizielle Grillplätze gibt?» Dann hilft die neue Broschüre weiter, die die Stadt Adliswil kürzlich herausgegeben bzw. als PDF ins Netz gestellt hat. Interessierte finden darin Informationen sowie Koordinaten der acht offiziellen Grillstellen auf dem Adliswiler Stadtgebiet. Online ist die Broschüre unter www.adliswil.ch, Stichwort «Aktuelles», zu finden. In diesem Zusammenhang stellt sich natürlich die Frage, mit welchem Grillholz am besten grilliert werde? Als Grillholz benötigt man idealerweise zunächst sehr fein Eine Postkarte von 1934 zeigt das Seeufer wie es damals war. gespaltene Buchenholzscheite. Die üblichen, grob gespaltenen langen Scheite für den Kamin eignen sich nicht als Grillholz. Grillholzscheite sollen je nach Grill maximal 20 cm lang und nicht viel dicker als 5–8 cm sein. Das Grillholz sollte eine Restfeuchtigkeit von 20 Prozent nicht überschreiten, damit ein einwandfreies Abbrennen und eine feine Glutentwicklung gewährleistet sind. Buchenholz gibt dem Grillgut einen besonderen Geschmack und ist in der Handhabung sehr sauber. Und damit noch zu den elementaren Wurstgrilltipps: Nur braune Würste einschnei- den, nicht weisse wie z.B. Kalbsbratwurst. Nur Brühwürste einschneiden, nicht rohe Bratwürste wie Bauernbratwurst oder Merguez. Bei mittlerer Hitze grillieren (ca. 180°–200°C). Gelegentlich wenden und bis zu einer schönen goldgelb-braunen Farbe grillieren. Eine Bratwurst sollte in 8 bis 12 Minuten fertig grilliert sein. Anschliessend nicht auf dem Grill liegen lassen, sonst wird der Darm zäh. Achtung: Erst bei schöner Glut grillieren. Diese Tipps stammen übrigens von Philipp Glauser, Metzger, Koch und Präsident der Swiss Barbecue Association. (zh2.) Foto: zvg. Wie man Ambrosia an den Kragen geht Grün Stadt Zürich (GSZ) führt wieder eine Problempflanzen-Standaktion durch: Auf dem Lindenplatz werden an einem Marktstand unter der Leitung von Andreas Kunz, Donat Albin und Dominique Meister verschiedene Problempflanzen präsentiert. Ambrosia, Riesenbärenklau, kanadische Goldrute und Sommerflieder haben eines gemeinsam: Sie sind invasive Pflanzenarten, die sich stark ausbreiten und die heimische Biodiversität konkurrieren. Ausserdem können die sogenannten Problempflanzen wirtschaftliche Schäden anrichten oder auch die Gesundheit gefährden. Auf dem Lindenplatz werden verschiedene Problempflanzen präsentiert. Interessierte können sich die Pflanzen genau ansehen und sich von den GSZ-Mitarbeitenden im Umgang mit Problempflanzen beraten lassen. Neben den Praxistipps gibt es Informationsmaterial und Erkennungshilfen zum Mitnehmen. GSZ empfiehlt daher: «Kommen Sie vorbei, und gehen Sie den Problempflanzen in Ihrem eigenen Garten an den Kragen.» (pd.) Sa, 20. August, 7 bis 12 Uhr, Lindenplatz. 12 Zürich 2 Nr. 32/33 11. August 2016 SPORT / MARKTPLATZ FC Wollishofen muss in der 3. Liga antreten Der unfreiwillige Neustart für den FC Wollishofen in der 3. Liga gestaltet sich mit vielen offenen Fragen. die Neville, beides B-Junioren. Vom FCKR stossen die A-Junioren Raphael Jörg und Tim Fuchs zum SonnauTeam. Von Langnau a. A. kommt Rinev Dzemaili. Wer nicht an ein gutes Abschneiden in der tieferen Liga glaubt, muss gar nicht erst antreten, ist man geneigt zu sagen. Dennoch: Die Erfahrung zeigt, dass gerade in dieser Klasse der Kampf um gute Rangierung sehr hart und der Aufwand kaum geringer ist. Man bedenke zum Beispiel nur, dass die Partien nicht mehr von einem Trio geleitet werden. Ein einziger Schiedsrichter trägt die Verantwortung. Da gibt es schon mal Sanktionen zu schlucken, die nicht dem Gusto aller Spieler und Zuschauer entsprechen. In Sachen Fairness hatte der FCW in der letzten Spielzeit ein sehr gutes Zeugnis erhalten. Bruno Lendenmann Neu oder überraschend ist der Abstieg aus der 2. Liga für die Kicker von Zürich Süd nicht. Erfahren genug sind die Wollishofer in Sachen Abstieg und Aufstieg. Rolf von Allmen hat, dreimal allein in seiner Funktion als Vereinspräsident, fast alles erlebt, was zum Fussball gehört. Er findet es einfach «schade, dass es so gekommen ist». Fehler und Fehlbare wurden rasch geortet. Doch es bringe nichts, jetzt zurückzublicken. «Den Fokus nach vorne richten, heisst es jetzt», meint der Präsident. Neustart mit einigen Jungen Was gibt es in der 3. Liga zu jubeln? Der abgestiegene FC Wollishofen bereitet sich auf die Saison vor. Trainer Adrian Frare bleibt bei seiner bekannten Zurückhaltung, soweit dies allfällige Forderungen oder Gelüste nach einem Wiederaufstieg betrifft: «Der FCW muss jede Saison in der zweiten, der höchsten regionalen Liga geniessen. Mehr liegt nicht drin.» Ein Neustart also, wie vor vier Jahren. Dieser erfolgt mit einigen jungen Spielern mit Jahrgängen 1998, 1999 und 2000. Den harten Kern bilden Akteure, die seit vier Jahren oder länger für den FCW kicken. «Wohin uns die Reise führt, sehen wir dann in der Winterpause. Ein