infozine 2 / 2003 - Albert Einstein Gymnasium

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infozine 2 / 2003 - Albert Einstein Gymnasium
infozine 2 / 2003
Themenübersicht
Engagement
Girl´s Day
Drogenpräventionstage
Erweiterung der Solaranlage
Erste-Hilfe-Kursus
S.
S.
S.
S.
1
3
4
5
Wettbewerbe
Bossard-Kunstwettbewerb
Geografie-Wettbewerb
Mathematik-Olympiade
ISLI-Schülertreffen
S.
S.
S.
S.
6
7
8
9
Schüleraustausch
Bericht: Fécamp-Austausch
In Vorbereitung: Wolow
Ventura High School / USA
S. 11
S. 12
S. 13
Auslandserfahrungen
Student in England
AuPair in Finnland
Gastschüler am AEG
S. 14
S. 16
S. 17
Arbeitsgemeinschaften
Infozine-AG
Rennmaus-AG
Astronomie-AG
S. 18
S. 19
S. 20
Projekte
Interviewer-Ausbildung
Creative Writing: Sonette
S. 21
S. 22
Lehrer einmal
anders
Billie Janssen
S. 24
Rund um´s AEG
Die neue Sporthalle
S. 25
Infozine - Newsletter am Albert-Einstein-Gymnasium, Buchholz / Nordheide, herausgegeben von der
Arbeitsgemeinschaft Infozine. Betreuung: Matthias Aschern. Erscheinungsweise: 4 mal im Schuljahr.
Vertrieb: kostenlos per E-Mail. Abonnement: aschern@t-online.de. Redaktionsschluss: 18.5.2003.
Engagement
Girl´s Day – Zukunftstag für Mädchen
Zwei Erfahrungsberichte
Von Lena Grimm und Judith Hohendorff (Jahrgang 9)
„Stell dir vor, Mädchen würden Handys entwickeln!“ „Stell dir vor, du
könntest in deinem Traumberuf arbeiten!“ Das sind, kurz gefasst, die Ziele
des Girl´s Day. Viele fragen sich,
wozu der Girl´s Day eigentlich gut ist
und was er nützen soll. Das ist ganz
einfach: Heutzutage haben Mädchen
in Deutschland eine sehr gute Schulbildung. Dadurch sind 54,8% der
Abiturientinnen und Abiturienten
Mädchen. Trotzdem wählen Mädchen
häufig noch „typisch weibliche“ Berufe, obwohl es gerade in technischen
Berufen an qualifiziertem Nachwuchs
mangelt. Am Girl´s Day öffneten nun
ca. 2000 Unternehmen, Hochschulen
und Forschungszentren ihre Tore.
Anhand von praktischen Beispielen
wird den Mädchen der jeweilige Beruf gezeigt. Durch Gespräche mit
Ausbildern und Beschäftigten blicken
sie hinter die Kulissen. Außerdem soll
die Öffentlichkeit auf die Stärken der
Mädchen aufmerksam werden, damit
sie gleiche Chancen wie Jungen haben, für die es im nächsten Jahr
übrigens einen Boy´s Day geben soll.
Lena Grimm und Judith Hohendorff
berichten jeweils über ihren Girl´s
Day:
Am Girl´s Day war ich in der hausärztlich-internistischen Praxis Dr.
Grimm. Als ich die Praxis betrat, wurde ich sofort zum Ohrenspülen gelotst.
Mit einer großen Spritze, in der sich
warmes Wasser befand, durfte ich einer Frau die Ohren spülen. Ich hatte
mich darauf eingestellt, dass ich viel
zugucken würde, doch kurz darauf
wurde ich zum Blutabnehmen „verdonnert“. Sicherheitshalber war die
Arzthelferin Versuchskaninchen, die
sich erst einmal Eisspray auf den Arm
sprühte, aus Angst, ich würde ihr mit
der Nadel den Arm verwüsten. Als ich
die Nadel dann in den Arm stecken
sollte, wurde mir doch etwas mulmig.
Aber wider Erwarten klappte alles
kurz und schmerzlos. Ob es am Eisspray lag? Bei diesem Praxisbesuch
ist mir erst klar geworden, wie viele
kranke Menschen es gibt und wie viele
konnte. Eindrucksvoll war auch ein
EKG, bei dem ich zugeguckt habe.
Auf einem Computer konnte man den
Herzschlag mitverfolgen, der zum
Glück regelmäßig war. Diesen Girl´s
Day fand ich wirklich sehr interessant,
weil ich viel selbst machen durfte und
weil die Patienten, bei deren Untersuchungen ich zugeguckt habe, sehr
Medikamente sie brauchen. Alleine an
diesem Tag habe ich ca.10 Rezepte
und 3 Medikamentenpläne ausgedruckt.
Nach diesem Dauerprogramm wurde
mir erst mal eine kleine Pause gegönnt. Doch nach fünf Minuten ging
es weiter. Ich konnte bei zwei
Ultraschalluntersuchungen zugucken.
Es war sehr interessant, wie so eine
Ultraschalluntersuchung gemacht
wird, obwohl ich fast nichts erkennen
verständnisvoll und geduldig waren.
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Als ich den ersten Treffpunkt betrat,
sah ich einen ziemlich großen, freudig erregten, schnatternden Haufen
von Mädchen, von denen die meisten
aus der sechsten und siebten Klasse
kamen. Unter ihnen befanden sich
sogar zwei ganze Klassen, die das
Projekt von ihrer Schule aus starteten.
Wir wurden von drei Damen, unter
denen eine die Gleichstel–
Engagement
lungsreferentin der Technischen Universität Hamburg-Harburg, kurz
TUHH, war, in die generellen Ange-
bote der TU eingeführt. Diese typischen technischen „Männerberufe“
sollten uns näher gebracht werden.
Danach wurden wir in Gruppen von
etwa zwölf Personen aufgeteilt und
erhielten einen Ablaufplan, auf dem
der erste Punkt der Tagesordnung
„Vergrößerung an Rastermikroskopen
/ Werkstoffe der Luftfahrt“ war. Völlig ahnungslos, aber doch neugierig
wurden wir von zwei älteren Doktoren begrüßt, die uns die bis zu einer
Million Euro teuren Geräte vorführten. Nahezu unglaubliche Bilder wurden uns geboten bis hin zu einer fast
atomaren Auflösung von einer Laus.
Etwas kompliziert war das Ganze
schon, aber aufschlussreich über einige mir völlig unbekannte Gebiete
der Chemie.
Gleich darauf mussten wir über das
Gelände der Universität hetzen um
nicht unseren zweiten Punkt der Tagesordnung zu verpassen, der uns in
die geheime Welt der Physik führen
sollte.
Von zwei angehenden Doktoren wurden uns einige Versuche bezüglich der
Wirkung von Licht und Elektrizität
gezeigt. Sie erzählten, dass bei so einem Studium der Anteil der Studentinnen bei nur 20 Prozent liegt.
Nach
einer
kurz e n
Pause
führte
man
uns zu
einem
schon
wieder
etwas
eigenartig
klingend e n
Studiengang, nämlich Wasserbau.
Insgesamt kann man zu dem Berufsziel dieser Studenten sagen, dass sie
versuchen das Gleichgewicht der
Umwelt wiederherzustellen, indem sie
die begradigten Flüsse wieder in einen ursprünglicheren Zustand versetzen, damit keine Überschwemmungs-
tert. So zeigte man uns einen kleinen
selbst gedrehten Film über die Verbesserung des Flusslaufes eines kleinen
Flusses in der Nähe.
Außerdem zeigte man uns das Modell
der auf dem Foto zu sehenden Fischtreppe. Die ist, wie der Name ja sagt,
dazu da, dass die Fische, in diesem
Fall immer aufwärts schwimmende
Forellen, treppauf schwimmen können, damit sie an der Flussquelle laichen können.
Zum Schluss konnten wir einige Phänomene der Eigenschaften von Wasser erleben. Die TU besitzt eine große Wasserpumpe, mit deren Hilfe man
unzählige Ausgangssituationen für einen Fluss simulieren kann, was wirklich sehr interessant anzusehen war.
Nach einer Mittagspause wurde uns
noch die Möglichkeit gegeben in der
Infothek nach Informationen für dortige Studiengänge und ähnliches zu
suchen.
Alles in allem war es ein sehr interessanter, aufschluss- und lehrreicher
Tag, der mir sehr viel Spaß gemacht
hat. Im nächsten Jahr werde ich auf
gefahr besteht. Gleichzeitig wird der
Lebensraum der Fische wieder erwei-
alle Fälle wieder am Girl´s Day teilnehmen.
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Engagement
Zusammen gegen Drogen
Informativ und wirkungsvoll: Tage zur Drogenprävention
Von Antonia Heinemann und Henning Hapke (Jahrgang 9)
Dass Drogen gefährlich sind, hat jeder schon einmal gehört und das ist
sicherlich nichts Neues. Doch was
sind die Beweggründe von Drogenkonsum, Folgen oder Strafen? Wie
kommt man von der Sucht los? Mit
diesen und anderen Fragen hat sich die
achte Jahrgangsstufe im Rahmen der
Tage zur Drogenprävention am 1. und
2. April eingehend beschäftigt.
blematik und damit der Aufklärungsbedarf zunehmend „vorverlagern“ –
andererseits wollte man noch nicht die
siebten Klassen damit konfrontieren,
die zunächst Gelegenheit erhalten sollen, sich an unserer Schule einzuleben.
Eingeteilt wurden die vier Klassen
folgendermaßen: Es gab vier Lerngruppen, geleitet von den „Anonymen
Schon ein halbes Jahr vor Ausführung
dieses Projekts wurde in einem Ausschuss, der aus Schülern, Eltern und
Lehrern gebildet worden war, über
grundlegende konzeptionelle Fragen
diskutiert. Die Entscheidung für die
achten Klassen fiel vor allem deshalb,
weil die Erfahrungen der letzten Jahre gezeigt haben, dass sich die Pro-
Alkoholikern“, der Polizei, den
„Steps“ – einer Organisation aus Bendestorf, die sich um junge Drogenabhängige kümmert – und einer Beratungsstelle, an die man sich unter anderem auch mit Drogen- und Suchtproblemen wenden kann.
Am zweiten Tag fanden sich die Schüler wieder in ihren Klassen zusammen
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um die Präsentationen vorzubereiten.
Die Rückmeldung zu dem Projekt fiel
differenziert aus: Während die Schüler die Berichte von Drogenabhängigen und Betroffenen meist sehr interessant fanden, stießen Berichte und
Vorträge über rechtliche Angelegenheiten weniger auf Interesse.
