Pressedossier - Show on Show
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Pressedossier Das Guggenheim-Museum Bilbao präsentiert am 9. Juni 2015 Jeff Koons: Retrospektive Unterstützt von der Das Markenzeichen der Stiftung Fundación BBVA ist ihre Unterstützung der Schaffung von Wissen und Innovation, und zwar sowohl in der Grundlagenforschung als auch in den Bereichen Umweltschutz, neue Technologien, Biomedizin und Gesundheit, Geisteswissenschaften und Kultur. Die Förderung von Maßnahmen mit Breitenwirkung im Bereich Kultur ist eine der Strategien, die die Fundación BBVA mit Exzellenzpartnern und in langfristigen Programmen umsetzt. In diesem Rahmen ist auch unsere Zusammenarbeit als strategische Schirmherrin des Guggenheim-Museums Bilbao zu sehen, die mit der Eröffnung vor achtzehn Jahren begann und sich bis heute fortsetzt. Sie erlaubt die Organisation von Ausstellungen, die dem Publikum Werke zugänglich machen, die noch nie zuvor in Spanien zu sehen waren und die wirklich originelle Ansätze in der Konzeption und beim Design der Ausstellungen zeigen. In diesem Fall freuen wir uns, die bisher wichtigste Retrospektive präsentieren zu können, die dem berühmten zeitgenössischen Künstler Jeff Koons gewidmet wurde. Das Guggenheim-Museum Bilbao zeigt eine Ausstellung, die vor der baskischen Stadt bereits im Whitney Museum in New York und im Centre Pompidou in Paris zu sehen war. Etwa hundert verschiedene Objekte aus Koons’ verschiedenen Schaffensperioden ermöglichen es dem Publikum, den Werdegang dieses Künstlers zu verfolgen und den Umfang seiner Arbeit, die stets auch persönlicher Ausdruck seiner selbst ist, zu schätzen. Bezugnahmen auf die Kunstgeschichte, insbesondere auf Bewegungen wie Surrealismus, Pop Art und Dadaismus bevölkern sein Werk, das in den Sälen des Museums chronologisch nach Serien geordnet gezeigt wird. Koons ist seit den Sechzigerjahren und bis heute tätig. Im Verlauf von Koons’ Schaffen lässt sich eine Entwicklung des Readymade-Konzepts beobachten. Als Ausgangspunkt dient ihm die von Duchamp festgelegte Definition, die er langsam überwindet, indem er von der direkten Ausstellung industrieller Objekte zur Herstellung von Reproduktionen dieser Objekte aus anderen Materialien, in anderen Größenordnungen und mit anderen Bedeutungen übergeht. Die Werke Koons’ haben nicht den Nimbus der Unzugänglichkeit, der andere zeitgenössische Kreationen charakterisiert. Ganz im Gegenteil: es ist eine offene Kunst, die dazu bestimmt ist, einem breiten Publikum zu gefallen. Für Koons ist die Kunst ein Faktor des gesellschaftlichen Wandels, der uns hilft, ausgehend von der Selbstakzeptanz und der Akzeptanz unserer jeweiligen Kulturgeschichte unsere Grenzen zu überwinden. Mit außerordentlicher Unbeirrbarkeit kämpft Koons stets dafür, das zu erreichen, was er sich vorgenommen hat, und eines seiner wichtigsten Anliegen ist die perfekte Verarbeitung seiner Werke, die er mit Sorgfalt und Präzision betreibt. Für die Herstellung seiner Objekte ist häufig der Einsatz modernster Technologien erforderlich. Die Verfahren verlangen den Einsatz bedeutender Arbeitsmittel, die sich dann auch im Ergebnis widerspiegeln: Koons’ Werke sind Ikonen der heutigen Gesellschaft, sie sind Symbole der Popkultur. Manchmal sind sie eine Kritik am Geschmack unserer Zeit, gleichzeitig feiern sie diesen jedoch. Koons ist der Autor so bekannter Werke wie Puppy, eine Skulptur, die am Eingang zum Guggenheim-Museum Bilbao steht und die zu einem Wahrzeichen geworden ist, mit dem sich die Stadt, die den Welpen beherbergt, identifiziert. Die Stiftung BBVA ist sehr stolz darauf, dazu beitragen zu können, dass Ausstellungen dieser Größenordnung möglich gemacht werden. Auf ihren Stationen in New York und Paris war die Retrospektive ein großer Publikumserfolg und ich bin sicher, dass das Publikum in Bilbao mit dem gleichen Enthusiasmus auf die Kunst von Jeff Koons, von einem Künstler, der niemanden kalt lässt, zugehen wird. Wir gratulieren dem hervorragenden Team des Guggenheim-Museums Bilbao, mit Juan Ignacio Vidarte an der Spitze, sowie den Kuratoren Scott Rothkopf und Lucía Agirre, die diese Ausstellung möglich gemacht haben, indem sie Bilbao einmal mehr zum nationalen und internationalen Zentrum der zeitgenössichen Kultur gemacht haben und uns erlauben, an einem exzellenten musealen Projekt teilzuhaben, das in der ganzen Welt Zeichen setzt. Francisco González Vorsitzender der Stiftung BBVA Jeff Koons: Retrospektive Verantwortlich: Scott Rothkopf, Kurator ‘Nancy and Steve Crown Family’ und stellvertretender Leiter der Programme des Whitney Museum of American Art, und Lucía Agirre, Kuratorin des Guggenheim-Museums Bilbao Datum: 9. Juni – 27. September 2015 Schirmherrschaft: Stiftung BBVA Eine komplette Werkschau und ein Überblick über die Laufbahn von Jeff Koons, einer Schlüsselfigur der internationalen zeitgenössischen Kunst Die Ausstellung zeigt chronologisch geordnet das Werk eines Künstlers mit unverwechselbarem Stil, der mit seinen innovativen und wenig orthodoxen Vorschlägen Kritiker und Publikum immer wieder überrascht. Zu seinen Werken gehören widerstreitende Konzepte wie Leben und Tod, Vergangenheit und Gegenwart, Sexualität und Unschuld, Luxus und Nüchternheit, Ewigkeit und Vergänglichkeit, Weiblichkeit und Männlichkeit. Das Guggenheim-Museum Bilbao präsentiert mit Jeff Koons:Retrospektive einen kompletten Überblick über das Werk des amerikanischen Künstlers Jeff Koons, eine der prominentesten Figuren der Kunstszene unserer Zeit. Diese Ausstellung, die vom Whitney Museum of American Art in New York in Zusammenarbeit mit dem Guggenheim-Museum Bilbao und dem Centre National d’Art et de culture Georges Pompidou in Paris organisiert und von der Stiftung BBVA großzügig gesponsert wurde, stellt eine chronologische und kohärente Retrospektive des Gesamtwerks des Künstlers dar. Jeff Koons hat im Laufe der letzten vier