blickpunkt - Stadt Füssen

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Hans Seiser zieht sich zurück
26. bis 28. Juni
Eine Erfolgsgeschichte
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Juni 2015
www.stadt-fuessen.de
»Schatzkammer im Museum der Stadt Füssen«
Das Kloster im Kloster begeistert die ersten Besucher
Magnus
Kulturamtsleiter Thomas Riedmiller führte bei der Eröffnung durch die neuen
Räume im Museum der Stadt Füssen.
Die Vita S. Magni preist den heiligen Magnus als Glaubensverkünder und Kulturbringer, als Wundertäter und Drachenbezwinger.
Die Klostertradition sieht in ihm
ihren heiligen Gründerabt. In der
Bevölkerung verehrte man Magnus als Nothelfer gegen Mäuse-,
Raupen- und Engerling-Plagen.
Historisch belegbar ist jedoch nur
Magnus´ Sterbedatum an einem
6. September. Vermutlich wirkte Magnus im 8. Jahrhundert in
Füssen als Einsiedler und erbaute
hier ein Oratorium und eine Zelle.
Alles zu Ehre Gottes –
Barocke Pracht
Mönchsleben:
Ideal und Wirklichkeit
Die katholische Kirche wurde
in der Neuzeit durch zwei große Bewegungen erschüttert und
herausgefordert: Reformation
Ordensgründer Benedikt von
Nursia schätzte den einzelnen
Menschen als schwach und sündhaft, aber auch als lernfähig ein.
Klostergründung
Bis vor zwei Jahren wurden
die Räume im Museum noch
privat genutzt – jetzt stehen
sie der Öffentlichkeit zur Verfügung und sind zur »Schatzkammer« im Museum der Stadt
Füssen geworden.
Vor zahlreichen Gästen eröffnete
Bürgermeister Paul Iacob die neuen Räumlichkeiten und sprach
von einer kulturhistorischen
Besonderheit. »Nun wurde der
wertvolle Verschluss einer Halskette geschlossen. Die Perlen sind nun
die Aufgaben
der
kommenden Jahre.« Das Museum
wurde im Rahmen des InterregIV-Projekts »Schatz- und Wunderkammern am Lech« erweitert
und durch EU-Mittel gefördert.
Insgesamt fielen Kosten von
300.000 Euro an, die zur Hälfte
durch das Interreg-IV-Projekt finanziert wurde, den Rest tragen
die Stadt Füssen, weitere Förderer und Sponsoren. Auf über 200
Quadratmetern Erweiterungsfläche wird dem Besucher in fünf
Bereichen die Geschichte des
Klosters St. Mang erzählt. Dabei
ist das Hauptexponat das Kloster
selbst, das in einem Modell dem
Besucher zugänglich gemacht
wird. »Wir wollen das Gebäude
erlebbar machen«, so Kulturamtsleiter Thomas Riedmiller.
Jeder Bereich hat ein Thema und
einen Überbegriff. Der Besucher
wird dazu eingeladen, die Schätze,
die diese großartige Architektur
in sich birgt, zu heben. Der neue
Ausstellungsbereich lässt im Zusammenspiel mit der Klosteranlage den spirituellen Geist nachspüren, der hinter dieser Kunst stand.
In der Ausstellung geht es aber
nicht nur um das Innere, sondern
auch um das Äußere. »Wir wollten
viele Blicke nach außen zeigen.
Denn durch die Fenster hat man
eine freie Sicht auf den Lech«, so
Riedmiller. Besonders gelungen
ist dies durch die Beschriftung
der Fenster. So sieht der Besucher hinaus ins Freie und erhält
mit den stilisierten Landschaften auch noch den Überblick
samt richtigen Namen.
Als das Kloster St. Mang 1802
säkularisiert wurde, bestand es
fast tausend Jahre. In dieser Zeit
prägte die Abtei als Mittelpunkt
des Glaubenslebens, als kultureller Kristallisationspunkt und
vor allem als Herrschafts- und
Wirtschaftszentrum das Füssener Land. Gegründet wurde es
im frühen Mittelalter zwischen
817 und 840 als bischöfliches Eigenkloster. Der Bau des Klosters
war jedoch nicht nur religiös
motiviert, im Hintergrund standen auch handfeste, machtpolitische Interessen. Gelegen an
einer im Mittelalter bedeutenden Fernstraße von Augsburg
über den Fernpass, Reschen
oder Brenner nach Oberitalien
und an der Füssener Enge, dem
Durchbruch des Lechs aus den
Alpen, nahm das Kloster eine
geografische Schlüsselstellung
ein.
Bei der Eröffnung begrüßte Bürgermeister Paul Iacob auch eine Delegation
aus Elbigenalp.
und Aufklärung. Doch zwischen
diesen beiden Eckdaten weisen
die Begriffe Gegenreformation
und Barock auf einen Höhepunkt der Klostergeschichte
hin. In dieser Zeitspanne nach
dem Dreißigjährigen Krieg konsolidierte sich St. Mang. Mit
dem Neubau einer schlossähnlichen Barockanlage unterstrich
die Abtei ihren Herrschaftsanspruch.
Der Mensch könne sich mit Willenskraft zum Guten verändern.
Dies schaffe er doch nicht allein,
sondern dazu benötige er eine
strenge Führung, eine Regel.
Benedikt forderte vom Mönch
­
die »Stabilitas loci«, das Verharren
an einem Ort, in einem Kloster,
die Unterordnung in die Gemeinschaft, absoluten Gehorsam gegenüber dem Abt.
Anke Sturm/Kulturamt
Fragmente aus
dem hellen Mittelalter
Nach seiner Gründung im 9.
Jahrhundert entwickelte sich
das Kloster St. Mang zu einem
bedeutenden Zentrum weit über
Füssen hinaus. Auffallend für St.
Mang ist, dass die Mönchsgemeinschaft immer wieder Kontakt zu Reformklöstern aufnahm
und sich Erneuerungsbewegungen anschloss. Die Reformen
des klösterlichen Lebens lösten
meist einen geistlichen, personellen und ökonomischen Aufschwung aus.
Blicke nach außen, die begeistern. Durch Beschriftungen wird der gesamte
Überblick erlebbar. Fotos: Anke Sturm
Seite 2 Juni 2015
blickpunktrathaus
»Eine Brücke für besondere Einblicke«
Neuer Maxsteg über dem Lechfall soll Ende Juli fertiggestellt werden
Fast 60 Jahre leistete der Maxsteg über dem Lechfall gute
Dienste. Doch in den vergangenen Jahren machte die 1957
erbaute Brücke der Stadt Füssen viel Arbeit und verursachte immer wieder Kosten. Jetzt
hat sich der Stadtrat dafür entschieden, den Maxsteg durch
eine neue Brücke zu ersetzen.