Die Präsentation der Ergebnisse fand
am 7. Mai vor den 7. und 9. Klassen
statt, wobei verschiedene Arten der Präsentation gewählt
wurden: Einige legten sich auf Plakate
oder Wandzeitungen
fest, andere entschieden sich für Rollenspiele oder kurze Filme, wobei die Bildund Tonqualität
allerdings zu wünschen übrig ließ.
Für viele unerwartet:
Auch an unserer
Schule gibt es
Drogenprobleme,
wie
uns
der
Beratungslehrer und
Mitorganisator Mi–
chael Kreidner mitteilte. Die Schulleitung ist allerdings
entschlossen, energisch zu handeln: So
kann man z.B. bei Konsum von Alkohol oder Rauchen eines Joints in der
Schule für einen Tag vom Unterricht
suspendiert werden, schlimmsten
Falls droht sogar der Schulverweis. Da
die Anti-Drogen-Tage insgesamt als
ein sehr sinnvolles Projekt zu werten
sind, werden sie auch nächstes Jahr
wieder stattfinden.
Engagement
Kapitel 2: Erweiterung der Solaranlage
Weitere Module installiert
Von Lena Grimm (Jahrgang 9)
Am 19. März 2003 um 11 Uhr
bewegt sich eine kleine Gruppe
zur Anzeigetafel der Solaranlage
in der Aula, angeführt von Frau Dr.
Eva Hermann (im Bild die Zweite
von rechts). Dort angekommen
zieht diese an einem Vorhang vor
der Tafel. Der Vorhang fällt und
es wird von Herrn Hennig, den
Die ehemalige Griechisch- und
Lateinlehrerin des AEG ist 73 Jahre alt, hat drei Kinder und sechs
Enkelkinder. 18 Jahre war sie an
unserer Schule tätig und hatte viel
Freude daran, wie sie betonte. Aus
diesem Grund, und weil es die
geeigneten Dachflächen auf dem
neuen AEG gibt, förderte sie ge-
Vertretern der Stadtwerke und des
Landkreises Beifall gespendet.
Die neuen Sonnenkollektoren sind
eingeweiht.
Frau Dr. Hermann spendete dem
AEG die stolze Summe von 11500
€ zur Erweiterung der Solaranlage, um die Verbrennung fossiler
Brennstoffe und die Atomstromgewinnung zu reduzieren.
rade bei unserem Gymnasium das
Installieren einer Solaranlage.
Auf die Idee, eine Solaranlage auf
dem Schuldach zu montieren, kam
vor drei Jahren die 9. Klasse von
Herrn Poeschel. Im Physikunterricht beschäftigten sie sich
mit Energiequellen. Deshalb nahm
Herr Poeschel Verbindung mit den
Buchholzer Stadtwerken auf.
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Durch hartnäckiges Verfolgen dieser Idee gelang es ihm schließlich,
die Installierung der Sonnenkollektoren in Form von 8 Modulen
durchzusetzen.
Mit Hilfe der Spende von Frau Dr.
Hermann konnten nun weitere 7
Module auf das Schuldach montiert werden. Jedes Modul leistet
160 Watt und je nach
Sonneneinstrahlung liefert
die Solaranlage elektrische
Energie, die ins Buchholzer
Stromnetz eingespeist wird.
Je nach Anzahl der so gewonnenen Kilowattstunden
bekommt die Schule Geld
von den Buchholzer Stadtwerken.
Diese Daten der Solaranlage
könnte man auch im Internet
zur Verfügung stellen. Doch
dazu brauchte man Schüler,
die sich bereit erklären, die
entsprechenden Geräte anzuschließen und die Software
zu installieren. Herr
Poeschel meint, dass das
doch ein Projekt für die
Projektwoche (2.-8. Juli
2003) sein könnte.
Weiter könnte man es mit einer Arbeit für den Wettbewerb „Jugend
forscht“ verbinden. Dies wäre
ganz im Sinne von Frau Dr. Hermann.
Denn sie hoffte mit ihrer großzügigen Spende „ein Zeichen der Ermunterung für künftige Generationen“ zu setzen.
Engagement
Jakobs Rettung
Erste-Hilfe-Kursus für die neunten Klassen
Von Goetz Kempelmann (Jahrgang 9)
Am 12. und 13. Mai 2003 fand – parallel zu den Mündlichen Abiturprüfungen – die Ausbildung der
Schülerinnen und Schüler der neunten Klassen zu Ersthelfern statt. Während überall ungewohnte Ruhe in den
Gängen der Schule herrschte, führten
vier Mitarbeiter der Johanniter, die
schon seit vielen Jahren an mehreren
Schulen Erste-Hilfe-Kurse anbieten,
die Ausbildung durch.
Den praktischen Anwendungen ging
ein kurzer theoretischer Teil voraus,
in dem die Ausbilder uns erklärten,
wie man sich am Unfallort zu verhalten habe und wie man am nützlichsten handele. Unterstützt wurde dies
durch eine Folienpräsentation der
Johanniter.
Schon nach der großen Pause, die wir
ohne das wegen der Abiturprüfungen
abgeschaltete Klingeln fast durchgearbeitet hätten, begannen wir mit
der Praxis: unterschiedlichste Haltungen zur besten Lagerung des Patienten, Fortschleppen derselben aus dem
Gefahrenbereich und vieles mehr. Als
Opfer dienten die eigenen Klassenkameraden, die jeden ungeübten Fehlgriff ohne Schreie verkraften mussten,
doch jeder kam einmal in die Rolle
des Patienten und einmal in die des
Retters.
Am nächsten Tag durften wir am
Übungsmaterial der Ausbilder unser
Geschick versuchen, also Beatmung
und Wiederbelebung mit Hilfe von
Plastikpuppen üben, die in der Lage
waren,
Fehler
in
der
Beatmungstechnik anzuzeigen, sodass
jeder es irgendwann schaffte, genug
Luft in den Brustraum der Puppen zu
pusten. Auch Versuche wie das Anlegen eines Verbandes oder das Tragen
eines der schwereren Klassenkameraden auf einer Decke wurden
erfolgreich und ohne Verletzungen
durchgeführt.
Nach dem Ende des klasseninternen
Unterrichts machte der Ausbilder der
9b, ein altgedienter Bundeswehrsoldat
mit Kasernenhofstimme, eine eindrucksvolle Brandvorführung. Er demonstrierte, wie man mit einer einfa-
seine Kleidung hatte außer einem
Loch und Rußflecken keine größeren
Schäden.
Der Zweck des Ganzen lag außer der
Belehrung für den Ernstfall natürlich
auch darin, das Zertifikat eines Ersthelfers zu erlangen, das uns hier zum
vergünstigten Tarif ausgehändigt wurde und das vor allem für den Führerschein vorausgesetzt wird.
chen Wolldecke einen brennenden
Menschen löschen kann.
In unserem Fall musste der Brand-Jakob, eine bekleidete Keramikpuppe,
die mit Spiritus angezündet worden
war, die Löschversuche der Schüler
erdulden. Auch nach dem erfolgreichen Löschvorgang konnte er noch
mehrmals angezündet werden, denn
Aus diesem Grund werden wohl alle
verschmerzt haben, dass sie diesen
eigentlich freien Tag in der Schule
verbringen mussten.
Auf jeden Fall haben wir viel gelernt
und wünschen auch den nachfolgenden neunten Klassen viel Spaß beim
Brand-Jakob-Löschen und Wiederbeleben.
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Wettbewerbe
„Optimismus – Pessimismus”
Zweiter Platz beim Kunstwettbewerb für Kristina Abels
Beim diesjährigen Wettbewerb des Bossard-Tempels hat Kristina Abels aus dem 12. Jahrgang
des Albert-Einstein-Gymnasiums mit einer Bleistiftzeichnung den zweiten Platz belegt. Zur
Teilnahme hat sie ihre Kunstlehrerin Frau Lindemann angeregt. Über die Hintergründe haben
wir Kristina gebeten, selbst zu berichten.
Wie man mit einer Schularbeit zu
Geld kommen kann? Bis zum Abgabetermin beim Bossard-Wettbewerb am 1.September 2002 blieb
nur noch wenig Zeit. Was tun? Als
ökonomisch denkender Mensch
griff ich kurzerhand in meinen
Fundus und kramte ein Bild
heraus, das ich gerade im Kunstunterricht gezeichnet hatte. Das
Thema oder vielmehr die Aufgabe war eine völlig andere als gefordert: eine Bleistift-Zeichnung .
Anhand eines Berichtes von Max
Frisch, der seine gedanklichen
Fantasien und Assoziationen beim
Gang durch eine Tropfsteinhöhle
in literarische Form gebracht hatte, sollte dies geschehen. Mir
schien der Wettbewerbstitel jedoch so breit gefächert, dass ich
glaubte, mein Bild auch unterbringen zu können. Nach dem Motto:
In der Kunst ist (fast) alles möglich!
Außer unserer Schule, die durch
noch drei weitere Teilnehmer und
mich vertreten war, haben sich
auch noch Schüler aus Bergedorf
und Hittfeld kreativ betätigt. Alle
abgegebenen Bilder - es hätten
auch Skizzen, Fotos oder Skulpturen sein dürfen - sind vom 16.11
bis zum 15.12. 2002 ausgestellt
worden.
Der eigentliche Höhepunkt war
die Siegerehrung am 26.11.2002.
Abends um 19.15 Uhr war es nach
langem Warten endlich soweit.
Jeder, der etwas eingereicht hatte,
war per Brief eingeladen, und so
konnte niemand den Ausgang des
Wettbewerbs vorausahnen. Die bis
zum Schluss aufrecht erhaltenen
Spannung löste sich erst bei der
Bekanntgabe der Preisträger auf:
erwähnt und so musste ich - doch
sehr verdutzt und wahrscheinlich
mit äußerst verständnislosem
Blick - nach vorne geschubst werden, um meinen zweiten Platz mit
dem dazugehörigen Preisgeld in
Höhe von 300 Euro in Empfang
zu nehmen. Verwundert, doch
Bei Sekt, Wein, Orangensaft, Herren in schwarzen Anzügen und
Damen in schicker Garderobe
wurden die Namen der Glücklichen verlesen.
Zur Siegerehrung war ich eigentlich nur deswegen gekommen,
weil ich neugierig war, wie eine
solche Veranstaltung ablaufen
würde. Auf keinen Fall hatte ich
Hoffnung auf einen der drei Preise. Mein Name wurde trotzdem
auch ein bisschen stolz, aber vor
allen Dingen reicher als noch kurze Zeit vorher habe ich die Kunststätte verlassen und werde diesen
Tag mit Sicherheit noch lange in
Erinnerung behalten.
Zum Schluss möchte ich Frau
Lindemann noch einmal für ihre
Unterstützung danken und wünsche allen Interessierten
wenigstens im nächsten Schuljahr
endlich einen Kunst-LK.
