THAILAND-Rundschau
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THAILAND-Rundschau
-Rundschau - Rundschau Impressum und Inhalt Inhalt Nr. 1 – 2004 Vorwort 3 Tourismus und nachhaltige Entwicklung in Thailand 5 Karl Vorlaufer D E U T S C H - T H AI L Ä N D I S C H E G E S E L L S C H AF T e . V . Ehrenpräsidentin: Die Botschafterin des Königreiches Thailand in Deutschland Ehrenpräsidentin: Frau Gerta Tzschaschel Präsident: Karl Weber stellvertretende Präsidentin: Prof. Dr. Frauke Kraas Schatzmeister: Günter Blindert Vorstandsmitglieder: Prof. Dr. Helmut Eggers, Dr. Arnd D. Kumerloeve R U N D S C H AU - I M P R E S S U M Herausgeber und Verlag: Deutsch-Thailändische Gesellschaft e.V., Bonn Redaktion: Prof. Dr. Frauke Kraas, 50923 Köln (ViSdP) unter Mitarbeit von Dr. Johannes Hamhaber und Veronika Selbach, Köln Layout: Anke Ahle, Bonn Die Thai Sala im Münchener Westpark Wolfgang Klerner 16 Thailand Travel Mart Plus Amazing Gateway to the Mekong Region Reinhard Hohler 18 Räuberische Fliegen im thailändischen Königspalast Stefan Kühne 20 Thailand in Presse und Internet 23 Neues Schrifttum zu Thailand und Südostasien: Literaturhinweise und Kurzkommentare 27 Rezensionen in der 29 -Rundschau Buddhistisches Erbe in Südostasien Reinhard Hohler Neues von der Thai-Deutschen Gesellschaft (TDG) 36 in Bangkok Arnd D. Kumerloeve Aus dem Leben der DTG ISSN: 0934-8824 Geschäftstelle, Bibliothek und Redaktionsbüro Koblenzer Str. 89, 53177 Bonn, 0228 / 35 16 73, Fax: 0228 / 35 19 09 E-Mail: dtg_bonn@hotmail.com Internet: http://www.dtg-bonn.de Thailand-Rundschau, die Zeitschrift der Deutsch-Thailändischen Gesellschaft e.V., erscheint dreimal im Jahr im Umfang von je ca. 40 Seiten. Der Bezugspreis ist durch den Mitgliedsbeitrag abgegolten. Redaktionsschluss: für Heft 2-2004: 31.05.2004 für Heft 3-2004: 31.10.2004 für Heft 1-2005: 15.01.2005 34 Titelbild Die Thai-Sala im Münchener Westpark, Quelle: Internationale Gartenbauausstellung 1983 Namentlich gekennzeichnete oder aus anderen Publikationen übernommene Beiträge dienen ausschließlich der Information unserer Leser und geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion oder der Gesellschaft wieder. 37 T H A I L A N D - Rundschau Vorwort Liebe Freunde und Mitglieder der DTG! Die Vogelgrippe fordert erste Opfer in Thailand – und es drängen sich Bilder einer neuen Form von Krisen in Asien auf, die sich zu großflächigen Problemen auswachsen können. Als wenn die Staaten Ost- und Südostasiens nicht schon genug Aufgaben und Probleme mit der Bewältigung der Folgeerscheinungen der sog. Asienkrise zu lösen haben... Jenseits der Frage, welche faktischen Gefahren für den Menschen von der aktuellen Ausbreitung der Vogelgrippe derzeit ausgehen, stehen Fragen danach, welche Folgen sich für die Volkswirtschaften oder speziell den Tourismus ergeben werden. Und man überlegt, wie sehr unser Urteil von Informationen, PseudoInformationen, aber auch von Vorstellungen, Wahrnehmungen und Images geprägt wird. Und man ist genötigt, sich mit den tieferliegenden Ursachen und Implikationen einer solchen Krise zu befassen, die um die Konsequenzen rapider Industrialisierung, Exportorientierung und Globalisierung kreisen. In diesem Zusammenhang veröffentlichte die Bangkok Post am 5. Februar 2004 einen höchst lesenswerten Beitrag ihres Assistant Editors Sanitsuda Ekachai – der nachfolgend Ihrer Aufmerksamkeit empfohlen sei. Der Beitrag beinhaltet einen ebenso bemerkens- wie lesenswerten Appell, der sich beileibe nicht allein an die Leser der Zeitung in Thailand richtet! Und jenseits der tagesaktuellen Entwicklungen? Die Deutsch-Thailändische Gesellschaft erfreut sich noch der Nachwirkungen des Dritten Thailand-Symposiums in Bensberg 2003: Sie erhalten mit einem zweiten Beitrag unseres seinerzeitigen Referenten, Herrn Professor Karl Vorlaufer, einen vertiefteren Einblick in die Potentiale und Probleme des Tourismus in Thailand. Darüber hinaus sollen Sie – wie gewohnt – mit der vorliegenden Thailand-Rundschau über einige Ausschnitte der aktuellen Entwicklungen in Thailand informiert und zum Hineinlesen angeregt werden. Zuletzt: Merken Sie sich – falls nicht bereits geschehen – bitte den Termin unserer nächsten Mitgliederversammlung vor, die am 24. April 2004 in der Stadthalle von Bonn-Bad Godesberg stattfinden wird. Wir sind bemüht, Ihnen wieder ein schönes Rahmenprogramm zu bieten. Da dieses noch nicht definitiv bestätigt werden kann, werden wir Ihnen die Einladung, die Einzelheiten des Programms sowie die Tagesordnung der Mitgliederversammlung mit separater Post zukommen lassen. Mit guten Wünschen und besten Grüßen, Ihre Frauke Kraas 3 T H A I L A N D -Rundschau 1 / 2 0 0 4 Bird flu has cost us our innocence Sanitsuda Ekachai (Assistant Editor, Bangkok Post), 5.2.2004 „Anyone not disturbed by the seemingly endless mass slaughter of chickens to arrest the spread of bird flu must have a heart of stone. Many of us have dinner while watching the TV news to keep up with the latest. In the past two weeks, the latest has been very much the same: the sight of chickens being grabbed by the neck, many very much alive and struggling, and stuffed into a sack one after the other. Many are then buried alive. The sight isn't hard to swallow because it is the mass killing of chickens. Before the bird flu, the thought of succulent grilled chicken made our mouths water. Virus or not, these chickens would be slaughtered so that we could sink our teeth with relish into their juicy meat. But because of the bird flu, their lives have been made shorter to keep us safe from disease and maybe even death. The troubling point is not the mass killing of chickens but the confrontation with our own naked cruelty. Before this televised slaughter, we did not have to bear the weight of killing on our conscience. The cruel aspects of the poultry industry were carried out away from public view. We did not have to know that chickens are caged in pens too small for them to move and are forced to eat like machines so we can have our omelettes and grilled chickens any time we want. Should we feel any guilt, we could just tell ourselves that we are only buying food; we are not responsible for any killing. Now it is difficult to lie to ourselves. The news footage of the mass slaughter of chickens has brought into the open our connection as unbridled consumers with an inhumane poultry industry. It has made us see our true selves _ our willingness to kill when we fear for our own lives. We cannot pretend innocence anymore. That is very good for our souls. Repentance is not possible unless we give up our lies and accept the ugly truth about ourselves. Without repentance, we cannot change for the better. This is to not to say that turning vegetarian could end the problems. But things could lead to disaster if we do not question the industrial monoculture plantations and their overuse of toxic chemicals which harm the health of farm farmers, consumers and the environment. The crux of the matter is that we need to understand how our indulgent consumption and lifestyle hurt others, be they animals, people or nature itself which needs to be nurtured for the future of our children. We must also understand how plagues, pestilence and epidemics are part and parcel of the monoculture agroindustries. This is because the concentration of a species of animal or plant in one area makes them vulnerable to diseases, some of which, like bird flu, may be passed to humans. This understanding helps us to see how mindful eating and sustainable, organic farming can save us from future health and environmental calamities. Unfortunately, the government refuses to rethink the country's agriculture policies dictated by big business. The hush-hush of the bird flu, the alleged insider information among big business to protect itself, the chicken-eating publicity stunts, the policy to force chicken farmers to go totally industrial under giant agro companies _ all this clearly shows who the government answers to. Meanwhile, the insensitive government repeated to death how the economy would not be affected by bird flu, totally overlooking the psychological trauma of the mass slaughter of chickens. If the government's iTV scandal boils down to the sin of stealing, those involved in the bird flu tragedy are lying and killing. So far, there has been no acceptance of any failing, no sign of repentance. Indeed, the power that fears no sin is the most feared.“ Digitale Version dieses Beitrags unter: http://archives.mybangkokpost.com/bkkarchives/frontstore 4 T H A I L A N D - Rundschau 1 / 2 0 0 4 Tourismus und nachhaltige Entwicklung in Thailand Karl Vorlaufer Insbesondere seit der UN-Konferenz für Umwelt und Entwicklung in Rio de Janeiro 1992 wurde auch in Thailand die Nachhaltigkeitsdebatte verstärkt auf den Tourismus übertragen. Für Thailand formulierte die World Tourism Organization 2001 (WTO 2001) sogar die Nachhaltigkeit zum Leitbild touristischer Entwicklung. Wie in fast allen Ländern beschränken sich jedoch auch in Thailand Debatte und Politik bisher noch vornehmlich nur auf eine nachhaltige Entwicklung des Tourismus, was auch im Titel der WTO-Publikation „Sustainable Tourism Development for Thailand“ geradezu programmatisch formuliert wird. Die notwendige Ausweitung der Perspektive auf die Verknüpfung touristischer Entwicklung mit anderen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Bereichen sowie Raumstrukturen im Hinblick auch auf eine Nachhaltigkeit gesamtwirtschaftlicher und gesamtgesellschaftlicher Entwicklung (s. dazu Vorlaufer 2003a, v.a. Abb. 9) unterbleibt weitge- Abb.1: hend. Die Interdependenzen zwischen der ökologischen, wirtschaftlichen und sozio-kulturellen Dimension nachhaltiger Entwicklung in Thailand werden zwar – wenngleich isoliert – zumindest für den Tourismus erkannt und auch partiell bei den politischen und planerischen Entscheidungen berücksichtigt, jedoch stehen die aus dem Tourismus resultierenden Vor- und Nachteile eindeutig im Zentrum der Diskussion und Entscheidungen. Wie wohl alle Entwicklungsländer verbindet auch Thailand mit der Förderung des Tourismus vornehmlich wirtschaftliche Ziele, nämlich eine Erhöhung (1) der Deviseneinnahmen sowie (2) der Einkommen und Arbeitsplätze und (3) die Milderung regionaler Disparitäten. Seit den 90er Jahren wird – unter dem Schlagwort „Greening Thai Tourism“ – der Tourismus auch als „a means for protecting the environment“ (TAT o.J.) und als ein für die kommenden Jahrzehnte wichtiges Instrument zur Sicherung einer intakten Umwelt gesehen. Die Reisedeviseneinnahmen (in US$) Thailands im Vergleich mit den Einnahmen aus Warenexporten und den Ausgaben für Warenimporte 1978 bis 2001 in Mrd. US$ 80 70 60 Export Import 50 Tour.Einnahmen 40 30 20 10 0 '78 '80 '85 '90 '95 '99 2001 Quellen: TAT: Statistical Report 2001; NSO: Statistical Yearbook, versch. Jg.; Weltbank: Weltentwicklungsbericht, versch. Jg., Asian Development Bank (für 1999) Entwurf: K.Vorlaufer Grafik: Cl.Dehling 5 T H A I L A N D -Rundschau 1 1 / 2 0 0 4 Die Deviseneffekte (oft als Raubkopien) hergestellt. Für den Einkaufstourismus werden jedoch viele importierte Konsumgüter (oft als Markenfälschungen) angeboten; aber auch beim Umsatz importierter Waren (v.a. Uhren) bleiben hohe Devisenanteile im Lande. Die TAT hat über Input-Output-Analysen für 1985 noch eine Sickerrate von 34,3% errechnet (Uthoff 1996). Mit zunehmender touristischer Entwicklung ging in Thailand der Devisenabfluss zurück, weil sich die heimische Wirtschaft mehr und mehr auf Obwohl Thailand in den letzten Jahrzehnten eine beachtliche Exportwirtschaft aufgebaut hat, wies die Handelsbilanz bis 1997 hohe Negativsalden auf. Deshalb kommt dem Tourismus eine wesentliche Rolle zur Verbesserung der Zahlungsbilanz zu (Abb. 1); er erwirtschaftet mehr (Brutto-) Devisen als andere wichtige Exportgüter (Tab. 1). Die Bedeutung des Tourismus als Devisenbringer Tab. 1: Die touristischen (Brutto-)Deviseneinnahmen Thailands im Vergleich mit den wichtigsten Exportgütern (in Mio. Baht) 1990 Tourismus 1995 110.592 2001 Tourismus 190.765 Computer 343.027 Textilien 84.472 Textilien 142.440 Tourismus 299.047 Computer 38.671 Computer 128.432 elektrische Geräte 219.246 Reis 27.770 Plastikwaren 62.156 Textilien 195.990 Kautschuk 23.557 Kautschuk 61.262 integrierte Schaltkreise 154.810 Tapioca 23.136 integrierte Schaltkreise 58.150 Plastikwaren 112.380 Schmucksteine 22.045 Schuhe 53.752 Fischkonserven 102.889 integrierte Schaltkreise 21.580 Schmucksteine 50.302 Metallwaren 84.948 Garnelen 20.454 Garnelen 49.946 Ölprodukte 66.556 Schuhe 20.213 Reis 48.629 Generatoren, Motoren 72.185 Quelle: Tourism Authority of Thailand (nach Bank of Thailand) wird dadurch erhöht, dass Thailand eine positive Reisedevisenbilanz aufweist, obwohl im Zuge des Wirtschaftsbooms und damit steigender Einkommen breiterer Schichten der Geschäfts- und Ferienreiseverkehr der Thais ins Ausland bis zur Wirtschaftskrise 1997/98 stark zugenommen hat. Zudem ist die sog. Sickerrate gering; die Nettodeviseneffekte des Tourismus sind somit hoch, da die meisten der von der Tourismuswirtschaft benötigten Vorleistungen im Lande selbst erzeugt werden. Auch die Struktur der touristischen Ausgaben (Tab. 2) bedingt hohe Nettodeviseneffekte: Etwa ein Drittel aller Ausgaben entfallen auf Einkaufen. Textilien und Schmuckwaren, die wohl wichtigsten Kaufartikel der Touristen, werden fast vollständig im Lande erzeugt, wenngleich die Textilindustrie einen hohen Anteil ihrer Vorprodukte importieren muss (z.B. Baumwolle, Maschinen). Die landestypischen Souvenirs (v.a. Bronze-, Holzartikel, Sonnenschirme), die aber nur einen relativ kleinen Anteil des touristischen „Warenkorbs“ ausmachen, werden jedoch überwiegend aus heimischen Materialien und mit überkommenen Techniken produziert. Computer-Software und Videokassetten sind ebenfalls begehrte Artikel der Touristen und werden vornehmlich in Thailand 6 die Nachfrage des Tourismus einstellen konnte und zudem viele vormals importierten Vorleistungen im Zuge der rasanten Industrialisierung insbesondere ab 1990 ohnehin im Lande erzeugt werden. Nahrungs- und Genussmittel, Getränke, Baumaterialien, Installationen und Ausstattungen z.B. für Tab. 2: Die Ausgabenstruktur der ausländischen Besucher Thailands 2001 Mio. Baht % Einkauf 92.626,21 31,0 Unterkunft 77.860,28 26,0 Verpflegung 46.857,66 15,7 Unterhaltung 35.372,03 11,8 Transport im Lande 22.601,87 7,6 Besichtigungen 13.561,22 4,5 Sonstiges 10.167,78 3,4 299.047,05 100,0 Gesamt Quelle: TAT (ed.): Statistical Report 2001 Hotels werden dank einer diversifizierten Produktionsstruktur weitgehend in Thailand produziert. Da die zusätzliche touristische Nachfrage auf hin- T H A I L A N D - Rundschau 1 / 2 0 0 4 reichende Produktionsreserven stößt, ergeben sich für die meisten Güter keine Angebotsengpässe und damit nicht die in vielen Entwicklungsländern gegebenen Preiserhöhungen, die einheimische Haushalte oft stark belasten. Auch der Devisenabfluss infolge ausländischer Investitionen etwa in das Hotelgewerbe ist relativ gering. Zwar sind in der Luxushotellerie oft transnationale Ketten engagiert, jedoch überwiegend nur als FranchiseGeber oder Betreiber der Hotels, während die Hotelimmobilien vornehmlich heimischen Investoren gehören. Nach meinen Schätzungen dürften höchstens bis zu 3% aller Einnahmen des Beherbergungsgewerbes und damit weniger als 1% aller Tab. 3 Betriebsgrößen und Beschäftigtenzahlen im Hotelgewerbe Ko Samuis1 im Jahr 2000 Zahl der Gästezimmer 1 Betriebe Zimmer abs. Männer Frauen Beschäftigte in % Männer Frauen pro Zimmer bis 20 12 184 44 72 37,9 62,1 0,63 21 – 50 14 484 94 170 35,6 64,4 0,55 51 – 100 3 251 42 74 36,2 63,8 0,46 101 – 200 3 416 196 207 48,6 51,4 0,97 über 200 2 424 258 229 53,0 47,0 1,15 Gesamt 34 1.759 634 752 45,7 54,3 0,78 Eigene Erhebungen im Rahmen eines DFG-Projekts bei repräsentativ ausgewählten 34 von insgesamt 266 Betrieben. touristischen Deviseneinnahmen als Gewinne bzw. Franchisegebühren infolge ausländischen Engagements ins Ausland transferiert werden. Insgesamt dürfte die Sickerrate etwa zwischen 10-15% der touristischen Deviseneinnahmen ausmachen, d.h., der Nettodeviseneffekt liegt mit 85-90% sehr hoch. Im Vergleich mit anderen Wirtschaftszweigen weist der Tourismus eine niedrige Importabhängigkeit auf (Ratanakomut 1991). Die Deviseneinnahmen aus den einzelnen Quellgebieten sind sehr unterschiedlich und korrespondieren nicht mit der Zahl der Besucher oder Aufenthaltstage, wie das Beispiel Ostasien im Vergleich mit Europa belegt (Vorlaufer 2003b; Abb. 2). Europäer übertreffen mit den Aufenthaltstagen deutlich die Ostasiaten, die jedoch höhere Ausgaben tätigen. 