hofesh shechter: sun 07 dez 2013
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hofesh shechter: sun 07 dez 2013
FEST/SPIEL/HAUS/ ST/POELTEN/ HOFESH SHECHTER: SUN 07 DEZ 2013 www.festspielhaus.at Auf eine gewisse Art handelt dieses Stück von der Suche nach dem Glück. Hofesh Shechter Programm / Sun 3 Hofesh Shechter: Sun Samstag 07. Dezember 2013, 19.30 Uhr Festspielhaus St. Pölten, Großer Saal Dauer: ca. 75 Minuten (keine Pause) Publikumsgespräch mit Hofesh Shechter und Brigitte Fürle Kleiner Saal, im Anschluss an die Vorstellung Danach Dance Lounge mit DJ Cay Taylan Künstlerische Leitung Festspielhaus St. Pölten: Brigitte Fürle 4 Sun / Besetzung Hofesh Shechter: Sun Hofesh Shechter Company Maeva Berthelot, Winifred Burnet-Smith, Chien-Ming Chang, Sam Coren, Frederic Despierre, Bruno Karim Guillore, Philip Hulford, Yeji Kim, Kim Kohlmann, Erion Kruja, Merel Lammers, Sita Ostheimer, Hannah Shepherd TänzerInnen Marla Phelan, Attila Ronai, Diogo Sousa Junior-TänzerInnen Winifred Burnet-Smith, Philip Hulford ProbenassistentInnen Chloe Walshe Special Guest Künstlerisches Team Hofesh Shechter Choreografie und Musik Merle Hensel Bühnenbild Lee Curran Lichtdesign Christina Cunningham Kostüme Zusätzliche Musik Let’s Face The Music And Dance von Irving Berlin (Universal Music Publishing Ltd.) Einzug der Gäste aus dem II. Aufzug der Oper „Tannhäuser und der Sängerkrieg auf der Wartburg“ von Richard Wagner Sigur 1’ von Sveinsson/Birgisson/Holm/Dyrason (Universal Music Publishing Ltd.) Abide with me Traditionelles Arrangement von David Cresswell (Music Masters Ltd.). Eingespielt von The Queen’s Royal Irish Hussars, verwendet mit Genehmigung von Music Masters Ltd. Musiker des Soundtracks Christopher Allan, Rebekah Allan, Nell Catchpole Streicher Joseph Ashwin, Joel Harries, Vinz Gitarre Foto: Simona Boccedi Foto: Gabriele Zucca Besetzung und Credits / Sun 7 Kirsty Glover Bühnenmalerin PuppenkünstlerInnen Businessman, Hoodsman, Tribesman, Explorer – James Ward bei jimbobart Zusätzliche Arbeit an Tribesman von Rebecca Cusack Das Schaf ist eine Leihgabe von John I Gordon Wolf courtesy of Framestore Sun Produktionsteam Alan Valentine Lichttechnik Mike Bignell Tontechnik Sam Wood Inspizient Joanne Woolley Assistentin des Inzspizienten Eine Produktion der Hofesh Shechter Company mit Unterstützung von Bruno Wang und The Columbia Foundation Fund of the London Community Foundation. In Koproduktion mit Brighton Dome & Brighton Festival, Sadler’s Wells London, Melbourne Festival, Les Théâtres de la Ville de Luxembourg, Théâtre de la Ville Paris, Festspielhaus St Pölten (im Rahmen der Residenz), Berliner Festspiele Foreign Affairs, Roma Europa, mit weiterer Unterstützung von Mercat de les Flors und Theatre Royal Plymouth. Mit Dank an RNSS, Graeme McGinty, Steve Wald, Sam Rogerson, Matt Bigg und das Produktionsteam von Theatre Royal Plymouth und TR2. Hofesh Shechter ist Artist in Residence des Festspielhaus St. Pölten in der Saison 2013/2014. Bühnenproben zu „Sun“ fanden im Rahmen der Residenz im September 2013 im Festspielhaus statt. 