gotteswerk - Gotteswinter und Aumaier GmbH

Transcription

gotteswerk - Gotteswinter und Aumaier GmbH
G OT T E SW E R K
VO N J. G O T T E S W I N T E R G M B H , G R A F I S C H E R B E T R I E B S E I T 1 8 6 2
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2011
Gotteswerk
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Vorwort zum Werk
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... heißt jetzt GOTTESWERK Warum? Ganz serer ersten Ausgabe von GOTTESWERK begrüßen.
einfach: Weil es ein wahres Meisterwerk von GOT- Erleben Sie im Porträt spannende Einblicke in die
TESWINTER ist. Es ist ein Ausdruck unserer Kunst, Erfolgsgeschichte von Münchens ältester DruckeMensch und Technik harmonisch miteinander zu ver- rei. Entdecken Sie die aktuellen Ein- und Aussichten
binden. Es ist ein Gesamteindruck von allem, was un- der Drucktechnik und lassen Sie sich von den neuen
Aspekten der „Rasterfahndung“ überraschen.
ser Unternehmen so einzigartig macht. Dazu
Tauchen Sie ein in die schillernde Welt
gehören beispielsweise Persönlichkei-
der Farben und erfahren Sie, war-
ten, deren Leidenschaft und Wissen für GOTTESWINTER in jede
um blau nicht nur für Treue steht.
GRÜSS
GOTT
Ausgabe einfliessen. Aber auch das
technische Know-How, das sich
sowohl im Material als auch in un-
Freuen Sie sich auf ein Debüt mit
ausgezeichneter Unterhaltung von
der ersten bis zur letzten Seite. Und
apropos ausgezeichnet: Auch die-
serem Handwerk widerspiegelt. Und
ses Jahr ist GOTTESWINTER wieder
nicht zuletzt: Der Blick für das Besonde-
nominiert. Diesmal für „PrintStars 2011“ –
re, dem kein Detail entgeht. GOTTESWERK
von GOTTESWINTER. Seite für Seite den Menschen den Innovationspreis der deutschen Druckindustrie.
gewidmet, deren Zufriedenheit unser höchstes Ge- In diesem Sinne: Daumen drücken.
bot ist: unseren Kunden. Deshalb möchten wir Sie, Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen und uns
liebe Freunde, Partner und Kollegen, herzlich zu un- weiterhin eine erfolgreiche Zusammenarbeit.
Helmut Gahse,
Geschäftsführer der J. Gotteswinter GmbH
Gotteswerk
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Inhalt
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Traumfabrik
Handwerk in Perfektion: Der grafische Betrieb
J. Gotteswinter GmbH gewährt tiefe Einblicke in seine
faszinierende Geschichte.
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Blaues Wunder
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Rasterweiter Vorsprung
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Riesenrad in XXS
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Harte Fakten in XXL
Technik bekennt Farbe: Eine Reise in die bunte Welt der
Farbe Blau und ihrer Pigmente
Wer nicht rastert, rostet: Die Technik des Rasters und
ihre verblüffende Wirkung auf das Auge und die Qualität.
Klein aber Oho: Der runde Spezialist gegen unliebsame
Falten: Das Perforationsrad.
Für Besserwisser: Eine bunte Mischung aus allerlei
nützlichen gedruckten Informationen, von kurios über
interessant bis witzig.
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Arie des Erfolgs
Einfach erste Klasse: Gotteswinter und sein Beitrag zum
erfolgreichen Magazin „Max Joseph“ der Bayerischen
Staatsoper.
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2 011
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Gotteswerk
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TRAUMFABRIK
Eine druckreife Erfolgsgeschichte.
Am Anfang war der Buchdruck: Mit der königlichen Concession für eine Buchdruckerei legten Joseph Gotteswinter
und Ludwig Mößl vor über 100 Jahren den Grundstein für
eine beispiellose Erfolgsgeschichte.
TEXT Antonia Wallner FOTOS Maximilian Prechtl
K
arl Valentin, Monaco Franze, Walter Sedlmayer – ohne sie
wäre München nicht München. Sie alle waren Originale, die
zum Charme ihrer Stadt beitrugen und für die Bevölkerung
unvergesslich sind. Ein Münchener Original, das weniger in
der Öffentlichkeit, aber umso mehr für seine Leistung bereits seit
1862 bekannt ist: der Grafische Betrieb J. Gotteswinter GmbH.
Zu Zeiten seiner Majestät Max Joseph II von Bayern gegründet, in 2 Weltkriegen
gelitten, über 2 Jahrhundertwenden Bestand: Seit fast 150 Jahren hat Gotteswinter
seinen festen Platz in der bayerischen Hauptstadt. Praktischer Unternehmergeist
und besonnene Entscheidungen von Joseph Gotteswinter und seinen Nachfolgern sorgten sowohl in Wirtschaftswunderzeiten als auch in Wirtschaftskrisen
dafür, dass das Unternehmen nicht nur überlebte, sondern sich stetig vergrößerte.
