- Fischer

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- Fischer
Das fischer Magazin für Experten
connect it
Ausgabe 13
Verbinden und Verstärken
mit Vollgewindeschrauben
Hohe Tragfähigkeit in axialer Richtung
Sehen heißt glauben
Financial Tower in Ho-Chi-Minh-Stadt
Höchstleistung
in gerissenem Beton
Bond-Familie: leistungsstarke
Verbundanker-Systeme
2
INHALT · IMPRESSUM
BEFESTIGUNGSTECHNIK
04
07
Verbinden und Verstärken mit Vollgewindeschrauben
Geringe Spaltgefahr in Holz
REPORTAGEN
12
16
18
20
22
Katzenbergtunnel, Efringen-Kirchen
Michaelstunnel, Baden-Baden
Fassadensanierung, Hamburg
Solar-Decathlon, Jülich/Madrid
Stuttgart 21
FISCHER INTERNATIONAL
24
26
Financial Tower, Vietnam
Al Hamra Tower, Kuwait
PRODUKTE
28
32
34
37
38
fischer Powerbond, Highbond, Superbond
Vollgewindeschraube fischer Power-Full
Verblendsanieranker fischer VBS-M
Hochleistungsanker mit Innengewinde fischer FH II-I
Porenbetonanker fischer FPX-I
IMPRESSUM
connect it Das fischer Magazin für Experten, Weinhalde 14 –18, 72178 Waldachtal, www.fischer.de
Herausgeber Prof. E.h., Senator E.h. mult. Dipl.-Ing. (FH) Klaus Fischer
RedaktionDr.-Ing. Klaus Fockenberg (verantwortlich), Dipl.-Ing. Günter Seibold
Kontakt
klaus.fockenberg@ fischer.de, +49 7443 12 42 17
Gestaltung nota bene communication GmbH, Stuttgart
BilderAREP/A. Murray (4), Deutsche Bahn (2), Deutscher Holzabsatzfonds (1), Discovery Communications (1), fischer (31), RWTH (1)
Druck
Druckerei Raisch GmbH + Co. KG, Reutlingen
Auflage
23.600, gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier. Alle Rechte vorbehalten.
Abdruck und Zweitverwertung nur nach Abstimmung mit dem Herausgeber.
Titelbild
Financial Tower, Ho-Chi-Minh-Stadt
Editorial
Fokus auf Produktinnovationen
> Planer und Statiker haben es zunehmend mit immer komplexeren
­ auabläufen und anspruchsvolleren Bauwerken zu tun. Diese Aussage
B
gilt sowohl für den Neubau als auch für die Sanierung. Vorschriften und
­Baumaterialien werden umfangreicher, Anforderungen an Nachhaltigkeit
und Energieeffizienz kommen hinzu. Hier ist unsere Innovationskraft ­täglich
aufs Neue herausgefordert. Sie erwarten von sicherheitsrelevanten
­Verankerungen, dass sie in allen Baugründen zuverlässig das halten, was
dort befestigt werden soll.
Unsere Mitarbeiter engagieren sich täglich eigenverantwortlich, um Ihnen
innovative Lösungen und den bestmöglichen Service für Ihre Bauaufgaben
zu bieten. Unser Ziel ist es, täglich besser zu werden. Das Ergebnis ist eine
wachsende Vielfalt an flexibel einsetzbaren Produkten für den professionellen Bereich. Wir wollen, dass Sie sich mit uns sicher fühlen.
Die neuen Produkte, die wir Ihnen in dieser Ausgabe der Connect it vorstellen, erfüllen die gestellten Anforderungen in bisher nicht dagewesener
Weise. Da ist zum einen die fischer Bond-Familie. Drei außergewöhnliche
Verbundanker-Systeme erfüllen Höchstleistungen, wenn es um Ver­
ankerungen in ge­rissenem Beton geht. Oder der neue Innengewinde­anker fischer FH I I-I: Nie zuvor ließ sich ein Hochleistungsanker ohne
Drehmoment­schlüssel zulassungskonform montieren.
Auch der neue Porenbetonanker FPX-I mit Innengewindeanschluss setzt
wieder Maßstäbe als erster mechanischer Porenbetonanker mit ETAZulassung. Nicht zuletzt erschließen die neuen ­Holzkonstruktionsschrauben
fischer Power-Full mit Vollgewinde den Planern und Statikern neue Dimensionen im Holzbau.
Was mit den Produkten aus unserem Hause möglich ist, zeigen die Anwendungsbeispiele, die wir in dieser Ausgabe der Connect it für Sie zusammengestellt haben. Lassen Sie sich von der höchsten Natursteinfassade,
die beim Al Hamra Tower in Dubai mit dem Hinterschnittanker-System
fischer FZP realisiert wurde, genauso inspirieren, wie vom Solar Decathlon
oder dem Weltquartier in Hamburg.
Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen und guten Erfolg bei der
Anwendung unserer Produkte.
KLAUS FISCHER
Inhaber und Vorsitzender der Geschäftsführung
3
4
Hohe Tragfähigkeit in axialer Richtung
Verbinden und Verstärken
mit Vollgewindeschrauben
Daniel Heiß, Anwendungstechnik fischer Deutschland
> Die Anzahl der verschiedenen Anwendungen für selbstbohrende Vollgewindeschrauben ist durch immer neue
Ideen sowie durch Forschung und Entwicklung während
des vergangenen Jahrzehnts stetig gestiegen. Auch die
Bekanntheit und die Akzeptanz dieser Schrauben ist
immer größer geworden. Dieses relativ unscheinbare – da
kaum sichtbare – und simpel erscheinende Verbindungsmittel birgt ein sehr großes Potenzial bezüglich Tragfähigkeit und Vielseitigkeit in der Anwendung.
Die Vollgewindeschrauben werden für mechanische Verbindungen von Hölzern oder von Hölzern mit Metallteilen
sowie zur Verstärkung von Hölzern sehr universell eingesetzt. Als Verbindungsmittel verleihen sie der Verbindung
eine sehr gute Steifigkeit und die Holzquerschnitte werden
nur sehr wenig geschwächt, sodass sich sehr wirtschaftliche Konstruktionen ergeben.
Als Verstärkungsmaßnahme werden Schrauben analog zum
Stahlbetonbau dort als Verstärkung bzw. „Bewehrung“ eingesetzt, wo das Ausgangsmaterial seine Schwächen hat:
Beim Beton ist dies die Zugtragfähigkeit und beim anisotropen Werkstoff Holz sind es die Querzugtragfähigkeit, die
Querdrucktragfähigkeit und die Schubtragfähigkeit.
Die Zugtragfähigkeit von Vollholz senkrecht zur Faserrichtung beträgt nur etwa 1/75 bis 1/20 der Zugtragfähigkeit
in Faserrichtung! Vielfach kann mittels einfacher, lokaler,
sogenannter „Querzugverstärkungen“ der ansonsten erforderliche Holzquerschnitt drastisch minimiert werden. Bei
der Verwendung von Vollgewindeschrauben als Verstärkungs- oder Verbindungsmittel entfällt gegenüber den
herkömmlichen Verstärkungsmethoden mit eingeklebten
Gewindestangen oder mittels aufgeklebter Verstärkungslaschen aus Holzwerkstoffplatten für den ausführenden
Betrieb die Erfordernis eines Eignungsnachweises für
geklebte Verbindungen.
Vollgewindeschrauben in Holz haben ihre deutliche Stärke
bei der Tragfähigkeit in axialer Richtung, welche im Vergleich zur Tragfähigkeit auf Abscheren etwa zwei- bis
viermal höher ist. Deshalb empfiehlt es sich, Verbindungen
mit Vollgewindeschrauben immer so auszubilden, dass
die Schrauben auf Zug oder Druck beansprucht werden.
Vergleicht man die Steifigkeit von unter 45° zur Faserrichtung eingedrehten Schrauben einer Holz/Holz-Verbindung, welche primär auf Zug beansprucht wird, mit einer
rein auf Abscheren beanspruchten Verbindung, mit unter
90° zur Faserrichtung eingedrehten Vollgewindeschrauben (Bild 1.1), so ist die Verbindung mit den geneigten
Schrauben sogar mehr als 12-fach steifer (vgl.[6]).
Als zusätzlich positiver Effekt zur Steigerung der Trag­
fähigkeit darf bei dieser parallelen und schrägen Schraubenanordnung die Reibung angesetzt werden, welche aus
der Querdruckkomponente (Bild 1.2) resultiert (vgl. [5] und
[6]). Ein weiterer Vorteil bei dieser Art der Verbindung
gegenüber einer z. B. auf Abscheren beanspruchten Stabdübelverbindung ist, dass der gesamte Holzquerschnitt
im Bereich der Verbindung gleichmäßiger beansprucht
wird und somit besser ausnutzbar ist.
Werden die Schrauben dennoch auf Abscheren beansprucht, so darf der „Einhängeeffekt“ berücksichtigt werden. Danach darf die rechnerische Tragfähigkeit auf
Abscheren um bis zu 100 % vergrößert werden – gedeckelt
wird diese Erhöhungsmöglichkeit aber durch ¼ des Wertes der Zugtragfähigkeit der Schraube. Der Nachteil dieser
auf Abscheren beanspruchten Schraubenverbindungen
ist der geringe Kerndurchmesser, den die Schrauben in
aller Regel haben. Die Lochleibungsfestigkeit von auf
Abscheren beanspruchten Gewindeteilen selbstbohrender
(Vollgewinde-) Schrauben ist im Regelungswesen bislang
nicht ausreichend berücksichtigt worden, sodass darin
noch Reserven verborgen liegen.
BEFESTIGUNGSTECHNIK
Die für die Tragfähigkeit einer Vollgewindeschraubenverbindung maßgebenden Parameter sind deren Nenndurchmesser d, die Gewindeeindringtiefe in das Bauteil lef , der
Einschraubwinkel gegenüber der Faserrichtung α , die
charakteristische Holzrohdichte ρ k sowie die schraubenspezifischen Parameter für die charakteristische Ausziehtragfähigkeit fax,k und die Stahlzugtragfähigkeit ftens,k .
dem Eurocode 5 (EC5) [3] mit Nationalem Anhang [4]
aufbauen.
Als Versagensmechanismus bei axialer Zugbeanspruchung ist bei Vollgewindeschrauben meistens Stahlversagen oder Gewindeauszug aus dem Holz zu erwarten –
bei Schrauben mit Senkkopf-, Tellerkopf- oder Sechskantkopf und geringen Einschraubtiefen im Bauteil mit der
Schraubenkopfseite (wenn es sich nicht um Stahlan­
bauteile handelt) muss noch der Widerstand gegen
Kopfdurch­z iehen nachgewiesen werden. Werden die
Schrauben auf Druck beansprucht, dann ist auch ein
Knicknachweis zu führen. Obwohl der Schraubenstahl
bei der Herstellung nach dem Walzvorgang vergütet wird
und somit sehr hohe Festigkei­ten erreicht, wird ab einer
bestimmten Einbindetiefe des Gewindes in die Holzbauteile Stahlversagen maßgebend.
1.Der Teilsicherheitsbeiwert für die Materialwiderstände
ist bei allen Versagensmechanismen mit γM = 1,3 anzusetzen – bislang durfte nach DIN 1052 Stahlversagen
mit γM = 1,25 nachgewiesen werden.
2.B ereits ab einem Schraubennenndurchmesser
d > 6,0 mm und für nicht vorgebohrte Löcher müssen
die Nachweise der Holzbauteile bei Beanspruchung auf
Zug nach EC5 im Nettoquerschnitt geführt werden.
D. h. die Querschnittsschwächung durch die Schrauben
muss berücksichtigt werden. Nach DIN 1052 durften
bisher die Nachweise in den Holzbauteilen bis einschließlich Schraubennenndurchmesser 8,0 mm im
Bruttoquerschnitt geführt werden. Bei vorgebohrten
Löchern war und ist generell die Schwächung zu
berücksichtigen.
3.Die Formel für die Tragfähigkeit gegen axiales Herausziehen ist dem aktuellen Stand der Technik angepasst
worden. So haben der Einschraubwinkel und die Holzrohdichte einen anderen rechnerischen Einfluss als
nach DIN 1052. Es hat sich gezeigt, dass die Holzrohdichte sich nicht so stark auf die Tragfähigkeit einer
Schraubenverbindung auswirkt, wie ursprünglich angenommen. Die Abweichung vom Einschraubwinkel 90°
zur Faserrichtung wirkt sich zukünftig rechnerisch weniger Traglast mindernd aus (vgl. Formeln 1.2 mit 1.5).
Die Bezugsrohdichte ρ a bezieht sich auf den Ausziehparameter fax,k und wird in der Regel auf 350 kg/m³
(entspricht C24) festgesetzt.
4.Nach DIN 1052 durften bei einer Verbindung mit rein
auf Zug beanspruchten Schrauben alle Schrauben, egal
wie viele, mit ihrer vollen Bemessungstragfähigkeit
angesetzt werden. Nach EC5 ist die Traglast für alle
Versagensmechanismen gemäß Formel 1.3 bzw. 1.1
und 1.6 abzumindern.
Tragende Schraubenverbindungen müssen mindestens
zwei Schrauben enthalten. Bei der Befestigung von Schalungen, Latten (Trag- und Konterlatten) und Windrispen
sowie von Sparren oder Pfetten auf Bindern oder Rähmen
oder von Querriegeln an Rahmenhölzern genügt es, wenn
das Bauteil insgesamt mit mindestens zwei Schrauben
angeschlossen ist. Bei reinen Verstärkungsmaßnahmen
ist eine Schraube ausreichend.
Damit eine Schraubenverbindung rechnerisch angesetzt
werden darf, muss die Gewindeeindringtiefe in die Holzbauteile mindestens 4 · d (d = Gewindeaußendurch­
messer) betragen.
Bislang wurden vorwiegend allgemeine bauaufsichtliche
Zulassungen (AbZ) auf Basis der DIN 1052 [2] bzw. [1]
erteilt. Seit gut einem Jahr ist es nun möglich, Europäische
Technische Zulassungen (ETA) zu erlangen, welche
be­züglich der Bemessung und dem Stand der Technik auf
Durch die Einführung des EC5 ergeben sich auch bezüglich der Bemessung von Verbindungen mit Vollgewindeschrauben einige Änderungen gegenüber der Bemessung
nach DIN 1052:2008:
Bild 1.1: Holz/Holz-Verbindungen mit geneigt bzw. senkrecht zur Holzfaserrichtung
eingedrehten Vollgewindeschrauben
Bild 1.2: Kräfte in einer Holz/Holz-Verbindung
5
6
5.G emäß DIN 1052 und aller auf deren Basis vergebener
abZ waren die Gewindeauszug- und die Kopfdurchzugstragfähigkeiten kategorisiert. Die meisten Schrauben bekamen somit einen Ausziehparameter von
fax,k = 80 · 10 – 6 · ρ k² – die Bemessungstragfähigkeiten waren daher bezüglich der Ein- und Anbindung
im bzw. am Holz gleich. Für die Europäischen Technischen Zulassungen werden spezielle Prüfungen für
die Stahlzugtragfähigkeit, die Auszug- und die Kopfdurchzugstragfähigkeit durchgeführt. Daraus ergeben
sich dann individuell für jede Schraube charakteristische Trag­fähigkeiten wie beispielsweise fax,k für die
Auszugstragfähigkeit oder ftens,k für die Stahlzugtragfähigkeit. Vorgegebene und bemessene Schrauben
nef • fax,k • d • lef
Fax,α,Rk =
1,2 • cos²a + sin²a
Fax,α,Rk = nef •
•
d • lef
1,2 • cos²a + sin²a
рk
Rax,k =
• fax,k •
рk
350
0,8
(Formel 1.1 umgestellt) (F1.2)
(EC5; 8.41) (F1.3)
•
•
(DIN 1052:2008 – 12;235; Tab.15) (F1.4)
cos²a + sin²a
d • lef
4
3
(EC5; 8.40a) (F1.1)
рa
f1,k • d • lef
4
3
Allgemein lässt sich sagen, dass die Tragfähigkeit einer
nach EC5 und ETA bemessenen Schraube in der Regel
etwas höhere, rechnerische Bemessungstragfähigkeiten
ergibt, als wenn die gleiche Schraube nach DIN 1052
bzw. abZ bemessen wurde. Je mehr Schrauben in einer
Verbindung eingesetzt werden und je höher die Holz­
rohdichte ist, desto mehr Vorteile hat die Bemessung
nach abZ. Je größer die Abweichung des Einschraub­
winkels von 90° ist, desto höher sind die Bemessungswerte nach ETA.
