infozine 2 / 2003 - Albert Einstein Gymnasium
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infozine 2 / 2003 Themenübersicht Engagement Girl´s Day Drogenpräventionstage Erweiterung der Solaranlage Erste-Hilfe-Kursus S. S. S. S. 1 3 4 5 Wettbewerbe Bossard-Kunstwettbewerb Geografie-Wettbewerb Mathematik-Olympiade ISLI-Schülertreffen S. S. S. S. 6 7 8 9 Schüleraustausch Bericht: Fécamp-Austausch In Vorbereitung: Wolow Ventura High School / USA S. 11 S. 12 S. 13 Auslandserfahrungen Student in England AuPair in Finnland Gastschüler am AEG S. 14 S. 16 S. 17 Arbeitsgemeinschaften Infozine-AG Rennmaus-AG Astronomie-AG S. 18 S. 19 S. 20 Projekte Interviewer-Ausbildung Creative Writing: Sonette S. 21 S. 22 Lehrer einmal anders Billie Janssen S. 24 Rund um´s AEG Die neue Sporthalle S. 25 Infozine - Newsletter am Albert-Einstein-Gymnasium, Buchholz / Nordheide, herausgegeben von der Arbeitsgemeinschaft Infozine. Betreuung: Matthias Aschern. Erscheinungsweise: 4 mal im Schuljahr. Vertrieb: kostenlos per E-Mail. Abonnement: aschern@t-online.de. Redaktionsschluss: 18.5.2003. Engagement Girl´s Day – Zukunftstag für Mädchen Zwei Erfahrungsberichte Von Lena Grimm und Judith Hohendorff (Jahrgang 9) „Stell dir vor, Mädchen würden Handys entwickeln!“ „Stell dir vor, du könntest in deinem Traumberuf arbeiten!“ Das sind, kurz gefasst, die Ziele des Girl´s Day. Viele fragen sich, wozu der Girl´s Day eigentlich gut ist und was er nützen soll. Das ist ganz einfach: Heutzutage haben Mädchen in Deutschland eine sehr gute Schulbildung. Dadurch sind 54,8% der Abiturientinnen und Abiturienten Mädchen. Trotzdem wählen Mädchen häufig noch „typisch weibliche“ Berufe, obwohl es gerade in technischen Berufen an qualifiziertem Nachwuchs mangelt. Am Girl´s Day öffneten nun ca. 2000 Unternehmen, Hochschulen und Forschungszentren ihre Tore. Anhand von praktischen Beispielen wird den Mädchen der jeweilige Beruf gezeigt. Durch Gespräche mit Ausbildern und Beschäftigten blicken sie hinter die Kulissen. Außerdem soll die Öffentlichkeit auf die Stärken der Mädchen aufmerksam werden, damit sie gleiche Chancen wie Jungen haben, für die es im nächsten Jahr übrigens einen Boy´s Day geben soll. Lena Grimm und Judith Hohendorff berichten jeweils über ihren Girl´s Day: Am Girl´s Day war ich in der hausärztlich-internistischen Praxis Dr. Grimm. Als ich die Praxis betrat, wurde ich sofort zum Ohrenspülen gelotst. Mit einer großen Spritze, in der sich warmes Wasser befand, durfte ich einer Frau die Ohren spülen. Ich hatte mich darauf eingestellt, dass ich viel zugucken würde, doch kurz darauf wurde ich zum Blutabnehmen „verdonnert“. Sicherheitshalber war die Arzthelferin Versuchskaninchen, die sich erst einmal Eisspray auf den Arm sprühte, aus Angst, ich würde ihr mit der Nadel den Arm verwüsten. Als ich die Nadel dann in den Arm stecken sollte, wurde mir doch etwas mulmig. Aber wider Erwarten klappte alles kurz und schmerzlos. Ob es am Eisspray lag? Bei diesem Praxisbesuch ist mir erst klar geworden, wie viele kranke Menschen es gibt und wie viele konnte. Eindrucksvoll war auch ein EKG, bei dem ich zugeguckt habe. Auf einem Computer konnte man den Herzschlag mitverfolgen, der zum Glück regelmäßig war. Diesen Girl´s Day fand ich wirklich sehr interessant, weil ich viel selbst machen durfte und weil die Patienten, bei deren Untersuchungen ich zugeguckt habe, sehr Medikamente sie brauchen. Alleine an diesem Tag habe ich ca.10 Rezepte und 3 Medikamentenpläne ausgedruckt. Nach diesem Dauerprogramm wurde mir erst mal eine kleine Pause gegönnt. Doch nach fünf Minuten ging es weiter. Ich konnte bei zwei Ultraschalluntersuchungen zugucken. Es war sehr interessant, wie so eine Ultraschalluntersuchung gemacht wird, obwohl ich fast nichts erkennen verständnisvoll und geduldig waren. infozine 2 / 2003, S. 1 Als ich den ersten Treffpunkt betrat, sah ich einen ziemlich großen, freudig erregten, schnatternden Haufen von Mädchen, von denen die meisten aus der sechsten und siebten Klasse kamen. Unter ihnen befanden sich sogar zwei ganze Klassen, die das Projekt von ihrer Schule aus starteten. Wir wurden von drei Damen, unter denen eine die Gleichstel– Engagement lungsreferentin der Technischen Universität Hamburg-Harburg, kurz TUHH, war, in die generellen Ange- bote der TU eingeführt. Diese typischen technischen „Männerberufe“ sollten uns näher gebracht werden. Danach wurden wir in Gruppen von etwa zwölf Personen aufgeteilt und erhielten einen Ablaufplan, auf dem der erste Punkt der Tagesordnung „Vergrößerung an Rastermikroskopen / Werkstoffe der Luftfahrt“ war. Völlig ahnungslos, aber doch neugierig wurden wir von zwei älteren Doktoren begrüßt, die uns die bis zu einer Million Euro teuren Geräte vorführten. Nahezu unglaubliche Bilder wurden uns geboten bis hin zu einer fast atomaren Auflösung von einer Laus. Etwas kompliziert war das Ganze schon, aber aufschlussreich über einige mir völlig unbekannte Gebiete der Chemie. Gleich darauf mussten wir über das Gelände der Universität hetzen um nicht unseren zweiten Punkt der Tagesordnung zu verpassen, der uns in die geheime Welt der Physik führen sollte. Von zwei angehenden Doktoren wurden uns einige Versuche bezüglich der Wirkung von Licht und Elektrizität gezeigt. Sie erzählten, dass bei so einem Studium der Anteil der Studentinnen bei nur 20 Prozent liegt. Nach einer kurz e n Pause führte man uns zu einem schon wieder etwas eigenartig klingend e n Studiengang, nämlich Wasserbau. Insgesamt kann man zu dem Berufsziel dieser Studenten sagen, dass sie versuchen das Gleichgewicht der Umwelt wiederherzustellen, indem sie die begradigten Flüsse wieder in einen ursprünglicheren Zustand versetzen, damit keine Überschwemmungs- tert. So zeigte man uns einen kleinen selbst gedrehten Film über die Verbesserung des Flusslaufes eines kleinen Flusses in der Nähe. Außerdem zeigte man uns das Modell der auf dem Foto zu sehenden Fischtreppe. Die ist, wie der Name ja sagt, dazu da, dass die Fische, in diesem Fall immer aufwärts schwimmende Forellen, treppauf schwimmen können, damit sie an der Flussquelle laichen können. Zum Schluss konnten wir einige Phänomene der Eigenschaften von Wasser erleben. Die TU besitzt eine große Wasserpumpe, mit deren Hilfe man unzählige Ausgangssituationen für einen Fluss simulieren kann, was wirklich sehr interessant anzusehen war. Nach einer Mittagspause wurde uns noch die Möglichkeit gegeben in der Infothek nach Informationen für dortige Studiengänge und ähnliches zu suchen. Alles in allem war es ein sehr interessanter, aufschluss- und lehrreicher Tag, der mir sehr viel Spaß gemacht hat. Im nächsten Jahr werde ich auf gefahr besteht. Gleichzeitig wird der Lebensraum der Fische wieder erwei- alle Fälle wieder am Girl´s Day teilnehmen. infozine 2 / 2003, S. 2 Engagement Zusammen gegen Drogen Informativ und wirkungsvoll: Tage zur Drogenprävention Von Antonia Heinemann und Henning Hapke (Jahrgang 9) Dass Drogen gefährlich sind, hat jeder schon einmal gehört und das ist sicherlich nichts Neues. Doch was sind die Beweggründe von Drogenkonsum, Folgen oder Strafen? Wie kommt man von der Sucht los? Mit diesen und anderen Fragen hat sich die achte Jahrgangsstufe im Rahmen der Tage zur Drogenprävention am 1. und 2. April eingehend beschäftigt. blematik und damit der Aufklärungsbedarf zunehmend „vorverlagern“ – andererseits wollte man noch nicht die siebten Klassen damit konfrontieren, die zunächst Gelegenheit erhalten sollen, sich an unserer Schule einzuleben. Eingeteilt wurden die vier Klassen folgendermaßen: Es gab vier Lerngruppen, geleitet von den „Anonymen Schon ein halbes Jahr vor Ausführung dieses Projekts wurde in einem Ausschuss, der aus Schülern, Eltern und Lehrern gebildet worden war, über grundlegende konzeptionelle Fragen diskutiert. Die Entscheidung für die achten Klassen fiel vor allem deshalb, weil die Erfahrungen der letzten Jahre gezeigt haben, dass sich die Pro- Alkoholikern“, der Polizei, den „Steps“ – einer Organisation aus Bendestorf, die sich um junge Drogenabhängige kümmert – und einer Beratungsstelle, an die man sich unter anderem auch mit Drogen- und Suchtproblemen wenden kann. Am zweiten Tag fanden sich die Schüler wieder in ihren Klassen zusammen infozine 2 / 2003, S. 3 um die Präsentationen vorzubereiten. Die Rückmeldung zu dem Projekt fiel differenziert aus: Während die Schüler die Berichte von Drogenabhängigen und Betroffenen meist sehr interessant fanden, stießen Berichte und Vorträge über rechtliche Angelegenheiten weniger auf Interesse. Die Präsentation der Ergebnisse fand am 7. Mai vor den 7. und 9. Klassen statt, wobei verschiedene Arten der Präsentation gewählt wurden: Einige legten sich auf Plakate oder Wandzeitungen fest, andere entschieden sich für Rollenspiele oder kurze Filme, wobei die Bildund Tonqualität allerdings zu wünschen übrig ließ. Für viele unerwartet: Auch an unserer Schule gibt es Drogenprobleme, wie uns der Beratungslehrer und Mitorganisator Mi– chael Kreidner mitteilte. Die Schulleitung ist allerdings entschlossen, energisch zu handeln: So kann man z.B. bei Konsum von Alkohol oder Rauchen eines Joints in der Schule für einen Tag vom Unterricht suspendiert werden, schlimmsten Falls droht sogar der Schulverweis. Da die Anti-Drogen-Tage insgesamt als ein sehr sinnvolles Projekt zu werten sind, werden sie auch nächstes Jahr wieder stattfinden. Engagement Kapitel 2: Erweiterung der Solaranlage Weitere Module installiert Von Lena Grimm (Jahrgang 9) Am 19. März 2003 um 11 Uhr bewegt sich eine kleine Gruppe zur Anzeigetafel der Solaranlage in der Aula, angeführt von Frau Dr. Eva Hermann (im Bild die Zweite von rechts). Dort angekommen zieht diese an einem Vorhang vor der Tafel. Der Vorhang fällt und es wird von Herrn Hennig, den Die ehemalige Griechisch- und Lateinlehrerin des AEG ist 73 Jahre alt, hat drei Kinder und sechs Enkelkinder. 