Microsoft Word - Container_Schifffahrt_de
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Container-Schifffahrt: Kurskorrektur in Richtung Nachhaltigkeit Sustainable Investment Focus Oktober 2015 Container-Schifffahrt: Kurskorrektur in Richtung Nachhaltigkeit Container-Schifffahrt: Kurskorrektur in Richtung Nachhaltigkeit Nach mehreren Jahrzehnten hoher Wachstumsraten haben sich die Rahmenbedingungen der Container-Schifffahrt seit 2008 grundlegend verändert. Der Sektor leidet einerseits an erheblichen Überkapazitäten und andererseits an einer anhaltend gedämpften Nachfrage, was sich in tiefen Frachtraten niederschlägt. Das anspruchsvolle Marktumfeld bietet jedoch auch Chancen. Diejenigen Unternehmen, welche Kostenvorteile im Rahmen von globalen Allianzen erzielen und Effizienzverbesserungen beispielsweise über einen tieferen Energieverbrauch realisieren können, werden zu den Marktgewinnern gehören. Für Investoren heisst dies, jene Marine orientierten Transportdienstleistungsunternehmen zu identifizieren, welche die sich aus den Herausforderungen ergebenden Chancen frühzeitig erkannt haben und über ein integriertes nachhaltig ausgerichtetes Geschäftsmodell verfügen. Die moderne Container-Schifffahrt geht auf die 50er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts zurück. Ab Mitte der 60erJahre erlebte sie eine mehrere Jahrzehnte dauernde Phase starken Wachstums. So lag die Wachstumsrate bis 2008 im langfristigen Durchschnitt bei jährlich rund 9%. Der Hauptgrund dieses lange währenden Wachstums lag in der grösseren regionalen Arbeitsteilung bzw. Internationalisierung der Wertschöpfungskette. Diese vermehrte regionale Trennung von Produktion und Konsum, auch bekannt als Globalisierung, liess den Welthandel bis 2008 massiv stärker wachsen als das weltweite Bruttoinlandprodukt. Grafik 1: Handelsvolumenwachstum im Vergleich zum Wachstum des globalen Bruttoinlandprodukts (BIP) mit deutlich geringeren Wachstumsraten (siehe Grafik 1). Sie dürften über die nächsten Jahre bei höchstens 5% liegen. Unter dem Eindruck der früheren hohen Wachstumsraten wurden von den grossen Reedereien zahlreiche neue und erheblich grössere Schiffe bei den Werften in Auftrag gegeben. Aufgrund der Tatsache, dass zwischen der Auftragserteilung zum Bau eines neuen Schiffes und dessen Inbetriebnahme eine Zeitspanne von rund 3 Jahren liegen, kommt in naher Zukunft immer noch eine erhebliche Zahl neuer Schiffe zur Auslieferung. Da die Reedereien überdies trotz gedrückter Nachfrage nur zögerlich ihre alten in den Büchern abgeschriebenen Schiffe abwracken, bleiben die Überkapazitäten zumindest bis Anfang 2016 bestehen wie Grafik 2 illustriert. 20% Grafik 2: Wachstum von Angebot und Nachfrage des Container-Schifffahrtmarktes 15% 10% 20% 5% 15% -10% 10% 5% 0% -15% Entwicklung des jährlichen Handelsvolumens in % Entwicklung des globalen BIP in % Quellen: WTO, BoA/ML, Drewry, Alphaliner -5% 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015E 2016E 2017E -5% 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015E 2016E 0% -10% -15% Nachfrage Im Zuge der weltweiten Wirtschaftskrise verzeichnete die Container-Schifffahrt 2009 erstmals in ihrer Geschichte einen Volumenrückgang von rund 10%. Zwar steigen die Container-Volumen seither wieder an, jedoch im Schnitt Effektives Angebot Quellen: Alphaliner, BoA/ML, Bank J. Safra Sarasin 1 Das Ungleichgewicht von Angebot und Nachfrage hat seit Anfang 2015 zu abermals massiv tieferen Frachtraten geführt (vgl. Grafik 3), nachdem sich die Raten im Vorjahr vor allem im Verkehr mit den USA positiv entwickelt haben und im Verkehr zwischen Europa und Asien sowie im Verkehr innerhalb Asiens insgesamt zumindest relativ stabil verliefen. Ein wesentlicher Grund dieser Entwicklung liegt in den erheblich geringeren Exporten Chinas nach Europa einerseits und der konjunkturellen Abkühlung in China andererseits, was ein entsprechend rückläufiges Importvolumen zur Folge hatte. hohen Container-Volumen auf den Handelsrouten AsienEuropa und Asien-Nordamerika stehen die viel geringeren Volumen der Routen Europa-Nordamerika, NordamerikaLateinamerika sowie Lateinamerika-Europa gegenüber. Grafik 4: Weltweite Container-Handelsströme gemessen in Mrd. Standardcontainer – Kilometer (2014 geschätzt) Grafik 