0,8
nef = n 0,9
Rax,k =
dürfen deshalb nicht einfach nur durch andere ersetzt
werden. Gegebenenfalls muss eine neue Bemessung
erfolgen.
• 80 • 10 –6 • р k 2
(Formel 1.4 umgestellt) (F1.5)
cos²a + sin²a
F t,R,k = nef • ftens,k
(EC5 F.8.40c) (F1.6)
mit
Fax,α,Rkbzw. Rax,k ; charakteristischer Wert des Ausziehwiderstands
unter einem Winkel α zur Faserrichtung [N]
die wirksame Anzahl an Schrauben [–]
nef
fax,kbzw. f1,k ; charakteristischer Wert der Ausziehfestigkeit rechtwinklig zur Faserrichtung [N/mm²]
d
Gewindeaußendurchmesser [mm]
Gewindeeindringtiefe [mm]
lef
ρ kcharakteristischer Wert der Rohdichte [kg/m³]
die zugehörige Rohdichte für fax,k [kg/m³]
ρ a
αder Winkel zwischen Schraubenachse und Faserrichtung [°]
n
tatsächliche Schraubenanzahl [–]
charakteristische Stahlzugfestigkeit [N]
F t,R,k
ftens,kcharakteristischer Zugwiderstand der Schraube [N]
BEFESTIGUNGSTECHNIK
Vollgewindescherauben fischer Power-Full
Geringe Spaltgefahr im Holz
Bild 2.1: Vollgewindeschraube fischer Power-Full
fischer hat seit April 2012 die Vollgewindeschrauben
fischer Power-Full mit Zylinderkopf im Sortiment. Das
­Sortiment umfasst die Durchmesser 6,5 mm, 8 mm und
10 mm in Längen zwischen 120 mm und 600 mm. Die
Schrauben sind über die Europäische Technische Zulassung
ETA-12/0073 [7] bauaufsichtlich geregelt.
Durch ihre ausgeprägte Bohrspitze lassen sich die Schrauben mit geringem Kraftaufwand und Drehmoment in Holzbauteile eindrehen. Die Spaltgefahr im Holz ist beim Eindrehen sehr gering. Deshalb dürfen die Schrauben gemäß
ETA sowohl mit als auch ohne Vorbohren mit sehr kleinen
Rand- und Achsabständen gesetzt werden.
So dürfen axial beanspruchte Schrauben mit einem Achsabstand in Faserrichtung a1 sowie senkrecht zur Faserrichtung (a2) a1 = a2 = 5 • d (Gewindeaußendurchmesser)
Bild 2.2: Schraubenabstände
eingeschraubt werden. Der Achsabstand senkrecht
zur Faserrichtung a2 darf bis auf 2,5 • d reduziert werden, wenn gleichzeitig a1 vergrößert wird, sodass
a1 • a2 ≥ 25 • d² erfüllt ist. Der Randabstand senkrecht zur
Faserrichtung muss nur a2,c = 3 • d und der Abstand
zum Hirnholzende nur a1,c = 5 • d betragen (siehe Bild
2.2). Bei gekreuzten Schraubenpaaren genügt ein Abstand
von 1,5 • d im Kreuzungspunkt (Bilder 2.3 und 2.4).
Somit ist es möglich, die Anschlussgeometrien klein zu
halten und die Holzquerschnitte, welche im Holzbau in
der Regel immer nach den Anschlüssen dimensioniert
werden müssen, auf ein Minimum zu begrenzen und somit
wirtschaftlich zu konstruieren. Auch von dem schlanken
Zylinderkopf geht keine Gefahr für das Aufspalten des
Holzes aus. Die spezielle Zinklamellenbeschichtung der
Schrauben verhindert eine Wasserstoffversprödung.
Bild 2.3: Gekreuztes Schraubenpaar in einer
Bild 2.4: Schraubenabstände bei einem
Haupt-Nebenträgerverbindung
gekreuzten Schraubenpaar
7
8
Die Schrauben dürfen unter den Bedingungen der Nutzungsklassen 1 und 2 eingesetzt werden. Die ETA regelt
Einschraubwinkel zwischen 30° und 90° zur Faserrichtung. Die Vollgewindeschrauben fischer Power-Full dürfen
für Verbindungen zwischen Vollholz aus Nadelholz, Brettschichtholz aus Nadelholz, Balkenlagenholz, Brettsperrholz
sowie Furnierschichtholz verwendet werden.
Im Gegensatz zu Vollgewindeschrauben mit geteiltem
Gewinde in Schraubenmitte darf bei den fischer Power-Full
Schrauben die volle Einschraubtiefe (abzüglich Schraubenkopf bzw. Schraubenspitze) auch als effektive Gewindeeinbindetiefe im Holz rechnerisch angesetzt werden.
Durch ihren kleinen Zylinderkopf sind Verbindungen möglich, bei denen diese – falls gewünscht – fast nicht mehr
sichtbar sind. Dies gilt insbesondere dann, wenn die Schraubenköpfe tiefer versenkt in das Bauteil eingedreht werden.
Beispiel: Bemessung einer Verstärkung am ausgeklinkten Auflager mittels Vollgewindeschrauben
fischer Power-Full (Bild 3.1 und 3.2).
Nachweis:
Schub im unverstärkten Auflagerquerschnitt:
Beiwerte:
α =
ℎef 110
=
= 0,5
ℎ 200
(EC5 F. 6.63) (F3.1)
kn = 5,0 für Vollholz
(EC5 F. 6.63) (F3.2)
mit x = 60 mm und i = 0 wird
(EC5 A.6.5.1(2) Bild 6.10) (F3.3)
1
1,1 • i 1,5
kn • 1 +
h


kv = min
h •


x 1
•
– α2
h α

α • (1 – α) + 0,8 •
= 0,446
(EC5 F.6.62) (F3.4)
Bemessungswert der Schubtragfähigkeit:
Gegeben:
Festigkeitsklasse Träger C24 → ρ k = 350 kg/m³;
Trägerbreite b = 120 mm; Trägerhöhe h = 200 mm;
Restträgerhöhe hef = 110 mm;
Abstand Wirkungslinie Auflagerkraft – Ausklinkungsende
x = 60 mm;
Bemessungswert der Querkraft Vd = 12.900 N;
γM = 1,3 (EC 5 NA Tab. NA.2) [4]
Klasse der Lasteinwirkungsdauer KLED „lang“;
Nutzungsklasse 1 → kmod = 0,7 (EC 5 Tab. 3.1)
fv,k = 4,0 N/mm² (DIN EN 338:2010-02) [8]
Verstärkung mit Vollgewindeschrauben
fischer Power-Full ø 6,5 x 195 mm
→ ftens,k = 13.000 N; fax,k = 9,0 N/mm² (ETA-12/0073) [7]
Schraubenkopfhöhe h h = 5,5 mm;
Schraubenspitzenlänge l t = 7,0 mm
Einschraubwinkel gegenüber der Faserrichtung α = 90°
fv,d =
kmod • fv,k 0,7 • 4,0
N
=
= 2,15
1,3 mm²
γM (EC5 F. 2.17) (F3.5)
Der Einfluss von Rissen auf die Schubtragfähigkeit bei
­Biegeträgern muss durch die effektiv wirksame Trägerbreite berücksichtigt werden! Deshalb ist fv,k nach EC5
höher als nach DIN 1052.
Rissbeiwert:
2,0 2,0
=
= 0,5 (EC5 NA A. 6.1.7(2)) (F3.6)
k =
cr
fv,k 4,0
Effektiv wirksame Holzbreite:
bef = kcr • b = 0,5 • 120 = 60 mm (EC5 F. 6.13a) (F3.7)
BEFESTIGUNGSTECHNIK
9
Nachweis der Schubspannung:
1,5 • Vd
≤ kv • fv,d
td =
b • ℎef
(EC5 F. 6.60) (F3.8)
N
N
1,5 • 12900 = 2,93
> 0,446 • 2,15 = 0,96
t =
mm2
mm2
d
60 • 110
(F3.9)
Ausnutzungsgrad: 306 % → Querzugverstärkung erforderlich
Die Verstärkung ist zu bemessen für eine Kraft
Ft,90,d = 1,3 • Vd • [3 • (1 − α)2 − 2 • (1 − α)3]
(EC5 NA.75) (F3.10)
Bild 3.1: Trägerverstärkung am ausgeklinkten Auflager
Ft,90,d = 1,3 • 12900 • [3 • (1 − 0,55)2 − 2 • (1 − 0,55)3] = 7.131 N
Gewählt: 3 St. Vollgewindeschrauben fischer Power-Full ø 6,5 x 195 mm
Hinweis: Es darf nur eine Schraubenreihe rechnerisch in Ansatz gebracht werden!
Charakteristische Stahlzugtragfähigkeit:
mit nef = n 0,9 = 30,9 = 2,69
wird
(EC5 F. 8.41) (F3.11)
F t,R,k = nef • ftens,k = 2,69 • 13.000 = 34.970 N
(EC5 F. 8.40c) (F3.12)
Bemessungswert der Stahlzugtragfähigkeit:
Bild 3.2: Geometrische Größen an einem ausgeklinkten Auflager
F 34.970
F = t,R,k =
= 26.900 N
γM
1,3
t,R,d
(F3.13)
mit Verstärkung
lef = wirksame Gewindeeinschraubtiefe
Maßgebend ist die kleinere der beiden Gewindeeinschraubtiefen unter- bzw.
oberhalb der horizontalen Ausklinkungsfläche. Die Kopf- und evtl. die Bohrspitzenlänge muss jeweils abgezogen werden (Bild 3.3).
lef1 = h – hef – h h = 200 – 110 – 5,5 = 84,5 mm → maßgebend
(F3.14)
lef2 = lSchraube – (h – hef) – lt = 195 – (200 – 110) – 7 = 98 mm
(F3.15)
Charakteristischer Wert der axialen Ausziehtragfähigkeit:
n • f • d • lef p k
•
Fax,α,Rk = ef ax,k
1,2 • cos²α + sin²α 350


Bild 3.3: Effektive Einschraubtiefen
0,8
(ETA −12/0073) (F3.16)
2,69 • 9,0 • 6,5 • 84,5
350
•
F
=
ax,α,Rk 1,2 • cos²90° + sin²90° 350


0,8
= 13.297 N
k 0,7
= Fax,α,Rk • mod = 13.297 •
F
= 7.160 N
γM
1,3
ax,α,Rd
(F3.17)
F t,90,d = 7.131 N ≤ 7.160 N = Fax,α,Rd
Ausnutzungsgrad: 99,6 % → durch die Verstärkungsmaßnahme wurde die
Bemessungstragfähigkeit um den Faktor 3 erhöht!
10
Mindestabstände:
Mindestrandabstand zum Hirnholzende
a1,c = 5 • d = 5 • 6,5 = 32,5 mm
Mindestrandabstand senkrecht zur Faserrichtung
a2,c = 3 • d = 3 • 6,5 = 19,5 mm
Mindestachsabstand senkrecht zur Faserrichtung
a2 = 2,5 • d = 2,5 • 6,5 = 16,3 mm
(da nur eine Schraubenreihe und somit die Anschluss­
fläche je Schraube > 25 • d²)
Mindestholzbreite
bmin = 2 • a2,c + 2 • a2 = 71,5 mm < 120 mm = vorh. b
Hinweis: Auflagerpressung (senkrecht zur Faserrichtung) ist ebenfalls nachzuweisen – diese ist im vor­
liegenden Fall aber nicht maßgebend.
Bemessung von fischer Power-Full Vollgewindeschrauben mit der Bemessungssoftware
Die Bemessung erfolgt nach Europäischer Technischer
Zulassung ETA-12/0073 sowie nach
DIN EN 1995-1-1:2010-12 mit Nationalem Anhang
(Eurocode 5).
Das Bemessungsprogramm führt sowohl die Dimensionierung als auch die Ermittlung der erforderlichen Schraubenanzahl durch. Es ist sehr einfach bedienbar und die
Bemessung kann sehr zeitsparend durchgeführt werden.
Die Suche nach einer wirtschaftlichen Lösung steht dabei
immer im Vordergrund.
Folgende Module bietet fischer bereits kostenlos zum Herunterladen aus dem Internet unter www.fischer-schrauben.de an:
1. Haupt- und Nebenträgerverbindungen
Bild 4.1: Haupt-Nebenträgerverbindung mit gekreuztem
Bild 4.2: Bildschirmabbildung fischer Bemessungsprogramm
Vollgewindeschraubenpaar
für Haupt-Nebenträgerverbindungen
2. Biegeträgerverstärkungen/-aufdoppelungen
Bild 4.3: Mittels Vollgewindeschrauben nachgiebig verbundener
Bild 4.4: Bildschirmabbildung fischer Bemessungsprogramm
Biegeträger
für Trägerverstärkungen
BEFESTIGUNGSTECHNIK
3. Querzugverstärkungen
Bild 4.5: Bildschirmabbildung fischer Bemessungsprogramm für
Querzugverstärkungen
4. Befestigung von Schubhölzern bei Aufdachdämmsystemen
Bild 4.6: Befestigung von Schubhölzern mittels Vollgewindeschrauben
Bild 4.7: Bildschirmabbildung fischer Bemessungsprogramm –
bei Aufdachdämmsystemen
Schub­hölzer bei Aufdachdämmsystemen
5. Befestigung von Aufdachdämmsystemen (mit fischer Power-Fast oder fischer Holzbauschrauben)
Quellenverzeichnis:
[1]DIN 1052:04.88 Teil 2: Holzbauwerke; Mechanische Verbindungen
[2] DIN 1052:2008-12: Entwurf, Berechnung und Bemessung von Holzbauwerken –
Allgemeine Bemessungsregeln und Bemessungsregeln für den Hochbau
[3]DIN EN 1995-1-1:2010-12 Eurocode 5: Bemessung und Konstruktion von Holzbauten –
Teil 1-1: Allgemeines – Allgemeine Regeln und Regeln für den Hochbau; Deutsche
Fassung EN 1995-1-1:2004 + AC:2006 + A1:2008
[4]DIN EN 1995-1-1/NA: Nationaler Anhang – National festgelegte Parameter –
Eurocode 5: Bemessung und Konstruktion von Holzbauten – Teil 1-1: Allgemeines –
Allgemeine Regeln und Regeln für den Hochbau
[5]Colling, F. (2011). Praxisseminar DIN 1052, Scheiben und Vollgewindeschrauben;
Seminarunterlagen
[6]Blaß, H. J.; Bejtka, I. (2003). Verbindungen mit geneigt angeordneten Schrauben;
Bauen mit Holz 10/2003; Bruderverlag Karlsruhe
[7]ETA-12/0073 (2012): Europäische Technische Zulassung; fischer Power-Full Schrauben
Bild 4.8: Bildschirmabbildung fischer Bemessungsprogramm zur
Befestigung von Aufdachdämmsystemen
[8]DIN EN 338:2010-02: Bauholz für tragende Zwecke – Festigkeitsklassen;
Deutsche Fassung EN 338:2009
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Katzenbergtunnel, südlich von Freiburg
fischer hält innovative
Oberleitungssysteme in Tübbingen
Dr.-Ing. Klaus Fockenberg, Pressereferent Befestigungssysteme
> Der Katzenberg ist der drittlängste deutsche Eisenbahntunnel. Mit rund 250 km/h können die Züge seit Dezember 2012 durch den knapp neuneinhalb Kilometer langen
Eisenbahntunnel rasen. Erstmals in Deutschland wurden
dabei die Hochgeschwindigkeits-Oberleitungen Re 330
mit Dübeln in Tübbingen verankert.