8 Sun / Interview Artist in Residence: neue Räume für Künstler Brigitte Fürle im Gespräch mit Hofesh Shechter Kannst du mir etwas über die treibende Kraft hinter deiner neuen Arbeit erzählen? Wenn ich an einem neuen Stück arbeite, versuche ich es immer damit in Einklang zu bringen, womit ich mich in meinem Leben in dem Moment beschäftige. Für mich geht es gerade darum, einen ruhigen Platz in der Welt zu finden, eine kleine Glücksblase. Das kann eine Fantasie bleiben oder ganz einfach zu erreichen sein. Ich brauche dazu nur Ruhe und Natur. In dieser lauten, hektischen Welt sind wir alle auf der Suche nach dem einfachen Glück. Ich versuche mich auf die positiven Aspekte in meinem Leben zu konzentrieren und darin eine Art von Ruhe zu finden. Das sind die Fragen mit denen ich mich zurzeit beschäftige und die auch in meine neue Arbeit „Sun“ einfließen. Die Hofesh Shechter Company ist ein Vollzeit-Ensemble. Das in England, wo du arbeitest, etwas Besonderes. Kannst du euren Arbeitsprozess für „Sun” beschreiben? Ja, ich habe eine Vollzeit-Compagnie. Für diese neue Produktion sind es 14 TänzerInnen. Viele von ihnen arbeiten schon lange mit mir. Mir war es immer wichtig, eine enge Beziehung zu den Tänzern und Tänzerinnen zu haben. Sie sind das Stück, sie sind meine Arbeit, und sie tragen diese Arbeit und die Gefühle. Es ist sehr wichtig für mich, in sie zu investieren und das funktioniert auch vice versa. Mit manchen von ihnen arbeite ich seit sechs, sieben Jahren, aber es gibt auch neue Mitglieder, die frischen Wind hereinbringen. Für „Sun” verbrachten wir zuerst einen Monat im Atelier nur damit, Dinge auszuprobieren. Danach arbeitete ich in meinem Tonstudio, um die Musik und Ideen Interview / Sun 9 dafür zu entwickeln. Ich versuchte mich darauf einzustimmen, was ich tun wollte, fragen wollte, womit ich mich beschäftigen wollte. Das war eine richtige Vorbereitunsphase für mich – mit vielen Unbekannten und vielen Entdeckungen. Mitte Mai begannen wir schließlich im Studio zu arbeiten und das Stück von Anfang an zu entwickeln. Ich versuche zu Beginn immer geheimnisvoll zu sein – allein aus dem Grund, weil ich gar nicht weiß, was ich eigentlich mache. Als die Dinge begannen, Form anzunehmen, redeten wir viel über die Welt, die wir versuchten zu schaffen. Die Tänzer und Tänzerinnen waren sehr großzügig und hilfreich darin, mich zu inspirieren. Sie schickten mir Bilder, die sie online gefunden hatten, und Musik, und sie erzählten mir von Filmen, die ich mir ansehen sollte. Sie waren ein essenzieller Teil dieser Unterhaltung. Die Hofesh Shechter Company und das Festspielhaus St. Pölten arbeiten in Form einer Residenz zusammen. Was bedeuten solche Residenzen für dich als Künstler in Bezug auf Arbeitsbedingungen? Ich habe den Eindruck, es ist der Beginn einer neuen Ära von Spielstätten. Die Tatsache, dass Häuser verstehen, dass sie den Künstlern Raum zur Verfügung stellen bedeutet enorm viel. Ohne Raum und Zeit können Künstler gar nichts machen. Ich kann bis in alle Ewigkeit zu Hause sitzen und etwas planen, aber zu einem gewissen Punkt muss man es dann auch umsetzen. Besonders während der technischen Proben, wenn wir die Feinabstimmung machen, ist es sehr wichtig, diesen Platz und die Zeit zu haben. Die ersten Recherchen für das neue Stück unternahmen wir in Barcelona durch Mercat des Flors. Sie fanden einen Weg, uns und die Arbeit Probenfoto „Sun“. Foto: Heather Judge Interview / Sun 11 zu unterstützen. In Zeiten wie diesen ist das schwierig, daher ist es umso großartiger, dass die Häuser nicht nur darauf warten, dass die Künstler eine Arbeit abliefern, sondern ihnen wirklich dabei helfen, die Arbeit zu kreieren, indem sie Raum und Zeit zur Verfügung stellen. Das macht einen Riesenunterschied! Für mich, uns, ist das etwas Großartiges, das zwischen der Hofesh Shechter Company und dem Festspielhaus St. Pölten passiert. Ich hoffe, dass es da ein Erwachen gibt und dass bald mehr Häuser so etwas tun. Ich freue mich, dass wir mit der Residenz am Festspielhaus