3: Asien-Europa Frachtraten USD pro Standardcontainer (TEU) 1800 1600 1400 1200 1000 800 600 400 200 0 Quelle: MergeGlobal Quelle: Shanghai Shipping Exchange Vor dem Hintergrund der erst für 2016 prognostizierten tieferen Zuwachsraten auf der Angebotsseite dürften sich dementsprechend höhere Frachtraten ebenfalls erst auf diesen Zeitpunkt abzeichnen und dies auch nur bei einer nachhaltigen Stabilisierung der chinesischen Volkswirtschaft. Verstärkte regionale Produktion bricht Globalisierungsdynamik die Spitze Während sich die Entwicklung der angebotenen Container-Kapazitäten aufgrund der bestehenden Bestellbücher der Werften verhältnismässig gut darstellen lässt, ist der weitere Verlauf auf der Nachfrageseite mit viel grösserer Unsicherheit behaftet. Die Nachfrage nach Container-Transportleistungen wird in hohem Mass vom Verlauf des weltweiten Konjunkturzyklusses geprägt. Dabei kommt der wirtschaftlichen Entwicklung Asiens, vorab Chinas, der USA und Europas eine ausserordentliche Bedeutung zu. Diese Tatsache wird auch durch Grafik 4 deutlich, welche die weltweiten Container-Handelsströme aufzeigt. Den ausgesprochen 2 Neben dem zyklischen Einfluss wirkt in jüngster Zeit zusehends ein struktureller Faktor auf das weltweite Container-Volumen. Während der zyklische Faktor das Volumen in beide Richtungen beeinflusst, muss der strukturelle Faktor als klar negativ für das zukünftige ContainerVolumen beurteilt werden. Er lässt sich mit dem zunehmenden Trend zu einer regionalen Beschaffung (engl.: near-sourcing) von Halbfabrikaten und Produktionskomponenten für die Endproduktion und Montage einerseits sowie von Fertigprodukten für den Konsum andererseits umschreiben. Der wirtschaftliche Hintergrund hierzu liegt in den über die letzten Jahre überproportional gestiegenen Lohnkosten in China, welche das Reich der Mitte im internationalen Vergleich relativ betrachtet unattraktiver macht gegenüber manchen Schwellenländern, die viel näher bei den USA (z.B. Mexiko) oder Westeuropa (z.B. Rumänien) liegen. Grafik 5 zeigt den beschriebenen Sachverhalt der sich verschlechternden relativen Wettbewerbsfähigkeit von China im Vergleich zu Mexiko anhand der Entwicklung der bezahlten Stundenlöhne über die vergangenen 10 Jahre auf eindrückliche Weise. Container-Schifffahrt: Kurskorrektur in Richtung Nachhaltigkeit Grafik 5: Entwicklung der Stundenlöhne von China und Mexiko 3.5 USD pro Stunde 3.0 -25.1% 2.5 2.0 1.5 1.0 188.5% 0.5 Mexiko 2014 2013 2012 2011 2010 2009 2008 2007 2006 2005 2004 2003 0.0 China Quellen: Banxico, INEGI, International Labour Organization, China NBS Aufgrund der seit dem Jahr 2000 stark gestiegenen Arbeitskosten und den hohen Transportkosten bedingt durch die räumliche Distanz ist China als traditionelles Exportland aber nicht nur gegenüber Mexiko immer stärker im Hintertreffen. Selbst gegenüber den Tieflohnstaaten der USA schliesst sich die Kluft zusehends und dies nicht zuletzt dank der erheblich tieferen Energiekosten der USA. Wie Grafik 6 veranschaulicht, dürfte der Produktionskostenvorteil Chinas gegenüber den attraktivsten Staaten der USA bei mittlerweile weniger als 10% liegen. Grafik 6: Produktionskostenstruktur Chinas und Mexikos im Vergleich zu den USA (in USD) 2014 105 Hohe Fixkosten führen verstärkt zur Bildung von Allianzen Die Container-Schifffahrt leidet aber nicht nur an hohen zyklischen Marktunsicherheiten und den dargestellten strukturellen Herausforderungen, sondern auch an der Tendenz zur Standardisierung der angebotenen ContainerTransportleistungen insgesamt. Dies führt kundenseitig zu einer stärkeren Betonung des Preisarguments anstelle der Servicefokussierung. Im Rahmen der in der gesamten Wertschöpfungskette angebotenen Leistungen haben Reedereien somit viel weniger die Möglichkeit, sich über das Dienstleistungsangebot zu differenzieren. Dies etwa im Vergleich zu den global aufgestellten Speditions- und Logistikunternehmen wie beispielsweise Kühne + Nagel oder Deutsche Post DHL. Aufgrund der bestehenden strengen wettbewerbsrechtlichen Aufsicht sind Preisabsprachen unter Reedereien kaum möglich. Zusammenschlüsse durch Übernahmen und Fusionen gestalten sich wegen der daraus resultierenden negativen Ertragssynergien sowie unnachgiebiger Eigentümer ebenfalls als schwierig. Da