Titel 04-07 - MPR • Milchprüfring Bayern eV
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Titel 04-07 - MPR • Milchprüfring Bayern eV
3.2009 ZKZ 71674 Milch pur Schutzgebühr 3 € DA S M AGA Z I N D E S M I LC H P R Ü F R I N G B AY E R N E . V. MPR-INSPEKTIONSSTELLE AKKREDITIERT www.mpr-bayern.de Neues Verfahren zur Stallbegehung Fruchtbare Kühe ... Seite 18 ... und gesunde Kälber Seite 22 AktivPuls en r melk sse e b h c einfa Integrierte Luftführung im Zitzengummischaft + Kopfdüse für optimalen Milchtransport. Wartungsfrei! Die e klaren V Vorteile orteile beim AktivPuls tivPuls® Melksystem tem Bessere ssere Zitzenk onditionen* * Zitzenkonditionen* Die einzigartige AktivPuls®- V akuumentlastung entlastung be beVakuumentlastung wirkt kt weichere Zitzen. Ein funktionsfähiger fähiger Strichkanal schützt Weise ützt die Zitze auf natürliche W eise se gegen MastitisMastitis erreger. erreger ger. Hohe he Melkleistung PPerfekter erfekter ekter Milchtransport und maximale ale Melkkapazität. 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Tel. 08347-1097 • Fax Fax 08347-1099 AktivPuls® wurde ausgezeichnet et mit der Silbermedaille Eurotier 2006 6 System Happel, die Nr Nr.. 1 bei der er Melktechnik - Umfrage „topagrar rar 12/08“ w w w. s y s t e m - h a p p e l . d e www.system-happel.de MILCH MILCH MEINUNG 3 I N H A LT Dr. Christian Baumgartner Geschäftsführer M I LC H N E W S 4 Infos vom MPR Es »herbstelt« M I LC H L K V 8 Neues Beratungsangebot M I LC H R E C H T Liebe Leserin, lieber Leser, die September-Ausgabe von Milchpur ist da. Es „herbstelt“ und die sommerliche Hitze weicht den kühlen Nächten und den moderaten Temperaturen der Tage, bei denen sich Kühe wie Menschen wieder wohler fühlen. Alte Stallbegehung – neue Grundlage M I LC H Q U A L I TÄT 14 DLG-Auszeichnung für Milcherzeuger M I LC H M E D I Z I N Welche Themen hat der Herbst zu bieten? Milchpolitisch könnte es ein „heißer Herbst“ werden. Zu viele Probleme sind nach wie vor ungelöst, es gibt viele Vorschläge wie man sie angehen könnte, aber keiner hat offenbar den Stein der Weisen. Wie werden sich die Politiker nach der Bundestagswahl verhalten? Was macht die EU? Darüber erfahren Sie aktuell aus der Tages- und Fachpresse. 10 18 Brunstbeobachtung – Besamung nach Plan M I LC H M E D I Z I N 22 Kälberkokzidiose M I LC H RATGEBER 24 Im neuen Heft von Milchpur warten andere Themen auf Sie. Auf den LKV-Seiten gibt es Infos zur Stallklimaberatung, die nicht nur bei Sommerhitze, sondern auch im Herbst oder Winter wichtige Erkenntnisse bringen kann. Die Kurzmeldungen aus dem Bereich des Milchprüfrings informieren Sie einmal mehr über unsere Auskunftssysteme und einiges darüber hinaus. Urlaub auf dem Bauernhof M I LC H R E Z E P T E Neue Kochbücher MILCH FOCUS Im fachlichen Teil befassen wir uns mit der Brunstsynchronisation als Managementinstrument, mit der Kälberkokzidiose sowie der Stallhygiene und neuen Wegen in der Milchviehfütterung. Daneben haben wir wie immer eine bunte Palette von Fach- und Firmeninformationen für Sie, die Sie auf dem aktuellen Stand halten; und wir geben Tipps für die Einmachzeit. Welche Themen ansonsten der Herbst auch für Sie bieten mag: Ich wünsche Ihnen einen bunten und abwechslungsreichen Herbst – mit einem Milchpreisbarometer, das nach oben zeigt! …und natürlich recht viel Spaß mit der neuen Milchpur! 28 Futtermischwagen MILCH FOCUS 30 Neues Konzept auf der Agritechnica MILCH FOCUS 34 Roboter im Einsatz MILCH STALL 36 Innovationen Mastbullenhaltung MILCHHYGIENE Ihr 26 38 Saubere Zitzen – niederes Erregerniveau MILCH WISSEN Eiweiß – für zukunftsfähige Märkte Dr. Christian Baumgartner Milchprüfring Bayern e.V. Fotos Titel: Foto groß: Zillinger Foto links: Dr. Engels Foto rechts: Dr. Zieger 40 4 MILCH NEWS Anteil der Zwei-Tages-Lieferanten bei knapp unter 50 Prozent Foto: Zillinger Die Tendenz zu einem immer höheren Anteil an Zwei-Tages-Lieferanten in Bayern setzt sich fort. Waren es vor einem Jahr erst knapp 40 Prozent der Lieferanten, deren Milch nur alle zwei Tage abgeholt wird, sind es nun 48,4 Prozent. Hierbei sind 43 390 Lieferanten berücksichtigt, das heißt auch Milcherzeuger aus anderen Bundesländern sowie dem Ausland, welche beim MPR untersucht werden. Ende des Jahres waren 5,9 Prozent „Ausländer“ unter den untersuchten Proben. Da in anderen Bundesländern und im Ausland die www.mpr-bayern.de ... und immer bestens informiert! Zweitagesabholung viel weiter verbreitet ist, als in Bayern, beeinflussen diese die Statistik nach oben. In Baden-Württemberg werden beispielsweise bereits über 90 Prozent der Milchlieferanten zweitägig erfasst. Berücksichtigt man in der Auswertung nur bayerische Lieferanten, ergeben sich bei 40 872 bayerischen Milcherzeugern 43,9 Prozent Zwei-Tages-Lieferanten. Die Molkereien versprechen sich von der zweitägigen Abholung Kosteneinsparungen. Für den Milcherzeuger ergibt sich der Vorteil, dass nur noch alle zwei Tage der Tank gereinigt und desinfiziert werden muss. Für den Milchprüfring Bayern e.V. ergeben sich keine wesentlichen Änderungen, da unsere Probeplanung bereits an diese Thematik angepasst ist. E Gewinner Milchpur-Preisrätsel 2/2009 Preis 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 Name Petzi Hofberger Hörberg Schuster Wanner Mitterberger Schreier Strößenreuther Maier Maier Schorer Kain PLZ 94124 83679 87733 83128 87772 84562 84494 95709 83550 92431 86872 83539 Ort Büchlberg Sachsenkam Markt Rettenbach Halfing Pfaffenhausen Mettenheim Niederbergkirchen Tröstau Emmering Neunburg v.W. Scherstetten-Konradsh. Pfaffing Ausbildung beim MPR Bayern e.V. abgeschlossen! Immer mehr Besucher nutzen unsere Homepage zur Messwertabfrage und zur Abfrage von Informationen. Waren es im Juli 2004 erst 26 903 Personen, die unsere Homepage anklickten und dabei 34 404 unterschiedliche Besuche machten, ging es ab 2006 dann – auch im Zuge des Internetzeitalters – steil bergauf. Im Juli 2009 registrierten wir 106 500 Zugriffe auf www.mpr-bayern.de, das heißt, 85 649 Personen besuchten unsere Homepage. Dies zeigt, dass die Homepage aktiv mehrmals im Monat genutzt wird. Unsere aktuellen Laborstatistiken, die Auskunftssysteme oder auch unsere Kurzvideos zum Ablauf der Milchuntersuchung sind immer einen Besuch wert. Wöchentlich aktualisiert finden Sie auf www.mprbayern.de jede Menge an Informationen. Schauen Sie E doch mal rein! Cornelia Brummer und Stephanie Ewerling haben im Juli 2009 ihre Ausbildung zur Milchwirtschaftlichen Laborantin beim Milchprüfring Bayern e.V. in Wolnzach abgeschlossen. Der überbetriebliche Unterricht fand während der 3-jährigen Ausbildungszeit in Triesdorf als Blockunterricht statt. Ausbildungsleiter Thomas Hauck, selbst milchwirtschaftlicher Labormeister und ehemaliger „Triesdorfer“, betreute die beiden während der gesamten Ausbildung und stand ihnen mit Rat und Tat zur Seite. „Die Prüfung war nicht leicht“, betont Stephanie Ewerling. Neben der schriftlichen Prüfung stand auch eine zweitägige mündliche Prüfung vor einer mehrköpfigen Prüfungskommission an. Bei einer praktischen Prüfung im Labor des LVFZ in Triesdorf mussten die Auszubildenden zudem ihr handwerkliches Können zeigen. Stephanie Ewerling wird nach der Ausbildungszeit im Zentrallabor des MPR weiterarbeiten. Cornelia Brummer führt ihre junge berufliche Laufbahn im Qualitätslabor eines pharmazeutischen Unternehmens fort. Der Milchprüfring Bayern e.V. bildet zurzeit zwei weitere junge Leute aus und wird sich auch künftig für die Region als Ausbildungsbetrieb zum E Milchwirtschaftlichen Laboranten engagieren. MPR-Auskunftssysteme – schnell, komfortabel und kostengünstig Verlässliche Informationen sind die Grundlage für jede Managemententscheidung. Dies gilt auch – oder gerade besonders – in Zeiten von Wirtschaftskrise und Milchmarktdebakel. Unsere Auskunftssysteme liefern alle wichtigen Informationen rund um die Milchqualität, schnell, komfortabel und dabei günstig. So zahlen Sie zum Beispiel für unseren SMS-Service nur 39 Cent (plus 7 Prozent MwSt.) pro SMS und sind immer verlässlich über ihre aktuellsten Ergebnisse informiert. Stellen Sie von der postalischen Benachrichtigung bei Grenzwertüberschreitungen auf E-Mail-Benachrichtigung um, verrechnen wir statt 95 Cent + MwSt. nur 38 Cent + MwSt. Sie sparen also mehr als die Hälfte. Wichtig zu MILCH NEWS 5 wissen: Der Milchprüfring Bayern e.V. verrechnet bei den Auskunftssystemen lediglich die tatsächlich angefallenen Kosten. Neben den reinen Versandkosten (z.B. für SMS oder Briefporto) fallen allerdings für die Einrichtung und Programmierung sowie die laufende Wartung und Pflege der entsprechenden Auskunftssysteme Kosten an, die wir über die Verrechnung der einzelnen Benachrichtigungen decken müssen. Auch für die ständige Weiterentwicklung der Angebote wird Geld investiert, das zu amortisieren ist. Je mehr Nutzer also die Auskunftssysteme nutzen, umso günstiger wird aufgrund der abnehmenden Stückkosten die Einzelnachricht. SMS-Service E-Mail-Benachrichtigung Entscheiden Sie sich für unseren SMS-Service, können Sie sich folgendermaßen anmelden: 1. Senden Sie eine SMS an die Nummer: 0176-19 59 99 99 mit dem Inhalt W START LIEFNR PINNR Beispiel: W START 4711 815815 2. Sie erhalten in der Regel innerhalb eines Tages eine Bestätigungs-SMS vom Milchprüfring. 3. Der SMS-Service steht ab dem nächsten Werktag zur Verfügung. Die für die Anmeldung benötigte Lieferantennummer (LIEFNR) und PIN-Nummer (PINNR) finden Sie auf der Molkereiabrechnung. Mit der Anmeldung zum SMS-Service des Milchprüfring Bayern e.V. erkennen Sie die Nutzungsbedingungen für den SMS-Service des Milchprüfring Bayern e.V. an. Entscheiden Sie sich für die E-Mail-Benachrichtigung, können Sie sich folgendermaßen anmelden: 1. Loggen Sie sich auf www.mpr-bayern.de mit Ihrer Lieferantennummer und PIN-Nummer ein. 2. Im oberen Block erscheint das Feld „Erzeugerdaten“. 3. Klicken Sie bitte »Erzeugerdaten« an und es erscheint rechts der Kasten „Versanddaten-Änderung“. 4. Klicken Sie nun auf „MAIL – Ändern“ und geben Ihre eMail-Adresse ein. 5. Klicken Sie auf Bestätigungsmail anfordern. 6. Sie erhalten innerhalb eines Tages eine Mail. 7. Zur Bestätigung dieser Mail klicken Sie bitte auf den angegebenen Link 8. DurchAngabe Ihrer Lieferanten- und PIN-Nummer in der Messwertabfrage bestätigen Sie die Anmeldung. Anzeige Mehr Milch G ru aus dem ndfut ter Milkinal ®* TMR Sincrono • Höhere Grundfutterleistung • Bessere Wirtschaftlichkeit • Gesündere Klauen durch weniger Pansenübersäuerung * Das neue Mineralfutter mit langsam verfügbarem Harnstoff Trouw Nutrition Deutschland GmbH • Tel.: 0 84 32 / 89-0 • www.milkivit.de • milkivit@nutreco.com 6 MILCH NEWS Deutschland will’s wissen: Woher kommt die Milch? Eine im Juni 2009 bundesweit durchgeführte, repräsentative Umfrage der Landesvereinigung der Bayerischen Milchwirtschaft macht deutlich: Die Verbraucher in Deutschland wollen wissen, wo die Milch- und Käseprodukte herkommen, die sie täglich kaufen. So gaben 83 Prozent der Befragten an, dass die regionale Herkunft stärker betont werden sollte. Damit einher geht auch die Auffassung einer großen Mehrheit der Bevölkerung (90 Prozent), dass der Absatz regionaler Milchund Käseprodukte gestärkt werden sollte. Der Anspruch der Verbrau- Die Herkunft von Milchprodukten ist nicht immer das erste Entscheidungskriterium, aber sie ist fast allen Deutschen wichtig, wie eine aktuelle Studie der Landesvereinigung der Bayerischen Milchwirtschaft ergeben hat. Foto: LVBM cher gegenüber Qualität und Herkunft dessen, was auf den Tisch kommt, ist auf einem hohen Niveau. Jedoch scheint sich dieses kritische Bewusstsein nicht immer in der konkreten Kaufentscheidung niederzuschlagen. Lediglich ein Viertel der Befragten achtet beim Einkauf immer auf die Herkunft der Produkte, für etwas mehr als die Hälfte (55 Prozent) ist die Herkunft manchmal für die Kaufentscheidung relevant. Mit zunehmendem Alter und höherem Bildungsabschluss steigt die Wertschätzung von HerE kunft und Regionalität. Araber benötigen 11 000 Liter Wasser für die Produktion von einem Liter Milch Foto: og./pixelio.de Die Vereinten Nationen haben auf ihrer in Istanbul stattfindenden Konferenz vor einer globalen Wasserkrise gewarnt, obwohl theoretisch genug für alle da wäre. Wie der Tagesspiegel aus dem UN-Bericht zitiert, verbraucht jeder Mensch am Tag zwischen 20 und 300 Liter für den Haushalt. In der Nahrungsproduktion seien es 3 000 Liter plus Wasser für die Industrie. Im Jahr errechne sich laut UN so je Mensch ein Verbrauch von 1,7 Mio. Liter Süßwasser. Zwischen 2 000 und 5 000 Liter Wasser werden benötigt, bis man ein Kilo Reis ernten kann. Das ist mehr, als ein Haushalt in einer Woche konsumiert – nur für ein Päckchen Reis. Für ein Kilo Weizen seien 1 000 Liter, für ein Kilo Erdäpfel 500 Liter Wasser vonnöten. Noch viel drastischere Zahlen gebe es bei der Viehhaltung. Im Rindfleisch für einen Viertelpfund-Hamburger seien 11 000 Liter Wasser „verborgen“. Ganz oben auf der Liste aber steht die Kilopackung Kaffeepulver mit 20 000 Liter Wasser. Es sei irrwitzig, besonders durstige Nutzpflanzen wie Reis und Zuckerrohr ausgerechnet in trockenen, heißen Regionen anzubauen. Das verfügbare Süßwasser ist sehr ungleichmäßig über die Erde und die Menschheit verteilt. In großen Teilen von China, Indien, Nordafrika, dem Nahen und Mittleren Osten, Mexiko und Südafrika sei Wasser knapp, während Länder wie Kanada Süßwasser im Überfluss hätten. Die ungleiche Verteilung des Wassers sei für die Menschheit daher ein ähnlich großes Problem wie der Klimawandel, der den Wassermangel noch verstärken könnte. Bereits heute lebe rund die Hälfte aller Menschen, die mit weniger als einer Mio. Liter Wasser im Jahr auskommen müssen, rund um das Mittelmeer. In Italien z.B. würden bis zu 50 Prozent des Wassers wegen defekter Leitungen wieder versickern. Der weitaus größere Teil würde aber mit massiver Hilfe aus den Fördertöpfen der EU auf die Felder geleitet. Dort würden Feldfrüchte und Spezialkulturen angelegt, die besonders viel Wasser verbrauchen, auf dem EUMarkt aber eigentlich schon im Überfluss vorhanden sind. Hinzu kämen tausende Urlauber in den Hotels. Noch weit dramatischer wäre die Lage in vielen arabischen Ländern. Ausgerechnet die Wüstenstaaten des Nahen und Mittleren Ostens würden das Wasser laut dem Bericht großzügig verschwenden. So liege der tägliche Wasserverbrauch pro Kopf mit rund 1 000 Litern in Saudi-Arabien sieben Mal höher als in Deutschland. In Saudi-Arabien würden etwa 87 Prozent in die künstliche Bewässerung von Äckern und Grünland fließen. Für die Produktion eines Liters Milch müssten in Deutschland ein paar Hundert, in Arabien 11 000 Liter Wasser eingesetzt werden.Arabische Staaten sollten solche Lebensmittel besser importieren, so die E UN-Empfehlung. MILCH NEWS Oregano – Antibiotika aus pflanzlichen Ölen Seit den 1950er Jahren kennen Wissenschaftler die antibakterielle und fungizide Wirksamkeit bestimmter Pflanzen. Doch erst vor etwa zehn Jahren hielten diese Einzug in die moderne Tierhaltung. Heute sind sie nicht nur im Biobereich zu finden. Frisch vom Feld oder getrocknet ist allerdings kaum ein Kraut verwendbar. Meist wird aufwendig destilliert oder fermentiert, um ätherisches Öl als Basis für ein verwendbares Bio-Präparat zu gewinnen. Der Hemmhoftest bringt den Wirknachweis: Je größer der Klarkreis, desto wirksamer. Im Vergleichstest mit mehreren Naturmitteln erwies sich aufbereiteter Oregano als effektivste „Biowaffe“, wie unter anderem das Journal of Essential Oil Research berichtete. Der „Wilde Majoran“ verdrängte 19 von 25 untersuchten Bakterienstämmen, zeigte gute Wirkungen gegen vier Stämme und musste sich lediglich in zwei Fällen geschlagen geben. Oregano gilt demnach zu Recht als natürliches Breitband-Antibiotikum. Je nach Betrachtung schneiden auch Rosmarin und Koriander gut ab. Für Oregano sprechen die verhältnismäßig geringe Wirkdosis und die geschmackliche Neutralität. Insbesondere die Dosis ist beachtlich, etwa beim Einsatz gegen Pilze: Es wird 111-fach weniger benötigt als mit der Standardmedikation Calcium-MagnesiumCaprylat, um Candia zu 99,9 Prozent abzutöten. In anderen Fällen reicht bereits eine Konzentration von 0,1 Prozent oder 0,01 Prozent, wollte man lediglich 90 Prozent elimieren. Die Laborwerte sind auf die Einsatzpraxis in der Tierhaltung gut übertragbar, teils aber mit Einschränkungen. Beispiel Salmonellen: Zwar hemmt Oregano Foto Baratta ausgesprochen wirksam die Verbreitung von Salmonellen. Doch im Stall finden sich diese Bakterien nicht nur im Nutztier, sondern auch in Begleitwirten, was die Bekämpfung erschwert. Dem Siegeszug dieses Naturmittels tat das keinen Abbruch: Oregano wird heute mehr denn je in der gewerblichen Tierhaltung eingesetzt. Übrigens hauptsächlich zur Prävention bis zum Schlachttag, weil dies ohne geschmacklichen Nachweis im Tierprodukt und Eintrag im Medikamentenbuch möglich ist. Als Nebeneffekt steigert Oregano den Appetit