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Seite: 10 NIEDERSÄCHSISCHES WIRTSCHAFTSJOURNAL September/Oktober 2014 GESUNDHEIT + BERUF |N A C H G E F R A G T : D R . M A R I O K R A U S E , D Z I P G M B H Im DZIP, dem Deutschen Zentrum für Individualisierte Prävention und Leistungsverbesserung in Hannover, haben sich Fachärzte, Coaches und Therapeuten auf die Bereiche der Prävention, der Leistungssteigerung und der Therapie von Burnout-Erkrankungen - insbesondere für Führungskräfte und Leistungsträger - spezialisiert. Durch präzise Diagnostik und individualisierte, ganzheitliche Therapien werden vorbeugende Maßnahmen sowie punktuelle "Boxenstopps" für Manager, Geschäftsführer und Inhaber von Familienunternehmen geboten, bei denen "on the Job" behandelt wird und so eine Weiterarbeit in der Firma mit nur kürzesten Unterbrechungen möglich sein soll. DZIP-Leiter Dr. Mario Krause erläutert im NWJ-Gespräch mit Hans-Ulrich Felmberg die Hintergründe und den Behandlungsansatz bei Stress und Burnout. Lebensumstände insgesamt an. Unsere Behandlungsmethodik umfasst die medizinische und die persönliche Sphäre. Wir entwickeln nicht nur individuelle Strategien zur Verhaltensänderung und Lifestyle-Anpassung, sondern unterstützen durch medizinische Diagnostik und Behandlung." NWJ: Und da spielt einiges hinein von der Ernährung bis zur Bewegung, Sport und dergleichen. Nun haben Sie sich auf Führungskräfte, Unternehmer, spezialisiert - wie muss man sich das vorstellen? | Krause: "Der Ansatz bei uns ist fol- NWJ: Wo liegen die Ursachen für die häufig anzutreffende Diagnose "Burnout", die nach aktuellen Studien vermehrt gestellt wird? Dr. Mario Krause, Leiter des Deutschen Zentrums für Individualisierte Prävention und Leistungsverbesserung, DZIP GmbH |Dr. Mario Krause: "Wir leben sicherlich in einer absoluten 'Turbo-Welt'. Sie und ich, im Prinzip jeder von uns merkt, dass viele, fast alle Sachen, schneller und schneller laufen. Das setzt uns enormen Anforderungen aus. Daraus entwickeln sich immer häufiger Stress- und stressbedingte Reaktionen, die in eine BurnoutSituation führen können. Studien, DZIP IN HANNOVER BIETET FÜHRUNGSKRÄFTEN die den schnellen Wandel und die neuen Ansprüche in der Arbeitswelt ANTI-STRESS-BEHANDLUNGEN "ON THE JOB" aufzeigen - mit Fokus auf die mentale Beanspruchung durch Innovationen und neue Technologien - diese Studien gibt es zuhauf." überfordert. Das wiederum ist von kuschelig, und plötzlich stellen Sie fest, Basierend darauf, lägen Sie eine der Individuum zu Individuum unter- dass das Haus brennt. Es ist logisch, Situation angepasste Abarbeitungsdass Sie - weil Sie wahrscheinlich nicht strategie an den Tag. Das heißt: Ein schiedlich. die Ausbildung haben, mit Feuer um- und dieselbe Situation mit zwei unNWJ: Wann läuft man Gefahr, zugehen - erst einmal Angst und Schrek- terschiedlichen Ressourcen im HinWir wissen mittlerweile, dass genetidass aus Stress "Burnout" wird? sche Unterschiede von einem zum an- ken erleben und eine heftige Stress- tergrund verursacht unterschiedliche |Krause: "Generell ist Stress durchaus deren Menschen bestehen. Der eine oder Panikreaktion entwickeln. Das ist Mengen an Stress und damit mehr oder etwas Normales, vielleicht sogar etwas reagiert entsprechend seiner geneti- eine Überforderung, weil Ihnen die weniger Probleme." Notwendiges. Wir brauchen ihn, denn schen Ausstattung empfindlicher auf notwendigen Ressourcen fehlen, damit die Evolution hätte uns nicht so weit Stress als der andere. Das kann man umzugehen. Wären Sie in der gleichen bringen können, wenn wir nicht mit sich in der Abarbeitung oder Behand- Situation als Feuerwehrmann in dem NWJ: Kann man Techniken erlernen, Stress unsere 'Komfortzone' verlassen lung von stressbedingten Erkrankun- Gebäude, dann hätten Sie bedingt durch um mit Stress umzugehen bzw. diesem hätten. Also: Stress benötigen wir für gen wie Burnout zunutze machen. Ihr Training und Ihr Wissen ganz