gleichzeitig die unabdingbare Notwendigkeit besteht, global zu operieren, bleibt den Reedereien nur die Möglichkeit, in grössere Schiffe zu investieren und parallel hierzu gezielt untereinander Allianzen zu bilden. Grafik 7: Ausgelieferte und in Auftrag gegebene Container-Schiffe mit Kapazität über 7‘500 Standardcontainer 140 20 120 100 100 100 95 92 80 8 60 5 18 90 84 85 1 3 80 75 5 6 6 1 3 73 74 China Mexiko 11 2 40 59 20 20 37 5 2 18 2 10 34 39 5 8 20 13 36 11 4 19 14 45 20 35 30 14 13 24 69 26 14 32 26 30 46 33 25 0 70 78 65 60 US Niedriglohnstaat Andere Energiekosten Lagerung und Transport Lohnkosten 25 7'500 - 10'000 TEU 10'000 - 13'300 TEU 13'300 - 18'000 TEU >18'000 TEU 23 23 14 14 28 16 16 4 4 2 Quellen: Alphaliner, Clarkson Quellen: BoA/ML, BCG Im Rahmen der weiteren Transformation Chinas auf dem Weg vom kostengünstigen Schwellenland zur hochentwickelten Industrie- und Dienstleistungsnation wird sich die dargestellte Entwicklung in Zukunft weiter akzentuieren. Über die Inbetriebnahme ultra-grosser Container-Schiffe mit einer Kapazität von über 12‘000 Standardcontainern wollen die Reedereien die Kosten über Skaleneffekte verringern. Aus dieser Überlegung heraus wurden von den Reedereien trotz bestehender Überkapazitäten weitere grosse Schiffe in Auftrag gegeben wie Grafik 7 verdeutlicht. Im Rennen um Kostenführerschaft kommt schierer 3 Grösse hohe Bedeutung zu, wie die im Vergleich zu den Wettbewerbern deutlich günstigere Kostenstruktur der globalen Marktführerin Moeller Maersk zeigt. Das Unternehmen weist gegenüber dem Sektor einen Kostenvorteil von rund 10% auf. Damit bleibt der in Dänemark beheimatete Riese selbst dann profitabel, wenn andere Reedereien bereits Verluste einfahren. Neben dem absoluten Kostendruck kommt der Kostenflexibilisierung ebenfalls hohe Bedeutung zu. Aus diesem Grund schliessen sich selbst die grössten Reedereien zu Allianzen zusammen. Über die Bildung von Allianzen lassen sich gemeinsam auch grösste Schiffe besser auslasten bei gleichzeitiger Reduktion der Anzahl durchgeführter Fahrten. Der positive Effekt kommt jedoch nur dann voll zum Tragen, wenn die Reederei gleichzeitig ein unter betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten aktives Flottenmanagement betreibt. Dieses umfasst zum einen die Gestaltung der Struktur der Flotte (nach Grössenzusammensetzung und nach Aufteilung von angemieteten Schiffen und solchen im Eigentum) und zum anderen die aktive Steuerung der Gesamtgrösse, was auch ein Abwracken nicht mehr zeitgemässer Schiffe einschliesst. Grafik 8: Marktanteile 2014 vor und nach Allianzbildung (basierend auf Standardcontainern) 80000 70000 60000 50000 40000 30000 20000 10000 0 Marktanteile nach Allianzbildung 2M: 37% CKYHE: 23% Ocean 3: 20% G6: 19% Andere: 1% Quelle: Alphaliner Anspruchsvolle Umweltauflagen setzen ContainerSchifffahrt zusätzlich unter Druck Rund 90% der gesamten Transportleistung des Welthandels wird über den Seeweg abgewickelt. Gleichzeitig entfallen auf die internationale Schifffahrtsindustrie nur rund 10% der global vom Transportsektor verbrauchten Ener- 4 gie. Die Kohlenstoffintensität der Schifffahrt sieht somit im direkten Vergleich mit anderen Arten des Gütertransports grundsätzlich vorteilhaft aus. Grafik 9: Vergleich der CO2-Emissionen verschiedener Transportmittel (Gramm CO2 pro Tonne und Meile) 10000 1000 100 10 1 Frachtschiffe Züge Lastwagen Flugzeuge Quelle: ICTT, 2013 Nichtsdestotrotz geht die International Maritime Organisation (IMO) davon aus, dass sich der CO2-Ausstoss bis zum Jahr 2050 gegenüber dem Stand von 2007 um den Faktor 2.5 erhöhen könnte und dies trotz des angenommenen deutlich moderateren Wachstums der internationalen Frachtvolumen im Vergleich zur Vergangenheit. Der Grund hierfür liefert die Kreuzfahrtindustrie, welche weiterhin starke Wachstumsraten aufweist vor dem Hintergrund steigender Pro-Kopf-Einkommen, der demographischen Entwicklung und der ungebrochenen Beliebtheit von Ferienreisen auf dem Schiff. So sollen gemäss der Cruise Lines International Association (CLIA) bis 2020 weltweit nicht weniger als 55 neue ultra-grosse Kreuzfahrtschiffe vom Stapel laufen mit einem Investitionsvolumen von insgesamt über USD 25 Mrd. Die regulatorische Rahmenordnung wurde erstmals durch die IMO 1997 