der Tiere und beugt dem vorzeitigen Verderb des Futters vor. Kostenseitig rechnet sich der Umstieg auf Naturpräparate, was zahlreiche Beispiele aus der biologischen wie konventionellen Tierhaltung zeigen. Die Anwendung ist einfach, denn die Wirkstoffe werden lediglich ins Futter oder Trinkwasser gemischt. Eine Überdosierung ist meist gefahrlos und Resistenzen sind nicht belegt. Baratta E Anzeige 7 8 MILCH LKV Stallklimaberatung Das LKV bietet produktionstechnische Beratung an und muss deshalb Personal vorhalten. Dabei ist es notwendig, gezielt bei potenziellen Kunden für die Beratungsmodule zu werben. Die fachliche Fortbildung der LKV-Berater erfolgt in Zusammenarbeit mit der Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) und der Staatlichen Führungsakademie für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (FüAK). Zu den schon bestehenden Beratungsmodulen gibt es jetzt auch die Stallklimaberatung für Schweine- und Rinderställe. Sie beinhaltet die 쎲 Messung der Schadgase, Luftfeuchte, Temperatur, Helligkeit, Luftraten und Luftgeschwindigkeit 쎲 Haltungs- und Produktionstechnik wie Tierverhalten und technische Parameter (Luftraum Regeltechnik, Luftführung, Wärmehaushalt). Der Betriebsleiter erhält am Ende der Beratung E ein Beratungsprotokoll. Der LKV-Mitarbeiter, der eine zusätzliche Fortbildung für die Stallklimaberatung hat, prüft die Luftführung im Stall. Foto: LKV LKV bietet mit dem LactoCorder kostengünstige MLP-Prüfverfahren Immer mehr Laufställe in Bayern Die AS-Methode mit Probennahme durch Probenehmer beim Morgen- und Abendgemelk war bis 1998 die Standard-Methode. Die AT-Methode (wechselnde Probenahme morgens oder abends durch Probenehmer) wurde überraschend gut angenommen. Mit der Einführung des LactoCorders kamen die AM-Methode (Probe wechselnd nur bei einer Melkzeit, Milchmenge von zwei Melkzeiten durch Probenehmer) und die B-Methode (Besitzermethode). Die B-Methode erfolgt ohne Probenehmer im Stall, der Milchkuhhalter bekommt die Milchmengenmessgeräte vom LKV. E Derzeit haben rund 10.000 MLP-Betriebe einen Laufstall (36 Prozent),Tendenz steigend. Diese Betriebe halten durchschnittlich 50 Kühe. Daraus folgt: Etwa 500 000 Kühe, bzw. mehr als die Hälfte der MLP-Kühe, stehen in Laufställen. Von den 10.000 Laufställen sind E fast 3 000 Ställe Außenklimaställe. Weitere Informationen zu allen LKV-Themen finden Sie im Internet: www.lkv.bayern.de Beteiligung an den MLP-Prüfverfahren AS-Methode AT-Methode AM-Methode B-Methode Betriebe Gesamt Bayern % % % % 27.477 3,5 38,3 19,4 38,7 Kühe 967.392 2,6 34,0 20,6 42,8 Durchschnittliche Herdengröße 35,5 25,8 31,5 37,7 39,9 Stand: Juni 2009 MILCH LKV Die LKV-Fütterungsberatung Eine optimierte Fütterung ist die Grundlage für gesunde Tiere mit hohen Leistungen. Diese Erfahrung haben viele Betriebe gemacht, die sich schon über mehrere Jahre von den spezialisierten Fütterungsberatern des LKV beraten lassen. Neben einer höheren Milchleistung konnten sehr oft Kraft- und Mineralfutter gezielter eingesetzt und die Tiergesundheit und Fruchtbarkeit verbessert werden. Die Fütterungsberatung ermöglichte innerhalb von drei Jahren nahezu eine Verdoppelung der Leistungssteigerung. Die LKVAuswertungen der Fütterungsberatung zeigen eindeutig, dass Betriebe mit geringerer und mittlerer 9 Milchleistung von der Fütterungsberatung noch mehr profitieren als Betriebe mit hoher Milchleistung. E Kaum Strukturwandel in der bayerischen Milchviehhaltung Die Bestandsgrößen steigen in allen Bundesländern, in Bayern aber deutlich langsamer als in den anderen Bundesländern. In den Schleswig-Holsteiner Milchkuhbetrieben stehen mehr als doppelt so viele Kühe wie in Bayern. Mit durchschnittlich 35,5 Kühen je Kuhhalter ist Bayern das Schlusslicht bei der durchschnittlichen Bestandsgröße.Aber selbst inner- halb Bayerns gibt es deutliche regionale Unterschiede: Im Traunsteiner Gebiet werden im Schnitt 5,2 Kühe weniger gehalten als bayernweit; Wertingen liegt mit 40,2 Kühen an der bayerischen Spitze. In den neuen Bundesländern sind die Kuhbestände aus historischen Gründen deutlich größer als in den alten E Bundesländern. Anzeige Wo gibt es weltweit das größte Angebot an Landtechnik? Auf der AGRITECHNICA! Hannover, 10. -14. November 2009 Exklusivtage 08./09. November www.agritechnica.com Hotline: +49 (0) 69/24788-265 10 MILCH RECHT MILCHPRÜFRING MIT NEUEM AUFTRAG Alte Stallbegehung – neue Grundlage Seit 1995 führte der Milchprüfring Bayern e.V. die sogenannten „Milchkammerkontrollen“ nach der deutschen Milchverordnung durch. Mit dem neuen EULebensmittelhygienepaket im Jahr 2006 war diese bislang freiwillige Amtshilfemaßnahme für die Veterinärverwaltung auf eine neue Grundlage zu stellen. Nach erfolgreicher Bewerbung in einem öffentlichen Ausschreibungsverfahren ist der Milchprüfring nun seit 1. Juli diesen Jahres mit seiner neu akkreditierten Inspektionsstelle offiziell mit der Durchführung der Kontrollen nach EU-Recht betraut. prüfring Bayern e.V. (MPR) 1995 als neutrale Prüfeinrichtung der bayerischen Milchwirtschaft mit der Durchführung der sogenannten Milchkammerkontrollen beauftragt. Amtshilfe für die Veterinärbehörden Durch Hinweise auf Mängel und Aufklärung über die Ursachen profitiert auch der Betriebsleiter vom Kontrollbesuch. M it der EU-Milchhygienerichtlinie 92/46 zog im Jahr 1992 eine neue Ära im Bereich der Milchhygiene herauf. Neben den verbindlichen Grenzwerten für die Gesamtkeimzahl bzw. den Zellgehalt in der Milch legte die Richtlinie fest, dass auch vor Ort auf den Erzeugerbetrieben die Einhaltung der festgelegten Produktionsbedingungen zu kontrollieren sei. Der Grund: schon im Vorfeld, also vor einer schädlichen Auswirkung auf das Lebensmittel Milch, sollten hygienische Risiken erkannt und möglichst abgestellt werden. Dieses Prinzip der Risikovorsorge, verbunden mit einer Kontrolle vor Ort auf dem Erzeugerbetrieb, war bis dato im Bereich der Urproduktion nur wenig verankert, jedenfalls nicht in gesetzlicher Form. Herrschende Meinung damals war, wenn die Grenzwerte in der abgelieferten Milch eingehalten würden, dann sei doch alles in Ordnung und „der Staat“ bzw. die Überwachungsbehörde müsse nicht auch noch zum „Herumschnüffeln“ auf den Betrieb kommen. Aufgrund der fehlenden Personalkapazitäten in der Veterinärverwaltung Mitte der 90er Jahre, aber auch bedingt durch die damals weit verbreitete und teilweise sehr emotionale Ablehnung von Vor-Ort-Kontrollen, die als Verletzung der Privatsphäre gesehen wurden, wurde der Milch- Im Auftrag des jeweiligen zuständigen Ministeriums wurden seitdem weit mehr als 120.000 Betriebskontrollen auf den bayerischen Milcherzeugerbetrieben durchgeführt. Da der MPR darüber hinaus vor Ort durch seinen Außendienst laufend Kontakt zu den Milcherzeugern im Rahmen der Durchführung der Milchgüteverordnung, insbesondere durch die Aufklärung bei Keimzahl-, Gefrierpunkt- und Hemmstoffproblemen, hat, konnten diese Betriebskontrollen organisatorisch zeit- und kostensparend in den Arbeitsablauf der MPR-Mitarbeiter integriert werden. Durch die zusätzliche Aufgabenstellung bei der Kontrolle von Milcherzeugungsbetrieben über das freiwillige branchenübergreifende Qualitätsmanagementprogramm QM Milch sowie weitere Molkerei-Lieferantenbewertungssysteme entstand im Laufe der Jahre ein kombiniertes Kontrollverfahren, das wesentlich dazu beitrug, unnötige Betriebsbesuche zu vermeiden. Dies erfüllte auch die Forderung des Berufsstandes und der MPR-Gremien, der Zeitaufwand der zu kontrollierenden Betriebe sollte durch möglichst weitgehende Zusammenfassung von Betriebskontrollen minimiert werden. Zudem wurde durch die Umsetzung einer sogenannten „beratenden Kontrolle“ wesentlich zur Akzeptanz der Kontrollmaßnahme beigetragen. Heute ist es kaum noch strittig, dass Vor-Ort-Kontrollen stattfinden müssen; dies ist ein wesentliches Verdienst der Außendienstmitarbeiter des Milchprüfrings, die mit Sachverstand, Geduld und auch sozialer Kompetenz an die Umsetzung der Stallkontrollen gingen und aus dem „Schreckgespenst“ der 90er Jahre eine Routinemaßnahme in der bayerischen Milchwirtschaft machten, die so gut wie immer völlig unaufgeregt erledigt wird. EU fordert transparentes Vergabeverfahren Das bayerische Modell der Übernahme staatlicher Kontrollaufgaben durch nichtstaatliche Organisationen wie den Milchprüfring fand bei einer Kontrolle durch die EUBehörden durchaus Anerkennung, wurde jedoch für eine künftige Weiterführung an einige Bedingungen geknüpft. Grundsätzlich müsse ein Beauftragter natürlich die für die öffentliche Verwaltung gültigen Regeln, insbesondere die der sog. EU-Kontroll-Verordnung 882/2004, einhalten und dies auch nachvollziehbar belegen können. Eine Akkreditierung der durchführenden Inspektionsstelle nach der Norm DIN EN ISO 17020 sei deshalb unumgänglich. Zudem müsse eine Vergabe derartiger Kontrollaufträge im öffentlichen Bereich transparent und von jedem Interessierten nachvollziehbar gestaltet werden, was mit einer öffentlichen Ausschreibung der entsprechenden Dienstleistungen einhergehe. Der Milchprüfring leitete daraufhin die Akkreditierung seiner Inspektionsstelle nach DIN EN ISO 17020 umgehend in die Wege. Das Zertifikat wurde nach einem Audit im April 2009 ohne weitere Auflagen von der zuständigen Akkreditierungsstelle auch erteilt. Im Februar 2009 wurde ebenso folgerichtig im Europäischen Amtsblatt der Dienstleistungsauftrag „Durchführung von Kontrollen von Milcherzeugungsbetrieben in Bayern nach der Verordnung (EG) Nr. 852/2004, 853/2004, 854/2004 und 882/2004“ vom Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) ausgeschrieben. Milchprüfring behauptet sich im Wettbewerb und erhält Auftrag Nachdem im Vorfeld vom Fachausschuss und von den MILCH RECHT Mitgliedern des MPR ein klares Votum dafür abgegeben worden war, dass sich der Milchprüfring auch weiterhin im Sinne der bayerischen Milcherzeuger um die Durchführung der sogenannten Stallkontrollen bemühen solle, wurde bis Anfang April 2009 ein Angebot mit einem umfassenden Kontrollkonzept erstellt und abgegeben. Offenbar konnte nicht nur das Kontrollkonzept, sondern auch der dazugehörige Kostenrahmen überzeugen und der Milchprüfring erhielt Ende Mai 2009 den Zuschlag vom LGL. Seit 1. Juli 2009 führt der Milchprüfring für mindestens zwei Jahre die Vor-Ort-Kontrollen für das Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit durch. Die erfolgreiche Teilnahme an dieser öffentlichen Ausschreibung zeigt, dass der Milchprüfring nicht nur fachlich im freien Wettbewerb bestehen kann, sondern auch auf der Kostenseite wettbewerbsfähige Strukturen aufweist. 11 Kennzeichen des neuen Verfahrens Das neue Kontrollverfahren verfolgt neben der Überprüfung der Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen auch das Ziel, dass Problembetriebe zeitnah überprüft werden und so „am Risiko orientiert“, also dort wo am ehesten Gefahren für die Milchqualität und den Verbraucher vorliegen könnten, vorgegangen wird. Grundsätzlich werden alle Betriebe von einem Außendienstmitarbeiter des Milchprüfrings besucht, die entweder dreimal in Folge mit ihrem monatlichen Mittelwert bei der Keimzahl bzw. der Zellzahl den gesetzlichen zulässigen Grenzwert überschritten haben oder aber innerhalb der » Anzeige C:J \Z\Zc BVhi^i^h ?Zioi VgWZ^iZc ' hd \gcYa^X] l^Z ( C:J/ 9Vh `aj\Z @dbW^di^`jb! `dbW^c^Zgi Vjh olZ^ ]dX]Z[[Z`i^kZc L^g`hid[[Zc \gcYa^X] Ä WgZ^i l^g`hVb hX]cZaa Ä hiVg`Z L^g`jc\ YjgX] HncZg\^hbjh Z^c[VX] Ä ' m & >c_Z`idg ^b 6WhiVcY kdc ') HijcYZc Boehringer Ingelheim Vetmedica GmbH, Tel. 0 61 32 / 77 37 06 www.tiergesundheitundmehr.de ;gV\Zc H^Z >]gZc I^ZgVgoi 9V h ` a j\ Z @d b W^ di ^ `j b 12 MILCH RECHT Checkliste zur Kontrolle von Milcherzeugungsbetrieben in Bayern nach der Verordnung (EG) Nr. 852/2004, 853/2004, 854/2004 und 882/2004 A06 A07 Fragen zur Tiergesundheit Tiere sind frei von Anzeichen einer Infektionskrankheit, die über die Milch auf den Menschen übertragen werden kann. Der allgemeine Gesundheitszustand der Tiere ist gut. Sie weisen keine Anzeichen von Krankheiten auf, welche eine Kontamination der Milch zur Folge haben könnten. Die zu melkenden Tiere weisen insbesondere keine eitrigen Genitalinfektionen, Magen-Darm-Erkrankungen mit Durchfall und Fieber oder sichtbare Euterentzündungen auf. Die zu melkenden Tiere zeigen keine Euterwunden auf, die die Milch nachteilig beeinflussen könnten. Den zu melkenden Tieren wurden keine nicht zugelassenen Stoffe oder Erzeugnisse verabreicht und es ergeben sich keine Hinweise auf eine vorschriftswidrige Behandlung im Sinne der Richtlinie 96/23/EG. Bei zugelassenen Erzeugnissen oder Stoffen wurde die Wartezeit eingehalten. Werden Ziegen mit Kühen gehalten, werden Sie auf Tuberkulose getestet und untersucht. A08 A09 A10 A11 Fragen im Fall von Erkrankungen Im Bestand sind Tiere erkrankt. Erkrankte und infektionsverdächtige Tiere werden vom übrigen Bestand isoliert. Es sind nur einzelne Tiere betroffen. Der Tierarzt wurde verständigt. A01 A02 A03 A04 A05 Betriebsstätten 1: Räume, in denen Tiere gemolken werden (Melkstand, Stall) B01 B02 B03 B04 B05 B06 B07 B08 B09 B10 B11 B12 B13 B14 B15 B16 C01 C02 C03 C04 C05 C06 C07 C08 C09 C10 C11 C12 C13 C14 C15 D01 D02 D03 D04 D05 D06 D07 D08 D09 D10 Die Räume sind so gelegen, dass die Milch nicht nachteilig beeinflusst wird. Am Melkplatz sind geeignete Waschvorrichtungen zum Reinigen der Hände und Arme vorhanden. Stallarbeiten werden so vorgenommen, dass die Milch nicht einer nachteiligen Beeinflussung, insbesondere durch Staub, Schmutz, Gerüche oder Krankheitserreger ausgesetzt wird. Vorbeugung einer Kontamination der Milch durch Tiere und Schädlinge. Das Melkgeschirr ist so beschaffen, dass das Risiko einer Milchkontamination begrenzt ist. Wandflächen und Fußböden sind leicht zu reinigen und zu desinfizieren. Ausrüstungsoberflächen, die mit Milch in Berührung kommen, bestehen aus korrosionsbeständigem Material. Ausrüstungsoberflächen, die mit Milch in Berührung kommen, sind glatt, leicht zu reinigen und desinfizieren. Ausreichende Einrichtungen zur Ableitung flüssiger Abgänge und von Abwässern sowie zur Entmistung und zur Aufhebung von Abfällen sind vorhanden. Ausreichende Be- und Entlüftung der Räume. Ausreichende Lichtverhältnisse. Ausreichende Versorgung der Räume mit Trinkwasser. Reinigungs- und Desinfektionsmittel, Biozide, Futtermittel und Düngemittel sind so gelagert, dass eine Kontamination der Milch nicht möglich ist. Melken auf der Weide oder einem anderen Ort: Wandflächen, Bodenbeläge und Einrichtungen sind leicht zu reinigen und zu desinfizieren. Melken auf der Weide oder einem anderen Ort: Es ist ausreichend Trinkwasser vorhanden.. Melken auf der Weide oder einem anderen Ort: Stellfläche für mobilen Melkstand ist vor Beginn des Melkens frei von Exkrementen oder Abfällen. Betriebsstätten 2: Räume, in denen Milch gelagert, behandelt oder gekühlt wird (Milchkammer) Der Raum ist ausreichend getrennt vom Stall. Es ist keine negative Beeinflussung der Milch möglich. Schutz gegen Ungeziefer. Schutz gegen das Eindringen anderer Tiere. Wandflächen und Fußböden sind leicht zu reinigen und zu desinfizieren. Ausreichende Einrichtungen zur Ableitung von Abwässern. Ausrüstungsoberflächen, die mit Milch in Berührung kommen, bestehen aus korrosionsbeständigem Material. Ausrüstungsoberflächen, die mit Milch in Berührung kommen, sind glatt, leicht zu reinigen und zu desinfizieren. Ausrüstungen wie Behälter und Tanks werden nach Verwendung gereinigt und desinfiziert. Ausreichende Beleuchtung der Räume. Reinigungs- und Desinfektionsmittel, Biozide, Futtermittel und Düngemittel sind so gelagert, dass eine Kontamination der Milch nicht möglich ist. Kontamination der Milch durch Bestandteile der Luft wird verhindert (z.B. ausreichende Be- und Entlüftung der Räume). Ausreichende Versorgung mit Trinkwasser. Es sind an geeigneten Standorten genügend Handwaschbecken vorhanden. Schutzeinrichtungen vor unberechtigtem Zutritt. Behälter/Milchwanne steht im Freien. Hygienevorschriften für das Melken, die Abholung/Sammlung und Beförderung Einhaltung der Hygienevorschriften beim Melken. Euter, Zitzen und angrenzende Körperteile der zu melkenden Kühe sind zu Beginn des Melkvorgangs sauber. Die Milch jedes Tieres wird auf organoleptische sowie abnorme physikalisch-chemische Merkmale hin kontrolliert. Milch mit organoleptisch oder physikalisch-chemisch abnormen Merkmalen wird nicht zum menschlichen Verzehr verwendet. Es werden nur zugelassene Zitzenbäder oder -sprays verwendet. Die Anwendung erfolgt derart, dass sie nicht in unannehmbarem Ausmaß Rückstände in der Milch hinterlassen. Es werden nur Reinigungs- und Desinfektionsmittel verwendet, die von der DVG oder DLG geprüft werden. Tiere, die in Folge einer tierärztlichen Behandlung Rückstände in die Milch übertragen könnten, werden identifiziert. Milch, die vor Ablauf der vorgeschriebenen Wartezeit gewonnen worden ist, gelangt nicht in die Lebensmittelkette. Verbringen der