International Air Cadet Exchange 2010 – Canada
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International Air Cadet Exchange 2010 – Canada
International Air Cadet Exchange 2010 – Canada Nachdem ich 2009 Ersatzmann beim IACE war und nicht zum Einsatz kam, durfte ich 2010 erneut teilnehmen und in ein Partnerland reisen. Circa zwei Monate vor dem Austausch wurde mir per Post mein Land mitgeteilt: Canada. Nach einem kurzen Vortreffen in Köln ging es auch schon am 20. Juli von Frankfurt los, es erwarteten mich 16 Tage voller Programm, 81 Kadetten und Escorts aus 14 verschiedenen Ländern und einige sehr kurze Nächte. Nachdem wir die erste Nacht in einer Uni in Ottawa geschlafen hatten, früh morgens das erste offizielle Briefing bei dem sich alle Nationen und Teilnehmer vorstellten. Danach folgte die Besichtigung des Parlamentes von Kanada und am Nachmittag eine Stadtrundfahrt. Den Abend verbrachten wir in einem Indianercamp, in dem uns die Kultur der nordamerikanischen Ureinwohner erläutert wurde. Der zweite Tag stand voll im Zeichen des White Water Raftings, eine einmalige Herausforderung in einem Team die Stromschnellen eines Flusses zu meistern und die erste Gelegenheit die kanadische Wildnis einen ganzen Tag zu genießen. Kurz vor der Mittagspause hatten wir dann die seltene Gelegenheit zu sehen, wie sich kanadische Militärhubschrauberpiloten ihre Flugzeit versüßen, als ein Hubschrauber in zehn Meter Höhe durch das Flussbett raste und uns Air Cadets mit seinem kurzen Display eine wahre Freude bereitete. Noch am selben Abend ging es dann nach Trenton zu einem der größten Lufttransportgeschwader Kanadas. Der nächste Tag startete mit dem Besuch einer Air Cadet Parade in Trenton, die den Abschluss eines Sommercamps feierten, danach folgte der Besuch in dem Canadian Warplane Heritage Museum. Bei der Führung hatten wir die einmalige Gelegenheit einen der beiden letzten flugfähigen Lancaster-Bomber der Welt zu bestaunen aber auch die anderen Flugzeuge des „fliegenden“ Museums waren atemberaubend. Am gleichen Abend trafen wir noch im Museum unsere Gastfamilien für das Wochenende. Den Samstag haben wir dann mit der Gastfamilie in Toronto verbracht und den Fernsehturm sowie die Stadt besichtigt. Sonntags fuhren alle Kadetten zusammen mit dem Bus zu den Niagara-Fällen und unternahmen dort einen einmaligen „mist boat cruise“. Danach hatten wir ein wenig Freizeit und nutzen die Gelegenheit zum shoppen. Am Abend ging es dann zu der Russell Aviation Group,einer Luftsportgruppe die historische Flugzeuge betriebt, darunter die letzte noch fliegende Bf-109 E und eine Spitfire, sowie eine Hurricane. Dort gab es dann ein BBQ und eine exklusive Flugvorführung der Hurricane und der Messerschmidt für die Kadetten. Am nächsten morgen hieß es dann Abschied nehmen von der ersten Gastfamilie und die beiden Busse steuerten das Canada Wonderland an, einem Freizeitpark, in dem wir den ganzen Tag verbrachten. Am Abend ging es dann wieder nach Trenton zum Übernachten an der Air Base. Am Dienstag kamen alle Flugzeugfanatiker auf ihre Kosten, denn es ging nun zu den Flugzeugen des 8th Wing Trenton. Zu sehen waren Airbus A-310, Boeing C-17 Globemaster und C-130 Hercules. Außerdem durften wir den Tower besichtigen sowie das Air Traffic Control Center. Am Nachmittag besuchten wir das RCAF Memorial Museum. Am nächsten Tag fuhren wir erst nach Montreal und besuchten die Canadian Space Agency. Dort wurde uns vorgeführt welche Systeme auf der ISS von den Kanadiern entworfen wurden und welche Rolle die CSA in Zukunft einnehmen wird. Außerdem war es möglich den Bau eines Satteliten zu bestaunen. Den Rest des Tages verbrachten wir im Bus um nach Quebec zu gelangen. Die Gruppe aus Bus B blieb in Montreal und machte dort mit dem Programm weiter. Die Nacht verbrachten wir in einem Hotel. Den 29. Juli verbrachten wir mit einer sehr