definiert, wobei spezifische Vorgaben betreffend die zulässigen CO2-Emissionen erst 2011 formuliert wurden. Die beiden wichtigsten Vorschriften traten schliesslich 2013 in Kraft. Sie basieren zum einen auf dem Energy Efficiency Design Index (EEDI) und zum anderen auf dem Ship Energy Efficiency Management Plan (SEEMP). Der EEDI macht minimale Vorgaben zur Energieeffizienz für neu in Betrieb genommene Schiffe. Der SEEMP seinerseits formuliert einen Mechanismus zur Verbesserung der Energieeffizienz von sich bereits in Betrieb befindenden älteren Schiffen. Die Umsetzung der Auflagen wird bis 2030 zu erheblichen Verbesserungen der CO2-Effizienz führen wie Grafik 10 illustriert. Container-Schifffahrt: Kurskorrektur in Richtung Nachhaltigkeit Grafik 10: Auswirkungen von EEDI und SEEMP auf die CO2-Intensität senhaut und Wasser reduziert, was eine Verminderung der als Schiffswiderstand bezeichneten Reibung im Wasser zur Folge hat. Grafik 11: Massnahmen zur Energieeffizienzverbesserung und deren Wirkungsgrad in % Grosses Potenzial zur Erhöhung der Energieeffizienz Neben dem Einsatz moderner dieselbetriebener Schiffsmotoren wie sie beispielsweise von Wärtsilä (Finnland), MAN (Deutschland) oder Caterpillar (USA) entwickelt werden, kann die Energieeffizienz zusätzlich durch eine Vielzahl weiterer nautischer, physikalischer und mechanischer Optimierungen verbessert werden. Wie aus Grafik 11 ersichtlich, kommt der Geschwindigkeitsoptimierung eine ausserordentliche Bedeutung zu, wenn es um mögliche Massnahmen zur Energieeffizienzverbesserung geht. So liegt das Einsparpotenzial zwischen 10% und 30%, während der zweitwirksamsten Massnahme, der Luftschmierung des Rumpfes, noch ein positiver Wirkungsgrad von zwischen 5% und 15% zukommt. Bei der Luftschmierung werden kleine Luftblasen unter den Schiffsboden geblasen (Microbubbles-Technik). Dadurch wird der direkte Kontakt zwischen Schiffsaus- RuderVerbesserungen Optimierung der Rumpfbeschichtung Wetterabhängige Routenoptimierung Propellerreinigung Reinigung des Rumpfes Abwärmerückgewinnung Zugdrachensysteme Windantrieb Neben Kohlendioxidemissionen bilden in jüngster Zeit vermehrt auch Zielgrenzwerte für den Schwefelausstoss Gegenstand der Diskussion. 2015 wurden erstmals klare Schwefelgrenzwerte für die folgenden vier Meeresregionen in Kraft gesetzt: Ostsee, Nordsee, nordamerikanischer Seeraum sowie karibische See. Davon betroffen ist insbesondere die Container-Schifffahrt, da ihre Treibstoffkosten durch die neuen Auflagen erheblich steigen. So schreiben die neuen Regeln für die genannten Regionen einen maximal zulässigen Schwefelgehalt von lediglich 0.1% vor gegenüber bisher 1.0%. Treibstoff mit einem solch tiefen Schwefelgehalt dürfte rund 50% teurer sein als das bisher gebräuchliche Standard-Bunkeröl. Insbesondere im Transatlantik-Container-Verkehr erhöhen sich die Transportkosten dadurch um rund 20%. Luftschmierung Quelle: ICTT, 2012 Geschwindigkeitsanpassung 35 30 25 20 15 10 5 0 Quelle: ICTT, 2013 Ebenfalls bereits im Einsatz sind sogenannte Zugdrachensysteme. Dabei handelt es sich um gleitschirmartige Segel, die in ca. 150 bis 200m Höhe oberhalb des Frachtschiffes aufgespannt werden und die Schiffe mit Hilfe von Höhenwinden ziehen. Hiermit sind Treibstoffund CO2-Einsparungen von bis zu 10% möglich. Der Treibstoffverbrauch ist im grossen Ganzen eine Funktion der Schiffsgrösse und der Fahrtgeschwindigkeit. Dabei erhöht sich der Verbrauch ab einer Geschwindigkeit von 14 Knoten exponentiell. Beispielsweise verbraucht ein Container-Schiff mit einer Gesamtkapazität von 8‘000 Standardcontainern bei einer Geschwindigkeit von 24 Knoten rund 225 Tonnen Treibstoff pro Tag. Beträgt die Geschwindigkeit desselben Schiffs lediglich 21 Knoten, reduziert sich der Verbrauch um nicht weniger als 33% auf 150 Tonnen. Kleine bauliche Umrüstungen erzielen grosse Wirkung – Beispiel Wulstbug Der Schiffbau entwickelte im Lauf der Zeit unterschiedliche Bauformen. Im Zentrum der Analyse steht dabei die Beschaffenheit des Bugs, wobei dem Typ des Wulstbugs (engl. bulbous bow) bei vielen grossen Schiffen moderner Bauart eine besondere Rolle zukommt. Der markante tropfenförmige Vorbau am Unterwasserbug beeinflusst das Wellenbild des fahrenden Schiffs positiv, was den Wasserwiderstand stark