Heute genießt Gotteswinter als älteste Druckerei Münchens – durch das Zusammenspiel von Tradition auf der einen und Innovation mit einem sicheren Gespür
für Trends auf der anderen Seite – ein besonderes Ansehen. Der Grafische Betrieb
versteht sich als Dienstleister im eigentlichen Sinn des Wortes. Der Kunde ist König. Das ist hier nicht nur eine Weisheit, sondern eine Tatsache. Als regionales
Unternehmen kann Gotteswinter eine enge Beziehung zum Kunden aufbauen
und individuell auf seine Bedürfnisse eingehen. Jeder Wunsch wird erfüllt – und
sei er noch so ausgefallen. Im Gegenteil: Je ungewöhnlicher die Aufgabe, umso
besser kann die Druckerei ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Natürlich nicht
ganz ungebremst. Für die richtigen Zügel sorgt eine ganzheitliche Beratung, die
den Kunden vom ersten Moment an verlässlich unterstützt und das Projekt in die
richtigen Bahnen des Fertigungsprozesses lenkt.
MENSCHEN SIND KEINE MASCHINEN. ABER MASCHINEN
SOLLEN WIE MENSCHEN BEHANDELT WERDEN“.
CHRISTIAN SCHÄFFLER, SCHICHTFÜHRER
Erste Station ist die Druckvorstufe, in der die Daten gesammelt und digital aufbereitet werden. Danach wird mächtig Druck gemacht – an 6 Tagen in der Woche
mit 2 Heidelberger Speedmaster auf dem neuesten Stand der Technik. Frisch
gedruckt heißt es dann: Auf zum Endspurt. Hier geht keinem die Puste aus.
4 moderne Falzmaschinen ebnen den Weg zum fertig gebundenen Exemplar. Bei
schwierigen Falzungen legen die Mitarbeiter der Konfektionierung persönlich
Hand an. Fix und fertig geht es weiter zur letzten Station, dem Versand. Ohne
Umwege macht sich die Ware dort auf große Reise: Per Post im Einzelversand,
Paketdienst oder Stückgut. Ob 3 Häuser weiter oder in die ganze Welt. Während
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Profis im Porträt
Gotteswerk
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Präzision, Flexibilität, Leistung: Für ein erfolgreiches Ergebnis ergänzen sich bei Gotteswinter starke Maschinen
und zuverlässige Mitarbeiter.
des ganzen Prozesses steht Wirtschaftlichkeit statt Rendite an erster Stelle. Denn Got-
WIR DRUCKEN AM LIEBSTEN GRÜN UND INDIVIDUELL. HANS-
teswinter arbeitet kontinuierlich daran, die Arbeitsprozesse zu optimieren, um so dem
PETER LAUTENBACHER, DISPOSITIONSLEITER
eigenen hohen Anspruch gerecht zu bleiben. Damit seine Majestät, der Kunde, immer
vollauf zufrieden ist.
Gemeinsam Werte schaffen. Das gilt nicht nur für die Kunden, sondern auch für den
Umgang mit den Mitarbeitern und unserer Umwelt. Dazu gehören attraktive Arbeits-
GUTENBERG ERFAND DEN BUCHDRUCK, GOTTESWINTER DEN DRUCK-SORGLOS SERVICE.
ANTONIA W., SEIT 17 JAHREN KUNDE
und Ausbildungsplätze, eine gute Zusammenarbeit und wirtschaftlich
verantwortungsvolles Handeln. Dafür werden nicht nur alle Farben in Großbehältern angeschafft und abgefüllt, sondern alles
recycelt, was geht. Doch das grüne Verständnis geht noch
Und die Zufriedenheit ist groß. Das beweisen langjäh-
viel tiefer. Als erste Druckerei Münchens reagiert Got-
rige Kunden, die dem Unternehmen seit Jahrzehnten
teswinter nachhaltig auf den Klimawandel und bietet
vertrauen. Ein wahrhaft königlicher Kunde sogar
die klimaneutrale Produktion von Druckerzeugnissen
seit über einem Jahrhundert: Die Bayerische Staats-
an. Ein weiterer Aspekt, der die Spreu vom Weizen
oper. Bereits seit 1907 besteht der Werkvertrag zwi-
und Gotteswinter vom Standard trennt. Besonders
schen Gotteswinter und dem damaligen Königlich-
sind auch die Menschen, die hier arbeiten. Die soge-
Bayerischen Hof- und Nationaltheater. Und Können
nannten „Gowianer“ verstehen sich als Spezialisten,
spricht sich schnell herum. Kein Wunder also, das
Gotteswinter heute in der ganzen Kunst- und Kulturszene zu Hause ist. Neben der Staatsoper zählen auch
Galerien und Auktionshäuser zu den erlauchten Kunden.
Doch auch die Medienbranche mit bekannten Verlagshäusern
kommt gern auf Gotteswinter zurück. Jede Branche hat ihre eigenen
die ihre Arbeit als eine Kunst ansehen und sich bewusst
von der schlichten Massenproduktion absetzen. Und genauso vielfältig wie ihre Kunst sind auch sie selbst: Da ist
der Azubi, der eigentlich Handbuchbinder gelernt hat und
in seinem traditionsreichen und seltenen Beruf keine Entwicklungsmöglichkeiten sah. Weiter oben der Dispositionsleiter, der nach
Bedürfnisse und Schwerpunkte und seit 1862 behandelt der Grafische Betrieb aus
dem Aufstieg bei Gotteswinter privat die Karriere seiner Jugend Fußballmannschaft
München alle mit der größten Wertschätzung und Respekt. Denn nur gemeinsam
als nächste Nationalelf vorantreibt. Und dann gibt es da noch den stellvertretenden
lassen sich Werte schaffen und perfekte Ergebnisse gelingen. Das beweisen auch die
Abteilungsleiter der Druckerei, der immer zur Stelle ist, wenn,s brennt. Ob an den
verschiedenen Auszeichnungen, die das Haus über die Jahre erhalten hat.