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Wettbewerbe
Wer entdeckte die Plattentektonik?
Christian Bernau Schulsieger bei „Geographie-Wissen 2003"
Von Jan Simon Hamann (Jahrgang 10)
Hätten Sie gewusst, wer die
Christmas-Inseln entdeckte? Oder wer
die Theorie der Plattentektonik begründete? Nun, Christian Bernau
wusste es. Der Schüler der Klasse 10d
gewann bei dem Wettbewerb „Geographie-Wissen 2003“ die schul-
interne Ausscheidung des Albert-Einstein-Gymnasiums.
„Geographie-Wissen 2003“ wird von
National Geographic Deutschland
(NGD) mit der Unterstützung des Verbandes Deutscher Schulgeographen
(VDSG) ausgetragen und ist Deutschlands größter Schülerwettbewerb.
Hunderttausende Schülerinnen und
Schüler aus allen Bundesländern nah-
men in den vergangenen Jahren daran
teil.
Auch in diesem Jahr zeichnete sich ein
solches Interesse ab, dass der Einsendeschluss für die Anmeldeunterlagen sogar um einen Monat verschoben werden musste. Der Wettbewerb,
an dem jeder Schüler im Alter von 12-16 Jahren (7.-10.
Klasse) teilnehmen darf,
wird in vier Runden auf unterschiedlichen Ebenen
durchgeführt: Klasse, Schule, Bundesland und Bundesrepublik.
Dem Bundessieger winkt im
Sommer 2003 die Teilnahme
an der internationalen Geographie-Olympiade in den
USA.
Und dort könnte der deutsche Mitstreiter gute Chancen haben: Eine internationale Befragung der National
Geographic Society hat ergeben, dass junge Deutsche gut
in Geographie sind. Von
neun Staaten belegte
Deutschland hinter Schweden Platz zwei - gerade
angesichts der vorherrschenden PISA-Depression ein beachtliches Resultat.
Christian vertrat unsere
Schule jetzt in der nächsten Runde,
der Ermittlung des Landessiegers. Vor
allem ein deutliches Ansteigen des
Schwierigkeitsgrades konnte er feststellen. Während ihm die Fragen auf
Klassen- und Schulebene noch leicht
fielen, könne man die Aufgaben zum
Landesentscheid nur als „richtig
schwer“ bezeichnen. Das Ergebnis
steht zwar noch nicht fest, doch habe
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es auf jeden Fall schon einmal riesigen Spaß gemacht, überhaupt sein geographisches Wissen zu testen und
sich mit anderen erdkundebegeisterten Schülern aus Niedersachsen zu messen, so Christian.
Eine Teilnahme am Bundesentscheid
wäre natürlich das Größte. Aber da ist
Christian eher skeptisch: „Dafür habe
ich beim letzten Test wahrscheinlich
zu wenig gewusst.“
Eine Erklärung für seine geographischen Kenntnisse hat er auch gleich
parat: „Mein Opa kennt die Hauptstädte fast aller Länder auf der Welt.
Da musste ich eben mithalten!“ Und
woher stammt das Wissen, dass ausgerechnet James Cook die ChristmasInseln entdeckte und Alfred Wegener
die Theorie der Plattentektonik entwickelte? Christian zuckt mit den
Schultern. „Allgemeinbildung
vielleicht“, meint er. Allgemeinbildung wohl im erweiterten Sinn...
Die Klassensieger beim diesjährigen
Wettbewerb waren im Jahrgang 7
Alexander Lose, Jan Schotte, Jan
Dockwarder und Inga Lüßmann, im
Jahrgang 8 James Gollmart, Henning
Schotte, Tobias Kurbjeweit und
Melanie Krieger, bei den
Neuntklässlern Juliane Nagel, Marc
Wolf, Svnja v. Rönn und Matthias
Koelling und im zehnten Jahrgang
Arndt Schlegel, Steffen Müsse, Benjamin Menzel und Christian Bernau.
Besonders bemerkenswert: Christian
Bernau setzte sich erst im Stechen
gegen den zunächst punktgleichen
Steffen Müsse durch. Weitere Informationen gibt es auf der
Schulhomepage
www.aegbuchholz.de unter „Geographie“ und
„Wettbewerbe“.
Wettbewerbe
Mehr als Schulmathematik...
Spitzenleistungen von AEG-Schülern bei der Mathe-Olympiade 2002
Von Maximilian von Hoyningen-Huene (Klassenstufe 10)
Yannick Mogge (1.
Platz, siehe Foto),
Hennig Schotte (2.
Platz) und Malte
Beecken (3. Platz) heißen die drei glücklichen Preisträger bei der
42. niedersächsischen
Mathematik-Olympiade.
Sie waren drei der 132
diesjährigen Teilnehmer aus 51 Schulen, die
bei dem Wettbewerb
ihre mathematischen
Begabungen und Interessen beweisen konnten, wobei fast die
Hälfte der Schüler aus
den Klassenstufen 6-8
kam.
Der Zweck des Trägervereins ist, wie schon
bei der Physik-Olympiade, die Schüler über die Schule hinaus mit der Mathematik zu beschäftigen und sie für
mathematische Fragestellungen zu begeistern, die über die schulischen Anforderungen hinausgehen.
Bei dem Wettbewerb konnten alle mathematisch begabten und interessierten Schülerinnen und Schüler der
Klassen 5 bis 13 teilnehmen, wobei
jede Klassenstufe ihre eigenen Aufgaben hatte, um die unterschiedliche
n schulischen Voraussetzungen auszugleichen.
Die Beweggründe für eine Teilnahme
an der Veranstaltung variierten nach
den verschiedenen Altersstufen: Während bei den jüngeren Teilnehmern
aus den Klassenstufen 5 bis 8 meist
der Spaß am rationalen und logischen
Denken dominiert, sehen die Schüler
der Oberstufe die Mathematik als eine
tragende Basis für ihre weitere Entwicklung.
infozine 2 / 2003, S. 8
Die Anforderungen für
die Teilnahme waren von
ganz unterschiedlicher
Art: Die Grundlage für
eine erfolgreiche Teilnahme war natürlich eine
gute Beherrschung des
Unterrichtswissens, aber
logisches
Denken,
Kombinationsfähigkeit
und ein kreativer Umgang mit mathematischen Methoden und
Problemen
waren
mindestens genauso
wichtig, um die kniffligen Aufgaben lösen zu
können.
Der Wettbewerb ist in
drei beziehungsweise
vier Stufen geteilt. Im
Herbst letzten Jahres gab
es einige erste Aufgaben
zur Vorbereitung für Zuhause, die die
erste Stufe bildeten.
Die zweite Stufe war die Auswahlklausur in der eigenen Schule, die am
13. November stattfand, und die der
Qualifizierung zur dritten Stufe diente.
Die dritte und für Schüler der 5. bis
7. Klassen letzte Stufe war die auf
Landesebene am Mathematischen Institut der Universität Göttingen, am
21. und 22. Februar dieses Jahres.
Die besten Teilnehmer ab Klasse 8
nehmen jetzt Ende Juni als niedersächsische Mannschaft an der
Bundesrunde in Bremen teil, deren
Ausgang wir mit den drei Preisträgern
unserer Schule mit Spannung erwarten dürfen. Infozine wird selbstverständlich über das weitere Abschneiden unserer Preisträger berichten.
Wettbewerbe
“You are the future”
International Student Leadership Institute (Oberwesel)
Von Maximilian von Hoyningen-Huene (Jahrgang 10)
Wie jedes Jahr wurde auch dieses
Jahr – zum inzwischen 22. Mal –
ein internationales Schülertreffen
namens ISLI (International Student Leadership Institute) organisiert. Das Programm wurde 1982
ins Leben gerufen, als ein Mangel
an Führungsqualitäten bei den
Schülern amerikanischer Schulen
in Süddeutschland festgestellt
wurde, und somit wurde dieses
Treffen unter den Titel „Führungsqualitäten“ gestellt.
Grundlage für die Vorträge ist ein
Modell zu Führungsqualitäten von
Dr. James Cribbin. Die Grundidee
der Veranstaltung war von
vornherein, international zu sein.
Und so wurden nach und nach
immer mehr Nationen zu der Veranstaltung eingeladen. Die ersten
waren die Mitglieder der NATO,
aber inzwischen kommen die bis
zu 180 Teilnehmer aus 14 Nationen – aus den USA, Kanada,
Frankreich, Deutschland, Holland,
Schweden, Polen, Dänemark, Litauen, Belgien, Finnland, Tschechien, Estland und Ungarn. Sie
gehören der Altersgruppe zwischen 15 und 17 an, was den
Klassenstufen 9-11 entspricht.
Der Ort des Geschehens war das
Jugendgästehaus in Oberwesel am
Rhein, direkt an der Loreley. Das
Treffen begann für die fünfköpfige
Delegation, Lea Ruckpaul, Juliane
Benecke, Christian Bernau,
Fabian Wörz und Maximilian von
Hoyningen-Huene vom Albert-
Einstein-Gymnasium am Sonntag,
den 9. März und endete am darauf folgenden Freitag.
Und diese sechs Tage wurden auch
gänzlich benötigt, da in den einzelnen Tagesplänen grundsätzlich
jede Minute verplant war, um das
umfangreiche Programm vollenden zu können. So gab es pro Tag
drei bis vier Vorträge zu Themen
wie Verhandlungen, dem Erschaffen eines Images, Koalitionsbildung etc. Gehalten wurden die
Vorträge von den sogenannten Regenten, die aus den Reihen der
Teilnehmer des letzten Jahres
stammten
und von
den letz–
ten Teilnehmern für
ihre Aufgabe gewählt
worden waren.
Der Tag begann immer
schon um 7
Uhr und endete meist
erst gegen
22 Uhr. Neben den gehaltenen Vorträgen gab
es Gruppenarbeiten, wobei die
Gruppen von 10-12 Mitgliedern
die ganze Woche über bestehen
blieben. Diese beschäftigten sich
mit dem eben aus den Präsentationen Gelernten durch spezielle
Aufgaben, zum Beispiel in Form
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von kurzen Theaterstücken. Diese Ausarbeitungen wurden dann
im Anschluss allen Teilnehmern
vorgestellt, sodass für Spaß und
Unterhaltung gesorgt war.