reduziert. Der Wulstbug erzielt seine gewünschte Wirkung jedoch nur in einem eng defi- 5 nierten Geschwindigkeitsbereich, für den er speziell entworfen wird. Seit dem starken Rückgang des nachgefragten Container-Transportvolumens 2009 entschieden sich die Reedereien die Fahrtgeschwindigkeit vieler Schiffe gezielt zu reduzieren (slow steaming), um Kraftstoff zu sparen. Da die Form des Bugwulsts ihrer Schiffe auf eine höhere Durchschnittsgeschwindigkeit ausgelegt wurde (über 20 Knoten), haben sich Reedereien mitunter sogar dazu entschlossen, den Bugwulst bereits in Betrieb genommener Schiffe nachträglich umzubauen (Retrofil). Dadurch wird ein optimaler Kraftstoffverbrauch bei tieferer Geschwindigkeit erreicht. Bild 1: Wulstbug zur Abschwächung des Wasserwiderstandes Quelle: istock, 2015 Erfolgreiche Unternehmen setzen auf Nachhaltigkeit sowie Kostenführerschaft und -flexibilisierung Aufgrund der anspruchsvollen Marktsituation mit Überkapazitäten auf der Angebotsseite, tiefer und stark schwankender Nachfrage sowie gedrückter Frachtraten kommen Effizienzoptimierungen hohe Bedeutung zu. Bei der Abwägung von Kapitalbindung, Einhaltung von Lieferzeiten und Energiekosten, spielen die letzteren im Container-Verkehr eine immer stärkere Rolle. Unbesehen der sich verschärfenden international gültigen Emissionsvorschriften wird die Branche somit auch aus rein betriebswirtschaftlichen Überlegungen zu mehr Nachhaltigkeit getrieben. Alternative Frachtschiffantriebe: Entwicklung von nachhaltigen Lösungen nimmt Fahrt auf Es existieren bereits zahlreiche technische Massnahmen, um den CO2-Ausstoss von herkömmlichen Frachtschiffantrieben zu senken. Ein Umstieg auf alternative Antriebe, die nur noch einen Bruchteil der bisherigen CO2-Emissionen verursachen, steht zwar noch nicht unmittelbar bevor, doch konkrete Lösungsansätze zeichnen sich bereits ab. Als ersten Schritt peilt die Branche einen Wechsel von Schweröl auf Flüssigerdgas (LNG) an. Dies würde den CO2-Ausstoss um rund 20% verringern. Einem Umstieg auf LNG stehen momentan aber noch logistische und finanzielle Hürden im Weg. So ist der Bau von LNG-Schiffen ca. 30% teurer als von herkömmlichen Schiffen. Zudem fehlen an den meisten Häfen ausreichende Betankungs- und LNG-Speichersysteme. Kurz- bis mittelfristig kann LNG eine interessante Übergangslösung darstellen. Langfristig lassen sich die CO2-Emissionen aber allein mit LNG nicht genügend senken. Daher wird zusätzlich an Konzepten jenseits fossiler Brennstoffe geforscht. Dabei rückt eine alte in der modernen Frachtschiffindustrie vergessene Fortbewegungshilfe wieder in den Fokus, nämlich der Wind. So treibt beispielsweise ein europäisches Netzwerk von Firmen und Hochschulen die Konzeptstudie Ecoliner voran. Dabei handelt es sich um ein Frachtschiff mit einer Kapazität von mehr als 8‘000 Tonnen und einer Gesamtlänge von 138 Metern. Angetrieben wird es von einem Hybridsystem, das aus vier grossen, vollautomatischen Segeln sowie einem Dieselgenerator besteht. Mindestens 50% der Energie soll durch Windkraft erzeugt werden. Den Rest trägt ein Elektromotor bei, der den Strom aus einem Dieselgenerator bezieht. Durch den Einsatz von Biotreibstoffen wäre so eine fast vollständige Reduktion der CO2-Emissionen möglich. Bis solche Schiffe in grossen Stückzahlen die Meere befahren, werden aber noch einige Jahre vergehen. Bild 2: Konzeptstudie Ecoliner Kostenreduktion durch Skaleneffekte: Um Kostenreduktionen zu erreichen, setzen die weltgrössten Reedereien wie zum Beispiel Moeller Maersk auf immer grössere Schiffe. In Kombination mit einer optimal auf die Schiffskonstruktion angepassten reduzierten Fahrtgeschwindigkeit lassen sich die Treibstoffkosten um bis zu 50% reduQuelle: www.fairtransport.eu, 2015 6 Container-Schifffahrt: Kurskorrektur in Richtung Nachhaltigkeit duzieren. Kleinere Reedereien mit kleineren Schiffen werden entweder in reine Nischenmärkte abgedrängt oder gar zur vollständigen Geschäftsaufgabe gezwungen. Kostenflexibilisierung: Idealerweise geht die Kostenführerschaft mit einer gleichzeitigen Kostenflexibilisierung einher. Über gezielte Allianzbildungen lassen sich die durchschnittlichen Auslastungsquoten selbst auf den grössten Schiffen optimieren. Als Beispiel einer geschickten Allianzbildung kann die