Druckmaschinen oder nach der Arbeit bei vermissten Kätzchen: Dann ist er nämlich
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Profis im Porträt
Ausgezeichnet von der Idee bis zum Versand: GOTTESWINTER produziert nicht einfach nur das Produkt, sondern versteht sich als
Schöpfer. Das heisst: Verantwortungsbewusste Arbeit in allen
Kategorien. In der Gründerdisziplin Buchdruck ist GOTTESWINTER bis
heute meisterhaft: 2007 wurde der Betrieb Sieger in der Kategorie
„Buch“ beim Innovationspreis der Deutschen Druckindustrie, 2008
gab es für die produktion des Studiosus Jahresberichts von der Stiftung Buchkunst die Urkunde für „eines der schönsten deutschen
Bücher 2008“. Auch bei Zeitungen und Zeitschriften versteht Münchens älteste Druckerei ihr Handwerk: 2010 kam man in dieser Kategorie auf den 3. Platz beim Innovationspreis der deutschen Druckindustrie. Die Siegerlorbeeren wurden in diesem Jahr beim Best of
Corporate Publishing Preis in der Kategorie B-to-C verliehen.
Hauptlöschmeister der Freiwilligen Feuerwehr Freising. Aus so vielen Persönlichkeiten entsteht die Kreativität, ohne die Gotteswinter nicht so erfolgreich geworden wäre.
UNSER ERFOLG WIRD VON VIELEN HÄNDEN UND KÖPFEN
GETRAGEN. HELMUT GAHSE, GESCHÄFTSFÜHRER
Die Zehn Gebote
von Gotteswinter
1. Jeder „Gowianer“ trägt nicht nur Verantwortung für seine Arbeit,
sondern auch für seine Mitmenschen und unsere Umwelt.
Zu der Kunst der „Gowianer“ gehören verschiedenste Drucktechniken, die
wahlweise faszinieren, erstaunen oder blenden, vom Betrachter nicht nur
gesehen, sondern auch gefühlt und gerochen werden können. Heute ist ein
Druck nicht nur Farbe, sondern ein Erlebnis für alle Sinne. Wie das möglich
ist? Mit Siebdruck, Flockdruck, Duftlack und Kaltfolienveredelung, nur um
einige der Zaubermittel zu nennen. Und der Buchdruck, mit dem die Erfolgsgeschichte begann, ist natürlich noch immer ein fester Bestandteil der
Techniken. Eine Geschichte, an der auch die zahlreichen Lieferanten und
Partner mitschreiben. Sie alle leisten ihren Beitrag zu einem erfolgreichen
Netzwerk, das sich durch seine interdisziplinäre Kompetenz einen Namen
für hervorragende Qualität, kurze Herstellungszeiten und ein hohes Maß an
Flexibilität gemacht hat.
Große Namen bleiben im Gedächtnis: An Karl Valentin, den berühmtesten
Künstler der Stadt, erinnert heute ein Brunnen am Viktualienmarkt. Helmut Fischer, besser bekannt als Monaco Franze, ist eine Bronzestatue an
2. Jedes Erzeugnis, welches das Haus verlässt, spiegelt den Geist der
Innovation und den Feinsinn für Tradition des Unternehmens wieder.
3. Jeder Kunde hat das Recht wie ein König behandelt zu werden,
unabhängig seiner Herkunft und Wünsche.
4. Jede Erfolgsgeschichte von Gotteswinter wird von vielen Händen
geschrieben und von ganzem Herzen gedruckt.
5. Jede nachhaltige Partnerschaft basiert nicht auf einseitigem Profit,
sondern auf gegenseitigem Vertrauen.
6. Jede Inspirationsquelle eines kreativen Ideenflusses hat einen
Ursprung: Die ganze Welt, die uns umgibt.
7. Jeder Buchstabe, der zum Ausdruck kommt, ist eine erlesene Auswahl
aus unzähligen Möglichkeiten, die Erfahrung bietet.
8. Jede Farbe, die auf dem Papier erscheint, ist das Ergebnis eines
Zusammenspiels zwischen Sinn und Sinnlichkeit.
9. Jeder Maschine, die einen Arbeitsprozess begleitet, ist auf dem
der Münchener Freiheit gewidmet. Der Volksschauspieler Walter Sedlmeyer
höchsten technischen Stand und – wie ein Mensch – respektvoll zu
lebt in seiner Gaststätte „Beim Sedlmeyer“ weiter. Und Gotteswinter? Die
behandeln.
Kunst des Hauses ist in jedem Papier, jedem Druck und jedem Falz, der
10. Jedes GOTTESWERK von Gotteswinter ist ein exklusives
den Hauptsitz am Joseph-Dollinger-Bogen verlässt, verewigt. Ein Name, der
Dankeschön des Grafischen Betriebes an alle Freunde ausge-
auch nach weiteren 150 Jahren für ein Münchener Original stehen wird.
zeichneter Druckqualität: an Sie.
Gotteswerk
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Blaues Wunder
Oder Antikes Gold: Die vielen Facetten der Farbe Blau.
Sie ist die Farbe des Ozeans und des Himmels und das Gegenstück zu blonden Haaren. Sie wurde
von Heiligen getragen und von Künstlern verehrt. Sie ist bis heute in vielen Redewendungen
präsent. Ihre Pigmente wurden mit Gold aufgewogen. Die Farbe Blau.