St. Pölten, die mit einer Preview des Stücks abschloss, eine Art Vorreiterrolle einnehmen. Zur Beziehung mit dem Publikum: Glaubst du, dass dieses Residenz-Modell eine gewissen Offenheit gegenüber dem Arbeitsprozess vor der Premiere ermöglicht? Verändert das die Beziehung zum Publikum? Ich würde mir wünschen, das man unsere Arbeitsbeziehung spürt, wenn du im Dezember zurückkommst, um die finale Arbeit zu zeigen. Wenn die lokale Bevölkerung das Gefühl hat, „Miteigentümer“ der Arbeit zu sein, fördert dies das öffentliche Interesse an der Arbeit sehr. Es ist so, wie wenn man die Tür einen Spalt öffnet, damit die Menschen hereinkommen können und sehen, was wir machen. Dann stellt es nicht mehr das große Risiko dar, eines Abends ins Theater zu gehen und eine Performance zu besuchen, über die man gar nichts weiß. Meine Erfahrung zeigt mir, dass es also einen großen Unterschied macht, wenn man das Haus öffnet und die Menschen zu Proben einlädt oder zu gemeinsamen Aktivitäten. Das bedeutet schließlich auch, dass man Gespräche über die Arbeit in Gang setzt. Sind die Menschen über etwas aufgeregt, verbreitet sich das sehr 12 Sun / Interview schnell in einer Stadt. Das ist ein sehr mächtiges Instrument. So ist es ja auch statistisch erwiesen, dass es die beste Art ist, eine Idee zu verbreiten, wenn man die Menschen dazu bringt, darüber zu sprechen. Das ist viel effektiver als Zeitungsartikel oder Fernsehberichte. Für viele Menschen ist zeitgenössischer Tanz eine große Unbekannte. Wir möchten ihnen eine Möglichkeit geben, einen Vorgeschmack darauf zu bekommen, etwas damit zu verbinden, statt sie gleich ins Theater bringen zu wollen. Ich denke, es ist wichtig, neue Wege zu gehen. Ich glaube fest an diese Art der Zusammenarbeit. Sie ist nicht nur für deine künstlerische Arbeit notwendig, sondern auch wichtig für die Kommunikation zwischen dem Haus, der Stadt und dem Publikum zusammen mit dir, dem Künstler. Ja, das stimmt. In Derry in Nordirland haben wir „Political Mother. Choreographer’s Cut“ aufgeführt. Wir haben mit lokalen Musikern gearbeitet, die dann auch mit uns aufgetreten sind. Wir hatten große Sorgen wegen der Besucherzahlen, weil Derry mit 115.000 Einwohnern eine recht kleine Stadt ist, in der bis dato kaum zeitgenössischer Tanz gezeigt worden war. Am Schluss hatten wir dann in der ersten Vorstellung 2.000 Besucher und in der zweiten 2.500 – und das nur, weil die lokale Bevölkerung involviert war und darüber gesprochen hat. Es war wirklich großartig und sehr emotional, weil sich die Bevölkerung als Teil der Kunst gefühlt hat. Sie nahmen teil und fühlten sich einbezogen. Als sie die Performance sahen, wussten sie, dass ihre Mitbürger Teil davon waren. Probenfoto „Sun“, Festspielhaus St. Pölten, September 2013. Foto: Katja Borlein Interview / Sun 13 Wie fühlst du dich dabei, als erfolgreicher Künstler nach St. Pölten zu kommen, das im Vergleich zu anderen Städten, in denen ihr auftretet, doch eine eher kleine Stadt ist? In Kleinstädten kann man mehr verändern und bewirken. In einer Großstadt wie London passieren so viele Dinge auf einmal, die Menschen verlieren sich. In einer Kleinstadt kann man viel mehr bewirken, weil die Menschen davon berührt sind. Und der Sinn für Gemeinschaft kann in kleineren Städten viel stärker sein und durch künstlerische Projekte noch verstärkt werden. Ich komme gern in Kleinstädte, es fühlt sich an, als ob man die Stadt zum Leuchten bringen könnte. 