G6-Allianz genannt werden, welche neben fünf asiatischen Reedereien auch die deutsche Reederei Hapag-Lloyd miteinbezieht. Teil der G6 Allianz ist auch die japanische Mitsui OSK Lines. Das Unternehmen betreibt neben Container-Schiffen und Schüttgutschiffen (Bulk) die weltgrösste Tankerflotte. Insbesondere der Betrieb spezieller Kugeltanker zum Transport von Flüssiggas ist ein hochprofitables Geschäft. Interessante Anlageoptionen eröffnen sich auch bei Unternehmen rund um die Frachtschiff-Branche Während die Reedereien ein kapitalintensives Geschäft betreiben, was mit entsprechenden finanziellen Risiken verbunden ist, weisen verschiedene andere Unternehmen ein weniger anlageintensives Geschäftsmodell auf. Integrierte Logistikdienstleistungen: Ein mit dem Warentransport zur See eng verbundenes Geschäftsmodell verfolgen die beiden in der globalen Seefracht führenden Speditions- und Logistikkonzerne Kühne + Nagel und Deutsche Post DHL. Die zentralen Elemente ihrer Logistikdienstleistungen liegen in der umfassenden Bewirtschaftung der Ware auf ihrem gesamten Transportweg was Disposition, Monitoring, Versicherung, Lagerung, Zollabfertigung, Qualitätsprüfungen, Terminierung und die Organisation der fristgerechten Feinverteilung sowie weitere Leistungen beinhalten kann. Oft werden auch massgeschneiderte Lösungen für Kunden angeboten, die speziell anspruchsvolle Güter zu transportieren haben wie beispielsweise verderbliche, gefährliche oder sehr wertvolle Waren. Reedereien stellen in diesen Geschäftsmodellen lediglich eine ausgegliederte Transportleistung dar, welche die Logistikkonzerne bewusst nicht selber erstellen wollen, was zu entsprechend geringerer Kapitalbindung bzw. tieferer Fixkostenstruktur führt. zerne betrachtet werden, die bestimmte klar definierte Funktionen von diesen übernehmen. Der Betrieb von Terminals ist trotz der dafür notwendigen Infrastruktur (Kräne, Förderanlagen, ausgebaute IT-Infrastruktur) bedeutend weniger kapitalintensiv als das Betreiben von Container-Schiffen, zumal der Hafen selber im Besitz der jeweiligen Stadt bleibt. Hamburger Hafen + Logistik (HHLA) beispielsweise betreibt nicht nur ContainerTerminals im Hafen von Hamburg und Odessa, sondern transferiert die Container des Weiteren direkt auf die Schiene und befördert sie über eigene Tochtergesellschaften in die grossen Container-Bahnhöfe Prag und Warschau. Das integrierte Modell ist nicht nur unter transportlogistischen Gesichtspunkten wie Kosteneffizienz, hohe Liefersicherheit und Termintreue interessant, sondern auch unter Nachhaltigkeitsaspekten. Schlussfolgerung: Nachhaltiger Anlageprozess und proprietäre ESG-Analyse verbessern die Aktienselektion Die Ausführungen in dieser Studie machen deutlich, dass es sich bei der Container-Schifffahrt um eine äusserst anspruchsvolle Branche handelt. Die erwähnten Trends werden einen wesentlichen Einfluss auf die Wettbewerbsfähigkeit der einzelnen Marktteilnehmer ausüben. Nichtsdestotrotz finden sich auch in dieser Branche durchaus interessante Anlagemöglichkeiten. Doch um die langfristig erfolgreichen Marine orientierten Transportdienstleistungsunternehmen zu identifizieren, ist es zentral, diese gründlich und umfassend zu analysieren. Aus Sicht eines nachhaltigen Vermögensverwalters umfasst dies eine detaillierte Bewertung der Umwelt-, Sozial- und Governance-Faktoren (engl.: ESG) sowie die Analyse übergeordneter Industrietrends. Anhand der proprietären Nachhaltigkeitsanalyse der Bank J. Safra Sarasin sowie durch die Ausübung von klar strukturierten Anlageprozessen wird sichergestellt, dass nur die besten Unternehmen der Branche in die nachhaltigen Anlagefonds respektive die Kundenmandate gelangen (vgl. «Best-in-Class»-Ansatz). Gemäss den Branchen- und Unternehmensanalysen im Rahmen dieser Studie zeigt sich, dass potenzielle Anleger klar jenen Unternehmen den Vorzug geben sollten, die eine proaktive Strategie zur Optimierung ihrer Energieeffizienz verfolgen, positive Mengeneffekte realisieren und über ein flexibles Kostenmanagement verfügen. Betrieb von Container-Terminals: Ähnlich den Reedereien können auch die Betreiber von Container-Terminals in den grossen Seehäfen der Welt als Partner der Logistikkon- 7 Y-Achse Deutsche HHLA Post DHL Mitsui Kuehne+Nagel OSK Lines AP