TEXT Antje Hiel FOTOS Magdalena Wasiczek
F
arbe ist nicht alles, aber ohne Farbe ist alles nichts. Farben sind
Kleidung: Sie trägt fast immer einen blauen Mantel. Ihren Himmelsmantel. Auch
auf so vielfältige Weise existentiell, dass sie bis heute ein Myste-
wenn es in der christlichen Kunst keinen verbindlichen Farbenkanon gibt, hat sich
rium bleiben. Und das, obwohl sich die klügsten und kreativsten
diese Tradition seit dem Spätmittelalter hartnäckig gehalten. Das hat wahrscheinlich
Köpfe seit Jahrtausenden Gedanken dazu machen. Zur Hall of
zwei Gründe.
Fame der „Farbwissenschaftler“ gehören bekanntlich Prominente
Zum einen gilt Blau in der christlichen Symbolik als die himmlische Farbe. Sie füllt
wie Aristoteles, Leonardo da Vinci und Johann Wolfgang von
den Raum zwischen Immanenz und Transzendenz. Sie verknüpft damit Himmli-
Goethe ebenso wie der Physiker wie Isaac Newton und der Chemiker M. E. Chevreul.
sches und Irdisches und dient als Mittler des Göttlichen. Persönlich übernimmt die
Nicht zu vergessen viele namhafte Künstler wie Van Gogh, Paul Klee, Wassily Kandins-
Himmelskönigin Maria diese „Vermittlerfunktion“ - in einen blauen Mantel gehüllt.
ky und Bauhaus-Guru Josef Albers, der mit seinen „Interaction of Colours“ großen
Zum anderen wird die Exklusivität der Farbe Blau damals ausschlaggebend gewesen
Einfluss auf die Ästhetik des 20. Jahrhunderts hatte.
sein, dass Künstler einen ultramarinblauen Mantel als Erkennungszeichen für die
Heilige Mutter Gottes wählten. Blau war schon immer eine rare und äußerst wertvol-
Aufgeklärt ist das Phänomen Farbe weiterhin nicht. Neben vielen Fragezeichen gibt es
le Farbe. Künstler verwendeten verschiedene Pigmente wie Kobalt-, oder Preußisch-
jedoch eine Gewissheit: Farbe lebt nur aus dem Kontrast mit einer anderen Farbe. Farben
blau, aber das kostbarste unter ihnen war das Ultramarinblau aus dem seltenen Halb-
bauen auf Synthese auf. Bei Gotteswinter bauen wir in der Zusammenarbeit mit Ihnen
edelstein Lapislazuli. Die bis heute beispiellose Intensität und Beständigkeit dieses
auch gern auf diesem synthetischen Prinzip auf. Grund genug künftig die wundersa-
Pigmentes veranlasste die Kirche bis ins 16. Jahrhundert sogar dazu, die Verwendung
men Aspekte zum Thema Farbe einmal in den Vordergrund unserer Kommunikation
dieses Pigmentes in Kunstwerken vertraglich festzulegen.
zu rücken. Gewissermaßen als Doping für ein schöpferisches Miteinander überreichen
Deshalb fehlt zum Beispiel auf dem berühmten von Michelangelo für die römische
wir Ihnen heute – Nomen est Omen – das erste Gotteswerk. Darin eröffnen wir Ihnen
Kirche gemalten Bild „Die Grablegung“ von 1501, das heute in der National Gallery
einmal einen etwas anderen Zugang zum CMYK-Universum und behandeln in dieser
in London hängt, die Mutter Gottes. Die untere rechte Ecke im Bild wurde ausge-
ersten Ausgabe exklusiv die beliebteste Farbe der Welt: die Farbe Blau.
spart, weil kein Lapislazuli lieferbar war. Bei der leeren Stelle blieb es bis heute. Denn
Michelangelo wanderte nach Florenz aus, widmete sich seinem Marmor-David und
NUR WO BLAU DRAUF IST, IST MARIA DRIN
„vergaß“ die blaue Maria.
Mit dem Einzug synthetischer Farben verselbständigte sich diese Tradition. Auch
Seit dem Spätmittelalter steht die Farbe Blau in der sakralen Malerei für die Mut-
im 20. Jahrhundert blieb die Farbe Blau in religiösen Kunstwerken ein Erkennungs-
ter Gottes. Die wenigsten sind sich dessen bewusst, aber die Heilige Maria ist nicht
merkmal für Maria. Das belegen nicht zuletzt viele expressionistische Exponate im
nur wegen ihres prominenten Sohnes ein Hingucker, sondern auch wegen ihrer
Münchner Museumsquartier.