Jahrzehnte einzigartige, unverwechselbare und innovative Werke geschaffen, die ihn zu einem der führenden zeitgenössischen Künstler aufsteigen ließen. Seine Ausstellungen, die er mit oft unerwarteten Objekten bestückt hat, haben häufig sowohl die Kritik als auch das Publikum überrascht. Nun wird dem Publikum zum ersten Mal in Spanien eine vollständige Werkschau eines Künstlers geboten, der eine klare Botschaft hat: Selbstakzeptanz, Zuneigung zur Welt, die uns umgibt, Bejahung des Seins durch Kunst. Die Ausstellung stellt also eine Aufforderung dar, zu leben und die Welt so wahrzunehmen als sähen wir sie zum ersten Mal. Kunst als Schock Die Arbeiten Jeff Koons’ haben nicht den Nimbus der Unzugänglichkeit, der andere Werke der zeitgenössischen Kunst umgibt. Sie sind leicht wiedererkennbar und gefallen einem breiten Publikum. Koons bedient sich aus zahlreichen Quellen der Kunstgeschichte, zum Beispiel bei Surrealismus, Pop Art und Dadaismus. Koons gelingt in seinen Werken ein harmonisches Zusammenspiel von im Prinzip gegensätzlichen Konzepten: Leben und Tod, Vergangenheit und Gegenwart, Sexualität und Unschuld, Luxus und Nüchternheit, Ewigkeit und Vergänglichkeit, das Öffentliche und das Private, Industrie und Handwerk, Weiblichkeit und Männlichkeit. All dies sind Dualitäten, die in seiner Ikonografie und in den dafür verwendeten Materialien verschmelzen. Die äußerst sorgfältige Verarbeitung gelingt ihm mit Hilfe seines Studios. Kunst ist für Koons ein Schock, ein Motor für Veränderungen in der Gesellschaft. Der falsche Anschein von Luxus einiger seiner Werke, den er durch die Verwendung von veredelten Industriematerialien erreicht, und der häufige Verweis auf Klischees ermöglichen es, dass sich der Betrachter zufrieden fühlt, zufrieden mit seiner eigenen Geschichte. Koons drückt das so aus: “Ich fühle mich unglaublich stark, während ich an meinen Werken arbeite. Deshalb bedeutet Kunst für mich, meine Grenzen im Leben zu überschreiten. Ich vertraue darauf, dass mein Werk dem Zuschauer ein Maß für die Möglichkeiten gibt, die die Zukunft ihm eröffnet, genauso, wie das bei mir der Fall ist”. Gang durch die Ausstellung Inflatables, Pre-New, New Die Ausstellung beginnt im Saal 205, wo die ersten Werke des jungen Jeff Koons gezeigt werden, der 1976 nach New York zog und begann, dort Skulpturen zu schaffen, die das Leben der Stadt widerspiegelten. Seine Inflatables, Objekte aus Vinyl, die er in den Läden der 14. Straße in Manhattan gekauft hatte, führen uns zurück zum Surrealismus Dalís und, vor allem, zu den Readymades von Marcel Duchamp und zu Ed Paschke, dem es zu verdanken ist, dass Jeff Koons die Verwendung des Alltags als Quelle der Inspiration für seine Arbeit bewusster wurde. Diese Werke, die eine duale Bedeutung haben — Inflatable Flowers (Short Pink, Tall Yellow), 1979, zum Beispiel, besteht aus weiblichen und männlichen Blumen—, enthalten Referenzen auf die Kunst von Donald Judd und insbesondere auf die Spiegel von Robert Smithson, die Koons bei diesen Werken als Träger verwendet, die den Raum und die Realität vervielfältigen und den Betrachter, der sich ja im Werk widerspiegelt, einbeziehen. Für die Serie Pre-New, die der Künstler später so nennt, um sie von der folgenden Serie New zu unterscheiden, wählte Koons Elektrogeräte, die im goldenen Zeitalter des Kapitalismus in allen amerikanischen Haushalten zu finden waren, und die langsam in die Design-Sammlungen von Museen wie dem Museum of Modern Art (MoMA) in New York Einzug hielten, wo der Künstler arbeitete. So konstruierte Jeff Koons dreidimensionale Stillleben, für die er die Integrität der Geräte änderte, indem er sie an Leuchtstoffröhren befestigte, die auf das Werk von Dan Flavin, aber auch auf gewöhnliche Schaufenster verweisen. Dies gilt zum Beispiel für Koons’ Teapot, 1979. In der Serie The New zeigt Koons fabrikneue Staubsauger und Bohnermaschinen in Plexiglasvitrinen, beleuchtet von Neonröhren. Sie erinnern an den Minimalisten Dan Flavin. Diese Serie wurde für ein Projekt des New Museum of Contemporary Art in New York geschaffen, dessen Ausstellungsraum ein Schaufenster an der Fifth Avenue war. Der amerikanische Künstler wählte diese Elektrogeräte aufgrund ihrer anthropomorphischen Eigenschaften, denn diese Maschinen scheinen zu leben. Sie dehnen sich aus und ziehen sich wieder zusammen, genau wie die Lunge der Menschen beim Ein- und Ausatmen. Die Formen und Titel dieser Werke reflektieren die Dualität des Weiblichen und des Männlichen, des Trockenen und des Feuchten, des Lebens und des Todes, wie in New Shelton Wet/Drys Tripledecker, 1981. Die Lithografien dieser Serie, wie New! New Too! (1983), haben ihren Ursprung in Reklamen, die Koons gefunden und rekontextualisiert hat. Sie spiegeln das Interesse des Künstlers für Werbung und Konsum wider. Equilibrium In Saal 206 wird eine Reihe von Werken aus der Serie Equilibrium gezeigt, die zur ersten Einzelausstellung Jeff Koons’ in einer Galerie im Jahr 1985 gehören und die sich mit dem Thema des persönlichen und sozialen Gleichgewichts befassen. Für diese Serie schuf der Künstler Objekte aus Bronze, die mit dem Überleben in Zusammenhang stehen, zum Beispiel Lifeboat, 1985, und Aqualung, 1985. Die Objekte scheinen unsterblich, da sie niemals die Luft verlieren. Sie sind voller Luft und Leben, aber die schwere Bronze aus der sie gefertigt sind, verhindert, dass sie schwimmen. Dadurch werden sie zu tödlichen Elementen, die ein Gleichgewicht zwischen Leben und Tod verhindern. Jeff Koons wollte auch mit Werken wie Three Ball Total Equilibrium Tank (Dr. J Silver Series), 1985, ein totales Gleichgewicht erreichen. Er präsentiert Basketbälle, die in Wassertanks schweben, ein Gleichgewicht, das durch Temperaturveränderungen oder Vibrationen beeinflusst wird. Bei der Schaffung dieser Werke arbeitete er mit verschiedenen Physikern zusammen, darunter der Nobelpreisträger Richard P. Feynman. Die