18 Jahre war sie an unserer Schule tätig und hatte viel Freude daran, wie sie betonte. Aus diesem Grund, und weil es die geeigneten Dachflächen auf dem neuen AEG gibt, förderte sie ge- Vertretern der Stadtwerke und des Landkreises Beifall gespendet. Die neuen Sonnenkollektoren sind eingeweiht. Frau Dr. Hermann spendete dem AEG die stolze Summe von 11500 € zur Erweiterung der Solaranlage, um die Verbrennung fossiler Brennstoffe und die Atomstromgewinnung zu reduzieren. rade bei unserem Gymnasium das Installieren einer Solaranlage. Auf die Idee, eine Solaranlage auf dem Schuldach zu montieren, kam vor drei Jahren die 9. Klasse von Herrn Poeschel. Im Physikunterricht beschäftigten sie sich mit Energiequellen. Deshalb nahm Herr Poeschel Verbindung mit den Buchholzer Stadtwerken auf. infozine 2 / 2003, S. 4 Durch hartnäckiges Verfolgen dieser Idee gelang es ihm schließlich, die Installierung der Sonnenkollektoren in Form von 8 Modulen durchzusetzen. Mit Hilfe der Spende von Frau Dr. Hermann konnten nun weitere 7 Module auf das Schuldach montiert werden. Jedes Modul leistet 160 Watt und je nach Sonneneinstrahlung liefert die Solaranlage elektrische Energie, die ins Buchholzer Stromnetz eingespeist wird. Je nach Anzahl der so gewonnenen Kilowattstunden bekommt die Schule Geld von den Buchholzer Stadtwerken. Diese Daten der Solaranlage könnte man auch im Internet zur Verfügung stellen. Doch dazu brauchte man Schüler, die sich bereit erklären, die entsprechenden Geräte anzuschließen und die Software zu installieren. Herr Poeschel meint, dass das doch ein Projekt für die Projektwoche (2.-8. Juli 2003) sein könnte. Weiter könnte man es mit einer Arbeit für den Wettbewerb „Jugend forscht“ verbinden. Dies wäre ganz im Sinne von Frau Dr. Hermann. Denn sie hoffte mit ihrer großzügigen Spende „ein Zeichen der Ermunterung für künftige Generationen“ zu setzen. Engagement Jakobs Rettung Erste-Hilfe-Kursus für die neunten Klassen Von Goetz Kempelmann (Jahrgang 9) Am 12. und 13. Mai 2003 fand – parallel zu den Mündlichen Abiturprüfungen – die Ausbildung der Schülerinnen und Schüler der neunten Klassen zu Ersthelfern statt. Während überall ungewohnte Ruhe in den Gängen der Schule herrschte, führten vier Mitarbeiter der Johanniter, die schon seit vielen Jahren an mehreren Schulen Erste-Hilfe-Kurse anbieten, die Ausbildung durch. Den praktischen Anwendungen ging ein kurzer theoretischer Teil voraus, in dem die Ausbilder uns erklärten, wie man sich am Unfallort zu verhalten habe und wie man am nützlichsten handele. Unterstützt wurde dies durch eine Folienpräsentation der Johanniter. Schon nach der großen Pause, die wir ohne das wegen der Abiturprüfungen abgeschaltete Klingeln fast durchgearbeitet hätten, begannen wir mit der Praxis: unterschiedlichste Haltungen zur besten Lagerung des Patienten, Fortschleppen derselben aus dem Gefahrenbereich und vieles mehr. Als Opfer dienten die eigenen Klassenkameraden, die jeden ungeübten Fehlgriff ohne Schreie verkraften mussten, doch jeder kam einmal in die Rolle des Patienten und einmal in die des Retters. Am nächsten Tag durften wir am Übungsmaterial der Ausbilder unser Geschick versuchen, also Beatmung und Wiederbelebung mit Hilfe von Plastikpuppen üben, die in der Lage waren, Fehler in der Beatmungstechnik anzuzeigen, sodass jeder es irgendwann schaffte, genug Luft in den Brustraum der Puppen zu pusten. Auch Versuche wie das Anlegen eines Verbandes oder das Tragen eines der schwereren Klassenkameraden auf einer Decke wurden erfolgreich und ohne Verletzungen durchgeführt. Nach dem Ende des klasseninternen Unterrichts machte der Ausbilder der 9b, ein altgedienter Bundeswehrsoldat mit Kasernenhofstimme, eine eindrucksvolle Brandvorführung. Er demonstrierte, wie man mit einer einfa- seine Kleidung hatte außer einem Loch und Rußflecken keine größeren Schäden. Der Zweck des Ganzen lag außer der Belehrung für den Ernstfall natürlich auch darin, das Zertifikat eines Ersthelfers zu erlangen, das uns hier zum vergünstigten Tarif ausgehändigt wurde und das vor allem für den Führerschein vorausgesetzt wird. chen Wolldecke einen brennenden Menschen löschen kann. In unserem Fall musste der Brand-Jakob, eine bekleidete Keramikpuppe, die mit Spiritus angezündet worden war, die Löschversuche der Schüler erdulden. Auch nach dem erfolgreichen Löschvorgang konnte er noch mehrmals angezündet werden, denn Aus diesem Grund werden wohl alle verschmerzt haben, dass sie diesen eigentlich freien Tag in der Schule verbringen mussten. Auf jeden Fall haben wir viel gelernt und wünschen auch den nachfolgenden neunten Klassen viel Spaß beim Brand-Jakob-Löschen und Wiederbeleben. infozine 2 / 2003, S. 5 Wettbewerbe „Optimismus – Pessimismus” Zweiter Platz beim Kunstwettbewerb für Kristina Abels Beim diesjährigen Wettbewerb des Bossard-Tempels hat Kristina Abels aus dem 12. Jahrgang des Albert-Einstein-Gymnasiums mit einer Bleistiftzeichnung den zweiten Platz belegt. Zur Teilnahme hat sie ihre Kunstlehrerin Frau Lindemann angeregt. Über die Hintergründe haben wir Kristina gebeten, selbst zu berichten. Wie man mit einer Schularbeit zu Geld kommen kann? Bis zum Abgabetermin beim Bossard-Wettbewerb am 1.September 2002 blieb nur noch wenig Zeit. Was tun? Als ökonomisch denkender Mensch griff ich kurzerhand in meinen Fundus und kramte ein Bild heraus, das ich gerade im Kunstunterricht gezeichnet hatte. Das Thema oder vielmehr die Aufgabe war eine völlig andere als gefordert: eine Bleistift-Zeichnung . Anhand eines Berichtes von Max Frisch, der seine gedanklichen Fantasien und Assoziationen beim Gang durch eine Tropfsteinhöhle in literarische Form gebracht hatte, sollte dies geschehen. Mir schien der Wettbewerbstitel jedoch so breit gefächert, dass ich glaubte, mein Bild auch unterbringen zu können. Nach dem Motto: In der Kunst ist (fast) alles möglich! Außer unserer Schule, die durch noch drei weitere Teilnehmer und mich vertreten war, haben sich auch noch Schüler aus Bergedorf und Hittfeld kreativ betätigt. Alle abgegebenen Bilder - es hätten auch Skizzen, Fotos oder Skulpturen sein dürfen - sind vom 16.11 bis zum 15.12. 2002 ausgestellt worden. Der eigentliche Höhepunkt war die Siegerehrung am 26.11.2002. Abends um 19.15 Uhr war es nach langem Warten endlich soweit. Jeder, der etwas eingereicht hatte, war per Brief eingeladen, und so konnte niemand den Ausgang des Wettbewerbs vorausahnen. Die bis zum Schluss aufrecht erhaltenen Spannung löste sich erst bei der Bekanntgabe der Preisträger auf: erwähnt und so musste ich - doch sehr verdutzt und wahrscheinlich mit äußerst verständnislosem Blick - nach vorne geschubst werden, um meinen zweiten Platz mit dem dazugehörigen Preisgeld in Höhe von 300 Euro in Empfang zu nehmen. Verwundert, doch Bei Sekt, Wein, Orangensaft, Herren in schwarzen Anzügen und Damen in schicker Garderobe wurden die Namen der Glücklichen verlesen. Zur Siegerehrung war ich eigentlich nur deswegen gekommen, weil ich neugierig war, wie eine solche Veranstaltung ablaufen würde. Auf keinen Fall hatte ich Hoffnung auf einen der drei Preise. Mein Name wurde trotzdem auch ein bisschen stolz, aber vor allen Dingen reicher als noch kurze Zeit vorher habe ich die Kunststätte verlassen und werde diesen Tag mit Sicherheit noch lange in Erinnerung behalten. Zum Schluss möchte ich Frau Lindemann noch einmal für ihre Unterstützung danken und wünsche allen Interessierten wenigstens im nächsten Schuljahr endlich einen Kunst-LK. infozine 2 / 2003, S. 6 Wettbewerbe Wer entdeckte die Plattentektonik? Christian Bernau Schulsieger bei „Geographie-Wissen 2003" Von Jan Simon Hamann (Jahrgang 10) Hätten Sie gewusst, wer die Christmas-Inseln entdeckte? Oder wer die Theorie der Plattentektonik begründete? Nun, Christian Bernau wusste es. Der Schüler der Klasse 10d gewann bei dem Wettbewerb „Geographie-Wissen 2003“ die schul- interne Ausscheidung des Albert-Einstein-Gymnasiums. „Geographie-Wissen 2003“ wird von National Geographic Deutschland (NGD) mit der Unterstützung des Verbandes Deutscher Schulgeographen (VDSG) ausgetragen und ist Deutschlands größter Schülerwettbewerb. Hunderttausende Schülerinnen und Schüler aus allen Bundesländern nah- men in den vergangenen Jahren daran teil. Auch in diesem Jahr zeichnete sich ein solches Interesse ab, dass der Einsendeschluss für die Anmeldeunterlagen sogar um einen Monat verschoben werden musste. Der Wettbewerb, an dem jeder Schüler im Alter von 12-16 Jahren (7.