Moeller-Maersk Panalpina MSC Evergreen Marine tief unterdurch- durch- überdurchschnittlich schnittlich schnittlich Investierbares Universum hoch Positionierung ausgewählter Unternehmen des Marine Sektors in der 8 Dr. Philipp Gamper Sustainable Investment Analyst +41 58 317 34 97 philipp.gamper@jsafrasarasin.com X-Achse: Nachhaltigkeit der Branche X-Achse Sarasin Sustainability Matrix. Falls sich im Verlauf des nächsten Jahres die angebotenen Container-Kapazitäten tatsächlich wie erwartet reduzieren und die Nachfrage aufgrund einer sich erholenden Wirtschaft in China sowie einer robusten Wirtschaftsentwicklung in Europa anzieht, dürften sich für risikobewusste Anleger durchaus interessante Investitionsmöglichkeiten eröffnen. Sei dies mit Blick auf eines der genannten kommerziellen Schifffahrtsunternehmen oder auf eines der genannten Unternehmen, das sich über sein weniger kapitalintensives Geschäftsmodell im Markt gut positioniert hat. Y-Achse: Nachhaltigkeit des Unternehmens China Shipping Container Lines tief unterdurch- durch- überdurchschnittlich schnittlich schnittlich hoch Nachhaltigkeitsbewertung von FrachtschiffUnternehmen: Starker Fokus auf Umweltkriterien Die Nachhaltigkeitsanalyse der Bank J. Safra Sarasin erfasst mit Hilfe der Sarasin Sustainability-Matrix® zwei Dimensionen: Auf der X-Achse werden die verschiedenen Branchen gemäss ihrer Nachhaltigkeitsrisiken bewertet. Je weiter links eine Branche zu liegen kommt, desto höher sind die Risiken. Die Y-Achse zeigt gemäss des „Best-in-Class“-Ansatzes, wie gut es einem Unternehmen innerhalb einer Branche gelingt, Nachhaltigkeitschancen und -risiken zu berücksichtigen. Aufgrund seiner signifikanten ökologischen Auswirkungen befindet sich der Marine-Sektor in der Spalte „unterdurchschnittlich“. Wertschriften von Marine orientierten Transportunternehmen finden nur dann Eingang in die nachhaltigen Anlageprodukte der Bank J. Safra Sarasin, wenn sie im Vergleich zu ihren Mitbewerbern deutlich stärker aufgestellt sind (farblich hinterlegter Bereich der Matrix). Die Nachhaltigkeitsbewertung umfasst die drei Bereiche Umwelt, Soziales und Corporate Governance (E, S und G). Pro Sektor werden jeweils 5 bis 10 spezifische Schlüsselthemen aus den drei Bereichen definiert, anhand derer die einzelnen Unternehmen analysiert werden. Die Schlüsselthemen fliessen je nach Sektor mit unterschiedlichem Gewicht in die Bewertung ein. Im Marine-Sektor werden folgende Schlüsselthemen analysiert: • CO2-Emissionen (E) • Toxische Emissionen und Abfälle (E) • Gesundheit und Sicherheit der Mitarbeitenden (S) • Eigentümerstruktur (G) • Verwaltungsrat (G) • Management Vergütung (G) Umweltbezogenen Kriterien wird mit 50% das höchste Gewicht beigemessen. Die soziale Dimension wird mit 30% und die Corporate Governance mit 20% gewichtet. Quelle: Bank J. Safra Sarasin, 2015 Ennio Perna Sustainable Investment Analyst +41 58 317 43 64 ennio.perna@jsafrasarasin.com Disclaimer Wichtige rechtliche Hinweise Diese Publikation wurde von der Sustainable Investment Research-Abteilung der Bank J. Safra Sarasin AG, Schweiz, (nachfolgend die «Bank») ausschliesslich zu Informationszwecken verfasst. Sie ist nicht das Ergebnis von Finanzanalysen, die das CIO-Research der Bank für Privatkunden durchgeführt hat. Auch wenn diese Publikation Analysten zitiert oder Zitate aus Analysepublikationen wiedergibt, kann diese Publikation aus regulatorischen Gründen nicht als Anlageanalyse oder Analyseempfehlung gelten, da sie keine substanzielle Untersuchung oder Analyse darstellt. Daher finden die von der Schweizerischen Bankiervereinigung herausgegebenen «Richtlinien zur Sicherstellung der Unabhängigkeit der Finanzanalyse» auf dieses Dokument keine Anwendung. Bei den in dieser Publikation aufgeführten Ansichten, Meinungen und Kommentaren (zusammengefasst als «Ansichten» bezeichnet) handelt es sich um Ansichten des Sustainable Investment Research und sie können von denen der Research-Abteilung oder anderer Abteilungen der Bank abweichen. Die Bank kann Anlageentscheidungen treffen oder Eigenhandelspositionen einnehmen, die mit den in dieser Publikation zum Ausdruck gebrachten Ansichten nicht vereinbar sind. Ferner stellt sie gegebenenfalls in diesem Dokument aufgeführten Unternehmen Beratungs- oder andere