Die Neu- und Ausbaustrecke zwischen Karlsruhe und Basel
gehört zu den wichtigsten europäischen Transversalen der
Deutschen Bahn AG. Ihr kompletter viergleisiger Ausbau
soll Kapazität und Streckenhöchstgeschwindigkeit der
Rheintalbahn erhöhen und den gesamten Schienenverkehr
in der Region optimieren. Einer der wichtigsten Abschnitte
dieses Projekts ist der 9.385 m lange Katzenbergtunnel
zwischen Efringen-Kirchen und Bad Bellingen (Kreis
­Lörrach). Seine Trasse verläuft nahezu gerade. Der Regelabstand der beiden Röhren beträgt 26 m. Sie sind über
19 Querschläge im Abstand von jeweils etwa 500 m miteinander verbunden.
Bild oben: Erstmals wurden in Deutschland die Hochgeschwindig­keitsOberleitungen Re 330 mit Dübeln in Tübbingen verankert.
Bild rechts: Zur Verankerung der Radspanner wurden jeweils
elf Highbond-Anker FHB II M 20 A4 eingebaut.
Auf einer Länge von 8.984 m wurde der Tunnel bergmännisch aufgefahren. Dazu waren erstmals in Deutschland
im Hartgestein zwei Tunnelbohrmaschinen im Schildvortrieb im Einsatz. Die Einfahrten im Norden und Süden
entstanden in offener Bauweise. Bei einem Ausbruchsquerschnitt von 95 m² reduziert sich der tatsächliche
Nutzquerschnitt auf 62 m². Die schon während des Vortriebes eingebaute Innenschale besteht aus rund 63.000
Tübbingen. Die einzelnen gekrümmten Betonfertigteile
sind 60 cm dick. Der Innendurchmesser der fertigen Ringschale beträgt 9,60 m.
Für den Katzenbergtunnel entwickelten Ingenieure von
Balfour Beatty Rail die modifizierte HochgeschwindigkeitsOberleitung Re 330 für Geschwindigkeiten bis 330 km/h
Reportage
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Die Hängesäulen für die Ausleger mit Tragseil und Fahrdraht wurden mit Ankerbolzen FAZ II M16/50 A4 befestigt.
mit Verstärkungsleiter für eingleisige Tunnel in Tübbingbauweise. In diesem Zusammenhang entwickelte man
gemeinsam mit fischer auch eine Verfahrensvariante zur
Befestigung der kompletten Fahrleitung. Dabei werden
die Bauteile der Oberleitungsanlage nicht an Ankerschienen, die schon in die vorgefertigten Segmente integriert
wurden, sondern direkt mit Verbundankern sowie Ankerbolzen in den Tübbingen verankert. Parallel dazu erhielt
der Katzenbergtunnel ein eigenes Erdungskonzept, dessen
Komponenten ebenfalls mit fischer Produkten in der
Tunnel­innenschale befestigt wurden.
Bei der Ausführung der Befestigungen für die Fahrleitungsanlage musste ein Regelstützpunktabstand von 48 m
eingehalten werden. Außerdem durften die Verankerungen
nur in einer 8 cm breiten Bohrgasse der Tübbingringe
angebracht werden, deren einzelne Segmente in ihrer
Lage im Ring variieren.
Um diese hohen Ansprüche an die Maßgenauigkeit der
Re 330 sowie staubfreies Bohren zu erfüllen, konzipierten
die Spezialisten von Balfour Beatty Rail neun Bohrschablonen für die verschiedenen Oberleitungsbauteile. Dazu
zeichnete der Vermesser die berechneten Bohrlöcher auf
die speziellen Bohrschablonen, die aus Aluminium und
einem umlaufenden Gummiring bestanden, auf die ein
Vakuumsauger gesetzt wurde, um den anfallenden Bohrstaub im selben Arbeitsgang direkt abzusaugen. Vor
Beginn der Bohrarbeiten fanden umfangreiche Probemontagen und Auszug­versuche auf der Baustelle statt.
Im Einzelnen kamen für die Befestigung der Hängesäulen
für die Ausleger mit Tragseil und Fahrdraht im Abstand von
48 m Ankerbolzen FAZ II M16/50 A4 zum Einsatz. Die
Verstärkungsleiter sowie die Rückleiter wurden alle 30 m
mit Ankerbolzen FAZ II M 16/50 A4 befestigt. Zur Ver­
ankerung der im Abstand von 1.150 m angebrachten Radspanner (zum Spannen der Tragseile und Fahrdrähte) wurden jeweils elf Highbond-Anker FHB II M 20 A4 eingebaut.
Zur Befestigung der Bauteilerdungen im Sockel kamen
Ankerbolzen FAZ II M 10 A4 zur Ausführung, bei der Bauteilerdung im First sowie den verschiedenen Elektrosignalgebern waren es Einschlaganker EA II M 8 A4.
Katzenbergtunnel
Länge: 2 Röhren
9.385 m
Tübbingausbau
Bauherr: Deutsche Bahn AG
Auftraggeber,
Fahroberleitung: Balfour Beatty Rail
Bauzeit: Juni 2005 bis Dezember 2012
Besonderheit: Erstmals wurden in Deutschland
Hochgeschwindigkeits-Oberleitun­
gen Re 330 für Eisenbahnen mit
Dübeln in Tübbingen verankert.
fischer Produkte: Ankerbolzen FAZ II A4
Einschlaganker EA II A4
Highbond-Anker FHB II A4
Reportage
Zur Verankerung der Radspanner wurden jeweils elf Highbond-Anker FHB II M 20 A4 eingebaut.
Die Verstärkungsleiter (Bild Mitte) und die Rückleiter (Bild unten) wurden mit Ankerbolzen FAZ II M 16/50 A4 befestigt.
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Michaelstunnel in Baden-Baden
Spezial-Verankerungen für Tunneldecke
Dr.-Ing. Klaus Fockenberg, Pressereferent Befestigungssysteme
> Die bautechnisch anspruchsvolle Sanierung des BadenBadener Michaelstunnels verlangte den Einsatz besonderer Verankerungen. Sie wurden teilweise extra für dieses
Projekt neu konstruiert.
Der 2.544 Meter lange Michaelstunnel ist Teilstück der
Bundesstraße B 500 und trägt wesentlich zur Entlastung
der Innenstadt von Baden-Baden bei. Der zweispurige
Straßentunnel führt von Norden nach Süden quer durch
Stadt und wurde von August 2011 bis August 2012
umfangreich saniert. Hauptanlass waren die schweren
Brandunfälle in einigen Straßentunneln der Alpenländer,
die dazu führten, dass die Mindestanforderungen an die
Sicherheit von Tunneln deutlich erhöht wurden. Die da­raus gewonnenen Erkenntnisse für die sicherheits- und
lüftungs­technische Ausstattung von Tunneln werden nun
bundesweit umgesetzt. Ein weiterer Grund für die Sanierung war die Häufung von Störfällen und die damit verbundene Ersatzteilbeschaffung, die nach 20 Betriebs­
jahren zunehmend schwieriger wurde und den Austausch
eines Großteils der Altanlagen unabdingbar machte.
Arbeiten im Bereich der Lüfterdecke
Die Sanierung des Michaelstunnels umfasste wichtige
bau- und betriebstechnische Nachrüstungen:
•Erweiterung der Rettungswege
•Erneuerung der Lüfterdecke auf einer Länge
von rund 2.000 Metern
•Austausch der 16 Strahlventilatoren
•Einbau von 23 großen Lüftungsklappen
in der Lüfterdecke
•Montage von Flucht- und Orientierungsleuchten
•Erneuerung der Lautsprecher-, Brandmelde-,
Funk- und Videoanlagen
•Anpassung der Notstromversorgung
Die gesamten Kosten für die bauliche und betriebstechnische Nachrüstung betrugen rund 29 Millionen Euro.
Besonderes Augenmerk galt der Erweiterung der Rettungswege durch den Bau zweier Rettungsstollen mit
drei neuen Notausgängen und zwei Rettungstreppen­
häusern. Im Einzelnen waren der Rettungsstollen Nord um
581 Meter und der Rettungsstollen Mitte um 297 Meter
zu verlängern.
Hänger M 16 x 3.000 nebst Ankerplatten
Die neue Betondecke wurde in der Mitte mit Zugstäben über Ankerplatten mit je zwei fischer Highbond-Ankern FHB II-AS M 20 x 170/30 C
im Gewölbefirst verankert.
Der 2,5 km lange Gegenverkehrstunnel wurde auf 2.000
Meter Länge mit einer neuen Be- und Entlüftungsdecke
versehen. Dazu wurden die vorhandene Betondecke mit
schwerem Gerät ausgebrochen und die betonierten Auflagerkonsolen abgefräst. Alle Verankerungen wurden
zunächst vom beauftragten Ingenieurbüro mit Wettbewerbsdübeln gerechnet und geplant.
Bei der Untersuchung einer alternativen und preisgünstigeren Lösung wurden sämtliche Verankerungen der ursprünglichen Planung auf den Prüfstein gestellt und optimiert, zum
Teil neu konstruiert und statisch nachgewiesen. Schließlich
wurden u. a. hochkorrosionsbeständige Ankerplatten, die
zunächst mit vier Verbundankern M 12 vorgesehen waren,
durch Einzelhänger mit nur einem fischer Highbond-Anker
FHB II-AS M 20 x 170/30 C ersetzt. „Dies ersparte
immense Materialkosten bei der Ankerplatte und vereinfachte die Montage“, sagt Günter Seibold, Leiter der fischer
Anwendungstechnik, und ergänzt: „Anstelle der ursprünglich vorgesehenen teuren und ­komplizierten zugzonentauglichen Verbundanker eines anderen Herstellers wurden
zugzonentaugliche fischer Verankerungen eingesetzt, unter
anderem mit dem Injektionsmörtel FIS EM und der Anker-
stange FIS A.“ Die neue Betondecke wurde in der Mitte mit
Zugstäben über Ankerplatten mit je zwei fischer HighbondAnkern FHB II-AS M 20 x 170/30 C im Gewölbefirst ver­
ankert. Zur Verankerung der neu zu betonierenden Auf­
lagerkonsolen an den Deckenrandauflagern wählte man
den Verbund aus FIS EM und FIS A. Diese „Bewehrungsanschlüsse“ wurden nach Dübeltheorie auf Basis des Bemessungsverfahrens EOTA TR 029 dimensioniert. Überzeugt
von der Leistungs­fähigkeit und dem breiten Produktport­folio
aus dem Hause fischer, angefangen vom Dübel über die
Ankerplatte bis hin zum Hänger aus hochkorrosionsbeständigem Stahl, beauftragte man schließlich die Verankerungen
mit Produkten von fischer.
Außergewöhnlich war dabei der Lieferumfang: Neben allen
Dübeln und Ankern für die oben beschriebene Zwischendeckenverankerung lieferte fischer auch 400 komplex
konstruierte und geschweißte Abhängekonstruktionen aus
hochkorrosionsbeständigem Stahl sowie rund 2.000 Hänger M 16 x 3.000 nebst Ankerplatten in Dicken bis zu
40 mm. Die neue Betondecke wiegt insgesamt etwa
12.500 Tonnen und ist mittels circa 17.000 Verbund­
ankern von fischer sicher am Tunnelgewölbe verankert.
Bauherr: Bundesrepublik Deutschland,
vertreten durch das Regierungspräsidium Karlsruhe
fischer Produkte: Highbond-Anker FHB II C, Ankerstange FIS A, Injektions-Mörtel
FIS EM, Abhängekonstruktion
(Sonderanfertigung), Hänger
(Sonderanfertigung)
Hänger M 16 x 3.000 nebst Ankerplatten
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Weltquartier in Hamburg-Wilhelmsburg
Energetische Fassadensanierung
mit Verblendsanieranker VBS-M
Dr.-Ing. Klaus Fockenberg, Pressereferent Befestigungssysteme
> Die Internationale Bauausstellung IBA 2013 im Hamburger Stadtteil Wilhelmsburg findet im Zeichen des Energie­
wandels statt. Ein herausragendes Projekt ist die Sanierung
des Weltstadtquartiers. Die aufwendige Um­strukturierung
der Grundrisse und Fassaden wertet die Wohnhäuser erheblich auf. Der neue Verblendsanieranker fischer VBS-M
sichert die alte zweischalige Mauerwerkskonstruktion, die
als Unterkonstruktion der neuen Fassade erhalten bleibt.
Langsam nimmt das Weltquartier Gestalt an. Zwar dauern
die Umbauarbeiten in der Siedlung noch bis 2013 an, aber
vom Weimarer Platz aus kann sich der Besucher bereits
heute ein Bild vom künftigen Weltquartier machen. Während einige Häuser noch im Originalzustand auf ihren
Umbau warten, befinden sich andere in der Sanierungsphase. Vom umgestalteten Quartiersplatz mit seiner
modernen, multifunktionalen Gestaltung und einem zen-
tralen Pavillon lassen sich seit Sommer 2011 die ersten
fertiggestellten Wohngebäude betrachten.
Den Arbeiten vorangegangen war ein städtebaulicher
Ideen­wettbewerb zur Umgestaltung des Weltquartiers.
Den ersten Preis erhielt das Lübecker Architekturbüro kfs
krause feyerabend sippel in Arbeitsgemeinschaft mit Sven
Andresen und Urte Schlie Landschaftsarchitektur. „Der
Siegerentwurf geht auf die besonderen Ansprüche der
internationalen Bewohnerschaft im Weltquartier ein. Die
Aufenthaltsqualität in den Freiräumen wird den Wünschen
der Bewohner entsprechend verbessert“, bewertete IBAGeschäftsführer Uli Hellweg den ersten Preisträger.