-10. Klasse) teilnehmen darf, wird in vier Runden auf unterschiedlichen Ebenen durchgeführt: Klasse, Schule, Bundesland und Bundesrepublik. Dem Bundessieger winkt im Sommer 2003 die Teilnahme an der internationalen Geographie-Olympiade in den USA. Und dort könnte der deutsche Mitstreiter gute Chancen haben: Eine internationale Befragung der National Geographic Society hat ergeben, dass junge Deutsche gut in Geographie sind. Von neun Staaten belegte Deutschland hinter Schweden Platz zwei - gerade angesichts der vorherrschenden PISA-Depression ein beachtliches Resultat. Christian vertrat unsere Schule jetzt in der nächsten Runde, der Ermittlung des Landessiegers. Vor allem ein deutliches Ansteigen des Schwierigkeitsgrades konnte er feststellen. Während ihm die Fragen auf Klassen- und Schulebene noch leicht fielen, könne man die Aufgaben zum Landesentscheid nur als „richtig schwer“ bezeichnen. Das Ergebnis steht zwar noch nicht fest, doch habe infozine 2 / 2003, S. 7 es auf jeden Fall schon einmal riesigen Spaß gemacht, überhaupt sein geographisches Wissen zu testen und sich mit anderen erdkundebegeisterten Schülern aus Niedersachsen zu messen, so Christian. Eine Teilnahme am Bundesentscheid wäre natürlich das Größte. Aber da ist Christian eher skeptisch: „Dafür habe ich beim letzten Test wahrscheinlich zu wenig gewusst.“ Eine Erklärung für seine geographischen Kenntnisse hat er auch gleich parat: „Mein Opa kennt die Hauptstädte fast aller Länder auf der Welt. Da musste ich eben mithalten!“ Und woher stammt das Wissen, dass ausgerechnet James Cook die ChristmasInseln entdeckte und Alfred Wegener die Theorie der Plattentektonik entwickelte? Christian zuckt mit den Schultern. „Allgemeinbildung vielleicht“, meint er. Allgemeinbildung wohl im erweiterten Sinn... Die Klassensieger beim diesjährigen Wettbewerb waren im Jahrgang 7 Alexander Lose, Jan Schotte, Jan Dockwarder und Inga Lüßmann, im Jahrgang 8 James Gollmart, Henning Schotte, Tobias Kurbjeweit und Melanie Krieger, bei den Neuntklässlern Juliane Nagel, Marc Wolf, Svnja v. Rönn und Matthias Koelling und im zehnten Jahrgang Arndt Schlegel, Steffen Müsse, Benjamin Menzel und Christian Bernau. Besonders bemerkenswert: Christian Bernau setzte sich erst im Stechen gegen den zunächst punktgleichen Steffen Müsse durch. Weitere Informationen gibt es auf der Schulhomepage www.aegbuchholz.de unter „Geographie“ und „Wettbewerbe“. Wettbewerbe Mehr als Schulmathematik... Spitzenleistungen von AEG-Schülern bei der Mathe-Olympiade 2002 Von Maximilian von Hoyningen-Huene (Klassenstufe 10) Yannick Mogge (1. Platz, siehe Foto), Hennig Schotte (2. Platz) und Malte Beecken (3. Platz) heißen die drei glücklichen Preisträger bei der 42. niedersächsischen Mathematik-Olympiade. Sie waren drei der 132 diesjährigen Teilnehmer aus 51 Schulen, die bei dem Wettbewerb ihre mathematischen Begabungen und Interessen beweisen konnten, wobei fast die Hälfte der Schüler aus den Klassenstufen 6-8 kam. Der Zweck des Trägervereins ist, wie schon bei der Physik-Olympiade, die Schüler über die Schule hinaus mit der Mathematik zu beschäftigen und sie für mathematische Fragestellungen zu begeistern, die über die schulischen Anforderungen hinausgehen. Bei dem Wettbewerb konnten alle mathematisch begabten und interessierten Schülerinnen und Schüler der Klassen 5 bis 13 teilnehmen, wobei jede Klassenstufe ihre eigenen Aufgaben hatte, um die unterschiedliche n schulischen Voraussetzungen auszugleichen. Die Beweggründe für eine Teilnahme an der Veranstaltung variierten nach den verschiedenen Altersstufen: Während bei den jüngeren Teilnehmern aus den Klassenstufen 5 bis 8 meist der Spaß am rationalen und logischen Denken dominiert, sehen die Schüler der Oberstufe die Mathematik als eine tragende Basis für ihre weitere Entwicklung. infozine 2 / 2003, S. 8 Die Anforderungen für die Teilnahme waren von ganz unterschiedlicher Art: Die Grundlage für eine erfolgreiche Teilnahme war natürlich eine gute Beherrschung des Unterrichtswissens, aber logisches Denken, Kombinationsfähigkeit und ein kreativer Umgang mit mathematischen Methoden und Problemen waren mindestens genauso wichtig, um die kniffligen Aufgaben lösen zu können. Der Wettbewerb ist in drei beziehungsweise vier Stufen geteilt. Im Herbst letzten Jahres gab es einige erste Aufgaben zur Vorbereitung für Zuhause, die die erste Stufe bildeten. Die zweite Stufe war die Auswahlklausur in der eigenen Schule, die am 13. November stattfand, und die der Qualifizierung zur dritten Stufe diente. Die dritte und für Schüler der 5. bis 7. Klassen letzte Stufe war die auf Landesebene am Mathematischen Institut der Universität Göttingen, am 21. und 22. Februar dieses Jahres. Die besten Teilnehmer ab Klasse 8 nehmen jetzt Ende Juni als niedersächsische Mannschaft an der Bundesrunde in Bremen teil, deren Ausgang wir mit den drei Preisträgern unserer Schule mit Spannung erwarten dürfen. Infozine wird selbstverständlich über das weitere Abschneiden unserer Preisträger berichten. Wettbewerbe “You are the future” International Student Leadership Institute (Oberwesel) Von Maximilian von Hoyningen-Huene (Jahrgang 10) Wie jedes Jahr wurde auch dieses Jahr – zum inzwischen 22. Mal – ein internationales Schülertreffen namens ISLI (International Student Leadership Institute) organisiert. Das Programm wurde 1982 ins Leben gerufen, als ein Mangel an Führungsqualitäten bei den Schülern amerikanischer Schulen in Süddeutschland festgestellt wurde, und somit wurde dieses Treffen unter den Titel „Führungsqualitäten“ gestellt. Grundlage für die Vorträge ist ein Modell zu Führungsqualitäten von Dr. James Cribbin. Die Grundidee der Veranstaltung war von vornherein, international zu sein. Und so wurden nach und nach immer mehr Nationen zu der Veranstaltung eingeladen. Die ersten waren die Mitglieder der NATO, aber inzwischen kommen die bis zu 180 Teilnehmer aus 14 Nationen – aus den USA, Kanada, Frankreich, Deutschland, Holland, Schweden, Polen, Dänemark, Litauen, Belgien, Finnland, Tschechien, Estland und Ungarn. Sie gehören der Altersgruppe zwischen 15 und 17 an, was den Klassenstufen 9-11 entspricht. Der Ort des Geschehens war das Jugendgästehaus in Oberwesel am Rhein, direkt an der Loreley. Das Treffen begann für die fünfköpfige Delegation, Lea Ruckpaul, Juliane Benecke, Christian Bernau, Fabian Wörz und Maximilian von Hoyningen-Huene vom Albert- Einstein-Gymnasium am Sonntag, den 9. März und endete am darauf folgenden Freitag. Und diese sechs Tage wurden auch gänzlich benötigt, da in den einzelnen Tagesplänen grundsätzlich jede Minute verplant war, um das umfangreiche Programm vollenden zu können. So gab es pro Tag drei bis vier Vorträge zu Themen wie Verhandlungen, dem Erschaffen eines Images, Koalitionsbildung etc. Gehalten wurden die Vorträge von den sogenannten Regenten, die aus den Reihen der Teilnehmer des letzten Jahres stammten und von den letz– ten Teilnehmern für ihre Aufgabe gewählt worden waren. Der Tag begann immer schon um 7 Uhr und endete meist erst gegen 22 Uhr. Neben den gehaltenen Vorträgen gab es Gruppenarbeiten, wobei die Gruppen von 10-12 Mitgliedern die ganze Woche über bestehen blieben. Diese beschäftigten sich mit dem eben aus den Präsentationen Gelernten durch spezielle Aufgaben, zum Beispiel in Form infozine 2 / 2003, S. 9 von kurzen Theaterstücken. Diese Ausarbeitungen wurden dann im Anschluss allen Teilnehmern vorgestellt, sodass für Spaß und Unterhaltung gesorgt war. Am Montag und Dienstag gab es die Möglichkeit, an verschiedenen AGs teilzunehmen – von Oregami bis zu Gesichtsmassagen war alles dabei. Mittwoch wurden die sogenannten „ISLI Olympics“ veranstaltet, die aber nicht olympischen Spielen, sondern mehr dem normalen Kindergeburtstag glichen und in den eingeteilten, festen Gruppenverbänden stattfan- den, was das Gruppengefühl enorm stärkte. Die Woche bestand nicht nur aus Vorträgen, sondern auch aus sehr viel Entertainment, Spaß und interessanten Bekanntschaften - und aus der finalen Botschaft: „You are the future!