Folienvortrag - Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung eV
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Folienvortrag - Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung eV
Prävalenzzunahme des Morbus Addison: eine Routinedatenanalyse für den Zeitraum 2007-2011 12. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung Berlin | 25. Okt. 2013 R. Linder, K. Neumann, G. Meyer, K. Badenhoop Morbus Addison Primäre Nebennierenrindeninsuffizienz Seltene Erkrankung, potentiell lebensbedrohlich Epidemiologie für Deutschland unbekannt Studien aus Europa [1-4]: steigende Inzidenz 1. Arlt W, Allolio B. Adrenal insufficiency. Lancet 2003; 361(9372):1881-1893 2. Betterle C, Morlin L. Autoimmune Addison's disease. Endocr Dev 2011; 20:161-172. 3. Willis AC, Vince FP. The prevalence of Addison's disease in Coventry, UK. Postgrad Med J 1997; 73(859):286-288. 4. Lovas K, Husebye ES. High prevalence and increasing incidence of Addison's disease in western Norway. Clin Endocrinol (Oxf) 2002; 56(6):787-791. 2 Methodik GKV-Routinedaten der Techniker Krankenkasse aus den Jahren 2007 - 2011, insgesamt 30 Millionen Personenjahre Einschluss ICD-10 GM Beschreibung E27.1 Morbus Addison E27.2 E31.0 Ausschluss ICD-10 GM Beschreibung E27.3 Arzneimittelinduzierte NNR-Insuffizienz A18.7 TBC der Nebenniere Addison-Krise A39.1 Waterhouse-Friedrichsen-Syndrom C79.7 Nebennierenmetastase Autoimmunes polyglanduläres Syndrom C74.9 Bösartige Neubildung der Nebenniere D35.0 Gutartige Neubildung der Nebenniere D44.1 Nebennierentumor E23.0 Hypophysenvorderlappen-Insuffizienz E25 Adrenogenitale Störungen E27.4 Sonstige und nicht näher bezeichnete NNR-Insuffizienz E27.8 Sonstige, näher bezeichnete Erkrankung der Nebenniere E35.1 Krankheiten der Nebenniere bei andernorts klassifizierten Erkrankungen E89.6 NNR-Insuffizienz nach medizinischen Maßnahmen Q89.1 Angeborene Fehlbildung der Nebenniere Dazu: Assoziationsanalyse zu anderen relevanten Autoimmunerkrankungen 3 Ergebnisse: Prävalenz Prävalenz des M. Addison in Deutschland 2007-2011 180 Patienten mit Morbus Addison pro 1 Mio. Einwohner 160 140 120 2007 100 2008 2009 80 2010 60 2011 40 20 0 Männer Frauen Gesamt 4 Ergebnisse: Korrelationsanalyse Anteil an Patienten mit M. Addison Autoimmunthyreoiditis Hashimoto Typ 1 Diabetes Morbus Basedow Rheumatoide Arthritis Sjögren-Syndrom Vitiligo Primäre Ovarialinsuffizienz* Glutenenteropathie Hypoparathyreoidismus Systemischer Lupus erythematodes Autoimmune Hepatitis 0 10 20 30 40 50 Prozent * bezogen auf Patientinnen 5 Ergebnisse: Odds Ratios Um wie viel häufiger tritt eine Autoimmunerkrankung bei Patienten mit vs. Patienten ohne M. Addison auf? Hypoparathyreoidismus Vitiligo Autoimmune Hepatitis Autoimmunthyreoiditis Hashimoto Typ 1 Diabetes Morbus Basedow Glutenenteropathie Systemischer Lupus erythematodes Primäre Ovarialinsuffizienz* Rheumatoide Arthritis Sjögren-Syndrom 0 10 20 30 40 50 Odds Ratio * bezogen auf Patientinnen 6 Ergebnisse: Anzahl weiterer Autoimmunerkrankungen Autoimmune Begleiterkrankungen bei Patienten mit M. Addison 0,9% 0,4% 0,2% 5,9% 18,6% 0 autoimmune Begleiterkrankungen 41,6% 1 autoimmune Begleiterkrankung 2 autoimmune Begleiterkrankungen 3 autoimmune Begleiterkrankungen 4 autoimmune Begleiterkrankungen 5 autoimmune Begleiterkrankungen 6 autoimmune Begleiterkrankungen 32,5% 58,4% aller Patienten mit Morbus Addison leiden an mindestens einer weiteren Autoimmunerkrankung. 7 Zusammenfassung Mit einer Prävalenz von 100 - 129 / 1 Mio. Einwohner bleibt der M. Addison eine seltene Erkrankung. Angesichts der stetig steigenden Prävalenz, insbesondere bei den Frauen, kann dem M. Addison jedoch zukünftig eine wachsende Bedeutung zukommen. Ungeachtet gewisser Limitationen sind die GKV-Routinedaten eine wertvolle Datenquelle für epidemiologische Fragestellungen, vor allem im Zusammenhang mit seltenen Erkrankungen noch unbekannter Epidemiologie. 8 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Prof. Dr. Roland Linder | www.wineg.de | roland.linder@wineg.de