Parallelen, die zwischen diesen Objekten und dem prekären Gleichgewicht im Leben existieren, sind ähnlich wie die, die Koons mit ein paar Postern der Marke Nike aufzeigen will, auf denen Basketballstars als Beispiele für Erfolg und gesellschaftliche Stabilität gezeigt werden. Der Künstler erwarb die Rechte an diesen Bildern, wie dem von Dr. Dunkenstein (1985), und stellte sie aus, ohne sie zu verändern. So machte er deutlich, wie bestimmte Rollen in der Gesellschaft absichtlich perpetuiert werden, um das einmal geschaffene Gleichgewicht nicht zu stören. Luxury and Degradation Der Rundgang geht in Saal 207 mit der Serie Luxury and Degradation weiter, die 1986 von Jeff Koons mit der Absicht geschaffen wurde, zu zeigen, wie Reklamen für alkoholische Getränke dazu beitragen, Rollen in der Gesellschaft festzuschreiben. Der Künstler verweist auf die Tatsache, dass Reklametafeln, die für ärmere Stadtviertel bestimmt waren, direktere Aussagen enthielten als die, die für wohlhabendere Viertel bestimmt waren. Letztere waren abstrakter. Die Differenzierung trägt zur Verfestigung von Klassenstrukturen und Stereotypen bei. In Luxury and Degradation zeigt Koons neben Werken wie Hennessy, The Civilized Way to Lay Down the Law, 1986, eine Reihe von Objekten, die mit Alkoholkonsum in Zusammenhang stehen. Diese stattet er mit einem falschen Anschein von Luxus aus, indem er als Material Edelstahl verwendet und es mit einem glänzenden und prächtigen Finish versieht. Der Bourbon, der im Jim Beam-J.B. Turner Train, 1986, enthalten ist, repräsentiert die typisch amerikanische Kultur und der Zug versetzt uns zurück in die Zeit des Wilden Westens. Das Baccarat Crystal Set,1986, dagegen verbindet man mit europäischem Luxus und der gehobenen Mittelklasse. Statuary, Banality Der Saal 209 ist der nächste der Ausstellung. Hier sehen wir die Serie Banality, für die Jeff Koons verschiedene europäische Werkstätten besuchte, die auf Herrgottsschnitzerei und die Herstellung von Porzellanfiguren spezialisiert sind. Koons beauftragte sie mit der Herstellung einer Reihe von Figuren zu Themen, die für die heutige Gesellschaft typisch sind, zum Beispiel Michael Jackson and Bubbles, 1988. Hier wird der Star in einer pyramidenförmigen Komposition präsentiert, die an die Pietà von Michelangelo erinnert. Andere Objekte erinnern an kommerzielle Glückwunschkarten, Souvenirs in Andenkengeschäften oder an die religiöse Ikonografie. Diese Werke, die von der Kritik als zu süßlich beschrieben werden, verbinden erneut auf harmonische Weise vorgefundene Elemente: Erotik und Unschuld, zeitgenössische Popkultur und elitäres Barock. Damit beginnt Koons auch eine neue und ambitionierte Medienstrategie, denn er präsentiert Banality gleichzeitig in New York, Chicago und Köln. Im nächsten Teil der Austellung wird eine Serie von Edelstahl-Skulpturen mit glänzendem Finish gezeigt, die Koons 1986 in der prestigeträchtigen Gallerie Ileana Sonnabend in New York unter dem Titel Statuary zeigte. Diese Objekte spiegeln Archetypen und Darstellungen verschiedener historischer Persönlichkeiten wider. Es gibt zum Beispiel eine lebensgroße Büste Ludwig XIV., Louis XIV, 1986, ein Symbol der absolutistischen Monarchie und der elitären Auftragskunst, und einen Bob Hope (1986), ein Symbol der Massenkultur des 20. Jahrhunderts. All dies sind “Darstellungen von Darstellungen”, bei denen Referenzen auf die ursprünglichen Quellen weggelassen wurden. Zu Statuary gehört auch eines der bekanntesten Objekte Koons, nämlich Rabbit, das seinerseits mit seinen Werken aus den Siebzigerjahren in Zusammenhang steht. Es handelt sich um ein Inflatable aus Edelstahl, immer voller Luft und in perfektem Zustand. Es stellt ein archetypisches Objekt dar, das verschiedene Interpretationsmöglichkeiten bietet: erotische wie den Playboy-Hasen und unschuldige, kindliche, wie den Osterhasen. Kiepenkerl Im Saal 201 sehen wir den Kiepenkerl, Koons’ erstes Werk für den öffentlichen Raum. Er schuf es anlässlich der künstlerischen Veranstaltung Skulptur Projekte in Münster. Es handelt sich um eine Skulptur aus poliertem Edelstahl. Das Material verleiht ihr einen falschen Anschein von Luxus. Sie basiert auf einer Bronzestatue aus dem Jahr 1898, die auf einem Platz mitten in der Stadt stand und historische und politische Bedeutung hatte, denn sie wurde von der nationalsozialistischen Propaganda während des Zweiten Weltkrieges als Symbol des Widerstands benutzt. Der Kiepenkerl stellt einen Hausierer dar, der zwischen den Dörfern und der Stadt hin und her reiste und dabei alle Arten von Informationen in Umlauf brachte. Koons’ Werk ist genauso groß wie das Original, so aktualisiert er die Vergangenheit und verwendet dabei dasselbe Material wie bei seinen beiden vorherigen Serien. Die Schwierigkeiten bei der Herstellung – während des Gießens wurde das Objekt beschädigt und eine drastische Reparatur wurde notwendig – waren für Koons einschneidend in seinem Verhältnis zum gefundenen Objekt oder Readymade und er fühlte sich von der Notwendigkeit, es intakt zu belassen, befreit. Made in Heaven Saal 203 beherbergt eine der umstrittensten Serien, nämlich Made in Heaven mit sehr eindeutigem Inhalt. Koons schuf diese Serie nach einer Einladung des Whitney Museum of American Art von 1989, in der er dazu aufgefordert wurde, ein Werk für die Gemeinschaftsausstellung Image World zu schaffen, die sich mit dem Verhältnis zwischen Kunst und Medien beschäftigen sollte. Koons entwarf für diesen Anlass eine große Reklametafel, auf der er mit Ilona Staller — besser bekannt als Cicciolina, die er später heiraten sollte — als Protagonisten des Films Made in Heaven erschien. Dieser Film wurde nie gedreht, aber seine Themen griff er in der gleichnamigen Serie immer wieder auf. Auf verschiedenen Werken, die als Öldrucke auf Leinwand gefertigt waren, zeigte sich das Paar als moderner Adam und moderne Eva, in sexuellen Posen