Dienstleistungen bereit, woraus sich ein Interessenkonflikt ergibt, der die Objektivität der Bank beeinträchtigen könnte. Auch wenn die Bank Massnahmen ergriffen hat, um derartige Konflikte zu vermeiden bzw. offenzulegen, kann sie in dieser Hinsicht keine Zusicherungen geben. Die in diesem Dokument enthaltenen Ansichten entsprechen denen, die des Sustainable Investment Research zum Zeitpunkt der Erstellung des Dokuments vertritt, und sie sind Änderungen vorbehalten. Die Publikation basiert auf allgemein zugänglichen Informationen und Daten («die Informationen»). Auch wenn die Bank sich nach Kräften bemüht, zuverlässige und umfassende Informationen zu verwenden, kann sie keine Zusicherung geben, dass sie tatsächlich korrekt oder vollständig sind. Mögliche Fehler oder die Unvollständigkeit der Informationen stellen keine rechtlichen (vertraglich festgelegten oder stillschweigend mitvereinbarten) Gründe für eine Haftung dar, weder im Hinblick auf unmittelbare oder mittelbare Schäden noch auf Folgeschäden. Insbesondere haften weder die Bank noch ihre Aktionäre und Mitarbeitenden für die in diesem Dokument enthaltenen Ansichten. Methodologie des Nachhaltigkeits-Rating Die Umwelt-, Sozial- und Governance-Analyse (ESG) von Unternehmen basiert auf einer vom Sustainable Investment Research der Bank entwickelten Bewertungsmethode. Alle Ratings werden von internen Nachhaltigkeitsanalysten durchgeführt. Das Nachhaltigkeits-Rating beinhaltet zwei Dimensionen, die in der Sarasin Sustainability-Matrix® zusammengefasst sind: - Branchen-Rating: Vergleichende Analyse von Branchen, basierend auf deren Auswirkungen auf die Umwelt und Gesellschaft. - Unternehmens-Rating: Vergleichende Analyse von Unternehmen in der jeweiligen Branche, basierend auf ihrer Leistung im Umgang mit den Chancen und Risiken in den Bereichen Ökologie, Gesellschaft und Governance. Ausschliesslich Unternehmen mit hinreichend hohem Unternehmens-Rating kommen für die Nachhaltigkeitsfonds der Bank infrage. Hauptthemen Bei dem Nachhaltigkeits-Rating bewerten die Analysten des Sustainable Investment Research, wie gut Unternehmen die Erwartungen ihrer wichtigsten Anspruchsgruppen (z. B. Mitarbeiter, Lieferanten, Kunden) sowie die damit verbundenen allgemeinen und branchenspezifischen Chancen und Risiken in den Bereichen Ökologie, Gesellschaft und Governance erkennen und bewirtschaften. Die Managementqualität eines Unternehmens im Hinblick auf Chancen und Risiken in den Bereichen Ökologie, Gesellschaft und Governance wird mit denen anderer Unternehmen in der Branche verglichen. Kontroverse Aktivitäten (Ausschlüsse) Bestimmte Arten von Geschäftstätigkeiten, die als unvereinbar mit nachhaltiger Entwicklung gelten (z. B. Rüstungsgüter, Kernenergie, Tabak, Pornografie), können zum Ausschluss von Unternehmen aus dem Universum der nachhaltigen Anlagen der Bank führen. Datenquellen Die Sustainable Investment Research-Abteilung nutzt eine Vielzahl von Datenquellen, die allgemein zugänglich sind, (z. B. Unternehmens-berichte, Presse, Internetsuche) sowie Daten/Informationen zu finanziellen, ökologischen und sozialen Risiken sowie zu Risiken in Verbindung mit Corporate Governance und Reputation, die Dienstleister im Auftrag des Sustainable Investment Research erfassen. Der gesamte Inhalt dieser Publikation ist urheberrechtlich geschützt (alle Rechte vorbehalten). Interessenten ist es gestattet, dieses Dokument ausschliesslich zu privaten, nicht gewerblichen Zwecken vollständig oder teilweise zu verwenden, zu ändern oder zu vervielfältigen. In diesem Zusammenhang dürfen Urheberrechtsvermerke und Markenkennzeichnung weder geändert noch entfernt werden. Jede Verwendung darüber hinaus bedarf der vorherigen schriftlichen Genehmigung durch die Bank. Dasselbe gilt für die Verbreitung dieser Publikation. Externe Datenlieferanten geben keinerlei Zusicherungen oder Gewährleistungen im Hinblick auf die Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität der gelieferten Daten und haften nicht für in Verbindung mit diesen Daten entstandene Schäden jeglicher Art. © Bank J. Safra Sarasin AG 2015 Bank J. Safra Sarasin AG Elisabethenstrasse 62 Postfach CH - 4002 Basel Telefon + 41 (0)58 317 44 44 Fax + 41 (0)58 317 44 00 www.jsafrasarasin.com Gedruckt auf 100% Recyclingpapier