“ Wettbewerbe Mehr als “Leadership” International Student Leadership Institute (Oberwesel) Von Lea Ruckpaul (Jahrgang 10) „As a Leader you have to motivate your group”, erklärt Martin, während ungefähr 130 Gesichter in seine Richtung gewandt sind und ihm interessiert zuhören. Einige machen eifrig Notizen, andere lassen das, was sie hören, einfach auf sich wirken und ich sitze mitten unter ihnen. Schwer vorstellbar, dass ich mich immer noch in Deutschland befinde, in Oberwesel am Rhein um genau zu sein, weil man hier nur Englisch hört, „American English“. Es haben sich viele verschiedene Menschen hier zusammen gefunden: Auch wenn wir uns durch die jeweilige Muttersprache, unsere Herkunftsländer und Kulturentechniken unterscheiden, an diesem ersten Tag stelle ich erleichtert fest, sind wir in erster Linie und zum Glück eben doch alle Teenies. „OK, I will see you here in 15 minutes!“ Der Vortrag ist beendet. Die aus der „Main Hall“ strömende Menge findet sich wenig später in ihren „Color Groups“ zusammen, wo sie einen speziellen Arbeitsauftrag ausführen müssen. Auf meinem Namensschild klebt ein blauer Stern, was anzeigt, zu welcher Arbeitsgruppe ich gehöre. Nach einiger Drängelei auf den schmalen Fluren der Jugendbegegnungsstätte haben sich endlich die elf Mitglieder meiner Gruppe zusammengefunden und Terry, unser „Color Group Leader“, liest unsere Aufgabe vor: „Eine Gruppe von Forschern ist auf dem Weg durch den Urwald, um einen Tempel zu suchen. Einer von ihnen wurde durch einen mysteriösen Unfall getötet. Nun haben auch die anderen den Mut verloren. Zeigt, wie der „Leader“ dieser Gruppe sie motivieren kann. Macht ein Theaterstück. Höchstens drei Min.“ Schweigen. Einige zaghafte Vorschläge, es dauert ein wenig, bis wir nach und nach unsere Schüchternheit überwinden und uns auf dem englischsprachigen Terrain immer sicherer fühlen. Nur noch fünf Minuten und wir haben eine infozine 2 / 2003, S. 10 Szene, die wir den Anderen auf der Bühne präsentieren werden. Bei der „Open Stage“ um 13.00 Uhr kann jeder zeigen, wie gut er sein Instrument beherrscht, singt oder tanzt. Ich bin sicher, einige von uns sind wirklich große Talente, wir sind auf jeden Fall zu Beifallsstürmen hingerissen, als Jordan, Alex und Co ohne große Vorbereitung die Bühne erobern. Nach dem Abendessen, welches wir in zwei großen Speisesälen zu uns nehmen, sitzen wir noch ein bisschen in der Bar zusammen oder spielen Tischtennis. Die Anstrengung des auf die Minute genau durchgeplanten Tages ist für alle deutlich zu spüren. Spätestens um 23.30 Uhr fallen die Letzten völlig müde ins Bett. Um sieben Uhr morgens beginnt wieder ein neuer Tag, angefüllt mit interessanten Vorlesungen, anspruchsvollen Aufgaben und vielfältigen Herausforderungen. Trotz der enormen täglichen Anforderung durch die straffen Vorlesungen und das gewaltige Arbeitspensum, erlebe ich eine der lebendigsten, spannendsten und interessantesten Möglichkeiten des „Lernen-Lernens“. Wieder in Buchholz tröste ich mich mit dem Email schreiben an Ana (Spanien), Ashley (Amerika), Jan (Belgien)…. Das Seminar war wirklich eine tolle und prägende Erfahrung und stand „nicht nur“ unter dem Motto „Leadership“….! Schüleraustausch Une semaine de français au Buchholz Besuch aus Fécamp vom 28.04.-04.05.2003 Von Janina Neumann (Jahrgang 10) Am Montagabend gegen 20.00 Uhr kam der Bus mit den 42 Austauschschülern aus Fécamp an der Buskehre des AEG an. Die schon aufgeregt wartenden Schüler und ihre Eltern begrüßten ihren jeweiligen Gast, um zu Hause noch einen Imbiss zu nehmen und sich, dort wo die Verständigung nicht zu schwer war, noch kurz zu unterhalten, bis die französischen Gäste nach ca. 15-stündiger Fahrt in ihre Betten fielen und auf den nächsten Tag gespannt waren. Am nächsten Morgen wurden die Gäste in der Aula von Herrn Hennig willkommen geheißen und ein Teil der Schüler machte sich auf den Weg, Hamburg zu erkunden, während die zurückgebliebene Gruppe sich dem Schulalltag anschloss. Am Mittwoch wurden die Gruppen getauscht und auch die anderen Franzosen nahmen am Unterricht teil. Aufgrund des guten Wetters entschlossen sich viele der deutschen Gastgeber ihren Gästen Buchholz etwas genauer zu zeigen und so traf man in der Fußgängerzone auf gut gelaunte Franzosen und Deutsche. Da einige der Gäste kein Deutsch und auch nur wenig Englisch sprechen konnten, erwies sich die Verständigung mancherorts als ein wenig kompliziert, was aber nichts daran änderte, dass sich alle wohl fühlten und die Stimmung bei den Unternehmungen super war. So auch am Mittwochabend, als in der Schule mit den Eltern zusammen gefeiert wurde. Im Musikraum wurde so wild auf Tischen und Stühlen getanzt, dass die Radioanlage schließlich streikte und sich nun alle am Kauf einer neuen Anlage beteiligen müssen. In der Cafeteria konnte man sich am sehr vielseitigen und überaus leckeren Buffet stärken. Die beiden freien Tage wurden sehr unterschiedlich verbracht. Einige Gastgeber fuhren in den Heidepark, andere gingen zum Bowlen und zum Schwimmen. Am Freitag fuhren alle zusammen nach Bremen, wo das zuschlagen oder sich die Sehenswürdigkeiten, besonders die Bremer Stadtmusikanten, anzuschauen. Abends fand bei einem der Gastgeber eher kurzfristig eine Party statt, auf der es so lustig und laut zuging, dass die gesamte Nachbarschaft darauf aufmerksam wurde. Nach einer erlebnisreichen und tollen „Universum“ (vgl. Infozine 2/2002, S. 8) unter die Lupe genommen wurde. Hier konnte man sich zum Teil auch spielerisch über Mensch, Kosmos und Erde informieren. Nach dem Museumsbesuch zogen alle in Kleingruppen durch Bremen, um beim Shoppen ein Schnäppchen zu machen, sich bei McDonald´s den Bauch voll- Woche, die wie im Flug verging, hieß es am Sonntag für alle früh aufstehen, da der Bus schon um acht Uhr wieder losfuhr, um die Franzosen nach Fécamp zurückzubringen. Der Abschied fiel jedoch nicht allzu schwer, da sich ja alle im Juni wiedersehen, wenn die Franzosen ihre deutschen Gäste bei sich aufnehmen. infozine 2 / 2003, S. 11 Schüleraustausch Freunde jenseits der Oder... Vorbereitungen für Polenaustausch 2003 angelaufen Mit Wolow verbindet uns seit 1996 ein jährlich stattfindender Schüleraustausch, an dem sich neben dem AlbertEinstein-Gymnasium auch das Wirtschaftsgymnasium und das Gymnasium am Kattenberge beteiligen. Für das Programm 2003 werden noch Teilnehmer (ab 10. Klasse) gesucht. In der Woche vor den Herbstferien (etwa 6.-12.10.2003) kommen etwa 12 polnische Gastschüler nach Buchholz. Die Gäste sind 17-18 Jahre alt und sprechen meist gut deutsch. In Buchholz sollen die polnischen Gäste in Gastfamilien wohnen. Am Vormittag besuchen sie mit ihren Gastgebern den Unterricht, für den Nachmittag ist ein attraktives Freizeitprogramm vorbereitet, das die Stadt gemeinsam mit der Deutsch-polnischen Gesellschaft organisiert und das jedes Jahr neu zusammengestellt wird. Für die deutschen Gastgeber ist die Teilnahme am Freizeitprogramm freiwillig. Selbstverständlich sind sie eingeladen, so dass ihnen keine Kosten entstehen. In der ersten Woche der Herbstferien (etwa 13.-19.10.2003) findet dann der Gegenbesuch statt. Im Idealfall besuchen die deutschen Schüler jetzt ihre Gäste. Wir können uns keine bessere Möglichkeit vorstellen, einen jungen Menschen aus einem anderen Land kennen zu lernen, als ihn zu beherbergen und dann bei ihm infozine 2 / 2003, S. 12 zu Gast zu sein. Selbstverständlich ist es auch möglich, nur als Gastgeber oder nur als Gast am Schüleraustausch mit Wolow teilzunehmen, wenn es der Terminkalender nicht anders zulässt. Auch in Wolow kann vormittags die Schule besucht werden, auch hier gibt es für den Nachmittag ein Freizeitprogramm. Nur für die Fahrtkosten (etwa 60 Euro) müssen die deutschen Teilnehmer selbst aufkommen. Nähere Informationen zum Schüleraustausch sowie das Anmeldeformular gibt es im Internet unter www.aeg-buchholz.de in der Rubrik „Schulleben“. Außerdem laden wir jetzt schon zu einem Informationsabend ein, der am Mittwoch, den 11. Juni 2003 um 2000 im Albert-Einstein-Gymnasium stattfinden wird (Raum 138). Anmeldeschluss ist Mittwoch, der 2. Juli 2003. Für Rückfragen stehen die Geschichtslehrer am AEG gern zur Verfügung. Wir würden uns sehr über ein reges Interesse am diesjährigen Schüleraustausch freuen: Die Erfahrungen der letzten Jahre zeigen, dass Vorurteile und Berührungsängste schnell abgebaut sind und dass man sehr schnell ganz „normalen“ Jugendlichen aus einem ganz „normalen“ Land begegnet (as). Schüleraustausch Nicht nur in Lederhosen... Zwei Schülerinnen haben den USA-Austausch einfach doch gemacht Von Karolin Baumgarten und Alexa Herrle (Jahrgang 12) Nachdem vor einem Jahr der geplante Amerika-Austausch