Milch unmittelbar nach dem Melken an einen sauberen Ort, an dem sie vor Kontaminationen geschützt ist (Milchbehälter/Milchwanne). Lagerdauer der Milch in der Milchkammer (≤ 2 h?). letzten 36 Monate mehr als ein hemmstoffpositives Ergebnis in ihrer Anlieferungsmilch zu verzeichnen hatten. Anhand einer vorgegebenen Checkliste überprüft (siehe Kasten) der Außendienstmitarbeiter die Betriebsverhältnisse und die Praxis der Milcherzeugung gemäß EU-Verordnung VO (EG) 853/2004 vor Ort und verschafft sich ein Bild über die Betriebsführung. Dabei werden die Tiergesundheit und die ordnungsgemäße Aufzeichnung der Arzneimittelanwendungen (Bestandsbuch) genauso überprüft wie die Betriebsstätten, in denen die Tiere gemolken werden (Stall, Melkstand), der Raum in dem die Milch und die Melkutensilien gelagert werden (Milchkammer), die Einhaltung der Hygienebestimmungen beim Melken und der Milchlagerung sowie die Personalhygiene der melkenden Personen. Die Besuche auf den jeweiligen Betrieben werden grundsätzlich nicht oder nur kurzfristig angemeldet. Zudem wählt das LGL neben den Betrieben, die aus bestimmtem Anlass kontrolliert werden, auch Betriebe zufällig für Kontrollen aus, die zusätzlich durch die MPR-Mitarbeiter besucht und beurteilt werden müssen. Über die Ergebnisse des Besuches fertigt der MPR-Mitarbeiter mit seinem Laptop ein elektronisches Protokoll an, das vom Betriebsleiter mit einem elektronischen Unterschriften-Pad gegengezeichnet und zum Verbleib auf dem Betrieb ausgedruckt wird. Das Protokoll kann jeder Betriebsleiter auch über seinen geschützten Zugang auf der MPR-Homepage (www.mpr-bayern.de) jederzeit einsehen und abrufen, es ist dort zuverlässig und dauerhaft über die gesetzliche Aufbewahrungsfrist archiviert. Werden wesentliche von den gesetzlichen Bestimmungen abweichende Sachverhalte festgestellt, so erfolgt ein entsprechender Bericht an die jeweilige zuständige Kreisverwaltungsbehörde (Veterinäramt). Grundsätzlich haben die zuständigen Behörden Zugriff auf die Kontrollberichte und können sich jederzeit ein Bild über die milchhygienische Situation im Betrieb machen. DURCHFALL IST MIST. KOKZIDIOSE IST BULLSHIT ! STOPP Bayc/M1/09/02/101/EV/B/4c Tägliche Abholung der Milch (> 2 h): Kühlung auf 8 °C. Nicht tägliche Abholung der Milch: Kühlung auf 6 °C. Ausrüstungen und Behälter sind gereinigt und desinfiziert. Ist der Anfahrtsweg des MSW zur Milchkammer befestigt und kann die Milch über den Absaugschlauch ohne das Risiko einerKontamination erfasst werden? Personal E01 Melker und Personen, die für die weitere Behandlung der Rohmilch zustän dig sind, tragen während des Melkvorgangs saubere, geeignete(waschbare) Kleidung. E02 Persönliche Hygiene der Melker (v.a.Waschen der Hände und Unterarme vor dem Melken und ggf. dazwischen). E03 Die Personen, die mit Milch umgehen, sind gesund. E04 Die Personen, die mit Milch umgehen, sind in Bezug auf Gesundheitsrisiken geschult. Anmerkung: Die Fragen bzw. Kontrollpunkte sind in fünf Bereiche gegliedert. Das Ergebnis wird durch Sichtkontrolle, Einsichtnahme in Unterlagen oder Abfrage festgestellt. Jede Frage ist für den Außendienstmitarbeiter im Kontrollhandbuch mit konkreten Angaben, Hinweisen und Vorgaben hinterlegt, wie der Sachverhalt zu beurteilen ist. D11 D12 D13 D14 Gegen Kokzidiose helfen Ihnen Ihr Tierarzt und Bayer. Fazit Der Milchprüfring Bayern e.V. ist schon seit 1995 bei der Durchführung der sogenannten Stallbegehungen tätig und führt auch in anderen Bereichen Vor-Ort-Kontrollen durch. Die Kompetenz der Außendienstmitarbeiter bei derartigen Kontrollen, die vorhandene Technik und Infrastruktur und das flächendeckende Netz von Mitarbeitern macht den Milchprüfring zu einem idealen Partner und kostengünstigen Anbieter der nachgefragten Kontrolldienstleistung von staatlicher Seite. Der Zuschlag im öffentlichen Ausschreibungsverfahren bestätigt dies. Die bayerischen Veterinärbehörden und die bayerischen Milcherzeuger können auch weiterhin auf die bewährte Zusammenarbeit mit dem Milchprüfring setzen. Dr. Christian Baumgartner E Besuchen Sie uns auf www.bayerfarm.de! 14 MILCH Q U A L I TÄT NEUES KONZEPT FÜR DLG-AUSZEICHNUNG Der große Preis für Milch-Erzeuger Die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft e.V. (DLG) unterstützt das Bestreben von Milcherzeugern und Molkereien, Milch mit besonderer Qualität zu erzeugen, indem sie für besondere Leistungen die Auszeichnung „Großer Preis der MilchErzeuger“ verleiht. Damit soll die Erzeugung bester Rohstoffqualität herausgestellt und in der Öffentlichkeit bekannt gemacht werden. Die kontinuierliche Verbesserung der Rohmilchqualität wird somit gefördert. Über die neuen Verleihungsrichtlinien berichtet Dr. Michael Eise, Projektleiter des „Testzentrum Technik und Betriebsmittel“ der DLG. Die Erzeugung von Qualitätsmilch stellt hohe Ansprüche an Mensch und Tier. Foto: Eise M ilch gehört zu den hochwertigsten Nahrungsmitteln des Menschen. Tagtäglich leisten noch fast 100.000 Milcherzeuger in Deutschland anspruchsvollste Arbeit und erzeugen einen Rohstoff auf höchstem Qualitätsniveau. Angesichts der vielen Einflussfaktoren, die auf die Milchqualität einwirken, verdient die Arbeit der Milcherzeuger besondere Würdigung. Denn nur wer es versteht, hoch leistende Kühe bedarfsgerecht zu füttern, tiergerecht zu halten und Euter schonend zu melken und das sensible Lebensmittel Milch unter guten hygienischen Bedingungen zu ermelken und zu lagern, schafft es, über lange Zeiträume Milch mit bester Qualität zu erzeugen. Um Milcherzeuger mit dauerhaft hohem Qualitätsniveau noch stärker herauszustellen, hat die DLG ihr Konzept für die Auszeichnung besonderer Milchqualitäten neu gestaltet. So wurden Kriterien für die Verleihung in einigen wesentlichen Punkten geändert, die Veröffentlichung der ausgezeichneten Milcherzeuger ausgedehnt und attraktiver gestaltet. Zudem werden die Verleihungen der Urkunden auf Veranstaltungen, wie beispielsweise der EuroTier, vor öffentlichem Publikum durchgeführt. Neue Verleihungsrichtlinien Die Anpassung der Verleihungsrichtlinien stellt die kontinuierliche Erzeugung von Qualitätsmilch heraus. Mit diesem Anspruch hat der DLG-Arbeitskreis drei wesentliche Änderungen der Verleihungskriterien beschlossen: 1. Die Berücksichtigung von Einzelwerten von Zellund Keimzahlen wurde ersatzlos gestrichen Außergewöhnliche Situationen im Betrieb, wie beispielsweise Stresssituationen in der Herde, können Ursache für einmalige oder kurzfristige Erhöhungen von Zellzahlen oder Keimzahlen sein. Wird in solchen Situationen eine Güteprüfung der Anlieferungsmilch durchgeführt, entsteht dem Landwirt ein Nachteil, wenn nicht Bewertungssysteme angewendet werden, die einmalige Ereignisse bei der Beurteilung der Milchqualität deutlich schwächer bewerten als Ergebnisse, die das langfristige Qualitätsniveau der erzeugten Milch widerspiegeln. Der Gesetzgeber hat ein solches System eingeführt mit der Bewertung der Milchqualität über mehrere Monate bei Keimen und Zellen und der geometrischen Mittelwertsbildung.Aus diesem Grund legt die DLG bei der Bewertung der Milchqualität das zweimonatige Mittel der Keimzahlen und das dreimonatige Mittel der Zellzahlen aus der Milchgüteprüfung zugrunde. 2. Die für die Auszeichnung einzuhaltenden Grenzwerte für Milchzellgehalt und Milchkeimgehalt wurden abgesenkt Die Grenzwerte wurden bei der Zellzahl von 300 000/ml auf 250 000/ml und bei der Keimzahl von 30 000/ml auf 20 000/ml abgesenkt. Dies macht den Anspruch, mit der Auszeichnung besondere Qualitäten zu würdigen, deutlich. Die neuen Verleihungsrichtlinien der DLG 쎲 Teilnahme an der Milchleistungsprüfung 쎲 Milchkeimgehalt (geometrischer Mittelwert aus zwei Monaten) maximal 20 000/ml 쎲 Milchzellgehalt (geometrischer Mittelwert aus drei Monaten) maximal 250 000/ml 쎲 Keine Grenzwertüberschreitung des Gefrierpunktes 쎲 Keine Hemmstoffe 3. Die Berücksichtigung von Fett- und Eiweißleistungen entfällt Im Mittelpunkt der DLG-Auszeichnung steht die Qualität der Milch. Es sollen besondere Qualitäten ausgezeichnet werden und keine Leistungen. Die Leistungsparameter werden erschöpfend in der Milchleistungsprüfung erfasst und auch im Vergleich zwischen den Landwirten dargestellt. Der Vergleich von Leistungen innerhalb von Rassen und Regionen stellt das Leistungsniveau einzelner Herden gut dar. Die Berücksichtigung von Milchfett- und Milcheiweiß im Vergleich zum Durchschnitt des Milcherfassungsgebiets, wie sie in den alten Verleihungsrichtlinien der DLG angewendet MILCH Q U A L I TÄT 15 Die Karte zeigt, wo besonders gut Milch erzeugt wird. Foto: DLG e.V. wurde, erscheint angesichts sich ständig ändernder Erfassungsgebiete nicht sinnvoll. Langjährige Spitzenqualität erfährt besondere Auszeichnungen Mit dem „Großen Preis der Milch-Erzeuger“ der DLG werden Landwirte ausgezeichnet, die bei der Milcherzeugung hervorragende Leistungen erbracht haben. Nur Landwirte, deren Milchqualität im Laufe » Anzeige eissenkung +++ Preissenkung +++ Preissenkung +++ Preissenkung +++ Preissenkung +++ Preissenkung +++ Preiss Milk-Rite Milk-Rite Die meistverkaufte Zitzengummimarke der Welt Milk-Rite Endlich! Schonendere Technik für Hochleistungsherden Angebot: s :ITZENGUMMI KURZ Z" FàR 7ESTFALIA U &ULLWOOD s :ITZENGUMMI LANG Z" FàR $E,AVAL &ULLWOOD "OUMATIC s -ILCHSCHLAUCH LANG MM $ %3ATZ %3ATZ %M !B % .ETTOWARENWERT ,IEFERUNG FREI (OF 0REISE ZZGL -W3T 2!,GEPRàFT MILK-RITE Impulse-V System Die einzigartige Kombination zwischen profilierter Kunststoffhülse, Zitzengummi mit dreieckigem Schaft und der u"OVENTIShKopfbelüftung. 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Das „Bronzene Band“ zeichnet beste Milch-Qualität über zehn Jahre, das „Silberne Band“ über 15 Jahre aus. Das „Goldene Band der Milch-Elite“ erhalten Landwirte, die seit mindestens 20 Jahren ihre Spitzen-Qualität in der Milcherzeugung beweisen. Landwirte können sich jetzt auch selbst anmelden Bisher wurden die Auszeichnungen in der Regel Anzeige Akute Mastitis Für die 2-Wege-Behandlung akuter Mastitis Anzeige • Höhere Heilungsrate Injektion • Schneller wieder mehr Milch • Gesunde Euter Kombiniere & Kuriere P-57/58 Eutertube www.intervet.de durch die Molkereien bei der DLG beantragt. Damit haben die Molkereien ihren Lieferanten gezeigt, dass ihnen die Qualität der Rohmilch am Herzen liegt und sie die Arbeit ihrer Milcherzeuger entsprechend honorieren. Die DLG hat dies sehr unterstützt und wird dies auch zukünftig tun. Allerdings ermöglicht die DLG jetzt ein direktes Anmeldeverfahren auch für einzelne Landwirte. Damit erhalten die Landwirte die Möglichkeit, ihre bisherigen Auszeichnungen weiter zu erzielen, auch für den Fall, dass die Molkereien am bisherigen Anmeldeverfahren nicht mehr teilnehmen. Aber auch Landwirte, die erstmals am Auszeichnungsverfahren für kontinuierliche Milchqualität teilnehmen wollen, können sich direkt an die DLG wenden. Die dafür notwendigen Informationen sowie der Antrag sind im Internet unter www.dlg.org/Milcherzeuger.html zu finden. Auskünfte können aber auch bei der DLG eingeholt werden. Ansprechpartner ist Axel Hufnagel, Tel. 069/24788-353 oder E-mail: a.hufnagel@DLG.org Neue Veröffentlichung der ausgezeichneten Betriebe Wenn jemand etwas Besonderes leistet, und dazu zählt die kontinuierliche Qualitätsmilcherzeugung in besonderem Maße, dann dürfen es Andere ruhig erfahren. Nach diesem Leitmotiv veröffentlicht die DLG die Ergebnisse auf unterschiedliche Weise. Nach wie vor erhalten die erfolgreichen Betriebe die attraktiven Hofschilder aus Metall sowie die Milcherzeuger-Urkunden. Neu gestaltet hat die DLG insbesondere ihre Internetseite www.dlg.org/Milcherzeuger. Hier weist eine geografische Karte die Standorte mit den ausgezeichneten Landwirten aus. Wenn man die Standorte anklickt, erscheinen die Namen der Betriebe. Vorgesehen ist darüber hinaus, die besten Betriebe mit einem Kurzportrait vorzustellen. Neben der geografischen Darstellung finden sich auf dieser Seite im Internet auch Listen mit allen ausgezeichneten Betrieben. Neu dabei ist auch eine weitere Liste, in der die Betriebe aufgeführt sind, die mehr als 30 Jahre kontinuierlich Qualitätsmilch erzeugen. MILCH Q U A L I TÄT 17 Größere Aufmerksamkeit durch attraktive, überregionale Verleihungsveranstaltungen Das neue Konzept der DLG sieht vor, Verleihungen auf überregionalen landwirtschaftlichen Veranstaltungen, wie beispielsweise beim Zentralen Landwirtschaftsfest (ZLF), durchzuführen. Dieses Konzept wird Schritt für Schritt umgesetzt und soll die bisherigen Verleihungsveranstaltungen der Molkereien ergänzen. Dadurch wird eine noch größere Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit für den einzelnen Landwirt und für Selbstanmelder eine VerE leihungsveranstaltung geschaffen. Anzeige Der Nr. 1 * Injekt r Kühe hassen Mastitis … Wir auch! • 1 Wirkstoff Anzeige • Breites Wirkungsspektrum • Langanhaltende Wirkdauer P-57 * Quelle: GFK 2009 • Gesunde Euter www.intervet.de 18 MILCH MEDIZIN BRUNST- UND OVULATIONSSYNCHRONISATION Erfolgreiche Besamung nach Plan Wie die Gleichschaltung der Brunst und des Eisprungs erfolgreich in der Praxis funktioniert, erläutern Prof. Dr. med. vet. habil. Axel Sobiraj, Ambulatorische und Geburtshilfliche Tierklinik der Universität Leipzig und Priv.-Doz. med. vet. habil. Wolfgang Zaremba, Homberg/Efze in folgenden Ausführungen. Die Brunstbeobachtung ist unter praktischen Verhältnissen sehr zeitaufwändig und daher ein kostenintensives Unterfangen. Foto: Dr. Zieger von folgenden Faktoren: Haltungsform (Anbindestall, Laufstall, Weidehaltung), Nutzungsgrad (Milchrinder, Fleischrassen), Klima, Rasse, Leistung, Gesundheitszustand sowie Nähe eines Bullen. Besondere Schwierigkeiten bei der Brunsterkennung ergeben sich aus der Tatsache, dass normalerweise die Stärke der Brunstäußerungen im Verlauf der durchschnittlich 15 bis 18 Stunden dauernden Brunst erheblich schwankt; d. h. es bestehen Phasen mit hoher Aktivität, denen Zeiten mit völliger Ruhe folgen. Der Tierbetreuer erkennt die Brunst am besten während der Ruhezeiten im Stall wie beispielsweise am frühen Morgen vor dem Melken, mittags sowie abends außerhalb der Melkzeit. Häufig bereitet die Brunsterkennung erhebliche Schwierigkeiten, weil deutliche Brunstsymptome fehlen und eine Stillbrünstigkeit vorliegt. So weist in diesen Fällen mitunter nur ein an der Schwanzunterseite, seitlich urch Intensivierung der Milchviehhaltung nimmt die des Schwanzes, an den Sitzbeinhöckern oder an den Hindurch eine Person zu betreuende Anzahl von Färterschenkeln klebender Schleimfaden auf die Brunst hin. sen und Kühen zu. Dies führt häufig zu Mängeln in der Für eine effektive Brunsterkennung sind pro Tag wieBrunstbeobachtung. Die Folgen hiervon sind vor allem derholte, über längere Zeit dauernde Kontrollen der Tieverlängerte Rast-, Güst- und Zwischenkalbezeiten, re erforderlich. Wie unter Praxisbedingungen durchgeBesamungen von nichtbrünstigen Färsen und Kühen führte Untersuchungen zeigen (siehe Tabelle 1), können sowie Merzen von vermeintlich unfruchtbaren Tieren. durch eine dreimalige Beobachtung von 20 Minuten pro Die wichtigsten äußeren Brunstsymptome sind DulTag 75 % der brünstigen Tiere einer Herde erkannt werdung des Aufreitens, z. T. auch Aufspringen auf andere den. Bei einmaliger Beobachtung von 20 Minuten pro Tiere, Unruhe, Kontaktsuche, Auslösbarkeit des DulTag werden nur 50 % der brünstigen Tiere herausgefundungsreflexes (bei Druck oder Massage im Lendenbeden. Weitere Maßnahmen zur Gewährleistung einer reich Senken der Kruppe und seitliches Abbiegen des effektiven Brunstbeobachtung gehen aus Tabelle 2 herSchwanzes) und Abgang von klarem, fadenziehendem vor. Brunstschleim. Zweifelsohne stellt eine sorgfältige BrunstbeobachDas Brunstverhalten ist ganz entscheidend abhängig tung das beste Mittel dar, um unerwünscht lange Rast-, Güst- und Zwischenkalbezeiten zu vermeiden und hohe KonzeptionsraTab. 