sofortiger Wiederaufstieg ist bei uns kein Thema», stellt Frare klar. Unter den Abgängern ist Adriano Sodano der prominenteste Spieler. Der Italiener und ehemalige Profi geht zum Mitabsteiger Birmensdorf und hat sich beruflich durch eine Anstellung bei der Post verbessert. Damit ist er nicht der erste Fussballer, der zwischen Limmattal und Säuliamt Foto: zvg. diesen Weg eingeschlagen hat. Ljatifi (Spieler und Junioren-Trainer im FCW) wird seine Spielkunst neu beim FC Adliswil zeigen. Oswald wird Trainer in Horgen, wohin ihn Loosli begleitet. Zwei Zuzüge ins Kader der 1. Mannschaft kommen aus den eigenen Reihen: Stefan Cvetkovic und Ko- Vorbereitungsspiel verloren Das Vorbereitungsspiel gegen FC Seefeld (3. Liga) ging verloren. Als weiteren Test darf man das Cupspiel gegen den 2.-Ligisten FC Bassersdorf betrachten. Es findet am kommenden Sonntag um 17 Uhr statt. Zum Meisterschaftsauftakt (So, 21. August, 10.15 Uhr) empfängt der FCW den FC Hausen am Albis auf der Sonnau. H I N TE R G R U N D Zürich 2 Nr. 32/33 11. August 2016 13 Depotweg: Sexarbeiterinnen schätzen die Sicherheit Vor drei Jahren wurde der Strichplatz Depotweg in Altstetten eröffnet. «Zürich 2» hat nachgefragt, was sich seitdem getan hat und wie die Anwohner mittlerweile zu den «Sex-Boxen» stehen. sammenarbeit mit der Polizei konnten bereits mehrere Fälle von Ausbeutung und/oder Frauenhandel aufgedeckt und Sexarbeiterinnen aus ihrer misslichen Lage befreit werden», berichtet Schuster. Ein schöner Erfolg sei, dass es auf dem Strichplatz selbst nach wie vor zu keinen gravierenden Gewaltvorfällen gekommen sei. Ticketautomaten und Gespräche Leslie Haeny Bei der Quartierbevölkerung sorgte die Eröffnung des Strichplatzes Depotweg im August 2013 nicht gerade für Luftsprünge. Bei der Volksabstimmung 2012 war die Errichtung des Strichplatzes zwar gutgeheissen worden, Quartierbewohner hatten jedoch klar dagegen gestimmt. Auch die eingereichten Baurekurse zeigten, dass viele gegen den neuen Strichplatz waren. Drei Jahre nach der Eröffnung sieht die Situation anders aus: «Die Akzeptanz des Strichplatzes ist sehr hoch, es gibt keine Beschwerden», weiss Nadeen Schuster, Kommunikationsverantwortliche der Sozialen Einrichtungen und Betriebe (SEB) der Stadt Zürich. Der Kontakt mit den Anwohnern sei eng. Es gebe eine Begleitgruppe, die sich in regelmässigen Abständen treffe. Auch die anfänglich eher niedrige Nutzung des Strichplatzes aufgrund der damals grossen öffentlichen Aufmerksamkeit ist mittlerweile kein Thema mehr. «Die Freier werden nicht gezählt, doch zu Spitzenzeiten fahren Autos im Sekundentakt durch den Parcours.» Natürlich gebe es Sorgten für Aufruhr: Die «Sex-Boxen». Im «Flora Dora»-Pavillon erhalten die Prostituierten Beratung. aber auch ruhigere Zeiten für die 20 bis 25 auf dem Strichplatz arbeitenden Prostituieren, schildert die Kommunikationsverantwortliche. Der Strichplatz wurde nicht nur errichtet, um die städtische Bevölkerung allgemein zu entlasten und den Strassenstrich-Betrieb am Sihlquai einzustellen, sondern auch, um die Prostituierten zu schützen. So befindet sich während der Öffnungszeiten stets Sicherheitspersonal von Sicherheit, Intervention, Prävention Zurich (sip) auf dem Gelände. Den Sexarbei- Foto: Stadt Zürich, Niklaus Spoerri Foto: Lisa Maire terinnen steht zudem ein Pavillon der Organisation «Flora Dora» zur Verfügung. Dort erhalten die Frauen medizinische und soziale Beratung, können etwas kochen und sich ausruhen. «Die Frauen schätzen den Strichplatz als sicheren Arbeitsort. In Zu- Seit Anfang 2013 gibt es neben dem Depotweg nur noch zwei weitere legale Strichzonen in der Stadt: Eine befindet sich an der Häringstrasse im Niederdorf, die andere in der Brunau. Des Weiteren schreibt die vor drei Jahren in Kraft getretene Prostitutions-Gewerbeverordnung (PGVO) vor, dass alle Sexarbeiterinnen eine Bewilligung bei der zuständigen Stelle der Stadtpolizei einzuholen haben. Strassenprostituierte müssen ausserdem vor Arbeitsbeginn jeweils ein Ticket für fünf Franken pro Tag an einem Automaten lösen, um ihrem Geschäft legal nachgehen zu können. Mit zum Bewilligungsverfahren gehört ein Gespräch mit Mitarbeiterinnen von «Flora Dora». Diese obligatorischen Gespräche hätten sich als Erstkontakt zwischen den Sexarbeiterinnen und der Frauenberatung bewährt, erklärt Schuster. Wie der Strichplatz Depotweg soll auch die PGVO dafür sorgen, dass die Auswirkungen der Prostitution auf die Bevölkerung möglichst gering sind und die Prostituierten gleichzeitig vor Ausbeutung und Gewalt geschützt werden. «Längst fällige Grundsatzdiskussion findet nicht statt» sich hohe Gewinne realisieren lassen und das Risiko einer Verurteilung klein ist. Die Schweiz ist damit ein attraktives Zielland. Dass eine gesetzliche Regelung, die Zuhältern und Menschenhändlern nützt, gleichzeitig auch die Prostituierten schützt, kann niemand