Ein gemeinsames Projektteam von SAGA GWG und der
IBA Hamburg GmbH beschäftigt sich seitdem mit der
Reali­sierung. Zusätzlich zur Modernisierung des Bestands
Reportage
Der Verblendsanieranker VBS-M wird in Durchsteckmontage durch das alte Verblendmauerwerk in die Tragschale gesetzt. Die zwei Spreizzonen des
Dübels sitzen sowohl in der Tragschale als auch im Verblendmauerwerk und sorgen für eine sichere Verbindung.
entstehen nördlich und südlich der ehemaligen Arbeitersiedlung neue Wohngebäude. Die Gesamtzahl der Wohnungen bleibt mit 820 etwa gleich, Grundrisse und Ausstattungen werden aber komplett erneuert und an die
Bedürfnisse der interkulturellen Bewohnerschaft angepasst. Dabei werden die charakteristischen Elemente der
Gebäude respektiert. Neue Fassaden, Balkone, der Anbau
großzügiger Loggien und große Dachgauben bringen
mehr Licht in die Wohnungen. Große Küchen mit Essplatz
schaffen eine veränderte Wohnqualität. Der Weimarer
Platz wird zu einem Nachbarschaftsplatz weiterentwickelt
und im Grünraum entstehen kleine Garteninseln.
pro Quadratmeter und zusätzlich drei Anker im Rand­bereich
bzw. in den offenen Rändern auf einem Meter notwendig.
„Wegen der verbesserten Wärmedämmung und Gebäudesanierung wird das Weltquartier ein Vorbild beim Thema
Energieeffizienz: Es erfüllt die künftig gültigen energetischen
Anforderungen, denn die Neubauten werden überwiegend
im Passivhausstandard errichtet. Ein wichtiger Bestandteil
beim Umbau ist die Umstellung der Wärmeversorgung der
Häuser: Ab 2013 soll der benachbarte alte Flakbunker als
Energiebunker regenerative Energie für die Erzeugung von
Wärme und Strom für das Reiherstiegviertel liefern, sodass
für die sanierten Gebäude im Weltquartier der CO2-Ausstoß
auf null und der Primärenergiebedarf von 300 auf 9 Kilowattstunden pro Quadratmeter im Jahr sinkt“, ist auf der
Internetseite www.iba-hamburg.de zu lesen.
Voraussetzung für die nachträgliche, nicht sichtbare Ver­
nadelung mit dem fischer Verblendsanieranker war der in
Wilhelmsburg gewählte neue Fassadenaufbau. Auf die
bestehende zweischalige Mauerwerkskonstruktion mit tragender Kalksandwand, innenliegender Luftschicht und
Außenschale aus Vollstein wird im Rahmen der Sanierung
eine 16 cm dicke Wärmedämmung aus Hartschaum aufgebracht und schließlich mit einer 2 cm starken Sparverblendung beklebt. „Für die Montage der Verblendsanieranker
mit galvanisch verzinkter Schraube ist es erforderlich, dass
ein Fassadensystem mit einer Dicke von mindestens 6 cm
auf das bestehende Verblendmauerwerk aufgebracht wird
und keine Belüftung vorhanden ist“, betont der Befestigungsprofi. In Wilhelmsburg werden mehrere Tausend Verblendsanieranker fischer VBS-M 8 x 185 und 8 x 205 verarbeitet.
Bei der Sanierung des Wohnquartiers an der Weimarer
Straße wird das Verblendmauerwerk aus Vollziegeln mit
dem mechanischen Verblendsanieranker VBS-M von
fischer in der Tragschale gesichert. „Laut Zulassung darf
mit dem fischer VBS-M auch eine Schraube aus galvanisch
verzinktem Stahl eingesetzt werden. Dieses Verfahren
kommt in Hamburg einer kleinen Revolution bei der Fassadensanierung gleich“, erklärt fischer Außendiensttechniker
Dieter Steiding.
Mechanischer Verblendsanieranker sichert alte Fassadenkonstruktion
Die Fassaden der Gebäude, die aus den 1930er-Jahren
stammen, bestehen überwiegend aus zweischaligem hinterlüftetem Mauerwerk. Die vorhandenen Drahtanker in der
Luftschicht sind im Laufe der Zeit durchgerostet bzw. gar
nicht mehr vorhanden und sind im Rahmen der Modernisierung der Gebäude zu ersetzen. Vorsatzschalen sind alleinstehende Bauwerke, für die die Standsicherheit nachzuweisen ist. Die Standsicherheit wird in der Regel durch eine
dauerhafte Verankerung mit der Tragschale erreicht. Nach
DIN 1053 Mauerwerksbau sind dazu fünf Verblendanker
Weltstadtquartier in Hamburg-Wilhelmsburg
Ein Projekt der IBA Hamburg 2013
Bauzeit: Bauherr:
4/2012 bis 10/2013
SAGA GWG, Hamburg
fischer Produkte: V
erblendsanieranker fischer
VBS-M 8 x 185 und 8 x 205
Weitere Informationen: www.iba-hamburg.de
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Solar Decathlon Europe 2012
Vollgewindeschrauben tragen
aufwendige Dachkonstruktion
Dr.-Ing. Klaus Fockenberg, Pressereferent Befestigungssysteme
> Studierende
der Technischen Hochschule Aachen
belegten mit ihrem Projekt Counter Entropy House beim
internationalen Hochschulwettbewerb Solar Decathlon
Europe 2012 einen der vorderen Plätze. Zur Verschraubung der Dachkonstruktion des zukunftsweisenden Holzhauses wurden fischer Vollgewindeschrauben verarbeitet.
Ziel des alle zwei Jahre stattfindenden europäischen Wettbewerbs ist es, ein energieeffizientes und innovatives Haus
zu entwerfen, das über solaraktive Flächen mehr Energie
erzeugt, als es verbraucht. Das Team der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen (RWTH) entwickelte mit seinem Counter Entropy Haus ein eingeschossiges und klar gegliedertes Gebäude für zwei Personen.
Bei Bau und Rückbau waren die Ressourcen Energie und
Umwelt umsichtig einzusetzen. Deshalb kamen nur
Materialien zum Einsatz, die sich sortenrein trennen und
recyceln lassen. Zudem wurden Bauteile genutzt, die
aus bereits verwendeten Produkten bestehen, wie z. B.
alten CD-Scheiben, die für die Gebäudefassade eingeschmolzen wurden.
In einer alten Montagehalle im Forschungszentrum Jülich
wurde das Counter Entropy House zunächst aufgebaut
und auf seine Funktionsweise bzw. Passgenauigkeit
geprüft, anschließend wieder demontiert und zum Wettbewerbsstandort nach Madrid transportiert. Die Gebäude­
technik wurde so konzipiert, dass sich das Haus sowohl in
Madrid als auch in Aachen perfekt den klimatischen
Be­dingungen anpasst.
Das Gebäude gliedert sich in drei vertikale und drei
­horizontale Zonen: das massive Podest, den offenen
Wohnraum und das weit auskragende Dach. Der Grundriss
entwickelt sich aus zwei gegeneinander verschobenen
Rechtecken: einem privaten Teil im Westen und einem
öffentlichen Bereich im Osten. Dabei werden im Außenraum überdachte und von zwei Seiten gefasste Be­reiche generiert – der öffentliche Eingangsbereich und
die private Terrasse.
Um den Raum so offen wie möglich und trotzdem strukturiert zu halten, hat jeder Funktionsbereich seinen eige-
nen Funktionsblock. Diese geschlossenen Elemente,
ausgebildet als Holzständerwerk, beherbergen den überwiegenden Teil des Mobiliars sowie die Gebäudetechnik.
Die restliche Fassade besteht aus Glaselementen, die zur
Erweiterung des Wohnraumes komplett in den Blöcken
verstaut werden können. Zur Verstärkung des fließenden
Übergangs von Innen und Außen zieht sich die Fassade
der Funktionsblöcke in den Innenraum.
Dies erweckt den Eindruck einer schwebenden, steifen
Dachscheibe. Aus diesem Grund liegt die tragende Konstruktion innerhalb der fünf Funktionsboxen. Die vorge­
fertigten Elemente enthalten Küche, Badezimmer, Möbel,
Klimatisierungseinheit, etc. Die tragende Holzständer­
konstruktion der Funktionsboxen wird an beiden Seiten
durch OSB-Platten stabilisiert. Aus jeweils drei Wand­teilen, Boden und Decke werden die Funktionsboxen
zusammengefügt.
Technische Ausführung
Der Boden des Gebäudes besteht aus fünf vorgefertigten
Elementen, die auf den Stahlprofilen der Gründung ruhen.
Die tragenden Teile der Bodenelemente wurden aus Konstruktionsvollholz-Rippen mit einem Querschnitt von
6/16 cm und einem maximalen Abstand von 60 cm gefertigt. Sie sind an Ober- und Unterseite mit OSB-Platten
(25 mm) beplankt. Die Verbindung der Längs- und Querrippen erfolgte durch fischer Vollgewindeschrauben.
Das 144 m² große Dach beschattet große Teile der Fassadenflächen und bietet die größtmögliche Fläche zur
Installation von Fotovoltaik- und Solarthermieanlagen. Bei
der Holzkonstruktion wurden erstmals fischer Vollgewinde­
schrauben in der Praxis eingesetzt. Sie verschrauben die
Dachkonstruktion, auf der sich die Fotovoltaik-Module mit
integrierter Berieselungsanlage für die nächtliche Strahlungskühlung befinden.
Die Dachkonstruktion besteht aus sieben vorgefertigten
Elementen, die durch spezielle Stahlwinkel zusammengehalten sind. Vier trapezförmige Elemente, mit Hauptträgern
aus Brettschichtholz (GL24), bilden den äußeren Ring. Drei
kleinere, parallel platzierte Elemente füllen die quadratische Innenfläche aus. Diese Boxen sorgen für eine hohe
Steifigkeit gegen Längs-, Querbiegung und Torsion. Alle
Kästen wurden durch Vollgewindeschrauben zusammengefügt. Durch Verschraubung im 45°-Winkel sind die
Ecken als steife Ecken ausgebildet. Die Kästen sind an
Ober- und Unterseite mit Furnierschichtholz beplankt.
Für das architektonische Konzept ist es wichtig, dass sich
keine Stützen außerhalb der Funktionsblöcke befinden.
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie
fördert das Projekt im Rahmen der Forschungsinitiative
EnOB – Forschung für Energieoptimiertes Bauen.
Die Details zum Gebäudekonzept finden sich auf
der Website des Teams Counter Entropy:
www.solar.arch.rwth-aachen.de
fischer Produkte:
Schrauben Power-Fast in unterschiedlichen Größen
Holzbauschrauben Power-Full, Teilgewinde 8 x 140
Holzbauschrauben Power-Full, Vollgewinde 8 x 295
Dichtstoffe, Sanitärsilikon, Montageschaum
22
Bahnprojekt Stuttgart-Ulm (Stuttgart 21)
Die komplette Klaviatur der
Befestigungssysteme
Dipl.-Ing. (FH) Stephan Gießer, Anwendungstechnik
> In
der baden-württembergischen Landeshauptstadt
Stuttgart hat der geplante Umbau des Bahnhofs von einem
Kopfbahnhof zu einem Durchgangsbahnhof in den vergangenen Jahren die Menschen emotional tief bewegt. fischer
Deutschland ist bei diesem bautechnisch anspruchsvollen
Projekt in einigen Bauabschnitten in­volviert.
Der Südwesten Deutschlands wurde vor allem im Jahr
2011 massiv durch die Polarisierung beim kolossalen
Bahnprojekt Stuttgart-Ulm, besser bekannt unter der
Bezeichnung „Stuttgart 21“, geprägt. Bei der Volksabstimmung am 27. November 2011 waren rund 7,6 Millionen
Baden-Württemberger dazu aufgerufen, über den Ausstieg
des Landes aus der Projektfinanzierung des Bahnprojektes
Stuttgart-Ulm zu entscheiden. 58,9 Prozent der Urnengänger stimmten gegen den Ausstieg und somit für die
Durchführung der vorgesehenen Baumaßnahmen.
Mit dem InfoMobil Stuttgart 21 wurde interessierten Bürgerinnen und Bürgern seit Anfang 2011 eine Informationsplattform geboten, die weit über den Großraum Stuttgart hinaus in unzähligen Städten und Gemeinden präsent
war. Zur Stärkung des Wirtschaftsstandorts Südwestdeutschland hatte sich fischer schon im Vorfeld der Dialoge und Diskussionen zur Förderung des Megaprojekts
bekannt und die Initiative InfoMobil Stuttgart 21 durch
aktives Sponsoring unterstützt.
Das Bahnprojekt Stuttgart-Ulm besteht aus den beiden
Teilabschnitten Stuttgart 21 und der Neubaustrecke
Wendlingen-Ulm. S21, der neue Bahnknoten zwischen
Stuttgart-Zentrum und Wendlingen, beinhaltet mit insgesamt 16 Tunnel- und Durchlassbauwerken, 18 Brücken
und drei Personenbahnhöfen sowie einem Abstellbahnhof
in Stuttgart-Untertürkheim alle Objekte des PFA (Planfeststellungsabschnitt) 1. Die gesamte Streckenlänge des
PFA 1 beträgt rund 57 km.
Der PFA 2 beinhaltet die Neubaustrecke von Wendlingen
nach Ulm, welche insgesamt fünf Tunnelbauwerke, fünf
Unter­führungen (Tunnel mit einer Länge unter 500 m), 17
Eisenbahnüberführungen und 20 Straßenbrücken umfasst.
Insgesamt weist der PFA 2 eine Streckenlänge von rund
60 km auf.
Reportage
23
S-Bahn-Station
Mittnachtstraße
Feuerbach
Bad
Cannstatt
Stuttgart 21
Streckenlänge: 57 km
Stuttgart
Hauptbahnhof
Abstell-
bahnhof
Untertürkheim
STUTTGART
A8
Flughafen/Messe
Körsch
Flughafen
Bernhausen
Fils
Hochdorf
Denkendorf
LeinfeldenEchterdingen
Station Terminal
Göppingen
Plochingen
Bahnhof
Rohrer
Kurve
Schönaich
Esslingen
NBS Wendlingen-Ulm
Streckenlänge: 60 km
Uhingen
Wendlingen
Kirchheim
Wendlinger
Kurve
Holzmaden
Aichelberg
Geislingen
Lindorf
Nürtingen
Dettingen
Weilheim
Gruibingen
Neckar
Beuren
Amstetten
Wiesensteig
Lenningen
Metzingen
Tübingen
Deggingen
Fils
Drackenstein
Westerstetten
A8
Westerheim
Merklingen
Beimerstetten
Reutlingen
Bad Urach
Laichingen
Dornstadt
A8
Donau
Ulm
Legende:
Ulm
Hauptbahnhof
Neubaustrecke (NBS) + Bahnknoten Stuttgart (S21)
Tunnel NBS + S21
heutiges Streckennetz
Durch die Verlegung des neuen Durchgangsbahnhofs unter
die Geländeoberfläche und dem angegliederten Rückbau
bestehender Gleisanlagen in den verschiedenen Bahnhofsvorfeldern entstehen im Zentrum von Stuttgart Freiflächen
mit einer Gesamtgröße von etwa 100 ha. Die geplante städtebauliche Entwicklung in den neuen Stadtteilen Europaund Rosensteinviertel beinhaltet vor allem imposante
Wohn-, Handels- und Bürogebäude, öffentliche Plätze sowie
Park- und Grünanlagen zur Verbesserung der Wohnqualität.
Das fischer Projektteam S21 beschäftigt sich unter der
Leitung von Stephan Gießer seit Sommer 2012 intensiv
mit der Betreuung von unterschiedlichen Projektbeteiligten
in der Planung und Ausführung. Innovative und optimierte
Lösungen in der Befestigungstechnik bei beeindruckenden
Projekten, wie beispielsweise beim Katzenbergtunnel
(Neu- und Ausbaustrecke Karlsruhe-Basel) Alptransit (Gotthard-Basistunnel), Crossrail London, Metro Dubai, Durchmesserlinie Zürich, Metro Delhi, Marina Bay Sands Singapur und Burj Khalifa Dubai, sind nur einige Ansätze für eine
Erfolg versprechende Präsenz von fischer beim Prestigeprojekt Stuttgart-Ulm.