1: Effektivität verschiedener Methoden zur Brunstbeobachtung ten zu erzielen. Die Durchführung (de Kruif und Mitarbeiter, 1998) einer konsequenten BrunstbeobachMethode Kühe, die richtig als brünstig tung scheitert allerdings häufig darerkannt wurden an, dass sie mit einem erheblichen Stier oder Suchbulle 95 % Mehraufwand an Arbeitszeit und Beobachtung 24 Stunden pro Tag 95 % einem Umdenken hinsichtlich der dreimal pro Tag, 20 Minuten 75 % Prioritäten im Arbeitsablauf verbunzweimal pro Tag, 20 Minuten 65 % den ist. Unter anderem aus diesem einmal pro Tag, 20 Minuten 50 % Grund wurde in den letzten Jahren D Anzeige ein biotechnisches Verfahren zur Gleichschaltung (Synchronisation) der Brunst und des Eisprungs (Ovulation) bei Gruppen von Rindern entwickelt. Dieses sogenannte OvsynchVerfahren nach Wiltbank ermöglicht es, die Tiere unter Verzicht auf die arbeitsaufwändige Brunstkontrolle zu einem planbaren Termin (terminorientiert) zu besamen. Ursprünglich wurde das Ovsynch-Verfahren für Betriebe mit Problemen in der Umsetzung der Brunstbeobachtung konzipiert, wobei alle geschlechtsgesunden zur Besamung anstehenden Tiere diesem Verfahren unterworfen wurden. Heutzutage wird das Verfahren vorwiegend zur Anwendung bei Tieren empfohlen, die eine bestimmte vorher festgelegte Rast- oder Güstzeit überschritten haben (Vermeidung zu langer Güst- und Rastzeiten).Wie noch ausführlich dargestellt wird, kann das Verfahren auch therapeutisch bei Tieren mit Zyklusstörungen (z. B. Stillbrünstigkeit, Brunstlosigkeit) angewendet werden. Den in das von Wiltbank beschriebene Ovsynch-Verfahren einbezogenen Tieren wird zunächst ein GnRH-Präparat verabreicht (siehe Abbildung 1). Sieben Tage danach erfolgt die Gabe von Prostaglandin F2α (PGF2). Zwei Tage (30 bis 48 Stunden) nach PGF2α-Gabe wird eine zweite GnRH-Applikation durchgeführt und acht bis 24 Stunden später ohne vorausgegangene Brunstkontrolle besamt. Das Wirkungsprinzip beruht auf Folgendem: Die erste GnRH-Verabreichung führt innerhalb von 24 bis 32 Stunden zur Ovulation des vorherrschenden Follikels und damit zur Anbildung eines neuen oder zusätzlichen Gelbkörpers. Deshalb tritt die Brunst auch erst nach Abbau des Gelbkörpers durch PGF2αVerabreichung auf. Innerhalb von ein bis zwei Tagen nach der Verabreichung von GnRH kommt es ebenfalls zur Entwicklung einer neuen Follikelwelle. Einer der Follikel erlangt die Vorherrschaft und kann nach dem durch PGF2α induzierten Gelbkörperabbau ovulieren. Die zweite GnRH-Verabreichung bewirkt eine Synchronisation der Ovulation. Verschiedenen Untersuchungen zufolge liegt der Besamungserfolg bei Kühen, die nach der Durchführung des Ovsynch-Verfahrens terminorientiert besamt werden, nur unwesentlich unter den Ergebnissen von entsprechenden Kontrolltieren, bei denen die Besamung nach vorausgegangener Brunstbeobachtung vorgenommen wird. In allen bisher veröffentlichten Studien wurde übereinstimmend festgestellt, dass dieses Verfahren nur bei Kühen, nicht jedoch bei Färsen befriedigende Resultate erbringt. Bei Anwendung des Ovsynch-Verfahrens sollten alle zu synchronisierenden Kühe zunächst gynäkologisch durch einen Tierarzt untersucht werden, um Tiere mit krankhaften Zuständen im Genitale zu erkennen, auszusondern oder vor der Synchronisation zu behandeln. Denn eine tierärztliche Fruchtbarkeitsüberwachung ist nicht einfach durch das Ovsynch-Verfahren zu ersetzen, sondern Grundbedingung für die erfolgreiche Anwendung dieser biotechnischen Maßnahme. Tab. 2: Was ist für eine effektive Brunstbeobachtung wichtig? (modifiziert nach Heuwieser, 1997) In den Ruhezeiten beobachten Die Beobachtung muss in den Ruhezeiten und nicht beim Füttern, Melken oder Misten erfolgen. Brunstbeobachtung Die Brunstbeobachtung ist eine Aufgabe, die eine konzentriert durchführen hundertprozentige Aufmerksamkeit erfordert. Der Verantwortliche darf durch keine anderen Tätigkeiten wie Füttern, Nachtreiben u. a. abgelenkt sein. Keine Brunst? Erfolgreiche Milchviehhaltung mit dem Veyx Ovsynch-Verfahren Steuern Sie die Dauer der Rastzeit bei Ihren Kühen, die bis zu einem vorher festgelegten Zeitpunkt keine Brunst aufweisen: Systematischer und kombinierter Einsatz von GnRH und PGF2α Verkürzung der Rast- und Güstzeiten Terminierte Besamung Identifikation Identifikation aller Tiere durch leicht lesbare Ohrmarken auf beiden Seiten. Höhere Trächtigkeitsrate Festlegung des richtigen Besamungstermins Besamung 12 bis 18 Stunden nach dem ersten Stehen. Wirtschaftlicher Erfolg Freiwillige Wartezeit festlegen und einhalten Wichtig ist, eine freiwillige Wartezeit vorher festzulegen und deren Einhaltung zu überwachen. Dokumentieren Sie Brunsten schon in der freiwilligen Wartezeit. Dann wissen Sie bereits vor Besamungsbeginn, ob, wann und wie oft die Kühe gebullt haben. Auslauf gewähren, Bodenbebeschaffenheit prüfen Die Tiere müssen Gelegenheit haben, Brunstverhalten zu äußern. Erforderlich sind dafür Auslaufmöglichkeit, ein rutschfester Untergrund und gesunde, regelmäßig gepflegte Klauen. Hohe Brunsterkennungsraten Faustzahl: dreimal am Tag für jeweils 20 Minuten in den Ruhephasen beobachten. Damit ist eine Brunsterkennungsrate von mehr als 70 % erreichbar. Fragen Sie Ihre Tierärztin oder Ihren Tierarzt nach dem Veyx Ovsynch-Verfahren! Veyx-Pharma GmbH Söhreweg 6 · 34639 Schwarzenborn Tel. 05686 9986-0 · Fax 05686 1489 E-Mail zentrale@veyx.de · www.veyx.de 20 MILCH MEDIZIN Im Folgenden soll auf Untersuchungen der Ambulatorischen und Geburtshilflichen Tierklinik der Universität Leipzig näher eingegangen werden, in denen das Ovsynch-Verfahren ausschließlich bei Problemtieren angewandt wurde. Die 266 in diese Studie einbezogenen Kühe zeigten bis 60. Tag nach der Abkalbung keine Brunsterscheinungen. Bei ihnen lag entweder eine Azyklie (fehlender Zyklus) oder eine Anöstrie (Brunstlosigkeit) vor. Es wurden nur Milchkühe ab der zweiten Laktation in den Versuch genommen. Sie stammten aus verschiedenen Betrieben mit Abb.: 1: Ovsynch-Verfahren (nach Wiltbank, 1998) einer Individualleistung von mehr als Gabe (Tag 68) das GnRH-Präparat den Kühen verab7000 l in der ersten Laktation. reicht. Kühe, die während der Behandlungsmaßnahmen Die Tiere erhielten am 60. Tag nach der Abkalbung vorzeitig brünstig wurden (fast ausschließlich nach der ein GnRH-Präparat und am 67.Tag ein PGF2α-Präparat. Geringfügig abweichend von dem in Abbildung 1 darersten GnRH-Gabe), wurden schon vor Abschluss der gestellten Behandlungsschema nach Wiltbank wurde noch ausstehenden Hormongaben besamt. Die übrigen bereits 24 bis 30 Stunden nach der PGF2αTiere wurden nach Einhaltung des Therapie- Noch immer die meisten Abgänge wegen Unfruchtbarkeit Wegen Fruchtbarkeitsproblemen müssen immer noch die meisten Kühe den Stall verlassen. Wie im Jahresbericht des Landeskuratoriums der Erzeugerringe für tierische Veredelung in Bayern zu lesen ist, betrug demnach im vergan- genen Jahr in Bayern der Anteil der Abgänge wegen Unfruchtbarkeit mehr als ein Viertel (siehe Tabelle). Mit Abstand waren es die Euterkrankheiten, die gut 15 Prozent der Abgangsursachen ausmachen. doc E Tabelle: Abgangsursachen Rasse Fleckvieh Braunvieh MurnauWerdenfelser Gelbvieh Pinzgauer Schwarz- Rot- Angler/ Jersey alle bunte bunte Rotvieh Rassen Ursache % % % % % % % % % % Hohes Alter 7,9 14,7 13,9 5,0 10,3 5,8 6,9 10,3 9,2 8,4 Geringe Leistung 10,5 7,6 19,4 14,0 15,7 6,2 7,3 5,1 7,3 9,9 Unfruchtbarkeit 25,3 27,1 36,1 25,0 27,9 22,5 22,3 28,2 14,7 25,2 Infektionskrankheit 1,4 2,1 0,0 3,4 0,0 4,2 2,4 2,6 0,9 1,7 Euterkrankheit 15,6 12,4 0,0 18,3 18,6 15,1 14,9 12,8 19,3 15,2 Schlechte Melkbarkeit 2,1 0,9 2,8 1,9 0,0 1,0 0,9 0,0 0,9 1,8 Stoffwechselkrankheit 2,0 2,3 0,0 2,5 1,0 5,0 3,7 7,7 1,8 2,3 Klauen und Gliedmaßen 9,2 11,6 0,0 7,7 4,9 10,8 10,1 12,8 9,2 9,6 Sonstige Ursachen 25,9 21,3 27,8 22,1 21,6 29,4 31,6 20,5 36,7 25,7 Anteil aller im Prüfungsjahr erfassten Kühe 24,8 20,5 16,4 30,0 23,7 23,6 22,4 14,0 23,3 24,2 Verkauf zur Zucht/ Nutzung 1,9 3,4 5,4 2,3 2,9 2,1 1,7 1,7 2,1 Abgangsbetrieb 0,7 0,6 3,4 0,7 0,5 0,6 0,7 0,0 4,3 0,7 Verbliebene Kühe 72,6 75,5 79,1 67,0 73,4 73,7 75,2 85,3 71,1 73,1 36 1.685 204 23.457 5.258 39 109 323.748 7,3 5,2 5,6 5,4 5,4 5,7 6,0 Abgänge Gesamt 1) 256.031 36.346 Abgangsalter 2) 1) Angaben in Anzahl 2) Alter in Jahren 5,4 6,5 5,5 regimes terminorientiert besamt. Die Untersuchungen ergaben folgende Resultate: – 61 % (163 von 266) der Kühe wurden mit der KB1 tragend, davon wurden 18 (13 bzw. fünf) nach sechs bzw. neun Wochen erneut brünstig (embryonaler Fruchttod), konnten aber erfolgreich nachbesamt werden. – 22 % (58) der Kühe wurden mit der KB2 trächtig. – 7,5 % (20) der Kühe wurden mit der KB3 trächtig. – 3 % (8) der Kühe konzipierten mit der vierten oder fünften KB. – 6 % (17) der Kühe wurden nicht trächtig und mussten gemerzt werden. – Bei gut 80 % der Kühe wurde eine Zwischenkalbezeit von unter 400 Tagen erzielt. Aus den Ergebnissen lassen sich folgende Schlussfolgerungen ziehen: Ein ganz wesentlicher Vorteil des Ovsynch-Verfahrens liegt darin, dass Kühe mit fehlendem Zyklus oder Brunstlosigkeit, selbst wenn die erste Besamung nicht erfolgreich ist, anschließend einen Zyklus aufweisen. Darüber hinaus ist der Erstbesamungserfolg gut, auch wenn die Rate an embryonalem Fruchttod relativ hoch ist. Die mit dem Ovsynch-Verfahren erzielten Trächtigkeitsraten und Zwischenkalbezeiten sind zufriedenstellend. In Betrieben mit guter Brunstbeobachtung und niedrigen Anteilen stillbrünstiger oder azyklischer Tiere kann die generelle Anwendung des Ovsynch-Regimes unter- MILCH MEDIZIN Eierstock einer Kuh mit Brunstfollikel. 21 Werkfoto bleiben und sich nur auf Problemtiere beschränken. In Problembeständen kann das Ovsynch-Verfahren eine Verbesserung der Fruchtbarkeitssituation bewirken, darf aber keinesfalls als Ersatz für Managementfehler oder -mängel angesehen werden, da es nicht von einer Brunstbeobachtung der betreffenden Tiere, zumindest nach erfolgter Besamung, entpflichtet. Wie die Erfahrungen der Praxis zeigen, ist eine erfolgreiche Anwendung des Ovsynch-Verfahrens allerdings nur dann gewährleistet, wenn diese biotechnische Maßnahme im Rahmen einer tierärztlichen Fruchtbarkeitsüberwachung erfolgt. E Anzeige 22 MILCH MEDIZIN NUR EIN „INTEGRIERTER LÖSUNGSANSATZ“ HILFT „Vorbeugen ist besser als heilen!“ Die Kälberkokzidiose ist eine weitverbreitete und hochansteckende Erkrankung, die enorme Schäden verursacht. Milchpur sprach daher mit Michelle Rekitt, Produktmanagerin bei Bayer Tiergesundheit. eine Kokzidioseinfektion bis zu zwei Monate verzögert sein. Die Tiere entwickeln sich schlecht und sind auffallend krankheitsanfällig. Teilweise kann es sogar zu Todesfällen kommen.Auch die Fortpflanzungsleistung und Milchproduktion ausgewachsener Tiere kann nach einer solchen Infektion als Jungtier beeinträchtigt sein. Behandlung eines Kalbes gegen Kokzidiose. Fotos: Dr. Engels D urchfälle bei Kälbern und Jungrindern haben verschiedene Ursachen. Neben Viren und Bakterien können auch Protozoen, wie etwa Kokzidien, eine Rolle spielen. Um was für eine Erkrankung handelt es sich bei der Kokzidiose? Die Kokzidiose ist eine typische Jungtiererkrankung, die durch Protozoen, also einzellige Lebewesen, hervorgerufen wird. Die klinische Verlaufsform der Kokzidiose ist durch wässrige bis blutige Durchfälle, schmerzhaften Kotdrang und Appetitmangel gekennzeichnet. Viel häufiger tritt jedoch die subklinische Verlaufsform auf. In diesem Fall fehlen die deutlich sichtbaren Krankheitssymptome. Die Folgen, die aus dieser Infektion resultieren, sind aber die gleichen: Leistungseinbußen durch Kümmern der betroffenen Tiere. Mit welchen Folgen muss man rechen und wie ernst sind diese zu nehmen? Die Infektion mit den Erregern der Stallkokzidiose (Eimeria bovis und Eimeria zuernii) sowie mit dem Erreger der Weidekokzidiose (Eimeria alabamensis) verursacht massive Schäden im Darm der befallenen Tiere, was die Resorptionsfläche für Nährstoffe drastisch reduziert. Klinische Symptome können etwa zwei bis drei Wochen nach der Infektion auftreten. Die Folge: Das Wachstum von Kälbern kann durch Gibt es konkrete Zahlen über die wirtschaftlichen Einbußen? Bereits 1980 wurden die durch die Rinderkokzidiose verursachten wirtschaftlichen Verluste weltweit mit jährlich 700 Millionen Dollar benannt. Diese Zahl muss heute vermutlich noch höher eingeschätzt werden. Dabei sind die durch die subklinische Kokzidiose entstehenden wirtschaftlichen Einbußen nach Hochrechnungen weit höher einzuschätzen, als die der klinischen Kokzidiose, weil sie oftmals nicht rechtzeitig oder gar nicht erkannt wird. In einer amerikanischen Veröffentlichung wurden Studien zitiert, die zeigten, dass Tiere noch zehn Monate nach der Infektion verringerte Gewichtszunahmen aufwiesen. Hochgerechnet würde dies eine Gewichtsdifferenz von etwa 22 bis 27 kg bedeuten. Außerdem müssen zusätzlich die durch die Kokzidiose entstehenden Kosten berücksichtigt werden. Diesbezüglich wurden Gesamtkosten, inkl. Behandlungskosten, von bis zu 67 Euro pro Kalb ermittelt (Anm. d. Red.: Berechnungen auf Basis der Preise von 2008). Was weiß man über die Verbreitung der Kälberkokzidiose? Die Erreger der Kokzidiose kommen weltweit vor. In Mitteleuropa sind insgesamt 13 Arten bekannt, wovon drei Arten als pathogen, also „krankmachend“, identifiziert sind. In einer deutschen Studie konnte nachgewiesen werden, dass in 95 Prozent der untersuchten Betriebe Kokzidien in den Kotproben gefunden wurden. Je nach betrieblichen Bedingungen (Hygienestatus, Haltungsform, etc.) können bis zu 100 Prozent der Tiere in einem Bestand befallen sein. Die Übertragung der Kokzidiose von einem Tier zum anderen erfolgt durch die orale Aufnahme der Krankheitserreger, den sogenannten Oozysten, aus der Umwelt. Sie befallen die Zellen im Darm, vermehren sich dort und neue Oozysten werden mit dem Kot aus- MILCH MEDIZIN geschieden. In einer Rinderherde kann das schnell zu einem Dominoeffekt führen: ein Kalb steckt das nächste an und der wirtschaftliche Verlust kann dramatische Auswirkungen erreichen. Wie sollte der Kälberhalter reagieren, wenn der Verdacht auf Kokzidiose in seinem Bestand besteht? Im ersten Schritt ist es wichtig, die Tiere genau zu beobachten.Typische Merkmale, wie Durchfälle, Fressunlust, Dehydratation (Austrocknung), Koliksymptome, ständiges Kotdrängen, schlechte Gewichtszunahme, trockenes und raues Fell sowie ein Auseinanderwachsen der Kälber können auf Kokzidiose hinweisen. Im zweiten Schritt sollte der Verdacht durch entsprechende Kotprobenuntersuchungen vom Tierarzt bestätigt werden. Ist der Befund positiv, muss der optimale Behandlungszeitpunkt für die Kälber festgelegt werden. Hierzu benötigt der Tierarzt genaue Informationen über den Zeitpunkt des Auftretens der Symptome in der Herde und welche Ereignisse in den vorangegangenen Wochen zu einer Infektion geführt haben könnten.Wann die Kokzidiose in einem Betrieb auftritt, ist unterschiedlich und hängt von individuellen Faktoren ab, wie z.B. Zeitpunkt des Umstallens aus Einzel- in Gruppenhaltung oder Transporte. Aus diesem Grund müssen die bestandsspezifischen Umstände konkret herausgearbeitet werden. Im dritten Schritt kann der Tierarzt dann entscheiden, wie die Tiere behandelt werden müssen. Grundsätzlich gilt: Vorbeugen ist besser als heilen, in Hinblick auf die wirtschaftlichen Aspekte. Eine vorbeugende Behandlung der Tiere in Beständen mit einem nachgewiesenen Kokzidioseproblem ist immer sinnvoll, da der Darm zu einem späteren Zeitpunkt bereits geschädigt sein kann und Verluste nicht mehr optimal eingedämmt werden können. Impressum Verlag: AVA Verlag Allgäu GmbH, Porschestr. 2, 87437 Kempten, Postfach 3153 87437 Kempten – www.ava-verlag.de Geschäftsführender Gesel lschafter: Dipl.-Ing. (FH) Wolfgang Kühnle Herausgeber: Milchprüfring Bayern e. V. Hochstatt 2, 85283 Wolnzach Verlagsleitung: Dr. Harald Ströhlein, Tel. 0831/57142-41 eMail: redaktion@ava-verlag.de Red akt ion: Dr. Christian Baumgartner (verantw.), Tel. 08442-9599-0 eMail: baumgartner@milchpur.info Dr. Harald Ströhlein, Tel. 0831/57142-41 eMail: redaktion@ava-verlag.de Anz eigen: Karl König (verantw.), Tel. 0831/57142-24 eMail: k.koenig@ava-verlag.de Eva Zillinger, Tel. 08442-9599-239, Fax 08442-9599-5239 eMail: zillinger@milchpur.info Vertrieb : Rita Barth, Tel. 0831/57142-11 eMail: abo@ava-verlag.de Erscheinungsweise: viermal im Jahr an alle Milcherzeuger in Bayern „Integrierter Lösungsansatz“: Michelle Rekitt, Produktmanagerin bei Bayer Tiergesundheit, setzt in der Bekämpfung der Kälberkokzidiose auf Hygieneund Haltungsmanagement sowie gezielten Medikamenteneinsatz. Welche weiteren vorbeugenden Maßnahmen bieten sich an? Mangelnde Hygiene, Überbelegung, Stress durch Absetzen, Umstallen oder ein abrupter Futterwechsel, schlechte Klimaführung und Begleiterkrankungen steigern das Infektionsrisiko mit Kokzidiose für die Kälber. Die damit verbundene Verschlechterung der Immunabwehr macht die Tiere auch empfänglicher für andere Krankheitserreger (Sekundärinfektionen). Deshalb sollten geeignete Vorbeugemaßnahmen ergriffen, die Hygiene und Umweltbedingungen optimiert und Stressfaktoren für die Tiere vermieden werden. Ideal ist ein integrierter Lösungsansatz, der Hygienemaßnahmen (u.a. mit dem Einsatz von geeigneten Desinfektionsmitteln), Herdenmanagement und Medikamenteneinsatz kombiniert. doc E Bezugspreis: Jahresabonnement: € 10,– Einzelpreis € 3,– (zzgl. Versandkosten) Druckerei: KKW-Druck GmbH Heisinger Straße 17, 87437 Kempten Tel. 0831/57503-10, eMail: kontakt@kkw-druck.de Druckauflage: 53.500 Tatsächlich verbreitete Auflage (TvA) 53.000 Bankverbindungen: Deutschland Raiffeisenbank Kempten-St. Mang Kto.-Nr. 02 15 600, BLZ 733 699 02 Sparkasse Allgäu, Kto.-Nr. 29 090, BLZ 733 500 00 Postscheckkonto München Kto.-Nr. 75 542-803, BlZ 700 100 80 Österreich Sparkasse Reutte, Kto.-Nr. 16 008 326 903, BLZ 205 09 Schweiz St. Gallische Kreditanstalt, Kto.