14 Sun / Einführung Das Prinzip Gewalt von Eva Ebersberger „Am Ende ist alles okay“, versichert Hofesh Shechter gleich zu Beginn seines neuen Stücks dem Publikum. Er wollte diesmal ein helleres, sonnigeres Stück auf die Bühne bringen, gerade nach seinen letzten Arbeiten „Uprising“ und„Political Mother“, die eine fast apokalyptische Energie verströmten. Und doch: „Sun“ ist ebenso dunkel und verstörend wie Shechters andere Arbeiten. Durchsetzt von Zorn, Frustration und einem ironischen Sinn für Humor eröffnet die Performance ihre sozio-politische Dimension, die von Kolonialismus, Gruppenzwang, Militarismus und Ausbeutung handelt: „Bei „Sun“ gibt es diesen (politischen) Hintergrund auch. Aber er zeigt sich aus einem ganz anderen Blickwinkel. Die Leute hier sind die Herren ihres eigenen Schicksals, während sie in den früheren Stücken bloß reagieren oder zu Opfern werden,“ so Shechter in einem Interview. Doch von vorne: Am Anfang der neuen Kreation des israelischstämmigen Choreografen Hofesh Shechter stand die Suche nach dem Glück. Und „die Frage danach, was wir zu verbergen suchen. Oder nach Offensichtlichem, über das wir niemals sprechen würden. Daher: Was ist real und was nicht, und wie kann Verstecktes enthüllt werden?“ Inhalt und Choreografie von „Sun“ entwickelte er über Monate gemeinsam mit den TänzerInnen seiner Company, unter anderem während einer Arbeitsresidenz am Festspielhaus St. Pölten im September 2013. Das etwa 75-minütige Resultat ist als typisches HofeshShechter-Stück schwer in Worte zu fassen: Die Kostüme der 14 TänzerInnen der Ensemblearbeit verweisen auf ein bäuerliches Milieu oder Zirkusumfeld, inklusive eines dreadlockigen Pierrots, während die ausgeschnittenen menschlichen und animalischen Figuren, die die Darsteller wie Schilder vor sich hertragen, auf den historischen Foto: Gabriele Zucca Foto: Gabriele Zucca Einführung / Sun 17 Kolonialismus anspielen, der bis in die Gegenwart reicht. Multiple identische Zeichnungen von Schafen, indigenen Stammesmännern, behelmten europäischen Erforschern, ein einsamer Wolf, ein Geschäftsmann sowie ein gesichtsloser Kapuzenshirtträger bevölkern die Szenerie, die sich zwischen komischen und gespenstisch-gewalttätigen Momenten bewegt. „Dabei gibt es kaum explizite Darstellungen von Brutalität. Denn „Sun“ ist insgesamt eine einzige Beschreibung der Ambivalenz, mit der das Prinzip Gewalt sich zwischen alle und alles schieben kann, wie ein Kitt, der dort trennt und da zusammenhält. Genau das sollen Shechters Tänzer auch zeigen,“ schreibt Helmut Ploebst in Der Standard. Shechters kraftvoller choreografischer Stil entfaltet seine Wirkung darin, wie er die Gruppe im Bühnenraum beweget. Es ist ein sehr physischer Tanz, zu dem die Dissonanz zwischen Tier, Mensch, Gesellschaft und einem höheren Wesen der Schlüssel ist genauso wie der Kampf zwischen Macht, Instinkt und Wille. Ausdruck der Gewalt ist auch die wuchtige, laute Musik, für die ebenfalls das Multitalent Shechter verantwortlich zeichnet. Der gelernte Schlagzeuger hat einen beat-dominierten Soundtrack entworfen, in den er Stücke von Irving Berlin, Sigur Rós und Richard Wagner integriert. Entstanden ist eine radikal rhythmisch-elektronische Musikcollage, wie sie seit langem als besonderes Markenzeichen seiner Arbeit gilt. „Diese enge Verbindung zwischen der Musik und der Choreografie zu haben, ermöglicht eine intensivere Erfahrung. Auf eine gewisse Art macht es mein Leben komplizierter, weil die Entwicklung eines Soundtracks sehr detailliert und zeitaufwendig ist. Und gemeinsam mit der Arbeit an der Choreografie wird daraus fast ein Ungeheuer. Aber es ist sehr lohnend!