und umgeben von Klischees, die von Treue und Liebe, der menschlichen Natur und ihrer Bändigung sprechen. Von der Kritik der damaligen Zeit wurde Made in Heaven verrissen, es ist jedoch eine radikale Übung, mit der uns Koons zur Selbstbestätigung einlädt. Ein paar Monate später arbeitete der Künstler an der Serie weiter. Er benutzte neue Materialien wie Glas und Marmor in Werkstätten in Murano und Pietrasanta (Italien). Er bezog sich auf bedeutende Werke aus der Geschichte der Kunst, Werke von Meistern wie Bernini, Courbet, Houdon oder Manet. Puppy Draußen auf dem Platz vor dem Museum steht Puppy und begrüßt die Besucher. Puppy (1992) ist eines der bekanntesten und beliebtesten Werke von Jeff Koons. Die erste Version dieses riesigen, blumigen Welpen der Rasse West Highland White Terrier wurde 1992 vorübergehend auf dem Hof des Schlosses von Waldeck in Bad Arolsen in der Nähe von Kassel, wo die documenta IX stattfand, aufgestellt. Jene Version, die elf Meter hoch war, war aus Holz und wurde nach Beendigung des Projekts abgebaut. Später schuf Koons eine noch größere Version mit Stahlstruktur, die im Museum für zeitgenössische Kunst in Sidney gezeigt wurde. 1997 wurde das Objekt für die eigene Sammlung des GuggenheimMuseums Bilbao gekauft und fand seinen endgültigen Platz vor dem Museum. Bei diesem Werk, dessen Thematik an die Serien Banality und Made in Heaven erinnert, ist das Phänomen des Erblühens entscheidend, denn es bedeutet anarchisches Wachstum, das den Gegenstand zu etwas Lebendigem werden lässt und auf die Kraft des Lebens und seiner spirituellen Dimension verweist. Easyfun, Easyfun-Ethereal Im Saal 202 finden wir zwei Serien, die Koons präsentierte, während er gleichzeitig an seiner Serie Celebration arbeitete. Für Easyfun schuf der Künstler eine Reihe von spiegelnden bunten Flächen mit kindlichen Silhouetten von Tieren wie das Walrus (Blue Green), 1999, die das Spiegelbild des Betrachters verzerren und zum Teil der attraktiven Oberfläche machen. Daneben fügte Koons seine ersten drei Ölgemälde zur Serie hinzu, darunter Loopy (1999). Die Ölgemälde ähneln fotorealistischen Collagen, denn sie wurden mit Bildern, die aus Prospekten, Anzeigen, Zeitschriften und persönlichen Fotos ausgeschnitten sind, angefertigt und sie enthalten klare Hinweise auf Arbeiten von Künstlern wie John Baldessari, Jackson Pollock und James Rosenquist. Auf diese Gemälde folgen die der Serie EasyfuEthereal wie Junkyard, 2002, die mit komplexeren Verfahren hergestellt wurden. Koons bearbeitete die Bilderschichten mit Computerprogrammen und übertrug sie dann auf Leinwand. Celebration Im Saal 208 befindet sich die Serie Celebration, eine der längsten und technisch komplexesten Serien in der Laufbahn von Jeff Koons. Sie hatte ihren Ausgangspunkt in einer Einladung, die der Künstler erhielt und in der er dazu aufgefordert wurde, einen Kalender für das Jahr 1994 zu schaffen. Zu diesem Zweck machte er Fotos und sammelte Bilder, die im Zusammenhang mit Festen und Ereignissen standen und leicht erkennbare Klischees zeigten, die alle Monate des Jahres illustrieren sollten. Diese Dokumentation nahm immer ambitioniertere Ausmaße an und mündete schließlich in sechzehn Gemälde und zwanzig Skulpturen, an deren komplizierter Ausführung der Künstler jahrelang arbeitete und zu Verfahren, Materialien und möglichen Legierungen forschte. Unter den Skulpturen befinden sich auch Werke aus Polyethylen wie Cat on a Clothesline (Yellow), 1994–2001, und große Skulpturen aus Edelstahl mit spiegelndem Finish wie Balloon Dog (Magenta), 1994– 2000. Bei diesen Skulpturen werden die Kerben, Falten und Formen eines kleinen aufblasbaren Spielzeugs mit haltbaren Materialien und glänzenden Farben auf viel größerer Skala nachgebildet. Den Effekt erreicht Koons durch das Aufbringen von mehreren Schichten Lack mit Techniken, die der Künstler selbst in langen Jahren der Forschung und Analyse mit Experten entwickelt hat. Die hyperrealistischen Gemälde, die zu dieser Serie gehören, wurden durch Feiern wie Geburtstage oder durch kindliche Objekte inspiriert. Auf den ersten Leinwänden stehen diese Motive im Zentrum der Komposition, die im Widerschein eines glänzenden Hintergrundes zerfließt, wie zum Beispiel bei Boy with Pony, 1995–2008. Auf den letzten Leinwänden bilden die Spielsachen eine hyperrealistische Landschaft, die an die Welt der Werbung erinnert. Die Außenterrasse des Museums beherbergt ein weiteres bedeutendes Werk dieser Serie, nämlich Tulips, 1995–2004), das zur eigenen Sammlung gehört und ständig dort ausgestellt ist, wo es alle Besucher betrachten können. Popeye, Hulk Elvis, Antiquity Im Saal 105 finden wir einige der neuesten Arbeiten Jeff Koons’. Eine 2002 begonnene Serie trägt den Namen von Popeye, dem berühmten fiktiven Seemann. An dieser Serie arbeitet Koons noch heute. Popeye, dieses Symbol des Volkes, des Proletariers, der über alle Widrigkeiten triumphiert, steht gemeinsam mit seinen Begleitern wie seiner geliebten Olivia im Mittelpunkt einer Reihe von Gemälden und Objekten. Koons schafft Skulpturen wie Chainlink, 2003, bei denen er aus Metall gegossene aufblasbare Schwimmtiere mit industriell gefertigten Treppen, Stühlen oder Geländern kombiniert. Die Gemälde der Serie wie Olive Oyl, 2003, zeigen zwischen ihren zahlreichen Schichten, die mit CAD-Programmen konzeptualisiert und später in Öl auf Leinwand gemalt wurden, Bilder dieser Skulpturen. Die Komposition dieser Gemälde ist zugleich komplex und flach: die Bilder sind einfach, aber sie werden so kombiniert, dass es schwierig ist, sie zu identifizieren. Im selben Saal befindet sich Hulk Elvis, eine Serie, die Koons im Jahr 2004 begann. Hier posiert ‘der unglaubliche Hulk’ so, wie Elvis Presley in der Werbung für den Film Flammender Stern, dank des Siebdrucks von Andy Warhols eine der bekanntesten Darstellungen Elvis Presleys. Sowohl Hulk, der ein Doppelleben führt, als auch Elvis