2 als kapitalintensiv, d.h., pro investierte Kapitaleinheit oder pro eingenommene Geldeinheit werden relativ viele Arbeitsplätze geschaffen. Eine exakte Bestimmung der direkten, indirekten und induzierten Arbeitsplätze ist jedoch kaum möglich u.a., weil der für die Tourismuswirtschaft typische informelle Sektor (Vorlaufer 1999) nur bedingt erfassbar ist. Breite und Tiefe der Effekte werden einmal durch die Struktur der touristischen Nachfrage bzw. des Angebots und zum anderen durch die Größe und den Diversifizierungsgrad einer Volkswirtschaft bestimmt. In großen, in der Regel auch luxuriösen Hotels werden pro Gästeraum z.B. überwiegend mehr Arbeitskräfte beschäftigt als in Einkommens- und Beschäftigungseffekte Der Tourismus ist auch in Thailand im Vergleich zu vielen anderen Wirtschaftszweigen eher arbeits- Kleinbetrieben (Beispiel Ko Samui, Tab. 3). Die Struktur des Beherbergungsgewerbes auf Samui ist in etwa typisch für Gesamtthailand. 1999 gab es in Thailand rd. 280.000 Hotelräume. Demnach waren in diesem Gewerbe etwa 255.000 Menschen, davon ca. 118.000 Männer und 138.000 Frauen beschäftigt. Unter Berücksichtigung der Ausgabenstruktur der Touristen (Tab. 2), der im öffentlichen Dienst oder in Banken überwiegend nur teilweise direkt Beschäftigten (z.B. Polizisten, Zollbeamte) und der Breite des Tourismusgewerbes einschl. des informellen Sektors kann angenommen werden, dass auf einen Beschäftigten des Beherbergungsgewerbes etwa 1,8– 2,2 direkt Beschäftigte entfallen. Demnach sind insgesamt etwa 720.000–820.000 Menschen im Tourismusgewerbe tätig. Da die Vorprodukte der Tourismuswirtschaft im hohen Maße im Lande erzeugt werden, haben auch die indirekten und schließlich die induzierten Arbeitsplatz- und Einkommenseffekte eine große Wirksamkeit. Auf einen direkten entfallen rd. 1,5 indirekte (induzierte) Arbeitsplätze. Der Tourismus bietet demnach rd. 1,8–2,2 Mio. Menschen Arbeit. Die Beschäftigungseffekte sind besonders positiv zu bewerten, 7 T H A I L A N D -Rundschau weil weite Bereiche der Tourismuswirtschaft im hohen Maße Frauen beschäftigen (Beispiel Ko Samui, Tab. 3), die auf dem formellen Arbeitsmarkt trotz einer im Vergleich zu vielen anderen Entwicklungsländern weitgehenden Emanzipation noch benachteiligt sind. Frauen sind zudem in vielen Zweigen des informellen Sektors überproportional vertreten, so v.a. im touristischen Einzelhandel, in großer Zahl als Masseurinnen an den Stränden sowie als „Masseusinnen“ in Massagesalons und Bordellen. Der Vergnügungs- und Sextourismus eröffnet vornehmlich Frauen Einkommensmöglichkeiten, setzt sie aber der Gefahr der Ausbeutung aus. 2.1 Exkurs: Der Sextourismus Thailand gilt weltweit als eines der wichtigsten Ziele des Sextourismus (Hall 1994), der bis 1989, bis zur rasanten Ausbreitung von Aids, auch von der Regierung bzw. der Tourismusbehörde als eine Komponente der Attraktivität Thailands als Reiseziel anerkannt und nicht nur geduldet, sondern als unverzichtbar angesehen und gefördert wurde (Gay 1985, Mingmongkol 1981). Auch gegenwärtig sind in Bangkok, Patong/Phuket, Pattaya, an einigen Stränden Ko Samuis sowie in Hat Yai (v.a. für Besucher aus Malaysia) die Frauen-, eingeschränkter die Männer- und auch die offiziell geächtete Kinderprostitution ein wichtiges Segment der Tourismuswirtschaft. Hunderte von Bars, Discos und Bordellen mit Angeboten für Sextouristen prägen insbesondere in Pattaya und Patong große Straßenzüge. In touristischen Zentren, die im Zuge der Erschließung peripherer Räume in den letzten Jahren entstanden sind, sowie an Standorten, die auf dem Rundreise-, Trekking- oder Kulturtourismus basieren oder mit ihrem Angebot v.a. Familien ansprechen (z.B. Laguna auf Phuket, Vorlaufer 1998), ist der Sextourismus jedoch nicht von offensichtlicher Bedeutung. Genaue Daten über das Ausmaß der Prostitution und insbesondere über die auch für den Tourismus in Thailand relevante, jedoch schon vor Einsetzen des Tourismus übliche Kinderprostitution (Limm 1998) liegen nicht vor, u.a., da Prostitution in Thailand (wenngleich geduldet) offiziell verboten ist und die ThaiRegierung auf internationalen Druck seit 1992 gegen die Kinderprostitution vorgeht (Limm 1998) und dieser Bereich in den schwer kontrollierbaren Untergrund abgedrängt wurde. Viele Prostituierte gehen zudem ihrem Gewerbe nur gelegentlich nach (Cohen 1993, 1996). Die Schätzungen über die Zahl der weiblichen Prostituierten schwanken zwischen 65.000 und 2,8 Mio.; eine Zahl zwischen 8 1 / 2 0 0 4 150.000 und 200.000 wird als realistisch angesehen (Bonschalski, Guest 1998), von denen jedoch nur ein kleiner Teil, nach Schätzungen von Cohen (1996) weniger als 10.000 Frauen (überwiegend nur gelegentlich) für Sextouristen tätig sind. Insbesondere Prostituierte in den „besseren“, auch von Touristen v.a. in Bangkok besuchten Massagesalons und Bordellen haben ein überdurchschnittliches Einkommen, das z.T. in die überwiegend ländlichen Heimatgebiete, an die Eltern (v.a. im N und NO Thailands) und oft an ihre dort lebenden Kinder überwiesen wird. 1992 wurde das Women's Visit Thailand Year mit dem Ziel propagiert, den Anteil der Frauen an den Besucherzahlen zu erhöhen, um das durch männliche Sextouristen geprägte Image eines „Bordells der Welt“ abzuschwächen (Hall 1994). 2.2 Einkommenseffekte Im hohen Maße korrespondierend mit dem Beschäftigungseffekt haben die Tourismusausgaben einen hohen Einkommenseffekt. Das durch den Tourismus generierte Einkommen weist eine große räumliche und soziale Streuung auf, da u.a. " auch Frauen und weniger qualifizierte Personen im Tourismusgewerbe, v.a. im breiten informellen Sektor, stark vertreten sind; " viele Vorleistungen aus ansonsten benachteiligten ländlichen Räumen bezogen werden (u.a. Agrarprodukte, Souvenirs); " die in der Tourismuswirtschaft zahlreich beschäftigten Zuwanderer (Vorlaufer 1997) einen beträchtlichen Teil ihrer Einkommen an Familienmitglieder überweisen, die vornehmlich in wirtschaftsschwachen und durch Abwanderung gekennzeichneten Räumen leben (z.B. in der Eastern Region). In Anbetracht der diversifizierten und umfangreichen Rückwärtskopplungsverflechtungen (backward linkages) mit den der touristischen Nachfrage vorgelagerten Wirtschaftszweigen sind diese Effekte landesintern sehr wirksam, die aber das für viele Entwicklungsländer typische ungleiche Verteilungsmuster aufweisen. Die Einkommen dürften überproportional den Selbstständigen bzw. der Kapitalseite zukommen. Ein Beispiel aus den 90er Jahren: So erhielten z.B. die gastgebenden Familien in den von Touristen zunehmend besuchten Dörfern der ohnehin wirtschaftlich marginalisierten und gesellschaftlich diskriminierten Hill Tribes von den Ausgaben der Touristen für eine zwei- bis dreitägige Trekking-Tour durchschnittlich nur 88 Baht, während die restlichen rd. 1.310 Baht (ca. 94%) v.a. bei den in den Städten ansässigen Trek- 1 / 2 0 0 4 king-Veranstaltern blieben (Binkhorst et al. 1995). Die von Touristen stark besuchten Hill TribesDörfer erzielen jedoch ein durchaus beachtliches Einkommen v.a. durch den Verkauf von Souvenirs und auch Opium. Die Ausgaben eines Touristen in Höhe z.B. von einem US-$ dürften über die Multiplikatorwirkung weitere Einkommen von etwa 0,9–1,1 US-$ schaffen. Die starken intersektoralen Verflechtungen des Tourismusgewerbes mit vorgelagerten Wirtschaftszweigen wurden von Wahnschafft bereits 1984 belegt, und seitdem haben sich diese „linkages“ weiter verstärkt, da sich mit zunehmender Erfahrung mehr und mehr Betriebe auf die Nachfrage des Tourismusgewerbes einzustellen vermochten. 3 Tourismus und Regionalentwicklung Thailand weist auch im Vergleich zu vielen anderen Entwicklungsländern extreme räumliche Disparitäten auf. Bangkok nimmt schon seit Jahrzehnten eine überragende Primatstellung ein. Schon mit Einsetzen eines stärkeren Tourismus um 1972 wurde daher in den folgenden Jahren in zahlreichen nationalen und regionalen Entwicklungsplänen (Vorlaufer 1995, 2001) zunehmend pointierter die Bedeutung des Tourismus als Instrument zur Milderung dieser Disparitäten herausgestellt. 1975 wurde der erste Entwicklungsplan vorgelegt, der dezidiert die touristische Erschließung der Peripherie als Ziel formulierte (s. Abb. 7 bei Vorlaufer 2003a). Der Tourismus weist im Unterschied v.a. zur Industrie und zu vielen Dienstleistungen eine Tendenz zur Peripherie auf (zur standorttheoretischen Betrachtung s. Vorlaufer 2001), die in Thailand weitgestreute und große touristische Attraktionen aufweist, wie lange Küsten mit ihren für den Badeund Wassersport geeigneten Stränden, die für Touristen exotischen Hill Tribes im N oder für den Trekkingtourismus geeignete Berglandschaften und zahlreiche Nationalparks (Vorlaufer 2003b; Karte 1). Die touristische Entwicklung konzentrierte sich bis ca. 1980 vornehmlich auf Bangkok und auf das erste große, überwiegend von Ausländern besuchte Seebad des Landes, auf Pattaya, das heute bereits in die weithin verstädterte Entwicklungszone der Eastern Seaboard einbezogen ist, die sich östlich von Bangkok entlang der N-Küste des Golfes von Thailand erstreckt. Zunächst noch zaghaft ab ca. 1975, mit zunehmender Dynamik wurden im S v.a. ab ca. 1985 Samui sowie dann im N Chiang Mai T H A I L A N D - Rundschau auch als Ausgangszentren für die weitere touristische Erschließung der Peripherie entwickelt. Nach der direkten Einbindung Phukets in den internationalen Flugverkehr (Tab. 4) wurde diese Insel zum Ausgangszentrum der touristischen Erschließung benachbarter Peripherieräume (Karte 1) Ab ca. 1990 expandierte der Tourismus von Samui z.B. auf die Nachbarinseln Phangan und Tao. Im N wurde das auch von Kulturtouristen besuchte Chiang Mai im gleichen Zeitraum zum Einfallstor für den Trekking-, Rafting- und Ethnotourismus (Hill Tribes) in den Bergländern sowie Ausgangszentrum von Reisenden in das „Goldene Dreieck“, eine für den Opiumanbau berühmt-berüchtigte Grenzregion zu Myanmar und Laos. So entstand in der Peripherie in den letzten 20 Jahren ein relativ dichtes Netz von Tourismuszentren auch im hohen N Thailands (vgl. Fig. 26 in Vorlaufer 1995), insbesondere aber – von Phuket ausstrahlend – im S (Karte 2). Mit der zunehmenden Öffnung des „sozialistischen“ Laos sowie nach Beendigung des Bürgerkriegs in Kambodscha expandiert der Tourismus auch in die östlichen Landesteile. Der Mekong soll zu einer diese Länder sowie Myanmar und China verbindenden touristischen Entwicklungslinie ausgebaut werden. Eine dynamische Entwicklung des bisher wirtschaftsschwachen, verkehrsmäßig isolierten und peripheren östlichen Grenzraumes wird hierdurch erreicht. Seit 2002 verfolgt Thailand zudem ein Konzept zur Entwicklung touristischer „Cluster“ im O und S des Landes. Diese zahlreiche Zentren unterschiedlicher touristischer Angebote umfassenden (z.T. bestehenden, aber noch nicht so benannten) Cluster sollen infrastrukturell hoch integriert sein, um Besuchern räumlich konzentriert vielfältige Angebote unterbreiten zu können. Tab. 5 verdeutlicht, dass der Binnentourismus nicht nur ein zunehmend wichtigeres Segment der gesamten touristischen Nachfrage ist, sondern auch und vor allem in vielen Peripherieräumen den Ausländertourismus an Bedeutung übertrifft und somit wesentlich zur Milderung der Disparitäten beiträgt (Beispiele Phitsanulok, Rayong, Khon Kaen). Thailand ist ein marktwirtschaftlich-kapitalistisches Land; die touristische Erschließung der Peripherie erfolgte daher wesentlich durch die Privatwirtschaft. Der Staat hat diesen Prozess jedoch durch vielfältige Maßnahmen gefördert: Infrastrukturinvestitionen (v.a. Straßen, Flughäfen), steuerliche Anreize für Privatinvestoren; Aufbau von Hotelfachschulen; Marketingmaßnahmen auch für periphere Standorte über die TAT. 9 T H A I L A N D -Rundschau 1 / 2 0 0 4 Karte 1: Touristische Attraktionen und die Standorte des Hotelgewerbes in den Provinzen Phuket, Krabi und Phang Nga Tab. 4: Die Zahl der internationalen Touristenankünfte und ihre prozentuale Verteilung auf die Flughäfen Bangkok und Phuket (in 1000) 1989 Bangkok Phuket abs. % abs. % Herkunftsland 1 ASEAN Länder 283,4 87,9 39,1 12,1 801,3 90,2 87,5 9,8 Japan 520,4 97,3 14,4 2,7 986,9 89,8 112,2 10,2 Sonstiges Ostasien u. Pazifik 841,1 98,5 12,4 1,5 1.959,6 86,1 315,3 13,9 Australien / Neuseeland 206,4 93,8 13,7 6,2 311,8 87,2 45,9 12,8 194,4 93,7 13,2 6,3 327,7 88,2 43,9 11,8 Frankreich 178,2 97,2 5,1 2,8 207,9 93,4 14,7 6,6 Großbritannien 240,1 87,7 33,7 12,3 507,5 87,3 73,6 12,7 85,3 94,1 5,4 5,9 101,4 89,3 12,2 10,7 Sonstiges Europa 373,9 95,9 16,0 4,1 733,4 75,8 234,5 24,2 USA 262,3 97,4 7,0 2,6 451,5 95,3 22,4 4,7 74,9 96,5 2,7 3,5 127,5 94,6 7,2 5,4 Südasien 239,1 99,8 0,5 0,2 319,0 96,0 13,2 4,0 Mittlerer Osten 111,3 99,5 0,6 0,5 195,9 97,0 6,1 3,0 26,4 97,9 0,6 2,1 79,6 95,2 4,0 4,8 3.637,2 95,7 164,2 4,3 7.111,0 87,8 992,7 12,2 Deutschland 2 Italien Sonstiges Amerika Afrika Gesamt 1 10 2 0 01 Bangkok Phuket abs. % abs. % Für 1989 ohne Laos, Vietnam; 2für 1989 nur „alte“ Bundesrepublik Quellen: TAT(ed.): Annual Statistical Report on Tourism in Thailand 1989; Statistical Report 2001 1 / 2 0 0 4 Karte 2: T H A I L A N D - Rundschau Volumen und Intensität des Fremdenverkehrs in für den Tourismus wichtigen Provinzen (Changwats) bzw. Tourismuszentren Thailands 1993 und 2000 dargestellt durch die Ankünfte in- und ausländischer Touristen 11 T H A I L A N D -Rundschau Tab. 5: 1 / 2 0 0 4 Die Anteile (in %) thailändischer und ausländischer Besucher an deren Gesamtausgaben ( in Mio. Baht) in ausgewählten Provinzen (P) und Tourismuszentren (Z) 1993 und 20011 Anteile (%) der Provinzen (P) 2 Thais 1993 2001 Chiang Mai (P) 17.608 37.729 48,8 45,2 51,2 54,8 Chiang Rai (P) 3.699 8.803 70,5 60,9 29,5 39,1 Phitsanulok (P) 2.981 4.896 90,3 83,5 9,7 16,5 Pattaya (Z) 16.117 39.954 10,0 14,0 90,0 86,0 Rayong (P) 3.619 7.139 76,0 71,4 24,0 28,6 Bangkok (P) 81.359 204.990 47,9 49,7 52,1 50,3 Kanchanaburi (P) 2.385 6.478 86,1 75,6 13,9 24,4 Cha-am (Z) 1.536 7.014 51,7 57,3 48,3 42,7 Hua Hin (Z) 2.097 7.976 27,5 45,8 72,5 54,2 Khon Kaen (P) 2.584 3.512 93,8 96,2 6,2 3,8 Krabi (P) 2.648 14.200 49,7 29,0 50,3 71,0 Phuket (P) 41.037 69.669 10,0 14,9 90,0 85,1 Hat Yai (Z) 15.045 13.799 50,7 44,9 49,3 55,1 Samui (Z) 7.991 10.120 4,6 7,3 95,4 92,7 220.969 478.335 42,0 43,1 58,0 56,9 2 2001 1993 2001 Unveröffentlichte Daten der Tourism Authority of Thailand (TAT), erhoben über einen repräsentativen „Survey“ Auf der Basis von 37 (2001) bzw. 28 (1993) für den Tourismus besonders wichtigen Provinzen (Changwats) bzw. Tourismuszentren Viele Tourismusbetriebe in der Peripherie weisen eine starke Verflechtung mit regionalen Zulieferern auf (Wahnschafft 1984); zahlreiche Touristenzentren wurden zu regionalen und sektoralen Wachstumspolen, über die sich eine wachstumsdynamische, diversifizierte Regionalwirtschaft entfaltete. Prominente Beispiele sind Phuket, das v.a. von Malaysiern besuchte Hat Yai sowie Krabi im S, Chiang Mai, zunehmend auch Chiang Rai im N. Die Wirtschaftsstruktur zahlreicher vormals ausschließlich von einer wenig ertragreichen Landwirtschaft oder Fischerei abhängigen Inseln wurde durch den Tourismus radikal verändert (v.a. Samui, Phi Phi, Phangan, Tao im S, Samet und Chang im O). Vormals durch Abwanderung gekennzeichnete Räume entfalteten sich zu Zuwandererzentren; viele Tourismusorte und –regionen verzeichneten infolge dessen ein im Vergleich mit Gesamt-Thailand und Bangkok überproportionales Bevölkerungswachstum (Vorlaufer 1997, 2001; Tab. 1). 