Der Spatenstich ist schon vollzogen, die Abbrucharbeiten
haben begonnen und bis Ende
Juli 2015 soll die neue Brücke
fertiggestellt sein.
Am Maxsteg nagte der Zahn der
Zeit. Wegen Korrosionsschäden
musste die Brücke immer wieder
saniert oder auch Bodenplatten
oder Eisenstreben ausgetauscht
werden. »Sobald eine Maßnahme
abgeschlossen war, wurde bereits
die nächste fällig. Und in Zukunft
hätte dies teurere und größere
Arbeiten verursacht«, erläutert
Bürgermeister Paul Iacob. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund
450 000 Euro. Etwa die Hälfte der
Ausgaben wird gefördert durch die
regionale Wirtschaftsförderung –
Teilbereich Infrastruktur und das
Bayerische Staatsministerium für
Wirtschaft und Medien. »Der neue
Maxsteg soll ein Bauwerk werden,
das die nächsten 100 Jahre überdauert«, hofft Iacob.
Optisch wird die neue Brücke der
alten sehr nahe kommen. »Denn
der Maxsteg ist ein Landschaftsdenkmal und darf nicht zu sehr
verändert werden«, teilte Wolfgang Finckh von der Konstruktionsgruppe Bauen mit. »Bautechnisch unterscheidet sich die neue
Brücke in einem Punkt: Der alte
Steg ist eine Zweifeldbrücke mit
drei Widerlagern. Mit Widerlager
ist das Fundament gemeint, das
Brücke und Fels verbindet. Der
neue Steg wird eine Einfeldbrücke
mit zwei Widerlagern. Des Weiteren wird der neue Maxsteg 90
Zentimeter höher gebaut. Grund
hierfür ist eine größere Durchflussmenge in Hochwasserzeiten«,
erklärt Martin Köpf von der Stadt
Füssen, der das Projekt betreut.
Damit die Brücke die nächsten
Jahrzehnte relativ wartungsfrei
übersteht, wird der neue Maxsteg
ein so genannter Stahlverbundbau. Die Stahlträger werden auf
die gesamte Länge im Werk gefertigt, was den Vorteil hat, dass vor
Ort am Steg keine Schweißarbeiten durchgeführt werden müssen.
So ergeben sich keine Schwachstellen am Korrosionsschutz«, so
Köpf. Schwierigkeiten sind einzig
dem Gelände, also dem schlechten Zugang zum Steg geschuldet.
Dies gilt sowohl für die Ostseite
Symbolisches Sandschippen am östlichen Ufer des Lechs: Unser Foto zeigt die beteiligten Parteien beim Spatenstich:
­Martin Köpf, bei der Stadt Füssen für das Projekt zuständig; Thomas Scheibel; Wolfgang Finckh von der Konstruktionsgruppe Bauen; Bürgermeister Paul Iacob, Joe Huber von der Kraftwerk GbR und Armin Angeringer, Leiter des Stadtbauamtes (von links).
Foto: Paul Schöne
mit der Treppenanlage sowie die
Westseite mit den Engstellen in
Faulenbach. Denn es gibt auch
keine Wendemöglichkeit auf dieser Seite. Die Fertigstellung des
Maxstegs ist für Ende Juli geplant.
In der Theorie kann die Brücke
fünf Personen mit rund 100 Kilogramm Gewicht pro Quadratmeter tragen, also insgesamt 350 Personen. »In der Praxis ist es jedoch
unwahrscheinlich, dass so viele
Personen auf dem Maxsteg überhaupt Platz finden«, sagt Köpf. Im
Zuge der Brückensanierung wird
die Hauptwasserleitung von Faulenbach nach Ziegelwies erneuert und der Weg von Faulenbach
bis zur Via-Claudia-Säule auf Vordermann gebracht.
Regina Berkmiller
»Füssen mit neuem Übernachtungsrekord«
Halbjahresbilanz: 1,2-Millionen-Grenze geknackt
So gute Zahlen hatte Füssen
noch nie: Für das Jahr 2014
weist die Tourismusstatistik
1.227.162
Übernachtungen
und 438.800 Gästeankünfte aus. Mit einem Plus von
3,9 Prozent bei den Übernachtungen und 9,5 Prozent
bei den Gästen liegt der Urlaubsort deutlich über den
Vergleichswerten der Gesamtregion Allgäu (Über-
Die Stadtführungen sind bei den Gästen in Füssen sehr beliebt.
Foto: Anke Sturm
nachtungen: plus 0,4 Prozent, Gäste: plus 3,1 Prozent).
Vor allem die Auslandsmärkte
trugen zum neuen Allzeithoch
bei. In der Summe nahmen die
Gäste aus dem Ausland um 9,3
Prozent und ihre Übernachtungen um knapp fünf Prozent zu.
Bei den Gästeankünften lagen sie
damit erstmals leicht vor den Inlandsgästen. Japan konnte seine
Position als stärkster Auslandsmarkt behaupten, gefolgt von der
Volksrepublik China mit einem
bemerkenswerten
Wachstum
(Übernachtungen: plus 45,7 Prozent, Gäste: plus 47,3 Prozent).
An dritter Stelle rangiert die
vom starken Franken profitierende Schweiz vor Italien, den USA
und den etwas zurückgefallenen
Niederlanden. Die Inlandsnachfrage gab im vergangenen Jahr
leicht nach (Übernachtungen:
minus 1,2 Prozent, Gäste: minus 4,3 Prozent), doch entfallen
immer noch fast 75 Prozent der
Übernachtungen auf Gäste aus
Deutschland. Bayern hat sich
als stärkster inländischer Quellmarkt etwas von Baden-Württemberg abgesetzt. Verluste
gab es vor allem bei NordrheinWestfalen als Nummer Drei. »So
erklärt sich auch der Rückgang
der durchschnittlichen Aufenthaltsdauer«, kommentiert Ste-
fan Fredlmeier die Entwicklung.
»Auslandsgäste bleiben kürzer
und unsere stärksten Auslandsmärkte sind diejenigen, bei denen primär der Neuschwansteinbesuch im Vordergrund steht.«
Gemeinsam mit den örtlichen
und regionalen touristischen
Partnern will Füssens Tourismusdirektor eine Trendumkehr
schaffen und die Inlandsnachfrage ankurbeln: »Wir freuen uns,
dass Füssen bei den Übernachtungen erstmals die 1,2-Millionen-Grenze geknackt hat. Trotzdem werden wir in Zukunft
noch stärker diejenigen Märkte
und Zielgruppen bearbeiten,
von denen eine längere Aufenthaltsdauer und eine Aussicht auf
Wiederholungsgäste zu erwarten
ist. Unsere Stadt schlägt sich unter Wert, wenn wir sie allein als
Übernachtungsinfrastruktur zu
Füßen des Schlosses Neuschwanstein vermarkten.« Wichtiger als
Übernachtungsrekorde sei laut
Fredlmeier, dass die Tourismusbetriebe mit hoher Qualität eine vernünftige Rendite erzielen.