im berühmten Film sind Persönlichkeiten, die sich durch ihre Männlichkeit auszeichnen und innerlich gespalten sind. Koons schafft eine Bronzeversion einer aufblasbaren Darstellung des Superhelden, ergänzt sie mit realen Objekten und kreiert so ein abgewandeltes Readymade. Neben den Skulpturen dieser Serie malte der Künstler komplexe Bilder wie Dutch Couple, 2007, bei dem sich mehrere Schichten überlagern und die Benday Dots, die an Comics und den Künstler Roy Lichtenstein erinnern, immer mehr an Bedeutung gewinnen. Jeff Koons stürzt sich auch in eine langwierige Forschungsarbeit, um mittels 3-D-Scanner Repliken von berühmten Objekten der Geschichte anfertigen zu können, die er als abgewandelte Readymades betrachtet. Ein Beispiel dafür ist die Liberty Bell, 2006–14, die die berühmte Glocke darstellt, die für das amerikanische Volk Freiheit und Unabhängigkeit symbolisiert. Sie wurde mehrmals neu geschmolzen und zu ihren Repliken gibt es eine lange Geschichte, der Koons nacheifern wollte. Mit Antiquity bearbeitet Jeff Koons Themen wie Fruchtbarkeit, den Kanon der weiblichen Schönheit, die Energie des Lebens im Laufe verschiedener geschichtlicher Perioden. Er begann diese Serie im Jahr 2008. Sie umfasst Skulpturen, die prähistorische und griechisch-römische Gottheiten darstellen, begleitet von Gemälden, die eine modernere Art fotorealistischer weiblicher Schönheit zeigen, wie zum Beispiel die Schauspielerin Gretchen Mol als berühmtes Pin-up Bettie Page in Antiquity 3, 2009–11. Bei dieser Serie verbindet Koons sein Werk mit Verweisen auf die Geschichte der Kunst und erkundet die wechselnde Rolle, die Reproduktionen und das Vortäuschen kultureller Objekte in der Kunstgeschichte gespielt haben. Seine Skulpturen zum Beispiel bilden kleine Statuen genau nach — wie die Metallic Venus, 2010–12, die von einem Porzellansouvenir ausgeht, das eine Kopie der römischen Venus Kallipygos aus dem 19. Jh. reproduziert. Diese Venus steht im Archäologischen Nationalmuseum in Neapel und ist ihrerseits eine Kopie eines älteren griechischen Werkes. Koons verwandelt sie in ein kolossales Objekt aus türkisem Stahl und fügt echte Blumen hinzu. In gleicher Weise beziehen sich die Gemälde auf bedeutende Werke der Kunstgeschichte. Sie mischen zeitgenössische Gottheiten mit Satyrn und klassischen Schönheiten. Auf allen Bildern verweist er im Vordergrund auf den Ursprung der Welt von Gustave Courbet, aber er huldigt auch Muhammad Ali, der mit Zeichnungen zu einem Projekt beitrug, bei dem beide zusammenarbeiteten. Gazing Ball Im Saal 105 finden wir auch die Serie Gazing Ball. Koons begann sie 2013, ausgehend von den Glaskugeln, die in manchen Kulturen mit der Vorhersage der Zukunft, dem Schutz vor bösen Mächten und dem Jenseits assoziiert werden. Ursprünglich wurden diese Kugeln in viktorianischen Gärten angebracht. In manchen amerikanischen Häusern werden sie als Dekoration verwendet, die die Nachbarn begrüßt. Gleichzeitig spiegeln sie die Landschaft, die sie umgibt, im kleinen wider. Koons’ glänzende blaue Kugeln, die aus mundgeblasenem Glas bestehen, fangen die Spiegelung dessen, was um sie herum geschieht, ein. Figuren oder Gartenmöbel, die aus blitzsauberem weißem Gips gearbeitet sind, werden zu Behältern oder Szenarien für die Kugeln, wenngleich sie in einigen Fällen auch mächtige Figuren wie darstellen, wie zum Beispiel der Gazing Ball (Farnese Hercules) (2013). Der Gips, der jedes Detail seines Prototyps wiedergibt, ist opak und leblos, aber gleichzeitig strahlt er eine übernatürliche Perfektion aus. Katalog Die Ausstellung wird von einem bebilderten Katalog begleitet, der der Laufbahn des Künstlers folgt. Er enthält Artikel von Scott Rothkopf, Antonio Damasio, Jeffrey Deitch, Isabelle Graw, Achim Hochdörfer, Michelle Kuo, Rachel Kushner, Pamela M. Lee und Alexander Nagel. Bildungsraum Das didaktische Projekt der Ausstellung hat zum Ziel, die verschiedenen Persönlichkeiten, die in ihrem Mittelpunkt stehen, zu präsentieren: zum einen den Künstler selbst und zum anderen eine Auswahl der Personen, Objekte und Traditionen, die als Ausgangspunkt für die Schaffung einiger der Werke gedient haben. Die Gliederung der Ausstellung in Serien begünstigt diesen pädagogischen Ansatz, denn es wird erklärt, wer die Protagonisten der vorgestellten Serien sind und wo sie ihren Ursprung haben. Diese Archetypen kommen in vielen Fällen aus Elementen der Geschichte der Kunst wie den klassischen Skulpturen oder den Readymades von Marcel Duchamp. Manchmal wurden sie von der amerikanischen Geselllschaft und ihren Traditionen - wie zum Beispiel der Thanksgiving-Parade – inspiriert oder von Amerikas kulturellem Erbe oder seinen Musik- und Filmstars wie Elvis Presley und Bob Hope. Sogar der Besucher selbst wird zum Protagonisten. Und schließlich Puppy: Das unbestrittene Symbol der Ausstellung und Bindeglied zwischen dem Museum und der Stadt Bilbao wird in diesem Raum ebenfalls gewürdigt, und zwar mit einer audiovisuellen Produktion, die speziell für diese Ausstellung hergestellt wurde. Pädagogische Aktivitäten Kreativer Workshop Es werden Workshops für Jugendliche und Erwachsene veranstaltet. Themen sind die zentralen Ideen der Ausstellung und konkrete Werke. Cocktail-Workshop (Freitag, 5. Juni) Bereits vor der Ausstellung findet unter der Leitung von David Ríos ein exklusiver Workshop zum Thema Cocktails mixen statt. Ríos hat 2013 den Diageo Reserve World Class-Preis gewonnen, die höchste Auszeichnung in der Welt der Cocktails. Die Teilnehmer am Workshop lernen einige der Werke Jeff Koons’ kennen, die mit dem Mixen in Zusammenhang stehen. Sie erfahren mehr über diese Kunst und verkosten exquisite, von David Ríos zubereitete Cocktails. Außerdem können sie auf der Grundlage des Lieblingsgetränks des Künstlers ihre eigenen Kombinationen zubereiten. Ein kreatives Erlebnis, bei dem der Geschmacks- und der Geruchssinn gefeiert werden. Begegnung