Am Montag und Dienstag gab es
die Möglichkeit, an verschiedenen
AGs
teilzunehmen – von
Oregami bis zu Gesichtsmassagen
war alles dabei. Mittwoch wurden
die sogenannten „ISLI Olympics“
veranstaltet, die aber nicht olympischen Spielen, sondern mehr
dem normalen Kindergeburtstag
glichen und in den eingeteilten,
festen Gruppenverbänden stattfan-
den, was das Gruppengefühl
enorm stärkte. Die Woche bestand
nicht nur aus Vorträgen, sondern
auch aus sehr viel Entertainment,
Spaß
und
interessanten
Bekanntschaften - und aus der finalen Botschaft: „You are the
future!“
Wettbewerbe
Mehr als “Leadership”
International Student Leadership Institute (Oberwesel)
Von Lea Ruckpaul (Jahrgang 10)
„As a Leader you have to motivate
your group”, erklärt Martin, während ungefähr 130 Gesichter in
seine Richtung gewandt sind und
ihm interessiert zuhören. Einige
machen eifrig Notizen, andere lassen das, was sie hören, einfach auf
sich wirken und ich sitze mitten
unter ihnen. Schwer vorstellbar,
dass ich mich immer noch in
Deutschland
befinde,
in
Oberwesel am Rhein um genau zu
sein, weil man hier nur Englisch
hört, „American English“.
Es haben sich viele verschiedene
Menschen hier zusammen gefunden: Auch wenn wir uns durch die
jeweilige Muttersprache, unsere
Herkunftsländer und Kulturentechniken unterscheiden, an diesem ersten Tag stelle ich erleichtert fest, sind wir in erster Linie
und zum Glück eben doch alle
Teenies.
„OK, I will see you here in 15
minutes!“ Der Vortrag ist beendet.
Die aus der „Main Hall“ strömende Menge findet sich wenig später in ihren „Color Groups“ zusammen, wo sie einen speziellen
Arbeitsauftrag ausführen müssen.
Auf meinem Namensschild klebt
ein blauer Stern, was anzeigt, zu
welcher Arbeitsgruppe ich gehöre. Nach einiger Drängelei auf den
schmalen Fluren der
Jugendbegegnungsstätte haben sich endlich die elf Mitglieder meiner Gruppe
zusammengefunden
und Terry, unser
„Color Group Leader“, liest unsere
Aufgabe vor: „Eine
Gruppe von Forschern ist auf dem
Weg durch den Urwald, um einen Tempel zu suchen. Einer
von ihnen wurde
durch einen mysteriösen Unfall
getötet. Nun haben auch die anderen den Mut verloren. Zeigt, wie
der „Leader“ dieser Gruppe sie
motivieren kann. Macht ein Theaterstück. Höchstens drei Min.“
Schweigen. Einige zaghafte Vorschläge, es dauert ein wenig, bis
wir nach und nach unsere Schüchternheit überwinden und uns auf
dem englischsprachigen Terrain
immer sicherer fühlen. Nur noch
fünf Minuten und wir haben eine
infozine 2 / 2003, S. 10
Szene, die wir den Anderen auf der
Bühne präsentieren werden.
Bei der „Open Stage“ um 13.00
Uhr kann jeder zeigen, wie gut er
sein Instrument beherrscht, singt
oder tanzt. Ich bin sicher, einige
von uns sind wirklich große Talente, wir sind auf jeden Fall zu
Beifallsstürmen hingerissen, als
Jordan, Alex und Co ohne große
Vorbereitung die Bühne erobern.
Nach dem Abendessen, welches
wir in zwei großen Speisesälen zu
uns nehmen, sitzen wir noch ein
bisschen in der Bar zusammen
oder spielen Tischtennis.
Die Anstrengung des auf die Minute genau durchgeplanten Tages
ist für alle deutlich zu spüren.
Spätestens um 23.30 Uhr fallen
die Letzten völlig müde ins Bett.
Um sieben Uhr morgens beginnt
wieder ein neuer Tag, angefüllt mit
interessanten Vorlesungen, anspruchsvollen Aufgaben und vielfältigen Herausforderungen.
Trotz der enormen täglichen Anforderung durch die straffen Vorlesungen und das gewaltige
Arbeitspensum, erlebe ich eine der
lebendigsten, spannendsten und
interessantesten Möglichkeiten
des „Lernen-Lernens“. Wieder in
Buchholz tröste ich mich mit dem
Email schreiben an Ana (Spanien),
Ashley (Amerika), Jan (Belgien)…. Das Seminar war wirklich
eine tolle und prägende Erfahrung
und stand „nicht nur“ unter dem
Motto „Leadership“….!
Schüleraustausch
Une semaine de français au Buchholz
Besuch aus Fécamp vom 28.04.-04.05.2003
Von Janina Neumann (Jahrgang 10)
Am Montagabend gegen 20.00 Uhr
kam der Bus mit den 42 Austauschschülern aus Fécamp an der Buskehre
des AEG an. Die schon aufgeregt wartenden Schüler und ihre Eltern begrüßten ihren jeweiligen Gast, um zu
Hause noch einen Imbiss zu nehmen
und sich, dort wo die Verständigung
nicht zu schwer war, noch kurz zu
unterhalten, bis die französischen
Gäste nach ca. 15-stündiger Fahrt in
ihre Betten fielen und auf den nächsten Tag gespannt waren. Am nächsten Morgen wurden die Gäste in der
Aula von Herrn Hennig willkommen
geheißen und ein Teil der Schüler
machte sich auf den Weg, Hamburg
zu erkunden, während die zurückgebliebene Gruppe sich dem Schulalltag
anschloss.
Am Mittwoch wurden die Gruppen
getauscht und auch die anderen Franzosen nahmen am Unterricht teil. Aufgrund des guten Wetters entschlossen
sich viele der deutschen Gastgeber
ihren Gästen Buchholz etwas genauer
zu zeigen und so traf man in der Fußgängerzone auf gut gelaunte Franzosen und Deutsche.
Da einige der Gäste kein Deutsch und
auch nur wenig Englisch sprechen
konnten, erwies sich die Verständigung mancherorts als ein wenig kompliziert, was aber nichts daran änderte, dass sich alle wohl fühlten und die
Stimmung bei den Unternehmungen
super war.
So auch am Mittwochabend, als in der
Schule mit den Eltern zusammen gefeiert wurde. Im Musikraum wurde so
wild auf Tischen und Stühlen getanzt,
dass die Radioanlage schließlich
streikte und sich nun alle am Kauf einer neuen Anlage beteiligen müssen.
In der Cafeteria konnte man sich am
sehr vielseitigen und überaus leckeren Buffet stärken.
Die beiden freien Tage wurden sehr
unterschiedlich verbracht. Einige
Gastgeber fuhren in den Heidepark,
andere gingen zum Bowlen und zum
Schwimmen. Am Freitag fuhren alle
zusammen nach Bremen, wo das
zuschlagen oder sich die Sehenswürdigkeiten, besonders die Bremer
Stadtmusikanten, anzuschauen.
Abends fand bei einem der Gastgeber eher kurzfristig eine Party statt,
auf der es so lustig und laut zuging,
dass die gesamte Nachbarschaft darauf aufmerksam wurde.
Nach einer erlebnisreichen und tollen
„Universum“ (vgl. Infozine 2/2002, S.
8) unter die Lupe genommen wurde.
Hier konnte man sich zum Teil auch
spielerisch über Mensch, Kosmos und
Erde informieren. Nach dem
Museumsbesuch zogen alle in Kleingruppen durch Bremen, um beim
Shoppen ein Schnäppchen zu machen,
sich bei McDonald´s den Bauch voll-
Woche, die wie im Flug verging, hieß
es am Sonntag für alle früh aufstehen, da der Bus schon um acht Uhr
wieder losfuhr, um die Franzosen nach
Fécamp zurückzubringen. Der Abschied fiel jedoch nicht allzu schwer,
da sich ja alle im Juni wiedersehen,
wenn die Franzosen ihre deutschen
Gäste bei sich aufnehmen.
infozine 2 / 2003, S. 11
Schüleraustausch
Freunde jenseits der Oder...
Vorbereitungen für Polenaustausch 2003 angelaufen
Mit Wolow verbindet uns seit 1996
ein jährlich stattfindender Schüleraustausch, an dem sich neben dem AlbertEinstein-Gymnasium auch das
Wirtschaftsgymnasium und das Gymnasium am Kattenberge beteiligen. Für
das Programm 2003
werden noch Teilnehmer (ab 10. Klasse) gesucht.
In der Woche vor den
Herbstferien (etwa
6.-12.10.2003) kommen etwa 12 polnische Gastschüler
nach Buchholz. Die
Gäste sind 17-18
Jahre alt und sprechen meist gut
deutsch. In Buchholz
sollen die polnischen
Gäste in Gastfamilien wohnen.
Am Vormittag besuchen sie mit ihren
Gastgebern den Unterricht, für den
Nachmittag ist ein
attraktives Freizeitprogramm vorbereitet, das die Stadt gemeinsam mit der
Deutsch-polnischen
Gesellschaft organisiert und das jedes
Jahr neu zusammengestellt wird.
Für die deutschen
Gastgeber ist die
Teilnahme am Freizeitprogramm freiwillig. Selbstverständlich sind sie eingeladen, so dass ihnen keine Kosten
entstehen.
In der ersten Woche der Herbstferien
(etwa 13.-19.10.2003) findet dann der
Gegenbesuch statt.
Im Idealfall besuchen die deutschen
Schüler jetzt ihre Gäste. Wir können
uns keine bessere Möglichkeit vorstellen, einen jungen Menschen aus einem
anderen Land kennen zu lernen, als
ihn zu beherbergen und dann bei ihm
infozine 2 / 2003, S. 12
zu Gast zu sein. Selbstverständlich ist
es auch möglich, nur als Gastgeber
oder nur als Gast am Schüleraustausch
mit Wolow teilzunehmen, wenn es der
Terminkalender nicht anders zulässt.
Auch in Wolow kann vormittags die Schule besucht werden, auch hier
gibt es für den Nachmittag ein Freizeitprogramm.
Nur für die Fahrtkosten
(etwa 60 Euro) müssen
die deutschen Teilnehmer
selbst aufkommen.
Nähere Informationen
zum Schüleraustausch sowie das Anmeldeformular
gibt es im Internet unter
www.aeg-buchholz.de in
der Rubrik „Schulleben“.
Außerdem laden wir jetzt
schon
zu
einem
Informationsabend ein,
der am Mittwoch, den 11.
Juni 2003 um 2000 im Albert-Einstein-Gymnasium
stattfinden wird (Raum
138).
Anmeldeschluss ist Mittwoch, der 2. Juli 2003.
Für Rückfragen stehen die
Geschichtslehrer am AEG
gern zur Verfügung. Wir
würden uns sehr über ein
reges Interesse am diesjährigen Schüleraustausch
freuen: Die Erfahrungen
der letzten Jahre zeigen,
dass Vorurteile und
Berührungsängste schnell
abgebaut sind und dass man sehr
schnell ganz „normalen“ Jugendlichen
aus einem ganz „normalen“ Land begegnet (as).
Schüleraustausch
Nicht nur in Lederhosen...
