Zur Pressemitteilung - Strategieplattform Power to Gas

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Zur Pressemitteilung - Strategieplattform Power to Gas
Presseinformation
Power to Gas: Fortschritte in Regionen, Hindernisse in Bundesgesetzen
dena-Potenzialatlas identifiziert vier Schwerpunktregionen / Strategieplattform empfiehlt
Gesetzesänderungen / Kuhlmann: Weichen stellen für Klimaschutz und Zukunft der Energiewende
Berlin, 16. Juni 2016. Vier Regionen in Deutschland sind besonders geeignet als Standort für die Umwandlung
von erneuerbarem Strom zu Gas (Power to Gas): Unterelbe-Weser-Ems, Mitteldeutschland-BerlinBrandenburg, Neckar und Rhein-Main-Ruhr. Das geht aus einem Potenzialatlas hervor, den die
Strategieplattform Power to Gas der Deutschen Energie-Agentur (dena) erstellt hat. Um die Marktentwicklung
voranzubringen, müssten aber die gesetzlichen Rahmenbedingungen an mehreren Stellen verbessert werden.
„Power to Gas ist eine Schlüsseltechnologie für den Klimaschutz und die Energiewende“, sagt Andreas
Kuhlmann, Vorsitzender der dena-Geschäftsführung. „Alle reden davon, wie wichtig es ist, erneuerbare
Energien in allen Sektoren nutzbar zu machen – nicht nur im Stromsektor, sondern auch in der Mobilität, der
Industrie und in Gebäuden. Sektorkopplung heißt das Zauberwort und Power to Gas ist dafür eine gute und
verfügbare großtechnische Lösung. Mit unserem Potenzialatlas bieten wir Entscheidern in Politik und
Wirtschaft eine wichtige Informationsgrundlage. Für eine schnelle und signifikante Senkung der
Treibhausgasemissionen muss der Marktzugang für Power to Gas endlich erleichtert werden. In manchen
Regionen gibt es auch vielversprechende Initiativen. Doch in der nationalen Gesetzgebung sind noch einige
Hindernisse aus dem Weg zu räumen.“
Politische Rahmenbedingungen: Mehrwert von Power to Gas anerkennen
Die dena empfiehlt unter anderem, Power-to-Gas-Anlagen beim Bezug von Strom nicht länger mit Abgaben
für Letztverbraucher zu belasten. Denn Strom werde durch Power to Gas nicht verbraucht, sondern
umgewandelt, gespeichert und für andere Nutzungen zugänglich gemacht und fungiert somit als
Energiespeicher. Diese Änderung wäre mit dem neuen Strommarktgesetz möglich. Ohne
Letztverbraucherabgaben würde sich die Kostenbilanz von Power-to-Gas-Anlagen entscheidend verbessern.
Wichtig sei auch die Übertragung der EU-Richtlinie über die Qualität von Kraftstoffen (Fuel Quality Directive)
in deutsches Recht. Dadurch würden Kraftstoffe, die aus erneuerbarem Strom gewonnen werden, als
Biokraftstoffe eingestuft. Außerdem sollten im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) Anreize geschaffen
werden, nicht integrierbaren Strom aus Windkraft- und Solaranlagen mit Hilfe von Power to Gas zu speichern.
Die aktuelle EEG-Novelle klammere diesen Punkt jedoch komplett aus.
Regionen mit Potenzial und Initiative
In den vier Schwerpunktregionen kommen mehrere günstige Faktoren zusammen: Verschiedene
Pilotprojekte bestehen bereits und weitere sind geplant. Standorte für die Erzeugung von Strom aus
erneuerbaren Energien und für die Nutzung von Wasserstoff und Methan aus Power to Gas sind vorhanden
und lassen sich gut miteinander verbinden. Wichtig sind dabei insbesondere Perspektiven für die Nutzung von
Wasserstoff und Methan in der Mobilität, weil Power to Gas in diesem Sektor die besten Marktchancen hat.