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Technik im Fokus
Gotteswerk
VARIATIONEN IN BLAU
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sich auf die Cyanotypie, die ihnen vielfältige neue Gestaltungsmöglichkeiten bot. Im
Laufe des vergangenen Jahrhunderts geriet der Prozess aber in Vergessenheit und starb
Der monochrome Tonwertreichtum der als Blaupause bekannten Cyanotypie ist heu-
mit der Entwicklung des Kleinbildfilmes fast völlig aus. Wer das aktuelle Workshop-
te noch ungeschlagen. Mit dem Aufkommen photorealistischer Tintenstrahldrucker
Angebot für Fotografen studiert, wird aber feststellen, dass diese alte Methode wieder
erlebt eine längst vergessene Edeldrucktechnik eine Renaissance: Die Cyanotypie. Sie
aus der Klamottenkiste gekramt wird, um neue Akzente zu setzen.
ist eine der ältesten und eine relativ simple monochrome Fototechnik. Das fotographische Druckverfahren wurde 1842 von Sir John Herschel entdeckt, einer der größten
GOLD DER ANTIKE
Naturwissenschaftler und Astronomen seiner Zeit. Dieses erste silberlose Verfahren
basiert auf einer klassischen Redox-Reaktion (Elektronen-Austausch-Reaktion), die
Lapislazuli gehört seit 6000 Jahren zu den exklusivsten Pigmenten der Welt. Der Halb-
durch UV-Strahlung ausgelöst wird. Henschel entdeckte, dass gewisse Eisensalze pho-
edelstein Lapislazuli hat nicht nur wegen seines Namens etwas Magisches. Er geht auf
tosensitiv reagieren und zudem wasserunlöslich sind. Er beschichtete Papier mit einer
das arabische Wort Azul (Himmel) und das lateinische Wort Lapis (Stein) zurück – und
Lösung von grünem Eisenammoniumzitrat und rotem Blutlaugensalz (Kaliumferricy-
diesen Namen trägt er zu Recht: Das Pigment sorgt dank der metallischen Pyrit-Antei-
anid) und belichtete es anschließend mittels UV-Licht. Mit der Belichtung verfärbten
le für eine nie gekannte Tiefe, die es für Jahrtausende zum Symbol all dessen machte,
sich die behandelten Flächen von ihrem ursprünglich gelblichen zu einem grünlichen
was weit weg und auf Erden unerreichbar ist. Die Menschen glaubten, dass sich die
Farbton. Mit Wasser spülte er die übriggebliebene Reaktionssubstanz ab und stoppte
göttliche Kraft, Geborgenheit und das unendliche Leben im Lapislazuli konzentriere.
damit den Belichtungsprozess. Dabei erhielt die getränkte Schicht durch Oxidation
Er diente den Griechen, Römern und Indianern gleichermaßen als Schutzstein, bei
ihre typisch blaue Färbung.
den Ägyptern sowie den süd- und mittelamerikanischen Hochkulturen spielte der La-
Der Tonwertreichtum einer Cyanotypie ist auch heute noch dem eines Schwarz-Weiß-
pislazuli bei Kulthandlungen eine zentrale Rolle. Sogar Napoleon, der Sonnenkönig
Silber-Bildes überlegen, einem Farbbild mit seinen vier Tonwertstufen sowieso. Da die
Louis XIV. und Kaiser Wilhelm I. maßen dem Halbedelstein magische Kräfte zu. Aber
lichtempfindliche Lösung in das Papier eindringt, entsteht das Bild nicht wie bei mo-
nicht nur der Nimbus des Lapislazuli an sich, sondern auch die Gewinnung des Farb-
dernen Silbergelatine-Prints in einer Schicht auf der Oberfläche, sondern direkt im
pigmentes ist bemerkenswert. Der seltene Halbedelstein ist vor allem in Afghanistan
Papier. Die Öffentlichkeit war fasziniert von dem Preußisch Blau, das vom Meißner
in guter Qualität zu finden. In Sar e Sang am Hindukusch, eine der ältesten Minen der
Porzellan bekannt war, aber bisher nur den oberen Gesellschaftsschichten zugänglich
Welt, wird der Stein weiterhin in 3600 Meter Höhe nach traditionellem Verfahren aus
war. Erste Bücher wurden mit diesem Verfahren illustriert und auch Künstler stürzten
den Felsen gesprengt und per Esel in die Täler gebracht. Die Weiterverarbeitung ist seit
Technik im Fokus
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DIE POLNISCHE FOTOGRAFIN MAGDALENA WASICZEK illustrierte mit Ihren atemberaubenden
Makros die schillernden Gesichter der Farbe Blau. Sie wurde für ihre beeindruckenden Naturaufnahmen
bereits mehrfach ausgezeichnet, zuletzt mit dem „International Garden Photographer 2011“.
dem 13. Jahrhundert nahezu unverändert geblieben. Das mit Kalk und Pyrit verunrei-
beindrücke von anderen Lichtquellen genutzt werden: Neon-Straßenbeleuchtung
nigte Ursprungsgestein muss gemahlen und mehrmals mit Wachsen und Harzen ver-
verursacht bei längerer Belichtung einen grünlichen Farbeindruck, normale Glüh-
knetet werden, um die feinen Pigmentteilchen auswaschen zu können. Kein Wunder
birnen verursachen gelblich orange Farben. Die Reste des vorhandenen Sonnenlichts
also, dass schon Dürer das Pigment mit Gold aufwog.
weichen Kontraste zwischen Hell und Dunkel auf.
