Das BIOS (Basic-Input-Output
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Das BIOS (Basic-Input-Output
IT-Systeme Der Bootvorgang – Das BIOS Das BIOS (Basic-Input-Output-System) BIOS beim IBM-kompatiblen PC Das BIOS ist das erste Programm, welches beim Starten des Rechners ausgeführt wird. Es läuft bereits vor dem Start des Betriebssystems ab. Windows- und Linux-Rechner können auf dasselbe BIOS zurückgreifen. Das BIOS ist ein Programm, das in einem Festspeicher (ROM, EPROM oder Flash-Speicher) abgelegt ist. Es initialisiert die Hardware, lädt das eigentliche Betriebssystem (z. B. von der Festplatte) und enthält auch eine Sammlung von Ein-/Ausgaberoutinen, auf die das Betriebssystem später zurückgreifen kann. Damit implementiert die BIOS-Software die unterste Schnittstelle zwischen Hardware und der höher liegenden Software. Hauptaufgaben Das BIOS übernimmt den Selbsttest und die Initialisierung des Computersystems und dessen Komponenten beim Einschalten. Die Start-Up-Routinen werden automatisch beim Einschalten des Rechners ausgeführt - Power On Self Test (POST) - Initialisierung - Boot-Routine: Sie lädt den Code im allerersten Sektor (MBR: Master Boot Record) einer Diskette, Festplatte, USB-Stick o. ä. und übergibt ihm die weitere Kontrolle für den Startvorgang Zusätzliche Aufgaben Vor allem unter MS-DOS stellte das BIOS noch Routinen bereit die es erlauben während der Laufzeit Systemkomponenten zu steuern und mit ihnen Daten auszutauschen. Die dortige Hardware-Interrupt- und Dienstprogrammverwaltung bilden die eigentliche Schnittstelle zwischen Hardware und Software. Heutige Betriebssysteme übernehmen diese Aufgaben selbst. Sicherheit Das BIOS ist die 2. Sicherheitsstufe, welche zum Starten eines Computers Ein/Aus geschaltet werden kann. Als erstes gibt es die manuelle Sicherung, mit Schlössern o. ä. Im BIOS Setup kann eine Passwortabfrage für das Starten des BIOS ein-/ausgeschaltet werden, welches nur auf den ersten Blick eine Sicherung des Systems darstellt, denn diese Einstellungen können gelöscht werden, indem man den Computer vom Netz nimmt, die BIOS-Batterie entfernt und wartet bis sich der Speicher auf Null gestellt hat und alle Einstellungen damit auf Standard stehen. Seite 1 IT-Systeme Der Bootvorgang – Das BIOS BIOS und freie Software Aus Freisoftware-Sicht gibt es nichts am BIOS, was nicht auch das Betriebssystem übernehmen und sogar meist besser machen könnte. GNU/Linux greift daher nicht auf die speicherresidenten Routinen des BIOS zurück, sondern verwendet stattdessen eigene. So kann Linux auf eine Festplatte zugreifen, egal, ob sie im BIOS-Setup angemeldet ist oder nicht. Die Aufgabe des BIOS reduziert sich somit darauf, den Bootloader zu starten. Auch unter Windows-Versionen ab Windows NT wird das BIOS heute hauptsächlich noch für den reinen Startvorgang gebraucht. Die verschiedenen BIOSe der verschiedenen PCs sind im Regelfall proprietäre (d. h. nicht freie) Software, was große Sicherheitsrisiken birgt. So erlaubt es beispielsweise das BIOS der Xbox nicht, andere Software als die von Microsoft zugelassene zu starten. Desweiteren ist zu befürchten, dass im Zuge von DRM zukünftig im BIOS Einschränkungen der Handlungsfreiheit des Benutzers verankert werden. Es ist theoretisch möglich, den ROM-Baustein, auf dem das BIOS abgelegt ist, zu ersetzen oder zu überschreiben, um so z. B. den Linux-Kernel direkt aus dem ROM heraus zu starten, ohne BIOS. Die Vorgehensweise ist jedoch von der jeweiligen Hauptplatine abhängig und somit nicht ganz einfach. Ist das BIOS austauschbar? Da das BIOS direkt mit der Hardware zusammenarbeiten muss ist es von der CPU und vom Mainboard abhängig wie dessen Routinen implementiert sind. Das BIOS muss also so programmiert sein, dass es mit der dafür vorgesehenen Hardware kooperieren kann. Daher ist es nicht beliebig austauschbar. Die Schnittstelle zur Software ist dagegen immer gleich. Dies ist die Voraussetzung dafür, dass PC-Software, unabhängig davon, auf welchem PC-System sie eingesetzt wird, funktioniert. Es gibt Standards, die festlegen, wie sich das BIOS gegenüber der Software zu verhalten hat. Beim Startvorgang eines Rechners kann man sich in ein BIOS-Menü, das so genannte Setup, einklinken und dort verschiedene Einstellungen vornehmen. BIOS Einstellungen Im Normalfall sollte man an den Einstellungen des BIOS nur wenig ändern. So ist der Aufruf der