Auch die Anbindung an Standorte der Chemieindustrie wirkt sich positiv aus, wenn dort Wasserstoff
gebraucht wird.
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Schließlich zeichnen sich die Schwerpunktregionen dadurch aus, dass die Landespolitik die bereits
vorhandenen Spielräume nutzt und den Ausbau von Power to Gas anstrebt. Nordrhein-Westfalen unterstützt
zum Beispiel Brennstoffzellenbusse im öffentlichen Nahverkehr und Wasserstoffantriebe im Schienenverkehr.
Ähnliche Initiativen haben Hessen, Hamburg und Niedersachsen ergriffen. Baden-Württemberg fördert den
Ausbau der Wasserstoffinfrastruktur, insbesondere im Zusammenhang mit Brennstoffzellenfahrzeugen. Auch
in Berlin ist der Ausbau von Wasserstofftankstellen geplant. Brandenburg bereitet eine Förderrichtlinie für
Energiespeicher vor, in der unter anderem Power to Gas einen Schwerpunkt bilden soll.
Um Power to Gas in den Schwerpunktregionen weiter voranzubringen, sollte die Zusammenarbeit der
verschiedenen Akteure in Bund, Ländern, Kommunen, Wirtschaft und Forschung verstärkt werden.
Über den Potenzialatlas
Im Potenzialatlas Power to Gas hat die dena mit ihren Partnern untersucht, welche Anwendungen und welche
Regionen in Deutschland die besten Voraussetzungen für die Marktentwicklung bieten und was getan werden
muss, um die Rahmenbedingungen zu verbessern. Für die Analyse wurden Experten aus Politik,
Unternehmen, Verbänden und Forschung befragt und zahlreiche Studien ausgewertet. Der Atlas soll es
Unternehmen erleichtern, geeignete Standorte für Power-to-Gas-Anlagen zu finden. Politische
Entscheidungsträger können anhand der Informationen regionale Einsatzmöglichkeiten für Power to Gas
besser einschätzen.
Der Potenzialatlas wird am 21. Juni auf der Jahreskonferenz der Strategieplattform Power to Gas in Berlin
öffentlich vorgestellt. Eine Zusammenfassung ist unter www.powertogas.info vorab verfügbar. Die
vollständige Fassung wird am 21. Juni auf dieser Webseite kostenfrei zum Herunterladen bereitstehen.
Über Power to Gas
Beim Power-to-Gas-Verfahren werden mit Hilfe von erneuerbarem Strom Wasserstoff oder Methan erzeugt. Als
spartenübergreifende Systemlösung kann Power to Gas entscheidend dazu beitragen, erneuerbare Energien
in die verschiedenen Energieverbrauchssektoren zu integrieren. Zum Beispiel können die über Power to Gas
hergestellten Gase in der Industrie, im Verkehr und in der Wärmebereitstellung fossile Energieträger ersetzen.
Darüber hinaus ermöglicht Power to Gas, die große Kapazität des Erdgasnetzes als Speicher für nicht
integrierbaren Strom aus erneuerbaren Energien zu nutzen. Perspektivisch kann Power to Gas unter Nutzung
des Erdgasnetzes als Langzeitspeicher dienen.
Über die Plattform
Die Strategieplattform Power to Gas setzt sich für die Weiterentwicklung der Systemlösung Power to Gas ein.
Sie wird von der dena gemeinsam mit 37 Partnern aus Wirtschaft, Forschung und Verbänden umgesetzt.
Weitere Informationen zur Strategieplattform und ihren Partnern unter www.powertogas.info.
Pressekontakt:
Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena), Dr. Philipp Prein, Chausseestraße 128 a, 10115 Berlin
Tel: +49 (0)30 72 61 65-641, Fax: +49 (0)30 72 61 65-699, E-Mail: presse@dena.de, Internet: www.dena.de
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