-Nr. 16 008 326 903, BLZ 6900 Erfüllungs- und Gerichtsstand: Kempten/Allgäu Alle Arten der Verbreitung, auch durch Film, Funk oder Fernsehen, fotomechanische Wiedergabe, Tonträger jeder Art, auszugsweiser Nachdruck oder Einspeicherung und Rückgewinnung in Datenverarbeitungsanlagen aller Art, sind verboten. Beiträge, die mit dem Namen des Verfassers oder seinen Initialen gekennzeichnet sind, brauchen nicht die Meinung der Redaktion wiederzugeben. Mit Übernahme der Manuskripte und Bilder an den Verlag versichert der Verfasser, dass es sich um Erstveröffentlichungen handelt und dass keine anderweitigen Copyright- oder Verlagsverpflichtungen vorliegen. Zweitveröffentlichungen werden nicht honoriert. Im Falle höherer Gewalt besteht kein Belieferungs- oder Entschädigungsanspruch. Copyright 2009 by AVA Agrar-Verlag Allgäu GmbH 23 24 MILCH R ATG E B E R URLAUB AUF DEM BAUERNHOF Wenn Kinder nicht mehr nach Hause wollen … Familie Off bietet seit mehr als 30 Jahren Urlaub am Bauernhof an. Über 200 Vollbelegstage sprechen für den Erfolg der Sindelsdorfer. Das breite Angebot für Kinder ist ein Erfolgsrezept der Familie. buchen, erklärt die Landwirtin folgendermaßen: „Wir liegen sehr zentral und trotzdem ist es bei uns ruhig und idyllisch.“ Rund 50 km sind es bis München, Innsbruck und Garmisch. Außerdem sind in der Gegend sehr viele Badeseen, ein weiterer Anziehungspunkt. Während die Eltern meist die Ruhe am Hof genießen, ist es für Kinder ein wahres Paradies.Auch von draußen hört man Schreie und Lachen. Die Gokarts sind das Objekt der Begierde und die lange Gerade wie geschaffen für ein Rennen. Auch die Enkelkinder der Vermieterin sind mit von der Partie. „Heut dürft ihr nicht auf der Straße fahren, der Nachbar ist mitten bei der Grünlandernte und die ersten Regentropfen fallen.“ „Die Kinder hält das nicht von ihrem Vorhaben ab, da muss man sie richtig dazu zwingen“, lächelt Christa Off. Kinderfreundlich Familie Off hat ihren Hof besonders kinderfreundlich ausgestattet. D er Fuhrpark hinter dem Haus ist ein Paradies für Kinder. Auch so mancher Erwachsener könnte dabei schwach werden. Angefangen vom Dreirad bis hin zu Gokarts findet man hier alles, was das Herz begehrt. In mehrfacher Ausführung, wohlgemerkt. Sie weiß, was ihre Urlaubsgäste wollen. Jedes Gerät hat seinen Platz. Dabei übersieht man gerne das Plakat, das für Ordnung sorgen soll. Christa Off entkommt ein tiefer Seufzer: „Aufs Aufräumen wird leider gerne vergessen.“ Zweifelnder Mann 1970 siedelte Familie Off aus dem Dorf aus, um sich dort eine neue Existenz aufzubauen. „Damals bekam jeder Betrieb 4.000 Mark Starthilfe, der mit der Zimmervermietung beginnen wollte“, erinnert sich die Landwirtin. Für die Familie war es eine gute Gelegenheit, sich ein zweites Standbein aufzubauen. „Mein Mann war anfangs nicht so begeistert“, gesteht sie, „doch mittlerweile ist auch er davon überzeugt.“ Schon ihre Eltern boten Gästezimmer an, so war ihr die Arbeit nicht vollkommen fremd. Mit dem Hausneubau richteten die Sindelsdorfer zwei Doppelzimmer und ein Einzelzimmer ein. Mit leichtem Kopfschütteln erinnert sich Christa Off an die ersten Zimmerpreise: „Wir haben damals 7 Mark verlangt, das kann ich mir heute gar nicht mehr vorstellen. Dabei waren wir die teuersten im Dorf.“ Dass so viele Gäste ihren Urlaub bei Familie Off Doch es ist nicht nur der große Fuhrpark, der die Kinder anzieht. Ein Streichelzoo ist ebenso ein Magnet wie ein Trampolin. Die Spielscheune bietet auch an Regentagen Gelegenheit zum Austoben. Christa Off fallen gar nicht alle Attraktionen ein. Sie blickt kurz aus dem Fenster, die Kinder spielen noch im Hof, haben einen Fußball für sich entdeckt. Die Vermieterin geht nach draußen und zeigt kurz aufs Hausdach, in der Regenrinne liegt noch der Ball vom letzten Spiel. Ihre Enkelkinder wissen Bescheid. „Manchmal fahren die Eltern alleine fort und lassen die Kinder am Hof“, sagt die Bäuerin. „Ich pass dann auf sie auf und bin ihre Ansprechperson, wenn sie etwas brauchen.“ Auch ihr Sohn hat ein gutes Händchen mit den Gästen. Er zeigt ihnen Die Gäste schätzen die liebevoll eingerichteten Zimmer. MILCH R ATG E B E R Der Betrieb Familie Off, Füllersried 2, 82404 Sindelsdorf Telefon: 08856/3531, fam.off@t-online.de www.bauernhof-off.de 1 Sohn, zwei Töchter 40 Milchkühe mit Nachzucht, 2 Reitpferde, Ponys, Esel, Ziegen 40 ha Grünland, 20 ha Wald 6 Ferienwohnungen, 1 Apartment (*****) Christa Off und ihr Mann schätzen die Arbeit mit den Gästen. das Melken und erklärt die Stallarbeit. Ein Höhepunkt während des Urlaubes. Menschen zusammenbringen „Das Wundervolle an unserem Beruf ist es zu sehen, wie neue Freundschaften entstehen“, so Christa Off. Sie erlebt öfters, dass sich Familien am Hof kennenlernen und sich deswegen regelmäßig wieder treffen. Sie selbst sagt, dass sie Menschen zusammenbringt, die sich sonst nie treffen würden. Die Gäste kommen aus verschiedenen Berufen. Um den Zusammenhalt mehr zu fördern, gibt es regelmäßige Aktivitäten für die Gäste. Die Vermieter bieten neben Lagerfeuer, Kutschenfahrten oder Schlauchbootfahrten auch Brotbacken und andere Spezialitäten vom Hof an. Es gibt kein Standardprogramm, die Angebote werden an die Gäste angepasst. „Es muss für die Gäste passen und wir können nicht immer das Gleiche anbieten“, erklärt die Landwirtin. Keine Krise Die Wirtschaftskrise merkt Familie Off kaum bei den Buchungen. „Es waren vielleicht drei Familien, die ihren Urlaub storniert haben. Aber die Wohnungen waren innerhalb drei Stunden wieder vergeben“, so die Sindelsdorferin. Für solche Fälle gibt es eine Warteliste. Auch für nächsten Sommer sind nicht mehr viele Zimmer frei. Die Buchungen, so Christa Off, sind immer noch ihre Aufgabe, obwohl eigentlich schon ihr Sohn mit seiner Familie den Hof führt. Sie ist sich sicher, dass der Betrieb ohne das Standbein Urlaub am Bauernhof sich in dieser Form nicht hätte entwickeln können. Neue Ideen Die Kinder drehen im Hof wieder ihre Runden mit den Gokarts, das nächste Wettrennen wird angekündigt. Die Landwirtin wirft einen kurzen Blick aus dem Fenster, alles in Ordnung.Als Vorsitzende des Verbandes Urlaub am Bauernhof in Bayern hat Christa Off auch Einblick in andere Betriebe. „Ich bin sozusagen die Praktikerin im Verband“, erklärt sie. Einmal jährlich veranstaltet der Verband einen Bildungsurlaub. Dabei werden verschiedene Urlaub am Bauernhof-Betriebe besichtigt. „Meine Familie fürchtet sich immer davor. Sie sind froh, wenn ich nicht zu viele neue Ideen mit nach Hause bringe“, lacht sie. In der Region gibt es auch Betriebe, die spezielle Urlaubspakete anbieten. Wie zum Beispiel Urlaub ohne Eltern. Die Nachfrage ist sehr gut, doch die Landwirtin möchte ihrer Linie treu bleiben. Eine Herausforderung sieht sie allerdings darin, auch Familien ohne Kinder für einen Urlaub am Bauernhof zu begeistern. „Es ist in den Köpfen drinnen, dass nur Familien auf einem Hof urlauben. Dabei würden auch ältere Paare zu uns passen.“ Abwechslungsreich Die Arbeit mit Gästen, vor allem mit Familien, beschreibt die Landwirtin als abwechslungsreich. „Man bekommt dadurch mehr Weitblick“, so Christa Off. Sie genießt es, zu sehen wie sich die Eltern erholen und die Kinder sich austoben können. Die Familien sprechen sich oft schon in ihrer Tagesplanung ab. „Es gibt Tage, an denen alle unterwegs sind, damit die Kinder am Hof ja nichts versäumen. Es kostet dann schon einiges an Überzeugungskraft, die Sprösslinge mitzunehmen. Unser größtes Problem ist manchmal wirklich, dass die Kinder nicht mehr heimfahren möchten …“ Angelika Konrad, St. Peter Freienstein E Verband »Urlaub am Bauernhof in Bayern e.V.« Der Verband „Urlaub auf dem Bauernhof« in Bayern e.V.“ ist ein Zusammenschluss von rund 2.000 Mitgliedshöfen in Bayern, die gemeinsam ihre Tourismusangebote darstellen und vermarkten. Die Hauptaufgabe des Landesverbandes ist,Trends und Tendenzen im Landtourismus zu beobachten, um schnell und sicher im Sinne der Wahrung der Mitgliederinteressen reagieren zu können, sowie die Marke „Urlaub auf dem Bauernhof in Bayern“ auszubauen und geeignet zu positionieren. Weitere Informationen zum Landesverband erhalten Sie beim Landesverband „Urlaub auf dem Bauernhof in Bayern e.V.“, Kaiser-Ludwig-Platz 2, 80336 München, Tel. 089/544799950, E-Mail: info@bauernhof-urlaub.com oder www.bauernhofurlaub.com 25 Rezeptauszüge aus dem nebenstehenden Kochbuch Hawaii Gurken ca. 2 kg Gurken 4 Zwiebeln 2 l Gurkenessig 1 kg Zucker 3 große TL Curcuma 1 bis 2 TL Senörner 10 Nelken (oder Gurkenmischung) Dill bis 1 l Wasser Gurken waschen und in Scheiben schneiden. Zwiebeln in dünne Ringe schneiden oder hobeln. Gurken und Zwiebeln schichtweise in Schüssel geben und salzen. Über Nacht an einem kühlen Ort stehen lassen. Wasser abgießen, Gurken in Gläser füllen. Abgießwasser mit Wasser auf 1 Liter auffüllen, Essig, Zucker und Gewürze dazugeben und auochen lassen. Abkühlen lassen und über die Gurken geben. Gläser verschließen und etwa 25 Minuten einkochen. Zucchini mexikanisch 1 kg Zucchini 1 kg Paprika 500 g Zwiebeln 1 1/2 l Tomatenketchup 1/4 l Salatöl Salz Pfeffer Tabasco Worcestersoße Zucchini, Paprika und Zwiebeln waschen, putzen und in Streifen schneiden. Ketchup und Salatöl im Topf langsam zum Kochen bringen. Gemüse dazugeben und kräig umrühren. Bei kleiner Flamme ca. 1 1/2 bis 2 Stunden köcheln lassen, immer wieder umrühren. Mit Salz, Pfeffer, Tabasco und Worcestersoße kräig abschmecken. Noch heiß in Gläser füllen und verschließen. Holundersaft Alle Zutaten in einen großen Topf geben (bei größeren Mengen gut im Wecktopf herzustellen) und eine halbe Stunde kochen. Anschließend über Nacht kaltstellen. Dann die Beeren, Nelken, Zimtrinde und die halbe Zitrone abseihen und nochmals kurz auochen und sofort randvoll in sauber gespülte Flaschen füllen und mit Schraubdeckel verschließen. 1 Liter Holunderbeeren gezup 3 Liter Wasser 400 bis 500 g Zucker (nach Geschmack) 1 Zimtrinde 8 ganze Nelken 125 ml Weinessig oder Apfelessig 1/2 unbehandelte Zitrone Erntezemiatch..ze.it jetzt NEU! ist Ein Herbst und Sommer ist die Zeit, in der uns die Natur mit den herrlichsten Gaben beschenkt. Wir können diese Schätze für die »anderen Jahreszeiten« konservieren, indem wir sie einkochen, einwecken, entsaen und ansetzen. ... cken, Entsaften, Ansetzen Zeit zum Einkochen, Einwe ... ken tan zu ft Kra zu genießen und um in kälteren Jahreszeiten »Erntezeit ... ist Einmachzeit« ist ein Kochbuch mit den besten gesammelten Rezepten von LeserInnen der »Die Allgäuerin«. Hierin finden Sie tolle Rezepte von deigem Gemüse über Gelees, Marmeladen, Konfitüren, Säe, Sirups, Liköre, Weine und Schnäpse. Köstlichkeiten für jedermann, einfach zum Nachkochen, vielfach erprobt mit wertvollen Tipps. nur 12,50 €* ✁ Ich möchte »Erntezeit ... ist Einmachzeit« zum Preis von 12,50 € * bestellen. Der Rechnungsbetrag kann abgebucht werden: Ihre Daten werden selbstverständlich vertraulich behandelt. Konto-Nr.: Name/Vorname: BLZ: Straße/Nr.: Bank: PLZ /Wohnort: Datum/Unterschrift: * Preise inkl. MwSt. und zuzügl. Versandkosten. Bei Nichterteilung eines Abbuchungsauftrags erfolgt die Lieferung per Nachnahme. AVA Agrar-Verlag Allgäu GmbH • Porschestraße 2 • 87437 Kempten Telefon: (08 31) 5 71 42 - 13 • Fax: (08 31) 7 90 08 • E-Mail: vertrieb@ava-verlag.de +++ Industrie +++ Neuigkeiten +++ Industrie +++ Neuigkeiten +++ 28 MILCH FO C U S FÜR ALLE FUTTERKOMPONENTEN GEEIGNET Effizienter Alleskönner Lang und kurz, trocken und feucht mischen und die Struktur erhalten. In keinem anderen Bereich stellt die Konsistenz der zu mischenden Komponenten so große Ansprüche an die Mischtechnik, wie das in der Milchvieh- und Rinderfütterung der Fall ist. SILOKING stellt jetzt ein neues Konzept vor, das diesen Ansprüchen gerecht wird und dabei gleichzeitig energiesparend arbeitet. Durch seine konische Behälterform ist der Futtermischwagen Duo Avant leichtzügig, auch beim Verarbeiten von Rundballen. W ichtig ist in erster Linie, dass die Behältergeometrie, im Speziellen das Verhältnis der Behälterhöhe, zu Behälterbreite und die Schneckengröße passt“, erklärt Johann Felber, Produktmanager und Konstrukteur bei SILOKING. „Langes Futter hat eine geringe Dichte und braucht beim Mischen Platz nach oben, kurzes und feuchtes Futter braucht eine große Schnecke für die schonende Mischung und der Schneckendurchmesser hat einen direkten Einfluss auf den Kraftbedarf“, fährt Felber fort. Beim Zweischneckenmischer Duo Avant ist der Behälter mit 14 cbm bis 18 cbm auch seitlich konisch geformt. Gleichzeitig hat der Behälter eine relativ große Bauhöhe. Rundballen und weiteres, grob strukturiertes Futter gelangen durch diese Bauform sehr weit nach unten in den Behälter, wo die scharfen XS-Messer an der Mischschnecke das Futter intensiv auflösen. In der hochbauenden Behälterform mit zusätzlich abgerundeter Kante wird das Futter im oberen Bereich besser in den Mischbereich zurückgeführt, Verstopfungen werden somit vermieden. Durch den konischen Behälter ergibt sich auch eine andere Schneckenform, die sich in geringerem Kraftbedarf und folglich weniger Dieselverbrauch bemerkbar macht. Die Mischschnecke ist in Form und Größe dem Behälter angepasst, damit auch feuchtes Futter schonend gemischt werden kann. „Eine große Schnecke mit geringer Drehzahl reibt einfach weniger stark am Futter, das schont die Struktur“, erklärt Felber. „Ähnlich wie beim Grubber oder Pflug im Ackerbau. Bei schneller Fahrt steigt die Reibung und somit der Verschleiß überproportional an. Der Unterschied ist nur, dass sich beim Futtermischwagen die Reibung neben Verschleiß auch in der Futterstruktur bemerkbar macht. Eine große Schnecke mischt auch bei langsamer Drehung futterschonend und schnell! Zudem wirkt sich der geringe Kraftbedarf durch die Schneckenform positiv auf den Dieselverbrauch aus.“ Um die Gesamthöhe der Maschine zu reduzieren, wurde das Fahrgestell weiter nach unten gesetzt. Die Bereifung wurde in die Behälterrundungen integriert, damit eine niedrige Bauhöhe mit niedrigem Schwerpunkt trotz großer Bereifung realisiert werden konnte. Die Wiegestäbe sind über zusätzliche Rahmenverstrebungen miteinander verbunden und bilden einen integrierten Wiegerahmen. Seitliche Verwindungen im Rahmen werden ausgeschlossen, ein exaktes Wiegen gewährleistet. Für den Futteraustrag können einfache Schieberöffnungen, auch mit zusätzlichen klappbaren, ausfahrbaren Förderbändern oder einem Querförderband angebracht werden, um das Futter gleichmäßig abzulegen. Die Bedienung kann wahlweise über Bowden-Zug oder elektrische Bedienung erfolgen und die optional angebotene Übergangstreppe schafft komfortablen Aufstieg zur Einsicht in den Behälter. Durch seine Bauweise ist der SILOKING Duo Avant ein sehr kompaktes Gerät der gehobenen Mittelklasse, der für alle FutterkompoE nenten eingesetzt werden kann. Die abgerundeten Behälterkanten sorgen für ein verstopfungsfreies Arbeiten, auch bei sehr langfaserigem Material. Werkfotos +++ Industrie +++ Neuigkeiten +++ Industrie +++ Neuigkeiten +++ MILCH FO C U S Volle Kraft voraus Der allgemeinen Krise zum Trotz setzt die agaSAAT Maishandelsgesellschaft mit einer deutlichen Umsatzsteigerung von acht Prozent ihren Wachstumskurs fort. Zurückzuführen ist dies vor allem auf die stetig wachsende Beliebtheit der agaSAAT-Sorten. Besonders gefragt seien Amelior, Canon und Lavena, berichtet der agaSAAT-Geschäftsführer Alexander Gnann. „Amelior wird dieses Jahr vom Platz 8 der meistangebauten Sorten zu den ‘Top 5’ aufsteigen“, ist er sich sicher. Auch die neuen Sorten Canon (früh) sowie Lavena (mittelfrüh) seien sehr gut angenommen worden. Als Verkaufsschlager entpuppte sich im Frühjahr die Spezial-Inkrustinierung MANAGER®, ein Bodenhilfsstoff, der nachweislich die Stressresistenz und das Wachstum der jungen Maispflanze verbessert. Der MANAGER® steht derzeit bundesweit auf einer Fläche von über 5000 Hektar im Anbau. Auch im neuen Geschäftsjahr sieht Gnann das Unternehmen im Aufwind: „Wir haben für 2010 einige leistungsstarke Neuzulassungen in petto, die auf die neuen Herausforderungen im Maisanbau die richtigen Ein überaus erfolgreiches Geschäftsjahr 2008/09 vermeldet die bundesweit aktive Maishandelsgesellschaft agaSAAT. Das deutsche Familienunternehmen konnte den Umsatz um rund acht Prozent steigern. Werkfoto Antworten liefern: Eine höhere Stressresistenz und eine deutliche Ertragssteigerung.