Positiv bewertet er die Verlängerung der Saison nach hinten,
denn mit Ausnahme des verregneten Juli konnte Füssen in allen
Monaten der zweiten Jahreshälfte 2014 Zuwächse verzeichnen.
Impressum – Blickpunkt Rathaus
▪ Herausgeber:
Stadt Füssen
▪ Redaktion:
Stadt Füssen (verantwortlich)
Anke Sturm, Regina Berkmiller
▪ A nzeigen:
Katja Hackel (verantwortlich)
▪ Grafik & Layout:
Gregor Guggemos
▪ Herstellung:
Allgäuer Zeitungsverlag GmbH
▪ Druck:
AZ Druck und Datentechnik GmbH
▪ Auflage:
6.800 Exemplare
Juni 2015Seite 3
blickpunktrathaus
»23 Jahre war das meine zweite Heimat«
Hans Seiser, Verwalter der Tiroler Liegenschaften, arbeitet ab Juli seinen Nachfolger ein
23 Jahre lang kümmerte sich
Hans Seiser um den Füssener
Grundbesitz im Außerfern.
Viel Aufbauarbeit hat er geleistet und in diesen Jahren den
Gewinn bei den Nebennutzungen um 52 Prozent erhöht.
Nun will er sich langsam zurückziehen und arbeitet ab Juli seinen Nachfolger Thomas
Wechner ein.
»Ich fühle mich mit dieser Tätigkeit so verbunden und sie ist mir
zur zweiten Heimat geworden«,
schwärmt Hans Seiser. 23 Jahre
hat er sich nebenberuflich um die
Liegenschaften der Stadt Füssen in
Tirol gekümmert. Vielfältig ist die
Tätigkeit auf der 504 Hektar großen Fläche, die sich auf die Kommunen Musau, Vils, Pinswang
und Grän verteilt. Ein Verwalter
vor Ort macht durchaus viel Sinn,
denn das Gebiet unterliegt dem
österreichischen Gesetz.
Auf welche Weise die Stadt Füssen zu ihrem Besitz im Außerfern
gekommen ist, kann heute nie-
mand mehr genau sagen. Die ältesten Quellen des Grundbesitzes
wurden 1428 durch einen Großbrand der Stadt und des Rathauses ein Raub der Flammen. Offensichtlich dürfte die Entstehung
auf das Jahr 1059 zurückreichen
– mit der Verleihung eines Fortund Wildbann durch Heinrich
IV. an den Bischof von Augsburg.
Nachweisbar ist der Grundbesitz
seit dem 14. Jahrhundert. 1955
wurde der gesamte Füssener Besitz von den Alliierten der Republik Österreich zugesprochen – als
so genanntes deutsches Eigentum. 1962 erreichte der damalige
Bürgermeister Dr. Ernst Enzinger,
dass die Wiener Regierung der
Stadt die Flächen zurückgab. Enzinger hatte jahrelang im Archiv
der Stadt Füssen geforscht, um
die Ansprüche belegen zu können.
Lange hat Hans Seiser nach einem Nachfolger gesucht, der
seine Arbeit auch in seinem Sinne weiterführt. Thomas Wechner arbeitet im Wasserwirtschaftsamt und wird die
Verwaltungsaufgaben
im
Nebenerwerb
ausführen.
»Und
die sind vielfältig«,
erklärt Seiser. Aus
diesem Grund wird
er
Thomas
Die Füssener Hütte lädt auf 1550 Meter zur Einkehr ein. Wechner auch noch das kommende Jahr bei seiner Tätigkeit
begleiten, die sich in vier Bereiche gliedern lässt.
Die Waldfläche beträgt 248 Hektar, davon sind aber 157 Hektar
hoher Schutzwald. Und so ist die
Holzernte auch eher gering.
Anders sieht es da schon bei den
Nebennutzungen des Forstbetriebes aus. So werden Grundflächen
unter anderem an die Liftgesellschaft Grän verpachtet, die das
Füssener Land unter anderem
für Liftstützen, Pistenflächen, die
Bergstation am Lift oder die Lawinensprengbahn benötigt. Über 30
Grundbenutzungsverträge müssen verwaltet werden. Dazu kommen noch einmal vier Weideverträge. Auch die Saloberalm steht
auf Füssener Grund und wird an
die Besitzer der Alm verpachtet.
23 Jahre war Hans Seiser für die Füssener Liegenschaften in Tirol zuständig.
Ab Juli arbeitet er seinen Nachfolger Thomas Wechner ein. Foto: Anke Sturm
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Das dritte Standbein ist die Eigenjagd. »Hier haben wir einen
guten Jagdpächter gefunden. Der
Vertrag, der über zehn Jahre läuft,
endet im nächsten Jahr. Wir hof-
Foto: Archiv
fen aber, dass uns der Jagdpächter
darüberhinaus erhalten bleibt«,
sagt Seiser.
Thomas Wechner diese Tätigkeit im wirtschaftlichen Sinne
für die Stadt Füssen fortführen
wird.«
Und dann gibt es ja auch noch
die Füssener Hütte. »Diese traditionsreiche und kulturhistorische
Hütte gehört ebenfalls der Stadt«,
erklärt Seiser. Schon 1837 wurde
hier eine Sennalpe gebaut. Die
Wasserversorgung der Füssener
Hütte wird durch ergiebige Quellen sichergestellt, die einwandfreies Trinkwasser liefern. 1975
errichtete man eine vollbiologische Kläranlage. Mit Strom versorgt wird die Hütte zurzeit noch
durch ein Aggregat, doch dass
soll sich in den kommenden Jahren ändern.
Anke Sturm
Mit 75 Jahren zieht sich Hans
Seiser nun langsam zurück.
Wichtig ist ihm, dass der Besitz weiter gut geführt wird. »In
diese vielfältige Aufgaben muss
man hineingeführt werden«,
erklärt der Forstingenieur und
steht deshalb Thomas Wechner
im nächsten Jahr noch zur Seite. »Ich bin mir sehr sicher, dass
Füssener Hütte
Die Füssener Hütte liegt auf
1550 Meter im Reintal unterhalb der mächtigen Nordwände der Tannheimer Berge. Die
Berghütte ist ein Ziel für Mountainbike- und Wandertouren:
Hier kann man einkehren und
sich stärken, aber auch übernachten. Für Gäste stehen 65
Schlafplätze in 2- und 4- Bettzimmern und in Matrazenlagern bereit. Nach einer urigen Hüttenübernachtung und
einem kräftigem Frühstück
locken leichtere Bergtouren,
beispielsweise auf die Große
Schlicke. Für erfahrene Bergsteiger warten einige Gipfel
ringsum die Hütte zum Klettern wie Gimpel, Kellespitze
oder Schartschrofen.