Neu-Ulm 21
Streckenlänge: 4 km
Grundlagen- und Produktschulungen in Theorie und Praxis
für Planer und Verarbeiter, Unterstützung und Betreuung
bei Planung und Ausführung, Neu- und Weiterentwicklung
von Spezialprodukten, angepasst an den bauseitigen
Bedarf, sowie reibungslose Lieferfähigkeit durch unterschiedliche, flexible Vertriebsmaßnahmen sind die Aufgaben und Ziele der Projektaktivitäten von fischer Deutschland bei Stuttgart 21.
Durch Einbeziehung sämtlicher Unternehmenszweige und
mehrerer kompetenter Vertriebspartner (regionale Fachhändler etc.) wird fischer einen lückenlosen Support für alle
Projektbeteiligten im Sektor Befestigungstechnik bieten.
Hochleistungsprodukte für die dauerhaft sichere Ver­
ankerung von Fahrbahnoberleitungen, Lärm- und Emis­
sionsschutzanlagen, allgemeiner Versorgungs- und
Sicherheits­technik, Brandschutzelementen, Fassaden- und
Gebäudetechnik (Klima, Sanitär, Elektro) sowie nachträgliche Bewehrungsanschlüsse und temporäre Befestigungen
während der Baumaßnahmen sind nur einige Einsatz­
bereiche für die Produkte und Systeme von fischer.
Neu-Ulm
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Financial Tower in Ho-Chi-Minh-Stadt
Sehen heißt glauben
Dr.-Ing. Klaus Fockenberg, Pressereferent Befestigungssysteme
> Ungewöhnliche Wege ging fischer Singapur, um den
Bauherrn des zweithöchste Bürogebäudes in Vietnam,
dem Financial Tower in Ho Chi Minh Stadt, zu über­zeugen,
Produkte von fischer einzusetzen. Der 68-geschossige
Turm dreht sich wie eine Lotusblüte in den Himmel und
bildet eine imposante Landmarke in der Stadtsilhouette.
Im ersten Distrikt der vietnamesischen Hauptstadt entstand das bis 2011 höchste Gebäude des Landes, danach
musste der Bitexco Financial Tower diesen Titel an den
Hanoi Landmark Tower abgeben. Nach einem Entwurf der
Architekten Zapata-Associates, New York, und AREP, Paris
(Design), ließ der Bauherr, die Firma Bitexco aus Vietnam,
einen rund 300 m hohen Turm errichten, der einer Lotusblüte nachempfunden ist, einem wichtigen Symbol in der
vietnamesischen Kultur.
Der organisch geformte Wolkenkratzer umfasst eine Nutzfläche von rund 95.000 m². Baubeginn der eleganten
Stahl- und Glaskonstruktion war im Juni 2007. Die feierliche Eröffnung fand schließlich 2011 statt. Rund 10.000
Arbeitsplätze beherbergt das Gebäude. Es gliedert sich in
sechs unterirdische Parkdecks, ein unterirdisches Geschoss
für die Technische Gebäudeausrüstung, fünf Etagen für
Einzelhandelsgeschäfte sowie 68 Bürogeschosse.
fischer Singapur traf 2007 erstmals mit den Projektmanagern des Bauherren und Projektsteuerer Turner Inter­
national LLC zusammen. Um die Entscheider von fischer
zu überzeugen, wurden die Produkte und das Service­
angebot vor Ort präsentiert. Gemeinsam mit den Ingenieuren von Turner wurden dabei die unterschiedlichen
Anforderungen an die verschiedenen Verankerungsauf­
gaben definiert und Lösungen entwickelt.
Um die Projektbeteiligten endgültig von der sicheren Funktion der Befestigungslösungen von fischer zu überzeugen,
führte man schließlich verschiedene Praxisschulungen,
Fischer international
Financial Tower, Ho-Chi-Minh-Stadt
Bauherr: Bitexco
Planung: Zapata-Associates, New York,
und AREP, Paris
Nutzfläche: 95.000 m²
Höhe: rund 300 m
Bauzeit: 2007 – 2010
fischer Produkte:
•Injektions-Mörtel FIS V 360 S
•Injektions-Mörtel FIS EM 390 S
•Gewindestangen bzw. Bewehrungsstäbe
RG M 16 x 190
•Ankerbolzen FBN II M 16/170
Anwendungstests sowie Auszugversuche vor Ort auf der
Baustelle mit den vorgeschlagenen Produkten aus. „Frei
nach dem gerade für Vietnam geltenden Sprichwort
,Sehen heißt glauben´ legten wir unser besonderes Augenmerk auf die Auszugversuche, um Bauherrn und Projektingenieure zu überzeugen”, betont Kelvin Bek, Geschäftsführer von fischer Singapur. „Die Ergebnisse aller
Auszugversuche und Produktanwendungen auf der Baustelle übertrafen die gesteckten Erwartungen bei Weitem.“
Mit der Gewissheit, dass man mit fischer einen verlässlichen Partner mit den richtigen und sicheren Lösungen
für alle beim Financial Tower geforderten Aufgaben gefunden hatte, erhielt fischer schließlich den Auftrag.
fischer Produkte im Einsatz
Beim Financial Tower wurden Produkte von fischer in
unterschiedlichen Gewerken verwendet. Die interessanteste Anwendung war die temporäre Verankerung des
Baustellenkranes, mit dem das Gebäude hochgezogen
wurde. Dieser Kran wurde zunächst unter Wasser im Baugrund verankert, wobei jeweils eine Last von 15 t abge­
tragen werden musste. Da der Kran mit dem Gebäude in
die Höhe wuchs, musste er in bestimmten zeitlichen
Abständen, entsprechend dem Baufortschritt, immer
­wieder gelöst und neu mit der Gebäudekonstruktion verbunden werden. Verwendet wurde dabei der InjektionsMörtel FIS EM 390 S.
Bei der Verbindung der Schlitzwände mit der aufgehenden
Gebäudekonstruktion wurden die eingesetzten Gewinde­
stangen RG M 16 x 190 bzw. Bewehrungsstäbe ebenfalls
mit FIS EM 390 S verankert. Die Fassadenunterkonstruktion, die Treppenhausgeländer sowie das Bremssystem
für die Fahrstuhlkonstruktionen wurden mit Gewindestangen und Ankerbolzen FBN II M 16/170 in Verbindung mit
FIS VS 360 S befestigt.
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Wolkenkratzer Al Hamra in Kuwait
Höchste Natursteinfassade der Welt
Dr.-Ing. Klaus Fockenberg, Pressereferent Befestigungssysteme
> In Kuweit-City entstand das höchste mit einer vorgehängten Fassade aus Naturstein errichtete Bauwerk der
Welt. Die ungewöhnlich geformte Außenhaut besteht
aus Glaselementen und deutschem Jura-Marmor. Die
Natursteinplatten werden gehalten von Hinterschnitt­
ankern von fischer.
des Gebäudes in Auftrag, um in Kuwait-Stadt mehr
moderne Büroflächen zu schaffen und somit die Stadt
attraktiver für ausländische Firmen zu machen. Insgesamt
beherbergt der Al Hamra Tower neben Büros ein Fitnesscenter, ein exklusives Einkaufszentrum mit Theatern und
einem Food-Court.
Der Al Hamra Tower ist mit rund 413 m das höchste
Gebäude Kuweits und steht in der gleichnamigen Hauptstadt des Landes. Der Entwurf des eigenwillig geformten
Wolkenkratzers stammt vom namhaften US-amerikanischen Architekturbüro Skidmore, Owings and Merrill.
Das Unternehmen Al Hamra Real Estates gab den Bau
Die 77 Stockwerke des extravaganten Gebäudes bieten
195.000 m² Nutzfläche und werden hauptsächlich für
Büros genutzt. Das Tragwerk des Al Hamra Towers besteht
vollständig aus Stahlbeton. Die gewundene äußere Form
des Gebäudes schließt mit einer ansteigenden Dachkonstruktion ab. Auf der Südseite sind nur wenige einzelne
Fenster in die Fassade integriert. Zwischen den Fenstern
wurden die Verkleidungen aus Marmor an der Beton­
konstruktion befestigt. Diese etwa scherbengroßen Teile
wurden einzeln von den Bauarbeitern an der Fassade festgeklebt. An den anderen drei Seiten der Fassade bestehen
die Zwischenräume aus Glasscheiben und Aluminium.
Der Al Hamra-Wolkenkratzer ist seit seiner Fertigstellung
Ende vergangenen Jahres mit 412,50 m das höchste
Gebäude Kuwaits. Ein großer Teil der Außenhaut besteht
aus deutschem Jura-Marmor der Firma JMS aus Eichstätt.
Die Fassadenelemente wurden in China bei der Wuhan
Lingyun Building Decoration Engineering Co., Ltd; China,
vorgefertigt und anschließend nach Kuwait verschifft. Die
Natursteinplatten wurden mit rund 60.000 Hinterschnitt­
ankern fischer FZP an der Unterkonstruktion befestigt.
Die Architekten Skidmore, Owings and Merrill (S.O.M.),
New York, USA, der Generalunternehmer Ahmadiah Contracting & Trading Co., Kuwait, und die Fassadenplaner
Arup, Hong Kong, entschieden sich für den Einsatz der
fischer Hinterschnittanker während einer zweitägigen
Produkt- und Anwendungspräsentation. Die Arbeiten an
der vorgehängten Natursteinfassade begannen im Sommer 2009. Seit seiner Fertigstellung Ende 2011 ist der
Al Hamra-Turm das höchste Gebäude der Welt mit einer
vorgehängten Natursteinfassade.
Al Hamra, Kuwait
Bauherr: Al Hamra Real Estates, Kuweit
Architekten: Skidmore, Owings and Merrill
(S.O.M.), New York, USA
Fassadenplaner: Arup, Hong Kong
Generalunternehmer: Ahmadiah Contracting &
Trading Co., Kuwait
Steinlieferant: JMS Jura Marble Suppliers
GmbH, Eichstätt
Gebäudehöhe: Bauzeit: 412,50 m
2005 – 2011
fischer Produkte:
fischer-Produkte: 61.000 Hinterschnitt­anker
fischer FZP 13 x 21 M8 W/17
A4
Fassadenfläche mit FZP: 15.000 m²
Plattenformate 74 x 139 cm,
40 mm dick
Besonderheiten: offene Fugen;
Windlasten bis zu 6,5 kN
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Bond-Familie: leistungsstarke Verbundanker-Systeme
Höchstleistung in gerissenem Beton!
Dr.-Ing. Klaus Fockenberg, Pressereferent Befestigungssysteme
Produkte
> fischer unterstreicht seine Kompetenz bei Verankerungen in ungerissenem und gerissenem Beton. Die AnkerSysteme Highbond, Powerbond und Superbond dürfen in
der Zug- und Druckzone des Betons verwendet werden.
Damit steht Planern und Anwendern immer die technisch
richtige und wirtschaftlich optimale Lösung zur Verfügung.
Der Profi
Mit dem fischer Highbond-System FHB lassen sich sehr
hohe Lasten in kürzester Zeit in den Bauuntergrund ableiten. Das einzigartige, flexible und millionenfach bewährte
Highbond-System für Befestigungen im gerissenen Beton
eignet sich vorrangig für sehr hohe Lasten in allen Betonfestigkeiten. Das komplette System umfasst Varianten mit
galvanisch verzinktem Stahl, nicht rostendem Stahl A4
und hochkorrosionsbeständigem Stahl (1.4529) von M 8
bis M 24.
Der Highbond-Anker fischer FHB II ist der weltweit erste
zugelassene zugzonentaugliche Verbundanker für Patronenund Injektions-Systeme. Sowohl der kurze Standardtyp
FHB II-A S als auch der leistungsoptimierte lange FHB II-A
L können alternativ mit dem Injektions-Mörtel FIS HB, der
Standard-Mörtelpatrone FHB II-P oder der Mörtelpatrone
FHB II-PF verwendet werden. Beim Einsatz der besonders
schnell abbindenden Mörtelpatrone FHB II-PF kann bei
einer Bauteiltemperatur von + 21 °C nach nur zwei Minuten
die Last aufgebracht werden. Dies verbessert das Handling
erheblich. Außerdem bietet die Mörtelpatrone die Sicherheit, immer genügend Verbundmaterial für die Befestigung
im Bohrloch zu besitzen. Das Setzverhalten ist bei beiden
Patronen gleich gut. Bei der Überkopfmontage sind beide
Systeme einsetzbar. Beide Mörtelpatronen dürfen auch in
Bohrlöcher gesetzt werden, die mit Wasser gefüllt sind.
Der Verbundanker FHB II hat eine Europäische Technische
Zulassung Option 1 für gerissenen und ungerissenen
Beton. Für den Brandschutz stehen ein Brandschutzgutachten mit einer Feuerwiderstandsdauer bis R 120 sowie
die ZTV-Tunnelbrandprüfung zur Verfügung.
Das Highbond-System fischer FHB II eignet sich praktisch
für alle Schwerlastbefestigungen in gerissenem und ungerissenem Beton, also für zulassungsrelevante Anwendungen wie Fahrleitungs-Systeme in Tunnelbauten und
Turbinen, Geländern und Konsolen in Kraftwerksanlagen,
außerdem für Kabeltrassen, Leitern und anspruchsvollen
Fassaden-Unterkonstruktionen.
Der Ökonom
Das neue fischer Powerbond-System FPB verbindet
höchste Tragfähigkeit mit variabler Verankerungstiefe. Dabei
spielt die neue Powersleeve-Technologie eine besondere
Rolle. Erstmals verbindet fischer mit dem Powerbond-­
System die Vorteile der Konengeometrie mit der Bemessung von Verbundspannungen nach TR 029. Aus dieser
Kombination resultiert ein sehr hohes Lastniveau in gerissenem Beton mit einem höchsten Maß an Sicherheit.
Das neue System besteht aus dem Powerbond-Spezialmörtel FIS PM auf styrolfreier Vinylesterbasis, der Edelstahlhülse Powersleeve FIS PS und der Ankerstange FIS
A/R GM. Die Konusgeometrie der Powersleeve-Hülse aus
rostfreiem Edelstahl A4 bildet die Grundlage für ein hohes
Lastniveau im gerissenen Beton. Mit nur drei Hülsen­
größen deckt die fischer Powersleeve das komplette
Anwendungsspektrum für Ankerstangen der gängigsten
Anschlüsse M 10, M 12 und M 16 im Innen- und Außenbereich ab. Der Powerbond-Mörtel erlaubt eine millimetergenaue Verankerungstiefe von 60 bis 192 mm.
Der Planer kann mit der Bemessungssoftware fischer
COMPUFIX 8.4 die Verankerungsstiefe in Abhängigkeit
der vorherrschenden Lasteinwirkungen berechnen.
Dadurch kann die Anzahl der statisch notwendigen Be­­
festigungspunkte auf ein Minimum reduziert werden.
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Die Variabilität in der Verankerungstiefe und der Bauteildicke erlaubt eine optimale Dimensionierung für wirtschaftliche Verankerungen. Die Powersleeve-Technologie
kommt bei dünnen Betonteilen optimal zur Geltung und
verringert die Zahl der benötigten Dübel auf ein Minimum.
Dabei ist die maximale Verankerungstiefe stufenlos und
variabel in jeder Bauteildicke einstellbar.