zwischen dem AEG und der Ventura High School (VHS) in Kalifornien geplatzt war, konnten wir es gar nicht richtig glauben, als wir nun doch Anfang April im Flugzeug Richtung Amerika saßen. Durch Kontaktaufnahme zu dem Deutschlehrer der VHS, Mr. Reich, der unsere Schule Ende letzten Jahres besuchte, war es uns gelungen, zwei Gastfamilien in Kalifornien zu finden. Und so fand der für letztes Jahr geplante Austausch in kleiner Form nun doch noch statt. Am Beginn unserer fast vierwöchigen Reise waren wir beide sehr aufgeregt, da zum einen die politische Lage doch Zweifel erlaubte, ob es vernünftig wäre, überhaupt diese Reise anzutreten, zum anderen wussten wir nicht sehr viel über die Familien. Karolins Gastfamilie war streng katholisch und Alexas Gastfamilie mexikanischen Ursprungs - was würde uns erwarten? Aber wir waren zuversichtlich, da wir durch E-Mail-Kontakt seit Anfang Februar festgestellt hatten, dass beide Familien nett und aufgeschlossen waren und sich auf unseren Besuch freuten. Und so kam es dann auch. Sowohl diese beiden Familien, in denen wirklich zwei völlig verschiedene Lebensweisen herrschten, als auch Mr. Reich ermöglichten uns eine wunderschöne Zeit im sonnigen Kalifornien. In der ersten Woche hatte die VHS „Spring break“ und so hatten wir eine Menge Zeit das Leben in einer amerikanischen Familie kennen zu lernen, uns mit unseren Gastgeschwistern, Stacy und Daniel, anzufreunden. Beide Familien wohnten in der kleinen Stadt Ventura, die ca. 2 Std. von Los Angelos entfernt genau an der Küste liegt. Von hier aus hatten wir viele Möglichkeiten etwas zu unternehmen. Sowohl der Besuch der unbewohnten Naturinsel Santa Cruz und die damit verbundene Begegnung mit Blauwalen und Delphinen, als auch die „Universal Studios Hollywood“, Disneyland und viele andere Dinge werden uns infozine 2 / 2003, S. 13 lange in Erinnerung bleiben. Mindestens ebenso interessante Erfahrungen haben wir aber auch auf der VHS gesammelt: Wir besuchten jeden Tag den Deutschunterricht von Mr. Reich und halfen dort etwas den Unterricht mitzugestalten (z.B. mit dem Singen von typisch deutschen Kinderliedern, was aber daran scheiterte, dass wir beide nicht gerade gut singen können) Nach ein paar Tagen hatte es sich herumgesprochen, dass wir da sind, denn es kamen immer mehr Lehrer auf uns zu und fragten uns, ob wir nicht in ihren Klassen etwas über Deutschland erzählen könnten. So kam es, dass wir an manchen Tagen in jeder Stunde in einer anderen Klasse waren und versuchten Deutschland zu präsentieren. Das hat sehr viel Spaß gemacht, da wir größtenteils Vorurteile gegen Deutschland aus dem Weg räumen konnten (z.B. dass nicht alle Deutschen in Lederhosen herumlaufen). Wir wurden von allen unwahrscheinlich freundlich aufgenommen und von Kommentaren bezüglich der politischen Lage bekamen wir überhaupt nichts mit. Wir waren also rundherum glücklich mit unserem Aufenthalt in Kalifornien und fänden es sehr schön, wenn vielleicht doch noch ein Austausch zwischen AEG und VHS zustande kommen könnte. Auslandserfahrungen Jenseits von Clausthal-Zellerfeld Erfahrungsbericht: Bewerbung um Studienplatz in England Von Tobias Warnecke (Abiturjahrgang 2002) Diejenigen unter euch, die sich bereits vollkommen darüber im Klaren sind, dass sie am Ende ihrer Schulzeit nach München ziehen, um sich dort in einer Wohnung mit Isarblick zusammen mit drei Perlohrring tragenden Kommilitoninnen einem intensiven Jurastudium zu widmen, die schon wissen, wann sie am 10.Oktober 2005 aufstehen müssen um rechtzeitig zur Vorlesung über europäisches Lizenzrecht zu erscheinen, die können meinen kleinen Erfahrungsbericht immerhin noch dazu nutzen, den elterlichen Kamin anzuzünden, sich getrost zurücklehnen und versuchen die Fassung zu bewahren, wenn sie ihre Absage aus München erhalten... Alle übrigen – und das dürfte eine recht eindeutige Mehrheit sein – werden sich in oftmals nicht allzu ferner Zukunft vor die Fragen gestellt sehen, ob, was und wo sie denn gegebenenfalls studieren möchten. Mannigfaltige Optionen tun sich auf: Ausbildungsmöglichkeiten, die vor zwei Jahren noch niemand kannte (und die es vielleicht in zwei Jahren gar nicht mehr gibt – es lebe der Fortschritt!), Studiengänge von Graphikdesign bis Orientalistik, Heidelberg, Köln, Clausthal-Zellerfeld (ich hab auch keine Ahnung, wo das ist!). Nun ja, ich war mir felsenfest sicher, dass ich studieren wollte – was ziemlich paradox ist; denn „was“ und „wo“ waren mir euphemistisch ausgedrückt schleierhaft. Da das nachschulische Rumgammeln aber ziemlich schnell zu anhaltender Langeweile mutiert, folgte das obligatorische Bemühen, meine Interessen zu definieren (hab ich aus ´nem Ratgeber. Super, ne?) und die Optionen sinnvoll einzugrenzen; auf der Suche nach einem passenden Studiengang bin ich dann schließlich in England gelandet. Ein Vollzeitstudium im Ausland ist eine eher selten wahrgenommene Option, doch gibt es neben der Überwindung des kulturellen Tellerrandes weitere gute Gründe, ein Studium im Vereinigten Königreich in Erwägung zu ziehen: Abgesehen von einer in vielen Fachbereichen deutlich kürzeren Studienzeit bis zum ersten Abschluss, der Tatsache, dass dieser auch noch international anerkannt wird, und einer dem Lernerfolg sehr zuträglichen persönlicheren Betreuung des Einzelstudenten infozine 2 / 2003, S. 14 (Stichwort: Massenunis) waren dies für mich besonders a) Die Freude an der englischen Sprache: Ich wollte unbedingt vermeiden, dass mein aktiver Wortschatz binnen kurzer Zeit derart degeneriert, dass es vielleicht noch dazu gereicht hätte, jedes dritte Wort ohnehin variationsarmer Popsongs zu raten (love, you, heart – eins von denen wird’s wohl sein), aber wohl kaum Konversation zu betreiben, geschweige denn gehaltvolle. Und wer hat schon Lust, Anglistik zu studieren?? Richtig. Keiner! Da kann man ja gleich Lehrer werden (no offence meant:-) und b) Das Angebot an andersartigen Studiengängen: Natürlich gibt es im Vergleich zu deutschen Universitäten große Überschneidungsfelder, aber vor allem im Bereich der Sozialwissenschaften ein breiteres Spektrum, sowohl im Hinblick auf Spezialisierung als auch auf interdisziplinäre Kurse. Ich habe mich z.B. unter anderem für Environment, Economics and Ecology (EEE) und Human Sciences (eine Mischung aus Biologie, Anthropologie und Soziologie) beworben. Meine vornehmliche (und zunächst auch einzige) Informationsquelle war das Internet, und wenn man sich die Mühe macht, mehrere Quellen zu vergleichen, kann man einen recht realistischen Eindruck gewinnen. Auslandserfahrungen Ich habe auch sehr gute Erfahrungen damit gemacht, die Unis, die in meine nähere Wahl gekommen waren, direkt per E-Mail zu kontaktieren (ich hab fast immer noch am selben Tag eine Antwort erhalten!), um genauere Informationen einzuholen, einen gedruckten prospectus zuschicken zu lassen oder einen Besuchstermin mit persönlicher Führung zu vereinbaren. Irgendwann war es dann schließlich soweit: Ich hatte mir drei Unis ausgeguckt und beim British Council in Berlin einen Bewerbungsbogen angefordert; denn die Bewerbungen an maximal 6 Unis werden in England zentral bearbeitet (vom Universities and Colleges Admissions Service). Warum ich gerade die von mir gewählten Kurse im Speziellen und in England im Allgemeinen zu studieren beabsichtigte, durfte ich dann nach Erhalt des Formulars im personal statement –Teil begründen, dem wohl am schwierigsten auszufüllenden Bestandteil der Bewerbung, da man das, was man an Intentionen, Wünschen und eigener Befähigung vortragen möchte, auf weniger als eine DIN A4 Seite beschränken muss. Besonders schwierig wird’s natürlich, wenn man sich zwar intuitiv vom Studiengang angezogen fühlt, aber praktisch keine Erfahrung mit der Materie hat; ich denke, ich bin da kein Einzelfall. Im Vergleich dazu war das Eintragen von persönlichen Daten, Zensuren, bisheriger Schullaufbahn etc. ein Kinderspiel – auch wenn die mitgelieferte 40-seitige Anleitung zur ordnungsgemäßen Bearbeitung dieser Punkte ursprünglich eher Gegenteiliges vermuten ließ... Dann bedurfte es noch eines referees, der nicht nur für die Richtigkeit der angegebenen Qualifikationen garantiert, sondern auch die Bewerbung mit einem Empfehlungsschreiben in Englisch beschließt (und dazu optimalerweise des Englischen mächtig ist und bei sprachlichen und anders gelagerten Problemen mit Rat und Tat zur Seite steht) Meine damalige LK-Lehrerin Frau Ehlert hat diesen Job dankenswerterweise in meinem Fall übernommen. Ich weiß gar nicht mehr, wie lange es gedauert hat, bis ich bei der ersten Uni angenommen war, doch jedenfalls waren zu meiner Überraschung weder Interviews noch Sprachtests noch weitere schriftliche Arbeiten oder andere Folterinstrumente der internationalen Bildungslandschaft