Zwei Schülerinnen haben den USA-Austausch einfach doch gemacht
Von Karolin Baumgarten und Alexa Herrle (Jahrgang 12)
Nachdem vor einem Jahr der geplante Amerika-Austausch zwischen dem AEG und der Ventura
High School (VHS) in Kalifornien
geplatzt war, konnten wir es gar
nicht richtig glauben, als wir nun
doch Anfang April im Flugzeug
Richtung Amerika saßen. Durch
Kontaktaufnahme zu dem
Deutschlehrer der VHS, Mr.
Reich, der unsere Schule Ende
letzten Jahres besuchte, war es uns
gelungen, zwei Gastfamilien in
Kalifornien zu finden. Und so fand
der für letztes Jahr geplante Austausch in kleiner Form nun doch
noch statt.
Am Beginn unserer fast vierwöchigen Reise waren wir beide
sehr aufgeregt, da zum einen die
politische Lage doch Zweifel erlaubte, ob es vernünftig wäre,
überhaupt diese Reise anzutreten,
zum anderen wussten wir nicht
sehr viel über die Familien.
Karolins Gastfamilie war streng
katholisch und Alexas Gastfamilie
mexikanischen Ursprungs - was
würde uns erwarten? Aber wir
waren zuversichtlich, da wir durch
E-Mail-Kontakt seit Anfang Februar festgestellt hatten, dass beide
Familien nett und aufgeschlossen
waren und sich auf unseren Besuch freuten.
Und so kam es dann auch. Sowohl
diese beiden Familien, in denen
wirklich zwei völlig verschiedene Lebensweisen
herrschten, als auch Mr.
Reich ermöglichten uns
eine wunderschöne Zeit im
sonnigen Kalifornien.
In der ersten Woche hatte
die VHS „Spring break“
und so hatten wir eine
Menge Zeit das Leben in
einer amerikanischen Familie kennen zu lernen,
uns mit unseren Gastgeschwistern, Stacy und
Daniel, anzufreunden.
Beide Familien wohnten in der
kleinen Stadt Ventura, die ca. 2
Std. von Los Angelos entfernt
genau an der Küste liegt. Von hier
aus hatten wir viele Möglichkeiten etwas zu unternehmen.
Sowohl der Besuch der unbewohnten Naturinsel Santa Cruz
und die damit verbundene Begegnung mit Blauwalen und Delphinen, als auch die „Universal Studios Hollywood“, Disneyland und
viele andere Dinge werden uns
infozine 2 / 2003, S. 13
lange in Erinnerung bleiben.
Mindestens ebenso interessante
Erfahrungen haben wir aber auch
auf der VHS gesammelt: Wir besuchten jeden Tag den Deutschunterricht von Mr. Reich und halfen dort etwas den Unterricht mitzugestalten (z.B. mit dem Singen
von typisch deutschen Kinderliedern, was aber daran scheiterte,
dass wir beide nicht gerade gut
singen können)
Nach ein paar Tagen hatte es sich
herumgesprochen, dass wir da
sind, denn es kamen immer mehr
Lehrer auf uns zu und fragten uns,
ob wir nicht in ihren Klassen etwas über Deutschland erzählen
könnten. So kam es, dass wir an
manchen Tagen in jeder Stunde in
einer anderen Klasse waren und
versuchten Deutschland zu präsentieren.
Das hat sehr viel Spaß gemacht,
da wir größtenteils Vorurteile gegen Deutschland aus dem Weg
räumen konnten (z.B. dass nicht
alle Deutschen in Lederhosen herumlaufen).
Wir wurden von allen unwahrscheinlich freundlich aufgenommen und von Kommentaren bezüglich der politischen Lage bekamen wir überhaupt nichts mit.
Wir waren also rundherum glücklich mit unserem Aufenthalt in
Kalifornien und fänden es sehr
schön, wenn vielleicht doch noch
ein Austausch zwischen AEG und
VHS zustande kommen könnte.
Auslandserfahrungen
Jenseits von Clausthal-Zellerfeld
Erfahrungsbericht: Bewerbung um Studienplatz in England
Von Tobias Warnecke (Abiturjahrgang 2002)
Diejenigen unter euch, die sich
bereits vollkommen darüber im
Klaren sind, dass sie am Ende ihrer Schulzeit nach München ziehen, um sich dort in einer Wohnung mit Isarblick zusammen mit
drei Perlohrring tragenden
Kommilitoninnen einem intensiven Jurastudium zu
widmen, die
schon wissen, wann
sie
am
10.Oktober
2005 aufstehen müssen
um rechtzeitig zur Vorlesung über europäisches Lizenzrecht zu erscheinen, die können
meinen kleinen Erfahrungsbericht
immerhin noch dazu nutzen, den
elterlichen Kamin anzuzünden,
sich getrost zurücklehnen und versuchen die Fassung zu bewahren,
wenn sie ihre Absage aus München erhalten...
Alle übrigen – und das dürfte eine
recht eindeutige Mehrheit sein –
werden sich in oftmals nicht allzu
ferner Zukunft vor die Fragen gestellt sehen, ob, was und wo sie
denn gegebenenfalls studieren
möchten.
Mannigfaltige Optionen tun sich
auf: Ausbildungsmöglichkeiten,
die vor zwei Jahren noch niemand
kannte (und die es vielleicht in
zwei Jahren gar nicht mehr gibt –
es lebe der Fortschritt!), Studiengänge von Graphikdesign bis Orientalistik, Heidelberg, Köln,
Clausthal-Zellerfeld (ich hab auch
keine Ahnung, wo das ist!).
Nun ja, ich war mir felsenfest sicher, dass ich studieren wollte –
was ziemlich paradox ist; denn
„was“ und „wo“ waren mir euphemistisch ausgedrückt schleierhaft.
Da das nachschulische Rumgammeln aber ziemlich schnell zu
anhaltender Langeweile mutiert,
folgte das obligatorische Bemühen, meine Interessen zu definieren (hab ich aus ´nem Ratgeber.
Super, ne?) und die Optionen sinnvoll einzugrenzen; auf der Suche
nach einem passenden Studiengang bin ich dann schließlich in
England gelandet.
Ein Vollzeitstudium im Ausland ist
eine eher selten wahrgenommene
Option, doch gibt es neben der
Überwindung des kulturellen Tellerrandes weitere gute Gründe, ein
Studium im Vereinigten Königreich in Erwägung zu ziehen: Abgesehen von einer in vielen Fachbereichen deutlich kürzeren Studienzeit bis zum ersten Abschluss,
der Tatsache, dass dieser auch
noch international anerkannt wird,
und einer dem Lernerfolg sehr
zuträglichen persönlicheren Betreuung des Einzelstudenten
infozine 2 / 2003, S. 14
(Stichwort: Massenunis) waren
dies für mich besonders
a) Die Freude an der englischen
Sprache: Ich wollte unbedingt vermeiden, dass mein aktiver Wortschatz binnen kurzer Zeit derart
degeneriert, dass es vielleicht noch
dazu gereicht hätte, jedes dritte
Wort ohnehin variationsarmer
Popsongs zu raten (love, you,
heart – eins von denen wird’s wohl
sein), aber wohl kaum Konversation zu betreiben, geschweige
denn gehaltvolle. Und wer hat
schon Lust, Anglistik zu studieren?? Richtig. Keiner! Da kann
man ja gleich Lehrer werden (no
offence meant:-) und
b) Das Angebot an andersartigen
Studiengängen: Natürlich gibt es
im Vergleich zu deutschen Universitäten große Überschneidungsfelder, aber vor allem im Bereich
der Sozialwissenschaften ein breiteres Spektrum, sowohl im Hinblick auf Spezialisierung als auch
auf interdisziplinäre Kurse. Ich
habe mich z.B. unter anderem für
Environment, Economics and
Ecology (EEE) und Human
Sciences (eine Mischung aus Biologie, Anthropologie und Soziologie) beworben.
Meine vornehmliche (und
zunächst
auch
einzige)
Informationsquelle war das
Internet, und wenn man sich die
Mühe macht, mehrere Quellen zu
vergleichen, kann man einen recht
realistischen Eindruck gewinnen.
Auslandserfahrungen
Ich habe auch sehr gute Erfahrungen damit gemacht, die Unis, die
in meine nähere Wahl gekommen
waren, direkt per E-Mail zu kontaktieren (ich hab fast immer noch
am selben Tag eine Antwort erhalten!), um genauere Informationen
einzuholen, einen gedruckten
prospectus zuschicken zu lassen
oder einen Besuchstermin mit persönlicher Führung zu vereinbaren.
Irgendwann war es dann
schließlich soweit: Ich hatte mir
drei Unis ausgeguckt und beim
British Council in Berlin einen
Bewerbungsbogen angefordert;
denn die Bewerbungen an maximal 6 Unis werden in England
zentral
bearbeitet
(vom
Universities and Colleges
Admissions Service).
Warum ich gerade die von mir
gewählten Kurse im Speziellen
und in England im Allgemeinen zu
studieren beabsichtigte, durfte ich
dann nach Erhalt des Formulars im
personal statement –Teil begründen, dem wohl am schwierigsten
auszufüllenden Bestandteil der
Bewerbung, da man das, was man
an Intentionen, Wünschen und eigener Befähigung vortragen
möchte, auf weniger als eine DIN
A4 Seite beschränken muss.
Besonders schwierig wird’s natürlich, wenn man sich zwar intuitiv
vom Studiengang angezogen fühlt,
aber praktisch keine Erfahrung mit
der Materie hat; ich denke, ich bin
da kein Einzelfall. Im Vergleich
dazu war das Eintragen von persönlichen Daten, Zensuren, bisheriger Schullaufbahn etc. ein Kinderspiel – auch wenn die mitgelieferte 40-seitige Anleitung zur
ordnungsgemäßen Bearbeitung
dieser Punkte ursprünglich eher
Gegenteiliges vermuten ließ...
Dann bedurfte es noch eines
referees, der nicht nur für die
Richtigkeit der angegebenen Qualifikationen garantiert, sondern
auch die Bewerbung mit einem
Empfehlungsschreiben in Englisch beschließt (und dazu
optimalerweise des Englischen
mächtig ist und bei sprachlichen
und anders gelagerten Problemen
mit Rat und Tat zur Seite steht)
Meine damalige LK-Lehrerin
Frau Ehlert hat diesen Job
dankenswerterweise in meinem
Fall übernommen.