interessanten Stadtbesichtigung, bei der besonders die historische Bedeutung der Stadt hervorgehoben wurde, die zeitweise unter französischer aber auch britischer Verwaltung stand. Das Mittagessen war auf einer Ahornsirupplantage, es gab traditionelle Live-Musik für uns und ein leckeres Menu und auf alles was man so aß kam auch Ahornsirup, selbst auf das Brot mit Kochschinken. Am Nachmittag ging es dann zum „Arbre en Arbre“ (zu Deutsch: einen Klettergarten) auf einer Army Base. Es war ziemlich spannend, weil Bäume in Kanada doch manchmal größer sind als deutsche Bäume und so „hingen“ wir den ganzen Tag in den Bäumen. Aber es war verdammt cool nachdem man sich daran gewöhnt hatte. Danach ging es wieder zum Hotel und der Pool wurde von unzähligen Kadetten gestürmt zum Leiden der Bademeisterin, die aber zum Glück nur französisch sprach. Am Freitag hieß es früh aufstehen für die Abreise nach Montreal zum Hubschrauber fliegen. Nach einer kurzen Führung durch das Geschwadergebäude und einem kurzen Film ging es endlich zu den Helikoptern. Und nach einer gefühlten Ewigkeit ging es auch in die Luft mit den Bell 412, ein einmaliges Erlebnis und total irre. Leider war der Flug viel zu schnell vorbei und danach durften wir die Crews mit Fragen löchern und Patches handeln. Am Nachmittag waren wir kurz shoppen und haben danach unsere Gastfamilien für das Wochenende getroffen. Meine Gastfamilie sprach hauptsächlich französisch. Am Samstag fuhren wir mit unserer host family zum Olympic Stadium von Montreal und schauten uns die bei den Kanadiern sehr unbeliebte Betonlandschaft an. Am Abend kamen einige Gastfamilien zusammen und es gab ein BBQ. Bei Einbruch der Dunkelheit ging es zum Sankt-Lorenz und dort bestaunten wir das Feuerwerk der Nationen, welches jedes Wochenende im Sommer von einem anderen Land gestaltet wird. Den Sonntag ließen wir dann etwas ruhiger angehen und fuhren shoppen in Old Montreal und nach dem Abendessen ging es zum Mont Royal Aussichtspunkt. Dort fütterten wir dann Waschbären und genossen den Ausblick über die Stadt bei Nacht. Am folgenden Tag hieß es mal wieder Abschied nehmen und wieder zurück in den Bus auf Achse, es ging zu erst noch einmal zum Mont Royal Aussichtspunkt und von dort zum Sitz der International Civil Aviation Organization (ICAO). Bei der Führung wurde uns das Zusammenwirken der internationalen Luftfahrt erklärt und welche Aufgabenbereiche die ICAO als Teil der UN abdeckt. Am Abend fand das offizielle Farewell Dinner in einer Kaserne statt und neben vielen Reden und Ehrungen gab es auch noch etwas Party. Am vorletzten Tag hieß es dann zum ersten Mal etwas länger schlafen, was alle ausgiebig nutzten. Das Mittagessen gab es bei der Ecole des Metiers de l’Aerospatiale de Montreal, einem College spezialisiert auf die Ausbildung von Fachkräften für Flugzeugbau. Nach einer kurzen shopping-Phase und nach dem Abendessen gab es den letzten gemeinsamen Abend, den alle auf dem Hotelflur verbrachten mit T-Shirts handeln, Adressen austauschen und Geschenke verteilen. Der letzte Tag bestand dann aus der Abreise und es hieß Abschied nehmen. Fazit: Bei der Frage nach dem besten Programmpunkt würde ich das White Water Rafting und das Hubschrauber fliegen nennen, jedoch war das wichtigste und die beste Erfahrung die Begegnung mit den anderen Kadetten aus aller Welt also dem eigentlichen Anlass des IACE. Im Vergleich zu meinem Kurzaufenthalt beim IACE 2009 in Deutschland muss ich sagen, dass die Gruppengröße von 81 Kadetten ein kleines Handicap war, was aber kaum ins Gewicht viel. Die Kleiderordnung hat mir sehr gut gefallen, nur dreimal mussten wir unsere offizielle Uniform tragen und die meiste Zeit verbrachten wir in unseren Polos und in Shorts. Es war eine sehr sehr gute Erfahrung fürs Leben und man hat viele neue Freundschaften geschlossen außerdem werde ich diese 16 Tage sicher nie vergessen….