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REISE Ein wunderschönes Klischee Samstag, 27. April 2013 Windermere Island bei Eleuthera: An einem Strand auf dieser Luxus-Halbinsel hat Prinzessin Diana zum einzigen Mal in ihrem Leben in karibischem Wasser gebadet. Mit Conch-Salat, Kalik-Bier und der Bahama Mama lässt sich an den Stränden der Bahamas ein Traumurlaub nah an Land und Leuten verbringen. Von Wolfgang Weitzdörfer W er an die Bahamas denkt, dem kommt sofort ein Klischeebild in den Sinn: Traumstrände, Sonne, gute Laune und Cocktails satt. Wer dann auf die Bahamas fliegt, bekommt dieses Klischee tatsächlich in vielerlei Hinsicht erfüllt – aber noch eine ganze Menge mehr obendrauf. Nach der Ankunft auf dem Lynden Pindling International Airport in Nassau taucht man direkt ein in die karibische Mischung aus Gelassenheit, Lebensfreude und gutem Wetter. Es ist selbst im bahamaischen Winter gut 28 Grad warm, und auch wenn die Palmwedel ein wenig braun aussehen, stehen sie doch für Exotik. Freundlichkeit ist ein weiteres Merkmal der Bahamians − wer einen anspricht, fügt immer noch ein loyales „Buddy“ bei Männern und „Honey“ bei Frauen hinzu. Es ist wie ein Heimkommen, selbst wenn es der erste Besuch auf den Inseln am Wendekreis des Krebses ist. Nassau ist eine pulsierende, lebendige Stadt, die man am besten mit einem einheimischen Führer kennenlernt. Scott Saunders ist Ende 40 und in Nassau aufgewachsen: „Meine Vorfahren lebten noch in Großbritannien“, erzählt der sympathische Saunders, „sie mussten allerdings auswandern und hatten verschiedene Wahlmöglichkeiten. Ich bin froh, dass sie sich für die Bahamas entschieden haben“, sagt Scott im weichen Englisch mit bahamaischem Singsang und lacht fröhlich. Es wird überhaupt viel gelacht, gerade auch in der Hauptstadt Nassau. Ein Spaziergang durch die Altstadt mit ihrem Charme, der eine Mischung aus kreolischen, amerikanischen und kolonialistischen Einflüssen ist, gehört zum Aufenthalt auf New Providence dazu. Die zentrale Straße ist die Bay Street. Hier findet man die Royal Canadian Bank, mit hundert Jahren die älteste Bank auf den Bahamas. Auch ein Abstecher zum Anlegehafen der Kreuzfahrtschiffe lohnt sich, selten kann man den riesenhaften Kreuzern näher kommen. Gutes Essen gehört zum guten Ton Gutes Essen gehört auf den Bahamas zum guten Ton. Die Küche wird selbstverständlich von Fisch und Meerestieren dominiert. Die Bandbreite in der Gastronomie geht vom günstigen Snack in einer Bar oder einem Café bis hin zur Gourmetküche auf Sterne-Restaurant-Niveau. Zum meistfotografierten Motiv gehören die bunten Häuser des Compass Point Resorts, das auch im James-BondFilm „Casino Royale“ in einer Szene zu sehen ist. Im Restaurant gibt es köstlichen Fisch, man sollte unbedingt auch den „Catch of the Day“, den Fisch des Tages, probieren. Zum Essen genießt man am besten ein eiskaltes Bier. Die bahamaischen Marken sind Kalik und Sands, beides sehr wohlschmeckende helle Biere. Aber auch ein Cocktail schmeckt immer − bevorzugt natürlich die „Bahama Mama“ oder der etwas stärkere „Bahama Papa“. Die zum Resort gehörenden Compass Point Studios haben schon Musiker wie Bob Marley, AC/DC, ABBA, die Rolling Stones und U2 für