12 1993 Ausländer Tourismuszentren (Z) Thailand, gesamt 1 Gesamt Abb.2: % 100 21,8 Die Verteilung der Beherbergungskapazitäten und der Bevölkerung (in %) auf die Regionen Thailands Gästezimmer 91,4 212,4 320,6 (in 1.000) 38,4 Bevölkerung 49,5 58,6 62,3 Mio. Northeastern Region 80 Southern Region 60 Northern Region Eastern Region 40 Central- und Western Region 20 Bangkok 0 1972 1983 1993 2001 1972 1983 1993 2001 Quellen: NSO (ed.): Statistical YearbookThailand, versch.Jg.; Key Statistics of Thailand 2002 ; TAT (ed.): Statistical Report, versch. Jg. Entwurf: K.Vorlaufer Computerkartographie: Cl.Dehling T H A I L A N D - Rundschau 1 / 2 0 0 4 Abb. 2 verdeutlicht jedoch, dass trotz des deutlich erkennbaren Dranges des Tourismus zur Peripherie die Diskrepanzen zwischen der räumlichen Verteilung der Bevölkerung und z.B. der Beherbergungskapazitäten, als einem wichtigen Indikator der Bedeutung der Tourismuswirtschaft in einer Region, noch eklatant sind. Trotz aller regionalpolitischen Bemühungen konnte z.B. seit 1972 selbst eine angenäherte Gleichverteilung zwischen Bevölkerung und Tourismus nicht erreicht werden. Die unterschiedlichen Kurvenverläufe (Abb. 3) belegen jedoch, dass sich die Verteilungsmuster verschoben haben; v.a., da die Bedeutung Bangkoks relativiert, die des Nordens und Südens angehoben wurde. Der Osten und Nordosten Thailands weist demgegenüber in Relation zu einer großen Bevölkerungszahl weiterhin nur eine bescheidene touristische Entwicklung auf und dies dürfte sich trotz der zahlreichen touristischen Entwicklungsplanungen in den nächsten Jahrzehnten nicht grundsätzlich ändern. Abb. 3: Die räumliche Konzentration der Beherbergungskapazitäten (Gästezimmer) und der Bevölkerung Thailands 1972, 1993 und 2001, dargestellt durch Lorenz-Kurven (räumliche Basis: Regionen) % 100 Gini-Konzentrationskoeffizient: 1972 = 0,47 1993 = 0,46 2001 = 0,47 90 ilu ng 80 G le ic hv er te 1972 60 e 1993 tis ch 50 % Gästezimmer Th eo re 2001 70 40 30 20 10 % Bevölkerung 0 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 % Quellen: NSO (ed.): Statistical YearbookThailand, versch.Jg.; Key Statistics of Thailand 2002 ; TAT (ed.): Statistical Report, versch. Jg. Entwurf: K.Vorlaufer Computerkartographie: Cl.Dehling 4 Tourismus und Umweltprobleme In weiten Räumen Thailands und insbesondere in den großen Seebädern (Phuket, Pattaya, Samui), aber auch auf den ökologisch fragilen Inseln mit einer im Vergleich zur Flächengröße und Bevölke- rungszahl hohen Fremdenverkehrsintensität (v.a. auf Phi Phi, Tao, Phangan) ist das von dem WBGU (1998) als ein Problemfeld globalen Wandels herausgestellte Massentourismussyndrom, die exzessive Belastung terrestrischer und aquatischer Ökosysteme durch die touristische Nutzung, zunehmend spürbar. Der Massentourismus, eine im Vergleich zur (effektiven) ökologischen Tragfähigkeit nicht angepasste große Zahl von Touristen mit einem zudem nicht adäquaten Umweltverhalten, stellt eine hohe Belastung für die ökologische Stabilität dar, weil er sich in der Regel mit anderen Syndromen verquickt, wie u.a. mit dem Suburbia-, dem Müllkippen- - und eingeschränkter – auch mit dem Favelasyndrom. Das Suburbia-Syndrom, die Schädigung der Ökosysteme durch eine zu exzessive, auch ungeregelte Expansion der städtischen Siedlungsfläche, ist markant etwa in Pattaya, das sich aus einem winzigen Fischerdorf innerhalb von 25 Jahren zu einer Großstadt mit gut 100.000 Einwohnern entwickelte. Auch die vormals ebenfalls winzigen „Weiler“ Patong auf Phuket oder Chaweng auf Samui entfalteten sich in kurzer Zeit zu relativ großen städtischen Siedlungen. Patong z.B. zählt rd. 7.000 Einwohner und 17.000 Arbeitsplätze auch für eine große Zahl von Einpendlern. Im Zuge der rasanten und in der Regel ungeregelten Entfaltung von Touristenzentren kam es namentlich an Küstenstandorten zu beträchtlichen Veränderungen: Küstenhöfe, Strandwälle und Nehrungen wurden exzessiv überbaut, Dünen abgetragen; Strandseen, Lagunen, Mangrovensümpfe und sonstige Feuchtbiotope wurden trockengelegt, Fließgewässer kanalisiert oder umgeleitet, Reisfelder bebaut, das Relief weithin durch Aufschottungen und Abtragungen nivelliert, wie z.B. auf Phuket (Uthoff 1991). Diesem ökologisch und landschaftsästhetisch überwiegend negativ zu bewertenden Landschaftswandel steht gegenüber, dass z.B. auf Phuket durch den vormaligen Zinnabbau devastierte Flächen über die Anlage weitläufiger Hotelanlagen (u.a. Seen in den ehemaligen Gruben) saniert wurden (Vorlaufer 1998). Der exzessive Anfall und die nicht problemadäquate Deponierung oder Beseitigung fester und liquider Abfälle sind das gravierendste Umweltproblem (Reuber 2003). Touristen und v.a. die heimische Bevölkerung weisen weithin ein unzulängliches Umweltverhalten auf (Vorlaufer 2002, 2003a, 2003b; Vorlaufer et al. 2002, 2003a); die kommunalen Behörden sowie die meisten touristischen Betriebe verfügen nicht über effiziente Umweltmanagement-Kompetenzen und –faszilitäten. Moderne Müllverbrennungsanlagen bestehen zwar in Phuket und Samui (die einzigen in Thailand neben Bangkok), jedoch ist z.B. die Anlieferung 13 T H A I L A N D -Rundschau des Mülls unzulänglich, v.a., da die Bevölkerung nicht bereit ist, dafür (sehr geringe) Kosten zu tragen oder den Müll aus Bequemlichkeit irgendwo im hausnahen Bereich entsorgt. In Pattaya wurde erst 1999 eine moderne Deponie angelegt. V.a. kleine, stark besuchte Inseln (z.B. Tao, Phi Phi, Phangan) drohen unter dem Müll zu ersticken, auch wenn ein Teil z.B. des Plastiks aufs Festland gebracht wird. Ein Teil des (auch toxischen) Mülls und alle Abwässer werden ins Meer entsorgt. Selbst große Tourismuszentren wie z.B. Samui verfügen über keine leistungsfähige Kläranlage. Die meisten Hotels haben oft nur einfache Sickergruben, obwohl betriebliche Kläranlagen gesetzlich vorgeschrieben sind. Zunehmend wird jedoch in den meisten Tourismuszentren die Abfallproblematik erkannt. Hinweisschilder wie z.B. „Keep Samui Clean“ fordern Touristen und Einheimische zu einem umweltgerechten Verhalten auf. Zwischen der Wahrnehmung von Umweltproblemen einerseits und einem adäquaten Verhalten andererseits bestehen jedoch oft Diskrepanzen. Generell haben unsere auf umfangreichen Erhebungen in Südthailand basierenden Untersuchungen ergeben, dass Beschäftigte des Tourismusgewerbes ein problem-adäquateres Umweltbewusstsein und – verhalten aufweisen als die sonstige Bevölkerung der Tourismuszentren, da sie den Wert einer intakten Umwelt als Grundlage für den Tourismus und damit ihrer wirtschaftlichen Existenz zunehmend erkennen. So besteht das Paradoxon, dass der Tourismus einerseits Mitverursacher von Umweltbelastungen ist, andererseits jedoch als „Agent“ wirksam wird, über den ein dem Problem angepasstes Umweltverhalten Eingang bei der heimischen Bevölkerung findet. Verstärkt seit 1995 wird von den Behörden und namentlich von der TAT der Wert einer intakten Umwelt für den Tourismus erkannt. Unter dem Motto „Greening Thai Tourism“ wird eine Sicherung der ökologischen Stabilität auch deshalb propagiert, weil Thailand sich auf dem Weltmarkt als eine Destination für den Ökotourismus positionieren möchte. Unter diesem Ansatz wird u.a. auch eine verstärkte Sicherung und eine behutsame touristische Erschließung der zahlreichen Nationalparks (Vorlaufer 2003b; Karte 1) angestrebt. „Schutz durch Nutzung“ ist das Ziel. Nur wenn die Anrainerbevölkerung aus einer touristischen Nutzung der Parks Einkommen erzielt, wird sie bereit sein, auf eine illegale Nutzung zu verzichten und so die Parks langfristig zu sichern. Thailand propagiert zwar seit einigen Jahren verstärkt die Entwicklung eines „nachhaltigen Ökotourismus“, jedoch erscheint dieser Ansatz in der Realität bisher nur vorrangig als ein Instrument zur 14 1 / 2 0 0 4 besseren Positionierung des Landes auf dem durch starke Konkurrenz geprägten Welttourismusmarkt. Indikator hierfür könnte sein, dass für die zu 85% als Naturschutzgebiet ausgewiesene Insel Chang ein Tourismusentwicklungsplan vorgelegt wurde, nach dem die Zahl der Besucher in den nächsten 20 Jahren auf 0,8 Mio. Besucher erhöht werden soll. Obwohl Ökotourismus und Nachhaltigkeit die Leitbilder zur Entwicklung der Insel sein sollen, sind die Eingriffe in den Naturhaushalt bereits heute massiv (Akte 2003). Literatur Akte, Arbeitskreis Tourismus und Entwicklung (2003): Neuer Tourismusplan für Ko Chang, Thailand. Basel, 2/2003, S. 4. Binkhorst, E.M.H./van der Duim, V.R. (1995): Lost in the „Jungle“ of Northern Thailand: The Reproduction of Hill-tribe-Trekking. 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Prof. Dr. Karl Vorlaufer lehrte am Geographischen Institut der Universität Düsseldorf. 15 T H A I L A N D -Rundschau 1 / 2 0 0 4 Die Thai Sala im Münchener Westpark Loipe frei im Westpark: Viele Langläufer nützen die derzeitige Schnee- und Wettelage für etwas Wintersport in der Großstadt. Foto: Reinhard Kurzendörfer Quelle: Münchener Merkur, 27.1.2000 Die hier im Schnee angebildete thailändische Sala hat ein deutscher Kaufmann in Bangkok, C.W. Drewes, vor mehr als 20 Jahren, meiner Anregung als Geschäftsführer der Deutsch-Thailändischen Handelskammer folgend, für die Internationale Gartenbau-Ausstellung IGA im Münchener Westpark gestiftet, um der deutschen Bevölkerung einen kostbaren Mosaikstein aus dem noblen Image des Königreichs Thailand zu schenken. Er gab 16 dafür eine halbe Million Mark aus. Die mir 22karätigem Gold dekorierte Sala wurde von acht Handwerkern im Auftrag des thailändischen Kulturministeriums innerhalb von sechs Wichen in München montiert. Unsere Tochter Birgitta betreute die Handwerker im Auftrag der Münchener Messe als Dolmetscherin. Wolfgang Klerner, im April 2000 T H A I L A N D - Rundschau 1 / 2 0 0 4 Quelle: Internationale Gartenbauausstellung 1983 A glimpse of the glided gables of the Thai sala for Munich at its construction site in Thon Buri A Thai sala for Munich A BEAUTIFUL Thai sala or pavilion made entirely of teak is being shipped to Germany as you read this. The elegant nine-metrehigh structure, put together using only teak pegs without any nails in the same way as all old teak buildings, will grace the grounds of the International Horticultural Exhibition IGA'83 in Munich from April 28 to October 9 this year. During that time, some 10 millon people from all over the world are expected to visit the exhibition. The gables of the new sala reflect the architectural features of a much older hall, the ,,Phratinang Racha Ruedi“ in the grounds of Bangkok's Grand Palace, and are a superb example of traditional Thai workmanship. Designed with authenticity by the Fine Arts Department, and built by the same contractor responsible for the renovation of the Emerald Buddha Temple and the Grand Palace for the Bicentennial celebrations last year, the new Thai pavilion is a gift from a well known long-time German resident of Thailand, C.W. Drewes Story and pix by GUSTAF DIETRICH He has done this as a sign of gratitude to Thailand where he has spent most of his life in peace and harmony with its people. The donor intends to let the pavilion speak for Thailand as a permanent symbol of Thai-German friendship. Project Another well known German in Bangkok, Wolfgang Klerner, outgoing executive director of the German-Thai Chamber' of Commerce, assisted Drewes in planning the sala project, and as a representative of German trade fairs and exhibitions he was able to arrange for the siting of the pavilion in a very attractive location by an artificial lake, where it will remain permanently after the exhibition is over. It took two months to erect the teak pavilion on its temporary construction site in Thon Bun and to complete its decorations. Now it has been dismantled, wrapped and packed into containers and is being shipped to Germany where six Thai artisans under the direction of the contractor, Phramuk Banchertsakul, will reassemble it in time for the opening of the exhibition a job which will take only three weeks. The visiting team of Fine Arts Department craftsmen will also have another task while they are in Germany. In 1907 a similar Thai sala, a gift from King Chulalongkorn the Great to the German people, was erected in the ,,Kurpark“ of Bad Homburg near Frankfurt, and this 76 year-old structure is now in a bad state of repair. This fact was noticed by Her Royal Highness Princess Maha Chakri Sirindhorn during her visit to Germany last year; and so Phramuk and his team are now going to do some repair work. Are the Thai craftsmen worried about the cold weather in Europe? Not in the least. They were also in charge of the construction of Wat Buddhapadipa in London, and last December Phramuk went there to fix the „chofa” or gable finial on the temple. „It was bitterly cold up there on the roof,“ said the master craftsman, adding with a grin, „but 1 had some liquid refreshment to keep me warm, and I was able to finish the job quickly.“ Quelle: Bangkok Post 27.2.1983 17 T H A I L A N D -Rundschau 1 / 2 0 0 4 The people who make it posssible: (from left) project manager Phramuk Banchertsakul: donor C.W. Drewes; Dr. Suvit Rasmibhuti, director of the Archtitectural Divsiion from the Fine Arts Department and Wolfgang Klerner, executive director of the German-Thai Chamber of Commerce. Foto: Gustaf Dietrich Quelle: Bangkok Post 27.2.1983 Thailand Travel Mart Plus Amazing Gateway to the Mekong Region (TTM+ 2003) in Bangkok is phasing out Reinhard Hohler The third annual Thailand Travel Mart Plus Amazing Gateway to the Mekong Region (TTM+ 2003) was only a shadow of itself, if compared to the first event in Pattaya in 2001. Plagued by the Iraq war and the subdued SARS crisis, the mart was held the second time in Bangkok’s International Trade and Exhibition Center (BITEC) 2003 in a new format expanded to include all of Thailand's neighbors, comprising the countries of the Greater Mekong Sub-region (GMS). For the first time this year, the mart also featured booths by two other sub-regional groupings of which Thailand is a member: The IndonesiaMalaysia-Thailand Growth Triangle (IMT-GT) and the Bangladesh-India-Myanmar-Sri LankaThailand Economic Co-operation (BIMST-EC). On a first come, first look basis, the gathering of 198 hosted buyers from 38 countries seemed promising to meet a total of 306 sellers to participate in this year’s TTM+. While the majority were Thai sellers, including 165 hotels and 52 tour operators, another 36 sellers were from Myanmar, 5 from Cambodia and 4 from Laos. Vietnam, Yunnan and Sichuan Provinces in China had 1 booth each. Besides the hotels and tour operators, there were representatives of 8 other sectors: Airlines, Eco- and Agro-Tourism, Education, Entertainment, Health and Spa, Mekong Region, Sports and Adventure, and other services. The Welcome Reception on September 16, was held at the Brew Pavilion on Ratchadapisek Road, 18 where some of the buyers had a first opportunity to get information on current tourism products and services about Thailand as well as its neighboring countries. There were good Thai food and beer offered. The Tourism Authority of Thailand Governor Mrs. Juthamas Siriwan announced that part of the forthcoming strategy is to position Thailand as the „Tourism Capital of Asia” within three years. The two campaigns „Amazing Thailand-Experience Variety” and „Unseen in Thailand” will demonstrate the seriousness in building tourism and transportation linkages for all domestic and international travelers. Mrs. Juthamas promised that the TTM+ 2003 allows buyers and sellers not only to get good updates of all the major products and services in the region, but also having the opportunity to renew old contacts and make new ones. Giving a warm welcome, the TAT Governor made it certain that participating in this travel trade event will be very constructive and rewarding. The event was especially important for the small and medium sized enterprises which do not have the large marketing budgets to afford participation in the major international trade shows. TTM+ is organized by TAT in co-operation with Thai Airways International Public Company Limited, the Association of Thai Travel Agents, and the Thai Hotels Association. 