Ich weiß gar nicht mehr, wie lange es gedauert hat, bis ich bei der
ersten Uni angenommen war, doch
jedenfalls waren zu meiner Überraschung weder Interviews noch
Sprachtests noch weitere schriftliche Arbeiten oder andere Folterinstrumente der internationalen
Bildungslandschaft erforderlich,
die Unis davon zu überzeugen,
dass ich des Englischen mächtig
und auch sonst nicht vollständig
bescheuert bin. Nur in Oxford, am
altehrwürdigen Zentrum abendländischer Bildung muss wie auch
beim
Dauerkonkurrenten
Cambridge jeder Student, nachdem er zuvor zwei schriftliche
Arbeiten eingereicht und sich
noch einmal separat dort beworben hat, Mitte Dezember zum
Einzelinterview erscheinen.
So etwas wie ein repräsentatives
Interview gibt es wohl nicht,
zumindest reichen die Erfahrungen der Studenten, mit denen ich
dort gesprochen habe, vom gemütlichen Zweierplausch über persönliche Interessen bis zum klischeehaften Quasi-Kreuzverhör vor einem panel (mehreren Tutoren) im
mittelalterlichen Kaminzimmer;
nur soviel: meine Interviews (4 in
infozine 2 / 2003, S. 15
3 Stunden) waren fair, fachlich
fordernd, gingen weit über die
Abhandlung einzelner Sachfragen
hinaus und waren zweifellos ein
akademisch wie menschlich wertvoller Abschluss des Bewerbungsverfahrens.
Wer Interesse an detaillierteren
Informationen aus meinem kleinen Erfahrungsschatz und praktischen Tipps hat, kann sich natürlich gerne über Frau Ehlert an
mich wenden. Bis dahin: Cheers,
Tobias Warnecke.
Links:
Eine erste sehr nützliche Orientierung zum Studium in England allgemein bietet die Website des
British
Council:
www.britishcouncil.de.
Einen Überblick über alle existierenden Kurse und eine Beschreibung des Bewerbungsvorgangs
gibt es bei www.ucas.ac.uk.
Rankings (ohne eine Bewertung
ihrer Nützlichkeit abzugeben)
gibt´s unter anderem bei
www.timesonline.co.uk unter dem
Stichwort „Good University
Guide“.
Wer Nähereszu einzelnen Studiengängen wissen möchte, geht am
besten direkt auf die Seite einer
Universität, zum Beispiel
www.bath.ac.uk
oder
www.ox.ac.uk.
Informationen zum Thema
Studienfinanzierung und Budgetfragen holt man sich am besten aus
dem sog. alternative prospectus,
einer von den Studenten der jeweiligen Uni herausgegebenen Broschüre, die die studentische Sicht
der Dinge beinhaltet, oder auf einer der zahlreichen unabhängigen
Studentenseiten, wie z.B.
www.support4learning.org.uk
Auslandserfahrungen
Von Elchen und Saunen
Erfahrungsbericht: Ein Jahr als AuPair in Finnland
Von Gerke Westdörp (Abiturjahrgang 2002)
Abitur – und was dann? Genau
vor dieser Frage stand ich im letzten Sommer. Von der Wehrpflicht
befreit stand mir damals der Weg
in die weite Welt offen. Jedoch
wusste ich nicht, was mal aus mir
werden soll, und da kam das Angebot ein Jahr als AuPair
zu arbeiten gerade recht.
Sehr zufällig traf ich
damals meine heutigen
AuPair-Eltern, die noch
verzweifelt nach einem
AuPair suchten.
Grundsätzlich begeistert
vom Angebot, ein Jahr im
Ausland zu verbringen,
hatte ich zunächst noch
Zweifel, vor allem weil
ich mir nicht sicher war,
überhaupt einer solchen
Verantwortung gewachsen zu sein, zwei Kinder
(vier und neun Jahre alt)
zu betreuen. Heute kann
ich sagen: zu Unrecht,
denn man kann als 20Jähriger nur davon profitieren.
Und dann sollte auch
noch Finnland das Zielland sein. Suomi, worüber ich
damals eigentlich nicht viel mehr
wusste, als dass es wunderschöne
Landschaften (mit Elchen), Saunen und verdammt lange und kalte Winter gibt.
Letzendlich habe ich mich
dadurch nicht zurückschrecken
lassen und lebe seit dem letzten
September in der Nähe von
Helsinki (eigentlich Espoo). Heute ist mein Eindruck über Finnland
relativ gefestigt.
Ich muss zugeben, dass meine
Ahnung vom letzten Sommer sich
bewahrheitet hat, darüber hinaus
habe ich aber auch viele
andere schöne Eindrücke erhalten.
Besonders die Menschen hier im
hohen Norden, die vielleicht auf
den
ersten Eindruck
ein
wenig rauh und unantastbar scheinen, sind sehr nett und liebenswürdig.
infozine 2 / 2003, S. 16
Leider verstehen sich die Finnen
sehr gut darin, persönlichen Kontakt zu meiden. Manchmal fällt
sogar ein einfaches “Hyvää
Päivää” (Guten Tag) schwer. Und
ich muss zugeben, dass durch die
Bank
das
finnische
Volk schüchtern oder
vielleicht
besser
zurückhaltend ist.
Jedoch ist auch diese Eigenschaft, wenn man ein
wenig Interesse und Zeit
mitbringt, bei ein paar
Bieren zu überwinden.
Und dann kann man wirklich interessante Menschen kennen lernen. Ich
bezweifle jedoch immer
wieder, ob ich diese Kultur jemals verstehen werde. Und das liegt nicht nur
an der Sprache!
Abschließend kann ich
nur sagen, dass ich diese
Entscheidung niemals bereuen werde und jeder
Zeit wieder in Ausland
gehen würde.
Ich habe gehört, dass am
Albert-Einstein-Gymnasium die Möglichkeit eines Schüleraustauschs mit einer finnischen
Partnerschule erörtert wird: Vor
dem Hintergrund meiner Erfahrungen kann ich dazu nur ermutigen. So etwas gab es zu meiner
Zeit am AEG viel zu selten. In diesem
Sinne:
“Tervetuloa
Suomessa”.
Auslandserfahrungen
Offenheit auf Brasilianisch
Von Victoria (Brasilien) nach Buchholz: Livia Pasolini Pozzi
Von Antonia Heinemann und Henning Hapke (Jahrgang 9)
„Ja, nein, vielleicht“. So hatten wir
uns die Antworten auf unsere Fragen im Interview mit der brasilianischen Gastschülerin Livia
Pasolini Pozzi vorgestellt, gerade weil sie
vor ihrem Deutschlandaufenthalt erst 6
Monate Deutschunterricht hatte, doch
wir wurden sehr positiv vom Gegenteil
überrascht:
Überhaupt
nicht
schüchtern begann sie
in einer Mischung aus
Deutsch und Englisch
über sich zu erzählen,
gab interessante, ausführliche Antworten
und machte dabei einen fröhlichen Eindruck. So erzählte die
16-jährige Brasilianerin von ihrem Wohnort
Victoria bei Sao
Paulo, ihren beiden älteren Brüdern und ihrer Gastfamilie aus
Buchholz, wobei sie
hervorhob, dass es ihr
besonders gut gefiele,
nun auch einmal eine Schwester
zu haben.
Generell wurde sie hier in
Deutschland sowohl von ihrer
Gastfamilie als auch von ihren
Mitschülern gut aufgenommen,
auch wenn es ihr momentan
aufgrund noch nicht vollkommen
ausgereifter Sprachkenntnisse etwas schwer fällt, an Gesprächen
in der Klasse teilzunehmen.
Eigentlich hatte sich Livia die
Deutschen eher gefühlskalt vorgestellt, sie wurde jedoch
glücklicherweise schnell vom Gegenteil überzeugt.
Am meisten vermisst sie ihre Familie und ihre Freunde, mit denen
sie so gut wie ihre gesamte Freizeit in Brasilien verbringt. Da
infozine 2 / 2003, S. 17
Victoria nahe der Küste liegt und
direkt vor ihrer Tür die Einkaufspassagen zu finden sind, bieten
sich hier auch genügend Aktivitäten wie zum Beispiel
Shoppen und Schwimmen an.
Im Gegensatz zu
Deutschland ist es für
brasilianische Jugendliche eher unüblich, ein
Hobby zu haben, welches regelmäßig in der
Woche stattfindet.
Außerdem fiel ihr auf,
dass in Deutschland viel
mehr englischsprachige
Musik gehört wird, in
ihrer Heimat jedoch ist
eher portugiesische Musik aktuell.
Im übrigen bemerkte die
Gastschülerin, dass in
deutschen Städten weniger Armut herrscht, dass
jeder ein gutes Leben
führen kann und dass
die Einwohnerzahlen
trotz größerer Siedlungsflächen weitaus
geringer sind als in brasilianischen Städten. Sie
freut sich schon auf den Sommer,
denn der Winter, so wie er bei uns
vorkommt, ist ihr eher fremd.
Wir fanden Livia sehr sympathisch und wünschen ihr für ihren verbleibenden Aufenthalt am
Albert-Einstein-Gymnasium alles
Gute.
Arbeitsgemeinschaften
In eigener Sache
Wie Infozine gemacht wird – und von wem
Von Annika Brunck (Jahrgang 9)
Mit diesem Artikel wollen wir uns
vorstellen. Wir, das ist die
Infozine-AG! Sie wurde von
Herrn Aschern im Mai 2002 ins
Leben gerufen und der Newsletter
hat, wie der Name ja sagt, die Aufgabe, alle Interessierten über das
Schulleben im Albert-EinsteinGymnasium zu informieren. Im Vordergrund stehen dabei besondere Projekte,
Wettbewerbe, Feste
und Aktivitäten – Ereignisse also, die unsere Schule in besonderer Weise kennzeichnen. Dagegen gibt es in
„Infozine“ keine Artikel über Politik, keine
Witze und Rätsel und
auch keine Werbung.
Der Name “Infozine”
kommt übrigens von
“e-zine”, denn so nennen
sich
viele
Internetmagazine. Die
Aussprache
von
“Infozine” variiert - sie liegt
irgendwo zwischen „Infosein“
(englisch) und „Infozin“
(deutsch). Wenn irgendjemandem
ein kreativerer und/oder besserer
Name für unseren Newsletter einfällt, ist er oder sie herzlich eingeladen, sich bei Herrn Aschern
oder einem Redakteur von
„Infozine“ zu melden.
Inzwischen besteht die AG aus 13
Mitgliedern, Herrn Aschern nicht
mitgerechnet. Wir treffen uns ein
Mal im Monat, um Artikel zu besprechen und um neue zu vergeben.
Jedes „Infozine“-Mitglied recherchiert zu seinem Thema und
schreibt dann seinen Artikel
selbstständig zu Hause. Dabei
wird zwischen Leitartikel (ca. 700
Wörter), Bericht (ca. 350 Wörter)
und Kurzbericht (etwa 125 Wörter) unterschieden und es ist nicht
immer leicht, das Limit einzuhalten oder zu erreichen.