Seit 1830 behilft man sich mit einem synthetischen Ultramarinblau, das heute etwa
Soviel zu den Fakten. Seit Jahrhunderten wissen wir aber auch, dass Farben bzw.
ein Promille des echten Lapislazuli Pigmentes kostet, aber nicht annähernd das glei-
Licht die Psyche beeinflusst. Blau eignet sich beispielsweise optimal, um Stress und
che Farbspiel aufweist. In den 90er Jahren isolierte eine deutsche Firma das Pigment
Hektik abzubauen. In der Farbtherapie löst diese Farbe nervös bedingte Verkramp-
erstmals mithilfe industrieller Methoden in höchster Reinheit. Damit stehen seit 6000
fungen und senkt den Blutdruck. Violett getöntes Blau klärt zudem Emotionen und
Jahren erstmalig größere Mengen dieses „Gold der Antike“ aus echten Lapislazuli
Gedanken, stimuliert die Intuition und erweitert das Bewusstsein. Kurz, die Transit-
Halbedelsteinen zu erschwinglichen Preisen zur Verfügung. Es handelt sich dabei an-
phase zwischen Tag und Nacht hilft dem Organismus zu entschleunigen. Für viele
geblich um exakt das gleiche Pigment, das beispielsweise auch in der Totenmaske Tut
hat die Blue Hour deshalb geradezu Suchtpotenzial - als nebenwirkungsfreier Tran-
Ench Amuns verwendet wurde.
quilizer sozusagen. Sie hat schon Künstler wie den Belgier Jan Fabre (geb. 1958) dazu
hingerissen, das Schloss Tivoli in Mechelen bei Brüssel mit Millionen Kugelschrei-
WIE IN TRANCE
ber-Strichen einzufärben, um den Rausch dieser besonderen Stunde zu verlängern.
In der Blue Hour, der Zeitspanne zwischen Dämmerung und Nacht, sind Licht und
Falls diese „blauen Wunder“ jemanden dazu inspiriert haben sollten, auch im
Psyche im Ausnahmezustand. Eigentlich gibt es für die so verheißungsvoll klingende
kommerziellen Alltag plakative Akzente jenseits des Mainstreams zu setzen: Das
Blaue Stunde eine ganz leidenschaftslose, weil physikalische Erklärung: Die blaue
war Absicht. Wir sind motiviert die Konsequenzen zu tragen und stellen uns auch
Stunde bezeichnet den Übergang von Dämmerung zur Nacht (und umgekehrt),
in der Konzeptionsphase jederzeit als kreativer Sparringspartner zur Verfügung.
während dem Sonnenlicht mit kurzen violett-blauen Lichtwellen zwischen 380 und
Wie gesagt, mit unserer Expertise ist es wie mit den Farben: Erst im Zusammen-
490 nm entsteht. Die Farbtemperatur der Blauen Stunde liegt zwischen 9000 und
spiel potenziert sich der Effekt.
12000 Kelvin. Fotografen schätzen die besonderen Lichtverhältnisse dieser Phase
sehr, denn im Gegensatz zu Nachtaufnahmen können die unterschiedlichen Far-
Fordern Sie uns heraus. Wir freuen uns darauf.
Gotteswerk
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Rasterweiter Vorsprung
Führend bei Qualität: Die Technik des Rasters
Für ein hochwertiges Druckergebnis braucht es exzellente Materialien, die richtigen Maschinen
und natürlich ein breitgefächertes Wissen. Wer in dieses Raster passt, hat gute Vorraussetzungen.
Und wer viel über die Technik des Rasters weiß, ist in Sachen Qualität immer einen Schritt voraus.
TEXT Rolf Gehrke
A
bgesehen vom tiefenvariablen oder flächentiefenvariablen Tiefdruck sowie NIP-Verfahren (unterschiedlichste Digitaldruckverfahren) können die meisten Druckverfahren (Hoch- und
Flachdruck) keine Halbtöne darstellen, sie sind durch die Anzahl der vorhandenen Farbwerke im technischen Aufbau der
Druckmaschinen in der Farbwiedergabe begrenzt.
Beispiel: Cyan, Magenta, Yellow und Schwarz plus 5tes, 6tes usw. Farbwerk für Sonderfarben. Prinzipiell gibt es bei den analogen Druckverfahren nur druckende oder
nichtdruckende Stellen – keine echten Halbtöne. Die vorhandenen Steuerungen
der analogen Druckmaschinen lassen es nicht zu, zu bestimmen ob wenig oder viel
Farbe an einem Bildpunkt verdruckt wird. Als Lösung werden Texte, Bilder und
Grafiken – sofern diese nicht ausschließlich aus den reinen Druckfarben bestehen
– zur Darstellung verschiedener Graustufen oder Farbtöne gerastert.
RASTER, DER ENTSCHEIDENDE PUNKT UM
INFORMATION AUFS PAPIER ZUBRINGEN.
1881 erfindet Georg Meisenbach das autotypische (selbstbildende) Rasterverfahren. Mit Hilfe eines strukturierten
Gitternetzes ist erstmals eine wiederholbare Rasterung,
eine halbtonartige Wiedergabe, möglich. Ein Glasgravurraster diente dabei zum zerlegen von Halbtonvorlagen
(z.B. Fotografie oder Gemälde) auf fotografischem Wege
in unterschiedlich große druckbare Rasterpunkte. Sind
die Rasterstrukturen (Rasterweite) fein genug gegenüber
dem Betrachtungsabstand, so wird durch die integrierende
Wirkung des Auges das Bild geglättet. Die Nähe der Rasterpunkte zueinander wird durch den Begriff Rasterweite
(oder Rasterfrequenz) definiert. Das Auge kann bei normalem Leseabstand ab einem 60er-Raster die einzelnen
Punkte nicht mehr erkennen. Dementsprechend werden
wir bei der Betrachtung bedruckten Materials ständig getäuscht.
Halbtonoriginal
Rasterung
Druck
Verschmel-
zung der Punkte bei der Betrachtung.