Seite 4 Juni 2015
blickpunktrathaus
»Ganze Bandbreite der Laienmusikszene«
Europa-Tage der Musik vom 26. bis 28. Juni in Füssen
Seit 30 Jahren finden die Europa-Tage der Musik statt. Nach
dem Motto »Musik verbindet«
wird bei diesem Festival der
europäische Gedanke vertieft
und gepflegt. Die diesjährige Zentralveranstaltung wird
vom 26. bis 28. Juni in Füssen
gefeiert – ein Fest der Musik
und der Begegnung. »Die Stadt
wird drei Tage lang mit Musik belebt«, verspricht Bürgermeister Paul Iacob.
Mit der Altstadt, dem Klosterhof
und dem Festspielhaus bietet Füssen das perfekte Ambiente für
die Europa-Tage der Musik. »Wir
waren überwältigt von dem großen Interesse bayerischer Musikvereine und Chöre – alle wollen
in Füssen dabei sein«, berichtet
Organisator Andreas Horber vom
Bayerischen Musikrat. »Ziel war
es, an den verschiedenen Plätzen
ein möglichst abwechslungsreiches Programm zusammenzustellen, das die Bandbreite der bayerischen Laienmusikszene aufzeigt.
Und natürlich müssen wir bei
der Einteilung der Gruppen den
akustischen Gegebenheiten vor
Ort Rechnung tragen. Ein Vokal­
ensemble präsentiert sich in der
Spitalkirche besonders gut, wohin gegen ein großer Spielmannszug besser in den großen Hof des
Hohen Schlosses passt«, erläutert
Andreas Horber.
Die Kleinen eröffnen am Freitag
um 10 Uhr im Festspielhaus Füssen mit dem Chorklassentreffen
das Festival. Die jungen Sänger
präsentieren die bekanntesten
Stücke aus Mozarts »Zauberflöte«. Am Abend laden die Kirchen
zu einer »Offenen Nacht« bei der
ab 20 Uhr Chöre und Musikgruppen verschiedener Konfessionen auftreten. Am Samstag
wird die ganze Stadt bespielt,
wenn beim Tag der Laienmusik Gruppen aus ganz Bayern
und den Füssener Partnerstädten anreisen und von 10 bis 18
Uhr an verschiedenen Plätzen
in der Altstadt musizieren. Am
wird der Abend von BR-Sprecher
Johannes Hitzelberger.
Der Sonntag wird mit einem Festgottesdienst in der Pfarrkirche St.
Mang eingeläutet. Im Festspielhaus endet das Festwochenende mit der Aufführung von Carl
Orffs berühmter Carmina Burana
für großen Chor und sinfonisches
Blasorchester: »Ein ganz besonderes musikalisches Erlebnis!«,
schwärmt Karl Zepnik, künstlerischer Leiter des Projekts. Zusammen mit Frank Elbert, dem Leiter
des Sinfonischen Blasorchesters
des Bayerischen Blasmusikverbands bringt Zepnik das Werk
zum Abschluss der Europa-Tage
der Musik auf die Bühne.
Unter der Leitung von Karl Zepnikund Frank Elbert kommt das Stück Carmina Burana auf die Bühne des Festspielhauses.
Foto: Europa-Tage der Musik
Abend gibt es das Galakonzert
im Festspielhaus mit dem »Coro
Polifonico Città del Palestrina«,
dem Klaviertrio Cremona, dem
Ensemble »KonsBrass« aus Tirol,
der Schenner Blech-Füfer-Musig,
dem
Deutsch-Französischen
Chor München und dem Chor
und Orchester der Jeunesses
Musicales Bayern. Moderiert
Karten für das Galakonzert und
Carmina Burana gibt es bei Füssen Tourismus und Marketing
oder im Service-Center der Allgäuer Zeitung Füssen. Der Eintritt
zu den Veranstaltungen in der
Stadt ist frei. Informationen unter
www.europa-tage-der-musik.de.
»Große Tetralogie im Festspielhaus«
»Der Ring des Nibelungen«: beeindruckende Alternative zum Wagnerschen Regietheater
Zum ersten Mal zeigt eine
deutsche Bühne eine ausländische Wagner-Opernproduktion: Die bulgarische Nationaloper »Operia Sofia« zeigt
Richard Wagners Operntetralogie »Ring des Nibelungen« im
September im Festspielhaus.
»Das Rheingold« wird am 12. September aufgeführt, gefolgt von »Die
Walküre« am 13. September und
»Siegfried« am 15. September. Am
17. September beschließt »Götterdämmerung« die Wagner-Woche.
Mit der ersten eigenen Umsetzung
der Operntetralogie hat die »Opera Sofia« in der Wagner-Welt nachdrücklich auf sich aufmerksam gemacht. Ab 2010 brachte das Haus in
jedem Jahr eine der Opern neu heraus, bis 2013 zum 200. Geburtstag
Wagners alle vier Teile miteinander
in Sofia aufgeführt werden konn-
ten. »Eine der gelungensten und
schönsten Ring-Produktionen«, so
die Bewertung von Josef Lienhart,
Ehrenpräsident des internationalen
Richard-Wagner-Verbandes.
Der Inszenierung des Intendanten Plamen Kartaloff gelingt es,
mit eindrucksvollen, bisweilen
an den fantastischen Realismus
erinnernden Bilderwelten und
einem facettenreichen Multimedia-Design den Mythos des »Ring«
mit einer sehr nahe an Wagners
Regieanweisungen operierenden
Dramaturgie zu verbinden. Das
ausgezeichnete Sängerensemble
macht dem Weltruf der »Bulgarian Voices« alle Ehre, die musikalische Stabführung hat der Dirigent
Erich Wächter. Insgesamt 220
Mitwirkende bringen den »Ring
des Nibelungen« auf die Bühne
des Festspielhauses. Die Leitung
der bulgarischen Nationaloper
will ihre Entscheidung für diesen Aufführungsort in Sichtweite
von Schloss Neuschwanstein als
Hommage an den Wagnerfreund
Ludwig II. verstanden wissen. Das
Haus mit 1.366 Plätzen und ausgezeichneter Akustik ist dem Festspielhaus in Bayreuth und den Plänen von Gottfried Semper für ein
Wagner-Festspielhaus in München
nachempfunden. Die Aufführungen findet in Partnerschaft mit
den Ministerien für Kultur, Tourismus und Auswärtige Angelegenheiten der Republik Bulgarien, der
Botschaft der Republik Bulgarien
in Deutschland, der Stadt Sofia,
der UNESCO, Sofia 2018, der Gemeinde Bansko (Bulgarien) und
der Stadt Füssen statt. Karten gibt
es unter www.muenchenticket.de
oder im Service-Center der Allgäuer Zeitung Füssen.