an- vorzubeugen? die Fort- und Weiterentwicklung. In- Im Grunde genommen hängt es also dere Fähigkeiten erworben. Ihre Persofern könnte man sagen, dass Stress immer davon ab, wie der einzelne mit spektive auf diese Situation wäre eine |Krause: "Ja. Wenn wir bei dem Beispiel normal, alltäglich und hilfreich ist. den Anforderungen umgeht, wie groß andere und sie würden anders damit bleiben, könnte man sich eine Technik Problematisch wird es dann, wenn seine Ressourcen sind und wie lange umgehen. Als Feuerwehrmann sähen aneignen, den Brandherd besser zu erStress ein bestimmtes Quantum über- die Stressbelastung andauert. Vielleicht Sie es als Challenge, als Herausforde- kennen und damit umzugehen, weil schreitet und unsere eigenen Ress- ein kleines Beispiel: Stellen Sie sich vor, rung, die Menschen zu retten, den Feuerlöschstrategien entwickelt wurourcen damit umzugehen, einfach Sie sitzen in ihrem Büro, haben es ganz Brand schnellstmöglich zu löschen. den. Andererseits: Wenn jemand aufgrund seiner Veranlagung nicht die Möglichkeit hat, eine bestimmte Technik zu entwickeln, dann müsste man überlegen, ob es Alternativszenarien oder alternative Rahmenbedingungen gibt, die einfach weniger Stress verursachen. Wenn wir erkennen, dass jemand stressbedingt einen persönlichen Engpass erlebt, schauen wir uns die Besser rechtzeitig zum Boxenstopp gender: Wir wissen, dass Unternehmer mit einem wirklichen Engpass konfrontiert sind: Zeit und ihre eigene Person. Viele Unternehmen können ohne ihre Führungsperson - der Kopf und das Herz des Unternehmens - nur eine ganz beschränkte Zeit lang weiter existieren. Klassischer Weise ist es so, dass wenn jemand ein Burnout erfährt oder eine Depression, eine schwere emotionale Störung, entwickelt, dann geht diese Person für eine gewisse Zeit in ein Krankenhaus, eine Klinik oder Kurklinik und verbleibt dort in der Regel für zwei bis drei Monate. Damit ist diese Person für acht bis zwölf Wochen schlicht aus dem Verkehr gezogen. Plus: vielleicht schließt sich daran noch eine Phase der Wiedereingliederung an. Das heißt: So eine Person, vielleicht die zentrale Person des Unternehmens überhaupt, fällt für längere Zeit aus. Und das ist die spannende Frage: Kann sich ein Unternehmen das wirklich leisten? Wir haben die Erfahrung gemacht, dass gerade familiengeführte, mittelständische Unternehmen sich diesen Ausfall nicht lange leisten können. Unser Ansatz zielt darauf ab, die Betreuung in den Berufsalltag oder in den Alltag des Unternehmers zu integrieren. Das bedeutet, dass wenn jemand wirklich mit seiner Bereifung runter ist, dann ziehen wir ihn nicht für ein Quartal aus dem Verkehr, sondern er kommt für eine Woche zu einem 'Boxenstopp' zu uns. Wir arbeiten in dieser Woche extrem intensiv daran, seine körperlichen und mentalen Ressourcen zunächst so weit aufzufüllen, dass wir ihn wieder in seine Familie, in sein Unternehmen zurückkehren lassen können - wohl wissend, dass er damit nicht gesund ist. Es ist vielmehr der Beginn einer Übergangszeit, in der er mit einer gewissen Regelmäßigkeit für wenige Tage zu uns kommt und wir ihm mit unserem 'on the Job'-Programm zur Seite stehen. So begleiten wir Unternehmer über sechs bis 18 Monate, bis sich die Si- September/Oktober 2014 NIEDERSÄCHSISCHES WIRTSCHAFTSJOURNAL Seite: 11 GESUNDHEIT + BERUF Die eigene E-Tankstelle auf dem Hof RWE Effizienz bietet E-Mobility-Service für Unternehmen Während Autohersteller eine immer größer werdende Vielfalt an E-Mobilien mit sinkenden Anschaffungskosten und entsprechenden Zuspruch bei den Kunden präsentieren, bietet die RWE Effizienz dazu jetzt die passende Ladeinfrastruktur sowie innovative IT-Services: Mit der Installation einer Ladesäule auf dem Kundenparkplatz könne man jetzt ganz einfach den ersten Schritt in die elektromobile Zukunft machen. "Damit bieten Firmen sowohl Kunden als auch Mitarbeitern die Möglichkeit, Elektromobilität zu erfahren. Der Vorteil: Mit diesem attraktiven