Die Jagdliche Arbeit mit dem Basset Hound
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Die Jagdliche Arbeit mit dem Basset Hound
Die Jagdliche Arbeit mit dem Basset Hound Douglas H. Appleton, wohl einer der hervorragendsten Kenner der Rasse Basset Hound, schreibt: „Der Basset Hound ist tatsächlich ein großer Hund – groß in seinem Herzen, groß in seiner Intelligenz, groß in seiner Ausdauer, groß in seiner Ergebenheit. Niemals habe ich einen hinterlistigen, einen unfreundlichen gekannt, niemals einen, der die Jagd willkürlich aufgegeben und auch niemals einen, der seinen Besitzer jemals im Stich gelassen hätte. Kann man denn positiverer über einen Jagdhund urteilen? In den angelsächsischen Ländern wird niemand auf die Idee kommen, dem Basset Hound den Status eines Jagdhundes ab zu erkennen. Nur hierzulande wird, und dies zumeist von Leuten, die noch nie einen Basset haben arbeiten sehen, oder nie selbst einmal ihren eigenen Houd zu einer jagdlichen Arbeit geführt haben, immer wieder eine solch unqualifizierte Diskussion geführt. Die Entstehung der Rasse liegt im Frankreich des 16. Und 17. Jahrhunderts. Dort wurden bei Hofe auch kurzbeinige Meutehunde für die Niederwildjagd gezüchtet, von welchen noch heute vier Varianten für die Jagd gezüchtet werden. Der Jagdkenner, Jean de Sèlicourt war in seinem Buch „Le Parfait Chasseur“ 1682 voll des Lobes über diese Hunde. Auf den Basset Artesien Normand geht die Entstehung der Rasse Basset Hound zurück. Der erste Basset Hound Wurf in England datiert auf dem Jahr 1867. Wie so oft bei der Entstehung einer neuen Hunderasse, so wurde auch hier experimentiert. Jahrelange Kreuzungsversuche zwischen Bassets und Beagles und Bassets und Bloodhounds brachten schließlich den Basset Hound, den wir heute noch kennen. 1884 gründete sich der Basset Hound Club von England. Danach machte der Basset Hound auf der ganzen Welt Furore. In Deutschland fiel 1957 im Zwinger von M. Droemont der erste Basset Hound Wurf. Bereits 3 Jahre nach Gründung des Basset Hound Clubs in Deutschland haben die ersten Basset Hounds sehr erfolgreich an jagdlichen Brauchbarkeitsprüfungen teilgenommen. Bis Ende der achtziger Jahre war es noch möglich, mit Bassets, die nicht im JGHV anerkannt waren, bei anderen Rasseverbänden, insbesondere aber bei den Kreisverbänden der Landesjagdschutzverbände, an jagdlichen Brauchbarkeitsprüfungen teilzunehmen. Der erste im Leistungsstammbuch des BHC eingetragene Hund ist „Nortington`s Agil“ mit Führer Heinz Vogt mit einer Brauchbarkeitsprüfung, die am 20.09.1970 beim Bayerischen Landesjagdschutzverband abgelegt wurde. Der erste Gratulant war kein geringerer als der bekannte Jagdhunde Ausbilder, Wildmeister Hergt, welcher zuvor schon 2 Beiträge im Basset Hound Heft über die jagdlichen Fähigkeiten dieser Rasse veröffentlicht hatte. Von seiner jungen Basset Hündin sprach der Fachmann, welcher zuvor schon viele Hunde anderer Rassen hatte arbeiten sehen, begeistert von einem „Herrlichen Hund“. Er war überzeugt, dass künftig noch viele weitere Hunde dieser Rasse jagdlich geführt werden würden. Bedauerlicher Weise verstarb dieser engagierte Mann, noch bevor er die jagdliche Arbeit im BHC richtig auf den Weg bringen konnte. Auszüge aus den Beiträgen von Herrn Hergt sowie von seinem Nachfolger, Herrn SchultzeRhonhof finden Sie auf den folgenden Seiten. Nach dem Tode von Herrn Hergt beauftragte die Vorstandschaft des BHC Herrn SchultzeRhonhof, einen sehr erfahrenen Dt. Langhaarzüchter und Leistungsrichter mit der Bildung einer Jagdgebrauchshundekommission im BHC und der Erarbeitung einer Prüfungsordnung. Die Gattin von Herrn Schultze-Rhonhof betrieb den Basset Hound Zwinger „Of Hamhill Forest“, und war seinerzeit 1. Vorsitzende der Landesgruppe Bayern im BHC. Am 01. Februar 1976 beantragte der Vorstand des BHC auf Betreiben von Herrn Oettel die Aufnahme in den Jagdgebrauchshundeverband von Deutschland. Leider wurde die Mitgliedschaft des BHC in diesem Dachverband in der Ära des Vorsitzenden Werner Steinhausen bereits am 08. März 1979 wieder beendet, was ein bedauerlicher Fehler war, welcher bis heute nicht behoben werden konnte. Trotz intensiver Bemühungen des 1984 neu gewählten 1. Vorsitzenden Burkhard Seibel und der Beauftragten für das Jagdgebrauchshundewesen im BHC, die Herren Dr. Karl-Heinz Tillmann und Eduard Gerhäuser, konnte keine Einigung zwischen BHC und JGHV nicht mehr hergestellt werden. Obwohl alle Forderungen des JGHV seitens des BHC erfüllt wurden, lehnte die JGHV Führung eine Wiederaufnahme ab. Viele Mitglieder des BHC ließen sich aber nicht entmutigen und arbeiteten mit ihren Hunden nach der von den Herren Dr. Tillmann und Gerhäuser geschaffenen und von der Mitgliederversammlung beschlossenen PO. Bis heute sind mehr als 250 Hunde im BHC (viele davon in mehreren Prüfungsfächern) jagdlich geprüft. Die von der Jagdgebrauchshundekommission des BHC angebotenen Ausbildungs- und Prüfungsveranstaltungen werden sehr gut angenommen. Wobei insbesondere die seit 14 Jahren jeweils im Oktober stattfindenden jagdlichen Übungswochen in der CZ ständig ausgebucht sind. Eines hat sich seither für die Rasse Basset Hound in Deutschland entscheidend fundamentiert: Durch die intensive jagdliche Arbeit mit den Hunden, konnte die ursprüngliche Funktion dieser so intelligenten und bewegungsfreudigen Rasse erhalten werden! H. Vogt Beauftragter f .d. Jagdgebrauchshundewesen