Diese analoge Technologie, mit Hilfe eines Distanz- oder
Kontaktrasters in der Reprokamera ein Rasterbild zu erzeugen, ist heute nur noch sehr selten (Museum der Arbeit)
anzutreffen.
Bei der heute vorhandenen digitalen Arbeitsweise dient ein
sogenannter Raster Image Processeor (RIP) zur elektronischen Rastererzeugung. Das Grundprinzip, daß die HellDunkel-Eindrücke die Variationen der Rasterpunktgröße
definieren, ist immer noch identisch. Durch Einsatz von
Hochleistungsrechnern, verbunden mit Spezial-Software,
ist man heute in der Lage unterschiedlichste Rastervariationen zu generieren, die das Erscheinungsbild eines Druckproduktes immer halbton-ähnlicher werden lässt.
AM Raster in rund, quadratisch und elliptisch mit bis zu
Rasterweiten von 150 Punkten, FM Raster der zweiten Ge-
HALBTONORIGINAL
DRUCK
RASTERUNG
VERSCHMELZUNG DER PUNKTE BEI DER BETRACHTUNG.
neration und sogenannte Hybrid-Raster, die beide Rastersysteme, miteinander kombinieren, lassen heute jede Variante, zu um auf den unterschiedlichsten Bedruckstoffen
mit extrem unterschiedlichen Oberflächeneigenschaften
qualitativ hochwertige Druckergebnisse zu erstellen.
Die rasante Technologieweiterentwicklung im Bereich der
Druckvorstufe wie auch im eigentlichen Druckprozess, die
Standardisierungsbemühungen (FOGRA, UGRA, bvdm,
ISO, ECI) der vergangenen 10 Jahre, die Einführungen der
unterschiedlichsten ProzessStandards (ISO, PSO, PSR, PSD
usw.) lassen kaum noch Spielraum bei der drucktechnischen Abwicklung zu.
DIE QUALITÄT IST FAST SCHON
VORPROGRAMMIERT
Dennoch ist der Mensch, der fundierte Kenntnisse über
das Zusammenspiel zwischen Maschine, Farbe und Bedruckstoff (Tonwertzuwachs und Kennlinien), über die
Entstehung von Bild- und Raster-Moirè (Winkel und
Punktform), über Rasterstrukturbildung im Zusammenspiel zwischen Rasterweite und Bildauflösung besitzt ausschlaggebend dafür, dass das gewünschte Druckergebnis
auch qualitativ hochwertig ausfällt. Die Repro, das Litho,
das Druck-PDF wird oftmals ohne ausreichende Information über den Druckprozess erstellt. Bildauflösungen, die
zu den unterschiedlichen Rastersystemen passen und somit
einen großen Anteil an der Wiedergabequalität im Druck
haben, werden oftmals auf Grund von falschen oder nichtvorhandenen Informationen falsch eingestellt bzw. berechnet. Sehr schade, denn ein Teil der vorhandenen Wiedergabequalität, die in den Bild- und Seitendaten vorhanden ist,
kann dadurch verloren gehen.
Die technischen Entscheidungsmechanismen im gesamten
Bereich der Printproduktion haben sich in den letzten zwei
Jahrzehnten stark geändert, durch die vorhandene und
akzeptierte Standardisierung sind die Diskussionen über
Datenaufbau und ihre Struktur, über Farbprofile, über den
eigentlichen Druckprozess und seine Toleranzen beseitigt.
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Durch die mittlerweile flächendeckende Verbreitung von CTP-Anlagen und nicht
zuletzt durch den steigenden Einsatz von unterschiedlichsten Digitaldrucksystemen ist die Frage, mit welchem Rastersystem wird denn das beste Druckergebnis
erzeugt, nicht mehr für alle am Herstellungsprozess beteiligten Personen zu beantworten.
ZUNEHMEND WILL VON DER TECHNIK KEINER MEHR WAS
WISSEN, SIE MUSS FUNKTIONIEREN!
Auftraggeber, Kreative und Produktioner diskutieren oftmals schon sehr früh über
unterschiedlichste Bedruckstoffe, über Materialoberflächen, über Glanz oder Matt,
über die Haptik der Substrate, doch über die technische Möglichkeit, durch Variation von verschiedenen Rastermodellen die Qualität im Visuellen zu steigern, wird
äußerst selten gesprochen.
Fertigungsstrukturen haben sich gewandelt
Analog oder Digital, Einfluss hat das Druckverfahren
Einfluss der Standardisierung
Die Qualität ist fast schon vorprogrammiert
Entscheidungsmechanismen haben sich geändert
Technik muss funktionieren
Durch die Wahl des falschen Rasters kann die Qualität eines Bildes zerstört werden!
Die Erfahrung des Druckers ist ausschlaggebend!
Technik im Druck
Gotteswerk
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Riesenrad in XXS
SO KLEIN UND DOCH SO WICHTIG: Im Druckerhandwerk ist das richtige Werkzeug eine elementare
Vorraussetzung. Den runden Anfang in unserer Serie der prominenten Winzlinge macht ein OrigamiGroßmeister – das Perforationsrad.
Origami kommt
aus
dem
entstehen exakte Fal-
Japani-
ten für gleichmäßige
schen und bezeichnet
Klebebindungen.
die Kunst des Papierfaltens.