Zusatzangebot hebt man sich von Mitbewerbern ab und unterstreicht die innovative Ausrichtung des Unternehmens. Ein Effekt der sich nochmals verstärkt, wenn die Belieferung der Ladesäule mit Ökostrom von RWE erfolgt", betont Stefan Ballmann, Vertrieb Hannover, RWE Vertrieb AG. Wie wird aus Stress ein Burnout? Die Zeit wird knapp, die To-do-Liste immer länger: Die Anforderungen und Erwartungen im Beruf wachsen stetig, da bleiben Zeitdruck und Hektik nicht aus. Und das führt zu Stress. Um leistungsstark und gesund zu bleiben, gilt es Strategien zu entwickeln, mit denen man der Stressspirale entgeht. tuation wieder entspannt. Aber: Der Unternehmer, der Kopf und das Herz des Unternehmens, kann in dieser Phase sein Unternehmen weiter führen. Und das ist ganz wichtig, nur mangelt es an solchen Angeboten. Konventielle Programme bilden die wirklichen Bedürfnisse eines Unternehmers nicht ab, fragen nicht einmal danach, unser Programm hingegen schon." NWJ: Wann kommen diese Unternehmer zu Ihnen - haben viele schon eine ganze Etappe, eine Krankengeschichte hinter sich? Oder wäre es nicht besser, Ihre Einrichtung gleich zu Beginn der Probleme aufzusuchen? |Krause: "Wenn wir es uns wünschen nehmer sehr häufig viel später. Meist dürften, würden wir die Menschen gerne früher kennenlernen, wenn sie sich noch nicht in einer bedrohlichen Stress- und Burnout-Falle befinden. Dafür bieten wir Unternehmern an, bei uns ein einfaches Stress-Monitoring durchzuführen, so dass wir einen Blick in die Zukunft werfen können nach dem Motto: Der Akku hält noch einmal für die nächsten drei, sechs, zwölf Monate, wenn nicht ganz massive Probleme von außen kommen. Damit gibt es wie bei einem Auto eine Art Wartungsintervall, um die Leistungsfähigkeit des Akku zu prüfen. Allerdings begegnen uns die Unter- wenn es richtig um sie herum brennt. Erst dann, wenn die Ehefrau, der Lebenspartner oder der Geschäftspartner sagt: ,So geht es gar nicht mehr. Du musst was tun. Jetzt. Sonst bricht hier alles zusammen.' Dann nehmen wir den Unternehmer von heute auf morgen in unsere ,Boxenstopp'-Woche auf, mit dem Ziel ihn zu stabilisieren, damit es überhaupt weitergehen kann. Wir kennen also durchaus beide Varianten, denn beide gehören zu unserem Alltag. Allerdings unterstützt der präventive Ansatz den Unternehmer am besten, weil dadurch ein Burnout in der Regel erst gar nicht entsteht." Die RWE Effizienz GmbH unterstütze die Unternehmen beim Einstieg in die Welt der Elektromobilität und helfe bei der Auswahl einer passenden Lösung. Eine Ladestation für E-Bikes ermögliche beispielsweise den kleinen Einstieg in die Elektromobilität. Anders als bei Fahrzeugen reichtehierfür eine handelsübliche Steckdose aus. "Für die Versorgung von E-Autos halten wir eine moderne Ladeinfrastruktur bereit, die vom einzelnen Kundenfahrzeug bis hin zur elektrifizierten Unternehmensflotte allen Anforderungen gerecht wird. Die moderne Technik ermöglicht zudem das schnelle und komfortable Laden", betont Ballmann. Unternehmen aus den unterschiedlichsten Bereichen setzten bereits heute auf Elektromobilität. Vor Cafés und Restaurants seien Ladesäulen genauso zu finden wie auf Supermarkt-Parkplätzen oder in Tiefgaragen von Hotels. Aber auch vor Bürogebäuden oder auf dem Werksgelände von Konzernen erhöhten sie die Attraktivität für die Kunden. Denn E-Mobilisten steuerten bevorzugt Ziele an, an denen ihnen Lademöglichkeiten geboten werden. Ein weiterer Pluspunkt: Die Ladesäulen und boxen könnten frei gestaltet werden - etwa mit dem eigenen Firmenlogo. Die Rezidor Hotel Group habe bereits vor zwei Jahren als erste Hotelgruppe in Deutschland die First-Class- Hotels der Marke Radisson Blu mit Ladepunkten für Elektroautos ausgestattet. An den einfach an der Wand zu montierenden RWE eBoxen könnten die Hotelgäste ihre E-Autos fünfmal schneller laden als an einer einfachen Steckdose. Die Möglichkeit zum Aufladen sei dabei bereits im Übernachtungspreis enthalten.