1 / 2 0 0 4 The Welcome Reception started 18.00-19.00 with music by the Rhythem and Blues Band and ended with music by the Hot Chilli Band 19.40-21.00. Sorry to say that the music made it very difficult to talk with some business partners, but the atmosphere of dancing closed the widening communication gap. The 3 appointment sessions were held on September 17-18. Meetings between buyers and sellers were arranged by a matching appointment system with 70% of scheduled appointments being prearranged before the mart started, leaving the rest to be done on- site. Each appointment had to last 15 minutes. The Press Briefing was scheduled 11.00-12.00 on September 17. TAT Deputy Governor, Khun Juthaporn Rerngronasa, introduced the Marketing Promotion Plan for 2004, when 11 Million tourists are expected to visit the kingdom. There is a direct focus on niche markets, such as MICE, Golf, Wellness and Spa, Family, Youth, Honeymooner, Long Stay, Filmmaking, and Education. The Suwannaphum Airport is expected to be ready in September 2005 and will be an International Gateway with Chiang Mai and Phuket as regional hubs. The forthcoming event is the meeting of APEC in October 2003, when 3000 journalists from 21 countries will descent to Bangkok. God’s sake there is the sky train. The Imperial Queen’s Park Hotel had been appointed the official hotel for the invited buyers and media. There were some complaints that the traffic snarls on Sukhumvit Road dampened the activities of some invited guests. Nevertheless, the Myanmar Night hosted by the Ministry of Hotels & Tourism of Myanmar at the Baiyoke Hotel on September 17 was a huge success, especially the performance of some colorful traditional dancers and the giving out of some exceptional indoor prizes. Strange enough was the cancellation of the Thank You Party on the evening of September 18. Is this T H A I L A N D - Rundschau the first sign that TTM+ is phasing out? Next year, also in September, the emerging PATA Travel Mart in Bangkok will replace it. As a kind of reconciliation, two complimentary post-mart tours were organized by the private company Educational Travel Center (ETC) to entertain the buyers and the media. On September 19, there was a walking tour in the old part of Bangkok and a rice barge tour in the surroundings to choose from. This offered the unique opportunity to explore the majestic Chao Phraya River and discover a region of Thailand that is rarely visited by tourists. So, around 10.00 in the morning I was picked up at the SOFITEL CENTRAL PLAZA HOTEL, whose guest I was during TTM+. Accompanied by 5 buyers from Australia, Singapore and the USA, we headed straight to Ayutthaya by minibus and boarded the traditional teak rice barge named the Thanatharee or „Treasure on the water”, waiting at the pier of the Pasak River. The huge barge provides simple but comfortable accommodation with shower and kitchen. We were offered fried rice and cold drinks by the friendly crew and headed to the confluence with the Menam River, where Wat Panangchoen is situated. Also, we passed a mosque, a church and Wat Buddhaisawan, one of the oldest temples of Ayutthaya. From there, we climbed on some bicycles and drove a short way through small villages to the ancient Portuguese settlement. What a difference to the rush hours in Bangkok. Back on the barge, we cruised along some small water canals to Bang Pa-In, the summer palace of Rama V, from where we drove back to Bangkok by minibus. We arrived there at 16.00, just in time for me to visit the PATA Headquarters at Siam Tower on Rama I Road to register for the next travel mart to come in Singapore on October 1-3, 2003. May God bless the local tourism industry. Contact: Reinhard Hohler, 3/1 Maneenoparat Soi 2, Chiang Mai 50200, Tel./Fax: 0066-5321-2967, E-mail: sara@cmnet.co.th 19 T H A I L A N D -Rundschau 1 / 2 0 0 4 Räuberische Fliegen im thailändischen Königspalast Stefan Kühne Gerne denke ich an meine Thailandreisen zurück, die ich im Auftrag der Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) als sogenannter Kurzzeitexperte für den biologischen Pflanzenschutz absolvierte. Bei der Bekämpfung von Schädlingen setzen die thailändischen Bauern hauptsächlich chemische Pflanzenschutzmittel ein. Deutschland unterstützt seit Beginn der 1990er Jahre Projekte, die zu einer langfristigen Reduzierung des Pflanzenschutzmitteleinsatzes beitragen sollen. 1998 erhielt ich die Aufgabe, innerhalb von 3 Wochen, deutsche Forschungsprojekte in diesem Bereich gleichen Insektengattung zuzuordnen. Demzufolge sind die Zuchtmethoden der Nützlinge vergleichbar und müssen nur an die spezifischen Bedingungen angepasst werden. Auf der ersten Reise in die Region berichtete ich von meiner Forschungsarbeit über räuberische Fliegen der Gattung Coenosia, die wie Stubenfliegen aussehen und die man in Gewächshäusern gegen wichtige Schädlinge wie z.B. Weiße Fliege oder Minierfliegen einsetzen kann. Im Oktober des darauffolgenden Jahres erhielt ich überraschend einen Anruf von dem GTZ- von der Südküste in Pattaya bis nach Chiang Mai im Norden des Landes zu begutachten und Vorträge über den biologischen Pflanzenschutz zu halten. Zuerst war ich mir sehr unsicher, ob die Erfahrungen aus Deutschland für meine thailändischen Kollegen überhaupt von Interesse sind. Es zeigte sich aber, dass trotz der anderen Klimaregion und unterschiedlicher landwirtschaftlicher Kulturen die Schädlingsgruppen sowie auch ihre natürlichen Gegenspieler vergleichbar mit den unseren sind. Zwar handelt es sich um andere Spezies, die an die besonderen subtropischen Bedingungen angepasst sind, aber es ist möglich, sie oftmals sogar der Beauftragten in Thailand, Herrn Dr. Maurer. Auf Bitten der thailändischen Regierung solle ich den königlichen Garten in Chiang Mai von einem Schädling befreien, der sich mehr und mehr ausbreitet und durch chemische Pflanzenschutzmittel nicht mehr zu stoppen ist. Weitere Informationen standen mir zu diesem Schädlingsproblem im Bhuping Palace leider nicht zur Verfügung. Eine Woche später bestieg ich das Flugzeug nach Bangkok mit einem sehr unwohlen Gefühl, waren doch sehr hohe Erwartungen in meine Fähigkeiten als Insektenkundler und Pflanzenschützer gesetzt worden. Von Bangkok ausgehend begleiteten mich 20 1 / 2 0 0 4 zwei thailändische Kollegen bei der weiteren Reise in die Bergregion von Chiangmai. Der königliche Garten ist ein Meisterwerk der Gartenbaukunst, den mehr als 100 Arbeitskräfte pflegen. Trotz der tropischen Pracht waren die Schäden an den Pflanzen nicht zu übersehen. In den Blättern konnte man deutlich braune Mienengänge erkennen und die Oberfläche war mit hellen Punkten bedeckt. Merkmale, die ich nur zu gut von Schäden durch Minierfliegen kannte. Die Fliegenweibchen legen ihre Eier in den Blättern ab, was zu hellen Pusteln führt. Nachdem die jungen Maden aus den Eiern geschlüpft sind, fressen sie die Minengänge in die Blätter ihrer Wirtspflanzen, Rußtaupilze dringen ein, die Pflanzen verkümmern. Als erstes errichtete ich ein improvisiertes Labor und packte meine Fanggeräte aus. Es handelte sich dabei um einen klassischen Insektenkescher, eine zwei Meter große, zeltartige Malaisefalle sowie mehrere gelbe Kunststoffschalen. Letztere werden mit Wasser und einigen Tropfen Spülmittel aufgefüllt und locken die Insekten aufgrund ihrer Farbe an, die dann in der Flüssigkeit konserviert werden. Die große Malaisefalle besteht aus einer zeltartigen Konstruktion aus Gaze, mit einer schwarzen Mittelwand und einem schräg abfallenden weißen Dach. An der Spitze befindet sich eine abnehmbare Fangflasche. Fliegende Insekten, die gegen die schwarze Mittelwand prallen, versuchen, wie an einer Fensterscheibe, nach oben zum Licht hin auszuweichen und werden durch das schräge Dach zur Öffnung in die Fangflasche geleitet. Die ersten Fangergebnisse bestätigten meine Vermutung, dass es sich bei dem Schädling um eine Minierfliege, wahrscheinlich sogar um die Art Liriomyza huidobrensis handelte. Später wurde meine Vermutung durch eine gründliche taxonomische Vergleichsuntersuchung bestätigt. Mir fiel ein Stein vom Herzen, denn ich wusste nun die Ursache des Übels. Anfang der 90er Jahre wurde dieser Schädling durch den weltweiten Handel mit Zierpflanzen auch nach Deutschland eingeschleppt und entwickelte sich innerhalb kürzester Zeit zu einer großen Plage in Gewächshäusern. Der Schädling war mit chemischen Pflanzenschutzmitteln nur schwer zu bekämpfen. Die Fähigkeit, in nur kurzer Zeit eine Resistenz gegen die eingesetzten Pestizide aufzubauen, sowie die mit dem Mitteleinsatz gleichzeitig verbundene Dezimierung der natürlichen Gegenspieler, verschärften die Probleme mit diesem Schädling. Eine langfristige Lösung zur Eindämmung der Schäden war in Deutschland nur durch ein ganzheitliches Pflanzenschutzkonzept möglich. Neben der Anwendung nützlingsschonender Pflan- T H A I L A N D - Rundschau zenschutzpräparate auf Neemöl-Basis wurden Schlupfwespen gezielt eingesetzt. Bei den weiteren Insektenfängen und Beobachtungen im Bhuping Palace stieß ich auf eine große Überraschung. Räuberische Fliegen der Gattung Coenosia, mit deren Biologie und Zucht ich mich in Deutschland seit nunmehr sechs Jahren beschäftigt hatte, saßen auf den Blättern verschiedener Pflanzen. Sie lauerten auf vorbei fliegende Minierfliegen, die sie im Flug ergriffen, um sie dann mit ihren speziellen Mundwerkzeugen zu töten und auszusaugen. Es handelte sich um die Art Coenosia exigua die erstmals Anfang des 20. Jahrhunderts im Rahmen einer englischen Expedition in die Region artmäßig beschrieben wurde. Die ebenfalls räuberischen Larven der Fliegen konnte ich in der Pflanzerde der Blumentöpfe nachweisen. Es handelte sich dabei um ein Gemisch aus Kokosfasern, Erdnussschalen und Kuhdung. Um die Entwicklungsmöglichkeiten in den Gewächshäusern für die nützlichen Insekten zu verbessern, haben wir Gräben in den Gewächshausboden gezogen, und mit dem Substrat aufgefüllt. Das Material ist locker und luftig – ein ideales Biotop für die bodenlebenden räuberischen Fliegenlarven. Die gelben Fangschalen erwiesen sich ebenfalls als effektiv, um die Minierfliegen zu fangen. Ein aufgelegtes Gazegitter verhindert dabei, dass die größeren Coenosia-Fliegen in der Flüssigkeit verenden. Dadurch kann auf die bisher verwendeten gelben Klebefolien, an denen auch die Coenosia-Fliegen massenhaft starben, verzichtet werden. Durch die Verflechtung dieser verschiedenartigen Maßnahmen sollte es in Zukunft möglich sein, die Gesundheit der Zierpflanzen in den königlichen Gärten zu sichern. Das hohe Ansehen des Königshauses könnte auch in Thailand dazu beitragen, biologische und integrierte Bekämpfungsmethoden von Schaderregern populärer zu machen und somit 21 T H A I L A N D -Rundschau den Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln weiter zu reduzieren. Inzwischen gibt es aus verschiedenen Ländern, wie z. B. Spanien, Italien, Portugal und der Türkei, Berichte über die Wirksamkeit dieser räuberischen Fliegengattung im biologischen Pflanzenschutz. Die international agierende, belgische Nützlingsfirma Biobest hat im Jahr 2003 mit der kommerziellen Zucht der Fliegen begonnen. 1 / 2 0 0 4 Für die sehr gute Zusammenarbeit und freundliche Unterstützung meiner Arbeit gilt mein herzlichster Dank Mr. Amnat Decha aus dem Bhuping Palace, Director Mr. Chuwit Sukprakarn, Mrs. Pimolporn Nanta, Mrs. Amporn Winotai, Mr. Korbkiati Bansiddhi und allen anderen Kollegen des DOE (Devision of Entomology and Zoology) sowie Herrn Dr. Maurer (GTZ). Priv.-Doz. Dr. Stefan Kühne, Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft, Institut für integrierten Pflanzenschutz, 14532 Kleinmachow 22 T H A I L A N D - Rundschau 1 / 2 0 0 4 Thailand in Presse und Internet Nach deutschen und internationalen Presse- und Agenturmeldungen von Veronika Selbach und Herr Dr. Johannes Hamhaber # Todesfälle durch Hühnergrippe: „Erst Ignoranz, dann Panik..“ Im vergangenen Jahr noch zog SARS die Blicke der Welt auf Südostasien. Ein neuer, aber bislang unter Kontrolle gehaltener Ausbruch erreicht nun annähernd nicht mehr das Medieninteresse, das statt dessen durch die in vielen Ländern der Region grassierende Hühnergrippe gefesselt wird. Die aggressive Krankheit ist bei direktem Kontakt auch auf Menschen übertragbar – mittlerweile sind über zehn Tote zu beklagen. Thailand ist nach Vietnam die am stärksten betroffene Nation. Auch in China oder Kambodscha und anderen Staaten breitet sich das Virus aus, während einige Länder der Region nach offiziellen Angaben noch frei von der Epidemie sind (so z.B. Myanmar). Zuletzt war die Hühnergrippe 1997 in Hongkong aufgetreten. In Thailand gilt die Gefahr als besonders groß innerhalb des „Hühnergürtels“ rund um Bangkok, in dem die meisten Geflügelfarmen des Landes produzieren. In allen Farmen, in denen die Hühnergrippe nachgewiesen wurde, wurde der gesamte Bestand notgeschlachtet und vernichtet – um eine weitere Ausbreitung zu verhindern, geschieht dies auch in umliegenden Farmen. Insgesamt wurden so in Thailand bis Anfang Februar 24 Millionen Tiere getötet. Die Regierung versprach den betroffenen Farmern Entschädigung. Für die Tötung und Beseitigung der Tiere werden auch das Militär und Strafgefangene eingesetzt. In den Elendsvierteln der Stadt allerdings, wo teilweise die Menschen mit den Tieren unter einem Dach leben, scheinen die Maßnahmen noch nicht zu greifen. Die Regierung hatte lange Zeit die Existenz und Ausbreitung der Krankheit in Thailand bestritten. Darüber hinaus warb Premierminister Thaksin Shinawatra mit seinem Kabinett noch Mitte Januar öffentlich für weiteren Konsum von Geflügelfleisch und ließ sich u.a. bei einer führenden Schnellrestaurant-Kette beim Verzehr ablichten. Am 22. Januar wurde das Auftreten der Vogelgrippe in Thailand erstmals bestätigt. Wenige Tage später, nach dem Tod zweier Jungen durch die Krankheit, versuchte die Regierung, verlorenes Vertrauen zurück zu gewinnen. PM Thaksin versprach, die Epidemie binnen eines Monats auszulöschen – ein wohl unmögliches Unterfangen, haben doch die Niederlande bei einem Ausbruch der Krankheit hierfür über fünf Monate benötigt. Die nationale Presse wirft der Regierung unter anderem vor, anders als noch bei der SARSEpidemie die Gesundheit der Bevölkerung wirtschaftlichen Interessen untergeordnet zu haben – Thailand ist der größte Geflügelexporteur der Region. So soll es bereits im November 2003 Hinweise auf die