Honduras – Land der Mayas und des Kaffees - Bertschi-Café
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Honduras – Land der Mayas und des Kaffees - Bertschi-Café
STIMMEN AUS DEM SÜDEN – APRIL 2014 Honduras – Land der Mayas und des Kaffees Kaum zurück aus der Schweiz, heisst es wieder die Koffer packen. Diesmal mit Ziel Zentralamerika, genauer gesagt Honduras. Die Ernte in Peru ist in der Zwischenzeit vorbei und somit sind eigentlich die ruhigeren Sommermonate angesagt. Aber es sollte anders kommen, denn ein guter Bekannter hat mich um Unterstützung bei der Vermarktung von Fairtrade Kaffees gebeten. Es ist eine gute Gelegenheit, Land und Leute kennen zu lernen, weshalb ich seiner Bitte gerne nachkomme. Typische MayaDarstellungen ankomme, bewahrheitet sich meine Vermutung: der Flug nach Honduras ist bereits weg. Nun heisst es, mit der Luftfahrtgesellschaft meinen Flug umzubuchen und einen Gutschein für die Übernachtung zu organisieren. Nach einigem Hin und Her ist alles eingefädelt und ich begebe mich ins Flughafenhotel. Am nächsten Morgen bin ich wieder rechtzeitig im Terminal, um nun hoffentlich mein Ziel zu erreichen. Diesmal klappt es besser und wir starten pünktlich. Nach zweieinhalb Stunden landen wir wohlbehalten in San Pedro Sula, der Industriehaupstadt von Honduras und meinem Zuhause für die kommenden Monate. Honduras – eine Republik in Zentralamerika Mein Reise führt mich von Lima aus erst einmal nach Miami, wo ich dann den Flieger nach Honduras besteigen muss. Der Abflug ist für 9 Uhr morgens angegeben, so dass ich um 6:30 Uhr am Check-in meinen Koffer abgebe. Dort erfahre ich, dass der Flug zwei Stunden Verspätung hat. Nichts wie zurück nach Hause, denn ich wohne ganz in der Nähe und kann somit gemütlich frühstücken und die Familie nochmals sehen. Wieder zurück am Flughafen, diesmal bereits im Wartesaal, verkündet ein Lautsprecher, dass der Flug zusätzliche zwei Stunden Verspätung hat. „Ich werde wohl den Anschlussflug verpassen“, denke ich für mich. Um 2 Uhr nachmittags geht es endlich los. Als ich nach sechs Stunden Flug in Miami Honduras ist mit knapp 113,000 km2 etwa dreimal so gross wie die Schweiz und zählt ca. 8.5 Millionen Bewohner. Geschichtlich B E RT S C H I - C A F É – FA I R V O N A N FA N G A N . gesehen sind die Mayas wohl die bekannteste Zivilisation, die in dieser Gegend ansässig war. Copan, an der Grenze zu Guatemala, war die Hauptstadt der klassischen Periode von 500 – 900 n. Chr. und ist heute ein beliebtes Touristenziel. Ein weiterer Touristenmagnet ist Roatan, eine Insel in der Karibik, die allen Vorstellungen von weissen Stränden und türkis-blauem Wasser gerecht wird. Ansonsten haftet dem Land noch immer etwas der Ruf als „Bananenrepublik“ an. Tatsächlich war Honduras während vieler Jahre der grösste Bananenexporteur der Welt. Blick über einen Teil der alten Hauptstadt Copan Bananen werden umgeladen (1926) Die Agrarexporte sind auch heute weiterhin die wichtigste Einkommensquelle. Neben Bananan sind der Kaffeeanbau und Palmöl massgebend. Aber auch einige grosse Kleiderfabriken und Überweisungen von im Ausland lebenden Hondurianern tragen zum Einkommen bei. Noch ein geschichtlicher Vermerk des Gouverneurs und Generalbefehlhabers von Zentralamerika, Don Ramon Anguiano, der 1804 Honduras besuchte, deutet auf den Beginn der Anbautätigkeit hin: „Der Kaffee ist hier von so hervorragender Qualität wie der Mokka. Es wird vermutet, dass dieser von einigen Neugierigen angepflanzt worden sei, denn nur wenige Jahre sind es her, dass man sie in dieser Provinz kennt und obwohl in kleinen Mengen geerntet wird, könnte viel geerntet werden ...