“ 18 Sun / Pressestimmen Pressestimmen Shechter hat in den letzten zehn Jahren eine hochdynamische Ausdruckssprache entwickelt. Exekutiert wird die von seiner eigenen Company: eine Ausnahmetruppe, die so ruckartig zwischen Gewalt und Grazie hin und her zu schalten weiß, als brauchte sie nur ein Ausdrucksventil umzustöpseln. Genauso brilliant reitet der 16-köpfige Tross nun Shechters jüngste Attacke „Sun“ . Süddeutsche Zeitung, Dorian Weickmann, November 2013 Meditationen über das Prinzip Gewalt, das nicht nur im Kolonialismus drinsteckt: Hofesh Shechter lässt demnächst auch in St. Pölten die „Sonne“ aufgehen. – An diesem Abend sieht es so aus, als hätte er geschafft, wovon viele Choreografen vergeblich träumen. Der Londoner Tanzpalast Sadler’s Wells mit 1.500 Sitzen ist bei der Europapremiere von Hofesh Shechters neuem Stück „Sun“ brechend voll. Die Uraufführung hat der 38-Jährige vor kurzem beim Melbourne Festival absolviert. Darauf konnte er sich in einer Künstlerresidenz im Festspielhaus St. Pölten vorbereiten. Der Standard, Helmut Ploebst, November 2013 The world’s uncontrolled chaos lies at the heart of Hofesh Shechter’s latest work. … he’s still the only dance-maker on earth even attempting shows this eye-poppingly packed with wit, energy and ambition, and three cheers to him for that. The Telegraph, Mark Monahan, November 2013 Decisive and strangely brilliant... “Sun” is going to be one of those works that sticks with me for a long time. DanceTabs Australia, Jordan B. Vincent, Oktober 2013 Hofesh Shechter is a hero of epic dance theatre. Time Out Melbourne, Oktober 2013 Foto: Gabriele Zucca Pressestimmen / Sun 19 Shechter is a magnificent, one-of-a-kind choreographer. The movement in “Sun” is complex and gorgeous, weaving extremely disparate physical languages into seamless, tightly-woven phrases. The intricate choreography of “Sun” alone makes it worth the price of ticket. The Guardian, Jana Perkovic, Oktober 2013 Wild und aggressiv, fordernd und laut lässt Shechter seine Tänzer auf der Bühne agieren. Gut eine Stunde lang hält das Publikum den Atem an, bei so viel Chaos und Katastrophenstimmung, dargestellt mit angsteinflößender Präzision und Liebe zum Detail. Die Kunst Shechters liegt darin, die Paradoxien der modernen Welt zu parodieren. Tageblatt, Luxemburg, Oktober 2013 Foto: Gabriele Zucca Biografien 22 Sun / Biografien Hofesh Shechter Hofesh Shechter ist als Komponist und als Choreograf tätig und zeichnet in all seinen Tanzproduktionen selbst für die Musik verantwortlich. Nach einem Studium an der Jerusalem Academy of Music and Dance begann er seine Karriere als Tänzer bei der Batsheva Dance Company in Tel Aviv. Zusätzlich studierte er Schlagzeug und Perkussion und wirkte bei diversen Projekten mit, die Elemente von Tanz, Theater und Bodypercussion miteinander verbanden. Seit 2002 lebt er in Großbritannien, wo 2003 mit „Fragments“ sein choreografisches Debüt erfolgte. Dieses Stück wurde später mit „Cult“ (2004) und „Uprising” (2006) zu der dreiteiligen Arbeit „deGENERATION“ zusammengefasst. 2007 entstand im Auftrag der drei größten Londoner Tanzhäuser The Place, Southbank Centre und Sadler’s Wells „In your rooms“, das Hofesh einen Critics’ Circle Award eintrug. 2009 schuf er u. a. „The Art of Not Looking Back“, 2010 folgte mit „Political Mother“ seine erste abendfüllende Choreografie. 