erforderlich, die Unis davon zu überzeugen, dass ich des Englischen mächtig und auch sonst nicht vollständig bescheuert bin. Nur in Oxford, am altehrwürdigen Zentrum abendländischer Bildung muss wie auch beim Dauerkonkurrenten Cambridge jeder Student, nachdem er zuvor zwei schriftliche Arbeiten eingereicht und sich noch einmal separat dort beworben hat, Mitte Dezember zum Einzelinterview erscheinen. So etwas wie ein repräsentatives Interview gibt es wohl nicht, zumindest reichen die Erfahrungen der Studenten, mit denen ich dort gesprochen habe, vom gemütlichen Zweierplausch über persönliche Interessen bis zum klischeehaften Quasi-Kreuzverhör vor einem panel (mehreren Tutoren) im mittelalterlichen Kaminzimmer; nur soviel: meine Interviews (4 in infozine 2 / 2003, S. 15 3 Stunden) waren fair, fachlich fordernd, gingen weit über die Abhandlung einzelner Sachfragen hinaus und waren zweifellos ein akademisch wie menschlich wertvoller Abschluss des Bewerbungsverfahrens. Wer Interesse an detaillierteren Informationen aus meinem kleinen Erfahrungsschatz und praktischen Tipps hat, kann sich natürlich gerne über Frau Ehlert an mich wenden. Bis dahin: Cheers, Tobias Warnecke. Links: Eine erste sehr nützliche Orientierung zum Studium in England allgemein bietet die Website des British Council: www.britishcouncil.de. Einen Überblick über alle existierenden Kurse und eine Beschreibung des Bewerbungsvorgangs gibt es bei www.ucas.ac.uk. Rankings (ohne eine Bewertung ihrer Nützlichkeit abzugeben) gibt´s unter anderem bei www.timesonline.co.uk unter dem Stichwort „Good University Guide“. Wer Nähereszu einzelnen Studiengängen wissen möchte, geht am besten direkt auf die Seite einer Universität, zum Beispiel www.bath.ac.uk oder www.ox.ac.uk. Informationen zum Thema Studienfinanzierung und Budgetfragen holt man sich am besten aus dem sog. alternative prospectus, einer von den Studenten der jeweiligen Uni herausgegebenen Broschüre, die die studentische Sicht der Dinge beinhaltet, oder auf einer der zahlreichen unabhängigen Studentenseiten, wie z.B. www.support4learning.org.uk Auslandserfahrungen Von Elchen und Saunen Erfahrungsbericht: Ein Jahr als AuPair in Finnland Von Gerke Westdörp (Abiturjahrgang 2002) Abitur – und was dann? Genau vor dieser Frage stand ich im letzten Sommer. Von der Wehrpflicht befreit stand mir damals der Weg in die weite Welt offen. Jedoch wusste ich nicht, was mal aus mir werden soll, und da kam das Angebot ein Jahr als AuPair zu arbeiten gerade recht. Sehr zufällig traf ich damals meine heutigen AuPair-Eltern, die noch verzweifelt nach einem AuPair suchten. Grundsätzlich begeistert vom Angebot, ein Jahr im Ausland zu verbringen, hatte ich zunächst noch Zweifel, vor allem weil ich mir nicht sicher war, überhaupt einer solchen Verantwortung gewachsen zu sein, zwei Kinder (vier und neun Jahre alt) zu betreuen. Heute kann ich sagen: zu Unrecht, denn man kann als 20Jähriger nur davon profitieren. Und dann sollte auch noch Finnland das Zielland sein. Suomi, worüber ich damals eigentlich nicht viel mehr wusste, als dass es wunderschöne Landschaften (mit Elchen), Saunen und verdammt lange und kalte Winter gibt. Letzendlich habe ich mich dadurch nicht zurückschrecken lassen und lebe seit dem letzten September in der Nähe von Helsinki (eigentlich Espoo). Heute ist mein Eindruck über Finnland relativ gefestigt. Ich muss zugeben, dass meine Ahnung vom letzten Sommer sich bewahrheitet hat, darüber hinaus habe ich aber auch viele andere schöne Eindrücke erhalten. Besonders die Menschen hier im hohen Norden, die vielleicht auf den ersten Eindruck ein wenig rauh und unantastbar scheinen, sind sehr nett und liebenswürdig. infozine 2 / 2003, S. 16 Leider verstehen sich die Finnen sehr gut darin, persönlichen Kontakt zu meiden. Manchmal fällt sogar ein einfaches “Hyvää Päivää” (Guten Tag) schwer. Und ich muss zugeben, dass durch die Bank das finnische Volk schüchtern oder vielleicht besser zurückhaltend ist. Jedoch ist auch diese Eigenschaft, wenn man ein wenig Interesse und Zeit mitbringt, bei ein paar Bieren zu überwinden. Und dann kann man wirklich interessante Menschen kennen lernen. Ich bezweifle jedoch immer wieder, ob ich diese Kultur jemals verstehen werde. Und das liegt nicht nur an der Sprache! Abschließend kann ich nur sagen, dass ich diese Entscheidung niemals bereuen werde und jeder Zeit wieder in Ausland gehen würde. Ich habe gehört, dass am Albert-Einstein-Gymnasium die Möglichkeit eines Schüleraustauschs mit einer finnischen Partnerschule erörtert wird: Vor dem Hintergrund meiner Erfahrungen kann ich dazu nur ermutigen. So etwas gab es zu meiner Zeit am AEG viel zu selten. In diesem Sinne: “Tervetuloa Suomessa”. Auslandserfahrungen Offenheit auf Brasilianisch Von Victoria (Brasilien) nach Buchholz: Livia Pasolini Pozzi Von Antonia Heinemann und Henning Hapke (Jahrgang 9) „Ja, nein, vielleicht“. So hatten wir uns die Antworten auf unsere Fragen im Interview mit der brasilianischen Gastschülerin Livia Pasolini Pozzi vorgestellt, gerade weil sie vor ihrem Deutschlandaufenthalt erst 6 Monate Deutschunterricht hatte, doch wir wurden sehr positiv vom Gegenteil überrascht: Überhaupt nicht schüchtern begann sie in einer Mischung aus Deutsch und Englisch über sich zu erzählen, gab interessante, ausführliche Antworten und machte dabei einen fröhlichen Eindruck. So erzählte die 16-jährige Brasilianerin von ihrem Wohnort Victoria bei Sao Paulo, ihren beiden älteren Brüdern und ihrer Gastfamilie aus Buchholz, wobei sie hervorhob, dass es ihr besonders gut gefiele, nun auch einmal eine Schwester zu haben. Generell wurde sie hier in Deutschland sowohl von ihrer Gastfamilie als auch von ihren Mitschülern gut aufgenommen, auch wenn es ihr momentan aufgrund noch nicht vollkommen ausgereifter Sprachkenntnisse etwas schwer fällt, an Gesprächen in der Klasse teilzunehmen. Eigentlich hatte sich Livia die Deutschen eher gefühlskalt vorgestellt, sie wurde jedoch glücklicherweise schnell vom Gegenteil überzeugt. Am meisten vermisst sie ihre Familie und ihre Freunde, mit denen sie so gut wie ihre gesamte Freizeit in Brasilien verbringt. Da infozine 2 / 2003, S. 17 Victoria nahe der Küste liegt und direkt vor ihrer Tür die Einkaufspassagen zu finden sind, bieten sich hier auch genügend Aktivitäten wie zum Beispiel Shoppen und Schwimmen an. Im Gegensatz zu Deutschland ist es für brasilianische Jugendliche eher unüblich, ein Hobby zu haben, welches regelmäßig in der Woche stattfindet. Außerdem fiel ihr auf, dass in Deutschland viel mehr englischsprachige Musik gehört wird, in ihrer Heimat jedoch ist eher portugiesische Musik aktuell. Im übrigen bemerkte die Gastschülerin, dass in deutschen Städten weniger Armut herrscht, dass jeder ein gutes Leben führen kann und dass die Einwohnerzahlen trotz größerer Siedlungsflächen weitaus geringer sind als in brasilianischen Städten. Sie freut sich schon auf den Sommer, denn der Winter, so wie er bei uns vorkommt, ist ihr eher fremd. Wir fanden Livia sehr sympathisch und wünschen ihr für ihren verbleibenden Aufenthalt am Albert-Einstein-Gymnasium alles Gute. Arbeitsgemeinschaften In eigener Sache Wie Infozine gemacht wird – und von wem Von Annika Brunck (Jahrgang 9) Mit diesem Artikel wollen wir uns vorstellen. Wir, das ist die Infozine-AG! Sie wurde von Herrn Aschern im Mai 2002 ins Leben gerufen und der Newsletter hat, wie der Name ja sagt, die Aufgabe, alle Interessierten über das Schulleben im Albert-EinsteinGymnasium zu informieren. Im Vordergrund stehen dabei besondere Projekte, Wettbewerbe, Feste und Aktivitäten – Ereignisse also, die unsere Schule in besonderer Weise kennzeichnen. Dagegen gibt es in „Infozine“ keine Artikel über Politik, keine Witze und Rätsel und auch keine Werbung. Der Name “Infozine” kommt übrigens von “e-zine”, denn so nennen sich viele Internetmagazine. Die Aussprache von “Infozine” variiert - sie liegt irgendwo zwischen „Infosein“ (englisch) und „Infozin“ (deutsch). Wenn irgendjemandem ein kreativerer und/oder besserer Name für unseren Newsletter einfällt, ist er oder sie herzlich eingeladen, sich bei Herrn Aschern oder einem Redakteur von „Infozine“ zu melden. Inzwischen besteht die AG aus 13 Mitgliedern, Herrn Aschern nicht mitgerechnet. Wir treffen uns ein Mal im Monat, um Artikel zu besprechen und um neue zu vergeben. Jedes „Infozine“-Mitglied recherchiert zu seinem Thema und schreibt dann seinen Artikel selbstständig zu Hause. Dabei wird zwischen Leitartikel (ca. 700 Wörter), Bericht (ca. 350 Wörter) und Kurzbericht (etwa 125 Wörter) unterschieden und es ist nicht immer leicht, das Limit einzuhalten oder zu erreichen. Da „Infozine“ sogar über eine eigene Digitalkamera verfügt, kann jeder Redakteur selbst Fotos zu seinem Artikel schießen. Herr