Schüleraufgabe im Rahmen der dSPACE Initiative „ProMINT“
Transcription
Schüleraufgabe im Rahmen der dSPACE Initiative „ProMINT“
SEITE 1 MATHE MACHT’S MÖGLICH – AUGUST SEPTEMBER 2013 2013 Eine Initiative der dSPACE GmbH Schüleraufgabe im Rahmen der dSPACE Initiative „ProMINT“ September 2013 Die Aufgabe wurde erarbeitet vom Institut für Industriemathematik der Universität Paderborn (IFIM). SEITE 2 MATHE MACHT’S MÖGLICH – SEPTEMBER 2013 Wo schlägt der Blitz ein? Lukas, Verena und Fred verbringen einen heißen Sommernachmittag im Freibad. Als sie am frühen Abend merken, dass ein heftiges Gewitter aufzieht, fahren alle drei nach Hause und verabreden sich für einen Chat etwas später auf Facebook. Während des Gewitters sitzen sie alle zu Hause vor ihren Rechnern und tauschen aus, was sie sehen. Sie sind fasziniert von dem Schauspiel, das der Himmel mit hellen Blitzen und lauten Donnern bietet. Verena schreibt ihren Freunden: „Wo ist wohl das Gewitter gerade? Ich glaube, manche Blitze schlagen ziemlich genau in der Mitte zwischen uns ein. Lasst uns das doch mal rauskriegen!“ Fred antwortet: „Wie willst du das denn machen? Nach draußen gehen und dann immer dahin, wo das Wetter am schlimmsten ist? Mich kriegt da keiner raus!“ Verena meint dazu: „Nee, quatsch. Es gibt doch diese Faustregel: Man zählt die Sekunden vom Erscheinen des Blitzes bis zum Ertönen des Donners, teilt das Ergebnis durch drei und hat die ungefähre Entfernung in Kilometern.“ Blitz und Donner entstehen gleichzeitig durch eine elektrische Entladung in der Atmosphäre. Verena weiß, dass in einiger Entfernung von dem Ort, an dem es blitzt, der Blitz zuerst am Himmel zu sehen ist, während der Donner erst ein paar Sekunden später zu hören ist. Je eher sie den Donner nach dem Erscheinen des Blitzes hört, desto näher liegt der Einschlagsort des Blitzes an Verenas Aufenthaltsort. Das liegt daran, dass das Licht des Blitzes wegen der extrem hohen Lichtgeschwindigkeit praktisch sofort überall zu sehen ist, während der Schall mit seiner im Nord-Süd-Richtung in km 6 K2 5 4 3 2 K3 1 0 -4 -3 -2 -1 K1 0 -1 -2 1 2 3 4 5 6 7 Ost-West-Richtung in km Vergleich viel niedrigeren Geschwindigkeit zur Ausbreitung erkennbar Zeit benötigt. Lukas schreibt etwas später: „Ja, aber dann wissen wir doch nur die Entfernung des Einschlags und nicht den genauen Einschlagsort! Mhhhh … , ich glaube, ich hab´s! Wir müssen alle drei die Dauer zwischen Blitz und Donner messen. Dann kennen wir die Entfernung des Einschlagsortes von unterschiedlichen Positionen, und zusammen können wir den Einschlagsort genau bestimmen!“ Das Diagramm zeigt die drei Wohnorte der Teenager. Die Koordinatenachsen geben dabei jeweils die Ost-West-Richtung und die Nord-Süd-Richtung in Kilometern an. Der Ursprung markiert Lukas‘ (K1) Wohnhaus. Verena (K2) wohnt einen Kilometer östlich und fünf Kilometer nördlich von Lukas, und Fred (K3) wohnt drei Kilometer östlich und vier Kilometer südlich von Verena. Die drei Freunde holen sich jeder eine Stoppuhr und verabreden sich, beim nächsten Blitz die Zeit bis zum Donnerknall zu messen. Lukas misst 8,1 s, Verena misst 9,2 s und Fred misst 6,6 s. Alle drei teilen sich diese Werte mit. Aus der Wikipedia erfährt Verena, dass die Schallgeschwindigkeit in der Luft ungefähr 343 m ⁄ s = 0,343 km ⁄ s beträgt. Sie rechnet eine Weile und zeichnet etwas in ihrem Stadtplan ein. Dann wendet sie sich wieder an ihre Freunde: „Hey, irgendwas kann hier nicht stimmen. Es gibt gar keinen Ort, an dem unser Blitz eingeschlagen sein könnte, so dass wir zu unseren Messergebnissen kämen. Die Zahlen müssen falsch sein!“ Fred schreibt zurück: „Klar sind die Zahlen nicht ganz exakt. Wir haben die Uhren doch alle mit der Hand gestartet. Weil SEITE 3 MATHE MACHT’S MÖGLICH – SEPTEMBER 2013 wir etwas unterschiedliche Reaktionszeiten gehabt haben, sind sie zu leicht unterschiedlichen Zeiten gestartet.“ Verena fragt: „Was können wir denn jetzt machen?“ Lukas antwortet etwas später: „Ich schätze, dass unsere gemessenen Zeiten höchstens um 0,2 s vom jeweils richtigen Wert abweichen.“ 1. Was hat Verena gerechnet und gezeichnet? Auf welches Problem ist sie gestoßen? 2. Wie kann eine Lösung des Problems aussehen, wenn man annimmt, dass die Fehlerschätzung der Freunde richtig ist? Der Preis im September 2013 Auch dieses Mal wartet ein besonderer Preis auf Euch, den wir in Kürze bekannt geben. Prämiert wird die beste Lösung, im Falle mehrerer gleich guter Lösungen entscheidet das Los. Die Auswertung der Lösungen wird vom Institut für Industriemathematik der Universität Paderborn (IFIM) vorgenommen. Teilnahmebedingungen Teilnehmen können alle Schülerinnen und Schüler der 9. und 10. Klasse an weiterführenden Schulen und in der Einführungsphase der Oberstufe an Gymnasien in Ostwestfalen-Lippe. Für die Bearbeitung der Aufgabe haben die Teilnehmer zwei Wochen Zeit. Die Lösungen sind unter Angabe von Namen, Alter, Klasse und Schule an eine der folgenden Adressen zu schicken: per E-Mail an mathemachtsmoeglich@ifim.unipaderborn.de oder per Post an Mathe macht‘s möglich Universität Paderborn Institut für Industriemathematik Warburger Straße 100 33098 Paderborn Einsendeschluss ist der zahlenmäßig letzte Tag des Monats, in dem die jeweilige Aufgabe ausgegeben wurde (24:00 Uhr). Jeden Monat im Jahr 2013 gibt es eine neue Aufgabe, die Mitte des jeweiligen Monats auf www.promint.de veröffentlicht wird. Zeitgleich mit Veröffentlichung der Aufgabe wird auch der Preis für die beste Lösung in dem jeweiligen Monat bekannt gegeben. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Kontakt für Lehrer mirkoh@ifim.uni-paderborn.de