2012 entstand „Survivor“, eine groß. angelegte Kunst-Musik-Performance in Zusammenarbeit mit dem Bildhauer Antony Gormley. Im selben Jahr schuf Hofesh eine Choreografie für den allerersten Auftritt des U.Dance Ensemble, der neuen Jugend-Tanzcompagnie des Vereinigten Königreichs. Er war für zahlreiche internationale Tanzcompagnien tätig, darunter CeDeCe (Portugal), Hellenic Dance Company (Griechenland), Bern Ballett (Schweiz), Skånes Dansteater (Schweden), Carte Blanche (Norwegen) und Cedar Lake Contemporary Ballet (New York). Er ist Associate Artist am Sadler’s Wells Theatre. Im Oktober 2013 arbeitete Hofesh an der Metropolitan Opera, New York an Nico Mulhys Oper „Two Boys“. 2014 ist er Guest Director des Brighton Festival. 2010 war „Uprising” im Festspielhaus St. Pölten zu sehen, 2013 „Political Mother“. In der Saison 2013/14 ist er Artist in Residence am Festspielhaus St. Pölten. Biografien / Sun 23 Hofesh Shechter Company Seit ihrer Gründung im Jahr 2008 verfolgt die Hofesh Shechter Company das Ziel, die Arbeiten ihres Künstlerischen Leiters einem internationalen Publikum zu präsentieren. Das Repertoire der Compagnie beinhaltet derzeit die Choreografien „Uprising“ (2006), „In Your Rooms“ (2007), „The Art of Not Looking Back“ (2009), „Political Mother“ (2010), „Political Mother: Choreographer’s Cut“ (2011) und „Sun“ (2013). Die Aufführungen der Gruppe haben den Charakter kraftvoller, körperbetonter Live-Performances mit einem unverwechselbaren zeitgenössischen Stil. Die Hofesh Shechter Company hat ihren Sitz im Veranstaltungszentrum Brighton Dome in Großbritannien. www.hofesh.co.uk Direktorenbeirat: Robin Woodhead (Vorsitz), Andrew Hillier QC, Richard Matchett MBE, Karen Napier, Leigh Thomas Gründungsmäzene: Angela Bernstein CBE, Robin Pauley, Bruno Wang Künstlerischer Leiter: Hofesh Shechter Kaufmännische Leiterin: Helen Shute Geschäftsführerin: Colette Hansford Stellvertretender Künstlerischer Leiter: Bruno Guillore Leitung Entwicklung: Katya Evans Leitung Kommunikation: Laura Arends Technischer Produktionsmanager: Ed Trotter Produzentin: Lucy Moelwyn-Hughes Künstler- & Tourmanagerin: Silvia Maroino Erster Techniker: Lawrie McLennan Administration: Helen Bonner Assistenz der Geschäftsführung: Fionna McPhee 24 Sun / Biografien Merle Hensel Die Bühnenbildnerin Merle Hensel ist international tätig. Sie unterrichtet am Central Saint Martins School of Art and Design in London, weiters am Rose Bruford College und Goldsmiths. Ihre vielfältigen Arbeiten inkludieren: „Political Mother“ (Hofesh Shechter Company); „Macbeth“ (National Theatre of Scotland/Lincoln Center NY, Broadway); „Ippolit“ (Sophiensæle, Berlin; Schauspielhaus Zürich; Münchner Kammerspiele); „Der Verlorene“ (Sophiensæle, Berlin); „Kupsch“ (Deutsches Theater, Göttingen); „Maria Stuarda“ (Vereinigte Bühnen Mönchengladbach/Krefeld); „Der Vetter aus Dingsda“ (Oper Graz); „Münchhausen, Herr der Lügen“ (Neuköllner Oper, Berlin). Arbeiten für den Film: „Morituri Te Salutant“ und „Baby“ (Phillip Stölzl). Christina Cunningham Die Kostümdesignerin Christina Cunningham arbeitete an zahlreichen Produktionen mit Simon McBurney, darunter „Master and Margarita“, „A Disappearing Number“, „Shun-kin“, „Measure for Measure“, „A Minute Too Late“, „Pet Shop Boys meet Eisenstein“, „Strange Poetry“, „The Elephant Vanishes“, „The Noise of Time“, „Light“, „Mnemonic“ und „The Street of Crocodiles“. Sie entwarf die Kostüme für: „The Importance of Being Earnest“ (Royal Opera House, Linbury), „The Resistible Rise of Arturo Ui“ (National Actors Theatre NY mit Al Pacino). Ihre Arbeit für die Oper inkludiert: „A Dog’s Heart“ (De Nederlandse Opera, ENO und La Scala). Biografien / Sun 25 Lee Curran Der Lichtdesigner Lee Curran hat jahrelange Erfahrung