ernsthaft glauben. Offizielle Strichzonen und Bewilligungsverfahren: Andrea Gisler, Präsidentin der Frauenzentrale Zürich und Rechtsanwältin, bezieht im Gespräch mit «Zürich 2» Stellung zur aktuellen Situation der Prostituierten in Zürich und in der Schweiz. Was halten Sie vom Konzept des Strichplatzes in Altstetten? Nichts. Der Strassenstrich wurde einfach vom Sihlquai an den Stadtrand gezügelt und technokratisch geregelt. Frauen in Boxen zu stellen, die an Autowaschanlagen erinnern, ist entwürdigend. Mit dem Geld, das für die Infrastruktur und den Unterhalt aufgewendet wird, könnten in den Heimatländern nutzbringende Projekte für die Frauen realisiert werden. Zudem fragt sich, weshalb die Steuerzahlenden die sexuellen Vorlieben bestimmter Männer mitfinanzieren müssen. Leslie Haeny Andrea Gisler, denken Sie, in der Stadt Zürich wird zu locker mit Prostitution umgegangen? Wer sich kritisch zum Thema Prostitution äussert, gilt in der Schweiz schnell als prüde, spiessig oder rückständig. Zürich will weltoffen und modern sein. Es ist bequemer, Prostitution schönzureden, als sie zu hinterfragen. Sähen Sie ein landesweites Prostitutionsverbot, so wie es momentan in Schweden existiert, als begrüssenswerte Lösung? Der Europarat hat 2014 in einer Resolution den Mitgliedstaaten empfohlen, nach dem Vorbild Schwedens den Kauf von sexuellen Dienstleistungen zu verbieten. Ob die Bestrafung von Freiern tatsächlich der richtige Weg ist, ist offen. Prüfenswert ist der Ansatz auf jeden Fall. Ungeachtet der Entwicklungen in Europa findet in der Schweiz die längst fällige Grundsatzdiskussion über Prostitution nicht statt. Bevor Massnahmen ergriffen werden, muss das Ziel klar sein. Müsste ich zwischen der sogenannt liberalen Regelung Deutschlands und dem schwedischen Modell wählen, würde ich mich klar für Letzteres entscheiden. Hält nicht allzu viel vom Strichplatz-Konzept: Die Präsidentin der Frauenzentrale Zürich, Andrea Gisler Würde ein Verbot nicht eher dazu führen, dass viele Frauen illegal arbeiten und sich somit unnötig gefährden? Schliesslich suchen Menschen, die ein illegales Gewerbe ausüben, in Notfällen normalerweise keine Hilfe bei den Behörden. Dieses Argument hört man sehr oft von Befürwortern einer liberalen Regelung. Jedoch machen sich die Frauen in Schweden nicht strafbar, sondern nur die Freier. Natürlich braucht es bei einem Prostitutionsverbot flankierende Massnahmen, wie Anlaufstellen, Beratung und Ausstiegsprogramme. In der Schweiz wird so getan, als ob die Prostituierten hier in einem geschützten Rahmen arbeiten würden. Das ist jedoch nicht der Fall. Bei meiner Tätigkeit als Rechtsanwältin sehe ich, wie schwierig es für Opfer ist, Anzeige zu erstatten und auszusagen, gerade wenn es den Intimbereich betrifft. Bei Kontrollen in Etablissement werden nicht die Arbeitsbedingungen der Frauen überprüft, sondern lediglich, ob diese gültige Arbeits- und Aufenthaltspapiere haben. Mit dem Schutz ist es nicht weit her. Gibt es die selbstbestimmte Prostituierte, die ihren Job gerne macht, demnach gar nicht? Wenn es sie gibt, handelt es sich um eine statistisch vernachlässigbare Grösse. Viele Prostituierte haben schon in der Kindheit Gewalt und sexuelle Ausbeutung erlebt, sind sehr jung, häufig ungebildet, sozial be- Foto: zvg nachteiligt und kommen aus den Armutsgegenden Europas. Hier von Selbstbestimmung zu reden, grenzt an Zynismus. Können Ausbeutung der Sexarbeiterinnen und Menschenhandel denn nur durch ein Prostitutionsverbot bekämpft werden? Nein. Es gibt auch andere Möglichkeiten, namentlich Prävention, niederschwellige Unterstützung der Prostituierten von Beratung, Gesundheitsversorgung bis hin zu Ausstiegshilfen, besserer Opferschutz und wirksamere Strafverfolgung. Klar ist, dass Menschenhändler und Zuhälter dorthin gehen, wo sie ideale Bedingungen vorfinden. Das sind Länder, in denen die Prostitution legal ist, wo Das klingt sehr kritisch. Stellt denn der Strichplatz in Altstetten für die Prostituierten nicht eine Verbesserung dar und ist daher positiv zu beurteilen? Das kommt immer darauf an, womit man es vergleicht. Im Gegensatz zu den haarsträubenden Verhältnissen am Sihlquai ist der Strichplatz natürlich eine Verbesserung. Gibt es aktuelle Projekte der Frauenzentrale, die sich mit dem Thema Prostitution beschäftigen? Vor einigen Jahren gab es ein fertiges Projekt, dieses verlief aber im Sand. Momentan stellen wir uns vor allem die Frage, was getan werden muss, um ähnlich wie in Deutschland, in Frankreich oder in Schweden die Debatte über Prostitution auch in der Schweiz anzustossen und die kritischen Stimmen zu bündeln. 