Vogelgrippe in Thailand gegeben haben. Auch die internationale Presse geht kritisch mit dem Premier in Gericht, so sieht ihn die Financial Times als „überfordert“, der Generalanzeiger wirft ihm „erst Ignoranz, dann panikartige Aktionen“ vor. Die Hühnergrippe ist eine Viruserkrankung von Geflügel, die in diesem Jahr mit einem besonders aggressiven Virenstamm (A-H5N1) um sich greift, der nicht nur für die ausgewachsenen oder Jungtiere, sondern sogar für die Embryonen in den Eiern tödlich verläuft. Das Virus ist in der Lage, von den Tieren auf den Menschen überzuwechseln, für den der Krankheitsverlauf ebenfalls oftmals tödlich endet. Typische Ansteckungswege sind direkter Kontakt mit dem Blut des Geflügels beim Schlachten oder mit dem Kot der Tiere, so dass die Risikogruppen vor allem Mitarbeiter in Geflügelfarmen und Schlachtereien sind. Dass besonders viele Kinder von der Krankheit betroffen sind, wird u.a. damit erklärt, dass diese beim Spielen in direkte Berührung mit Hühnerkot geraten. Das internationale Echo bezieht sich im Wesentlichen auf drei Bereiche: die Gesundheitsgefahr für den Menschen mit den möglichen Ausbreitungswegen der Krankheit, den internationalen Geflügel- und Fleischhandel, und nicht zuletzt den Tourismus in die betroffenen Länder. Im Moment geht die Weltgesundheitsorganisation davon aus, dass die Ansteckung nur vom Tier auf den Menschen erfolgen kann. Eine direkte Ansteckung von Mensch zu Mensch erscheint – entgegen eines solchen Verdachtsfalles in Vietnam – bisher als äußerst unwahrscheinlich. Allerdings besteht Sorge, dass das Grippevirus, das eine Krankheitswelle in Europa und den USA ausgelöst hat, mit dem Hühnergrippe-Virus mutieren könnte. Das Ergebnis wäre möglicherweise ein Virus mit der verheerenden gesundheitlichen Wirkung von A-H5N1 und der Fähigkeit zur direkten Übertragung durch Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch. Ein Impfstoff ist noch nicht in Sicht: aufgrund der letalen Wirkung auch auf Embryonen ist die Zucht und Produktion von Impfstoffen auf dem 23 T H A I L A N D -Rundschau bewährten Weg – in Hühnereiern – derzeit nicht möglich. Für Geschäftsreisende und Touristen mit Reiseziel Thailand wird die Gefahr einer Ansteckung als sehr gering angesehen. „Touristen spielen nicht im Hühnerkot und schlachten auch keine Vögel“, so der lapidare Kommentar von Herbert Schmitz, Tropenmediziner aus Hamburg. Eine Reisewarnung des auswärtigen Amts für Thailand wird daher derzeit nicht erwartet. Eine klassische Grippe-Impfung wird allerdings empfohlen. Ohne vorliegende Reisewarnung des Auswärtigen Amts werden von der Reiseveranstaltern auch die Kosten für Stornierungen von Reisen nach Thailand und andere betroffene Länder nicht erstattet. Die Tourismusbehörde in Bangkok rechnet aber bereits mit einem Rückgang der Besucherzahlen vor allem aus asiatischen Ländern wie China und Korea, aus denen etwa 20% der internationalen Reisegäste stammen. Buchungen aus Deutschland sind hingegen nicht rückläufig. Bereits im letzten Jahr waren die gesamten Besucherzahlen SARS um rund 3 % zurückgegangen. Währenddessen hat die EU, nach Japan zweitgrößter Abnehmer für Geflügelfleisch, ein Einfuhrverbot für thailändisches Geflügel und Fleisch verhängt, um die Ausbreitung des HühnergrippeVirus nach Europa zu verhindern. Derzeit wird derzeit auf dem Weltmarkt nach alternativen Produzenten gesucht. Ob dies mittel- bis längerfristig die thailändischen Exporte beeinträchtigt, ist noch nicht absehbar. Bangkok Post 23.-29.01.04, FAZ 29.02.04, www.tagesschau.de 02.02. und 03.02.04, Generalanzeiger 01.02.04, Süddeutsche Zeitung 05.02.04, Financial Times Deutschland 29.01.03, Independent 26.01.2004 u.a. # Konflikte im Süden Der Süden Thailands ist zu Beginn des Jahres von einer Welle der Gewalt erfasst worden. Brandstiftung, der Überfall auf ein Militärlager und Bombenanschläge beunruhigen und verunsichern die Regierung und die Bevölkerung in den betroffenen Provinzen. Zunächst als Überfälle von Banditen deklariert, sollen die Unruhen jetzt doch das Werk von Terroristen sein. In der Nacht zum 4. Januar hatten Dutzende Angreifer in der Provinz Narathiwat an der Grenze zu Malaysia 21 Schulen in Brand gesteckt und ein Militärlager der Streitkräfte gestürmt. Dabei wurden etwa 100 Schnellfeuergewehre entwendet und vier Soldaten getötet. In der Nachbarprovinz Pattani ereigneten sich am darauf folgenden Montag mehrere Bombenanschläge. Drei Polizisten kamen 24 1 / 2 0 0 4 bei dem Versuch die Bomben zu entschärfen ums Leben. Die thailändische Regierung schloss einen terroristischen Hintergrund zunächst aus und sprach von einer „inneren Angelegenheit“. Es solle sich um „bloßes Banditentum“ gehandelt haben. Thaksin Shinawatra kritisierte lediglich die Soldaten, die wegen ihrer Nachlässigkeit den Tod verdient hätten. Doch die Regierung musste inzwischen einräumen, dass hinter den Anschlägen vermutlich doch militante Separatisten stehen würden. Im Süden Thailands ist es in der Vergangenheit schon häufiger zu Unruhen zwischen der überwiegend muslimischen Bevölkerung und der Regierung gekommen. Genannt wird im Zusammenhang mit der jüngsten Gewaltserie die Organisation „Mudschaheddin Pattani“, die Unterstützung aus dem benachbarten Malaysia erhalten soll, wo möglicherweise Kontakte zum Terrornetzwerk al-Quaida unterhalten werden. Thaksin spricht denn auch mittlerweile von einem „deutlichen Wecksignal“ und wirft den Betroffenen vor Ort vor, „Bedrohungsszenarien einfach verschlafen“ zu haben. Er ordnete eine Sieben-Tages-Frist an, innerhalb der die für die jüngsten Attacken Verantwortlichen gefasst werden sollten. Drei Minister sind dazu abgestellt worden, die Vorfälle zu untersuchen und aufzuklären – gelungen ist es bislang nicht. Als „Sicherheitsmaßnahme“ hat man in den südlichen Provinzen jedoch den Ausnahmezustand verhängt und führt mit Malaysia verstärkte gemeinsame Grenzkontrollen durch. Oppositionspolitiker – darunter Expremier Chuan Leekpai von der Demokratischen Partei – werfen der Regierung Thaksin vor, die Lage im Süden des Landes bislang völlig verkannt zu haben. Sie warnen allerdings vor vorschnellen Verhaftungen ohne ausreichende Beweise. Dies – so ihre Argumentation – würde die ohnehin schon vorherrschenden Vorbehalte der muslimischen Bevölkerung gegenüber dem Staat bzw. seinen Vertretern nur weiter verstärken. Die thailändischen Muslime ihrerseits wehren sich dagegen, mit militanten Islamisten in einen Topf geworfen zu werden. Für die Regierung könnte sich die Lage im Süden zu einer schwierigen sicherheitspolitischen Frage entwickeln. Als Gegenmaßnahme will Thaksin auf ein alt bekanntes Mittel zurückgreifen: In einer wöchentlichen Radioansprache Ende Januar kündigte er an, die wirtschaftliche Entwicklung im überwiegend armen Süden vorantreiben zu wollen. (Süddeutsche Zeitung, 05./06.01.04; Neue Zürcher Zeitung 05.01.04; junge Welt 12.01.04; Die Tageszeitung, 13.01.04; Bangkok Post 28.01.04) 1 / 2 0 0 4 # Reis bleibt den Thais: Kein US-Patent für Jasminreis In Thailand haben sich im vergangenen Jahr Stimmen gegen das IRRI (International Rice Research Institute) gehäuft, die dem Institut vorwarfen, in den 90er Jahren Biopiraterie unterstützt zu haben. Den Hintergrund bildet die Versendung von Proben der weltweit beliebten thailändischen Jasminreissorte Hom-Mali nach Florida. An sich ist an diesem Vorgang nichts besonderes, hätte der Empfänger – der Genetiker Chris Deren – einen MTA-Vertrag (Material Transfer Agreement) unterzeichnet, der eine kommerzielle Nutzung der Reissorte ausschließt. Dies war jedoch nicht geschehen und Deren konnte ohne Vertrag beginnen, den Jasminreis an die klimatischen Bedingungen Nordamerikas anzupassen. Für Thailands Bauern käme das Gelingen einer Katastrophe gleich, exportieren sie doch jährlich Jasminreis im Wert von 120 Millionen Dollar in die USA. Inzwischen haben sich die Gemüter jedoch wieder beruhigt und die Tatsache, dass der Reis damals ohne Vertrag außer Landes verschickt wurde, ist als Versehen eines Mitarbeiters eingeräumt worden. Auch hat Deren den Vertrag inzwischen nachträglich freiwillig anerkannt. (Die Tageszeitung, 02.01.04) # One-Two-Go: Billigfluglinien boomen in Thailand Neben anderen südostasiatischen Ländern wie Malaysia, Indonesien und Singapur wird auch Thailand das Geschäftsmodell der Billigfluglinien aufgreifen. Obwohl der Markt stark reguliert ist und Verkehrsrechte schwerer zu bekommen sind als vergleichsweise in Europa, fechten diese und andere theoretische Vorbehalte die Gründer der neuen Fluglinien nicht an. „Wir haben das Wachstum und den Erfolg der Billigfluglinien in Europa und in den USA studiert“, sagt z.B. Singapore-Airlines-Chef Chew Choon Seng. „Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass das Geschäftsmodell auch hier Erfolg haben kann.“ So werden allein in Thailand in diesem Jahr drei Fluggesellschaften Billigflüge auf Strecken von bis zu vier Flugstunden anbieten: ‚One-Two-Go’ fliegt bereits auf Inlandsstrecken und plant mittelfristig die Übernahme von zwölf weiteren Flugzeugen. Flüge nach Myanmar und Malaysia sind ebenfalls geplant. Auch der von Premierminister Thaksin Shinawatra gegründete Telekommuniationskonzern Shin Corporation will zusammen mit Air Asia aus Malaysia eine neue Inlandsfluggesellschaft in Thailand starten. Und Thai Airways wird voraussichtlich im April einen Ableger namens Sky Asia in den Himmel schicken. An diesem T H A I L A N D - Rundschau Projekt könnte sich auch der Pionier der Billigflieger in Asien, der Australier Richard Branson, mit seinem Carrier Virgin Blue beteiligen. Doch neben der derzeitigen Euphorie für die „Billigflugbewegung“ gibt es auch kritische Stimmen, die vor einem Überangebot auf dem Markt warnen. (Financial Times Deutschland, 09.01.04) # Meditation gegen Müdigkeit: buddhistische Crash-Kurse für thailändische Beamte 300.000 Beamte und Angestellte in Staatsunternehmen sollen nach dem Willen der Regierung künftig buddhistische Crashkurse absolvieren, um ihre geistigen Fähigkeiten und ihre Konzentration zu fördern. Das Kabinett hat beschlossen, dass alle Staatsdiener künftig jedes Jahr einen staatlich finanzierten drei- bis achttägigen Meditationskurs in einem der zahlreichen buddhistischen Tempel des Landes besuchen können. Gegen Vorlage eines Teilnahmezertifikats gilt der Kursbesuch als bezahlte Dienstreise. (Frankfurter Allgemeine Zeitung, 20.01.04; Berliner Zeitung, 21.01.04) # Scharfer Wettbewerb: Chilis bis zur Ohnmacht Einmal im Jahr treffen sich in der Provinz Nakhon Ratchasima besonders schärferesistente Thais zum Chilischoten-Wettessen. Die Teilnehmer müssen innerhalb von 12 Minuten so viele Chilis hinunterschlingen wie möglich. Dabei wird ihnen während des Wettbewerbs nur ein Glas Wasser gereicht, um den brennenden Rachen zu kühlen. Der diesjährige Wettstreit endete für eine Teilnehmerin jedoch im Krankenhaus. Sie war, nachdem sie einen Teil ihrer Portion des höllisch scharfen roten Gemüses verspeist hatte, ohnmächtig zusammengebrochen. Nach einer kurzen Behandlung konnte sie die Klinik jedoch wieder verlassen. Sieger wurde zum zwölften Mal der Chilibauer Prachuap Mungkratung-klang (42). Er schaffte 230 Gramm. „Ich liebe Chilis und werde bei jedem Wettkampf dabei sein. Niemand kann mich schlagen“, lautete sein Kommentar nach dem Wettbewerb. (Ostsee Zeitung, 03.02.04; Sächsische Zeitung, 02.02.04; Süddeutsche Zeitung, 03.02.04) # Zu Ehren der Königin: Weltrekord im Fallschirmspringen Zu Ehren von Königin Sirikit sind am 24. Januar 672 Fallschirmspringer aus 42 Ländern über Bangkok abgesprungen. Nach Angaben der Veranstalter haben die Sportler damit einen neuen Weltrekord aufgestellt. Dieser wurde bis dahin von 588 25 T H A I L A N D -Rundschau Springern gehalten, die 2000 über Rio de Janeiro ihre Fallschirme geöffnet hatten. Die thailändische Königin wird in diesem Jahr 72 und vollendet nach buddhistischer Tradition ihren 6. Lebensabschnitt. Die Zahl der Fallschirmspringer hat also symbolischen Charakter. In rund 2100 Metern Höhe abgesprungen landeten die meisten Akteure planmäßig nahe dem Palast. Mindestens drei mussten jedoch mit Verletzungen in ein Krankenhaus eingeliefert werden. (Ostsee Zeitung, 26.01.04) # Letzte Rettung: Zahnersatz für Elefantenkuh Zum ersten Mal hat ein Elefant in Thailand ein künstliches Gebiss bekommen. Der Elefantenkuh Morakot, die andernfalls hätte verhungern müssen, wurden 15 cm lange Backenzähne aus Stahl, Silikon und Plastik eingesetzt. Vorher war Morakot mehrmals vor Schwäche zusammengebrochen, nachdem ihr die letzten Zähne ihres vierten natürlichen Gebisses ausgefallen waren und sie nur noch mit Infusionen, Antibiotika und Vitaminen am Leben erhalten werden konnte. Unter Narkose passte der Tierarzt Somsak Jitniyom dem Dickhäuter den Zahnersatz an. Anschließend musste die Elefantenkuh einige Tage zur Beobachtung in einem Wildpark in der westlichen Provinz Kanchanaburi verbringen. Über 10 Prozent der 2.500 domestizierten Elefanten Thailands sind wegen Zahnausfall und dem nachfolgend drohenden Verhungern gefährdet. (Spiegel Online, 07.01.04; Berliner Zeitung, 08.01.04) # Das sündige Bangkok vor dem Aus? – Die Regierung lässt aufräumen Sex, Alkohol, Drogen und gefälschte Luxuswaren, ein Bild das Bangkokkundige problemlos und sicherlich nicht unbegründet auf die Metropole übertragen konnten – jedenfalls bis jetzt. Denn Premier Thaksin Shinawatra und seine Regierung lassen inzwischen keinen Zweifel mehr daran, dass sie es ernst meinen mit ihrer Kampagne für eine „neue soziale Ordnung“ im Land. Nach den Schlagzeilen um den „Krieg gegen Drogen“ im vergangenen Jahr hat die Regierung nämlich jetzt die weltbekannte Rotlichtszene ins Visier genommen. So haben Polizisten bereits begonnen, bei Razzien Touristen und thailändische Gäste aus Bangkoks Szenediskotheken auf Drogenkonsum zu testen. Zivile und uniformierte Beamte wachen mittlerweile in Go-Go-Bars darüber, dass ein Erlass gegen das Oben-Ohne-Tanzen eingehalten wird. Und wird auf Schönheitswettbewerben zu 26 1 / 2 0 0 4 viel nackte Haut gezeigt, droht den Veranstaltern massiver Ärger. „Wir müssen all diese gesellschaftlichen Krankheiten heilen“, wird der frühere Polizist Thaksin zitiert, der in seinem jüngsten Schachzug eine Überprüfung der Sperrstunde fordert. Seine Pläne, diese „zum Schutz der Jugend“ von derzeit 2.00 Uhr auf Mitternacht vorzuverlegen, stößt bei den Bar- und Nachtclubbesitzern jedoch auf Widerstand. Von den häufigen Razzien ohnehin bereits genervt, befürchten sie massive Umsatzeinbußen. Geschäftsleute sorgen sich, dass viele der jährlich rund 10 Millionen Touristen vergrault werden könnten. „Wir leiden schon jetzt unter der Sperrstunde um 2.00 Uhr“, sagt Somyos Suthangkura, Präsident des UnterhaltungsstättenVerbandes. „Die Leute kommen erst um 23.00 Uhr in die Cafes. Wenn wir um Mitternacht schließen müssen, können wird das Geschäft vergessen.“ Bis zu eine Million Jobs in der Branche stünden auf dem Spiel. Thailands politische Elite hat ebenfalls Widerstand angekündigt. „Die sogenannte Kampagne für die soziale Ordnung sollte sich um andere Dinge kümmern“, kritisiert Senator Kraisak Choonhavan. „Ein Beispiel wären die TV-Werbung oder große Reklametafeln, die die Leute zu exzessivem Konsum verlocken.