Aufnahmesessions genutzt. Ebenfalls in „Casino Royale“ zu sehen ist der One & Only Ocean Club, die wohl luxuriöseste Hotelanlage auf New Providence. Die Ocean-View-Villa, in der Daniel Craig amouröse Abenteuer mit CaANZEIGE INFO Anreisen: Entweder mit British Airways über London direkt nach Nassau oder mit Lufthansa ab Frankfurt nach Miami und dann weiter auf eine der Inseln. Die Flugzeit von London nach Nassau beträgt etwa zehn Stunden, die Uhrzeit muss zur mitteleuropäischen Zeit sechs Stunden zurückgedreht werden. Übernachten: Auf den Bahamas gibt es Unterkünfte für alle Preis- und Geschmacksklassen. Von einfachen Bedand-Breakfast-Unterkünften und privat geführten Boutique-Hotels bis hin zum Fünf-Sterne-All-inclusiveResort. Währung: Auf den Bahamas kann mit US-Dollar oder den Bahamischen Dollars gezahlt werden, deren Wert identisch ist. Mit EC- oder Kreditkarte kann bei allen Bankautomaten (ATM) Geld abgehoben werden. ATMMaschinen sind auf allen Inseln zu finden. Das Preisniveau ist dem in Deutschland ähnlich. Internet: British Colonial Hilton, www.hilton.de/ nassau; Graycliff Hotel Nassau, www.graycliff.com; One & Only Ocean Club Nassau, http://oceanclub.oneand onlyresorts.com, Pineapple Fields Hotel Eleuthera, www.pineapplefields.com. Auskunft: Bahamas Tourist Office, Majunke International Sales, Waldstraße 17, 61479 Glashütten/Frankfurt, oder im Internet unter www.bahamas.de. Wolfgang Weitzdörfer, Volontär der Passauer Neuen Presse, war auf Einladung des Tourismusamts der Bahamas auf New Providence und Eleuthera unterwegs. terina Murino hat, kostet pro Nacht in der günstigsten Variante rund 8000 US-Dollar. Auch im Rest der Anlage wird Luxus großgeschrieben. Und dass Prominente hier auch nur Gäste sind, zeigt sich an der Anekdote, die Sales-Coordination-Mitarbeiterin Katie erzählt: „Ich habe drei Wochen jeden Tag im Fitnessraum neben Daniel Craig trainiert, als sie den BondFilm hier gedreht haben. Aber erkannt habe ich ihn nicht − erst später erzählten mir Freunde, wer da neben mir auf dem Laufband war.“ Klassisches Understatement auf den Inseln, die für viele Besucher paradiesische Züge tragen. Auf seine ganz eigene Art empfehlenswert ist ein Besuch im Graycliff Hotel, das in einem sehenswerten historischen Gebäude aus dem 18. Jahrhundert untergebracht ist. Zudem ist Inhaber Enrico Garzaroli, dem das Graycliff seit 1973 gehört, ein Geschichtenerzähler vor dem Herrn, der an guten Abenden den ganzen Tisch zu unterhalten in der Lage ist. Beim köstlichen Essen von Chefkoch Elijah Bowe kann man im gemütlichen Ambiente des Humidor Restaurants viele schöne Stunden verbringen. Neben der Hauptstadt Nassau, die eher hektisch und modern ist, gehört ein Ausflug auf die sogenannten Family oder Outer Islands mit zum Pflichtprogramm eines Bahamas-Aufenthalts. Ein Abstecher beispielsweise nach Eleuthera, der Heimat der Mutter des berühmten Rockmusikers Lenny Kravitz, dauert mit dem Schiff etwa drei Stunden, ein Flug dauert dagegen nur 25 Minuten. Kravitz hat auf seinem wohl erfolgreichsten Album „Are You Gonna Go My Way“ (1993) der Insel übrigens einen Song gewidmet. Auf Eleuthera erwartet einen eine doch ganz andere Welt. Viel basischer, viel ruhiger und entspannter geht