Da „Infozine“ sogar über eine eigene Digitalkamera verfügt, kann
jeder Redakteur selbst Fotos zu
seinem Artikel schießen. Herr
Aschern liest den fertigen Artikel
dann korrektur, fügt manchmal
infozine 2 / 2003, S. 18
noch ein paar fehlende Informationen ein und überprüft die Rechtschreibung.
Anschließend werden Fotos und
Texte
mit
Hilfe
von
AdobePagemaker in eine vorgefertigte Layout-Maske eingefügt,
die einzelnen Artikel werden in
das PDF-Format konvertiert und
zusammengefügt, die Titelseite
wird erstellt und verlinkt. PDF
hat für uns den großen Vorteil,
dass eine überschaubare Dateigröße entsteht und dass die Zugriffssoftware Acrobat–Reader
für jeden Leser kostenlos zu haben ist. Der Versand an die zur
Zeit 160 festen Abonnenten erfolgt über einen einfachen Outlook-Verteiler.
Das aktuelle Exemplar wird
aber nicht nur per e-mail versandt, sondern auch auf die
Schulhomepage gestellt. Und
für Offline-Menschen gibt es ein
einziges ausgedrucktes Exemplar, das an der Pinnwand gegenüber dem Sekretariat hängt, bereit, gelesen zu werden! Wir hoffen, euch gefällt’s!!!
Unser Foto zeigt v.l.n.r. hinten:
Henning
Hapke,
Goetz
Kempelmann, Judith Hohendorff,
Maximilian v. Hoyningen-Huene,
Jan Simon Hamann. Mitte: Annika
Brunck, Karolina Gajewski,
Mareike Lüßmann, Antonia
Heinemann. Vorn: Lea Ruckpaul,
Janina Neumann, Lea Grimm,
Malte Bönsch.
Arbeitsgemeinschaften
Hilfe, wir haben Mäuse!
Eine Arbeitsgemeinschaft am AEG betreut Rennmäuse
Von Felix Ueckermann und Thomas Clausen (Jahrgang 7)
Wie viele wahrscheinlich wissen
werden, befinden sich im Gang zu
den Chemie- und Biologieräumen
mehrere Käfige mit Mäusen. Diese Mäuse werden von einer
Mäusebetreuergruppe betreut. Wir
stellten ihr verschiedene Fragen.
Daraus ergab sich ein umfassendes Bild über die Mäuse am AEG.
Hier die Zusammenfassung des
Interviews mit Max, Annika, Anna
und Saphir (Jonas W. fehlte.) aus
der 7A.:
Die Gruppe betreut die Mäuse auf
Anregung von Herrn Pees seit
Anfang des Schuljahres 02/03.
Doch die Mäuse gibt es schon seit
2000, als sie von einem BiologieLeistungskurs angeschafft wurden. Die Mäuse, welche Lums,
Puja, Manja und Joy heißen, werden durch Spenden finanziert,
wobei man sagen muss, dass die
Gruppe viel privat spendet.
Insgesamt sind es fünf Betreuer
(alle 7A), die die Mäuse betreuen
und regelmäßig wiegen. Dank vieler Spenden konnte die Gruppe erhalten werden, so dass seit
Anfang des Schuljahrs wieder
neuer Schwung herrscht.
Mitmachen kann man bei
dieser Gruppe aber nicht
mehr; es sind schon genügend Teilnehmer vorhanden.
Aber besuchen kann man die
Mäuse in den großen Pausen.
Dann sind dort auch die Betreuer anwesend, die die Mäuse immer in den großen Pausen und in den Freistunden
betreuen. Die Mäuse kommen
aus einer Zoohandlung in
Buchholz. Allerdings gab es mehrere Wechsel der „Mäusebesetzung“.
So ist z.B. Lilo kürzlich
gestorben. Leider starben auch Elvis und Domino, daher wurden
mehrere Mäuse dazu gekauft, so dass jetzt
wieder vier Mäuse die
Schule bevölkern.
Die Mäuse mussten
viermal zum Tierarzt,
doch kostete dies nichts,
da Fr. Dr. Limbach die
Untersuchung immer
gratis anbot, da sie solche Aktionen immer gut
fand und findet. Auch sonst werden die Mäuse gut gepflegt, indem
sie Trockenfutter, Grünzeug und
Ähnliches bekommen. Das macht
infozine 2 / 2003, S. 19
Spaß, meinen die Mäusebetreuer,
die keine Maus bevorzugen.
Rennmäuse gehören zur Familie
der Wühler. Es gibt etwa 100 Arten, die sich durch ein weiches,
sandfarbenes Fell und lange Hinterbeine auszeichnen, die zum
Springen sehr gut geeignet sind.
Die Kopfrumpflänge beträgt 5-20
cm, die Schwanzlänge: 4-24 cm.
Rennmäuse leben in den trockenen und wüstenartigen Gebieten
Westasiens und Afrikas, und zwar
in unterirdischen Röhrensystemen.
Die AEG-Mäuse allerdings stammen aus einer Zucht. Sie sind
nachtaktiv und benötigen kaum
Wasser. Zu ihrem Speiseplan gehören Gräser, Nüsse, Insekten und
Wurzeln. In Gefangenschaft kön-
nen Rennmäuse 4-8 Jahre alt werden und in den ersten beiden Lebensjahren jeden Monat bis zu 14
Junge werfen.
Arbeitsgemeinschaften
Wer hat schon eine Sternwarte?
Astronomie-Projektkurs hervorragend ausgestattet
Von Malte Bönsch (Jahrgang 10)
Seitdem die Astronomie-AG im
September 2000 als AstronomieProjektkurs mit 23 Oberstufenschülern aus beiden
Buchholzer Gymnasien
ihre Tätigkeit aufnahm,
hat sich vieles verändert.
Mit dem Gewinn von
16.666 DM in der
Wissenschaftssendung
„IQ“ des WDR wurde
der Grundstein für die
dringend benötigte
Sternwarte gelegt. Am
19. Oktober 2002 war
es dann soweit: Die
Sternwarte auf dem
Dach der Mühlenschule in HolmSeppensen wurde von
Herrn Falk (AEG) und
Herrn Plitzko (GaK)
eingeweiht. Leider finden sich zur Zeit anscheinend zu wenig
Schüler, die Interesse
an der Frage haben:
„Woher kommen wir
und wohin gehen
wir?“.
Durch die großzügigen
Spenden war es möglich, die Sternwarte
mit einem modernen Spiegelteleskop und anderen benötigten Gerätschaften auszustatten, wodurch
nun aber auch der Blick hinauf zu
den Sternen noch atemberaubender wird. Im Einzelnen werden
Problemfelder wie Himmelsmechanik, Sonnensystem, Galaxienentwicklung oder Raumfahrt,
Relativitätstheorien oder Kosmologie sowohl aus philosophischer
als auch aus streng naturwissenschaftlicher Perspektive diskutiert.
Mit Hilfe der guten Ausrüstung
war es drei Schülern der Abiturinfozine 2 / 2003, S. 20
klasse des Gymnasiums am
Kattenberge möglich, den
Bezirksentscheid von „Jugend
forscht“ mit ihrer Arbeit
über „Die Bestimmung
von Fixstern-Parametern
durch Untersuchung eines
Veränderlichen“ zu gewinnen, nachdem bereits im
Jahr 2002 Maren Podewitz
und Ferdinand Schweser
vom Albert-Einstein-Gymnasium mit Ihren Facharbeiten zum Thema
„Spektren der Sterne - Eine
experimentelle Beobach–
tungsreihe mit Mitteln der
Schulastronomie“ Landessieger beim Niedersächsischen Jugendforscht-Wettbewerb geworden waren.
Sowohl für den, der den
Ursprung der Welt ergründen will, als auch für den,
der verträumt und mit Interesse am Unbekannten
den Himmel beobachet, ist
die Astronomie-AG ein
Gewinn in jeder Hinsicht.
Normalerweise findet die
AG am ersten Donnerstag
eines Monats statt. Weitere Informationen gibt es
auf der Internetseite http://
www.gemini-astronomie.de. Hier
werden u.a. mehrere Bildergalerien, ein Pressespiegel sowie die
beiden genannten Wettbewerbsarbeiten angeboten.
Projekte
Sozialwissenschaftliche Methode erlernt
Ausbildung von 16 Schülern zum Dialogischen Interviewer
Von Leonie Meyer (Jahrgang 12)
Sicherlich hat jeder Mensch
einmal in einem Gespräch überlegt, ob er nicht zu neugierig ist
und zu sehr seine Interessen befriedigen möchte. Doch richtig
deutlich geworden ist diese Problematik den 16 Schülern und
Schülerinnen aus der 12. Klasse
erst, als sie an einer Ausbildung
zum Dialogischen Interviewer
teilgenommen haben.
Denn wer möchte schon gerne von
sich behaupten, entweder zu oberflächlich oder aber zu sensationslustig zu sein? Doch eine natürliche Neugierde lässt sich bei kaum
jemanden verleugnen, so dass bei
dem Andrang zur Ausbildung von
den Politiklehrern gelost werden
musste.
Und mit eben diesen 16 interessierten Schülern durften sich unsere vier Politik-Lehrer und Professor Dr. Gessenharter, ein
Politikwissenschaftler der Hamburger Universität der Bundeswehr, in der nächsten Woche die
Zeit vertreiben.
Da die Ausbildung in der Uni stattfinden sollte, kamen wir in den
Luxus, morgens genüsslich ein
bisschen länger schlafen zu können und mittags günstig mit Essen in der Mensa versorgt zu werden. Dafür durften wir aber auch
immer bis nach 17 Uhr hart schuften, um die vielen Interview-Techniken zu lernen und offen auf andere Menschen zu wirken.
Wer hätte gedacht, was Sitz-
haltung, Mimik und Gestik auch
in einem Interview zur Gesprächsatmosphäre beitragen? Auch
mussten wir lernen, ein Interview
nicht mit den Worten „Also
erstens: Haben Sie…“ sondern
vielmehr mit einer Runde Smalltalk zu beginnen, damit sich beide
Gesprächspartner wohl fühlen und
sich ein Dialog entwickeln kann.
Es kommt nicht darauf an, eine
Frage nach der anderen abzuhaken
– das könnte die betreffende Person auch anhand eines Fragebogens machen – sondern vielmehr
aufeinander einzugehen und abzuwarten, was kommt. Der Interviewer übernimmt also fast die
Rolle eines Hobbypsychologen
und lenkt das Gespräch nur durch
seine Nachfragen in die gewünschte Richtung.
Professor Dr. Gessenharter betonte mehrfach, dass man ein Ergebnis nicht erzwingen kann, und im
schlimmsten Fall war man eben
einfach nur ein guter Zuhörer,
auch wenn das Interview nicht zu
verwenden ist.