Aschern liest den fertigen Artikel dann korrektur, fügt manchmal infozine 2 / 2003, S. 18 noch ein paar fehlende Informationen ein und überprüft die Rechtschreibung. Anschließend werden Fotos und Texte mit Hilfe von AdobePagemaker in eine vorgefertigte Layout-Maske eingefügt, die einzelnen Artikel werden in das PDF-Format konvertiert und zusammengefügt, die Titelseite wird erstellt und verlinkt. PDF hat für uns den großen Vorteil, dass eine überschaubare Dateigröße entsteht und dass die Zugriffssoftware Acrobat–Reader für jeden Leser kostenlos zu haben ist. Der Versand an die zur Zeit 160 festen Abonnenten erfolgt über einen einfachen Outlook-Verteiler. Das aktuelle Exemplar wird aber nicht nur per e-mail versandt, sondern auch auf die Schulhomepage gestellt. Und für Offline-Menschen gibt es ein einziges ausgedrucktes Exemplar, das an der Pinnwand gegenüber dem Sekretariat hängt, bereit, gelesen zu werden! Wir hoffen, euch gefällt’s!!! Unser Foto zeigt v.l.n.r. hinten: Henning Hapke, Goetz Kempelmann, Judith Hohendorff, Maximilian v. Hoyningen-Huene, Jan Simon Hamann. Mitte: Annika Brunck, Karolina Gajewski, Mareike Lüßmann, Antonia Heinemann. Vorn: Lea Ruckpaul, Janina Neumann, Lea Grimm, Malte Bönsch. Arbeitsgemeinschaften Hilfe, wir haben Mäuse! Eine Arbeitsgemeinschaft am AEG betreut Rennmäuse Von Felix Ueckermann und Thomas Clausen (Jahrgang 7) Wie viele wahrscheinlich wissen werden, befinden sich im Gang zu den Chemie- und Biologieräumen mehrere Käfige mit Mäusen. Diese Mäuse werden von einer Mäusebetreuergruppe betreut. Wir stellten ihr verschiedene Fragen. Daraus ergab sich ein umfassendes Bild über die Mäuse am AEG. Hier die Zusammenfassung des Interviews mit Max, Annika, Anna und Saphir (Jonas W. fehlte.) aus der 7A.: Die Gruppe betreut die Mäuse auf Anregung von Herrn Pees seit Anfang des Schuljahres 02/03. Doch die Mäuse gibt es schon seit 2000, als sie von einem BiologieLeistungskurs angeschafft wurden. Die Mäuse, welche Lums, Puja, Manja und Joy heißen, werden durch Spenden finanziert, wobei man sagen muss, dass die Gruppe viel privat spendet. Insgesamt sind es fünf Betreuer (alle 7A), die die Mäuse betreuen und regelmäßig wiegen. Dank vieler Spenden konnte die Gruppe erhalten werden, so dass seit Anfang des Schuljahrs wieder neuer Schwung herrscht. Mitmachen kann man bei dieser Gruppe aber nicht mehr; es sind schon genügend Teilnehmer vorhanden. Aber besuchen kann man die Mäuse in den großen Pausen. Dann sind dort auch die Betreuer anwesend, die die Mäuse immer in den großen Pausen und in den Freistunden betreuen. Die Mäuse kommen aus einer Zoohandlung in Buchholz. Allerdings gab es mehrere Wechsel der „Mäusebesetzung“. So ist z.B. Lilo kürzlich gestorben. Leider starben auch Elvis und Domino, daher wurden mehrere Mäuse dazu gekauft, so dass jetzt wieder vier Mäuse die Schule bevölkern. Die Mäuse mussten viermal zum Tierarzt, doch kostete dies nichts, da Fr. Dr. Limbach die Untersuchung immer gratis anbot, da sie solche Aktionen immer gut fand und findet. Auch sonst werden die Mäuse gut gepflegt, indem sie Trockenfutter, Grünzeug und Ähnliches bekommen. Das macht infozine 2 / 2003, S. 19 Spaß, meinen die Mäusebetreuer, die keine Maus bevorzugen. Rennmäuse gehören zur Familie der Wühler. Es gibt etwa 100 Arten, die sich durch ein weiches, sandfarbenes Fell und lange Hinterbeine auszeichnen, die zum Springen sehr gut geeignet sind. Die Kopfrumpflänge beträgt 5-20 cm, die Schwanzlänge: 4-24 cm. Rennmäuse leben in den trockenen und wüstenartigen Gebieten Westasiens und Afrikas, und zwar in unterirdischen Röhrensystemen. Die AEG-Mäuse allerdings stammen aus einer Zucht. Sie sind nachtaktiv und benötigen kaum Wasser. Zu ihrem Speiseplan gehören Gräser, Nüsse, Insekten und Wurzeln. In Gefangenschaft kön- nen Rennmäuse 4-8 Jahre alt werden und in den ersten beiden Lebensjahren jeden Monat bis zu 14 Junge werfen. Arbeitsgemeinschaften Wer hat schon eine Sternwarte? Astronomie-Projektkurs hervorragend ausgestattet Von Malte Bönsch (Jahrgang 10) Seitdem die Astronomie-AG im September 2000 als AstronomieProjektkurs mit 23 Oberstufenschülern aus beiden Buchholzer Gymnasien ihre Tätigkeit aufnahm, hat sich vieles verändert. Mit dem Gewinn von 16.666 DM in der Wissenschaftssendung „IQ“ des WDR wurde der Grundstein für die dringend benötigte Sternwarte gelegt. Am 19. Oktober 2002 war es dann soweit: Die Sternwarte auf dem Dach der Mühlenschule in HolmSeppensen wurde von Herrn Falk (AEG) und Herrn Plitzko (GaK) eingeweiht. Leider finden sich zur Zeit anscheinend zu wenig Schüler, die Interesse an der Frage haben: „Woher kommen wir und wohin gehen wir?“. Durch die großzügigen Spenden war es möglich, die Sternwarte mit einem modernen Spiegelteleskop und anderen benötigten Gerätschaften auszustatten, wodurch nun aber auch der Blick hinauf zu den Sternen noch atemberaubender wird. Im Einzelnen werden Problemfelder wie Himmelsmechanik, Sonnensystem, Galaxienentwicklung oder Raumfahrt, Relativitätstheorien oder Kosmologie sowohl aus philosophischer als auch aus streng naturwissenschaftlicher Perspektive diskutiert. Mit Hilfe der guten Ausrüstung war es drei Schülern der Abiturinfozine 2 / 2003, S. 20 klasse des Gymnasiums am Kattenberge möglich, den Bezirksentscheid von „Jugend forscht“ mit ihrer Arbeit über „Die Bestimmung von Fixstern-Parametern durch Untersuchung eines Veränderlichen“ zu gewinnen, nachdem bereits im Jahr 2002 Maren Podewitz und Ferdinand Schweser vom Albert-Einstein-Gymnasium mit Ihren Facharbeiten zum Thema „Spektren der Sterne - Eine experimentelle Beobach– tungsreihe mit Mitteln der Schulastronomie“ Landessieger beim Niedersächsischen Jugendforscht-Wettbewerb geworden waren. Sowohl für den, der den Ursprung der Welt ergründen will, als auch für den, der verträumt und mit Interesse am Unbekannten den Himmel beobachet, ist die Astronomie-AG ein Gewinn in jeder Hinsicht. Normalerweise findet die AG am ersten Donnerstag eines Monats statt. Weitere Informationen gibt es auf der Internetseite http:// www.gemini-astronomie.de. Hier werden u.a. mehrere Bildergalerien, ein Pressespiegel sowie die beiden genannten Wettbewerbsarbeiten angeboten. Projekte Sozialwissenschaftliche Methode erlernt Ausbildung von 16 Schülern zum Dialogischen Interviewer Von Leonie Meyer (Jahrgang 12) Sicherlich hat jeder Mensch einmal in einem Gespräch überlegt, ob er nicht zu neugierig ist und zu sehr seine Interessen befriedigen möchte. Doch richtig deutlich geworden ist diese Problematik den 16 Schülern und Schülerinnen aus der 12. Klasse erst, als sie an einer Ausbildung zum Dialogischen Interviewer teilgenommen haben. Denn wer möchte schon gerne von sich behaupten, entweder zu oberflächlich oder aber zu sensationslustig zu sein? Doch eine natürliche Neugierde lässt sich bei kaum jemanden verleugnen, so dass bei dem Andrang zur Ausbildung von den Politiklehrern gelost werden musste. Und mit eben diesen 16 interessierten Schülern durften sich unsere vier Politik-Lehrer und Professor Dr. Gessenharter, ein Politikwissenschaftler der Hamburger Universität der Bundeswehr, in der nächsten Woche die Zeit vertreiben. Da die Ausbildung in der Uni stattfinden sollte, kamen wir in den Luxus, morgens genüsslich ein bisschen länger schlafen zu können und mittags günstig mit Essen in der Mensa versorgt zu werden. Dafür durften wir aber auch immer bis nach 17 Uhr hart schuften, um die vielen Interview-Techniken zu lernen und offen auf andere Menschen zu wirken. Wer hätte gedacht, was Sitz- haltung, Mimik und Gestik auch in einem Interview zur Gesprächsatmosphäre beitragen? Auch mussten wir lernen, ein Interview nicht mit den Worten „Also erstens: Haben Sie…“ sondern vielmehr mit einer Runde Smalltalk zu beginnen, damit sich beide Gesprächspartner wohl fühlen und sich ein Dialog entwickeln kann. Es kommt nicht darauf an, eine Frage nach der anderen abzuhaken – das könnte die betreffende Person auch anhand eines Fragebogens machen – sondern vielmehr aufeinander einzugehen und abzuwarten, was kommt. Der Interviewer übernimmt also fast die Rolle eines Hobbypsychologen und lenkt das Gespräch nur durch seine Nachfragen in die gewünschte Richtung. Professor Dr. Gessenharter betonte mehrfach, dass man ein Ergebnis nicht erzwingen kann, und im schlimmsten Fall war man eben einfach nur ein guter Zuhörer, auch wenn das Interview nicht zu verwenden ist. Denn es ist sehr wichtig, vor Beginn einer Interview-Reihe einen roten Faden und bestimmte Fragen festzulegen, so dass man am Ende eine vergleichende Auswertung erzielen kann. Und das ist nicht möglich, wenn jedes Interview zu einem anderen oder aber zu gar keinem Ergebnis führt. Als Grundlage der anonymen (!) Auswertung dient ein Protokoll infozine 2 / 2003, S. 21 der