mit Jeff Koons (Dienstag, 9. Juni) Der Künstler Jeff Koons spricht über sein Werk und die retrospektive Ausstellung im GuggenheimMuseum in Bilbao. Gemeinsame Reflexionen (Mittwoch, 17. und 24. Juni) Bei diesen einzigartigen Führungen durch die Ausstellung, die von Mitarbeitern des Museums geleitet werden, werden die Hintergründe des Aufbaus und sonstige Kuriositäten im Zusammenhang mit der Ausstellung der Werke Jeff Koons’ erklärt. Schirmherrin ist die Stiftung Vizcaína Aguirre. Mittwoch, 17. Juni: “Mit den Augen der Kuratoren“, mit Lucía Agirre, der Verantwortlichen der Ausstellung und Kuratorin des Guggenheim-Museums Bilbao Mittwoch, 24. Juni: “Schlüsselkonzepte“, mit Marta Arzak, stellvertretende Leiterin der Abteilung Bildung und Interpretation des Guggenheim-Museums Bilbao Auskunftspersonen in den Sälen Besucher können sich an die Auskunftspersonen in den Sälen wenden, um mehr über die ausgestellten Werke zu erfahren. Dieser kostenlose Service des Museums ist von 11 bis 14 Uhr verfügbar. Titelbild Jeff Koons Rabbit, 1986, Edelstahl, 104,1 x 48,3 x 30,5 cm Edition 1/3 Museum of Contemporary Art Chicago; teilweise Schenkung von Stefan T. Edlis und H. Gael Neeson, 2000.21 © Jeff Koons Weitere Informationen: Guggenheim-Museum Bilbao Abteilung Kommunikation und Marketing Tel.: 944 359 008 media@guggenheim-bilbao.es www.guggenheim-bilbao.es Alle Informationen über das Guggenheim-Museum Bilbao finden Sie hier: www.guggenheim-bilbao.es (Presseabteilung) Jeff Koons, York, Pennsylvania, 1955 1955 Geboren in York, Pennsylvania. Seine Eltern sind Henry und Gloria Koons. Seine Schwester Karen ist drei Jahre älter als er. Sein Vater war Besitzer eines Möbelgeschäfts und hatte eine prägende Wirkung auf sein ästhetisches Empfinden. 1960 Seine Eltern fördern seine kreative Ader und melden ihn zum Malunterricht an. 1963 Koons malt Kopien der Gemälde alter Meister, die sein Vater in seinem Möbelgeschäft zeigt und an seine Kunden verkauft. 1972–74 Koons beginnt sein Studium am Maryland Institute College of Art in Baltimore, wo er sich für byzantinische Kunst und amerikanische Volkskunst interessiert. Er malt surrealistisch inspirierte Szenen und Landschaften. Koons rief Salvador Dalí im St. RegisHotel in New York an und es gelang ihm, einen Tag mit Dalí zu verbringen. 1975 Er zieht nach Chicago, wo er sein Studium am Art Institute of Chicago fortsetzt und Klassen bei Jim Nutt und Ed Paschke besucht, mit dem ihn eine große Freundschaft verbinden sollte. 1976–77 Er schließt sein Kunststudium am MICA (Maryland Institute College of Art) ab und zieht nach New York, wo er Freundschaft mit Mitgliedern der dortigen Musikszene schließt (Patti Smith, Talking Heads). 1977 1978 Über die Künstler David Salle y Julian Schnabel lernt er die Galeristin Mary Boone kennen, die Interesse an seinem Werk zeigt. In seinem Apartment an der East 4th Street beginnt er, Skulpturen mit aufblasbaren Objekten und Spiegeln zu schaffen. Er arbeitet am Verkaufstisch der Freunde des Museums of Modern Art (MoMA), wo er Mitglieder anwirbt und Spenden einsammelt. Er beginnt seine Serie Inflatables und ein Jahr später Pre-New. 1980 Seine erste Ausstellung, The New, findet im Schaufenster zur 14. Straße des New Museum of Contemporary Art in New York statt. Es werden drei Skulpturen gezeigt, die aus mit Leuchtstofflampen beleuchteten Staubsaugern und einem Lichtkasten mit dem Titel der Ausstellung und der Serie bestehen. 1985 Erste Einzelausstellung in New York in der International with Monument Gallery, bei der er Stücke zeigt, die er für seine Serie Equilibrium geschaffen hat. Im selben Jahr werden diese Stücke auch in der Feature Gallery in Chicago ausgestellt. Zu dieser Serie gehört das berühmte Werk Two Ball 50/50 Tank, zwei Basketbälle, die in Vitrinen im Wasser schweben. Bezüglich der technischen Schwierigkeiten konsultierte er den Physik-Nobelpreisträger Richard P. Feynman 1986 Ausstellung von Werken, die zu Koons’ Serie Luxury and Degradation gehören. Es ist seine zweite Einzelaustellung, die in der International with Monument Gallery in New York stattfindet. Hier wird soziale Mobilität und die Mobilität zwischen Gesellschaftsklassen analysiert. Gleich danach schafft Koons die Serie Statuary, zu der sein überaus berühmter Rabbit gehört. Das Whitney Museum of American Art nimmt sein Werk One Ball Total Equilibrium Tank (Spalding Dr. JK 241 Series) in seine Biennale auf. Bei ihrer Ausstellung New York Art Now zeigt die Saatchi-Sammlung in London die Werke einiger junger amerikanischer Künstler. Der berühmte Rabbit wird als Titelbild für den Katalog 1987 ausgewählt. Auf Wunsch Kasper Königs, des Leiters der Skulptur Projekte in München, schafft Koons die Skulptur Kiepenkerl. 1988 Die Werke, die zu Koons’ nächster Serie Banality gehören, einschließlich des Objekts Michael Jackson and Bubbles, werden gleichzeitig in der Ileana Sonnabend Gallery in New York, der Donald Young Gallery in Chicago und in der Galerie Max Hetzler in Köln ausgestellt. Koons kündigte die Veranstaltung dieser Ausstellungen mit einer Werbekampagne an, die er in vier Kunstzeitschriften veröffentlichte. Das Museum of Contemporary Art in Chicago widmet seinem Werk eine Ausstellung. 1989 Koons stellt in der Rotterdamer Kunststiftung aus. Aus Anlass der Ausstellung Image of the World, die vom Whitney Museum of American Art in New York organisiert wird, schafft Koons eine Reklametafel, die einen imaginären Film ankündigt, in dem er selbst und die Porno-Darstellerin Illona Staller, «Cicciolina», auftreten. Jenes Bild wurde mitten auf dem Broadway in New York aufgehängt, und auch wenn der Film niemals gedreht wurde, so war dieses Projekt doch der Keim seiner nächsten Serie, Made in Heaven. 1990 Koons nimmt an der XLIV. Biennale von Venedig teil, wo er die ersten Werke der Serie von Gemälden und Objekten mit dem Titel Made in Heaven zeigt. 