Im Jahre 2013 entstand nach 125 Jahren bulgarischer Operntradition der erste
komplette »Ring des Nibelungen« von Richard Wagner auf dem Balkan und
zwar an der Nationaloper Sofia. Foto: Victor Victorov
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Juni 2015Seite 5
blickpunktrathaus
»20 Jahre Freundschaft mit Numata«
Eine kleine Delegation besucht die Schwesterstadt und Burg Himeji in Japan
Schwangau auch das Schloss Neuschwanstein besichtigen. Bürgermeister Paul Iacob führte zahlreiche Fachgespräche zum Thema
Tourismus unter anderem auch in
der Deutschen Zentrale für Tourismus in Tokio.
»Die ganze Reise war sehr emotional«, erzählt Paul Iacob. Zusammen mit Hauptamtsleiter
Andreas Rist, Stadtrat Michael
Schmück und Wilhelm Schwecke war der Bürgermeister
nach Japan gereist. Neben den
Feierlichkeiten zur 20-jährigen Freundschaft stand die
Unterzeichnung der Schlösserpartnerschaft
zwischen
der Burg Himeji und Schloss
Neuschwanstein auf dem Programm.
Wilhelm Schwecke pflegt seit
Jahren intensiven Kontakt nach
Japan und ist einer der Motoren
der Städtefreundschaft. Auch die
Partnerschaft der zwei weißen
Schlösser hat der Hotelier initiiert. Neben Feierlichkeiten und
Empfängen ging es auch darum,
die Verweildauer von japanischen
Gästen in Füssen zu verlängern.
Denn noch ist es meist so, dass
sie lieber in der Metropole München übernachten und bei einem
Tagesausflug nach Füssen und
Erstes Ziel in Japan war die Stadt
Himeji. Hier wurde ein Kooperationsvertrag zwischen der Burg
Himeji und Schloss Neuschwanstein unterzeichnet. Schwecke
hofft, dass diese Verbindung auch
Einfluss darauf hat, Schloss Neuschwanstein zum Weltkulturerbe
zu erklären. Denn die weiße Burg
in Japan ist dies bereits. Begeistert zeigte sich die Delegation
von den Feierlichkeiten, die anlässlich der Eröffnung der Burg
nach einer fünfjährigen Restaurierung und der Unterzeichnung
des Abkommen stattfanden. »Kinder haben Gedichte vorgetragen,
es spielten zwei Kapellen und
über die Köpfe der Gäste flogen
Formationsflieger«, erzählt Iacob.
Von Himeji ging es weiter nach
Numata. Bei der 20-Jahr-Feier
wurden Geschenke ausgetauscht,
Urkunden unterzeichnet und gemeinsam gefeiert. Gerührt zeigten sich die Teilnehmer, als sie
von den Mitarbeitern der Stadt-
Paul Iacob und Wilhelm Schwecke vor der Linde in Numata, die vor 20 Jahren
anlässlich der Städtefreundschaft gepflanzt wurde. Fotos: privat
verwaltung mit Wimpeln und
Fahnen begrüßt wurden. »Die
Gastfreundschaft ist einfach
überwältigend«, erklärt Paul Iacob. Zum Abschluss der Reise
ging es mit dem Schnellzug Shinkansen nach Tokio, wo ebenfalls
noch Gespräche anstanden. Im
Herbst ist dann ein Gegenbesuch
aus Japan geplant.
Anke Sturm
»Reise nach Cremona«
Partnerschaft soll offiziell werden
57 Füssener und Füssenerinnen machten sich auf den Weg
nach Cremona. Seit sieben
Jahren besteht die informelle
Kulturpartnerschaft zwischen
der Geigenbauerstadt und Füssen, nun soll diese einen offiziellen Charakter erhalten.
Eine große Truppe machte sich auf
nach Cremona – die jüngste Teilnehmerin dieser Reise war gerade
drei Monate alt: Das große Interesse zeigt, dass diese Partnerschaft
auch von den Bürgern gelebt wird.
Die Urlauber besuchten das Museo
Cicico und das Museo del violino,
erlebten ein Klavierkonzert, mach-
ten einen Abstecher zur Expo und
genossen italienische Köstlichkeiten. Neben diesen touristischen
Höhepunkten gab es aber auch ein
weitreichendes Ergebnis. Denn
Cremonas Bürgermeister betonte
bei einem Empfang: »Es wird Zeit,
die Kulturpartnerschaft offiziell
zu machen.« In beiden Städten
soll es dafür bald einen Stadtratsbeschluss geben. Cremona liegt in
der Lombardei in Norditalien und
hat 70.000 Einwohner. Die Geigenbaufamilien Amati, Guarneri
und Stradivari begründeten vom
16. bis zum 18. Jahrhundert den
Ruf Cremonas als Geigenbaustadt.
Anke Sturm
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Seite 6 Juni 2015
blickpunktrathaus
»Rolf Tschirschnitz geht in Ruhestand«
23 Jahre war er bei der Stadt Füssen beschäftigt
Jetzt hat er richtig Zeit und
die auch schon verplant: »Ich
freue mich, dass ich jetzt viel
Zeit mit meinen bald fünf Enkelkindern und meiner Familie verbringen kann«, erzählt
Rolf Tschirschnitz. Nach 23
Jahren Tätigkeit bei der Stadt
Füssen geht der Leiter des Tiefbauamts in den Ruhestand.
Der frühere Zeitsoldat, der sein
Studium bei der Bundeswehr absolviert hat, wechselte 1992 vom
Kemptener Wasserwirtschafts­
amt in das Füssener Rathaus. Am
Anfang war er hauptsächlich für
das Thema Umwelt zuständig.
»Das kam damals gerade auf«, erklärt Rolf Tschischnitz. In der
Folge der Reaktorkatastrophe von
Tschernobyl 1986, des Waldsterbens und anderer Katastrophenmeldungen kam es Anfang der
1990er-Jahre zu einem erneuten
Wandel in der Umweltpolitik. Dominierte zuvor die nachgeschaltete Verhinderung von Umweltverschmutzung durch Einsatz von
Technik, begann mit der Etablierung des Begriffs »Nachhaltige
Entwicklung« der Ansatz, die Entstehung von Umweltschäden zu
vermeiden.
Jetzt ist viel Zeit für die Enkelkinder: Rolf Tschirschnitz verabschiedet sich
nach 23 Jahren Tätigkeit in den Ruhestand.
Foto: Anke Sturm
So lag der Schwerpunkt seiner Ar-
beit in den ersten 14 Jahren bei der
Stadt Füssen auf den Themen Umwelt- und Naturschutz. So gab er in
den 1990er-Jahren die Umweltfibel
heraus, in der die Bürger so einiges
über den Umweltschutz in Bezug
auf ihre Stadt erfahren konnten.