14 Zürich 2 Nr. 32/33 11. August 2016 Veranstaltungen & Freizeit BUCHTIPP Die Bibliothek Küsnacht empfiehlt: Zwischen Kulturen Die Frage von Integration und Identität wird in vielen aktuellen Werken beleuchtet; ein schönes Beispiel ist «Weil wir längst woanders sind» von Rasha Khayat, das von einem Geschwisterpaar zwischen zwei Kulturen erzählt. Basil und Layla haben einen Vater aus Saudi-Arabien und eine Mutter aus Deutschland. Ihre Kindheit verbringen sie denn auch im Land des Vaters, ihre Schulund Studienzeit in Deutschland. Allerdings fühlen sie sich dort nie richtig dazugehörig. Die Eltern raten ihnen, aus beiden Welten das Beste zu nehmen. Das Mädchen Layla entscheidet sich dann allerdings, einen Ingenieur in SaudiArabien zu heiraten, den sie kaum kennt. Die Mutter bringt dafür kein Verständnis auf und weigert sich, an die Hochzeit zu reisen. Der Bruder hingegen erkennt, dass Layla in der arabischen Familie zufrieden ist. Die Autorin Rasha Khayat, geboren 1978 in Dortmund, wuchs in Jeddah auf. Als sie elf war, zog ihre Familie nach Deutschland. Seit 2005 lebt sie als freie Autorin in Hamburg. Bekannt geworden ist ihr Blog «West-östliche Diva». Rasha Khayat: «Weil wir längst woanders sind». Dumont-Buchverlag, 2016. 187 Seiten. Über Illusionen Emanuel Bergmann entführt uns in seinem Roman «Der Trick» in die Welt der Magier. Protagonist der Geschichte ist Moshe Goldenhirsch. In Prag geboren, macht er als «Der grosse Zabbatini» Karriere im Berlin der 30er-Jahre. Er überlebt den Holocaust und wandert nach dem Krieg nach Los Angeles aus. In die Jahre gekommen, lebt er schliesslich in einem Altersheim. Dort findet ihn Max, ein 11-jähriger Ausreisser, der von der Zauberei fasziniert ist und den «Grossen Zabbatini» bitten möchte, mit einem Liebeszauber die zerrüttete Ehe seiner Eltern zu retten. Gelingt den beiden diese Zauberei? «Der Trick» ist ein spannender und sehr schön erzählter Roman. Der Autor, Emanuel Bergmann mit Jahrgang 1972, wurde in Saarbrücken geboren und wanderte in jungen Jahren nach Los Angeles aus, um dort Filmschaffen und Journalismus zu studieren. Derzeit unterrichtet er Deutsch und schreibt für verschiedene deutsche Zeitschriften. Emanuel Bergmann: «Der Trick». Diogenes Verlag, 2016. 395 Seiten. Was, wann, wo – Tipps für Anlässe in der Region Jeden Montag und Mittwoch Hatha Yoga in Wollishofen: Montag 9.30-11.00 Uhr im ref. Kirchgemeindehaus Kilchbergstrasse 21, Mittwoch, 18.30-20.00 und 20.15-21.45 Uhr, im Rhythmiksaal des Zentrums für Gehör und Sprache, Frohalpstr. 78. Eingang Hauptgebäude, hinten links. Heidi Risi, Diplom-Yogalehrerin YS/EYU, Tel. 044 481 86 08. www.pranava-yoga.ch. Donnerstag, 11. August 14.00–16.00 Gartencafé mit Tanzmusik: Mit dem Trio Eschba Klänge. Pflegezentrum Entlisberg, Paradiesstrasse 45. 21.00 Hörspiel von Orson Welles/Klaus Schöning: Fabriktheater (Rote Fabrik), Seestrasse 395. Donnerstag, 18. August 14.00–16.00 Gartencafé: Pflegezentrum Entlisberg, Paradiesstrasse 45. 17.00–20.00 Abendcafé: Pflegezentrum Entlisberg, Paradiesstrasse 45. 21.30 Open-Air-Kino: «Jakob der Lügner». Rote Fabrik, Seestrasse 395. Dienstag, 23. August Brunnenführung: Zürichs Brunnenvielfalt entdecken. Treffpunkt ist der Lindenhof mit Abschluss auf dem neuen Münsterhof. Infos auf www.stadtzuerich.ch/wasserversorgung. Anmeldung erfor- derlich: wvz-info@zuerich.ch oder 044 415 21 11. Lindenhof. 9.30–11.30 Blueme- und Pflanze-Märt: Pflegezentrum Entlisberg (Wintergarten), Paradiesstr. 45. Mittwoch, 24. August 11.00 bis 20.00 Art & Food Market: Zwischen einer urbanen Schiffcontainer-Landschaft präsentieren und kreieren über 15 Kreative ihre Gemälde, Fashion mit Mehrwert, Graffitis, Köstlichkeiten aus aller Welt und spannende Live-Vorstellungen. Sihlcity, Kalanderplatz 1. Donnerstag, 25. August 11.00 bis 20.00 Art & Food Market: siehe 24.8. Sihlcity, Kalanderplatz 1. 17.30–18.30 Öffentliche Führung: «Sukkulentengärten – Geschichten einer Faszination», mit Urs Eggli, Botaniker und Kurator der Ausstellung. Sukkulenten-Sammlung Zürich, Mythenquai 88. 21.30 Open-Air-Kino: «The Boat that rocked». Rote Fabrik, Seestrasse 395. 17.30–18.15 Einführung Short Pieces: Short Pieces sind ein Kernstück des Zürcher Theater-Spektakels. An den Einführungsveranstaltungen stellen Mitglieder der Programmgruppe des Festivals die teilnehmenden Künstlerinnen und Künstler vor. Fabriktheater (Rote Fabrik), Seestrasse 395 Samstag, 27. August 10.30 bis 20.00 Art & Food Market: Zwischen einer urbanen Schiffcontainer-Landschaft präsentieren und kreieren über 15 Kreative ihre Gemälde, Fashion mit Mehrwert, Graffitis, Köstlichkeiten aus aller Welt und spannende Live-Vorstellungen. Sihlcity, Kalanderplatz 1. 14.00–17.00 Kinder-Workshop Fanartikel basteln 2: Do it yourself: Buttons, Fahnen, Kleber, Schablonen. Geschäftsstelle FC Zürich, Werdstrasse 21. 