“ So hat agaSAAT kürzlich die Zulassung für eine weitere Sorte aus dem frühen Sortiment bekommen: „Red Bull“ eignet sich E als Silo- und Energiemais. Experten empfehlen Antibiotikakombination gegen Mastitis In Den Haag fand im Vorfeld der „International Conference on Mastitis Control“ ein Symposium mit führenden Mikrobiologen und Mastitisexperten statt. Die Experten wiesen dabei auf die Bedeutung der Antibiotikakombination für die Mastitistherapie hin. Kombinierte Substanzen können sich gegenseitig in ihrer Wirkung fördern, wodurch ein Synergismus zwischen den Komponenten ausgenutzt werden kann. Die Wissenschaftler sprechen von Synergismus erst dann, wenn die Wirkung der Kombination größer ist als die Darmregulation für Tränkekälber Sowohl für die Vollmilchtränke als auch für Milchaustauschertränke bietet die Firma Trouw Nutrition Deutschland GmbH mit der Marke Milkivit einen neuen Tränkezusatz an. Unter dem Namen „NaturFit“ vereinigt dieses neue Produkt eine Vielzahl von Wirkstoffen, die in ihrer Summe eine positive Darmregulation bei Tränkekälbern bewirken sollen. Das Produkt bietet eine gute Durchfallprophylaxe, ohne jedoch stopfend zu wirken. NaturFit zusätzlich eine deutliche Verbesserung der Tränkeaufnahme. NaturFit kann zur DurchWichtig für Betriebe mit fallprophylaxe bei Tränkekälbern eingesetzt Vollmilchtränke: NaturFit werden. Werkfoto liefert zusätzlich essentielle Spurenelemente und Vitamine und ergänzt dadurch den Wirkstoffbedarf.Aufgrund der gewählten Zusammensetzung ist NaturFit biotauglich und kann auf Biobetrieben nach den aktuellen EU-Verordnungen eingesetzt werden. NaturFit ist als 2,5-Kilogramm-Dose bei allen Milkivit-Händlern verfügbar. Eine Dose ist je nach EinE satzdauer für vier bis sechs Kälber ausreichend. Summe der Effekte der Einzelsubstanzen. Dazu müssen die passenden Antibiotika im richtigen Verhältnis kombiniert werden. Ein gelungenes Beispiel dafür sind die Wirkstoffe Cefalexin und Kanamycin in einem seit Anfang 2009 erhältlichen neuen Euterinjektor (Boehringer Ingelheim) zur Behandlung der klinischen Mastitis bei laktierenden Milchkühen. Studien belegen, dass die synergistische Kombination von Cefalexin und Kanamycin die wichtigsten Mastitiserreger wie Staphylococcus aureus, Streptococcus uberis und Escherichia coli nachhaltig abtötet – und das in dem Zeitraum von zwei bis zwölf Stunden schneller, als es die Einzelwirkstoffe könnten. Die Experten sehen in einem Kombiotikum noch weitere Vorteile: Es könne das Risiko der Resistenzbildung senken und decke ein breiteres Erregerspektrum ab bei oftmals geringerer Dosis als die EinzelsubstanE zen. Unterschiede von Synergismus, Antagonismus und Indifferenz bei zwei jeweils allein und in Kombination eingesetzten Wirkstoffen. Beim Synergismus fördern sich die Wirkstoffe, beim Antagonismus behindern sie sich und bei der Indifferenz beeinflussen sie sich gar nicht. 29 30 MILCH FO C U S WICHTIGSTES ZUKUNFTS- UND NEUHEITENFORUM Mehr als 2000 Aussteller auf der Agritechnica Mit einem neuen Fachgruppenkonzept und einem hervorragenden Fachprogramm wartet die Agritechnica in diesem Jahr in Hannover auf. M ehr als 2000 Aussteller aus über 40 Ländern werden vom 10. bis 14. November auf der internationalen Landtechnik-Ausstellung Agritechnica in Hannover ihre Neuheiten und aktuellen Weiterentwicklungen präsentieren. Darunter befinden sich, wie der Veranstalter DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft) mitteilt, alle weltweit führenden Unternehmen der Branche. Mit diesem hervorragenden Anmeldeergebnis bestätigt die Agritechnica eindrucksvoll ihre Position als weltweit bedeutendste Ausstellung für Landtechnik. Für die Hersteller von Landtechnik ist sie der Welt-Branchentreff. Hier treffen sie die ProfiLandwirte, die wichtigen Kunden aus Industrie, Handel und Forschungseinrichtungen aus Europa und der ganzen Welt sowie Vertreter aus Politik, Beratung und Verbänden. Mit ihrem einzigartigen landtechnischen Informationsangebot und zahlreichen Informationsveranstaltungen zu den wichtigsten Zukunftsfragen wird die Agritechnica Orientierung für anstehende Entscheidungen geben. Sie ist ein unentbehrliches Zukunftsforum für die gesamte Agrarbranche, denn auf ihr ist der weltweite Sachverstand aus Industrie, Landwirtschaft, Wissenschaft und Beratung konzentriert. Sie ist damit nicht nur eine Innovationsplattform für modernste Technik – auf der Agritechnica präsentieren die Unternehmen traditionell ihre Neuheiten –, sondern auch ein Ideen- und Impulsgeber für die vorrangigen Zukunftsfragen der Agrarwirtschaft und der Agrartechnik. Neues Geländekonzept mit veränderter Hallenbelegung Die DLG hat aufgrund der zusätzlichen Nachfrage nach Hallenfläche zwei weitere Hallen auf dem Messegelände in Hannover in das Agritechnica-Konzept integriert. Hierdurch wurden das Fachgruppenkonzept und die Verteilung auf die Hallen weiterentwickelt. Ziel des neuen Fachgruppenkonzeptes ist es zum einen, die Agritechnica möglichst strukturiert nach Themen für die optimale Besucherorientierung und Produktprä- MILCH FO C U S Mit einem neuen Fachgruppenkonzept soll eine optimale Besucherorientierung und Produktpräsentation sowie eine bestmögliche Verteilung der Besucher erzielt werden. Fotos: DLG sentation darzustellen und zum anderen eine optimale Verteilung der Besucher über das Gesamtgelände zu erreichen. Somit werden durch die neuen Hallen 25 und 26 ein Rundlauf im Westgelände gewährleistet und erstmals in der Halle 27 ein Zentrum für Futtererntetechnik eingerichtet sowie in der Halle 13 Traktoren und Mähdrescher präsentiert. „World Soil and Water Show“ In 2009 wird auf der Agritechnica dem Thema „Boden und Wasser“ besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Boden und Wasser sind die zentralen Produktionsfaktoren der Landwirtschaft. In deren effizienten und nachhaltigen Nutzung liegt zukünftig die größte Herausforderung für die Landwirtschaft. Im Rahmen einer „World Soil and Water Show“ werden auf rund 1500 qm Ausstellungsfläche in der Halle 11 Konzepte innovativer Bodenbearbeitung und Wassernutzung an verschiedenen Standorten weltweit exemplarisch dargestellt. Der Besucher erhält die Möglichkeit, sich in kurzer Zeit über innovative Konzepte und Lösungen in der Bodenbearbeitung und der Bewässe- 31 rung zu informieren. So wird unter anderem gezeigt, wie sich die Wasserverfügbarkeit für die Landwirtschaft auf unterschiedlichen Standorten entwickelt und mit welchen Maßnahmen der Landwirt die Wasserversorgung seines Standortes sicherstellen kann. Die dargestellten Bodenbearbeitungskonzepte zeigen Wege der Wasserkonservierung und der besseren Wasserverfügbarkeit im Boden auf; Bewässerungskonzepte verdeutlichen den zukunftsgerichteten Einsatz von Bewässerungssystemen. Händler- und Gebrauchtmaschinenzentrum Für alle Handelsbetriebe ist das Gebrauchtmaschinenzentrum in Halle 7 eine wichtige Anlaufstelle. Eine hervorragende Plattform, um Kontakte zu weltweiten Nachfragern von Gebrauchttechnik zu knüpfen. Zu den Teilnehmern zählen Gebrauchtmaschinenhändler, Onlinebörsen, Auktionshäuser, Banken, Logistikunter- » Anzeige :UKUNFT -ILCH ehrliches Erzeugniss, gesunder Genuss mit SILOKING produziert Mehr dazu unter www.siloking.com Die besten Futtermischwagen auch im Preis-Leistungs-Verhältnis! Vom Premium-Hersteller für Fütterungstechnik. SILOKING Duo Avant X modern X leichtzügig X perfekte Mischung Jetzt www.siloking.com besuchen und 50 Milchsong-CDs gewinnen! Einsendeschluss 30.09.2009. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Verlosung erfolgt unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Mayer Maschinenbaugesellschaft mbH · Kehlsteinstr. 4 · D-84529 Tittmoning · Email: mayer@siloking.com · +49 (0) 86 83 - 89 84 - 0 32 MILCH FO C U S nehmen und viele mehr. Das Internationale Händlerzentrum unter der Leitung der Hauptarbeitsgemeinschaft des Landmaschinenhandels und -handwerks (H.A.G.) und des europäischen Dachverbandes CLIMMAR ist gleichzeitig Kontaktbörse und Anlaufstelle für alle Vertriebs- und Servicepartner der europäischen Landtechnikhersteller. Special „Werkstatt LIVE“ Gute Serviceleistungen und dafür bestens ausgebildete Fachkräfte sind eine wichtige Voraussetzung für das Funktionieren des Agrartechnikmarktes. In Zusammenarbeit mit der Hauptarbeitsgemeinschaft des Deutschen Landmaschinenhandels und -handwerks werden anhand von praktisch vorgeführten und kommentierten Wartungs- und Umbauarbeiten die Anforderungen an die verschiedenen Qualifikationsstufen (Lehrling, Servicetechniker und Meister) für Land- und Baumaschinenmechaniker aufgezeigt. Daneben gibt es ein umfangreiches Infoangebot seitens der Ausbildungsträger zu diesem Beruf. Hochkarätiges Fachprogramm Durch ihr hochkarätiges Fachprogramm mit einer Vielzahl von internationalen Veranstaltungen, wie Kongressen,Workshops und Foren, gilt die Agritechnica als das wichtigste Zukunftsforum der Agrarbranche. Hier werden sowohl die Techniktrends aufgezeigt als auch alle wichtigen Zukunftsfragen der Landwirtschaft sowie der Agrartechnik behandelt. Unter anderem werden folgende Veranstaltungen stattfinden: 쎲 Internationale Tagung Landtechnik am 6. und 7. November, 쎲 Agrarmärkte 2010 am 10. November, 쎲 Saatgut-Kongress am 11. November, 쎲 Osteuropa-Konferenz am 11. November 2009, 쎲 Deutsch-Chinesische Landtechnik-Gespräche am 12. November, 쎲 Europäischer Junglandwirte- und Studententag am 12./13. November. Darüber hinaus präsentieren Vertreter aus Wissenschaft, Beratung, Industrie und landwirtschaftlicher Praxis täglich aktuelle Trends und wichtige Entwicklungen zu interessanten Themen der Branche in drei auf dem Agritechnica-Gelände eingerichteten Foren. Viele dieser Forumsveranstaltungen sind auch für internationale Besucher von Bedeutung, da sie mit einer deutsch/englischen Simultanübersetzung angeboten werden. Treffpunkt der Junglandwirte aus ganz Europa Schon fast traditionell treffen sich am 12. und 13. November 2009 die Nachwuchskräfte der Agrarbranche auf dem Young Farmers Day im Rahmen der Agritechnica 2009. Die Junge DLG, der Bund der Deutschen Landjugend (BDL) und der Europäische Rat der Jungland- wirte (CEJA) laden Studenten, Fachschüler, junge Landwirte und Interessierte zu einem spannenden Fachprogramm und zum gegenseitigen Austausch und Kennenlernen ein. Ein weiteres Highlight ist natürlich die „Young Farmers Party“, die am 12. November stattfinden wird. Weitere Informationen zur Agritechnica erhalten Interessenten bei der DLG, Eschborner Landstr. 122, 60489 Frankfurt am Main, Tel. 069/24788-252 bzw. -255, Fax: 069/24788-113 oder E-mail f.vonrhade@DLG.org. Informationen über die Agritechnica sind auch im Internet unter der Adresse www.agritechnica.com E erhältlich. )RUGHUQ 6LH MHW]W ,QIRP ->}iiÌ> iÌiV ->}iiÌ> iÌiV )XWWHUPLVFKZDJHQ 9HUWL0L[ DWHULDO DQ ÀivÃV >Õvi ÀivÃV >Õ Õvi - £xää ÓÎää £]Îä ]Îä Î ä]nx Î q £] TZ I SATZ SSSSIIOONELLLLEN %IN &àR DEN PROFE -V i`â>}i -V i`â> }i ÓΣ ÓÎ{ Ó]Óä ]Óä Î ä]nä Î q Ó] ->}iLVÃV i`iÀ ->}iLVÃV i`iÀ 8 8 £]Çx Î q Ó] Ó]nä ]nä Î VÛiÀÌiÜ>}i VÛiÀ ÌiÜ>}i 67 ÓÓä -LÌâ ÓÓ Óä Î{ä Ó]Óä Ó Óä Î q Î] Î]{ä Î ]{ä {ä Î ØÌÌiÀÕ}ÃÌiV ØÌÌiÀÕ}ÃÌi iV 6HOEVWIDKUHQGH )XWWHUPLVFKZDJHQ 9HUWL0L[ 6) 90 'RXEOH 6) ÕÌÌiÀÃV Ü>}i ÕÌÌiÀÃV Ü>}i ÕÌÝ Ç Î q ££ Î Ì Õ` i Ì> i 6 6iÀÌÝ iÀÌÝ { i {ää £Óxä { Î q Ón Î ÃV ÛÕi >V ® 6iÀÌÝ 6 iÀÌÝ £ i £Óää Ónää ÕLi £Ó Î q Ón Î ÃV ÛÕi >V 6iÀÌÝ 6 iÀÌÝ i -iLÃÌv> ÀiÀ £ £ Î q Ó Óä ä Î ÃV ÛÕi ÃV ÛÕi >V >V ££ 6WDOOGXQJ 8QLYHUVDOVWUHXHU 96 ( 96 ® ÀiÃÌâ À iÃÌâ `iÀ À À> > ° -ÌÀ>ÕÌ -ÌÀ>ÕÌ> > E - i L E ° >` >iÀ > /iÕÌLÕÀ}iÀ /iÕÌ i LÕÀ}iÀ 7>`° 7> >`° iÀ ÜiÀ`i ÃiÌ ØLiÀ Çx > Ài V ÜiÀÌ}i >` >` V ÜiÀÌ}i >ÃV i «À`ÕâiÀÌ° «À`ÕâiÀÌ° ® >Ý>ÌÜÀÌ >Ý>ÌÜÀÌ -Ì>`Õ} Õ Õ` ` 1ÛiÀÃ>ÃÌÀiÕiÀ {] Çx Çx] x] n Õ` x]n Ì q Ì âÕ° iÃ>Ì}iÜV Ì 6- £ä Là Là 6- ÓääÎ £ä Ì q ÓäÉÓÓ ÓäÉÓ ÓÓ Ì âÕ° iÃ>Ì}iÜV Ì > ä x{ Ó{É Ó{Én n äÓ ÇÈ À`iÀ -i vÀ>Ì vÀ>ÌÃ>ÌiÀ> ÌÃ>ÌiÀ> > Õ` ØLiÀ ØLiÀâiÕ}i âiÕ}i i -i ÃV Û `i 6 6ÀÌii ÀÌii ÕÃiÀiÀ Õ /iV t /i iV t >i 6- Ó{äÎ Ó{ Ì âÕ° iÃ>Ì}iÜV Ì i iÃ>Ì}iÜV Ì -ÌÀ>~i "ÀÌÌ *<É "À //iiv iiv .XU]VFKQLWW /DGHZDJHQ 6XSHU9LWHVVH //iiv>Ý i iiv>Ý ÕÀâÃV ÌÌ>`iÜ>}i ÕÀ âÃV ÌÌ>`iÜ>}i âÃV ÌÌ 6ÌiÃÃi 6ÌiÃÃi Óx Î q Ón Î >`iÛÕi >`iÛÕi >V >V iÃÌÕ}ÃLi`>Àv iÃÌÕ}ÃLi` >Àv >L ÎÇ 7 xä *-® > ® -Õ«iÀ6ÌiÃÃi -Õ«iÀ6ÌiÃÃi E -Õ«iÀ6ÌiÃÃi -Õ«iÀ6ÌiÃÃi «Õà ,ÌÀ>`iÜ>}i ,ÌÀ>`iÜ>}i Óx Î q ÎÎ Î >`iÛÕi >`iÛÕi >V >V ® }>6ÌiÃà }>6ÌiÃÃi Ãi Õ Îä Î q {{ Î >`iÛÕi >V >V ® iÃÌÕ}ÃLi`>Àv iÃÌÕ}ÃLi` >Àv >L £äÎ 7 £{ä *-® iÌÀiLÃ}À~i >® â> `iÀ V Ø i ÌÌi Ãi`i -i À `i >ÀiÀÌi >ÀiÀÌi *ÀëiÌi âÕ° ° -ÌÀ>Õ -ÌÀ>ÕÌ> ÕÌ> E - i L E ° ± iivi`iÀ -Ì -ÌÀ>~i À>~i xÎ ± {£È {£È >` > >iÀ >iÀ /i° ³{ä®x{Ó{ÉnäÓä ³{ä®x{Ó Ó{ÉnäÓä ± >Ý ³{ä®x{Ó ³{ä®x{Ó{ÉnäÓÇÈ Ó{ÉnäÓÇÈ ± Ì>ÌJÃÌÀ>ÕÌ>°V Ì>ÌJÃÌÀ>ÕÌ>°V ± ÜÜÜ°ÃÌÀ>ÕÌ>°V ÜÜÜ°ÃÌÀ>ÕÌ> >°V +++ Industrie +++ Neuigkeiten +++ Industrie +++ Neuigkeiten +++ 34 MILCH FO C U S NEUER FUTTERSCHIEBER VON LELY Alle Roboter im Einsatz Technisierung steht auf dem Betrieb von Thomas Schmidt in der Nähe von Allersberg (Mittelfranken) an oberster Stelle. Der Milchviehbetrieb der Schmidts spielt dabei eine Vorreiterrolle in Deutschland. Bereits 1998 ließen sie in ihrem Stall einen Melkroboter einbauen. Neben einem Spaltenroboter haben die Schmidts seit März nun auch einen Futterschieber im Einsatz. Eva Zillinger von Milchpur war vor Ort und hat ihre Eindrücke für Sie festgehalten. Thomas Schmidt B etriebsleiter Thomas Schmidt lächelt verschmitzt, wenn er von seiner Meisterausbildung erzählt. Für verrückt hätten sie ihn damals (1998) gehalten, als er seine Meisterarbeit über den Melkroboter schreiben wollte.Es gab zu dieser Zeit ja noch keine Melkroboter in Deutschland,dieTechnik steckte noch in den Kinderschuhen. Nachdem der Plan für den Stall bereits eingereicht war, besuchten die Schmidts einen Betrieb in Holland und waren sofort begeistert. Der Plan, der bei diesem Besuch reifte, wurde in die Tat umgesetzt. 1998 erfolgt der Einzug in den neuen Stall mit einem Melkroboter „Astronaut A2“ der Firma LELY. Der Einbau löste ein großes „Roboter-Fieber“ aus. So wurde innerhalb einerWoche in dem Dorf mit etwa 60 Seelen und drei Milchviehbetrieben auf einem zweiten Betrieb ein Roboter eingebaut. Der „Astronaut A2“ läuft auf dem Betrieb Schmidt seit elf Jahren problemlos und wird auch von den Kühen sehr gut angenommen.DieTechnisierung hilft dem Betriebsleiter, auch in Erntezeiten unabhängig von den Melkzeiten zu sein. ... und nach dem Einsatz Nach der ersten „Fahrt“ an diesem Tag ist zu beobachten, dass die Kühe wieder vermehrt zu fressen anfangen, obwohl erst vor zwei Stunden der Futtertisch gefüllt wurde. Funktionsprinzip des Futterschiebers „Unseren Spaltenroboter? Den geb ich nicht mehr her!“ betont die Mutter des Betriebsleiters mehrmals. Die Kühe sind sauberer und ein Ausrutschen auf dem Spaltenboden ist seltener geworden.Auch Krankheiten wie Mortellaro,die früher im Betrieb eine Rolle gespielt haben, sind so gut wie vergessen.Die Hochboxen werden nur noch von Zeit zu Zeit gesäubert, da die Kühe aufgrund des Roboters weniger Dreck hineintragen.SeitAnfang 2008 ist der Discovery-Spaltenroboter von LELY auf dem Betrieb im Einsatz.Aufgrund normalen Verschleißes musste seit dieser Zeit einmal die Gummilippe ausgetauscht werden.Ansonsten läuft der Spaltenroboter super, berichtet Schmidt. Nach dem Einbau der Ladestation wird die Route einmalig mit Hilfe eines Steuergerätes (E-Link) eingestellt. Dazu muss derWeg für den Futterschieber einprogrammiert werden. Dies dauert, je nach Länge des Futtertisches, einige Stunden.Insgesamt 16 verschiedene Routen können so festgelegt werden. Soll später ein Kurs geändert werden, funktioniert dies genauso wie bei der Erstprogrammierung.