Versagen Gefahr für Leib und Leben bestehen würde) in
gerissenem und ungerissenem Beton. Der fischer Powerbond ist ideal bei der Befestigung von Geländern, Konsolen, Kabeltrassen, Leitern, Fassaden-Unterkonstruktionen,
Fassadenelementen, Stahl- und Holztreppen, Fenster­
elementen, Stahl- und Holzkonstruktionen.
Hohe Planungs- und Verarbeitungssicherheit bietet das
Powerbond-System durch seine besonderen Eigenschaften. Es ist zugelassen für die Verarbeitung in hammer- und
diamantgebohrten Bohrlöchern und das ebenso für eine
Feuerwiderstandsdauer von 120 Minuten.
Der Allrounder
Bei der Befestigung von Anbauteilen ist sowohl die Vor- als
auch die Durchsteckmontage erlaubt. Dabei können die
Anbauteile bei Zuglasten ohne Montagedrehmoment befestigt werden. Die Wahl des Befestigungsabschlusses ist
somit variabel. Eine mögliche Abstandsmontage ohne
Verspannen gegen den Verankerungsgrund spart Zeit bei
der Montage.
Die spezielle Konengeometrie der Hülse ermöglicht eine
Kraftumlenkung der Reaktionskräfte. Aus diesem Grunde
können schon bei einer Mindestverankerungstiefe des
sechsfachen Durchmessers (6 x d) Verankerungen gesetzt
werden. Die Einbindetiefe von 6 x d bis maximal 12 x d
ermöglicht die Aufnahme von noch höheren Lasten durch
Mikroformschluss des Mörtels mit der Bohrlochwandung.
Der fischer Powerbond-Spezialmörtel darf in trockenen,
feuchten und wassergefüllten Bohrlöchern verarbeitet
werden. Das System ist bei gleichem Lastniveau für hammer- und diamantgebohrte Bohrlöcher zugelassen.
Das fischer Powerbond-System eignet sich für zulassungsrelevante Anwendungen (d. h. für Befestigungen, bei deren
Beim neuen fischer Superbond-System FSB können
erstmals Ankerstangen mit metrischem Gewinde wahlweise mit Injektionsmörtel oder Mörtelpatronen in ein
zylindrisches Bohrloch gesetzt werden, wie man es von
Systemen für ungerissenen Beton gewohnt ist. Der
­Superbond wurde als System für Dübelverankerungen in
ge­­rissenem oder ungerissenem Beton entwickelt.
Das Superbond-Ankersystem von fischer überzeugt durch
seine einfache und sichere Montage auch bei Frost, im
wassergefüllten oder im diamantgebohrten Loch. Mit dem
Anwendungstemperaturbereich von – 40 °C bis + 150 °C
eröffnet das Superbond-System ganz neue Anwendungsfelder. Verankerungen, die unter dem Einfluss erhöhter
Temperaturen stehen, wie z. B. Befestigungen in Trocknungsanlagen können zugelassen mit einem Verbund­
anker ausgeführt werden. Auch von der Witterung sind
Verarbeiter nahezu unabhängig.
Der Superbond ist der ideale Verbundanker für Verankerungen bei frostigen Temperaturen. Mit dem SuperbondSpezialmörtel FIS SB können Installationen noch bei
– 15 °C und mit der Reaktionspatrone RSB sogar noch
bei – 30 °C durchgeführt werden. Die Reaktionspatrone
RSB erspart dem Verarbeiter darüber hinaus sogar das
Ausbürsten des Bohrloches.
Produkte
Der Superbond bietet dem Anwender die Möglichkeit,
zwischen dem Superbond-Spezialmörtel FIS SB und der
Reaktionspatrone RSB zu wählen, da bei Standardanwendungen die Leistungsfähigkeit von Injektions-Mörtel und
Patrone gleich ist. Somit stellt das Superbond-System
einen echten Beton-Allrounder mit umfangreichem
Zu­behör dar.
Die bisher einmaligen Produkteigenschaften des neuen
Superbond-Mörtels setzen Maßstäbe bei Verarbeitung
und Tragverhalten: Kein anderer Verbundanker hat einen
vergleichbar großen Anwendungstemperaturbereich von
– 40 °C bis + 150 °C sowie einen Montagetemperatur­
bereich von – 30 °C bis + 40 °C. Noch nie zuvor konnten
Mörtelpatronen noch bei – 30 °C und Injektions-Mörtel
noch bei – 15 °C verarbeitet werden.
Das Superbond-System schöpft wie schon seinerzeit das
Highbond-System seine Stärke aus der Kombination von
Injektions- und Patronen-System. Dabei ergänzen sich
die Vorteile von Injektions-System und Patronen-System
perfekt. Natürlich wurden die heute möglichen Eigenschaften wie variable Verankerungstiefe von 4 x d bis
20 x d für Ankerstangen und Betonstabstählen integriert.
Zugelassen sind auch Innengewindeanker und Bewehrungs-Gewinde-Anker. Aktuell ist das neue System auf
Vinylesterbasis das leistungsfähigste Verbundsystem mit
normalen Ankerstangen in gerissenem Beton. Der Verbundstoff in den Patronen benötigt keine Gefahrstoff­
kennzeichnung.
Das fischer Superbond-System eignet sich unter anderem
für die Befestigung von Schallschutzwänden, Siloanlagen,
schweren Stahlkonstruktionen, Geländern, Konsolen,
Kabeltrassen, Leitern, Fassaden-Unterkonstruktionen und
Fassaden­elementen.
Spezialisten für jeden Fall
fischer Highbond-System FHB
•Höchste Leistung in allen Betonfestigkeiten
(C20/25 – C50/60)
•Freie Wahl zwischen Mörtelpatrone und
Injektionskartusche
•Kleinste Rand- und Achsabstände
•Bei Montage mit schnell aushärtender Patrone
nahezu sofort belastbar
•Patrone im wassergefüllten Bohrloch zugelassen
•Für Anschlüsse M 8 – M 24
•Ankerstange in Standardlänge und
leistungsoptimierter Länge
•Feuerwiderstandsklasse R 120
•Brandprüfung nach ZTV (für Tunnel)
für die C-Stahl-Variante
•Komplettes Sortiment mit Varianten in galvanisch
verzinktem (gvz) Stahl, nicht rostendem Stahl A4
und in hochkorrosionsbeständigem Stahl (1.4529)
fischer Powerbond-System FPB
•Wirtschaftliche Dimensionierung im gesamten
Leistungsspektrum durch variable Verankerungstiefe von 60 mm bis 192 mm
•Beliebige Nutzlänge durch FIS A-Meterware
•Kein Montagedrehmoment erforderlich:
dadurch einfache Abstandsmontage möglich
•Für diamantgebohrte Bohrlöcher zugelassen
•Verarbeitung in trockenen, feuchten und
wassergefüllten Bohrlöchern
•Feuerwiderstandsklasse R 120
•Optimiert für dünne Bauteile durch variable
Verankerungstiefe
•Für Anschlüsse M 10 – M 16
fischer Superbond-System FSB
•Variable Verankerungstiefe
von 60 mm bis 600 mm
•Variable Verankerungstiefe bei Ankerstangen
M 8 – M 30
•Freie Wahl zwischen Injektionsmörtel FIS SB
und Reaktionspatrone RSB
•Zugelassen für Innengewindeanker RG MI,
Bewehrungsstäbe und FRA im gerissenen Beton
•Leistungsfähigster Verbundanker in Verbindung
mit normalen Ankerstangen
•Feuerwiderstandsklasse R 120
•Zugelassen mit Patrone für wassergefüllte und
diamantgebohrte Bohrlöcher
•Patrone benötigt keine Gefahrstoffkennzeichnung
•Bisher einmaliger Anwendungstemperaturbereich
von – 40 °C bis + 150 °C
•Bisher einmaliger Montagetemperaturbereich
von – 30 °C bis + 40 °C
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Vollgewindeschrauben fischer Power-Full
Hohe Tragkraft in Holzkonstruktionen
> Befestigungsspezialist fischer beweist erneut seine
Kompetenz im Holzbau mit der Vollgewindeschraube
Power-Full. Zusammen mit dem etablierten Power-FastSortiment steht nun ein umfassendes Angebot von
Schrauben mit Europäisch Technischer Zulassung zur
Verfügung. Die kostenlose Software C-fix Screw vereinfacht die richtige Bemessung und Dimensionierung für
Anwendungen im konstruktiven Holzbau.
Die neuen Vollgewindeschrauben fischer Power-Full werden zur anspruchsvollen, leistungsstarken Verbindung
und Verstärkung tragender Holzkonstruktionen eingesetzt. Gegenüber traditionellen Holzverbindern stellen
sie ein universell einsetzbares System für nahezu unbegrenzte Möglichkeiten der Holzverbindungen dar. Sie
erlauben normgerechtes Arbeiten unter Berücksichtigung
der Kriterien der Statik, des Brandschutzes, der Bau­physik
und der Ästhetik – dies alles bei großer Kosten- und
Zeiteinsparung. Dabei ist die steife und somit verschiebungsarme Verbindung gleichzeitig nahezu unsichtbar.
Balken lassen sich mit der fischer Power-Full effektiv
verstärken, wodurch geringere Balkenquerschnitte
ermöglicht werden. Ihren hohen Qualitäts- und Sicherheitsstandard garantiert die Europäische Technische
Zulassung (ETA).
Durch die Kombination aus hochwertiger Beschichtung,
Bohrspitze und optimaler Gewindegeometrie wird ein
geringes Eindrehmoment der Vollgewindeschraube
gewährleistet. Die Folge ist die zeit- und kraftsparende
Montage. Die Verbindung ist durch den kleinen Zylinderkopf kaum sichtbar, wodurch die Ästhetik der Holzkonstruktion in keiner Weise beeinträchtigt wird.
Das Vollgewinde bis zum Schraubenkopf überträgt hohe
Lasten. Der große Vorteil für den Verarbeiter ist die
schnelle und einfache Erstellung von hoch belastbaren
Verbindungen. Damit ist diese Befestigung die ideale Alternative für herkömmliche Holzverbindungen.
Die Vollgewindeschraube in den Durchmessern 6,5 mm,
8 mm und 10 mm lässt durch die hohe Tragkraft geringe
Balkenquerschnitte zu. Hierdurch ergibt sich eine deutliche
Materialersparnis und es werden filigrane Holzkonstruk­
tionen möglich.
Speziell die Bohrspitze erlaubt die Montage in einem
Arbeitsgang – ohne Vorbohren. Trotzdem ist eine Verschraubung mit geringen Rand- und Achsabständen zulässig, was eine zusätzliche Materialersparnis des Holzes und
somit eine Kostenreduktion zur Folge hat. Soll der Montageaufwand durch Vorbohren weiter reduziert werden, so
ist auch dies in der Zulassung geregelt.
Auch bei der Sanierung/Verstärkung bietet sich dem Verarbeiter ein entscheidender Vorteil im Gegensatz zu herkömmlichen Holzverbindern: Es wird eine einfache Montage von gut zugänglicher Stelle möglich. Beispielweise
kann komplett ohne Demontage direkt durch Gipskartonplatten hindurch in den zu sanierenden/verstärkenden
Holzbalken geschraubt werden.
Eurocodes als neue Bemessungsgrundlage
Im Zuge der europäischen Harmonisierung wurde im Sommer 2012 die deutsche Norm DIN 1052 „Entwurf, Berechnung und Bemessung von Holzbauwerken – Allgemeine
Bemessungsregeln und Bemessungsregeln für den Hochbau“ durch den europaweit gültigen Eurocode (EC) 5
ab­gelöst. Der EC 5 ist damit eine eingeführte technische
Baubestimmung (ETB). Er ist gültiger sowie akzeptierter
Produkte
Die fischer Power-Full werden zur anspruchsvollen, leistungsstarken Verbindung und Verstärkung tragender Holzkonstruktionen eingesetzt.
Sicherheitsstandard und regelt die Bemessung und Konstruktion von Holzbauwerken.
fischer bietet als einer der ersten Hersteller die Euro­
päische Technische Zulassung und CE-Kennzeichnung für
das fischer Schraubensortiment an. Sie gilt für die Spanplattenschrauben fischer Power-Fast und fischer Holzbauschrauben. Für Schrauben mit Durchmessern von 6 mm,
8 mm und 10 mm ist die Befestigung von Aufdach- und
Fassadendämmungen bis 300 mm Dicke ge­regelt.
Das CE-Kennzeichen steht für die gleichbleibende, hohe
Qualität der Produkte durch die vorgegebene Fremdund Eigenüberwachung der Produktion. Besonders bei
tragenden Konstruktionen und sicherheitsrelevanten
Anwendungen sollte der Anwender auf dieses Qualitätssiegel achten.
fischer Schraubensoftware: C-fix Screw
Die Schraubensoftware C-fix Screw dient zur einfachen
und schnellen Bemessung der fischer Schrauben. Dabei
basiert die Bemessung auf den zum Teil umfangreichen
Holzbauvorschriften und Normen (EC 5). Trotz der neuen
Eurocodes wird es auch weiterhin nationale Besonderheiten bei der Bemessung geben. Diese sind in den
na­t ionalen Anhängen des EC 5 geregelt. Die fischer
Schraubensoftware berücksichtigt schon heute die
­nationalen Anhänge von Deutschland, Italien, Frankreich
und Großbritannien.
Grundsätzlich zeigt die neue Software ständig den aktuellen Status des Ergebnisses sowie die benötigte Anzahl
der Schrauben an. Die Wind- und Schneelastzone wird
entweder automatisch nach Eingabe der Postleitzahl durch
die Software ermittelt oder kann alternativ direkt eingegeben werden. Die wahlweise grafische Darstellung in 3-D
oder in 2-D erlaubt eine flexible, schnelle und zuverlässige
Übersicht. Dabei kann die Anzeige mit der Maus frei
gedreht werden. Als Ergebnis enthält der Ausdruck eine
Konstruktionsempfehlung und gibt Auskunft über die
Anzahl der benötigten Schrauben.
Der statische Nachweis ermöglicht das wirtschaftliche
Arbeiten für den Zimmerer und Sicherheit für den Bauherrn. Zum kostenlosen und einfachen Download auf:
www.fischer-schrauben.de.
Derzeit erlaubt C-fix Screw die Bemessung von Aufdachdämmsystemen mit fischer Holzbauschrauben und fischer
Power-Fast Schrauben. Mit den neuen Vollgewindeschrauben Power-Full können Haupt-/Nebenträgerverbindungen,
Aufdopplungen/Träger­verstärkungen sowie die Querzug­
verstärkung von Trägern bemessen werden. Die Software
wird kontinuierlich um neue Module ergänzt.
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Verblendsanieranker fischer VBS-M – mechanisch
Einfache und schnelle Sanierung
von zweischaligem Mauerwerk
Michael Schleeh, fischer Anwendungstechnik international
Der neue Verblendsanieranker fischer VBS-M (oben) darf laut Zulassung in der Lagerfuge und im Stein selbst gesetzt werden.
Der Verblendsanieranker fischer VBS-8 wird in der Fuge gesetzt.
Produkte
> fischer setzt neue Maßstäbe für die nachträgliche Befestigung bzw. Sanierung von zweischaligen Mauerwerkswänden. Die innovative Neuentwicklung fischer VBS-M
steht für den Verblendsanieranker mechanisch. Das neue
Produkt darf gemäß DIBt-Zulassung selbst in Fugen tiefer
gesetzt installiert werden, was erhebliche Vorteile bei der
Montage bietet.