17.30–18.15 Einführung Short Pieces: Short Pieces sind ein Kernstück des Zürcher Theater-Spektakels. An den Einführungsveranstaltungen stellen Mitglieder der Programmgruppe des Festivals die teilnehmenden Künstlerinnen und Künstler vor. Fabriktheater (Rote Fabrik), Seestrasse 395. Freitag, 26. August 11.00 bis 20.00 Art & Food Market: Zwischen einer urbanen Schiffcontainer-Landschaft präsentieren und kreieren über 15 Kreative ihre Gemälde, Fashion mit Mehrwert, Graffitis, Köstlichkeiten aus aller Welt und spannende Live-Vorstellungen. Sihlcity, Kalanderplatz 1. Sonntag, 28. August 11.00–16.00 Tag der offenen Kurstüre: Um 15.30 Uhr erzählt Schauspieler Jörg Bohn auf der Bühne eine kurze Geschichte für die ganze Familie. Theater Purpur, Grütlistrasse 36. Nähe Bahnhof Enge/Tessinerplatz. «Züri hornt» am 20.8. KIRCHEN Reformierte Kirchgemeinde Wollishofen www.kirchewollishofen.ch Sonntag, 14. August 10.00 Gottesdienst mit Pfarrer Klaus Wagner Kollekte: Ev. Frauenbund Zürich Alte Kirche Mittwoch, 17. August 19.15 Ökum. Nachtgebet Alte Kirche Sonntag, 21. August 10.00 Gottesdienst mit Pfarrer Sönke Claussen Kollekte: Espoir Hoffnung für Kinder, Alte Kirche Anschliessend: Chilekafi Montag, 22. August 14.30 Wollichörli für SeniorInnen Kirchgemeindehaus Kilchbergstrasse 19.00 Probe Kirchenchor, Kirchgemeindehaus Kilchbergstrasse Dienstag, 23. August 20.00 Probe Gospel Singers, Kirchgemeindehaus Kilchbergstrasse Mittwoch, 24. August 19.15 Ökum. Nachtgebet, Alte Kirche Pfarrei St. Franziskus www.st-franziskus.ch Samstag, 13. August 10.15 Verstorbenen-GedenkEucharistiefeier im PZ Entlisberg 17.30 Wortgottesdienst mit Kommunionsfeier Sonntag, 14. August 9.30 Wortgottesdienst mit Kommunionsfeier 11.15 Wortgottesdienst mit Kommunionsfeier 17.30 Keine Santa Messa in lingua italiana Samstag, 20. August Ab 17.00 Beichtgelegenheit 17.30 Eucharistiefeier Sonntag, 21. August 9.30 Eucharistiefeier 11.15 Eucharistiefeier 17.30 Keine Santa Messa Kirche Enge www.kirche-enge.ch Donnerstag, 11. August 17.00 Kirche Enge: Turmführung Treffpunkt vor dem Haupteingang Sonntag 14. August 10.30 Gottesdienst in der Kirche Enge, Pfr. Ulrich Hossbach, Kollekte: Spendgut, Kirchenbus im Normalfahrplan Sonntag 21. August 10.30 Gottesdienst in der Kirche Enge, Pfrn. Gudrun Schlenk Kollekte: CBM, Kirchenbus im Normalfahrplan Donnerstag, 25. August 17.00 Kirche Enge: Turmführung Treffpunkt vor dem Haupteingang Mit «Züri hornt (vis-à-vis)» zeigt das Ressort Jazz/Rock/Pop der Stadt Zürich am Samstag, 20. August, ab 15 Uhr eine Stafette von fünf Bands und einer Solokünstlerin am «Theater Spektakel». Vom Folk von Steiner & Madlaina über das Ein-Frau-Orchester von Fatima Dunn, Pop von Anna Känzig, Western-Country von Anaheim, Delta-Blues von Nadja Zela bis zum Ghost-Jazz von Marena Whitcher: sechs Acts, die die Qualität des Zürcher Musikschaffens in seiner ganzen Vielfalt zeigen. Der Eintritt ist frei. (pd.) Datum/Zeit: Samstag, 20. August 2016, ab 15 Uhr. Ort: Theater Spektakel, Landiwiese am Mythenquai. Programm: 15.20 Uhr: Steiner & Madlaina – Schiffsrundfahrt ab Landiwiese; 16.30 Uhr: Fatima Dunn – Zentral-Bühne; 18.00 Uhr: Anna Känzig – Saal; 19.30 Uhr: Anaheim – Saffa-Insel; 21.30 Uhr: Nadja Zela – Saal; 23.30 Uhr: Marena Whitcher’s Shady Midnight Orchestra – Saal. Eintritt: kostenlos. Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Auflage: 15’900 (Wemf beglaubigt) Jahresabonnement: Fr. 90.– Inserate: Fr. 1.50/mm-Spalte Anzeigenschluss: Freitagmorgen vor Erscheinen, 10 Uhr Geschäftsleitung/Verlag: Liliane Müggenburg Redaktion: Lorenz Steinmann (ls.), Tel. 079 660 28 59, E-Mail: zuerich2@lokalinfo.ch Redaktionelle Sonderthemen: Pia Meier (pm.), Lisa Maire (mai.) Ständige Mitarbeiter: Bruno Lendenmann (bpl.), Jeannette Gerber (jg.), Gabi Faerber (gf.), Pascal Wiederkehr, Benny Epstein, Hans Suter (hs.), Hans Lenzi (hl.), Beatrice Christen (ch.). Anzeigenverwaltung: Andrea Kehl, Mayjoy Föhn, Tel. 044 913 53 33 Anzeigenverkauf: Simona Demartis-Lüdi, Tel. 079 306 44 41 simona.demartis@bluewin.ch Produktion: AZ Verlagsservice AG, 5001 Aarau Abonnementsdienst: Tel. 044 913 53 33, abo@lokalinfo.ch Redaktion/Verlag, Vertrieb: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich, Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 E-Mail: lokalinfo@lokalinfo.ch, www.lokalinfo.ch Druck: St. Galler Tagblatt AG, St. Gallen-Winkeln Zürich 2 Veranstaltungen & Freizeit Eine Wanderung durch das Gartenjahr «Urmutter Natur und ihre vielen Gesichter» heisst die Veranstaltung von Clara Luisa Demar und Hildegard Flück über Heilpflanzen und die Kunst des Räucherns im «Haus zu den drei Tannen». Nadja Hermann Am Samstag, 27. August, laden Clara Luisa Demar und Hildegard Flück zum zweiten Teil der Veranstaltung «Urmutter Natur und ihre vielen Gesichter – eine Wanderung durch das Gartenjahr» ein. Diese Veranstaltung handelt vom Gartenjahr Juli bis Dezember und findet im «Haus zu den drei Tannen» in der Enge statt. Clara Luisa Demar erzählt Geschichten, Erlebnisse und Erfahrungen mit Heilpflanzen und der Natur. Danach erklärt Hildegard Flück, wie der Heilpflanzengarten HerbaDea entstanden ist sowie dessen Sinn