“ Allerdings ist Thaksins Regierung auch auf diesem Gebiet bereits aktiv. So sorgt eine Zensur im Fernsehen dafür, dass die Gesichter von Rauchern nur noch verschwommen gezeigt werden. (Kölnische Rundschau, 26.01.04; Ostsee-Zeitung, 24./25.01.04) # Internethinweise Die ersten Hinweise auf Web-Seiten sollen zunächst den Internetauftritten von Zeitungen gehören, die den schnellen Zugriff auf neue Nachrichten in und über Thailand ermöglichen. Die beiden thailändischen Zeitungen, mit der größten nationalen und internationalen Wirkung sind die Nation und die Bangkok Post. Mit englischsprachiger Präsentation werden sie auch international wahrgenommen. Auf sie wird auch aus dem Internet verwiesen, insbesondere aus Zeitschriftenlisten zur internationalen Presse. Demgegenüber erscheint die Daily News in thailändischer Sprache: http://www.bangkokpost.net http://www.nationmultimedia.com http://www.dailynews.co.th Aus aktuellem Anlass findet sich hier auch eine spezielle Seite zur Hühnergrippe in Thailand, in der anhand der wichtigsten bisherigen Artikel der T H A I L A N D - Rundschau 1 / 2 0 0 4 Verlauf der Krankheit, die Reaktionen der Politik und das Medienecho nachverfolgt werden können: ton Post, die länderspezifische Seiten, und damit auch eine spezielle Thailand-Seite anbietet: http://www.nationmultimedia.com/specials/birdflu/ http://www.washingtonpost.com/wpdyn/world/asia/southeastasia/thailand/ Als ein erstes Beispiel für die Darstellung Thailands in der internationalen Presse: Die Washing- Neues Schrifttum zu Thailand und Südostasien: Literaturhinweise und Kurzkommentare Ronald Hill (2002): Southeast Asia. People, Land and Economy. Crows Nest (Allen & Unwin). Angesichts einer inzwischen großen Vielfalt an länderkundlich-regionalwissenschaftlichen Gesamtdarstellungen zu Südostasien im englischsprachigen Raum mag sich der Leser die Frage stellen, wie sich eine auf den ersten Blick anscheinend „nur weitere“ Regionalkunde positionieren kann. Das erste Hineinlesen macht schnell deutlich: Wie keine andere aktuell verfügbare Überblicksarbeit zur Großregion bietet der vorliegende Band auf ca. 310 Seiten eine sehr kompakte, kenntnisreiche, zugleich spannend geschriebene Analyse der Gegenwartsstrukturen. Dabei wurde in klassischer Manier einer Regionaldarstellung ein bewährter Aufbau gewählt: Bevölkerungsstrukturen und –dynamik, naturräumliche Grundlagen, Klimaverhältnisse, Flora und Fauna – und anschließend ökonomische Systeme und ihre Veränderungen, Landwirtschaft, Industrie und Handel sowie die Urbanisierungsfrage sind bestens aufgearbeitet und mit einer Vielzahl von Karten und Tabellen angereichert. Auf der Grundlage dieses systematischen Überblicks sind Studierende und Lehrende ebenso rundherum informiert wie der bewandertere Laie – der sich nur durch den (wirklich flüssig formulierten) englischen Text leiten lassen muss. $ Monica Lindberg Falk (2002): Making Fields of Merit. Buddhist Nuns Challenge Gendered Orders in Thailand. Dissertation Göteborg. Göteborg University, Department of Social Anthropology. Die Doktorarbeit untersucht die vielfältigen Verbindungen und Interaktionen zwischen Religion und sozialem Geschlecht (Gender) in Thailand – und dies aus der Sicht der Nonnen (mae chiis), ihrer Lebensweisen, Arbeit und Bedeutung im thailändischen Buddhismus. Dabei spielen der ungeheure soziale Wandel der Lebensverhältnisse in Thailand, besonders aber die veränderten Rollenwahrnehmungen und –bedeutungen, die sich verändernden Beziehungen zwischen der mae chiis und ihrem sozialen Umfeld die zentrale Rolle im Werk. Dennoch wäre es zu kurz gegriffen, externen sozioökonomischen Wandel allein verantwortlich zu machen für Sinn, Veränderung und Weiterentwicklung. „For most mae chiis, religious life is expressed as meaningful in itself. Thai women who aspire to become nuns have to be firm in their decisions and they usually make strenuous efforts to reach their goal. A celibate, single life is chosen in preference to married life with children, which they consider to be filled with suffering and attachments and to therefore a hindrance to spiritual development.” (S. 255). Die Rolle der weiterführenden Bildung, die Entwicklung und Gestaltung religiösen Raums („mae chiis at nunneries, together with the laity, create new orders, and become fields of merit for the lay people“, S. 259), die Überschreitung geschlechtergebundener Aktivitäten in der Verbreiterung des Glaubens im thailändischen Buddhismus sind Themen dieser höchst sorgfältigen und anregenden Dissertation, die weit über den speziellen Fokus der vorliegenden Arbeit hinaus behandelt und hinterfragt werden. So wird unter anderem festgehalten: „The nuns consider women and men to have the same potential to transcend gender. … Moreover, the mae chiis do not agree with the widespread notion that only men can reach nibbana but were convinced that women could also attain the ultimate Buddhist goal” (S. 261). Entsprechend schließt die Autorin mit dem weiterführenden Blick auf die Forschungsdesiderata: „The nuns deserve our seri- 27 T H A I L A N D -Rundschau 1 / 2 0 0 4 ous consideration since they are important links in our understanding of contemporary Buddhist societies.” (S. 262). ligten und Verantwortlichen vor, eine lesenswerte Anthologie von Betrachtungen zu vier Jahrezehnten deutsch-thailändischer Zusammenarbeit. $ $ Olli-Pekka Ruohomäki (1999): Fishermen No More? Livelihood and Environment in Southern Thai Maritime Villages. Studies in Contemporary Thailand 8. Bangkok (White Lotus) Ein Fischer beschreibt in einem Interview: „In the old days life wasn´t easy either. We had to use sails to move around, but the sea was full of fish. The sea gave us the food we needed, if there was no rice them we´d exchange four kilos of fish for one kilo of rice. These days life has changed a lot. There are trawlers, tourists, the gypsum pier, shrimp farms …. oh, many things. The environment has changed, but not only the environment, daily life has changed. These days you have to buy this and buy that. If you don´t have any money then life is difficult. At the same time there are new opportunities around. You can experience the outside world. Kids these days know a lot more about the outside world than we used to know at their age.” (Ruohomäki 1999: 2). Ein ungeheuer spannendes Buch! Auf ungewöhnliche Weise eröffnet es tiefe Einblicke in die vielfachen gegenwärtigen Veränderungen der Lebensweisen zweier südthailändischer Gemeinschaften an der Andamanensee – vor dem Hintergrund der weitergreifenden politischen und wirtschaftlichen Veränderungen in Thailand, widergespiegelt in dem alltäglichen Leben der Menschen auf lokaler Ebene. Dabei geht es um Fragen wie: „Auf welcher wirtschaftlichen Basis steht das Leben der Fischer?“, „Wie veränderten sich traditionelle Wirtschaftsgrundlagen?“, „Welche Konsequenzen haben die wirtschaftlichen Veränderungen für das alltägliche Leben, für die Einkommensquellen, die sozialen Verhältnisse?“, „Welchen Optionen und Problemen stehen die Dorfbewohner gegenüber und wie begegnen sie ihnen?“ und „Wie wird die Zukunft der Fischer aussehen können?“. Phakinee W. Solstad (2002): The Thai Seasons. Bangkok. Ein nettes, kleines, lustig in Farbe illustriertes Kinderbilderbuch, welches die thailändischen Jahreszeiten nahebringt – mit anhängenden Übersetzungen der wichtigsten, verwendeten englischen Worte ins Thailändische. $ Thai Künstler um Goethe. 40 Jahre kultureller Austausch. Bangkok 2000 (White Lotus). 40 Jahre Goethe-Institut in Bangkok = 40 Jahre kultureller Austausch mit verschiedensten Facetten von Kunst, Musik, Theater/Pantomime und Film. Zu diesem Jubiläum liegt ein sorgfältig gestalteter, schöner Band mit Einblicken, historischen Dokumenten, reich mit Farbbildern und –darstellungen ausgestattet, vor allem aber einer Vielzahl von Einzelbeiträgen von Künstlern und Darstellern, Betei- 28 $ Tiziano Terzani (2000): Fliegen ohne Flügel. Eine Reise zu Asiens Mysterien. München (Frederking & Thaler). „Weil ihm einst ein alter Chinese einen Flugzeugabsturz vorausgesagt hat, entschließt sich Tiziano Terzani zur Neubegegnung mit einer vertrauten Region. Mit allem, was keine Flügel hat, reist er ein Jahr lang durch Südostasien und – über China, die Mongolei und Sibirien – nach Europa. Auf dem Seeweg geht es schließlich zurück nach Singapur. Während dieser großen Reise erspürt der Autor einen völlig neuen Lebensrhythmus. Ohne Zeitdruck kommt Terzani doch überall rechtzeitig an, vor allem in den Herzen der Menschen, die er unterwegs trifft.“ (Buchrückentext) $ Bangkok by Night. Map´n´Guide. Groovy map. Bangkok 2002. Bangkok hat viele Gesichter! – ein banaler Satz für alle in Bangkok lebenden Expatriats, alle in Bangkok Reisenden, alle, die begierig sind, neue Facetten und Einblicke zu erschließen. Nun gibt es auch eigene Karten zum Entdecken-Helfen. Anregungen zum abendlichen Speisen und Dinieren, Tips für die Abendunterhaltung und das umfassende Entertainment, aber auch weitgehend „normale Sehenswürdigkeiten“ („groovy stuff“, wozu auf der Karte dann etwa die Neilsen Hays Library, das Jim Thompson House, die Siam Society oder das Ratchdamnern Boxing Stadium zu finden sind) sind eingetragen in einen recht griffigen Stadtplan – besonderer thematischer Ausrichtung eben. Auch die Unterhaltungs- und Spassgesellschaft braucht ihre Orte. $ T H A I L A N D - Rundschau 1 / 2 0 0 4 Thailand, Vietnam, Laos & Cambodia Road Atlas. 1:1.000.000. Hawthorn 2000 (Lonely Planet). Endlich ein handlicher, gut lesbarer, mit Straßennummern versehener, farbig-üppig ausgestatteter und für „westliche“ Reisende in gewohnter Weise aufgezogener Straßenatlas, gerade einmal handspannenhoch und kartographisch bestens ausgestattet! Durch Mehrfarbendruck scheint das Höhenrelief gut erkennbar durch, eingetragen sind Hinweise auf Sehenswürdigkeiten. Zu den wichtigsten Inseln finden sich ebenso wie zu größeren Städten eigene kleine Karten(vergrößerungen); Karten der Eisenbahnstationen sind ebenso beigegeben wie ein kleines Glossar und Ortsregister. Höchst hilfreich und verwendungsfreundlich! Frauke Kraas, Köln Rezensionen in der THAILAND-Rundschau Jonathan Rigg: Southeast Asia. The human landscape of modernization and development. London and New York: Routledge, 1997. 326 pages, several maps, figures, diagrams and photos. ISBN 0-415-13921-X (pbk), 2nd edition 2002, 31,77 Euro. This remarkable book closes a gap in the perception and analysis of recent development achievements and problems in Southeast Asia – as it joins different perspectives: a modern „regional geography of development, and a regionallyrooted development geography” (p. xx), foreign and endogenous ideas of development as well as perspectives from urban, cultural, economic and political sciences. The author makes clear that and inhowfar modernization and development in Southeast Asia take place in different places, with different paces, through different actors and decisions – adding: „although unfashionable in many quarters of the academic community” (p. 286) and: „The tendency is to see development (as modernization) itself as the problem, rather than as a solution to the problem of underdevelopment” (p. 286). He underlines that in distinction to other scientific communities worldwide it is notable that Southeast Asia „is notably lacking in truly indigenous, radical visions of development and modernization” (p. 65). Against this developmental background the basic concept of the book concentrates in four parts on „Southeast Asian development: the conceptual landscape of dissent”, „Marginal people and marginal lives: the ´excluded´, „Change and interaction in the rural and urban worlds” and – bringing together the three previous parts: „Chas- ing the wind: modernization and development in Southeast Asia”. In the first part of the book the different judgements on the so-called „Asian Miracle” are discussed, the question of different notions of concepts like „development” or „sustainability” within different cultural settings is raised and various ideas of „alternative development” (including approaches like the „Asian Way”, p. 5963) are compared – laying substantial ground for multi-perspective perceptions and explanations in the following chapters. The statement „It is the synthesis of the imported with the local, the overlaying of the indigenous with the exogenous, that creativity – and originality – has occurred” (p. 66) summarizes inhowfar the recent developments in Southeast Asia need to be understood in comparative, multi-dimensional perspective.The second part of the book takes a close look at aspects of geographical exclusion, rural-urban inequalities and disparities as well as uneven development. Taking the given problems of identifying poverty and categorizing the poor, the author – while giving many examples out of wide field experiences – underlines the necessity of understanding the situations from within: „The poor (as well as the middle and rich) set their own standards of poverty, deprivation or exclusion – creating, in the process, emic poverty ´lines´ or wealth rankings” (p. 112). Using „exclusion”, for instance, he demands to thoroughly analyze and understand contexts and meanings: „´Exclusion is often used in an all-embracing way to highlight the mal-effects of modernization. Yet when it comes to specifics, the word 29 T H A I L A N D -Rundschau loses its usefulness. … It categorizes people and fails to explore adequately the ways in which people struggle against, and resist, such depictions” (p. 148). Similar considerations have to be taken into account for plenty of other phenomena of change in Southeast Asia. Rural-urban dynamics, i.e. interaction, modernization and transformation processes, are focused at in the third part: Here the tremendous changes in agriculture, the rural villages, industrial performance and urban functions as well as rural-urban interactions and dependencies are questioned. While stressing: „The notion that there are distinct and separate worlds … is shown to be deeply flawed as more and more people, and with greater frequency, cross the ´divide´ between the two” (p. 153), the author gives several proofs in this chapter for the summary that „the process of ´change´ - one is chary to use the terms ´modernization´ or ´development´ - which is not just complex in time and space, but also subject to multiple interpretations given different cultural and ideological backdrops.” (p. 154).Part IV brings together the major ideas of the three previous parts, while looking more closely to the winners and losers in the „landscape of modernization and impoverishment” (p. 279) in Southeast Asia. Apart from valuable „unfashionable” perceptions and remarks – which set the unique concept – the book offers an excellent mixture of facts, background information, statements and conclusions, enriched with numerous useful material (maps, diagrams, tables and inset boxes) and wellchosen references in a highly readable style. Frauke Kraas, Köln Die Rezension wurde verfasst fuer das Internationale Asienforum (Heft 1-2/2004); erneuter Abdruck mit freundlicher Genehmigung der Herausgeber. $ Vergessen wir den ISAN nicht! Es ist immer wieder gut, sich an die Region ISAN zu erinnern, jene Gegend im Nordosten Thailands, in der rund 15 Mio. Menschen leben, wo die Bedingungen noch oft so sind, wie in ganz Thailand vor 30, 40 Jahren, wo es abwechselnd lange regnet oder große Dürre herrscht, wo mit Lao eine etwas andere Sprache gesprochen wird und trotz einiger industriell sich entwickelnder „Inseln“ immer noch die meisten Menschen relativ arm in der Landwirtschaft leben und arbeiten. 