Änderungen in der Route sind jederzeit möglich, bedürfen aber einer Neuprogrammierung. Der Futtergang sollte glatt oder gepflastert sein.Geringe Neigungen bis zu 10 Prozent stellen kein Problem dar. Nach der Installation fährt das akkubetriebene Fahrzeug nach jeder Runde zu einer fest installierten Ladestation zurück. Durch einen im Boden eingelegten Metallstreifen erkennt das System, dass die Route zu Ende ist und der Futterschieber an der Ladestation andocken kann. Durch einen Kollisionsdetektor werden Gefahren durch den Schieber vermieden. Sobald ein Gegenstand im Weg steht, fängt Juno zu piepsen an. Stößt es an einen Gegenstand, schaltet sich das Fahrzeug nach ein bis zwei weiteren Versuchen aus. Der Futterschieber muss dann wieder manuell gestartet werden. Mit 156 cm Breite,106 cm Höhe und knapp 600 kg ist der Juno kein Fliegengewicht. Dieses Gewicht ist aber nötig,da Futterberge von bis zu 75 cm Höhe und 200 cm Breite bewältigt werden müssen. Das Innenleben besteht hauptsächlich aus einem schweren Betonblock, der dem Schieber genügend Masse verleiht, um das Futter in Bewegung zu bringen. Die Elektronik befindet sich im Innenbereich, so dass diese vor den Tieren geschützt ist. Der dritte Streich – ein Futterschieber Erfahrungen Auch die dritte Investition aus dem Hause LELY – ein Futterschieber namens Juno – zeigt auf dem Milchviehbetrieb seine Wirkung. Der in Rotterdam gefertigte Futterschieber hilft das ständige Nachschieben des Futters von Hand über denTag zu vermeiden.Dieses wird komplett vom Futterschieber erledigt.Achtmal täglich fährt der Juno mit 12 Meter pro Minute am Futtertisch des Betriebs Schmidt entlang. Jedes Mal ein paar cm näher. Durch drehende Bewegungen wird das Futter näher zum Fressgitter und somit zu den Kühen geschoben. Zwei mit Elektromotor angetriebene Räder, ein Stützrad sowie ein Ultraschall-Sensor sorgen dafür, dass der Futterschieber dem Fressgitter in einem fest- „Durch das konstante Nachschieben des Futters,und zwar über 24 Stunden am Tag, und die daraus resultierende vermehrte Grundfutteraufnahme geben die Kühe bis zu einem Liter mehr Milch pro Tag“, berichtet Schmidt. Auch rangniedrige Kühe können so in Ruhe fressen. Der Melkroboter wird regelmäßiger aufgesucht, da die Tiere auch nachts aktiver sind und mehr fressen.Vor allem dieArbeitsersparnis war für Schmidt der ausschlaggebende Punkt.Wird viermal täglich das Futter nachgeschoben, spart man durch den Juno eine Stunde Arbeit am Tag. Rechnet man dies mit 15 Euro/Stunde für einen Betriebsleiter, amortisieren sich die Anschaffungskosten von 14 000 Euro netto innerhalb von 2,5 Jahren. E Der zweite Streich – ein Spaltenroboter Vor dem Einsatz ... Der Juno Futterschieber steht an der Ladestation. Lediglich zwei Kühe befinden sich am Futtertisch. gelegten Abstand folgt. Ein induktiver Sensor sichert die Route ab, so dass diese immer exakt eingehalten wird. +++ Industrie +++ Neuigkeiten +++ Industrie +++ Neuigkeiten +++ Herbizidresistenzen effektiv bekämpfen MILCH FO C U S Mit neuen Getreideherbiziden, Diagnose-Tests und interaktiver Beratung stellt BayerCropScience ein umfassendes Management gegenüber der zunehmenden Resistenzproblematik zur Verfügung. Zu einer der wichtigsten Maßnahmen im Produktionsmanagement zählt der Einsatz von Herbiziden im Pflanzenbau. Unkräuter und Ungräser können den Ertrag um bis zu 40 Prozent schmälern. Die sowohl weltweit als auch in Deutschland zu verzeichnende Zunahme an Herbizidresistenzen stellt in diesem Zusammenhang ein ernstes Problem dar. Enge Fruchtfolgen und ein reduziertes Angebot an Wirkmechanismen bei den Herbiziden führt insbesondere die Ungräserbekämpfung im Getreide zu einer großen Herausforderung. Vor diesem Hintergrund unterstützt Bayer CropScience den Landwirt in seinem Resistenzmanagement. Neben Diagnose-Tests für den Landwirt und Berater bietet das Unternehmen einen neuen Internetservice für eine effektive Ungrasbekämpfung im Wintergetreide an. Unter www.resionline.org werden unter anderem Resistenzrisiken für Ackerfuchsschwanz und Windhalm individuell ermittelt und Hinweise für ein optimiertes Wirkstoffmanagement mitgeteilt. Breites Wirkspektrum Nicht zuletzt setzt Bayer CropScience auf die Herbizidforschung, um der zunehmenden Unkrautproble- matik mit effizienten Lösungen wie etwa Bacara RForte und CadouRForte Set zu begegnen. Wie Produktmanager Peter Nauheim erläutert, enthalten die beiden neu zugelassenen Herbizide zur Herbstanwendung beim Getreide jeweils drei Wirkstoffe, von denen jeweils mindestens zwei eine Gräser- bzw. eine Unkrautwirkung haben. So wirke BacaraRForte nicht nur gegen ein breites Spektrum an Unkräutern, sondern zusätzlich gegen Ungräser wie Windhalm und Einjährige Rispe. Gleichfalls werde bei CadouRForte Set neben einem breiten Unkräuter-Wirkungsspektrum besonders auch resistente Ackerfuchsschwanz-Pflanzen ausgeschaltet. doc E Geballte Kompetenz in puncto Stickstoff Mit der K+S Nitrogen GmbH in Mannheim ist ein führender Anbieter von Stickstoffdüngern entstanden Unter der neuen Firmierung K+S Nitrogen hat die K+SGruppe, die weltweit zur Spitzengruppe der Anbieter von Düngemittel, Pflanzenpflege- und Salzprodukte zählt, die geschäftlichen Aktivitäten der fertiva GmbH und einen Teil des COMPO Profi Düngemittelgeschäftes zusammengeführt. Dadurch wird das Unternehmen mit seinen derzeit gut 150 Mitarbeitern weltweit mehr als 4,7 Millionen Tonnen Düngemittel vertreiben, wobei ein knappes Fünftel in Deutschland umgeschlagen werden soll. Durch die Zusammenlegung der Aktivitäten konnte Marketingleiter Ulrich Foth im Rahmen der Unternehmensvorstellung das erweiterte Produktportfolio präsentieren. Demnach werden die Stickstoffeinzeldünger (KAS), Mehrnährstoffdünger (NitrophoskaR) und Stickstoffschwefeldünger um die chloridarmen Nitrophoska-Sorten und den stickstoffstabilisierten ENTECR-Mineraldüngern erweitert. Durch diese Ergänzung,so der Marketingleiter,können nicht nur die landwirtchaftlichen Kulturen, sondern auch der Gemüse-, Obst- und Weinbau bedient werden. Zudem werde künftig die Nitrophoska-S und die Entec-Produktfamilie an bestimmten Standorten neben der üblichen Loseware in 25- und 50-kg-Sackware angeboten. K+S-Nitrogen-Geschäftsführer, Rudolf Graf von Plettenberg, fasste zusammen: „Mit dem neuen Unternehmen ist ein führender Anbieter von stickstoffhaltigen Düngemitteln mit einer hohen Kompetenz in Forschung, Produktentwicklung, Logistik und Vertrieb entstanden.” doc E Ackerfuchsschwanz im Winterweizen: Resistente Pflanzen treten mittlerweile in allen Anbauregionen Deutschlands auf. Werkfoto 35 36 MILCH S TA L L INNOVATIONEN FÜR DIE MASTBULLENHALTUNG Gummi bringt Vorteile für die Mast Ein zweites Standbein stellt bei vielen Milchviehbetrieben die Bullenmast dar. So halten von allen Milcherzeugern in Bayern knapp über 60 Prozent der Betriebe Bullen. In der Produktionstechnik hat sich in den letzten Jahren einiges getan. Ein Unternehmen bietet seit Kurzem Gummibeläge für Spaltenböden an. Im Rahmen eines Fachgesprächs „Innovationen in der Mastbullenhaltung“ referierten in Grub fünf namhafte Autoren umfassend zu dieser Thematik. Milchpur war für Sie vor Ort. F Prof. Dr. Reiter von der LfL betonte, dass die Bullen auf Spaltenboden mit Gummiauflage mehr Aktivität zeigen. ranz Freiberger von der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL), Institut für Landtechnik und Tierhaltung zeigt die Veränderungen des Stallaufbaus bei der Mastbullenhaltung auf. Die Haltungsformen lassen sich in drei Kategorien einteilen. Neben Strohställen in Form von Tiefstreu- oder Tretmiststall, gibt es Liegeboxensowie Spaltenbodenställe. Letztere nehmen 80 Prozent, sei es als Warm-, Lauwarm- oder Außenklimastall, ein. Freiberger betont, dass ein Außenklimastall ohne Probleme auch bei der Bullenmast möglich ist. Das Einstallgewicht sollte hier jedoch höher sein. Außerdem muss genauestens auf den Temperaturverlauf geachtet werden. Minusgrade im Winter stellen im Gegensatz zu Hitze im Sommer für die Tiere kein Problem dar. Der Wärmeentzug bei Rindern auf Beton kann durch den Einsatz von Gummibelägen auf Spaltenböden um 1/3 verringert werden, so die Wärmeflussmessungen der Landesanstalt. Eine Holzverschalung trägt dazu bei, die Temperaturen beständiger zu halten. Freiberger betont, dass eine gute Lüftung ohne Zugluft vor allem im Sommer enorm wichtig ist. Platzangebot wichtig Friedrich Röthlisberger aus der Schweiz berichtet über seine Erfahrungen mit Gummibelägen, die in der Schweiz aufgrund gesetzlicher Normen vorgeschrieben sind. Laut Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung und EU-Richtlinie sind jeweils eine Buchtenfläche von 1,5 qm bei Rindern bis 150 kg, 1,7 qm bei 150 bis 220 kg und 1,8 qm bei über 220 kg pro Tier nötig. Beobachtungen zeigen, dass die Besatzdichte Einfluss auf die Zunahmen ausübt. Bei einem Platzangebot je Tier von 3,5 qm sind die größten Zunahmen zu verzeichnen. Steigt oder fällt der Platzanteil über bzw. unter diese Marke, ist mit deutlich geringeren Zunahmen zu rechnen. So beträgt die Tageszunahme lediglich 1450 Gramm bei einem Platzangebot von 2,5 qm pro Tier. Bei 3,5 qm pro Tier steigen diese auf 1625 Gramm. Dabei muss jedoch der aktuelle Status der Mast beachtet werden. Ins- gesamt betrachtet sind Spitzenleistungen auch auf Vollspaltenböden möglich. Bei einem Vollspaltenboden kann – im Gegensatz zum Tretmistboden – ein Mehrerlös von etwa 30 Euro erzielt werden, so Freiberger. Verschiedene Bodengestaltungen Prof. Dr. Klaus Reiter von der LfL überprüft das Verhalten von Mastbullen bei verschiedenen Bodengestaltungen. 63 Prozent der Tageszeit, also 15 Stunden am Tag, verbringt der Bulle mit Ruhen, 18 Prozent (vier Stunden) mit Laufen und den Rest mit der Futteraufnahme. Die Haltungsbedingungen müssen an diese Bedürfnisse angepasst werden, betont Reiter. Im Vergleich Gummibelag und reinen Betonboden ist ersichtlich, dass bei Gummi deutlich mehr Liegeaktivität stattfindet. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Gummimatte weich oder hart ist. Bei Verhaltensuntersuchungen im Bullenstall Grub konnte mit Hilfe eines ALT-Pedometers (siehe Kasten) zum Erfassen des Liege- und Aktivitätsverhaltens festgestellt werden, dass die Ruhedauer in der Mastperiode bei Tretmist am geringsten war (13,6 Stunden). Bei Gummibelägen im mittleren Bereich (14,2 Stunden) und bei Betonspaltenboden mit 15,1 Stunden am höchsten. Hier stellt sich das Liegedauerverhältnis Beton zu Gummi anders dar. Bei der Messung der Aktivität zeigten sich deutliche Unterschiede bei den dreiAufstallungen.Der Unterschied Beton zu Gummi betrug über 22 Minuten. Dies zeigt, dass die Bullen sich aufgrund der Trittsicherheit auf Gummi mehr bewegen. Bezüglich der Klauengesundheit ist zu beobachten, dass auf dem Betonboden eine starke Abnutzung des Tragrands stattfindet. Der verminderte Klauenabrieb auf dem Gummibelag wirkt sich nachteilig aus. Der Trend wird evtl. zur Zweiflächenbucht, also Spaltenboden mit Gummiauflage und Betonspaltenboden, gehen, unterstreicht Reiter. Das Problem der Verschmutzung von Tieren auf Vollspaltenboden mit Gummiauflage kann Balthasar Spann vom Institut für Landtechnik und Tier- Anzeige ALT-Pedometer Foto: ATB Potsdam Das ALT-Pedometer wurde am Leibnitz-Institut für Agrartechnik PotsdamBornim e.V. von Dr. Brehme gemeinsam mit einem Ingenieurbüro in Brandenburg entwickelt. Vorrangig soll es zur frühzeitigen und sicheren Brunsterkennung bei Kühen dienen. Das sensorgestützte Messsystem erlaubt einzeltier- und zeitbezogene Erfassungen und unterscheidet zwischen Aktivität, Brustlage und Seitenlage in Echtzeit. Außerdem zeichnet es mittels Thermosensor die Umgebungstemperatur auf. Mittlerweile wird das Pedometer auch im Pferdebereich erfolgreich eingesetzt. In der Bullenmast zeigt das ALT-Pedometer Liege- und Aktivitätsverhalten an. haltung der LfL nicht bestätigen. Der Hauptgrund der Verschmutzung stelle für ihn die Futterration dar. Der Kot wird mit Erhöhung des Eiweißanteils weicher. Bei einem hohen Anteil an Rapsextraktionsschrot in der Ration, verändert sich die Kotkonsistenz und es bilden sich an den Schlitzen sogenannte „Brücken“. Folglich kann der Kot nicht mehr durchfallen. Erhöht man den Maisanteil in der Ration wird der Kot trockener und die Verschmutzung weniger. Eine Schlitzbreite von 3,5 cm sieht Spann als optimal an. Größere, 4 cm breite Schlitze stellen eine Verletzungsgefahr für den Bullen dar. Bei einer Gummimattenauflage mit Spaltenmaße 3,5 x 13 cm kann Spann keine stärkere Verschmutzung der Rinder feststellen. Für die Vermarktung spiele der Verschmutzungsgrad der Tiere – bis jetzt – keine Rolle. Sind die Tiere aber so stark verschmutzt, dass das Leder nicht mehr verwendet werden kann, kann es zu einem Abzug kommen. Somit sollte dies auch als Kriterium gesehen werden. Tiergesundheit beim Mastbullen Frank Zerbe vom Institut für Tierschutz und Tierhaltung (Friedrich-Loeffler-Institut) in Celle präsentiert anhand von Studien, dass in Abhängigkeit der Bodenausführung und Besatzdichte Schäden an der Haut des Mastbullen möglich sind. Versuche zeigen, dass das Aufsteh- und Abliegeverhalten auf Betonboden bei weniger als 50 Prozent der untersuchten Tiere normal stattfindet. Je schwerer die Bullen werden, desto schwerer fällt ein normales Abliegen. Bei 600 kg Lebendmasse zeigen nur noch knapp 30 Prozent ein normales Verhalten. Bei einer Gummiauflage sind es hier 100 Prozent, unabhängig von der Lebendmasse, die ein normales Verhalten zeigen. Das natürliche Aufstehen auf Gummi verringert zudem Schwanzspitzenschäden.Vorteile wurden bei diesen Studien beim Karpalgelenk festgestellt. Hier erreicht man durch den weicheren Boden eine Verminderung des Schadensumfangs. Die Schadensbefunde an den Karpalgelenken können zum großen Teil auch die unterschiedlichen Befunde im Liegeverhalten auf beiden Bodenqualitäten erklären, so Zerbe. Erfahrungen aus der Schweiz Im Gegensatz zu Deutschland sind in der Schweiz aufgrund neuer Tierschutznormen Betonspaltenböden verboten. Dies führte dazu, dass Alternativen für diese neue Ausgangslage gesucht werden mussten. Friedrich Röthlisberger, Fachberater für Bullenmast, begleitet diese Entwicklungen und berichtet über seine Erfahrungen von Gummiauflagen auf Vollspaltenböden. Für ihn sprechen die Resultate eine eindeutige Sprache. In der dreijährigen Beobachtungsphase konnten bei Vollspaltenböden mit Gummiauflage höhere durchschnittliche Tageszunahmen von 100 bis 150 Gramm erzielt werden. Dies entspricht einem zusätzlichen Mehrerlös pro Mastplatz und Jahr von 76 bis 113 Euro. Weiter berichten Landwirte, dass wesentlich weniger vorzeitige Schlachtungen aufgrund von Verletzungen nötig sind. Die Tiere sind lebhafter, aber trittsicherer. Die Investitionen werden teilweise bis ganz durch bessere Mastleistungen kompensiert, so der Fachberater. Fazit Alle Referenten stellen klar heraus, dass ein Gummibelag sinnvoll ist.Allerdings ist hier die Klauengesundheit zu beachten, so dass ein Kompromiss die beste Lösung ist. Der Liegebereich sollte mit einer gummierten Auflage versehen werden. Der Fressbereich soll mit Betonspaltenboden ausgestattet sein. Durch die steigenden Tageszunahmen und weniger vorzeitige Abgänge amortisieren sich die Kosten für den Gummibelag in der Regel innerhalb von wenigen Jahren. Eva Zillinger E 38 MILCH H YG I E N E EINSTREUZUSATZ SENKT ERREGERNIVEAU Saubere Zitzen dank hygienischer Einstreu Wie die Anzahl an Mastitiserregern auf der Zitzenhaut und im Zitzenkanal durch Verwendung eines Einstreuzusatzes sinkt, schildert Prof. Dr. Volker Krömker von der FH Hannover und C.-H. Romann im vorliegenden Beitrag. Alkalisch und anorganisch, weder staubend noch reizend: Die hygienischen Anforderungen an die Liegeboxeneinstreu sind hoch – üblicher Kalk erfüllt diese Eigenschaften nicht. Werkfotos E durch Kot, Urin oder Milch liefert organische Einstreu die Nährstoffe, die für das Keimwachstum notwendig sind. Um also die Zahl an Euterentzündungen, die durch diese Erreger verursacht werden, zu reduzieren, gilt es unter anderem,die Hygiene der unmittelbarenTierumgebung und somit vor allem der Einstreu zu optimieren. Ein möglichst niedriger Keimdruck wird dann erreicht, wenn der Liegebereich rasch abtrocknet, trittsicher ist und die Verschmutzungen derTiere so gering wie möglich gehalten werden.Einfluss hierauf nehmen neben der Beschaffenheit der Liegeboxenoberfläche die Art und der Zustand der Einstreumaterialien, sowie das Reinigungsintervall und die Häufigkeit der Einstreuerneuerung der Liegebox.BeiVerwendung von Einstreumaterialien mit geringer Qualität und mangelhafter Pflege und Säuberung der Liegebereiche und Laufflächen kann mit dem Anstieg der Keimdichte im Haltungsumfeld eine massive Erhöhung der Mastitisrate einhergehen. „Umweltmastitiden“ treten insbesondere bei Tieren auf, deren Abwehr geschwächt ist.Vor allem zu Beginn und zum Ende derTrockenphase,also zu Zeiten mit besonderer Belastung der Immunabwehr, finden Neuinfektionen statt.Auch Tiere,die unter Stoffwechselstörungen und den in der Regel vorausgegangenen Haltungs- und Fütterungsmängeln leiden, erkranken.Weitere wichtige Infektionszeitpunkte stellen die Kalbung und die Frühlaktation dar. Um ein erhöhtes Risiko für dasAuftreten von klinischen Euterentzündungen zu vermeiden, sollte das unkontaminierte, frische Einstreumaterial folgende Grenzwerte für die genannten Keimgruppen nicht überschreiten: uterentzündungen bedingen in Milchviehbetrieben zum einen hohe Medikamentenkosten und zum anderen hohe Tierabgangszahlen sowie Schäden durch verminderte Produktionsleistungen, erhöhten Arbeitsaufwand und Milchqualitätseinbußen. Sie verursachen somit neben tiergesundheitlichen Problemen bedeutende wirtschaftliche Verluste. Als Erkrankungen, die von zahlreichen Faktoren beeinflusst werden, können Mastitiden nur in Kombination verschiedener Maßnahmen bekämpft werden.In den letzten Jahren treten immer mehr solche Euterentzündungen in den Vordergrund, die Abb. 1: Rückgang bakteriologisch positiver Befunde auf der Zitzenhaut durch sogenannte umweltassoziierte durch den Einsatz von Desical® zur Einstreu gegenüber unbehandelter Einstreu. Erreger hervorgerufen werden.Bakterien wie Streptococcus uberis,Escherichia coli,aber auch Klebsiellen,Enterobacter ssp. und Enterokokken kommen im Umfeld der Tiere vor und finden im Bodenschmutz, in der Einstreu und in den Fäkalien – also in organischen Materialien - optimale Bedingungen zur Vermehrung.Eine Untersuchung ergab,dass innerhalb der ersten 24 Stunden nach dem Einbringen getrockneter organischer Einstreumaterialien in die Liegeboxen die Keimbelastung sprunghaft ansteigt.Bereits ohne die Kontamination ten, die zweite lediglich auf Spänen. Abb. 2: Rückgang bakteriologisch positiver Befunde im Zitzenkanal durch Über drei Wochen hinweg wurden die den Einsatz von Desical® zur Einstreu gegenüber unbehandelter Einstreu. Boxen täglich mit dem entsprechenden Material nachgestreut, dann komplett entleert und es erfolgte ein Wechsel der beiden Gruppen. Im Verlauf der sechs Versuchswochen