und Zweck. Sie ist die Betreuerin dieses Gartens im Verein für Volksgesundheit Zürich am Züriberg. Zusätzlich gibt Flück eine Einführung Hildegard Flück (links) und Clara Luisa Demar stellen an einer Veranstaltung in der Enge Heilpflanzen und deren Wirkung vor. Foto: zvg. in die Tradition des Räucherns. Das Räuchern ist ein altes Ritual, um einen Ort mit schlechter Energie wieder zu neutralisieren. Die Wirkstoffe und Aromen der Pflanzen werden dabei freigesetzt. Zum Schluss wird der Garten vom «Haus zu den drei Tannen» geräuchert. Seit drei Jahren besteht der Heilpflanzengarten HerbaDea am Zürichberg. Nach alter Tradition werden die Pflanzen im Garten zu Kosmetik und Kulinarischem verarbeitet. Besucherinnen und Besucher erfahren dort, für welche Beschwerden die verschiedenen Heilpflanzen verwendet werden können. Denn gegen jede Krankheit des Körpers und der Seele ist ein Kräutlein gewachsen. Die Veranstaltung «Urmutter Natur und ihre vielen Gesichter – eine Wanderung durch das Gartenjahr» findet am 27. August von 16 Uhr bis zirka 17.30 Uhr im «Haus zu den drei Tannen» (Kurfirstenstrasse 22) statt. Anmeldung per E-Mail an sonnenmusik@bluemail.ch oder per Telefon 044 201 26 44 (auch Combox). Der Unkostenbeitrag beträgt CHF 15.–. GEMEINSCHAFTSZENTREN/ QUARTIERVEREINE GZ Wollishofen GZ-Bistro: ab 16. Aug. offen Di bis Do Quartiertreff Enge GZ Neubühl GZ Wollishofen, am See, Bachstr. 7 GZ Info-Drehscheibe, Albisstr. 25 GZ Neubühl, Erligatterweg 53 Telefon 043 243 11 37 www.gz-zh.ch, gz-wollishofen@gz-zh.ch GZ am See, Bachstrasse 7 Offener Werkwagen: Mi, 24. Aug., 14 bis 17.30 Uhr. Openmic & Jam: Fr, 26. Aug., ab 20 Uhr. GZ Neubühl, Erligatterweg 53 Betriebsferien: geschlossen bis 19. Aug. Grillabend: Mi, 24. Aug., ab 18 Uhr. Offenes Töpfern: Mi, 24. Aug., 18.30 bis 21 Uhr. Taiji- und Pizza-Abend: Fr, 26. Aug., 17.30 bis ca. 22 Uhr. Anmeldung an: roberta.weiss@gz-zh.ch. GZ Leimbach Leimbachstrasse 200, 8041 Zürich Telefon 044 482 57 09 E-Mail gz-leimbach@gz-zh.ch www.gz-zh.ch Bistro/Spielraum/Sekretariat/Atelier: Betriebsferien bis 15. Aug. 9 bis 11 und 14 bis 18 Uhr, Fr 9 bis 11 und 14 bis 20 Uhr, Sa 9 bis 15 Uhr. Spielraum: ab 16. Aug., Di bis Fr 14 bis 18 Uhr, Sa 9 bis 15 Uhr, für Kinder bis ca. 6 Jahre in Begleitung. Sekretariat: offen Mi, 17. Aug./Fr, 19. Aug., 14 bis 18 Uhr. Freitagsjass im Bistro: Di, 23. Aug., ab 14 Uhr. Plastic is fantastic: Mi, 24. Aug., 14 bis 17.30 Uhr, ab Schulalter. WerkSpielBrache: Mi, 24. Aug., 14 bis 15.30 Uhr, für Kinder ab Schulalter (Schiffli bauen). Offenes Atelier: Fr, 26. Aug., 14 bis 17.30 Uhr, ab Schulalter. WerkSpielBrache: Fr, 26. Aug., 14 bis 15.30 Uhr, ab 3 Jahren in Begleitung. Back to GZ: Fr, 26. Aug., 17 bis 20 Uhr. Mütter-/Väterberatung: jeden Do 14 bis 16 Uhr. Quartierverein Enge www.enge.ch Wochenmarkt auf dem Tessinerplatz: Jeden Do von 10.30 bis 19 Uhr. Gablerstrasse 20, 8002 Zürich Telefon 044 201 60 64 www.quartiertreff.ch Grillabend: Do, 18./25. Aug., ab 18 Uhr. Mittwochswerken: 24. Aug., 14.30 Uhr für Kinder ab 5 Jahren. Anmelden unter 044 201 60 64. Kinderhaus Entlisberg OFFENER BEREICH ENTLISBERG Butzenstrasse 49, 8038 Zürich Telefon 044 412 89 89 E-Mail entlisberg@zuerich.ch www.stad-zuerich.ch/offener-bereich Sommerpause: Offener Bereich geschlossem vom 11. Juli bis 12. Aug. Begleiteter Bewegungsraum: Start: Di, 16. August, 14.30 bis 16.30 Uhr im grossen Saal, ohne Anmeldung. Familientreffpunkt Entlisberg: Start Mi, 17. August, 14.30 bis 17.30 Uhr im grossen Saal, ohne Anmeldung. Kursräume für Angebote im Frühbereich: Suchen Sie einen Raum, um ein regelmässiges Angebot für Kleinkinder und/oder Bezugspersonen anzubieten? Tel. 044 412 89 78. ANZEIGEN Jede Woche das Neueste und Aktuellste aus dem Quartier: www.lokalinfo.ch Nr. 32/33 11. August 2016 15 16 Zürich 2 Nr. 32/33 11. August 2016 LESERBRIEFE Ohne schlechtes Gewissen zu «Uber» «Gibst du mir dennoch fünf Sterne»? Kolumne von Benny Epstein, «Zürich 2» vom 28. Juli 2016. Danke für den Tipp und Bericht über Zürcher Taxifahrer: Ich habe gerade vom HB bis zur Mutschellenstrasse 53 für das Taxi 30 Franken bezahlt. Noch vor einem halben Jahr waren es 20 Franken. Es ist einfach eine Frechheit und total unbegründet, für die gleiche Strecke plötzlich 10 Franken mehr zu verlangen! Die Mehrheit schwelgt nicht im Reichtum, Pension und Löhne sind nicht gestiegen, aber die Taxibetreiber erhöhen ihre Preise wie sie wollen … Nach Ihrem Artikel habe ich mir sofort die App von «Uber» ohne schlechtes Gewissen heruntergeladen! Blazenka Kostolna, 8038 Zürich Bankfilialen weg, Bancomaten auch «CS-Filiale fällt Digitalisierung zum Opfer», «Zürich 2» vom 28. Juli 2016 Filialschliessungen erfolgen nicht aufgrund von Naturereignissen, sondern sind Entscheidungen von Bankgeneraldirektoren, die lieber Vermögensverwaltung für Millionäre machen. In Wollishofen nicht nur die Filiale zu