Denn,
so wichtig es auch ist, kann das
Doch das hat nichts mehr mit dem
Perforationsrad nur für diese Art von
klassischen Papierflieger gemein: Durch Falten
Bindung verwendet werden. Bei Klammerheftung
an den richtigen Stellen entstehen komplizierte Figuren und kunstvolle
beispielsweise wird die Rilltechnik bevorzugt. Auch bei der Herstellung von
Kompositionen ohne zusätzliche Klebe-Hilfsmittel. Auch in der Drucktechnik sind
speziellen Produkten wird nicht das klassische Perforationsrad verwendet, sondern
exakte Falten wichtig. Dafür sind in erster Linie die Falzmaschinen zuständig. Sie
eine Untergruppe, die mit mehr Takt zur Sache geht: Das Taktperforationsrad. Seine
machen aus einfachen Bögen mehrere Seiten. Und damit dieser Prozess glatt über
Dienste sind u.a. bei abreißbaren Postkarten gefragt, die nur an einer bestimmten
die Bühne geht, brauchen sie Hilfe von einem kleinen Werkzeug: das Perforations-
Stelle perforiert werden. Nichtsdestotrotz ist das klassische Perforationsrad immer
rad. Sein Job ist genauso einfach wie essentiell. Das kleine Rad verhindert, dass beim
noch eine Klasse für sich. Schließlich gibt es mindestens 10 Variationen hinsichtlich
Bearbeiten der Bögen Quetschfalten entstehen. Und es hat Power: Bei einem 16-Sei-
Größe und Anzahl der Zahnungen und jede Variation ist ein Einzelstück. Detailge-
ter schafft es 6000-8000 Bogen pro Stunde. Dafür arbeitet es mit einem starken
treu und in bester Qualität in der Heidelberger Druckmaschinenschmiede gefertigt,
Partner zusammen: dem Gegenmesser. Nur durch die gegenseitige Stabilisierung
ist das „kleine Werkzeug“ somit seinen hohen Preis wert.
2
2012
Kommt Ihnen das bekannt vor? Wenn ja, dann werden
Sie in der zweiten Ausgabe garantiert etwas erfahren, was
sie darüber noch nicht wussten. Wenn nicht, dann sagen
wir nur soviel: Das ist unser nächster kleiner Wichtigtuer
unter den elementaren Werkzeugen.
Elementar im Detail
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Vorhang auf für „Max Joseph“: Bei der Gestaltung des Magazins der Bayerischen Staatsoper
können die Spezialisten von Gotteswinter immer wieder aufs Neue zeigen, was in ihnen steckt.
Ganz schön anspruchsvoll, dieser „Max Joseph“. Er lässt
nur die Elite für sich arbeiten. Ausschließlich erstklassige Journalisten und Fotografen stellen in jeder Ausgabe des Magazins ihr kreatives Können unter Beweis.
Mit individuellen, hochqualitativen Drucklösungen ist
Gotteswinter beim Druck natürlich erste Wahl und deshalb regelmäßig an der Gestaltung des Heftes beteiligt.
Ein schönes Beispiel ist die Sonderausgabe, die anlässlich der Münchener Opernfestspiele produziert wurde.
Mit dem schimmernden 7-Farbdruck auf dem Titel, der
Passgenauigkeit der Heißfolienprägung und dem Naturpapier des Schubers zeigte sich der Grafische Betrieb
souverän dieser Herausforderung gewachsen. Im letzten
Jahr wurde das Engagement auch gebührend belohnt:
„Max Joseph Ausgabe - Pfui Teufel“ gewann den „Best
of Corporate Publishing“ Preis 2010. Und auch, wenn
es für die Sonderausgabe noch keine offizielle Auszeichnung gab, steht der fesche „Max Joseph“ seinem Namensvetter König Maximilian I. Joseph von Bayern an
Glamour in nichts nach.
Lust bekommen auf Mozart, Puccini und Co?
Die Bayerische Staatsoper hat sie alle.
Gönnen Sie sich etwas Besonderes und erleben
Sie Musik in ihrer schönsten Form. Das aktuelle
Programm und mehr finden Sie unter
www.bayerische.staatsoper.de
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Ausgezeichnet in Qualität
Raffiniert verpackt: Der Schutzumschlag mit Schuber aus
hochwertigem Naturpapier setzt das Titelthema schlicht und edel in Szene.
Glänzender Blickfang: Der Veredelungsdruck mit Heißfolie.
Gotteswerk
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Ach Gott, schon zu Ende?
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www.gotteswinter.de.
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Und wir hoffen, Sie ha-
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oder unter 089 3237070.
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J. Gotteswinter GmbH, Grafischer Betrieb, Joseph-Dollinger-Bogen 22, 80807 München, Tel.: 089 323707-0, Fax: 089 323707-10, service@gotteswinter.de, www.gotteswinter.de
Impressum GOTTESWERK Magazin der J. Gotteswinter GmbH, Grafischer Betrieb, www.gotteswinter.de, V.i.S.d.P.: Helmut Gahse REDAKTION Bernd Weber, Inga Rykowa, Gregor Türk, AUTOREN Antonia Wallner, Antje Hiel, Rolf Gehrke FOTOGRAFEN Maximilian Prechtel, Magdalena Wasiczek
ART DIREKTION & DESIGN FEUER AG, Gregor Türk, Balanstraße 73, Gebäude 9, 81541 München, Tel.: 089 358050 - 3, office@feuer-ag.de, www.feuer.ag