auf dem Gebiet des Tanzes, des Theaters und der Musik. Zum ersten Mal arbeitete er mit Hofesh Shechter an „Uprising“, danach an „In Your Rooms“, „The Art of Not Looking Back“, und „Political Mother“. „Sun“ ist ihre aktuellste Zusammenarbeit. Weiters arbeitete er für Tanzproduktionen mit James Cousins, Rafael Bonachela, Rambert, Alexander Whitley, Jonzi D, Darren Ellis, Candoco, Tony Adigun, Ivan Blackstock, Robbie Graham, PROBE, Dance United, Jean Abreu und Jonathan Burrows. Zurzeit arbeitet er an neue Stücke für Liz Roche, Alexander Whitley und James Cousins. HIMMER, BUCHHEIM & PARTNER „DER STANDARD sucht Streit. Aber deshalb abonniere ich ihn ja.“ Cornelius Obonya, Schauspieler und Abonnent seit 2000 Inserat Standard, anbei Er vermeidet die Harmonie; er sucht die Konfrontation. So kommt Bewegung rein. Wie sich DER STANDARD so etwas erlauben kann? Dank jener Menschen, die ihn aus genau diesem Grund abonnieren. derStandard.at/Abo, aboservice@derStandard.at oder 0810/20 30 40 Die Zeitung für Leserinnen AKRAM KHAN „ITMOI“ © RICHARD HAUGHTON 17.07.–17.08.14 WWW.IMPULSTANZ.COM (+43-1) 523 55 58 PEACH DORIS UHLICH „MORE THAN NAKED“ © ANDREA SALZMAN ISMAEL IVO & BIBLIOTECA DO CORPO „NO SACRE“ @ KAROLINA MIERNIK With the support of the Culture Programme of the European Union Rathausplatz 11, 3100 St. Pölten www.landestheater.net Kartenvorverkauf: niederösterreich kultur karten, Rathausplatz 19, 3100 St. Pölten T 02742 90 80 80-600 Die Wildente von Henrik Ibsen 7. Dezember 2013 bis 11. Jänner 2014 Mit Gerti Drassl, Katharina von Harsdorf, Benno Ifland, Michael Scherff, Johannes Schmidt, Tobias Voigt, Lisa Weidenmüller, Helmut Wiesinger REGIE Daniela Kranz Ana Moura Tipp / Festspielhaus St. Pölten 31 Demnächst im Festspielhaus St. Pölten ANA MOURA: DESFADO TONKÜNSTLER PLUGGED-IN: LAS VEGAS RHAPSODY Fado/Jazz Sie wisse nicht, ob sie den Fado ausgesucht habe oder der Fado sie, so die Sängerin Ana Moura. Fado bedeutet „Schicksal“, und das Schicksal schien die junge Portugiesin auch zur FadoSängerin bestimmt zu haben. Dennoch zog es Ana Moura immer wieder zu neuen Ufern, etwa als sie mit den Rolling Stones auf der Bühne stand oder sich von Prince auf der E-Gitarre begleiten ließ. Ihr letztes Album „Desfado“, was so viel wie „Entfadoisierung“ heißt, ist von einer Verklärung alter Zeiten denn auch denkbar weit entfernt: An der Seite von Jazzgrößen wie Herbie Hancock oder dem StonesSaxofonisten Tim Ries singt die Fadista vom Heute, ohne sich jedoch von ihren musikalischen Wurzeln zu lösen. Vokal/Jazz Der deutsche Sänger Theo Bleckmann, der sich im Grenzbereich von Jazz, Elektronischer Musik und Performance bewegt, und der japanische Pianist Fumio Yasuda treffen sich auf halbem Wege in Las Vegas. Dort lassen die beiden Jazzgrößen den zeitlosen Glanz Hollywoods hochleben. Las Vegas war die glamouröse Bühne für viele große Entertainer – Frank Sinatra, Dean Martin und zahllose andere. Ihnen und der größten und kitschigsten Showbühne der Welt, der Stadt Las Vegas, setzen Theo Bleckmann, Fumio Yasuda und das Tonkünstler-Orchester unter der Leitung von Dirigent Bernd Ruf ein leuchtendes Denkmal. Zu hören sind Werke von Richard Rodgers, Frederick Loewe, Cole Porter und vielen anderen. Samstag 14. Dezember 2013 19.30 Uhr, Großer Saal Karten EUR 39, 33, 28, 22, 10 Freitag 31. Jänner 2014 19.30 Uhr, Großer Saal Karten EUR 39, 33, 28, 22, 10 32 Festspielhaus St. Pölten / Kalendarium Vorschau: Dezember 2013/Jänner 2014 Dezember 2013 sa 14 mo 16 do 19 Desfado Musik/Fado/Jazz 19.30 Uhr Großer Saal ANA MOURA 