schliessen, sondern nun in Adliswil das Gleiche zu tun und dann auch noch an beiden Orten den Bankomaten zu entfernen – das grenzt schon an Frechheit. Roger Mathes, 8038 Zürich Hauptproblem ist Bevölkerungswachstum Leserbrief von Mario F. Salomon im «Zürich 2» vom 28. Juli 2016 (zum Artikel «Adliswil: Höher, als es der Zonenplan erlaubt», «Zürich 2» vom 14. Juli 2016). . Über «Green City» habe ich mich schon bei der ersten Vorstellung dieses Projekts geäussert. Nun bekomme ich die Bestätigung von Mario F. Salomon, SVP-Gemeinderat Adliswil. Auch er geisselt den Profit, dem alles geopfert werden soll. «Ausnutzen», «Verdichten» ist die Devise. Er wettet auch, dass in 30 Jahren dort Gettos entstehen werden. Nicht gerade ermutigend, aber absehbar, weil durch den Abriss von noch gut bewohnbaren Häusern gezielt Sozialfälle geschaffen werden, die die neuen Mieten nicht mehr bezahlen können. Und wenn das Geld für die Sozialhilfe nicht mehr vorhanden ist, was dann? Dann sind eben Gettos die Folge. Das Hauptproblem ist die rasante Zunahme der Bevölkerung, auf was eigentlich Silvan Rosser in seinem Artikel auf Seite 16 der gleichen Ausgabe von «Zürich 2» hinweist: «Eine einzige Welt ist nicht genug für uns». Dabei verweist er auf den «ökologischen Fussabdruck» der für unsere Schweiz nicht gut ausschaut. Ja, wir haben nun in unserem Land 16 Millionen Füsse, die den gewaltigen Abdruck erzeugen. Würde man diese auf 8 Millionen Füsse halbieren, hätten wir einen Abdruck, der etwa dem Jahr 1938 mit seinen 4 235 430 Einwohnern entsprechen dürfte. Utopisch? Aber eigentlich logisch. Walter Guler, 8038 Zürich AKTUELL «Eventuell würden Maria und Josef heute ihren Sohn in einem Flüchtlingscamp zur Welt bringen» Jürg Baumgartner für das Quartier Wollishofen und Ulrich Hossbach für die Enge sind die beiden neuen reformierten Pfarrer. Sie sind Nachfolger von Walter Wickihalder und von Theo Haupt. Im «Fragebogen» erzählen sie von ihren Berufswünschen und wie sie sich eine moderne Weihnachtskrippe vorstellen. Christian Phon Nachdem Walter Wickihalder (Wollishofen) und Theo Haupt (Enge) pensioniert wurden, haben am 1. August Jürg Baumgartner (Wollishofen) und Ulrich Hossbach (Enge) ihre Stellen angetreten. Die öffentlichen Amtseinsetzungen werden am 28. August um 17 Uhr für Ulrich Hossbach (Kirche Enge) und am 11. September um 10 Uhr für Jürg Baumgartner (alte Kirche Wollishofen) stattfinden. «Zürich 2» hat Ulrich Hossbach und Jürg Baumgartner vorher (schriftlich) befragt. Was wären Sie, wenn Sie nicht Pfarrer geworden wären? Hossbach: Hmm ... Gute Frage! Am Ende meines Studiums (und vor Eintritt in das kirchliche Amt) wollte ich einen Moment lang nicht Pfarrer werden. Fast wäre ich weiter in die EZA (Entwicklungszusammenarbeit) gedrungen. Optionen waren auch Flight Attendant oder Front Desk Agent/Rezeptionist in einem Hotel. Menschen willkommen heissen und dienen/begleiten bleibt mir wichtig. Baumgartner: Ich wollte nach dem Gymnasium gerne eine Schauspielschule besuchen und Schauspieler werden, da ich während der Gymnasialzeit zweimal im Schülertheater mitgemacht hatte und dabei grosse Freude empfand. Aber meine Eltern hatten für diesen Berufswunsch kein Musikgehör. Allerdings waren sie dann auch sehr erstaunt, als ich nach der 13. Woche der RS verkündete, ich würde nun das Theologiestudium ergreifen, um Pfarrer zu werden. Damit hatten sie in keiner Weise gerechnet. Warum dieser Entscheid zugunsten des Pfarrberufs? Baumgartner: Ich bin bei meiner Berufswahl einer Art Eingebung gefolgt, und zwar während der Rekrutenschule. Ich rückte an einem Sonntagabend in die Kaserne Frauenfeld ein, ich war der erste Rekrut in einem grossen Schlafsaal, ich warf meinen Rucksack in die Ecke und legte mich auf meine Pritsche. Ich starrte an die Decke, dachte an die kommenden Tage und den öden Dienstalltag, und dann wusste ich – von einem Moment auf den nächsten –, dass ich Pfarrer werden würde und dafür Theologie studieren muss. Bisher hatte ich keinen Moment an diesen Beruf gedacht, ich hatte auch kaum klare Vorstellungen, was das Besondere an diesem Beruf sein würde, aber ich wusste es von diesem einen Moment an einfach glasklar. Es war also eben eine Art Berufung, auch wenn ich kein Licht sah und keine Stimme hörte. Hossbach: Weil ich gern unterwegs bin und Menschen begegne, auch in der «Beiläufigkeit» des Lebens, weil ich es liebe, zu singen, zu feiern und zu begleiten. Den Entschluss fasste ich bereits als Kind, neben meinem Vater (v.l.) Ulrich Hossbach, der neue Pfarrer der Kirchgemeinde Enge, Jürg Baumgartner, der neue Pfarrer der Kirchegemeinde Wollishofen. Foto: Jeannette Gerber auf der Orgelbank sitzend (später selbst spielend) aufgrund der Ahnung und Gewissheit, dass da hinter allem Sichtbaren und Denkbaren eine geheime Kraft wirkt, unberechenbar und doch spürbar, vor allem in Ritualen wie Taufe, Hochzeit und