30 1 / 2 0 0 4 Gern erinnern wir uns an die beeindruckende Photoausstellung, die im Jahre 2002 auf der DTG-Feier zum 40jährigen Jubiläum in Bonn durch Eckard Wörner und Dieter Schwerdtle unter dem Titel „Feierabend in Ban Tscha-Om“ präsentiert wurde und beeindruckende Bilder aus dem Isan umfaßte, die jedermann faszinierten und in ihren Bann rissen. Einige der Photos wurden ja auch in der Sonderausgabe der ThailandRundschau vom März 2002 abgedruckt und können so immer wieder betrachtet werden. Oder wir erinnern uns an das Projekt „Kinder des Isan“ , das ab 1989 - in erster Linie getragen von dem außerordentlichen Einsatz unserer Mitglieder Malve und Dr. Gunther Fuhrmann aus Alfter - in Thailand ( im Kreis Kaeng Khro in der Provinz Chayapum ) den Versuch unternommen hat, durch ein Engagement im Bildungssektor jenen Teufelskreis zu durchbrechen, der aus Armut, mangelnder Bildung, fehlenden Partizipationsmöglichkeiten, mangelndem Einfluß, Subsistenzwirtschaft, Armut besteht und nur über eine aus der Teilhabe am gesamtgesellschaftlichen Leben, der Zivilgesellschaft, der Wahrnehmung von Pflichten und Rechten sich ergebenden Sozialstruktur (Sozialer Wandel) nachhaltig verändet werden kann. Seinerzeit gab es eine große Unterstützung aus dem Kreis der DTGMitglieder, gab es Patenschaften, Stipendien, Besuche im Feld, Kontaktgespräche, Unterstützergruppen in Bangkok wie in Deutschland. Man wüßte gern, ob es über die seinerzeit geförderten Menschen Informationen gibt, ob man weiß, was sie heute tun....? Soviel zur Vorrede, soviel zur immer wieder notwendigen Erinnerung, um auf eine sehr schöne Buchbesprechung von Martin Schalbruch überzuleiten, die sich mit einem „literarischen Reiseführer“ beschäftigt, der Ende 2003 erschienen ist: Arnd D. Kumerloeve, Köln Detlev F. Neufert, Hg. 2003. Isan, My Love. Ein literarischer Reiseführer mit ausgewählten Touren. Berlin: Paleo Books Unter der mittlerweile nicht mehr ganz unbeträchtlichen Zahl an Reiseführern über Thailand befindet sich seit Kurzem eine Besonderheit, ein literarischer Reiseführer durch den Nordosten Thailands. Er hat ein handliches Taschenformat und besteht aus zwei Teilen: einem 127 Seiten umfassenden Brevier mit zumeist literarischen Texten – sowohl deutschen Originalbeiträgen als auch Übersetzungen aus dem Thai – , und einem separaten, in der Innentasche des Umschlags 1 / 2 0 0 4 steckenden Beiheft mit 14 Reisevorschlägen, inklusive Übernachtungsempfehlungen, einem Festkalender, einer kleinen Überblickskarte und den unvermeidlichen Do’s & Dont’s. Es handelt sich, so macht Juthamas Siriwan im ersten Beitrag des Bandes deutlich, um einen Reisebegleiter für Urlauber, denen der Begriff der Bildungsreise noch etwas sagt. Die Autorin kennzeichnet den idealen Reisenden als einen Suchenden und einen Findenden – und einen in schönster bürgerlicher Art gut Vorbereiteten. Was er sucht, sind seine Träume von einer fremden Kultur und was er im Nordosten Thailands findet, sind, so Juthamas, Menschen von tiefer Herzlichkeit, denen Ehrlichkeit, Treue, Aufrichtigkeit, Familiensinn und Aufopferung noch etwas bedeutet, die Freude an Tanz und Musik haben, die eine Verbindung von weiser Melancholie und aufschäumender Lebensfreude Wirklichkeit werden lassen. So mag denn, denkt man sich, der von seiner Teilnahme an der diskursiven Streitkultur ermüdete und nach Harmonie und Ganzheitlichkeit dürstende moderne Mensch im Isan Labsal und Erquickung finden. Denn offenbar gibt es sie hier noch: die edlen Wilden, die in puncto Menschlichkeit bekanntlich viel zivilisierter sind als die vereinsamten Luxuswesen aus dem industrialisierten Westen, die eine Flugreise in ihr imaginiertes verlorenes Paradies gebucht haben. Die Wirklichkeit sieht selbstverständlich anders aus, aber als Gouverneurin der Tourism Authority of Thailand sei Juthamas Siriwan dieses werbende Gemälde der Nordostprovinz Thailands gestattet. Ein etwas genaueres Bild des Lebens im Nordostens zeichnet Kampun Bunthawie in dem umfangreichsten und an zentraler Stelle des Reiseführers abgedruckten Text Kindheit, einem Ausschnitt aus seinem Roman Luk Isan (Ein Kind des Nordostens, nicht, wie es im Anmerkungsteil zu den Autoren heißt, Eine Kindheit im Isan). Die Fremden, denen die Menschen des Nordostens laut Juthamas Siriwan soviel Aufgeschlossenheit entgegenbringen, treten hier in Gestalt eines vietnamesischen Händlers und eines chinesischen Kaufmanns auf. Ihnen aber gilt die Sympathie der „Isaner“ nicht. Die in dem Textausschnitt geschilderte Eroberung des Mädchens Kamgong durch den Burschen Chun liest sich ein bißchen zu harmlos. Denn die Bitten des Mädchens um eine ordnungsgemäße Brautwerbung werden durch eine mit körperlicher Überlegenheit bewerkstelligte Verführung beantwortet. Der allgegenwärtigen Dorfgemeinschaft bleibt das selbstverständlich nicht verborgen. Die T H A I L A N D - Rundschau Dumme aber ist, wie immer, die junge Frau; sie hat nicht aufgepaßt und einen Büffel ins Haus gelassen. Prägnanter als diese kleine Kostprobe aus Luk Isan ist die Parabel Die Gunst des Himmels von Khamsing Srinawk. Hier wird deutlich, daß auch im Isan das Leben in Armut nicht immer nur die guten Eigenschaften eines Menschen zutage fördert. Die anderen Texte der thailändischen Autoren thematisieren im wesentlichen den Einbruch der Moderne in eine angeblich intakte ländliche Gemeinschaft. Da ist der Mahout, der seinen geliebten Elefanten in den Dschungel der Großstadt Bangkok führen muß, um dort ein wenig Geld zu verdienen, weil der Raubbau an den Wäldern Thailands die Elefanten und ihre Hüter hat arbeitslos werden lassen (Heimkehr von Suphasiri Chanintwong). Oder der Gärtner Pläu, der in Bangkok für einen reichen Geschäftsmann arbeitet und gerne dessen Chauffeur werden möchte. Er wird ob dieses Wunsches nur ausgelacht, denn er hat, wie er mit entwaffnender Naivität offenbart, noch nie ein Auto gefahren (Die zweite Falle von Sitha Pinitpuwadol alias Watcharawan). Pira Sudham ist der vielleicht bekannteste thailändische Autor, da er auf Englisch schreibt. In Ein Bauer und seine Frau erzählt er eine Art Philemon und Baucis-Geschichte aus dem Isan. Ein heimatverbundenes, alterndes Paar, das seine Kinder in die Touristenzentren und ins Ausland verloren hat, hält in zwei getrennten inneren Monologen Rückschau auf das eigene Leben. Mann und Frau kommen, jeder für sich, zu dem Ergebnis, daß nicht nur sie, sondern auch ihre Werte und die Mechanismen ihrer dörflichen Gemeinschaft alt geworden sind. Wehmütig, aber nicht unglücklich oder verzweifelt, konstatieren sie ihre stumme Übereinstimmung und die Verbundenheit mit ihrem Land. Zwei der deutschen Texte stammen von dem Herausgeber Detlev F. Neufert. Der eine schildert das Raketenfest in Yasothorn, der andere, mit dem Titel „Wahre Könige“ steht am Ende des Buches und ist, in schöner inhaltlicher Symmetrie, ebenso schwärmerisch und verklärend wie der einleitende Text von Juthamas Siriwan. Neuferts Beobachtung, daß die Menschen im Isan ihre Armut mit Anmut und Würde tragen, mag zutreffend sein; seine Einschätzung jedoch, die Menschen des Isan seien „Könige des Dienens“, sekundiert von Kurt Wachtveitels Aussage, er brauche nur „zwei Jumbos mit Isaner Hotelpersonal“, um das Oriental-Hotel, egal wo, noch einmal aufbauen zu können, geben zu Überlegungen Anlaß, die vom Autor vielleicht nicht 31 T H A I L A N D -Rundschau beabsichtigt waren. Dass im Jahr de 250. Todestages desjenigen Philosophen, der den Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit forderte, von Angehörigen einer Generation, die wie keine zweite sich aus den Banden der Konvention gelöst hat, das Loblied des Dienens gesungen wird, kann schon recht nachdenklich stimmen. Hat es nicht schon aus tiefster Kolonialzeit ganz ähnlich geklungen? Dass die Einheimischen vor allem zu einem gut seien, zum Dienen nämlich? Daneben gibt es Äußerlichkeiten, die ich gerne ändern würde. Kann man für einen deutschsprachigen Reiseführer nicht auch einen deutschen Titel finden? Und ebenso für die Fotografien im Mittelteil des Buches? Meines Erachtens könnte man die Fotos überhaupt weglassen, denn in dem kleinen Format des Reiseführers kommen sie nicht angemessen zur Geltung. Was soll das Bild von soundsoviel Paar Herrenhalbschuhen? Anfreunden konnte ich mich auch nicht mit dem Titelbild. Die etwas kokett lachende junge Frau mit dem um den Kopf gewickelten Pakoma und der großen Armbanduhr ist für meine Begriffe weder in ihrem Aussehen, noch in Gestus und Habitus typisch für den Nordosten Thailands. Vollends stutzig machen mich die beiden schemenhaften Gestalten im Hintergrund. Mit ihren roten Kopftüchern und ihrer quer gemusterten altfarbenen Oberbekleidung haben sie in meinen Augen mit Javanern größere Ähnlichkeit als mit Isanern. Es ist sicherlich verdienstvoll, einen anspruchsvollen Reiseführer zu konzipieren, dessen Aufgabe es sein sollte, den nachhaltigen Tourismus zu unterstützen und den negativen Klischeebildern vom Reiseland Thailand ein differenziertes und von Achtung für die Einwohner geprägtes Bild entgegenzusetzen. Andererseits sollte man aber auch nicht zu unreflektiert das Klischee der einfachen, glücklichen und schönen Menschen des Isan zeichnen, deren friedliches Zusammenleben allenfalls von westlicher Kommerzialisierungswut und Konsumgier bedroht ist. Nach wie vor seien zur differenzierenden Kenntnis der thailändischen Kultur die beiden Bücher von William J. Klausner empfohlen: Reflections on Thai Culture und Thai Culture in Transition. Vielleicht sollte man sie sich nach der Lektüre von Isan, My Love auf den Nachttisch des gepflegten Resort–Hotels in Thailands Nordosten legen. Martin Schalbruch, Ratingen $ 32 1 / 2 0 0 4 Chulanee Ketusorn 1998. Reading Text in Thai: A Cultural Reader Das vorliegende Buch enthält eine Sammlung von Texten, die die Autorin im Laufe ihrer Tätigkeit als Dozentin für Thai an der Humboldt Universität gesammelt hat. Sie sind für die Lektüre im Mittelstufen- und Fortgeschrittenenunterricht bestimmt. Die kulturellen Themen, die die Texte behandeln, entstammen vorwiegend dem Bereich der so genannten Volkskunde. Sie beschreiben Aspekte des Landlebens, Feste und Feiertage, Sitten und Gebräuche. Ein Text Seiner Majestät König Bhumipol und zwei Texte Ihrer Königlichen Hoheit Prinzessin Sirindhorn finden sich ebenfalls in der Sammlung. Damit wird ein breites Spektrum an Themen aus dem Gebiet der traditionellen Kultur angeboten. Allerdings werden die kulturellen Veränderungen der Moderne, die seit dem 19. Jahrhundert unter dem Druck und dem Einfluss des Westens stattfinden und das Aussehen des heutigen Thailands ebenso prägen wie die Tradition, nicht thematisiert. Auch Aktuelles findet kaum Eingang in die Textsammlung. Zwar gibt es einige Auszüge aus Artikeln der Zeitung Matichon, aber sie gehören entweder nicht in den Bereich der Thai Kultur (wie „Die erste Jeansgeneration“) oder aber sie sind so völlig aus ihrem Kontext herausgelöst (wie die Geschichte „Gehirn“), dass der unvorbereitete Leser nur wenig damit anfangen kann. Lediglich in dem Text „Die Drogenparty“ wird ein hochaktuelles Problem der Gegenwart thematisiert. So entsteht der Eindruck der Beliebigkeit. Die Texte hätten nach thematischen Schwerpunkten geordnet werden müssen. Auch hier drängt sich der Verdacht auf, dass wesentliche Vorüberlegung nicht stattgefunden haben, nämlich: was soll der Leser dieser Texte von Thailand kennenlernen? Und: Für wen ist die Lektüre dieser Texte gedacht? Wenn es sich, wie man ja annehmen kann, um Studenten handelt, dann müsste beispielsweise der Einbruch der Moderne ein prominenter Themenschwerpunkt eines solchen Buches sein. Nur durch Kontrastierung mit Phänomenen der Gegenwart kann es ja auch gelingen, die Erscheinungen der traditionellen Kultur angemessen zu beurteilen. Die einzelnen Texte werden von Übungen zum Textverständnis (der Leser soll den Text ins Deutsche übersetzen und Thai Fragen zum Text beantworten), Grammatikübungen und einem umfangreichen Wortschatz begleitet. Allerdings findet keine systematische Wortschatzarbeit statt. Die Wörterverzeichnisse sind weder nach Wortoder Bedeutungsfeldern strukturiert, noch wer- T H A I L A N D - Rundschau 1 / 2 0 0 4 den etwa die Möglichkeiten der Wortbildung und Ableitung didaktisch nutzbar gemacht. Dadurch werden Wiederholungen unvermeidbar und die Wortlisten nehmen in vielen Fällen ein unverhältnismäßiges Ausmaß an. Es handelt sich nur noch um meist zu lange Listen von Wörtern und Ausdrücken, von denen die Autorin glaubt, dass sie dem Lerner möglicherweise unbekannt sind. Leider werden den Thai Wörter und Ausdrücke auch nur einzelne deutschen Wortentsprechungen gegenüber gestellt. Es fehlen Bedeutungsvarianten und Beispielsätze. Als Student ist man daher letztlich mit dem Thai-English Student’s Dictionary von Mary Haas besser bedient. Störend und unverständlich finde ich, dass Inhaltsverzeichnis, Vorwort, sämtliche Wortlisten und alle Erklärungen und Anweisungen nicht nur ins Deutsche, sondern auch ins Englische übersetzt worden sind. Sollte das Buch für den internationalen Markt bestimmt sein, dann hätte das Englische alleine genügt. Der deutsche Lerner wird schon wissen, was „Please translate the text“ heißt. Sollte die Textsammlung aber primär für deutsche Muttersprachler gedacht sein, dann sind die Angaben in englischer Sprache vollkommen überflüssig, zumal sich hier nicht wenige unschöne Flüchtigkeitsfehler eingeschlichen haben. (Schon das Deckblatt wird von einem unvollständigen Satz geziert: „Texts for intermediate and advanced“ [sic!]). Schließlich sollte gerechterweise nicht verschwiegen werden, dass es sich nicht, wie auf dem Deckblatt angegeben, um „The first cultural Thai Reading Book for Foreigners“ handelt. Das Standardwerk ist in dieser Hinsicht immer noch das Buch von Robert B. Jones und Ruchira C. Mendiones: Thai Cultural Reader (Ithaca N.Y., Cornell Univ. 1969-70). Auch der etwas kleinere und einfachere Thai Reader (Ithaca N.Y., 1954) von Mary Haas muss in diesem Zusammenhang erwähnt werden. Dennoch: wer als Dozent oder Student auf der Suche nach authentischen Thai Texten ist, kann auch bei Chulanee Ketusorn fündig werden. Allerdings muss er die Texte seinen eigenen Absichten und Interessen entsprechend selbst erschließen. Die beigefügten Übungen und Wortlisten sind dabei wenig hilfreich. Martin Schalbruch, Ratingen $ Rawiwan Bunnak Kaldrack. 