19.30 Uhr Großer Saal TONKÜNSTLER Mozart/Mahler Lugansky, Tonkünstler-Orchester, Orozco-Estrada. Musik/Klassik 19.30 Uhr Kleiner Saal Musik/Klassik KAMMERMUSIK INTERNATIONAL Les Vents Français Jänner 2014 mi 01 mo 06 mo 06 fr 10 mo 20 fr 31 18.00 Uhr Großer Saal TONKÜNSTLER Neujahrskonzert Steinberger, Tonkünstler-Orchester, Eschwé. Musik/Klassik 11.00 Uhr Großer Saal TONKÜNSTLER Neujahrskonzert Widmann, Tonkünstler-Orchester, Eschwé. Musik/Klassik 16.00 Uhr Großer Saal TONKÜNSTLER Neujahrskonzert Steinberger, Tonkünstler-Orchester, Eschwé. Musik/Klassik 19.30 Uhr Großer Saal WIENER PHILHARMONIKER Sibelius/Bruckner Kavakos, Chailly. Musik/Klassik 19.30 Uhr Großer Saal TONKÜNSTLER Tschaikowski/Schostakowitsch Trp eski, Tonkünstler-Orchester, Jurowski. Musik/Klassik 19.30 Uhr Großer Saal TONKÜNSTLER PLUGGED-IN Las Vegas Rhapsody Bleckmann, Tonkünstler-Orchester, Ruf. Musik/Vokal/Jazz Team / Festspielhaus St. Pölten 33 Das Festspielhaus-Team Künstlerische Leitung Brigitte Fürle Geschäftsführung Thomas Gludovatz, Johannes Sterkl Assistenz Geschäftsführung/Sekretariat Künstlerische Leitung Elke Cumpelik Leitung Produktion und Kulturvermittlung Constanze Eiselt Produktion Diana Costa, Veronika Holzmann, Juliane Scherf Kulturvermittlung Diana Costa, Susanne Wolfram, Josef Winkler Leitung Marketing Sylvia Mitgutsch Redaktion Eva Ebersberger, Julia Dorninger, Lena Drazic (externe Mitarbeit) Kommunikation Katja Borlein, Silvia Rohn, Gülcan Simsek Presse und Medienarbeit Stefanie Reichl Leitung Kartenverkauf Ulli Roth Kartenverkauf Tatjana Eichinger, Eva Hohenthanner, Stefanie Kohaida, Regina Ritter, Julia Rafferseder Hausorganisation Ahmet Bayazit Technischer Direktor Reinhard Hagen Beleuchtungsinspektor Herbert Baireder, Stellvertreter Robert Sommer Tonmeister Andreas Dröscher, Stellvertreter Bernd Neuwirth Bühneninspektor Richard Krebs, Stellvertreter Jürgen Westermayr Bühne und Pflanzenbetreuung Christian Zörner Veranstaltungstechnik Florian Hackel, Lehrling Irene Katharina Huber Betriebstechnik Herbert Kaminsky Postverwaltung Alil Imeri Portierin Gerlinde Högel Für das Festspielhaus tätige MitarbeiterInnen der Niederösterreichischen Kulturwirtschaft GmbH: Leitung IT Günter Pöck Netzwerktechnik Josef Bandion, Michael Faller, Stefan Hagl Webmaster Johannes Lugmayr Projektleitung Ticketing und CRM Barbara Reithofer Programmierung Andreas John, Michael Graf Leitung Buchhaltung Heinrich Karner Buchhaltung Manuela Schwarz, Emma Holzer Controlling Daniela Fellner IMPRESSUM Herausgeber, Verleger und Medieninhaber Niederösterreichische Kulturszene Betriebs GmbH, Kulturbezirk 2, 3100 St. Pölten, T +43(0)2742/90 80 80, F +43(0)2742/90 80 81, www.festspielhaus.at. Für den Inhalt verantwortlich Thomas Gludovatz, Johannes Sterkl. Künstlerische Leiterin Brigitte Fürle. Redaktion Eva Ebersberger. Fotos Simona Boccedi, Gabriele Zucca, Heather Judge, Katja Borlein, Jake Walters (Porträt Hofesh Shechter), Isabel Pinto (Ana Moura). Umschlagbild Gabriele Zucca. Produktion Walla Druck Wien. Termin-, Programm- und Besetzungsänderungen vorbehalten. Fotografieren, Ton- und Videoaufzeichnungen nicht gestattet. Preis des Programmheftes: Euro 2,70 Karten & Info: +43(0)2742/90 80 80-600 karten@festspielhaus.at www.festspielhaus.at Das Festspielhaus dankt seinen Hauptsponsoren: Eines unserer Clubhäuser. Ö1 Club-Mitglieder erhalten im Festspielhaus St. Pölten 10 % Ermäßigung. Sämtliche Ö1 Club-Vorteile finden Sie in oe1.orf.at Karten & Information +43(0)2742/90 80 80-600 karten@festspielhaus.at www.festspielhaus.at