Beerdigung. Dem lohnt es sich, in und neben der Kirche durch Musik, Sprache und Begegnung zu nähern. Durch den Pfarrberuf bietet sich mir die Chance, neue Orte und Formen von Kirche-Sein zu entdecken und mitzugestalten. Heute ist ein Pfarrer keine Respektsperson mehr wie früher. Wie empfinden Sie das? Baumgartner: Ich nehme das nicht ganz so wahr. Gerade in Gesprächen, bei Taufen, Trauungen und Bestattungen, spüre ich zum Teil noch grossen Respekt mir und meiner Arbeit gegenüber. Da ich meine Rolle und meine Arbeit aber in erster Linie als Dienst an den Menschen verstehe, ist es mir durchaus angenehm, wenn ich von Leuten nicht auf ein Podest gestellt und überhöht werde. Ich begegne den Menschen gerne auf Augenhöhe. Hossbach: Meine Wahrnehmung ist, dass eine Pfarrperson heute je nach Situation, Alter und Milieu verschieden respektiert wird. Aber es stimmt, dass viele Leute gegenüber Kirche und PfarrerInnen Distanz empfinden, skeptisch oder reserviert wirken – übrigens eine gesamtgesellschaftliche Entwicklung! Mich ermutigt es, hinauszugehen und nach der persönlichen Glaubensrelevanz im Leben der Menschen zu fragen. Eine Kirche/eine Pfarrperson, die sich nicht mit der Gesellschaft mittransformiert/pluralisiert, verspielt ihre Chancen. Warum sollte man heute überhaupt noch in die Kirche gehen? Hossbach: Weil dies eine gute Möglichkeit bietet, Begegnung und Meditation zu erleben. Daneben gibt es auch andere Orte. Dennoch bleibt Kirche Sehnsuchtsort, spirituell und kulturell. Baumgartner: Nach meinem Dafürhalten geschieht in der Kirche/im Gottesdienst immer eine Art Unterbrechung des Alltags. Die meisten sind ja ständig erreichbar, via Handys und Tablets, via Facebook und WhatsApp, wir fliessen mit in einem gigantischen Kommunikationsflow und können uns dem kaum mehr entziehen. In der Kirche passiert eine Reduktion auf Wesentliches und Elementare: schauen, hören, singen, innehalten und durchatmen, still werden und zu sich selbst kommen. Ein wohltuendes und vielleicht gar heilsames «Gegenprogramm» zur medial geprägten Alltagsmaschinerie – und alles «live and direct». Welches ist Ihr Kraftort? Und welches der Unort? Baumgartner: Einer meiner grossen Kraftorte ist der See. Hier kann der Blick in die Ferne schweifen, die Wellen beruhigen und bewegen zugleich das Gemüt, und von Wasser geht für mich eine tröstende und eine gleichsam versöhnende Stimmung aus. Und der See zeigt jeden Tag ein anderes «Gesicht». Hossbach: Kraftort ist für mich jede Kirche – aber auch ein Baum (darunter), ein See (darin) und ein Berg (darauf). Unorte kenne ich nicht! Jeder Ort ist auf seine Weise bedeutsam. Was war ihr lustigster Moment? Hossbach: Schwer zu sagen – ich erlebe viele ... ich lache gern. Und immer da, wo Menschen sich begegnen. Baumgartner: Zum Glück gibt es in meinem privaten und beruflichen Leben immer wieder viel Grund und Gelegenheit zum Lachen. Da einen lustigsten Moment herauszupicken, ist aber eher schwierig. Ein Highlight in Sachen Humor war aber sicher der letzte Auftritt des «Pfannenstil Chammer Sexdeet», und ansonsten kann ich immer wieder mal auch über mich selbst lachen, und das tut sehr gut. Wie stellen Sie sich eine moderne Weihnachtskrippe vor? Baumgartner: Eventuell würden Maria und Josef heute in einem Flüchtlingscamp ihren Sohn zur Welt bringen. Also stelle ich mir notdürftige Zelte und schlechte hygienische Bedingungen vor, einen von Unruhe, Not und Angst geprägten Ort. Oder dann eine Ladenpassage im Sihlcity, nachts, von allen Menschen und guten Geistern verlassen, und dort kommt vor einem Schaufenster und bei klirrender Kälte der Erlöser zur Welt, als Kind von Obdachlosen. Hossbach: Bei Weihnachtsfeiern drinnen und draussen nehme ich eine gewisse Emotionalität und auch Sentimentalität wahr, die aufgrund vertrauter Erinnerungen und Bilder bis heute andauert. Ich könnte mir eine bewegliche Krippe vorstellen, an unterschiedlichen Orten der Stadt, in grossem Team (ökumenisch), mit spontaner Interaktion, eventuell als Flashmob mit Chor ... Sie haben einen Wunsch frei, was würden Sie von Gott für den Kreis 2 wünschen? Hossbach: Hm, nur einen Wunsch? Viel von dem, was sich Menschen von da wünschen. Zeit für Begegnung mit sich und Gott, Frieden und Gelassenheit, gebündelt in dem einen Wort: Shalom. Baumgartner: Nach meiner theologischen Auffassung ist es eher heikel, sich Gott als eine Wunscherfüllungsmaschine vorzustellen. Aber was ich mir von den Menschen wünschen würde, das sind Offenheit, Mut und Weitsicht, dass sie die Chancen und Möglichkeiten vom Kreis 2 erkennen und gemeinsam entdecken, wie viel bunter, lebendiger und abwechslungsreicher das kirchliche Leben sich entwickeln kann, wenn in Zukunft nicht mehr jede Gemeinde alles machen und anbieten muss und mehr gemäss Begabungen und Profilen gearbeitet werden kann. Besten Dank Ihnen beiden und einen guten Start im Kreis 2.