Er organisierte die beiden Ausstellungen »Lebensraum Füssener
Lech« und »Kein schöner Wald«,
die den Bürgern ebenfalls mit der
Problematik des Umweltschutzes
konfrontierten. Parallel dazu war
Tschirschnitz als Energiebeauftragter tätig. Und er baute unter
anderem den Wertstoffhof und die
Kompostierung auf. Seine Erfahrungen beim Wasserwirtschafts­
amt trugen dazu bei, dass er zum
Ansprechpartner für alle Fragen
rund um die Füssener Gewässer
wurde. Er übernahm das Hochwassermanagement und kümmerte sich um die Landschaftspflege.
2006 wurde Rolf Tschirschnitz die
Stelle des Tiefbauamtsleiters angeboten, die bis dahin Dieter Natterer inne hatte. »Mir war wichtig,
dass ich mich weiter für die Stadt
einsetzen konnte«, so Tschirschnitz. Ohne Einarbeitsungsphase ging es dann gleich richtig
los. Sein erstes, großes Projekt
in seiner neuen Position war die
Sanierung der Stützmauer an der
Lechhalde. Sicher gleich ein spannender Einstieg: Während der
Bauarbeiten kam die Rückwand
der einstigen Nagelschmiede zutage, die erhalten werden sollte.
Etwa bis 1900 befand sich an der
Lechhalde eine Nagelschmiede,
um die Jahrhundertwende wurde sie entfernt und stattdessen
eine Stützmauer angebracht.
Mehr Handarbeit als ursprünglich geplant war dadurch bei der
Sanierung erforderlich. Und noch
Älteres kam bei den Bauarbeiten
zutage: Die Arbeiter stießen auf
zwei Salzkeramik-Scherben aus
dem 17. oder 18. Jahrhundert. Die
Sanierungskosten beliefen sich
damals auf 120.000 Euro. Ein kleiner Teil der »Millionen«, die Rolf
Tschirschnitz in den vergangenen
neun Jahren im »Füssener Boden
vergraben hat«. Weitere Baumaßnahmen, die der Bauingenieur
betreut hat, waren der Neubau
der Stadtgärtnerei, die Umlegung
des Kanals beim ehemaligen Hallenbadareal und der damit verbundende Neubau der nördlichen
Feistlestraße, die Neugestaltung
des Weidachsportplatzes sowie
der Bau des Theresienhofes und
der Robert-Schmid-Straße. Zusätzlich kümmerte er sich um die
Organisation des Winterdienstes.
»Thomas Baier ist der Neue im Tiefbauamt«
Der Kemptener übernimmt ab Juli die Aufgaben von Rolf Tschirschnitz
Ab 1. Juli übernimmt Thomas Baier das Amt des Tiefbauamtsleiters in Füssen. Der
47-Jährige wohnt in Durach
und ist gebürtig aus Kempten.
Welche Ausbildung
haben Sie?
Das Studium an der TU München/
Weihenstephan habe ich als Diplom-Ingenieur (Landschaftsarchitektur) abgeschlossen. Begonnen
hatte ich meine berufliche Laufbahn mit der Lehre zum Landschaftsgärtner. Dazwischen lag
Berufspraxis als Fach- und Vorarbeiter.
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Wo möchten Sie die Schwerpunkte in Ihrer Arbeit setzen?
Der Aufgabenbereich meiner Stelle
ist relativ umfangreich. Generell
wichtig ist für mich bei der Bearbeitung der unterschiedlichen
Projekte, dass der interdisziplinäre
Informationsaustausch im Team
funktioniert und die Beteiligten gemeinsam an einem Strang ziehen.
Warum haben Sie sich auf diese
Stelle in Füssen beworben?
Bisher war ich vor allem bedingt
durch den Aufgabenbereich Sportplatzbau in großen Teilen Süd-
deutschlands unterwegs. Meine
weitere berufliche Zukunft sehe
ich in räumlicher Hinsicht in einem enger begrenzten, also kommunalen Bereich. Füssen ist für
mich die herausragendste Stadt im
Allgäu. Eine Tätigkeit für Füssen
reizt zudem hinsichtlich der Fortführung der positiven Stadtentwicklung der vergangenen Jahre.
Was haben Sie vorher gemacht,
was war dort Ihre Aufgabe?
Momentan bin ich als Bauleiter in einer Allgäuer Firma des
Landschafts- und Sportplatzbaus
tätig. Dort bin ich zuständig für
die Abwicklung von mittleren
und größeren, meist öffentlichen
Bauvorhaben in Zusammenarbeit
mit Bauherrn, Architekten und
Ingenieuren. Mein Aufgabenbereich umfasst die Phasen der Umsetzung der Planungen und Ausschreibungen ab Beauftragung
bis Abnahme und Abrechnung.
Was machen Sie
gerne in Ihrer Freizeit?
Als Allgäuer schätze ich die Vorzüge unserer Heimat. In meiner Freizeit bin ich gerne in den Bergen
beim Wandern und Radeln, im
Winter beim Langlaufen/Skaten.
Anke Sturm
Juni 2015Seite 7
blickpunktrathaus
»Seit 25 Jahren gibt es die Sporttage in Füssen«
Manfred Schweinberg hält den einsamen Rekord – und wird in diesem Jahr zum 25. Mal antreten
Bereits zum 25. Mal findet
in diesem Jahr die Füssener
Stadt­
olympiade statt. Vom 2.
bis 11. Juli werden sich wieder
mehrere 100 Teilnehmer in
den verschiedensten Disziplinen messen. Dabei steht bei
allen Wettkämpfen – ob für die
Kinder und Jugendlichen, in
der Mannschaft oder im Einzel – eines im Vordergrund:
Der Spaß in der Gemeinschaft
Sport zu treiben.
Er hält einen bemerkenswerten Rekord: Manfred Schweinberg hat bisher an allen
Sporttagen als Aktiver teilgenommen. Blickpunkt Rathaus
hat sich mit dem größten Fan
der Sporttage unterhalten.
Sie halten einen Rekord, den
keiner mehr einholen kann: Sie
waren bei allen 25 Sporttagen
als Aktiver dabei. Was treibt Sie
an, jedes Jahr dabei zu sein?
Von Beginn an der Spaß an der
Veranstaltung und das Glück, gesund geblieben zu sein.
Sie sind sowohl im Team- als
auch im Einzelwettbewerb
angetreten. Was macht Ihnen
mehr Spaß?
Mir machen beide Wettbewerbe
gleich viel Spaß. So habe ich bereits im Herren- und im MixedTeam und bei der Einzelolympiade mitgemacht. Und zwar soviel
Spaß, dass ich sogar zwei oder
drei Mal sowohl beim Team- und
gleichzeitig beim Einzelwettbewerb teilgenommen habe. Eines
war und ist immer garantiert,
nämlich gute Unterhaltung.
Welche Disziplin gefällt Ihnen
am besten? Und in welcher Disziplin sind Sie der Beste?