es auf den kleineren Inseln zu. Aber nicht weniger schön ist die Landschaft, und auch die Menschen sind genauso freundlich und aufgeschlossen wie auf New Providence. Bei einem Besuch in der wunderschönen kleinen Stadt Dunmore Town bietet es sich an, mit einem Fremdenführer einen „historical walk“ zu machen. Wobei Spaziergang hier nicht wörtlich zu neh- men ist: Auf den Family Islands fährt man viel und gerne mit Golfcarts herum. Die Fahrt in den Süden der Insel bietet auf der Glass Window Bridge einen wundervollen Panoramablick auf den Atlantik auf der einen und die karibische See auf der anderen Seite. Besonders schön ist es dort natürlich, wenn man einen Sonnenuntergang erwischt und dazu einen „Sundowner“-Drink nehmen kann. In Governor’s Harbor befindet sich auch das Pineapple Fields Hotel, das dem gemütlichen Amerikaner David Barlyn gehört. In der angrenzenden Tippy’s Bar trifft man zahlreiche Einheimische und Touristen bei Livemusik und Drinks. Auch das Essen dort ist köstlich. Ein Besuch auf den Family Islands wäre nicht komplett, so geht ein Sprichwort, ohne eine Bootstour. Und tatsächlich leben viele Bahamians von den Touren im kleinen Motorboot, einer von ihnen ist Julius Rankin alias Captain Bubba. Der 28-Jährige lebt in Savannah Sounds, einige Kilometer südlich von Governor’s Harbor, der Hauptstadt von Eleuthera. Sein Motto ist: „If you’re happy, I am happy – wenn ihr zufrieden seid, bin ich es auch!“ und er bietet mehrstündige Touren an für bis zu sieben Passagiere. Conch-Muscheln selber ertauchen Interaktivität, so scheint das Motto bei Captain Bubba zu heißen: In seinem Conch-Garden, einem von roten Mangroven umzäunten Wassergarten, dürfen die Passagiere ins etwa ein Meter tiefe Meerwasser tauchen und sich ihren Vormittagssnack mit Taucherbrille und Schnorchel selbst suchen. Natürlich muss die ConchMuschel anschließend auch aus ihrem Haus geholt werden – eine Aufgabe für die Gäste, hier mit dem Hammer und dem Fischer- Nummer 98 − Fotos: Wolfgang Weitzdörfer messer zu Werk zu gehen, ehe Julius die Conchs mit Tomaten, Zwiebeln, Orangen- und Limettensaft lecker anrichtet: „Frischer geht es nicht“ – mit dieser Aussage hat Captain Bubba recht. Denn die Conchs, die Touristen zum Beispiel in Nassau als Salat genießen können, kommen natürlich nicht direkt aus dem Meer. Die schmucken Muscheln stehen zwar unter Artenschutz, für den eigenen Gebrauch dürfen sie jedoch ausgeführt werden − ein Souvenir ist Touristen also sicher. Zum Tagesprogramm einer Fahrt mit Captain Bubba gehört auch ein Barbecue mit selbst gemachten Burgern und einem großen Hummer. Ein absolutes Muss auf Eleuthera ist auch der Light House Point Beach, der sehr abgelegen liegt, in Begleitung Einheimischer aber ein absolut lohnenswertes und wunderschön gelegenes Ziel ist. So nahe am Klischee die Bahamas auch liegen: Es lohnt sich, dahinterzublicken. Zum Sonnenuntergang trinkt man auf den Bahamas gerne einen Sundowner: Hier in Governor’s Harbor auf Eleuthera versinkt die Sonne besonders schön in der karibischen See. Frisch zubereiteten Conch-Salat gibt es auf den Bahamas überall. Traumstrand auf Eleuthera: der Light House Point Beach. Am Compass Point Resort fuhr auch James Bond schon vorbei.