“ In der Gegenwart ist Honduras der grösste zentralamerikanische Kaffeeproduzent mit ca. 4 Millionen 60 Kilo Säcke Rohkaffee Produktion. Insgesamt leben 110,000 Familien direkt von Kaffeeanbau mit insgesamt 280,000 Hektar; indirekt sind 1 Million Arbeitsstellen vom Kaffee abhängig. geographisch gesehen bietet das Land ideale Anbaubedingungen. Aber zurück zum Thema Kaffee und etwas zur Geschichte, wie er nach Honduras gelangt ist. Auch wenn es keine konkreten Daten gibt, wann die ersten Pflanzen oder Samen nach Honduras gelangt sind, erachtet man das Jahr 1799 als das früheste Datum. So kann man in damaligen Dokumenten lesen: „gemäss dem Import aus Kuba über den Hafen von Trujillo mit dem Schoner La Reyna Luisa von Habana her kommend: 6 Zentner Kaffeebohnen und 3 Fass Kaffee am 12 September 1799.“ Die Hochlandgebiete, in denen die Pflanzungen mehrheitlich anzutreffen sind, werden von tiefen Flusstälern durchquert, das Klima ist in diesen Höhenlagen gemässigt tropisch und der Boden sehr nährstoffreich. Die Aufteilung der Produktionszonen ist etwa wie folgt: 45% im Westen, 25% im Osten, 20% im Zentrum-Süden und 10% im Norden. Auch erwähnenswert ist, dass 98% unter Schattenbäumen angepflanzt wird. Gemäss der gleichen Quelle wurden weitere Kaffeeimporte aus den Antillen via Trujillo gemacht, obwohl Guatemala zur selben Zeit bereits Kaffee in kleinen Mengen exportierte. Die Bedeutung des Kaffees für das Land (5% des BSP, 34% des Agrar BSP), sieht man darin, dass es verschiedene staatliche Instanzen gibt, die die gesamte Aktivität überwachen. B E RT S C H I - C A F É – FA I R V O N A N FA N G A N . Bio und dergleichen. Doch dazu bedurfte es der Gründung von Produzentenorganisationen, weshalb es heute einige sehr gut funktionierende Kooperativen gibt, die ich hoffe im Verlauf meines Aufenthaltes zu besuchen. Abschliessend noch einige Stichworte zur Kaffeeproduktion: Kaffeetyp: Arabica Hauptblüte: März bis Mai Haupternte: Oktober bis März Verschiffung: November bis September Häfen: Puerto Cortés Die typische Landestracht So ist zum Beispiel der Consejo Nacional del Café (CONACAFE) für Entwurf, Entwicklung, Zulassung und Bewertung der Kaffee-Politik des Landes zuständig. Die Umsetzung auf technischer und geschäftlicher Ebene ist Verantwortung des Instituto Hondureño del Café (IHCAFE) während sich der Fondo Cafetero Nacional (FCN), der Finanz-Arm des Sektors, um die Straßen- und produktive Infrastruktur in den Kaffee-Anbaugebieten des Landes kümmert. Wie auch in anderen Ländern führte der Zerfall der Preise im Jahr 1989 dazu, dass vor allem die kleinen Kaffeeproduzenten nicht mehr überleben konnten und sie sich deshalb nach Alternativen zur Wertschöpfung umsahen. Die Lösung fand man in der Differenzierung mittels Zertifizierungssysteme wie FLO, Erntevolumen 2013/2014: 4 Millionen Säcke (à 60 kg) Hauptabnehmer: Deutschland, USA, Japan, Belgien, Frankreich, Italien, Süd-Korea, Spanien, Schweiz, Niederlande Die Klassifikation des Kaffees erfolgt nach Defekten, Regionen und Anbauhöhe. Ernteprozess: gepflückt wird von Hand Aufbereitung: hauptsächlich Nassaufbereitung Fermentation: nur bei Nassaufbereitung Trocknung: maschinell und sonnengetrocknet Sortierung: elektronisch, gefolgt von Handsortierung bei ausgewählten Sorten Unser Newsletter-Autor Kurt Futterknecht wurde in Lima (Peru) geboren. Er hat dort Kommunikations-Wissenschaften studiert und arbeitete für verschiedene Import- und Exportfirmen. Er ist zu Zeit zuständig für Einkauf, Verkauf, Qualitätskontrolle und Börsenoperationen, sowie Berater für Kaffeegeschäfte von Pemasac. Kurt Futterknecht berichtet exklusiv für Bertschi-Café aus Lima. Fritz Bertschi AG – Kaffeerösterei Rührbergstrasse 13 CH-4127 Birsfelden Tel. 061 313 22 00 Fax 061 311 19 49 info@Bertschi-Café.ch http://www.Bertschi-Café.ch Strasse in der Hauptstadt Tegucigalpa ©2014 Fritz Bertschi AG B E RT S C H I - C A F É – FA I R V O N A N FA N G A N .