wurden regelmäßig Tupferproben der Zitzenhaut und des Zitzenkanals jeweils an den vorderen rechten und hinteren linken Eutervierteln der Versuchskühe gewonnen und bakteriologisch auf wichtige, vor allem umweltassoziierte, euterpathogene Erreger (E. coli, coliforme Keime, Sc. uberis, KNS und S. aureus) untersucht. Gesamtkeimzahl über 106 KbE/g in Sägespäne Es zeigte sich, dass durch den Zusatz von Desical® 8 zur organischen Einstreu die Anzahl an Mastitiserregern Gesamtkeimzahl über 7 x 10 KbE/g in Stroh Coliforme Keime über 105 KbE/g. auf der Zitzenhaut deutlich gesenkt wurde (siehe Die Zugabe von alkalisierenden Mitteln zur Einstreu Abbildung 1). Dies war vor allem in Bezug auf Sc. ubekann über die Änderung des pH-Wertes eine Minderung ris, Escherichia coli und coliforme Keime der Fall. Eine des Erregerwachstums bedingen und so den mikrobiowesentliche Minderung der Anzahl von Staphylococcuslogischen Status der Einstreu positiv beeinflussen. Da aureus-Stämmen konnte jedoch nicht erreicht werden. davon auszugehen ist, dass hohe Keimzahlen in der EinIm Zitzenkanal konnte bei coliformen Mikroorganismen streu auch hohe Keimzahlen auf der Zitzenspitze bedinein deutlicher Rückgang erreicht werden (siehe gen und dies wiederum hohe Raten von UmweltmastitAbbildung 2). iden zur Folge haben kann, wurde im Rahmen einer StuFestzuhalten bleibt die untersucht, ob der Zusatz des alkalisierenden EinDiese Resultate lassen den Schluss zu, dass der streuzusatzes Desical® die Besiedelung der Zitzenhaut und des Zitzenkanals mit euterpathogenen MikroorgaZusatz des alkalisierenden Mittels zur Einstreu vor allem nismen reduziert. eine Senkung der Anzahl sogenannter umweltassoziierter Mikroorganismen auf der Zitzenhaut und im ZitzenSo wurde untersucht kanal bewirkt. Somit ist zu vermuten, dass durch den EinIn einem Milchviehbetrieb mit 145 Kühen (10 028 kg satz von Desical® eine Senkung der Anzahl an NeuinFECM, 220 000 Zellen/ml HSM im Jahresmittel 2008), fektionen, die durch diese Erreger hervorgerufen werder eine hohe Anzahl an Neuinfektionen der Milchdrüden, erreicht werden kann. sen mit umweltassoziierten Mikroorganismen aufwies, Die Zugabe eines alkalisierenden Mittels zur Einwurden zehn eutergesunde Kühe beprobt. Die Verstreu stellt also eine Möglichkeit der Minderung suchstiere wurden in zwei Gruppen mit gleichem Einder Keimzahl am Ort der Infektion dar und kann so streu- und Stallhygienemanagement und gleicher Fut– neben anderen wesentlichen Faktoren – zur Lösung terration gehalten. Die erste Gruppe wurde auf einer mit eines durch Umwelterreger verursachten MastitisE dem Präparat Desical® versetzten Späneeinstreu gehalproblems beitragen. Im Rahmen der Studie wurden regelmäßig Tupferproben von der Zitzenhaut und dem Zitzenkanal gewonnen und im Labor bakteriologisch untersucht. Werkfotos MILCH H YG I E N E 39 40 MILCH WISSEN NEUE ERKENNTNISSE AUS DER WISSENSCHAFT Eiweiß – Inhaltsstoff für zukunftsfähige Märkte Milch und Milchprodukte stellen einen hochwertigen Baustein der menschlichen Ernährung dar, da sie dem Körper lebensnotwendige Nährstoffe liefern. Insbesondere das Milchprotein (=Eiweiß) weist durch seine naturgegebene Struktur und Zusammensetzung ausgezeichnete ernährungsphysiologische, aber auch technologische Eigenschaften auf. fett seine zu Zeiten der Lebensmittelknappheit gewonnene Wertschätzung als Energielieferant mehr und mehr verlor.So errechnet sich bei einem durchschnittlichen Proteingehalt von 3,4 Prozent und einem Fettgehalt von 3,7 Prozent ein Erlös von 60 Prozent am Gesamtauszahlungspreis allein aus dem Protein.Gleichzeitig kostet es die Kuh imVergleich zum Fett nur etwa die Hälfte des metabolischen Aufwandes, um diesen wertvollen Inhaltsstoff zu produzieren. Somit ist ein deutlich höherer Proteingehalt zusammen mit einem verminderten Fettgehalt sowohl ökonomisch als auch tiergesundheitlich wesentlich attraktiver. Zusammensetzung des Milchproteins Der Gesamtproteingehalt in der Milch ist überwiegend genetisch festgelegt und es existieren rassetypische Unterschiede. Foto: Zillinger D ies spiegelt sich unter anderem in dem in den letzten Jahren drastisch gestiegenen Vermarktungspotenzial des Milchproteins wieder.Allein in Deutschland stieg derAbsatz von Käseerzeugnissen zwischen 1980 und 2008 rasant an. Dieser Trend wird insbesondere im Hinblick auf den zunehmenden Verzehr von Speisen außer Haus, aber auch auf die demographische Entwicklung langfristig anhalten. Gründe dafür sind der niedrigere Energiebedarf und die höheren Anforderungen an Nährstoffdichte und -zusammensetzung bei zunehmendem Alter der Konsumenten. Zucht geht überwiegend auf Milchleistung Jedoch zeigt sich der Paradigmenwechsel bei denAnforderungen des Marktes an die Milchinhaltsstoffe noch nicht in der abgelieferten Milch der deutschen Milcherzeuger.Dies liegt in der jahrzehntelangen überwiegenden züchterischen Fokussierung auf die Milchleistung bei gleichzeitiger Ausklammerung der Milchzusammensetzung begründet. Stieg die Laktationsleistung der Tiere seit 1960 von 3.400 kg/Jahr nahezu linear im Mittel um 1,1 Prozent pro Jahr auf nunmehr 7.900 kg/Jahr, ist der Milchfettgehalt im gleichen Zeitraum von durchschnittlich 3,72 Prozent auf nunmehr 4,13 Prozent nur leicht gestiegen,während der Milchproteingehalt bei 3,33 bis 3,42 Prozent eher konstant blieb.Dies verwundert auch vor dem Hintergrund, dass der Milchproteingehalt als Teil der Bezahlung derAnlieferungsmilch in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewann,während das Milch- Das in der Milch enthaltene Gesamteiweiß (ca. 34 g/L) besteht zu 95 Prozent aus echten Proteinen und zu etwa 5 Prozent aus Nicht-Protein-stickstoffhaltigen Verbindungen. Die echten Proteine setzen sich aus mehreren hundert Proteinarten zusammen und stellen eine sehr heterogene Gruppe dar. Anhand ihrer molekularen Struktur und ihren funktionellen Eigenschaften teilt man die Milchproteine in zwei Fraktionen ein,das Casein,welches in Form von Micellen vorliegt, und die globulären Molkenproteine. Die Caseine bilden ca. 76 bis 86 Prozent des echten Gesamtproteins in der Milch und werden ausschließlich im Euter gebildet.Sie umfassen bei den meistenTierarten (Spezies) drei bis vier Hauptfraktionen (alpha-S1,alpha-S2,beta, kappa Casein).Diese weisen außerdem zwischen den Spezies und innerhalb derselben Spezies verschiedene genetisch determinierteVarianten undVerhältnisse untereinander auf. Die Caseine bilden in der Milch zusammen mit mineralischem Calciumphosphat, Wasser und anderen Bestandteilen Komplexe,die als Micellen bezeichnet werden (ca.20.000 bis 30.000 Caseinmoleküle mit einem Durchmesser von 80 bis 100 µm).Diese Micellen bewirken,dass das Casein in Lösung bleibt und nicht schon in der Milch ausfällt. Dazu sind diese Komplexe für die Jungtiere von essentieller ernährungsphysiologischer Bedeutung,da eine rasche Verdauung durch dieVerklumpung und Spaltung der Micellen nach Einwirkung des Labfermentes im Magen (Chymosin) ermöglicht wird. Gleichzeitig sind sie für die Knochenbildung des jungen Säugetieres der wichtigste Lieferant der hauptsächlich beteiligten Elemente Calcium und Phosphat. Ebenso sind es die Caseine, die z. B. für die Herstellung von Quark und Käse von entscheidender Bedeutung sind, da diese durch ihre Gerinnung nach Zugabe von Milchsäurebakterien,von Lab oder einer Kombination von Lab und Reifungskulturen die charakteristische feste Konsistenz bewirken. Die meisten Caseinfraktionen treten in so genannten genetischen Varianten auf, die sich während des Lebens einer Kuh nicht ändern. Insbesondere die Varianten des kappaCaseins beeinflussen die Käsereitauglichkeit der jeweiligen Milch. So ist für Milch, die den besonders positiv einzuschätzenden genetischen Haplotyp BB für kappa-Casein enthält die Gerinnungszeit um bis zu 20 Prozent kürzer und der Käsebruch um bis zu 50 Prozent fester im Vergleich zu Milch mit dem kappa-Casein HaplotypAA.Durch gezielteAnpaarungen kann der Anteil des günstigen kappa-Caseins recht einfach in der Population erhöht werden.Nichtsdestotrotz bleibt dies aber gegenwärtig trotz der leicht zugänglichen Bestimmungsmöglichkeiten von genetischenVarianten auch im Rahmen der Zuchtwertschätzungen noch unberücksichtigt. enprotein genutzt.Als Energiequelle für denAufbau mikrobieller Proteine dienen Kohlenhydrate, die aus dem Futter stammen. Da jedoch der Höhepunkt der Milchleistung zwischen der vierten und siebten Woche, die maximale Futteraufnahme der Kuh jedoch erst acht bis elf Wochen nach der Abkalbung erreicht wird, sind die Tiere in diesem Zeitraum einer enormen Stoffwechselbelastung ausgesetzt.Der Milchproteingehalt sinkt in der Folge trotz eventuellem Proteinüberschuss in der Ration, da nun nicht mehr genügend Energie für die Synthese von Mikrobenprotein im Pansen zur Verfügung steht. Ebenso steigen die Harnstoffwerte im Blut bzw. auch in der Milch an, da das überschüssige Ammoniak nun vermehrt in der Leber zu Harnstoff umgewandelt wird. 41 Fette und Öle senken Proteingehalt in der Milch Der Gesamtproteingehalt in der Milch ist überwiegend genetisch festgelegt und es existieren rassetypische Unterschiede.So liegt der mittlere Proteingehalt von Holstein-Frisian-Kühen mit 3,3 Prozent deutlich niedriger als der von Jersey-Kühen mit etwa 4,2 Prozent.Weiterhin kommt es über den Zeitraum der Laktation zu typischenVeränderungen im Proteingehalt der Milch. Im Kolostrum ist dieser durch den hohen Anteil an schützenden Immunglobulinen besonders groß. Danach fällt der Proteingehalt ungefähr bis zur achten Laktationswoche ab, um dann bis zum Ende der Laktation langsam wieder anzusteigen.Diese Veränderungen spiegeln – abgesehen von der Kolostralphase – den direkten Einfluss der Energieversorgung der Hochleistungskuh wider. Erhöht man daher den Anteil der leicht verdaulichen Kohlenhydrate, z. B. durch vermehrte Kraftfuttergabe, kommt es durch die bessere Energiebereitstellung bei Hochleistungskühen zu einer vermehrten mikrobiellen Proteinsyntheserate. Weiterhin kann die Zufuhr von pansenstabilen, nicht im Pansen abbaubaren Durchflussproteinen oder spezifischen limitierenden Aminosäuren wie Methionin zu einem erhöhten Proteingehalt der Milch führen. Dahingegen hat die Fütterung mit Fetten oder Ölen eine Senkung des Proteingehalts der Milch zur Folge.Weiterhin ist bekannt, dass erhöhte Temperaturen im Sommer den Milchproteingehalt senken, dies ist vorwiegend durch einen indirekten Effekt der Hitze durch eine verringerte Futteraufnahme und eine erniedrigte Stoffwechselrate zu erklären. Hingegen führen Temperaturen um den Gefrierpunkt zu einer erhöhten Futteraufnahme und einer Zunahme der Verdauungstätigkeit und könnten dadurch für eine Verbesserung der Versorgung der Milchdrüse mit Vorläufersubstraten sorgen. Stoffwechselbelastung nach Abkalbung Ernährungsphysiologische Bedeutung Das Protein und weitere stickstoffhaltige Verbindungen im Futter der Tiere werden im Pansen des Rindes überwiegend zu Ammoniak abgebaut. Dieses wird zum Teil unter hohem Energieverbrauch wieder zum Aufbau von Bakteri- Die ernährungsphysiologische Bedeutung des Milchproteins wird durch den raschenAbbau imVerdauungstrakt und in der Leber zu einfacheren Verbindungen, den Aminosäuren, bestimmt. Diese Aminosäuren werden dann zu Rassetypische Unterschiede beim Protein MILCH WISSEN » Anzeige XXXEFTJDBMEF %JF )ZHJFOF1SPEVLUMJOJF GS EFO 4UBMM "MLBMJTDIFT &JOTUSFVNJUUFM GS -BVG VOE -JFHF¿jDIFO )ZHJFOFQVMWFS GS EJF ,MBVFOQ¿FHF .BYJNBMF ,FJNBCUzUVOH EVSDI CJP[JEF 8JSLVOH *OGP5FMFGPO %FTJDBM TQF[JBM QMVT %FTJDBM .JU %&4*$"- XFSEFO EFS LSBOLNBDIFOEFO ,FJNF BCHFUzUFU 2VFMMF %-(5FTU[FOUSVN 5FDIOJL VOE #FUSJFCTNJUUFM %FTJDBM BLUJW ... Klauenbelastungen? XXXLMBVFOXBTDIBOMBHFEF 42 MILCH WISSEN Positive Auswirkungen einer Erhöhung des Protein-Gehalts in der Milch für den Landwirt der Proteingehalt der Milch wird zunehmend der entscheidende Parameter für den Auszahlungspreis der Molkerei die Produktionskosten der Milch können bei gezielter Erhöhung des Milchproteingehaltes um 1 bis 3 ct/kg gesenkt werden, u. a. auch durch eine Erhöhung der Lebensleistung der Kühe durch die Verminderung von Produktionskrankheiten, natürliche und gesundheitlich hochwertige Milchprodukte können vorteilhafter direkt vermarktet werden ökonomisch und technologisch aus Sicht des verarbeitenden Gewerbes der Markt honoriert primär das Milchprotein; fettreiche Produkte wie Butter oder Vollmilch weichen im Kühlregal zunehmend den fettärmeren Varianten die Verarbeitung von Milch mit erhöhtem Anteil an Protein bzw. Casein geht mit einer verbesserten Energieeffizienz und Produktivität in der Molkerei einher nährstoffökonomisch aus Sicht von Stoffwechselphysiologie und Tiergesundheit die Synthese von Protein erfordert etwa 50 Prozent weniger Energie als die Fettsynthese nur bei einer stabilen Stoffwechsellage der Kuh ist ein ausgewogenes Verhältnis von Milchprotein- zu Milchfettsynthese (Fett-Eiweiß-Quotient 1,0 bis 1,3) gewährleistet bei einer Ausrichtung auf Milchprotein wird eine problematische Fokussierung auf maximale Stoffwechselleistungen vermieden; es ist dadurch eine verbesserte Tiergesundheit und damit eine längere Nutzungsdauer der Milchkühe zu erwarten ernährungsphysiologisch für den Verbraucher Milchprotein liefert essentielle Aminosäuren als Bausteine für Wachstum, Entwicklung, Zellregeneration und alle metabolischen Vorgänge. Es hat eine sehr hohe biologische Wertigkeit, insbesondere verglichen mit pflanzlichen Proteinen. Milchprotein ist Träger für Mineralstoffe (insbesondere Calcium und Phosphat) und Vitamine Milchfett hat demgegenüber einen hohen Anteil an gesättigten Fettsäuren und kann zu erhöhten Cholesterinwerten beitragen. den Körperzellen transportiert, wo sie als Bausteine für lebenswichtiges körpereigenes Protein verwendet werden. Acht dieser für den Stoffwechsel wichtigen Aminosäuren können vom menschlichen Körper nicht eigenständig synthetisiert werden – sie werden als essentielle Aminosäuren bezeichnet, da sie über die Nahrung zugeführt werden müssen. Insbesondere das Molkenprotein enthält einen hohen Anteil an essentiellenAminosäuren.Ferner weist das Milchprotein, bedingt durch seine überragende Aminosäurezusammensetzung,mit die höchste biologischeWertigkeit aller Lebensmittelproteine auf. Die biologische Wertigkeit gibt an, wie viel Gramm Körperprotein aus 100 g Nahrungsprotein gebildet werden können. Kuhmilch besitzt eine biologische Wertigkeit von 88. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass sich durch eine Erhöhung des Proteingehaltes in der Milch wesentliche positive Konsequenzen ergeben (siehe Tabelle oben). Unsere Autorin: Dr. Steffi Wiedemann ist seit 2003 am Lehrstuhl für Physiologie der TU München als wissenschaftliche Mitarbeiterin tätig. Der Arbeitsschwerpunkt liegt in der Erforschung des Proteinsynthese der Milch. Gezielte Forschung unabdingbar Diese offensichtlich uneingeschränkt positiven Auswirkungen eines erhöhten Milchproteingehalts sind jedoch nicht einfach zu erreichen. Wesentliche Problemfelder ergeben sich aus der negativen genetischen Beziehung zwischen Milchleistung und Milchinhaltsstoffen (bei steigender Milchleistung sinkt der Gehalt an Milchinhaltsstoffen) und der positiven genetischen Beziehung zwischen Milchfett- und Milchproteingehalt. Dies macht gezielte Zuchtprogramme mit erweiterter Leistungsprüfung und zusätzlichen Selektionskriterien unabdingbar. Weiterhin sind gezielte Fütterungsund Managementmaßnahmen wie eine Bereitstellung von qualitativ hochwertigem Grundfutter und eine bedarfsorientierte Fütterung die Schlüssel für eine nachhaltige Erhöhung des Milchproteingehaltes. Auf diesen Gebieten sind insofern tiefgreifende zielorientierte, wissenschaftliche Studien und die Erarbeitung von praxisnahen Verfahren zur Stabilisierung der Stoffwechselsituation der Milchkuh unerE lässlich. Weitere Infos: Dr. Steffi Wiedemann, Prof. Dr. Heinrich H.D. Meyer, Physiologie Weihenstephan, Zentralinstitut für Ernährungs- und Lebensmittelforschung, Technische Universität München, Weihenstephaner Berg 3, 85354 Freising-Weihenstephan Prof. Dr. Martin Kaske, Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, Klinik für Rinder, Bischofsholer Damm 15, 30173 Hannover Toprium Durchbruch auf dem Gebiet der Energieversorgung! t h ä lt : n e m u i r Top n e r g ie E e t f a h k Schmac e-Prophylaxe“ „Ketos nz timula s n e s ir kung“ n w a n P anse ng der P Erhältlich in: 10, 25, 200 & 1000 kg er u „Verbess ulanzsundheit“ Hufsteirm e Klaueng er ung d „Verbess cium Euro eCsaClalciumhaushalts“ „Verbess ̀ ̀ ̀ ̀ er ung d Propidex “Schmackhafte Energie” Toprium enthält schmackhafte Energie genannt “Propidex”. Propidex wird super aufgenommen und ist wichtig für den Stoffwechsel. PS (Pansenstimulanz) PS sorgt dafür das die normale Pansenaktivität (50%) auf 95% erhöht wird. Dadurch reicht eine geringe Dosierung. Aktiviert und stimuliert den Pansen. 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