Einstellungen sehr selten notwendig und mit Vorsicht zu genießen, da falsche Einstellungen zu schwer nachvollziehbaren Fehlfunktionen des Rechners führen können. Wie man in das Setup-Programm des BIOS gelangt wird meist während des Boot-Vorgangs kurz eingeblendet. Oft ist dazu während des Rechnerstarts ein Druck auf die Entf-Taste oder die F2-Taste notwendig. Ausnahmen sind im Handbuch des Bios/Mainboards beschrieben. Bei Schwierigkeiten kann man im BIOS durch die Option „Load Setup Defaults“ die Standardeinstellungen des Herstellers zurückholen. Falls diese Option nicht funktioniert, kann man bei manchem BIOS mit „Load BIOS Default“ eine Minimalkonfiguration herstellen, bei der die Betriebssicherheit des Rechners an oberster Stelle steht, dafür die Leistung des Rechners entsprechend stark abnimmt. Da während der Benutzung des Setups die deutschen Tastatur-Treiber noch nicht geladen sind (denn diese sind Teil des Betriebssystems), muss man bei der Bestätigungsfrage auf einer deutschen Tastatur für Yes statt des „Y“ das „Z“ drücken. Seite 2 IT-Systeme Der Bootvorgang – Das BIOS Das BIOS Setup Fast alle BIOSse sind mit der gleichen oder zumindest ähnlichen Menüstruktur aufgebaut. Standard CMOS Setup Hier stehen die grundsätzlichen Einstellungen des BIOS. Sie finden hier die Festplatten und sonstige Laufwerke. Die Grafikeinstellungen, das Datum und die Uhrzeit. BIOS Features Setup Man findet im „BIOS-Feature-Setup“ bzw. „Advanced CMOS Setup“ viele Möglichkeiten zum groben, aber effektiven Tuning. So lässt sich z. B. der First- und Second-Level-Cache aktivieren/deaktivieren. Wenn nur einer von beiden abgeschaltet ist, hat man schon massive Leistungseinbrüche zu verzeichnen. Es lässt sich Shadow-Memory, Schnittstellen und EIDE-Controller konfigurieren sowie der Bootvorgang einstellen. Die im Setup aufgeführten Optionen können selbstverständlich von BIOS zu BIOS variieren. Deshalb muss jeder Anwender das für sich passende BIOS suchen. Chipset Features Setup Sie befinden sich hier in den tiefsten Tiefen der Chipsatz-Spezifizierung. Es gibt unzählige Möglichkeiten für Einstellungen, von denen viele jedoch gar nicht zu finden sind weil der Hersteller sie mit bestimmten Werten versehen und dann versteck hat. Vieles ist möglich, bringt aber nicht immer den überwältigenden Tempogewinn der in so manchen Tips & Tricks versprochen wird. Vielmehr muss man aufpassen dass das System nach den Veränderungen noch lauffähig bleibt. Dazu muss man wissen welche Werte eingestellt werden dürfen. Dies ist von der verwendeten Hardware abhängig. PnP and PCI Setup Dies ist die Seite für Plug and Play. Das „PnP and PCI Setup“ kontrolliert die Vergabe von Systemressourcen wie IRQs und DMAs. Bei IRQ-Problemen finden Sie meistens diesem Bereich die Lösung. Wenn das System einwandfrei läuft sollte man hier am Besten nichts ändern. Falls Sie aber alte ISA-Karten verwenden, die nicht über PnP konfiguriert werden, können hier entsprechende Reservierungen vorgenommen werden. Integrated Peripherals In diesem Setup kann die auf dem Mainboard vorhandene Harware an- oder abgeschalten sowie konfiguriert werden. Es können zusätzliche IDE-Parameter eingestellt, sowie die EIDE-Ports konfiguriert werden. Die der Hardware beiliegende Dokumentation (hoffentlich auch auf deutsch!) ist dafür unbedingt zu beachten. Power Management Setup Dies ist der Bereich für all diejenigen, welche ökologisch mit ihrem PC arbeiten wollen. Mit der Einstellung „user define“ bekommt man die Möglichkeit alles anzupassen was es im Stromsparbereich einzustellen gibt. Seite 3 IT-Systeme Der Bootvorgang – Das BIOS BIOS-Update Ziel eines BIOS-Updates: • Unterstützung neuer Hardware-Komponenten (z. B. größere Festplatte, schnellere Grafikkarte, neuer Prozessor, ...) • Unterstützung von alter Hardware durch neuere Betriebssysteme • Beseitigen von Fehlern --> stabileres System Vorgehensweise beim BIOS-Update: • Auf der Homepage des Herstellers neueste BIOS-Version und das zugehörige Flashwriter-Utility herunterladen. • Altes BIOS sichern, neues BIOS einspielen (Vorgehen ist in der Regel auf der Homepage des Herstellers beschrieben) • Neustart des Rechners (evtl. müssen die CMOS-Einstellungen erneuert werden). ACHTUNG Ein mißglückter Update-Vorgang (z. B. durch einen Stromausfall oder eine falsch heruntergeladene BIOS-Version) führt in der Regel zu einem Totalausfall des Systems! Seite 4