Denn es ist sehr wichtig, vor Beginn einer Interview-Reihe einen
roten Faden und bestimmte Fragen festzulegen, so dass man am
Ende eine vergleichende Auswertung erzielen kann. Und das ist
nicht möglich, wenn jedes Interview zu einem anderen oder aber
zu gar keinem Ergebnis führt.
Als Grundlage der anonymen (!)
Auswertung dient ein Protokoll
infozine 2 / 2003, S. 21
der wichtigsten Punkte aus dem
Gespräch und diese müssen zusätzlich festgehalten werden, ohne
den weiteren Verlauf des Gespräches zu verpassen.
Reporter von
Zeitungen benutzen häufig
ein Diktiergerät, Fernsehsender zeichnen das Gespräch auf Video auf und
wir Schüler
müssen eben
gut zuhören…
Naja,
das
auch, aber in den Interviews, die
wir seit der Ausbildung in der
Schule vornehmen, steht uns ein
Protokollant zur Seite, der alle
wichtigen Punkte mitschreibt.
So kann sich der Interviewer ganz
auf seinen Gesprächspartner konzentrieren und es besteht für den
Protokollanten die Möglichkeit,
bei wichtigen Punkten nachzuhaken, da er den Überblick über alles hat.
Die Ausbildung hat viel Spaß gemacht und hat uns nicht nur in
schulischer und beruflicher Hinsicht beeinflusst, sondern auch in
privater. Man hört jetzt viel besser zu und achtet auch mehr auf
Kleinigkeiten.
Ob wir neugieriger geworden
sind? Aber mit Sicherheit.
Projekte
Sonnets
A creative writing project
Von Ina Ehlert
Im Frühjahr dieses Jahres nahm mein Leistungskurs Englisch in Klassenstufe 12 im Rahmen unseres
Englischunterrichts an einem kreativen Lyrik-Projekt des SHAKESPEARE GLOBE THEATRE,
London, teil. Als Mitglied des GLOBE LINK EDUCATION PROGRAMME konnten wir zusammen
mit anderen Schulen, Colleges und Universitäten aus aller Welt zur GLOBE SONNETS RESOURCE
beitragen.
Vor nunmehr 200 Jahren schrieb William Wordsworth sein berühmt gewordenes Sonett Composed
Upon Westminster Bridge. Die Auseinandersetzung mit dem Bild Londons, das Wordsworth vor 200
Jahren in diesem Sonett schuf, und die Beschäftigung mit William Shakespeares Sonnets veranlasste
uns, eigene lyrische Versuche zum Thema „BRÜCKEN IM 21. JAHRHUNDERT” zu wagen und
unsere persönlichen Erfahrungen und Wahrnehmungen in lyrische Form zu fassen.
Bound
The endless stream is holding the sky.
The bridge is old, the houses are new,
The bows are brown, the water is blue.
The bridge´s beam just seems to fly
Between the flats and offices high.
It can´t get off its own two feet,
And hears all time the city´s beat,
And fights its chains in endless try.
How it connects the past and the future.
A marriage with three so important rings
Between three elements - wind, water and earth.
For working men all waters are shrinks,
They help to give their freedom birth.
Oh, please little bridge, hold on in future.
Martina Gremler
infozine 2 / 2003, S. 22
Projekte
Bridging Gaps
In the tower the battle rages on
The diplomatic armies of the nations
-Not quite at war- still wage negotiations
But those who hope will soon be proven wrong
Far from the tower beyond what flags defend
A bench is stood where soon may be a park
And on its wooden ledge –warped to an arc
There sit two beings – one at either end
Round tables –bent, and twisted into spikesCollapse when on them falls one laurel shred
But benches do not suffer from the likes
Escape
Those two will soon be talking in the stead
Of leaders who start wars but can’t spell “psych”.
If two can parley who needs to be led?
The Fourth Road Bridge at sunset night.
The sky is orange, yellow, red right now,
The bridge which made by man on fire somehow.
A duck swims by, brings movement to the sight.
Daniel Scott
The reflection in the so silent sea
shows the beautiful romance in the sky
of an iron bridge that is huge and high
and makes the driving people feel free.
I am driving across the bridge, looking for life.
So show me the way I need to go,
to find my hopes, my dream, my soul.
Oh bridge, you combine my future and my past.
Help me to forget, what I thought of last,
to free me from my fears and lead me to a new
heart.
Alexa Herrle, Zdeni Dejanová,
Lorna Barclay, Christian von Toll
infozine 2 / 2003, S. 23
Lehrer einmal anders
Karriere mit Hindernissen
Frau Janssen: Feuerwehrkraft für Geschichte und Deutsch
Von Judith Hohendorff (Jahrgang 9)
Pünktlich zum neuen Halbjahr
durfte wieder eine neue Lehrerin
von uns beäugt werden. Sie vertritt Frau Gördes, die uns wegen
ihrer Schwangerschaft verlassen
musste, mit den Fächern Deutsch
und Geschichte.
Völlig überraschend erzählte Frau
Janssen - die vor kurzem noch
Maker hieß - mir, dass sie eigentlich vorhatte Judotrainerin zu
werden und somit Sport studierte, was sie aber leider wegen vieler Verletzungen aufgeben musste. Danach kam ihr eigentlich
auch noch nicht wirklich in den
Sinn Lehrerin zu werden, aber
ihre Fächerkonstellation stand
bereits für sie fest. Nun wollte
Frau Janssen eigentlich im
Forschungsbereich mittelalterlicher Geschichte tätig werden und
studierte eifrig hauptsächlich in
Berlin und Frankfurt am Main,
aber auch in Rostock und sogar
ein Semester in London. Nur ging
es ihr wie vielen anderen wahrscheinlich auch. Sie fragte sich,
ob das jemanden überhaupt interessierte. Außerdem fehlten ihr die
konkreten Aussichten auf eine
unbefristete Anstellung. Also entschloss sie sich nun endlich Lehrerin zu werden.
Bis jetzt hatte Frau Janssen noch
keine feste Stelle und arbeitete
jeweils halbjährig in Rotenburg /
Wümme, dann an der Grundschule Stelle. Jetzt ist sie bei uns und
lebt mit ihrem Mann, der Latein-
lehrer am AEG ist, in Trelde. Sie
liest gerne Werke von verschiedensten Autoren und geht mit großer Freude ins Theater, aber das
sei leider etwas weniger geworden, da
sie nicht mehr in einer Großstadt wohne, fügte sie hinzu.
Sie hört gerne Klassik, aber auch Lieder aus den Achtzigern, wenn auch
nur ausgewählte.
Welch ein Wunder,
zu der Zeit war sie
so jung wie wir
Schüler. Heute ist
sie 32 Jahre alt.
Angesichts des begonnenen Sportstudiums überrascht es nicht, dass
Frau Janssen gern
Sport treibt. Außerdem verreist sie
gern in Länder wie
Italien oder nach
Wales, wo ihr
jeweils die Landschaft besonders
gut gefiel.
Auf die Frage, wie es ihr bei uns
gefalle, kamen nur positive Antworten: vom netten Kollegium,
einem hübschen Gebäude, bis hin
zu lernwilligen Schülern. Von diesen wünscht Frau Janssen sich,
dass sie ein bisschen mehr Fragen
an sie stellen und dass sie mehr
im Unterricht aufeinander eingeinfozine 2 / 2003, S. 24
hen, was sich natürlich nicht erzwingen lässt.
Etwas selbstkritisch berichtete sie
mir, dass sie sich erst an die Aus-
arbeitung und Verwirklichung des
Frischgelernten gewöhnen müsse,
was sie meiner Meinung aber
bereits sehr gut bewältigt hat: Ihr
Unterricht ist gut strukturiert, interessant und koodiniert.
Wir danken Frau Janssen für das
freundliche Interview und wünschen Ihr weiterhin eine angenehme und interessante Arbeit an unserer Schule.
Rund um´s AEG
Mens sana in corpore...
Nach AEG-Neubau endlich auch neue Sporthalle
Von Mareike Lüßmann (Jahrgang 9)
Nun schon seit Anfang dieses
Halbjahres ist unser Schulzentrum
um eine neue Sporthalle reicher.
Diese war nötig, da die alte Sporthalle sanierungsbedürftig war und,
wie alle Schüler, die dort Sportunterricht hatten, bezeugen können, auch nicht mehr besonders
attraktiv.
So wurde
also relativ
lange geplant, eine
neue Sporthalle zu bauen. Die Finanzierung
und Planung
der Halle
war etwas
kompliziert,
denn der
Landkreis
hat, wie viele andere
Kommunen,
zur
Zeit
nicht viel
Geld für derartige Projekte übrig. So leistete die Stadt
Buchholz einen Vorschuss und
nach einigen Verhandlungen erklärte sich der Landkreis Harburg
bereit, die weitere Finanzierung
der etwa 5 Mio. Euro teuren Sporthalle zu tragen.
Es entstand also vom Frühjahr
2002 an auf dem ehemaligen kleinen Sportplatz neben der alten
Sporthalle eine 4 Felder umfassende neue Sporthalle, deren Einweihung dann am 9. November 2002
groß gefeiert werden konnte.
Dazu waren einige Politiker aus
Buchholz und Umgebung angereist um (teilweise etwas zu lange) Reden zu halten – und mehre-
re Turner sowie ein paar sportliche Schüler, die eine Akrobatikvorführung eingeübt hatten, zeigten ihr Können.
In Zukunft wird die Halle vormittags vom Albert-Einstein-Gymnasium, der Realschule und der Orientierungsstufe gemeinsam genutzt, nachmittags steht die Halle
den Sportvereinen zur Verfügung.
infozine 2 / 2003, S. 25
Allerdings ist die Halle, die im
Gegensatz zur alten Sporthalle ein
Kuppelbau ist, als Schulsporthalle
konzipiert, d.h. es ist keine Zuschauertribüne vorhanden.
Ausgestattet wurde die Halle vom
Sportgerätehersteller Fratufa. Viele Schülerinnen und Schüler sind
der Ansicht,
dass
der
Sportunter–
richt unter
den neuen
Rahmenbe–
dingungen –
vor allem
mit neuen
Sportgeräten – wieder
mehr Spaß
macht.
Allerdings
bemängeln
einige Sportlehrer die
Akustik der
neuen Halle:
In den ers–
ten Wochen
nach der
Einweihung sollen einige Sportkollegen unter Heiserkeit gelittenhaben.
Die alte Sporthalle soll mögli–
cherweise während der nächsten
Sommerferien abgerissen werden,
wobei die Realschulhalle stehen
bleiben soll. Diese Pläne sind aber
noch nicht konkret, noch ist die
Zukunft der alten Halle ungewiss.