Alle Wettbewerbe haben ihren
Reiz. Eine ganz besondere Gaudi ist
immer das Rudern im Kahn um die
Bananeninseln – insbesondere bei
Wellengang. Ich denke, mir kommt
meine sportliche Vielseitigkeit zugute, zu behaupten irgendwo der
Beste zu sein, bezeichne ich als
Selbstüberschätzung.
Wie bereiten Sie sich auf die
Sporttage vor?
Ich bereite mich nie speziell oder
abweichend von meinen sonstigen
sportlichen Aktivitäten vor, die
zeitlich bei mir möglich sind.
Was hat sich in den vergangenen 25 Jahren verändert?
Es hat sich schon das eine oder
andere geändert. Die Wettbewerbe mit ihren Disziplinen zum
einen, die Teams haben sich teilweise verjüngt, und dann ja auch
die Einführung des Wettbewerbs
Ü30. Letztlich waren das alles
positive Veränderungen.
Erinnern Sie sich noch
an ein paar ganz
besondere Erlebnisse?
Sogar an sehr viele: Es gab viele
schöne, vor allem lustige, aber
auch kuriose Erlebnisse. Viele
Geschichten kann man in der
humorigen, sehr gelungenen
Festschrift nachlesen, die anlässlich des 20-jährigen Jubiläums erschienen ist. Überhaupt
den Machern und Organisatoren
möchte ich gerne mal meine Gratulation und meinen Dank für
ihre Arbeit über nun ein Vierteljahrhundert und darüber hinaus
aussprechen.
Begonnen hat alles im Jahr 1991
mit 142 Teilnehmern. Ein Name
fällt mit den Füssener Sporttagen fast immer: Markus Gmeiner.
Nicht nur, dass er seit 25 Jahren
dafür sorgt, dass diese Veranstaltung immer reibungslos über die
Bühne geht. Er ist mitverantwortlich dafür, dass eine Woche in
Füssen von klein bis groß ziemlich viele Bürger vom Sportvirus
infiziert sind. »Die Füssener Sporttage waren sozusagen mein erster Akt als Sportbeauftragter der
Stadt Füssen«, erzählt er. Damals
gab es bereits in Kaufbeuren eine
Stadtolympiade und Gmeiner hatte die Idee, so etwas auch in Füssen zu machen. Zusammen mit
der damals ins Leben gerufenen
Interessengemeinschaft Füssener
Sportvereine machte er sich an
die Arbeit. Und so konnten sich
1991 die ersten Teilnehmer in
den verschiedensten Disziplinen
untereinander messen.
Insgesamt 12.270 Sportler haben
in den vergangenen 24 Jahren an
der Stadtolympiade teilgenommen,
darunter allein 2.572 Kinder und
Auf welchen Erfolg sind Sie
besonders stolz?
Stolz empfinde ich im Rahmen
dieser Hobbysportveranstaltung
nicht, unvergessen bleibt sicher
der Gewinn des Wanderpokals
1995 und der anschließenden
Feier mit meinen Kollegen – dem
Team »Rathaus Tigers«. Zu dieser
Zeit waren wir wirklich ausgeglichen stark besetzt und die alten
»Geschichten« werden in geselliger Runde auch heute noch, 20
Jahre später, immer wieder ‚aufgerollt«.
Was nehmen Sie sich für die
Sporttage 2015 vor?
Zunächst mal das 25. Mal auch
wirklich dabei zu sein, wieder alle Disziplinen zu absolvieren und
dann bei der Players Night darauf
anzustoßen.
Jugendliche. Immer wieder gab es
kleine Veränderungen, um weiter
attraktiv zu bleiben. Gab es in den
Anfangsjahren noch eine RehaOlympiade, stellte man dies 2006
ein. 2000 kam die Kinder- und Jugendolympiade dazu. In diesem
Jahr findet zum dritten Mal der
Wettbewerb »Ü 30« statt. Hier wird
auf das Alter der Teilnehmer Rücksicht genommen. Deshalb stehen
Curling, Volleyball, Tischtennis,
Badminton und Luftgewehrschießen auf dem Programm.
der Auslosung der Mannschaften
und eine Opening-Party im Klosterhof statt. Die »Players Night« am
Samstag, 11. Juli, hat in diesem Jahr
einen neuen Standort und zieht
ins Festzelt am Morisse-Parkplatz.
Wie immer werden die Sporter
dann wieder alles gegeben haben
und zur Siegerehrung den Marsch
zur Bühne zelebrieren – oft in den
lustigsten Verkleidungen.
Fotos: privat/Michael Lukaszewski
In diesem Jahr gibt es zum Jubiläum ein Fußball-Prominentenspiel
am Sonntag, 5. Juli, um 18 Uhr, bei
dem sich die Stadträte gegen die
IFS-Vorstände messen. Wie in den
Anfangsjahren wird es heuer wieder den Einmarsch der Aktiven
mit Musik vom Morisse-Parkplatz
in den Klosterhof geben. Im Anschluss finden die Eröffnung mit
T erminübersicht
Datum
Mittwoch
1. Juli
Donnerstag
2. Juli
Einzelolympiade
12.30 Uhr Anmeldeschluss
(Online bzw. Bürgerbüro der Stadt
Füssen)
Mannschafts­olympiade
12.30 Uhr Anmeldeschluss
(Online bzw. Bürgerbüro der Stadt
Füssen)
Kinder- und Jugendolympiade
12.30 Uhr Anmeldeschluss
(Online bzw. Bürgerbüro der Stadt Füssen)
19.00 Uhr Aufstellung der Teilnehmer am Morisseparkplatz und Einmarsch in den Klosterhof mit musikalischer Umrahmung
Offizielle Eröffnung sowie AUSLOSUNG und OPENING PARTY mit »DJ Blöscher« (bei schlechter Witterung in der Loggia des Klosterhofs)
Freitag
3. Juli
13.45 Uhr Fieseln (H)
19.00 Uhr Curling (Ü30)
Samstag
4. Juli
08.00 Uhr Fortsetzung Fieseln (H)
09.00 Uhr Volleyball (D/M/Ü30)
Sonntag
5. Juli
9 Uhr Rudern
11.30 Uhr Asphaltstockschießen
09.00 Uhr Fußball (H)
09.00 Uhr Tischtennis (M/Ü30)
10.00 Uhr Fußball (D)
18.00 Uhr Fußball Prominentenspiel
Stadträte gegen IFS-Vorstände
09.00 Uhr Klettern oder
10.30 Uhr Asphaltstockschießen
Montag
6. Juli
19 Uhr Schwimmen
19.15 Uhr Schwimmen (D/M/H)
18.00 Uhr Schwimmen
Dienstag
7. Juli
19 Uhr A sphaltstockschießen
(Ausweichtermin)
18.30 Uhr Badminton (Ü30)
17.00 Uhr Asphaltstockschießen
(Ausweichtermin)
Mittwoch
8. Juli
18 Uhr Schießen
19.30 Uhr Schießen (Ü30)
17.00 Uhr Hindernislauf
Standweitsprung
Zielwurf bzw. Korbballwurf
Donnerstag
9. Juli
18 Uhr Radfahren
18.30 Uhr Radfahren (D/M/H)
Freitag
10. Juli
17.30 Uhr Waldlauf
Samstag
11. Juli
Samstag
11. Juli
19.30 Uhr Altstadtlauf (D/M/H)
18.15 Uhr Altstadtlauf
08.00 Uhr Tauziehen (D/H)
10.00 Uhr Tauziehen (M)
16.30 Uhr PLAYERS NIGHT mit »DJ-Tomix« und Siegerehrung Kinder- und Jugendolympiade im Festzelt am Morisseparkplatz (NEU!) ab 19.15 Uhr Siegerehrung Einzel- und Mannschaftsolympiade
Seite 8 Juni 2015
blickpunktrathaus
Fair Trade in Füssen
Worum handelt es sich bei Fair
Trade? Auf der regionalen Messe
»WIR« in Füssen, die im Mai stattfand, gab Dr. Ina Schicker (Zweite
von links) am Stand ehrenamtlich
Auskunft. Bürgermeister Paul Iacob (Mitte) schaute auch vorbei,
denn Füssen darf sich Fair TradeStadt nennen. »Fair Trade ist gut
und hier in den Märkten zu begrüßen«, so Künstler Peter Jente
(links) im Gespräch mit Christian
Moeller (rechts), der einen Naturkostladen betreibt, und Landrätin
Maria Rita Zinnecker.