Gebäude mit Fassaden aus zweischaligem Mauerwerk
sind vor allem in Norddeutschland, England, den Niederlanden und in Skandinavien zu finden. Oft ist diese Bauweise auch bei älteren Gebäuden anzutreffen. Die Vorsatzoder Wetterschale, die sich außen befindet, besteht meist
aus gebrannten Klinkern und ist durch einen Hohlraum,
der für die Hinterlüftung sorgt, vom tragenden Mauerwerk
getrennt. Zur Verbesserung des Wärmeschutzes wird zum
Teil zusätzlich Dämmung zwischen den Schalen eingebaut. Alternativ werden Gebäude durch Aufbringen eines
WDVS (Wärmedämm-Verbundsystem) auf der Wetterschale ertüchtigt. Die Eigenlast der Vorsatzschale wird
durch ein Fundament zum Erdreich oder durch Konsolen
in die tragende Wand sicher abgetragen. Zur Aufnahme
von Windkräften, welche die Vorsatzschale beanspruchen,
sind zug- und drucksichere Verbindungen zwischen beiden
Schalen in regelmäßigen Abständen erforderlich. Für die
Standsicherheit des Gebäudes sorgt die innen liegende
tragende Wand.
In Deutschland sind in zweischaligen Fassaden, die vor
1970 erstellt wurden, sind zur Windsicherung oft galvanisch verzinkte Drähte zwischen den beiden Schalen eingebaut worden. Diese wurden direkt bei der Erstellung mit
in die Fugen der Mauerwerkswände eingelegt und sollten
für die entsprechende Windsicherung der Vorsatzschale
sorgen. Dabei wurde jedoch nicht an einen ausreichenden
Korrosionsschutz gedacht, der durch die Hinterlüftung
erforderlich ist.
Nach einiger Zeit wurden immer häufiger Schäden mit
Rissen oder Ausbeulungen bis zu herabstürzenden Vorsatzschalen bekannt, besonders in Gebieten mit erhöhter
Windbelastung bzw. in Küstennähe. Durch die korrodierten
Verbindungsmittel zwischen den Mauerwerkswänden
besteht ein erhebliches Gefahrenpotenzial, das bei vielen
Gebäuden dieser Art noch heute besteht.
Diese Schäden wurden zum Anlass genommen, bestehende Normen anzupassen bzw. alte Normen zu über­
arbeiten. Für die Neuerrichtung galt es, ab sofort Ver­
bindungsmittel aus nicht rostendem Stahl einzusetzen.
Die Sanierung der älteren Gebäude ist bis heute ein wichtiges Thema.
Verblendsanieranker fischer VBS 8
Der Verblendsanieranker VBS 8 basiert auf einer spreizdruckfreien Injektionstechnik, die aus einem profilierten
Drahtanker aus Edelstahl, einer Kunststoffhülse und dem
Injektions-Mörtel FIS V besteht. Der Verblendsanieranker
VBS 8 kann einen Mauerschalenabstand bis zu 150 mm
überbrücken. Die bauaufsichtliche Zulassung des Deutschen Instituts für Bautechnik regelt die Anwendung in
Beton, Vollziegel, Hochlochziegel, Kalksandstein und
Kalksand-Lochstein.
Der Verblendsanieranker fischer VBS 8 eignet sich besonders für die Sanierung von zweischaligem Mauerwerk mit
Injektionstechnik in weniger tragfähigen Untergründen wie
z. B. Hochlochziegel. Dabei wird der VBS 8 von außen
durch die Vorsatzschale in die Fuge gesetzt. Die im hinteren
Bereich perforierte Spezial-Kunststoffhülse mit nur 8 mm
Durchmesser wird mithilfe von Injektions-Mörtel (FIS V) im
hinteren Bereich in der Tragschale gefüllt, anschließend
wird der Edelstahldraht eingeschoben, wobei sich der
­Mörtel über die Perforation mit der Tragschale verbindet.
Anschließend wird das vordere geriffelte Drahtende in der
Vorsatzschale ebenfalls mit Mörtel befüllt, und zwar so,
dass der Anker in der Fuge von außen unsichtbar mit
­Mörtel überdeckt ist. Mit einer Kartusche fischer InjektionsMörtel können bis zu 30 Anker gesetzt werden.
Verblendsanieranker fischer VBS-M
Neu auf dem Markt ist der Verblendsanieranker mechanisch VBS-M, der durch seine zwei Spreizzonen sicheren
Halt bietet. Er besteht aus einer Kunststoffhülse (Nylon)
mit zwei Spreizzonen und einer Wasserabtropfwendel in
der Mitte. Die Spezialschraube, wahlweise aus Edelstahl
A4 oder galvanisch verzinkt, besteht aus Gewinde, Schaft,
glasfaserverstärkter Kunststoffumspritzung und dem
Schraubenkopf.
Mit einer vergleichsweise kleinen Bohrung in einem
Durchmesser von nur 8 mm wird der durch das DIBt
zugelassene VBS-M wahlweise in Steinmitte oder in der
Lagerfuge der Vorsatzschale gebohrt. Sobald eine Bohrtiefe im tragenden Mauerwerk von 60 mm erreicht ist,
wird der VBS-M in die Bohrung eingesteckt, entweder
oberflächenbündig oder wahlweise sogar 20 mm tiefer.
Anschließend wird die Schraube in einem Zug ein­
gedreht, wobei die beiden Spreizzonen in beiden Schalen
ihre Tragfähigkeit entwickeln. Selbst Riemchen-Bekleidungen von nur 50 mm dürfen gemäß Zulassung ver­
ankert werden.
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Die Abtropfwendel, welche in der Kunststoffhülse intergriert
ist, verhindert den Transport von Kondenswasser in der
Luftschicht über den Anker zum tragenden Mauerwerk.
Wenn die zu sanierende Vorsatzschale später zusätzlich mit
einem mindestens 60 mm dicken WDVS gedämmt wird
und die Hinterlüftung dadurch vollständig geschlossen ist,
dürfen galvanisch verzinkte Schrauben verwendet werden.
Für alle anderen Fälle sind Schrauben aus nicht rostendem
Stahl der Korrosionswiderstandsklasse III einzusetzen.
Große Vorteile durch tiefere Installation in der Fuge
Werden Anker in der Steinmitte gesetzt, so entstehen
besonders bei harten Klinkersteinen sehr große kegelförmige Ausbrüche auf der Steinrückseite während des
Durchbohrens. Diese fallen unbemerkt in die Zwischenschicht. Bei hohen Fassaden mit ca. fünf Ankern pro m2
kann dies zum ungewollten Auffüllen der Zwischenschicht
führen. Dadurch wird zum einen die Hinterlüftung gestört,
genauso bilden die Ausbrüche Wärme- oder Schallbrücken, was die Fassade qualitativ stark mindert und die
Lebensdauer einschränken kann.
Gerade bei älteren denkmalgeschützten Gebäuden mit
zweischaligem Mauerwerk spielt die Ästhetik nach einer
Sanierung der korrodierten Maueranker eine erhebliche
Rolle. Besonders dann kommt der Vorteil durch die in der
Fuge installierten Anker zum Vorteil. Der VBS-M darf dank
des kleinen Kopfes sogar tiefer gesetzt werden, sodass die
Bohrung in der Vorsatzschale mit Reparaturmörtel einfach
wieder überdeckt werden kann. Die Sanierung bleibt so
völlig unsichtbar. Bei Produkten, die in den Steinen zu
setzen sind, stellen die sichtbaren Schraubenköpfe ein
unschönes Bild auf der Fassade dar.
Sicherheit bei der Montage
Da die hintere Tragschale von der Vorsatzschale verdeckt
ist, bleibt dem Verarbeiter verborgen, in welchem
Zustand sich der hintere Verankerungsgrund tatsächlich
befindet. Damit stellt sich die Frage, was geschieht, wenn
der vordere Spreizbereich des Dübels einen Hohlraum
trifft oder zu kurze Anker verwendet werden, welche die
hintere Tragschale nicht vollständig erreichen. Der VBS-M
erkennt die Tragfähigkeit des Verankerungsgrundes:
Findet der Dübel in der Tragschale keinen Halt, kann die
Spreizzone im Verblendmauerwerk nicht aktiviert werden. Der Dübel lässt sich nicht setzen! Durch diesen
Mechanismus erkennt der Verarbeiter sofort, dass der
hintere Verankerungsbereich nicht tragfähig ist, da der
Dübel sich nicht eindrehen lässt. So kann daneben ein
Ersatzanker installiert werden.
Die allgemein bauaufsichtlich zugelassene Befestigung im
Stein und in der Fuge des Verblendmauerwerks sorgt für
ein hohes Maß an Flexibilität und Sicherheit. Die geringe
Verankerungstiefe von nur 50 mm erlaubt die schnelle und
wirtschaftliche Montage. Der Verblendsanieranker VBS-M
kann einen Mauerschalenabstand bis zu 140 mm überbrücken. Verlängerte Bits und Bohrer mit verkürzter Wendel von fischer maximieren die bequeme und sichere
Montage zusätzlich.
Die Vorteile des VBS-M
Verankerungstiefe
Spreizbereich
nur 50 mm
zum Tiefersetzen des Dübels bei
Zur oberflächenbündigen oder tiefergesetzten Montage im Verblend­
Schneller Bohrvorgang mit
entsprechenden Baustellenbedingungen
mauerwerk. Ein Wärmedämmverbundsystem kann somit einfacher
entsprechender Zeitersparnis
Schlanker Hülsenrand und schlanker Schraubkopf
aufgebracht oder das Bohrloch einfach verspachtelt werden.
Wasserabtropfwendel
Zweite Spreizzone
verhindert das Ablaufen von Kondenswasser
für die sichere Verankerung
in die Tragschale und vermeidet somit Frost-
im Verblendmauerwerk
schäden und ggf. Korrossionsschäden
Produkte
Hochleistungsanker mit Innengewinde fischer FH II-I
Komfortable Montage erstmals
ohne Drehmomentschlüssel
> Der bewährte Hochleistungsanker FH II-I wird jetzt
auch mit Innengewinde angeboten. Der FH II-I zeichnet
sich durch höchste Tragfähigkeit in ungerissenem und
ge­rissenem Beton mit Europäischer Technischer Zu­lassung
(ETA) und einer Feuerwiderstandsfähigkeit von F 90 aus.
Hülsenanker sind vor allem bei sichtbaren Befestigungen
oder demontierbaren Befestigungen gefragt. In diesem
Bereich zeichnet sich der neue Hochleistungsanker fischer
FH II-I mit Innengewinde durch seine hohe Tragfähigkeit
in gerissenem und ungerissenem Beton besonders aus.
Dabei stellt er eine echte Arbeitserleichterung dar, denn
er kann zulassungskonform auch ohne Drehmomentschlüssel gesetzt werden. Ein spezielles Setzwerkzeug ist
ohnehin nicht notwendig.
Die intelligente Montagemechanik lässt die schnelle und
einfache Montage ohne Drehmomentschlüssel zu. Der
neue Innengewindeanker erlaubt die oberflächenbündige
Demontage des Anbauteils und die Wiederverwendung
des unbeschädigten Befestigungspunktes (optimale Flexi­
bilität).
Das metrische Innengewinde erlaubt die Verwendung
handelsüblicher Schrauben und Ankerstangen für die
ideale Anpassung an das Anbauteil. Dabei ermöglicht
der FH II-I die schnelle Verspreizung. Beim Aufbringen
des Installationsdrehmoments oder dem definierten
Unterstand mit einem handelsüblichen Innensechskantschlüssel wird der Konus in die Spreizhülse gezogen und
verspannt diese gegen die Bohrlochwand. Der schwarze
Kunststoffring verhindert beim Anziehen des Ankers ein
Mitdrehen, gewährleistet das sichere Verspreizen des
Ankers und verhindert ein Herausfallen bei Überkopf­
montagen.
Der Dübel ist zulassungskonform gesetzt, wenn entweder
der Unterstand drei bis fünf Millimeter beträgt oder das
Installations­drehmoment T inst aufgebracht wird. Das hervorragende Nachspreizverhalten gewährleistet die sichere
Funktion des Ankers in ungerissenem und gerissenem
Beton.
Der FH II-I eignet sich ideal für demontierbare Befestigungen, temporäre Verankerungen oder Abstandsmontagen mit Ankerstangen, speziell bei Anwendungen in der
Decke. Da der neue Innengewindeanker sowohl in galvanisch verzinkter (gvz) Ausführung als auch in Edelstahl
(A4) angeboten wird, kann er sowohl im Innenbereich als
auch im Außenbereich eingesetzt werden.
Der FH II-I bietet sich in der Praxis idealerweise für die
Befestigungen von Sitzen, Schienen, Stahlkonstruktionen, Kabeltrassen, Lüftungsleitungen, Sprinkleranlagen,
Rohrtrassen, Geländern und Handläufen, Leitern sowie
Maschinen an.
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Porenbetonanker fischer FPX-I
Erster mechanischer
Porenbetonanker mit ETA-Zulassung
> Eine Weltneuheit stellt der erste mechanische Poren­
betonanker mit ETA-Zulassung dar. Der Innenge­winde­
anker fischer FPX-I verfügt über eine einzigartige Vierfachspreizung für Befestigungen in Porenbeton. Das
Be­festigungssystem für hohe Lasten in Porenbeton lässt
sich einfach und schnell in zylindrischen Bohrlöchern
montieren.
Als erster Stahlanker mit ETA-Zulassung für die Zug- und
Druckzone sowie den Brandschutz (R 120) zur Befestigung in Porenbeton darf der neue, patentierte fischer
FPX-I für sicherheitsrelevante Befestigungen in der aus
Lastspannungen erzeugten Zugzone (bspw. Unterseiten
von Porenbetondecken) eingesetzt werden. Der FPX-I
besteht aus drei Elementen: dem konischen Kopfstück
mit metrischen Innengewinden M 6 – M 12, dem eingeschraubten Konusbolzen zur Befestigung im Untergrund
sowie der Vierkant-Spreizhülse. Das größere metrische
Innengewinde des Kopfstückes erlaubt die Verwendung
handelsüblicher Schrauben und Gewindestangen für die
jeweils gewünschte Anpassung an das Anbauteil. Das im
unteren, schmaleren Teil eingeschraubte Gegenlager zur
Befestigung im Untergrund ermöglicht die Verankerung
des FPX-I ohne vordefiniertes Drehmoment. Ein Dreh­
momentschlüssel für die Montage ist deshalb nicht notwendig. Die im unteren Teil angebrachte einzigartige
Vierkant-Spreizhülse sorgt für die sichere Montage ohne
Mitdrehen im Bohrloch. So gewährleistet sie die Aufnahme hoher Zug- und Querlasten, weniger Befestigungspunkte sind nötig.
Das wegekontrollierte Verspreizen über einen Innensechskantschlüssel mit Akkuschrauber oder Ratsche sorgt für
schnelle und einfache sowie sichere, gleichmäßige und
kräfteschonende Montage. So bietet sie höchsten Komfort bei der Verarbeitung. Die Montagemechanik garantiert die hundertprozentige Setzkontrolle bei jedem Setz-
vorgang durch das automatische Herausschieben des
Innensechskantschlüssels.
Der fischer FPX-I eignet sich sehr gut für die Vorsteckmontage. Nach dem Vorbohren lässt sich der neue Anker
auch im hochfesten Porenbeton einfach einschlagen. Eine
Bohrlochreinigung ist nicht erforderlich. Beim Anziehen
des Ankers mit dem Innensechskantschlüssel dreht sich
das Gegenlager in die obere Innengewindehülse, wodurch
der Konus des Gegenlagers wegekontrolliert in die
Vierkant­spreizhülse gezogen wird. Dabei wird der Porenbeton an den vier Flügeln verdichtet und ein Hinterschnitt
im Bohrloch erzeugt. Nach der optimalen Verspreizung
der Vierkant-Spreizhülse des FPX-I wird der Innensechskantschlüssel automatisch aus dem Anker geschoben.