1991 Die vollständige Serie Made in Heaven, einschließlich der Gemälde und Porzellan-Skulpturen, wird in der Galerien Ileana Sonnabend in New York und Max Hetzler in Köln ausgestellt. Koons heiratet Illona Staller in Budapest. 1992 Das San Francisco Museum of Modern Art und das Stedelijk Museum in Ámsterdam veranstalten retrospektive Ausstellungen der Werke Koons. Auf der Dokumenta zeigt Koons sein Werk Puppy, eine zwölf Meter hohe, florale Rekreation eines Welpen der Rasse West Highland White Terrier, das gegenüber dem Schloss Arolsen in Hessen aufgestellt wird. Er veröffentlicht The Jeff Koons Handbook. 1993 Koons beginnt seine Arbeit an der Serie Celebration, zu der er durch die denkwürdigen Ereignisse und Feste, die im Laufe eines Jahres gefeiert werden, inspiriert wurde. Hierfür verwendet er großformatige Produktionsmethoden. Koons und Ilona Staller lassen sich 1994 scheiden. Der Rechtsstreit um das Sorgerecht für den gemeinsamen Sohn, der auf die Scheidung folgte, hinterließ tiefe Spuren. 1997-98 Erste Einzelausstellung in Paris in der Galerie Jérôme de Noirmont. Das Guggenheim-Museum in Bilbao kauft Puppy und das Objekt wird aus Anlass seiner Eröffnung permanent im Außenbereich des Museums aufgestellt. 1999 Ausstellung in der Ileana Sonnabend Gallery in New York und im Deste Foundation Centre for Contemporary Art in Athen. Die langen Fristen für die Produktion der Serie Celebration veranlassen Koons, die Arbeiten an seiner neuen Serie Easyfun zu beginnen, zu der Gemälde und spiegelnde Wandskulpturen gehören. Diese neuen Werke werden in der Sonnabend Gallery gezeigt. 2000 Er schafft seine Gemäldeserie Easyfun-Ethereal, die in der Deutsche Guggenheim in Berlin ausgestellt wird. Koons installiert seine florale Skulptur Split-Rocker im Papstpalast in Avignon, Frankreich. Eine weitere Version des Puppy wird vorübergehend im Rockefeller-Center in New York ausgestellt. Die Berliner Zeitung verleiht ihm in Berlin den BZ-Kulturpreis. 2001 Koons stellt im Kunsthaus Bregenz in Österreich und in der Gagosian Gallery in Los Ángeles aus. Die Serie Easyfun-Ethereal wird im Guggenheim-Museum in Bilbao und im folgenden Jahr im Solomon R. Guggenheim-Museum in New York ausgestellt. Der französische Präsident Jacques Chirac ernennt Koons zum Ritter der Ehrenlegion. Die Auszeichnung wird ihm von Jean-Jacques Aillagon, dem Vorsitzenden des Centre Pompidou, überreicht. 2002 Koons beginnt seine Arbeiten an der Serie Popeye, die eine Rückkehr zu den Readymades und den aufblasbaren Objekten darstellt. Im Kunsthaus Bielefeld findet eine Ausstellung seiner Fotografien und seiner grafischen Werke statt. Er nimmt an der XXV. Biennale in São Paulo teil, wo er Werke seiner Serie Easyfun-Ethereal zeigt. Er erhält die Skowhegan-Medaille für Skulpturen, die von der Skowhegan School of Painting and Sculpture in Maine verliehen wird. Die Fakultät der Schönen Künste des Corcoran College of Art and Design in Washington D.C. ernennt ihn zum Ehrendoktor. Jeff Koons heiratet Justine Wheeler. 2003 Er stellt zum ersten Mal in einem italienischen Museum aus, nämlich im Museo Archeologico Nazionale di Napoli in Neapel. Werke von ihm werden in der Ausstellung Von Jasper Johns bis Jeff Koons: Vier Jahrzehnte Kunst der Broad-Sammlungen im Guggenheim-Museum in Bilbao gezeigt. Er präsentiert die ersten fertigen Gemälde und Skulpturen der Serie Popeye in einer Einzelausstellung in der Sonnabend Gallery in New York. 2004 Ausstellung in der Galerie Max Hetzler in Berlin. Im Astrup Fearnley Museet for Moderne Kunst in Oslo wird eine Retrospektive organisiert, die anschließend auch im Helsinki City Art Museum in Finnland gezeigt wird. Koons beginnt seine Serie Hulk Elvis. 2005 Koons wird zum Mitglied der American Academy of Arts and Sciences in New York ernannt. Sein Werk Moon, das zur Serie Celebration gehört, wird im Rahmen der Ausstellung Translation im Palais de Tokyo in Paris gezeigt. Anlässlich seines fünfzigsten Geburtstages veranstalten seine Frau Justine und sein Freund Jeffrey Deitch eine Überraschungsparty für Koons in der Deitch-Galerie. 2006 Koons’ Werk wird neben dem von Antonio Cánova unter dem Titel Canova and Koons: Classical Subversion im Deutschen Guggenheim in Berlin ausgestellt. Sein Objekt Balloon Dog wird am Canale Grande in Venedig aufgestellt, um an die Präsentation der Sammlung Pinault an ihrem Sitz im Palazzo Grassi zu erinnern. Sein Werk Balloon Dog (Red) wird im 7 World Trade Center ausgestellt. 2007 Koons wird in Paris zum Offizier der Ehrenlegion ernannt. In den beiden Räumlichkeiten der Gagosian Gallery in London werden zwei Ausstellungen des Künstlers eröffnet: Jeff Koons: Popeye und Jeff Koons: Hulk Elvis. Sein Werk ist Teil der Gemeinschaftsausstellung Guggenheim Collection: 1940s to Now in der National Gallery of Victoria in Melbourne. Koons gründet das Koons Family International Law and Policy Institute zum Kampf gegen die internationale Entführung und Ausbeutung von Kindern. 2008 Das Museum of Contemporary Art (MCA) in Chicago zeigt eine monographische Ausstellung des Künstlers. Drei seiner großformatigen Werke werden vorübergehend auf der oberen Terrasse des Metropolitan Museum of Art in New York installiert: Balloon Dog (Yellow), 1994–2000, Coloring Book, 1997–2005, und Sacred Heart (Red/Gold), 1994–2007. Werke, die zu seiner Serie Celebration gehören, werden in der Neuen Nationalgalerie in Berlin ausgestellt. Der Palast von Versailles beherbergt zum ersten Mal eine Ausstellung, die einem lebenden Künstler gewidmet ist: Jeff Koons:Versailles. In den königlichen Gemächern zeigt sie eine Auswahl seiner Werke. Koons beginnt seine Serie Antiquity. 