Foto: Werner Hacker
Öffnungszeiten –
Bürgerbüro
▪M
ontag bis Freitag
8 bis 12.30 Uhr
▪D
ienstag
14 bis 17 Uhr
▪D
onnerstag
14 bis 18 Uhr
Wichtige Öffnungszeiten
▪ R athaus: Montag bis Donnerstag, 8.30 bis 11.30 Uhr
und 14 bis 16 Uhr, Freitag, 8.30 bis 11.30 Uhr
▪ S tadtkasse: Montag bis Freitag, 8.30 bis 11.30 Uhr
Montag bis Donnerstag, 14 bis 16 Uhr oder nach Vereinbarung ( 9 03 - 1 32)
▪ Jugendtreff: Montag bis Donnerstag von 14 bis 20 Uhr,
Freitag von 14 bis 21 Uhr ( 9 21 - 0 44)
Start: Forggenseeschifffahrt
Seit Juni 2015 sind die „Leinen
los“ auf dem Forggensee bei Füssen. Wenn der Stausee seinen
vollen Wasserstand erreicht hat,
beginnt die Rundfahrtsaison der
Forggenseeschifffahrt. Vom Füssener Bootshafen aus starten die
MS Füssen und die MS Allgäu bis
zum 15. Oktober täglich zu neun
Rundfahrten. Der Aus- und Zustieg ist an jeder Haltestelle möglich, so dass sich die Schiffstour
zu Fuß auf dem Uferweg kombinieren lässt. Wem auf dem Radrundweg die Puste ausgeht, kann
problemlos aufs Schiff umsteigen
Fahrpläne:
www.forggenseeschifffahrt.de. Foto: Peter Samer
Kneippradrunde Füssen
Die neu ausgeschilderte Kneippradrunde ermöglicht Genussradeln mit gesunden Stopps. Die
knapp 26 Kilometer lange Radroute führt einmal durch alle Ortsteile und an allen Füssener Seen
entlang. Genussradler sollten sich
ruhig einen halben Tag Zeit dafür
nehmen, denn an der Strecke liegen nicht nur Seeterrassen und
Panoramabänke, sondern auch
alle öffentlichen Kneippanlagen.
Die Kneippwiese am Mittersee,
die Tretbecken am Alatsee und am
Freibad Weißensee laden zu einer
Pause ein. Hopfen bietet gleich
drei Kneippanlagen, darunter die
auf dem Hopfensee schwimmende Kneipp-Insel. Über den Bootshafen am Forggensee geht es
dann in die Füssener Innenstadt.
Foto: FTM/Petra Gasteiger
▪ K ommunale Verkehrsüberwachung: Montag bis Freitag, 8.30 bis 11.30 Uhr,
Dienstag und Donnerstag, 14 bis 16 Uhr ( 30 00 31)
▪ S tadtbibliothek: Dienstag und Mittwoch, 13 bis 17 Uhr,
Donnerstag, 13 bis 19 Uhr, Freitag, 10 bis 17 Uhr,
Montag geschlossen ( 9 03 - 1 44)
useum der Stadt Füssen: April bis Oktober täglich, außer Montag, von 11 bis
▪M
17 Uhr; November bis März, Freitag bis Sonntag, 13 bis 16 Uhr; Führungen nach
telefonischer Vereinbarung ( 9 03 - 1 46)
▪ G alerie im Hohen Schloss: April bis Oktober täglich, außer Montag, 11 bis 17
Uhr, November bis März, Freitag bis Sonntag, 13 bis 16 Uhr; Führungen nach
telefonischer Vereinbarung ( 9 40 - 1 62)
ertstoffhof: Sommer: Montag und Freitag 9 bis 12 Uhr und 13 bis 18 Uhr,
▪W
Mittwoch 9 bis 12 Uhr und 13 bis 17 Uhr, Samstag 9 bis 12 Uhr( 3 82 64)
▪ K ompostierung: Mittwoch und Freitag, 14 bis 17 Uhr Samstag, 9 bis 12 Uhr
obile Wertstofferfassung: Bei dieser Sonderleistung handelt es sich um einen
▪M
kostenlosen Service der Stadt Füssen für unsere nicht mobilen Bürger; sie soll
keine Abkehr vom Bringsystem darstellen. Ganzjährig jeden zweiten Freitag im
Monat: Kirche zu den Acht-Seligkeiten in Füssen-West von 12.45 bis 13.45 Uhr,
Weidachturnhalle am Schwedenweg von 15 bis 15.45 Uhr.
Wichtige Rufnummern
▪ P olizei Telefon 110 (Festnetz/Handy)
▪ F euerwehr Telefon 112 (Festnetz/Handy)
▪ N otruf Feuerwehr/Rettungsdienst Telefon 112 (Festnetz/Handy)
▪ Ä rztlicher Bereitschaftsdienst Bayern Telefon 116 117
▪ A potheken-Notdienst Telefon 22 8 33
▪ G iftnotruf, München Telefon 0 89 / 19 - 2 40
Abholung Altpapier
▪
▪
▪
▪
▪
4 . Juli durch SV Türk Füssen (Kernstadt)
4 . Juli durch Kirchenverwaltung der Pfarrei St.Peter und Paul (Hopfen)
1 . August durch EV Füssen (Kernstadt)
2 1. August durch Wasserwacht Weißensee (Weißensee)
5 . September durch ESC 67 Eisschützen (Kernstadt)
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