Durch dieses Ausklinken ist die automatische Setzkontrolle bei jedem Setzvorgang garantiert.
Der Anwendungsbereich des FPX-I umfasst die Befestigung
von abgehängten Decken, Kabeltrassen, Rohrleitungen,
Lüftungskanälen, Geländern und Handläufen, TV-Konsolen,
Küchenschränken sowie Abstandsmontagen. Idealerweise
eignet sich der neue Porenbetonanker von fischer für eine
Vielzahl von Anwendungen in den Bereichen Heizung,
Sanitär und Klima. Die galvanisch verzinkte (gvz) Ausführung eignet sich für den Einsatz im trockenen Innenraum.
Der FPX-I darf nach ETA auch für Befestigungen in beplanktem Porenbetonmauerwerk (verputzt, gefliest etc.) verwendet werden. In diesem Fall ist der Anker oberflächenbündig
zum Porenbeton zu verankern.
Analog zur ETA-Zulassung kann der Porenbetonanker
FPX-I in den Porenbeton-Druckfestigkeitsklassen PB 1,6
N/mm² bis PB 6,0 N/mm² eingesetzt werden. Außerdem
darf der FPX-I auch in Wand- und Deckenplatten aus
Porenbeton der Druckfestigkeiten PB 3,3 N/mm² bis PB
4,4 N/mm² verarbeitet werden.
adressen
SCHWEDEN
fischer Sverige AB
Tenngatan 4
602 23 Norrköping
Tel.: +46 11 314450
Fax: +46 11 311950
Web: www.fischersverige.se
ARGENTINIEN
fischer Argentina S.A.
Armenia 3044
1605 Munro Buenos Aires
Tel.: +54 1147 622778
Fax: +54 1147 561311
E-Mail:asistenciatecnica @ fischer.com.ar
Web: www.fischer.com.ar
ITALIEN
fischer italia S.R.L
Corso Stati Uniti, 25, Casella Postale 391
35127 Padova Z.I. Sud
Tel.: +39 049 8063111
Fax: +39 049 8063401
E-Mail:sercli @ fischeritalia.it
Web: www.fischeritalia.it
BELGIEN
fischer Cobemabel snc
Schaliënhoevedreef 20 D
2800 Mechelen
Tel.: +32 152 84700
Fax: +32 152 84710
E-Mail:info @ fischer.be
Web: www.fischer.be
JAPAN
fischer Japan K.K.
Minami Chiyoda-ku
102-0074 Tokyo
Tel.: +81 50 36757782
Fax: +81 50 36757782
E-Mail:georg.lenz @ fischerjapan.co.jp
Web: www.fischerjapan.co.jp
SINGAPUR
fischer systems Asia Pte. Ltd.
150 Kampong Ampat
#04 – 03 KA Centre
368324 Singapore
Tel.: +65 62 852207
Fax: +65 62 858310
E-Mail:sales @ fischer.sg
Web: www.fischer.sg
BRASILIEN
fischer brasil Industria e Comercio Ltda.
Rua Dr. Rafael de Barros,
209 – 5º andar – Paraíso
04003-041 São Paulo – SP
Tel.: +55 11 31782545
Fax: +55 11 31782544
E-Mail:fischer @ fischerbrasil.com.br
Web: www.fischerbrasil.com.br
KOREA
fischer Korea Co., Ltd
Gasan-dong, Geumcheon-Gu
153-775 Seoul
Tel.: +82 1544 8955
Fax: +82 1544 8903
E-Mail:info @ fischerkorea.com
Web: www.fischerkorea.com
SLOWAKEI
fischer S.K. s.r.o.
Vajnorská 134/A
831 04 Bratislava
Tel.: +421 2 49206046
Fax: +421 2 49206044
E-Mail:info @ fischerwerke.sk
Web: www.fischer-sk.sk
KROATIEN
fischer Hrvatska d.o.o.
Nadinska 29
HR-10010 Zagreb
Tel. +385 16 235935
Fax: +385 16235882
E-Mail: mirjana.zajec @ fischerhrvatska.de
SPANIEN
fischer iberica S.A.
Klaus Fischer 1
43300 Mont-Roig del Camp Tarragona
Tel.: +34 977 838711
Fax: +34 977 838770
E-Mail:tacos @ fischer.es
Web: www.fischer.es
CHINA
fischer (Taicang) fixings Co. Ltd.
No. 63 Chifeng Road
200092 Shanghai
Tel.: +86 21 51001668
Fax: +86 21 65979669
E-Mail:ficnsh @ fischer.com.cn
Web: www.fischer.com.cn
fischer (Taicang) fixings Co. Ltd.
Jinzhou Road 18
215400 Taicang Jiangsu
Tel.: +86 512 53588938
Fax: +86 512 53588948
E-Mail:ficn @ fischer.com.cn
Web: www.fischer.com.cn
MEXIKO
fischer Sistemas de Fijación, S.A. de C.V.
Blvd. Manuel Avila Camacho 3130 – 400B,
Tlalnepantla
Estado de Mexico 54020
Tel.: +52 55 55720883
Fax: +52 55 55721590
E-Mail:info @ fischermex.com.mx
Web: www.fischermex.com.mx
DÄNEMARK
fischer a/s
Sandvadsvej 17 A
4600 Køge
Tel.: +45 46 320220
Fax: +45 46 325052
E-Mail:fidk @ fischerdanmark.dk
Web: www.fischerdanmark.dk
NIEDERLANDE
fischer Benelux B.V.
Amsterdamsestraatweg 45 B/C
1411 AX Naarden
Tel.: +31 35 6956666
Fax: +31 35 6956699
E-Mail:info @ fischer.nl
Web: www.fischer.nl
DEUTSCHLAND
fischer Deutschland Vertriebs GmbH
Weinhalde 14-18
72178 Waldachtal
Technische Hotline:
Tel. +49 1805 202900
Fax +49 7443 124568
E-Mail:anwendungstechnik @ fischer.de
Web : www.fischer.de
NORWEGEN
fischer Norge AS
Oluf Onsumsvei 9
0680 Oslo
Tel.: +47 23 242710
Fax: +47 23 242713
E-Mail:jmo @ fischernorge.no
Web: www.fischernorge.no
TSCHECHIEN
fischer international s.r.o.
Prùmyslová 1833
25001 Brandýs nad Labem
Tel.: +42 03 26904601
Fax: +42 03 26904600
E-Mail:info @ fischerwerke.cz
Web: www.fischer-cz.cz
ALGERIEN
Haddad Equipement Professionnel
Rouiba
Tel.: +213 21 854905
Fax: +213 21 855772
E-Mail:anisbent1@ hotmail.com
MAROKKO
Outipro
Casablanca
Tel.: +212 22 247721
Fax: +212 22 408234
E-Mail:ajana.zineb @ outipro.ma
AUSTRALIEN
AnchorMark Pty.Ltd
Unit 1, 61 Waterview Close
Dandenong South VIC 3175 Victoria
Tel.: +61 3 97992096
Fax: +61 3 97992696
E-Mail:info @ fischerfixings.com.au
Web: www.anchormark.com.au
MOLDAWIEN
Altosan SRL
Chisinau
Tel.: +373 222 22797
E-Mail:victor.baleca @ altosan.md
Web: www.altosan.md
BANGLADESH
Abedin Equipment Ltd.
Dhaka
Tel.: +880 2 881871819
Fax: +880 2 9862340
E-Mail:ms.islam @ abedinequipment.com
Web: www.abedinequipment.com
ESTLAND
Hekamerk Oü
Tallinn
Tel.: +372 6 776304
Fax: +372 6 776301
GEORGIEN
Idea Company
Tiblissi
Tel.: +995 32 914727
E-Mail:gochitashvili @ idea.ge
Web: www.dewalt.ge
INDIEN
Bosch Ltd.
Bangalore
Tel.: +91 80 22992099
Fax: +91 80 22992758
E-Mail: soma.sundaram @ in.bosch.com
Web: www.bosch-pt.co.in
TÜRKEI
fischer Turkey, Yeni yol Sokak,
ETAP Is Merkezi. A Blok No: 16/9
34722 Hasanpasa / Kadikoy Istanbul
Tel.: +90 216 3260066
Fax: +90 216 3260018
E-Mail:info @ fischer.com.tr
IRLAND
Masonry Fixings Services Ltd.
Dublin
Tel.: +353 1 6268391
Fax: +353 1 6262239
E-Mail:info @ masonryfixings.ie
Web: www.masonryfixings.ie
UNGARN
fischer Hungária Bt.
Szerémi út 7.
1117 Budapest
Tel.: +36 1 3479755
Fax: +36 1 3479765
E-Mail:info @ fischerhungary.hu
Web: www.fischerhungary.hu
ISLAND
Byko Ltd.
Kopavogur
Tel.: +354 5 154088
Fax: +354 5 154094
E-Mail:addi @ byko.is
Web: www.byko.is
FINNLAND
fischer Finland
Suomalaistentie 7 B
02270 Espoo
Tel.: +358 20 7414660
Fax: +358 20 7414669
E-Mail:jorma.makkonen @ fischerfinland.fi
ÖSTERREICH
fischer Austria GmbH
Wiener Straße 95
2514 Traiskirchen
Tel.: +43 2252 537300
Fax: +43 2252 5373070
E-Mail:office @ fischer.at
Web: www.fischer.at
VEREINIGTE ARABISCHE EMIRATE (V.A.E)
fischer FZE
Box 261738
Jebel Ali Free Zone
Dubai
Tel.: +97 14 8837477
Fax: +97 14 8837476
E-Mail:fixings @ fischer.ae
Web: www.fischer.ae
FRANKREICH
fischer S. A. S.
12, rue Livio, P. O. Box 182
67022 Strasbourg-Cedex
Tel.: +33 388 391867
Fax: +33 388 398044
E-Mail:info @ fischer.fr
Web: www.fischer.fr
POLEN
fischerpolska Sp.z o.o
ul. Albatrosow 2
30-716 Kraków
Tel.: +48 12 2900880
Fax: +48 12 2900888
E-Mail:info @ fischerpolska.pl
Web: www.fischerpolska.pl
VEREINIGTE STAATEN VON AMERIKA (USA)
fischer America Inc.
1084 Doris Road
48326 Auburn Hills, Michigan
Tel.: +1 248 2761940
Fax: +1 248 2 761941
E-Mail:info @ fischerus.com
Web: www.fischerus.com
GRIECHENLAND
fischer Hellas Emporiki EPE
Nat. Road Athens-Lamia (17th) & Roupel 6
14564 Kifissia, Athens
Tel.: +30 210 2838167
Fax: +30 210 2838169
E-Mail: info @ fischer.gr
Web: www.fischer.gr
PORTUGAL
Fischerwerke Portugal, Lda
Av. Casal da Serra , Lote I – 4, Sala 5
2625-085 Povoa de Santa Iria
Tel.: +351 21 9537450
Fax: +351 21 9591390
E-Mail:fischerportugal.info @ fischer.es
Web: www.fischer.pt
fischer fixings LLC
62 Orange Ave
10901 Suffern, NY
Tel.: +1 845 5045098
Fax: +1 845 6252666
E-Mail:info @ fischerfixingsusa.com
Web: www.fischerfixings.com
GROSSBRITANNIEN
fischer fixings UK Ltd.
Whitely Road
Oxon OX10 9AT Wallingford
Tel.: +44 1491 827900
Fax: +44 1491 827953
E-Mail:info @ fischer.co.uk
Web: www.fischer.co.uk
RUSSLAND
OOO fischer Befestigungssysteme Rus
l. Dokukina 16/1, Building 1
129226 Moscow
Tel.: +7 495 2230334
Fax: +7 495 2230334
E-Mail:info @ fischerfixing.ru
Web: www.fischerfixing.ru
Weitere Kontaktadressen:
ÄGYPTEN
Modern Machines & Materials Co.
Kairo City
Tel.: +20 2 3030251
Fax: +20 2 7493436
KASACHSTAN
Zentr. Krepyoshnych Materialov (ZKM)
Almaty
Tel.: +7 727 2777747
Fax: +7 727 2777757
E-Mail: ckm_ck@ mail.ru
LETTLAND
Sia Multifikss
Riga
Tel.: +371 6 7455195
Fax: +371 6 7612926
E-Mail: andris @ multifikss.lv
Web: www.multifikss.lv
LITAUEN
UAB Augrika
Vilnius
Tel.: +370 5 2640600
Fax: +370 5 2640014
E-Mail:info @ augrika.lt
Web: www.tvirtinimocentras.lt
MALEDIVEN
M/S Sonee Hardeware
Malè
Tel.: +960 333 6699
Fax: +960 332 0304
E-Mail: suhas @ sonee.com.mv
Web: www.sonee.com.mv
MALTA
NVC Trading
Siggiewi
Tel.: +356 21 465384
Fax: +356 21 462337
E-Mail:nicholasvassallo @ hotmail.com
39
RUMÄNIEN
SC Profix SRL
Cluj-Napoca
Tel.: +040 264 455166
Fax: +040 264 403060
E-Mail:office @ profix.com.ro
Web: www.profix.com.ro
SCHWEIZ
SFS unimarket AG
Rotkreuz
Tel.: +41 41 7982525
Fax: +41 41 7982555
E-Mail:scma @ sfsinumarket.biz
Web: www.sfsunimarket.biz
SRI LANKA
Diesel & Motor Engineering Co. Ltd.
Colombo
Tel.: +94 11 2449797
Fax: +94 11 2449080
E-Mail: mahesh.madawala@ dimolanka.com
Web: www.dimolanka.com
SÜDAFRIKA
Upat S.A. (Pty) Ltd.
Johannesburg
Tel.: +27 11 6246700
Fax: +27 11 4026807
E-Mail:ideas @ upat.co.za
Web: www.upat.co.za
SYRIEN
Dallal Est.
Aleppo
Tel.: +963 21 2116083
Fax: +963 21 2116551
E-Mail:rdallal @ dallal-group.com
TAIWAN
Cheng Yi Fixing Co. Ltd.
Taipei
Tel.: +886 2 89922592
Fax +886 2 89923797
E-Mail:lgco.paul @ gmail.com
Seven Technology Co. Ltd.
Taipei
Tel.: +886 2 29992048
Fax: +886 2 29996545
E-Mail:kentlo @ livemail.tw
TUNESIEN
TEG Tunisienne Equipement General
Tunis
Tel.: +216 1 792739
E-Mail:saida @ tegnegoce.com
Web: www.tegnegoce.com
UKRAINE
TOW ‘SMK’ Ukraina
Kiew
Tel.: +380 487 731616
Fax: +380 44 2306088
E-Mail:cmk-ua @ mail.ru
ZYPERN
Unicol Chemicals Ltd.
Nikosia
Tel.: +357 22 663316
Fax: +357 22 667059
E-Mail:info @ unicolltd.com
Web: www.unicolltd.com
CONNECT IT
fischerwerke GmbH & Co. KG
Weinhalde 14 –18
72178 Waldachtal
Germany
Tel: +49 7443 12-0
E-Mail: info@fischer.de
www.fischer.de
520737 · Ausgabe 13 · RC · Printed in Germany · 2013
Das fischer Magazin für Experten