wichtigsten Punkte aus dem Gespräch und diese müssen zusätzlich festgehalten werden, ohne den weiteren Verlauf des Gespräches zu verpassen. Reporter von Zeitungen benutzen häufig ein Diktiergerät, Fernsehsender zeichnen das Gespräch auf Video auf und wir Schüler müssen eben gut zuhören… Naja, das auch, aber in den Interviews, die wir seit der Ausbildung in der Schule vornehmen, steht uns ein Protokollant zur Seite, der alle wichtigen Punkte mitschreibt. So kann sich der Interviewer ganz auf seinen Gesprächspartner konzentrieren und es besteht für den Protokollanten die Möglichkeit, bei wichtigen Punkten nachzuhaken, da er den Überblick über alles hat. Die Ausbildung hat viel Spaß gemacht und hat uns nicht nur in schulischer und beruflicher Hinsicht beeinflusst, sondern auch in privater. Man hört jetzt viel besser zu und achtet auch mehr auf Kleinigkeiten. Ob wir neugieriger geworden sind? Aber mit Sicherheit. Projekte Sonnets A creative writing project Von Ina Ehlert Im Frühjahr dieses Jahres nahm mein Leistungskurs Englisch in Klassenstufe 12 im Rahmen unseres Englischunterrichts an einem kreativen Lyrik-Projekt des SHAKESPEARE GLOBE THEATRE, London, teil. Als Mitglied des GLOBE LINK EDUCATION PROGRAMME konnten wir zusammen mit anderen Schulen, Colleges und Universitäten aus aller Welt zur GLOBE SONNETS RESOURCE beitragen. Vor nunmehr 200 Jahren schrieb William Wordsworth sein berühmt gewordenes Sonett Composed Upon Westminster Bridge. Die Auseinandersetzung mit dem Bild Londons, das Wordsworth vor 200 Jahren in diesem Sonett schuf, und die Beschäftigung mit William Shakespeares Sonnets veranlasste uns, eigene lyrische Versuche zum Thema „BRÜCKEN IM 21. JAHRHUNDERT” zu wagen und unsere persönlichen Erfahrungen und Wahrnehmungen in lyrische Form zu fassen. Bound The endless stream is holding the sky. The bridge is old, the houses are new, The bows are brown, the water is blue. The bridge´s beam just seems to fly Between the flats and offices high. It can´t get off its own two feet, And hears all time the city´s beat, And fights its chains in endless try. How it connects the past and the future. A marriage with three so important rings Between three elements - wind, water and earth. For working men all waters are shrinks, They help to give their freedom birth. Oh, please little bridge, hold on in future. Martina Gremler infozine 2 / 2003, S. 22 Projekte Bridging Gaps In the tower the battle rages on The diplomatic armies of the nations -Not quite at war- still wage negotiations But those who hope will soon be proven wrong Far from the tower beyond what flags defend A bench is stood where soon may be a park And on its wooden ledge –warped to an arc There sit two beings – one at either end Round tables –bent, and twisted into spikesCollapse when on them falls one laurel shred But benches do not suffer from the likes Escape Those two will soon be talking in the stead Of leaders who start wars but can’t spell “psych”. If two can parley who needs to be led? The Fourth Road Bridge at sunset night. The sky is orange, yellow, red right now, The bridge which made by man on fire somehow. A duck swims by, brings movement to the sight. Daniel Scott The reflection in the so silent sea shows the beautiful romance in the sky of an iron bridge that is huge and high and makes the driving people feel free. I am driving across the bridge, looking for life. So show me the way I need to go, to find my hopes, my dream, my soul. Oh bridge, you combine my future and my past. Help me to forget, what I thought of last, to free me from my fears and lead me to a new heart. Alexa Herrle, Zdeni Dejanová, Lorna Barclay, Christian von Toll infozine 2 / 2003, S. 23 Lehrer einmal anders Karriere mit Hindernissen Frau Janssen: Feuerwehrkraft für Geschichte und Deutsch Von Judith Hohendorff (Jahrgang 9) Pünktlich zum neuen Halbjahr durfte wieder eine neue Lehrerin von uns beäugt werden. Sie vertritt Frau Gördes, die uns wegen ihrer Schwangerschaft verlassen musste, mit den Fächern Deutsch und Geschichte. Völlig überraschend erzählte Frau Janssen - die vor kurzem noch Maker hieß - mir, dass sie eigentlich vorhatte Judotrainerin zu werden und somit Sport studierte, was sie aber leider wegen vieler Verletzungen aufgeben musste. Danach kam ihr eigentlich auch noch nicht wirklich in den Sinn Lehrerin zu werden, aber ihre Fächerkonstellation stand bereits für sie fest. Nun wollte Frau Janssen eigentlich im Forschungsbereich mittelalterlicher Geschichte tätig werden und studierte eifrig hauptsächlich in Berlin und Frankfurt am Main, aber auch in Rostock und sogar ein Semester in London. Nur ging es ihr wie vielen anderen wahrscheinlich auch. Sie fragte sich, ob das jemanden überhaupt interessierte. Außerdem fehlten ihr die konkreten Aussichten auf eine unbefristete Anstellung. Also entschloss sie sich nun endlich Lehrerin zu werden. Bis jetzt hatte Frau Janssen noch keine feste Stelle und arbeitete jeweils halbjährig in Rotenburg / Wümme, dann an der Grundschule Stelle. Jetzt ist sie bei uns und lebt mit ihrem Mann, der Latein- lehrer am AEG ist, in Trelde. Sie liest gerne Werke von verschiedensten Autoren und geht mit großer Freude ins Theater, aber das sei leider etwas weniger geworden, da sie nicht mehr in einer Großstadt wohne, fügte sie hinzu. Sie hört gerne Klassik, aber auch Lieder aus den Achtzigern, wenn auch nur ausgewählte. Welch ein Wunder, zu der Zeit war sie so jung wie wir Schüler. Heute ist sie 32 Jahre alt. Angesichts des begonnenen Sportstudiums überrascht es nicht, dass Frau Janssen gern Sport treibt. Außerdem verreist sie gern in Länder wie Italien oder nach Wales, wo ihr jeweils die Landschaft besonders gut gefiel. Auf die Frage, wie es ihr bei uns gefalle, kamen nur positive Antworten: vom netten Kollegium, einem hübschen Gebäude, bis hin zu lernwilligen Schülern. Von diesen wünscht Frau Janssen sich, dass sie ein bisschen mehr Fragen an sie stellen und dass sie mehr im Unterricht aufeinander eingeinfozine 2 / 2003, S. 24 hen, was sich natürlich nicht erzwingen lässt. Etwas selbstkritisch berichtete sie mir, dass sie sich erst an die Aus- arbeitung und Verwirklichung des Frischgelernten gewöhnen müsse, was sie meiner Meinung aber bereits sehr gut bewältigt hat: Ihr Unterricht ist gut strukturiert, interessant und koodiniert. Wir danken Frau Janssen für das freundliche Interview und wünschen Ihr weiterhin eine angenehme und interessante Arbeit an unserer Schule. Rund um´s AEG Mens sana in corpore... Nach AEG-Neubau endlich auch neue Sporthalle Von Mareike Lüßmann (Jahrgang 9) Nun schon seit Anfang dieses Halbjahres ist unser Schulzentrum um eine neue Sporthalle reicher. Diese war nötig, da die alte Sporthalle sanierungsbedürftig war und, wie alle Schüler, die dort Sportunterricht hatten, bezeugen können, auch nicht mehr besonders attraktiv. So wurde also relativ lange geplant, eine neue Sporthalle zu bauen. Die Finanzierung und Planung der Halle war etwas kompliziert, denn der Landkreis hat, wie viele andere Kommunen, zur Zeit nicht viel Geld für derartige Projekte übrig. So leistete die Stadt Buchholz einen Vorschuss und nach einigen Verhandlungen erklärte sich der Landkreis Harburg bereit, die weitere Finanzierung der etwa 5 Mio. Euro teuren Sporthalle zu tragen. Es entstand also vom Frühjahr 2002 an auf dem ehemaligen kleinen Sportplatz neben der alten Sporthalle eine 4 Felder umfassende neue Sporthalle, deren Einweihung dann am 9. November 2002 groß gefeiert werden konnte. Dazu waren einige Politiker aus Buchholz und Umgebung angereist um (teilweise etwas zu lange) Reden zu halten – und mehre- re Turner sowie ein paar sportliche Schüler, die eine Akrobatikvorführung eingeübt hatten, zeigten ihr Können. In Zukunft wird die Halle vormittags vom Albert-Einstein-Gymnasium, der Realschule und der Orientierungsstufe gemeinsam genutzt, nachmittags steht die Halle den Sportvereinen zur Verfügung. infozine 2 / 2003, S. 25 Allerdings ist die Halle, die im Gegensatz zur alten Sporthalle ein Kuppelbau ist, als Schulsporthalle konzipiert, d.h. es ist keine Zuschauertribüne vorhanden. Ausgestattet wurde die Halle vom Sportgerätehersteller Fratufa. Viele Schülerinnen und Schüler sind der Ansicht, dass der Sportunter– richt unter den neuen Rahmenbe– dingungen – vor allem mit neuen Sportgeräten – wieder mehr Spaß macht. Allerdings bemängeln einige Sportlehrer die Akustik der neuen Halle: In den ers– ten Wochen nach der Einweihung sollen einige Sportkollegen unter Heiserkeit gelittenhaben. Die alte Sporthalle soll mögli– cherweise während der nächsten Sommerferien abgerissen werden, wobei die Realschulhalle stehen bleiben soll. Diese Pläne sind aber noch nicht konkret, noch ist die Zukunft der alten Halle ungewiss.