2009 Werke von Koons werden in den Ausstellungen Four-4 der Black Cube Gallery in Barcelona und The Unexpected van Picasso tot Penck, van Appel tot Koons im Stedelijk-Museum in Amsterdam gezeigt. Die Serpentine Gallery in London präsentiert Koons’ Serie Popeye. Im Rahmen der Präsentation als Wanderausstellung des Fundus der Sammlung Artist Rooms, die der Tate und den National Galleries of Scotland gehören, wurde eine Koons gewidmete Ausstellung bis 2011 an verschiedenen Orten Großbritanniens gezeigt. Der Gouverneur von Pennsylvania zeichnete Koons mit dem Governor’s Awards in der Kategorie Distinguished Arts aus, einer Würdigung, die vom Pennsylvania Council on the Arts verliehen wird. 2010 Koons wird zum Mitglied der Royal Academy of Arts in London ernannt. Er stellt in der Gagosian Gallery in New York und in der Galerie Jérôme de Noirmont in París aus. Die gemeinnützige Organisation RxArt installiert mit Unterstützung von Kiehl's Werke des Künstlers im Advocate Hope Children's Hospital in Oak Lawn, Illinois. Das XVII. «Art Car» von BMW, das vom Künstler geschaffen wurde, nimmt am 24-Stunden-Rennen von Le Mans in Frankreich teil. 2011 Die Organisation FEGS Health and Human Services System verleiht Koons den Voice of Art Award und das Bruce-Museum in Greenwich, Connecticut, ehrt ihn mit dem Artist Icon Award in the Arts. Die Scottish National Gallery of Modern Art in Edinburgh eröffnet die Ausstellung ARTIST ROOMS Jeff Koons. 2012 In der Gagosian Gallery in Beverly Hills, in der Galerie Almine Rech in Brüssel und in der Fondation Beyeler in Basel finden monographische Ausstellungen des Künstlers statt. Jeff Koons: The Painter wird in der Schirn-Kunsthalle in Frankfurt eröffnet, gleichzeitig findet Jeff Koons: The Sculptor in der Liebieghaus-Skulpturensammlung, ebenfalls in Frankfurt, statt. Die amerikanische Außenministerin Hillary Rodham Clinton verleiht Koons die Medal of Arts für sein herausragendes Engagement für die Künste im Rahmen des Programms Kunst in den Botschaften und beim internationalen kulturellen Austausch. 2013 Werke Koons werden in der Galerie Almine Rech in Brüssel gezeigt. Im Sommer finden in New York zwei Ausstellungen Koons’ gleichzeitig statt: Jeff Koons: New Paintings and Sculpture in der Gagosian Gallery und Jeff Koons: Gazing Ball in der David Zwirner Gallery, wo zum ersten Mal die Serie Gazing Ball zu sehen ist. 2014 Die größte Retrospektive seines Werks wird im Whitney Museum of American Art in New York eröffnet. Später wird dieselbe Ausstellung im Centre national d’art et de culture Georges Pompidou in Paris gezeigt und schließlich im Guggenheim-Museum Bilbao im Sommer 2015. 2015 Jeff Koons ARTIST ROOMS wird in der Norwich Castle Museums & Art Gallery in Norfolk, Großbritannien, eröffnet. Im Juni wird im Guggenheim-Museum in Bilbao Jeff Koons: retrospectiva eröffnet. Bilder für die Nutzung durch die Presse Jeff Koons: retrospektive Guggenheim Bilbao Museoa Online-Pressedienst: Bilder Im Pressebereich der Webseite des Museums (prensa.guggenheim-bilbao.es) können Sie sich registrieren und Bilder und Videos sowohl der Ausstellungen als auch des Gebäudes in hoher Auflösung herunterladen. Falls Sie noch kein Konto haben, können Sie sich anmelden und das gewünschte Material herunterladen. Falls Sie bereits Nutzer sind, geben Sie bitte Ihren Namen und Ihr Passwort ein, so kommen Sie direkt zu den Bildern, die Sie herunterladen können. Bitte beachten Sie, dass die Farbprofile der Bilder nicht verändert werden dürfen. Bitte verwenden Sie stets das Original. Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an die Presseabteilung des GuggenheimMuseums Bilbao. Sie erreichen uns über die Telefonnummer +34 944 35 90 08 oder die EMailadresse media@guggenheim-bilbao.es Jeff Koons Inflatable Flower and Bunny (Tall White, Pink Bunny), 1979 Vinyl und Spiegel 81,3 x 63,5 x 48,3 cm The Broad Art Foundation, Santa Mónica © Jeff Koons Jeff Koons One Ball Total Equilibrium Tank (Spalding Dr. J 241 Series), 1985 Glas, Stahl, Kochsalzlösung, destilliertes Wasser und ein Basketball 164,5 x 78,1 x 33,7 cm Edition 1/2 Privatbesitz © Jeff Koons Jeff Koons Rabbit, 1986 Edelstahl 104,1 x 48,3 x 30,5 cm Edition 1/3 Museum of Contemporary Art Chicago, teilweise Schenkung von Stefan T. Edlis und H. Gael Neeson, 2000.21 © Jeff Koons Jeff Koons Michael Jackson and Bubbles, 1988 Porzellan 106,7 x 179,1 x 82,6 cm Edition 1/3 Privatbesitz © Jeff Koons Jeff Koons Large Vase of Flowers, 1991 Polychromiertes Holz 132,1 x 109,2 x 109,2 cm Edition 1/3 Privatbesitz © Jeff Koons Jeff Koons Puppy, 1992 Edelstahl, Substrat, Geotextilie, internes Gießsystem und blühende Pflanzen 1.240 x 830 x 910 cm Guggenheim Bilbao Museoa © Jeff Koons Jeff Koons Junkyard, 2002 Öl auf Leinwand 259,1 x 350,5 cm Whitney Museum of American Art, New York, versprochene Schenkung von Thea Westreich Wagner und Ethan Wagner P. 2011.215 © Jeff Koons Jeff Koons Balloon Dog (Magenta), 1994–2000 Polierter Edelstahl mit Spiegel-Finish und durchsichtigem Lack 307,3 x 363,2 x 114,3 cm Eine von fünf einzigartigen Versionen Sammlung Pinault © Jeff Koons Jeff Koons Tulips, 1995–2004 Polierter Edelstahl mit Spiegel-Finish und durchsichtigem Lack 203,2 x 457,2 x 520,7 cm Eine von fünf einzigartigen Versionen Guggenheim Bilbao Museoa © Jeff Koons Jeff Koons Chainlink, 2003 Polychromiertes Aluminium, verzinkter Stahl 264,2 x 174 x 48,9 cm Edition 3/3 Privatsammlung © Jeff Koons Jeff Koons Popeye, 2009–11 Polierter Edelstahl mit Spiegel-Finish, mit durchsichtigem Lack 198,1 x 131,4 x 71,8 cm Edition 1/3 Gagosian Gallery © Jeff Koons Jeff Koons Hulk (Organ), 2004–14 Polychromierte Bronze und gemischte Technik 237,3 x 127,6 x 80,3 cm Edition 2/3 Gagosian Gallery © Jeff Koons Jeff Koons Liberty Bell, 2006–14 Bronze, Holz, Schmiedeeisen und Gusseisen 259,1 x 183,5 x 142,9 cm Edition 1/3 Private Sammlung © Jeff Koons Jeff Koons Antiquity 3, 2009–11 Öl auf Leinwand 259,1 x 350,5 cm Private Sammlung, freundlicherweise zur Verfügung gestellt von der Stiftung Almine und Bernard Ruiz-Picasso für die Künste © Jeff Koons Jeff Koons Gazing Ball (Ariadne), 2013 Gips und Glas 112,7 x 238,4 x 93 cm Edition 3/3 Monsoon Art Collection © Jeff Koons