2000. Thai als Fremdsprache für Anfänger. Teil I Das thailändische Schriftsystem. Teil II Übungsbuch Schreiben, Lesen und Sprechen. Königswinter: Metta Verlag Lehrwerke für die Thai Sprache, die sich gezielt an deutsche Muttersprachler wenden, kann man an einer Hand abzählen. Da viele Interessenten sich ohnehin in Thailand eines der zahlreicheren englischsprachigen Lehrwerke beschaffen, und der ernsthaft Studierende an dem Thai-English Student’s Dictionary von Mary Haas wohl kaum vorbeikommt, mag man sich fragen, ob Lehrwerke in deutscher Sprache wirklich notwendig sind. Sie sind es. Denn betrachtet man die Qualität der vorhandenen Lehrwerke, so muss man feststellen, dass nur wenige seriösen Ansprüchen genügen, und oft genug ein stringentes didaktisches Konzept vermissen lassen. Der Grund für das insgesamt unbefriedigende Angebot an deutschen (aber auch englischen) Lehrwerken liegt darin, dass die für die Konzeption eines Lehrwerks notwendigen Vorüberlegungen nur selten angestellt oder zu Ende gedacht werden. Es handelt sich um die Fragen, für wen das Lehrbuch geschrieben wird, welches Sprachniveau der Lerner mithilfe des Buches erreichen soll und wieviel Zeit ihm dafür zugebilligt werden muss. Alles andere, etwa Art und Umfang des zu vermittelnden Wortschatzes und der zu vermittelnden Grammatik, die Art und der zeitliche Umfang der Übungen sowie die Lernprogression leiten sich aus der Klärung dieser Fragen ab. Seit fast vier Jahren nun gibt es das Lehrwerk Thai als Fremdsprache für Anfänger von Rawiwan Bunnak Kaldrack. Es besteht aus zwei Teilen. Der erste befasst sich mit dem thailändischen Schriftsystem, der zweite ist ein Übungsbuch für die Fähigkeiten Schreiben, Lesen und Sprechen. Dazu gehört eine Begleit-CD. Trotz des Titels Thai als Fremdsprache für Anfänger handelt es sich nicht um einen integrierten Sprachkurs, der die vier Fähigkeiten Sprechen, Hören, Lesen und Schreiben gleichermaßen berücksichtigt, sondern vorwiegend um einen Schreibkurs. Teil I ist eine kompakte Darstellung des thailändischen Schriftsystems, die laut Vorwort vom Lerner als Nachschlagewerk benutzt werden kann, die aber meiner Meinung nach weder für den Anfänger noch für den fortgeschrittenen Lerner sehr nutzbringend ist. Manche Abschnitte sind unnötig kompliziert, andere wiederum nicht ausreichend erklärt. Die Darstellung des Tonsystems auf den Seiten 24 und 25 beispielsweise ist verwirrend und unübersichtlich. Die grundlegende Unterscheidung in dieser Darstellung nach einzelnen 33 T H A I L A N D -Rundschau Anfangskonsonanten und doppelten Anfangskonsonanten ist in meinen Augen überflüssig, die Unterteilung der sogenannten doppelten Anfangskonsonanten nach vorangestellten und aufeinanderfolgenden Konsonanten unklar. Mit den vorangestellten Konsonanten sind Silben mit unmarkierten Vokalen gemeint, die vor allem in Wörtern aus dem Khmer zu finden sind, während es sich bei den aufeinanderfolgenden Konsonanten schlicht um Konsonantenverbindungen handelt. Neben solchen Umständlichkeiten und einer unbeholfenen Terminologie, gibt es Bereiche, die gar nicht näher erklärt werden. Das betrifft zum Beispiel die phonetische Umschrift und die Artikulation der Konsonanten. Dem Anfänger jedenfalls wird aus der phonetischen Darstellung der Unterschied zwischen aspirierter und nichtaspirierter Aussprache von Plosivlauten nicht klar. Auch im Übungsbuch (Teil II) fehlt eine Anleitung zur Aussprache dieser Laute. Da dem deutschen Lerner nicht-aspirierte Plosivlaute jedoch weder im Anlaut noch im Auslaut aus seiner Muttersprache bekannt sind, muß diesem Bereich im Unterricht gebührende Aufmerksamkeit geschenkt werden. Der Lerner ist gut beraten, sofort mit dem Übungsbuch (Teil II) zu beginnen. Hier erhält er ausreichend Gelegenheit, das Schreiben der Thai Buchstaben zu üben. Ob die Übungen zum Hörverstehen tatsächlich sehr hilfreich sind, muss 1 / 2 0 0 4 dahingestellt bleiben; ich persönlich bin der Ansicht, dass das phonetische Inventar einer Sprache nicht ohne Lehrkraft gelernt und geübt werden kann. Ein weiterer Einwand betrifft den Wortschatz. Obwohl die Autorin im Vorwort schreibt, der kommunikative Gesichtspunkt spiele die Zentralrolle, ist (nicht nur) im Bereich des Wortschatzes genau das Gegenteil der Fall. Wenn die ersten vollständigen Sätze, die gelernt werden, lauten: „Die Krähe hat gute Augen“ oder „Die Krähe schaut den Krebs an“, dann fragt man sich schon, in welcher Kommunikationssituation der arme Lerner diese Sätze an den Mann bringen soll. Es steht eben nicht der kommunikative Gesichtspunkt im Mittelpunkt, sondern allein die Systematik der thailändischen Schrift. Denn die zitierten Sätze entstanden, weil die Autorin versuchte, Aussagen allein mit den Buchstaben aus der Klasse der mittleren Konsonanten zu bilden. Das vorliegende Lehrbuch kann, ungeachtet seines Titels, nur als Schreibkurs verwendet werden. Als solcher kann er dem interessierten Lerner als Begleitung und Ergänzung zu einem integrierten Standardsprachkurs Thai dienen. Allerdings wird er wohl nur das Übungsbuch (Teil II) benutzen; die Darstellung des thailändischen Schriftsystems in Teil I des Lehrwerks ist zu unübersichtlich und nicht selten unnötig kompliziert. Martin Schalbruch, Ratingen Buddhistisches Erbe in Südostasien Tagung der Ecole Francaise d´Extreme-Orient in Bangkok Reinhard Hohler Die dreitägige internationale Konferenz im Sirindhorn Anthropologischen Center (SAC) in Thonburi/Bangkok vom 18.-20. Dezember 2003 wurde von H.R.H. Prinzessin Galyani Vadhana Krom Luang Naradhiwas Rajanagarindra anlässlich ihres glücklichen 80. Geburtagsjubiläums feierlich eröffnet. H.R.H. Prinzessin Maha Chakri Sirindhorn war bereitwillig damit einverstanden, den grundlegenden Vortrag über das buddhistische Konzept „parami” zu halten, um es im thailändischen Zusammenhang mit der übermenschlichen Macht des Königs und mit den 10 königlichen vollkommenen Tugenden und Verhaltensweisen zu verbinden. Unter den 14 Gastvortragenden kamen zwei ausländische Vortragende aus Chiang Mai/Thailand. Der Deutsche Dr. Hans Penth, Archiv der Lan Na In- 34 schriften des Social Research-Instituts der Chiang Mai-Universität, gab eine Einführung über die Bedeutung der relativ unbekannten Phra Buddha Khem-Figuren in Nordthailand, die in Myanmar ihren Ursprung hatten und auf der Unterseite der Figur eine Lotusblume, eine Schnecke und einen Fisch haben. Dr. Louis Gabaude, ein Mitglied der hoch angesehenen Ecole Francaise d’Extreme-Orient, sprach über „dana” als ein Schaufenster für die thailändische buddhistische Denkungsarten. Indem er die französische und thailändische Sprache benutzte, untersuchte er kritisch die traditionellen Praktiken, Verdienste zu erwerben, und die neuen Spendenarten für wahre Buddhisten in der modernen Welt. 1 / 2 0 0 4 Ein anderer Höhepunkt der Konferenz war ein Vortrag des Thai-Historikers Dr. Charnvit Kasetsiri, der Königs Chulalongkorns Reise nach Indien im Jahre 1872 beleuchtete und die daraus folgenden Reformationen in Siam wegen Indien. Auch war die Präsentation von Dr. Paritta Chalermpow Konantakool, Direktor des SAC, von hohem Interesse, gemeinnützige Museen in thailändischen Klöstern zu untersuchen, die von Spendenobjekten wie Antiquitäten, Kuriositäten und ethnischen Kunstgegenständen überfüllt sind. Weiterhin gab Dr. Donald K. Swearer, Swarthmore College in Amerika, lebhafte Interpretationen über die Präsenz Buddhas in Nordthailand und nahm damit sein kommendes Buchprojekt über die heilige Geographie dieses besonderen Buddhalandes vorweg. Nahezu am Ende hielt Dr. Michel Lorrillard von der Vientiane-Zweigstelle der Ecole Francaise T H A I L A N D - Rundschau d’Extreme-Orient einen Vortrag und gab den handfesten Beweis, dass die Verbreitung des laotischen Buddhismus aus Lan Na erfolgte und nicht aus Kambodscha, wie es die laotische Tradition erzählt. Am Ende stimmte jeder damit überein, dass das Ziel der Konferenz sich voll erfüllte, nämlich die urspünglichen Entwicklungen des TheravadaBuddhismus in Südostasien, von Arakan im Westen bis nach Kambodscha im Osten, aufzuzeigen. Alle Teilnehmer und fast 500 Besucher haben dem französischen Botschafter in Bangkok, H.E. Laurent Aublin, zu danken, dass er auf privater Basis für diese gastfreundliche Konferenz das Geld aufbrachte. Khunying Khaisri SriAroon, Sekretärin der Prinzessin Maha Chakri Sirindhorn-Stiftung, organisierte diese Konferenz so perfekt wie möglich. Hoffentlich werden mehr weitere solche Veranstaltungen stattfinden. Reinhard Hohler, GMS Media Travel Consultant, e-mail sara@cmnet.co.th 35 T H A I L A N D -Rundschau 1 / 2 0 0 4 Neues von der Thai-Deutschen Gesellschaft (TDG) in Bangkok Arnd D. Kumerloeve Die Satzung der „Deutsch-Thailändischen Gesellschaft“ (DTG) schreibt uns vor, die Beziehungen zwischen Deutschland und Thailand zu pflegen und zu fördern, wozu insbesondere auch „persönliche Begegnungen zwischen Angehörigen beider Länder“ gehören sollen. Vor diesem Hintergrund war und ist es für uns immer besonders wichtig gewesen, mit der „Thai-Deutschen Gesellschaft“ (TDG) in der „Soi Goethe“ in Bangkok eine Gruppierung von Freunden in Thailand zu wissen, die dort mit einer sehr ähnlichen Zielrichtung tätig ist. Vielfältige Formen einer Kooperation hat es gegeben (wenn auch früher mehr als heute), erinnert sei beispielhaft nur an die Hilfe der Kollegen in Thailand bei der jährlichen Auswahl unserer Stipendiaten. Umsomehr muss es uns beschäftigen, wenn z.Zt. über besondere Schwierigkeiten bei der TDG berichtet wird. Dies ist nichts Überraschendes, geht es doch vielen klassischen bilateralen bzw. binationalen Gesellschaften – auch hier in Deutschland – ähnlich, die mediale Überflutung und eine zunehmende Orientierung einer Spaßgesellschaft an ‚event‘ und ‚fun‘ machen sich deutlich bemerkbar. Die TDG in Bangkok mit über 200 Mitgliedern besteht inzwischen seit mehr als 40 Jahren und ist somit fast der „gleiche Jahrgang“ wie unsere 1962 gegründete Gesellschaft. Nun wird in letzter Zeit über einige Probleme berichtet: Bei der Generalversammlung am 24. November 2003 konnte aus Mangel an Kandidaten weder ein neuer Präsident noch ein Vizepräsident gewählt werden. Es wurde sogar von einer Seite die Auflösung der TDG vorgeschlagen. Ralph Kugler, Präsident, und Suwannee Floethner, Vizepräsidentin, führten allerdings dann vorerst die Geschäfte weiter. Und uns liegt aus jener Zeit ein Aufruf vom 08.12.2003 vor, sich wieder stärker am Leben der TDG zu beteiligen, und dies 36 auch aber nicht nur mit Blick auf eine Generalversammlung, die inzwischen am 19. Januar 2004 in Bangkok stattgefunden hat. Dieses Treffen nahm alles in allem einen erfreulichen Verlauf, sicherte es doch vor allen Dingen erst einmal das institutionelle Weiterbestehen der Gesellschaft. Alles andere wird sich finden. Mit einer Satzungsänderung wurde der Vorstand von 12 auf 5 Mitglieder verkleinert und damit sicherlich die Grundlage für eine effektivere Arbeitsfähigkeit gelegt. Die Wahl des Vorstandes ergab dann die folgenden Personalien: Präsident: Jan Ganser Vizepräsidentin: Suwannee Floethner Geschäftsführer: Oliver Faschina Hinzu kommen zwei Vorstandsmitglieder: Otto Duffner und Dr. Vichit. Es war im übrigen der neue Geschäftsführer, der Anfang Februar gegenüber Karl Weber den Wunsch nach einer engeren Kooperation zum Ausdruck gebracht hat. Wir sollten dies aufgreifen und uns – falls möglich - auf der kommenden Mitgliederversammlung dazu einige Gedanken machen. Vorschläge sind willkommen. Schließlich sind ja eine ganze Reihe unserer Mitglieder ebenfalls Mitglied in der TDG, und schon deshalb möchte der Vorstand mit diesen Zeilen dazu aufrufen, falls irgend möglich auch die Arbeit der TDG aktiv zu unterstützen. Wir können die Beziehungen unserer Länder nicht nur durch Politik, Wirtschaft und Tourismus definieren lassen und sollten sowohl hier wie dort im Interesse der beiden Länder weiterhin engagiert auf die kulturellen Bindungen setzen! ( Es wird empfohlen, im Internet einmal bei den Kollegen in Bangkok hineinzuschauen: www.td-zentrum.com ) T H A I L A N D - Rundschau 1 / 2 0 0 4 Aus dem Leben der DTG % Vorlesungen und Fachgespräche zu Lebensmittelwissenschaften DTG-Mitglied Prof. Dr. Woller war im Frühjahr das sechste Mal aus fachlichen Gründen in Thailand und hielt in Bangkok Vorlesungsreihen aus dem Bereich der Lebensmittelwissenschaften am King Mongkut´s Institute of Technology, an der Ramkhanhaeng Universität sowie am Department of Medical Sciences. An der Ksetsart Universität führte er Fachgespräche mit der Zusicherung auf weitere enge Zusammenarbeit. Dr. Woller hatte und hat auch in Trier enge Kontakte mit ThaiWissenschaftlern. 21 von ihnen wurden bis vor einem Jahr in der alten Römerstadt von ihm in Vorlesungen und Kursen wissenschaftlich betreut. Nunmehr konnte er in Bangkok 17 davon wiedersehen und mit ihnen einen fröhlichen Abend verbringen (s. Foto). Als Direktor des Staatlichen chemischen Untersuchungsamtes Trier hatte Prof. Woller Stipendiaten der Bundesregierung aus verschiedenen Ländern, zumeist aus Thailand, in sein Amt aufgenommen, überwiegend für ein Jahr. Mehrmals wurde er als Berater und Dozent nach Thailand eingeladen. Nach seiner Pensionierung führte er die Kontakte auf andere Weise weiter, nämlich indem er Vorlesungen und Kurse über Lebensmittelchemie und – technologie, Lebensmittelanalytik und EULebensmittelrecht hielt. Eine besondere Freude ist, dass seine erste Stipendiatin aus Thailand ihn 20 Jahre später in Trier besuchte – inzwischen als Direktorin der thailändischen Lebensmittelüberwachung. Aus einer anderen Stipendiatin ist inzwischen eine stellvertretende Generaldirektorin des Department of Medical Sciences in Bangkok geworden. Prof. Woller und seine Schülerinnen und Schüler 37 T H A I L A N D -Rundschau % Vortrag Dr. Wolf Donner zu Thailand Am Abend des 20. Januar 2004 trafen sich im Clubraum des Restaurants Isenburg in KölnHolweide eine Runde von ca. 15 Mitgliedern der DTG, um einen Lichtbildervortrag unseres Mitgliedes Dr. Wolf Donner zu genießen. Und es war ein wirklicher Genuss, denn er berichtete aus einer Zeit, die viele Mitglieder aus eigenem Erleben kannten. Dr. Donner zeigte Bilder aus allen Regionen Thailands. Seine Spaziergänge in Thailand führten vom hohen Norden Thailands bis in den Süden, sie zeigten Bilder von der Grenze zu Burma und ebenfalls aus den östlichen Gebieten Thailands. Dr. Donner berichtete über das Land und seine Bewohner, wobei er sich mit der ländlichen Bevölkerung mehr auseinander setzte. Er berichtete über die verschiedenen Kulturen und über die Religion des Landes. . Der Vortrag erhielt an einigen Stellen durch eine Art vergleichenden Ansatz eine besondere Spannung, indem einigen 38 1 / 2 0 0 4 Dias, die mehr als 30 Jahre alt waren, mit Photos der gleichen Gegend/Stadt aus jüngster Zeit konfrontiert wurden. Der Unterschied und damit die fast plakative Demonstration der rasanten Veränderungen in Thailand waren für alle sehr beeindruckend. Es war ein ruhiger Vortrag mit schönen Bildern, was den einen oder anderen Zuhörer zum Träumen von vergangenen Reisen oder zur Planung einer neuen Reise veranlasste. Einige der Aufnahmen von tropischen Märkten, gedeckten und vollen Restaurant-Tischen etc. ließen in vielen den spontanen Wunsch aufsteigen, so schnell wie möglich wieder einmal „zum Thai“ zu gehen. Im Anschluss an den Vortrag lud unser Vorstandsmitglied Günter Blindert die Gäste zu einem Imbiss und einem Glas Wein ein. Vielleicht führt dieser erfolgreiche Abend zu weiteren Veranstaltungen, nicht nur im Köln/Bonner Raum. Karl Weber - Rundschau 1 / 2 0 0 4 ASIA BOOKS Edith Rieger, Bahnhofstr. 132, 69151 Neckargemünd Tel.:06223 6849 Fax: 06223 72466 edith.rieger@t-online.de Schriften der Deutsch-Thailändischen Gesellschaft, Bonn Lebensraum Thailand. Wolf Donner. 3-923387-07-5, 1983, 97 p, € 4,10 (Band 8) Der Autor hat von 1969 bis 1972 im Rahmen der internationalen technischen Hilfe in Thailand im landwirtschaftlichen Sektor gearbeitet und seitdem die Entwicklung dieses Landes aufmerksam verfolgt und beschrieben. Feste in Thailand. Werner Schäppi. 3-923387-09-1, 1985, 100 p, € 9,20 (Band 10) Das vorliegende Buch stellt die farbenprächtigsten und interessantesten Feste Thailands vor und zeigt den historischen und religiösen Hintergrund auf. Viele schöne Farbfotos. Damals in Thailand - Notizen und Skizzen am Rande. Eka Donner. 3-923387-10-5, 1986, 105 p, € 4,10 (Band 11) Tagebuchaufzeichnungen über das Kennenlernen von Thailand, viele Fragen, viele Antworten.. Bahnhof Bangkok. Clemens Weiler. 2. Auflage, 3-923387-121, 1987, 40 pp, € 3,60 (Band 13) Wie deutsche Ingenieure die ersten Eisenbahnen in Thailand gebaut haben. 1892-1917. Übersetzung und Zusammenfassung in thailändischer Sprache. Dem Andenken an König Chulalongkorn - Rama V, Gründer der Thailändischen Staatsbahn. (Seiten 5-25 deutsch, 26-38 thailändisch) Phya Anuman Rajadhon - Leben und Denken in Thailand Eine Auswahl zum 100. Geburtstag des Autors, 3-923387-13-X, 1988, 167 pp, € 6,15 (Band 14) Phya Anuman Rajadhon sammelte und erklärte einige thailändische Bräuche zum besseren Verständnis seines Landes. Dies ist die deutsche Zusammenfassung, mit Schwerpunkten: Volkstümlicher Buddhismus in Thailand und das Leben der Mönche; Geister und Geisterglaube in Thailand; das Leben der Bauern. Ein Haus in Bangkok-Bangkapi - Erinnerungen und Ansichten. Kurt O. Schmidt. 3-923387-14-8, 1989, 147 pp, € 4,10 (Band 15) Die Ausreise per Schiff 1955 nach Bangkok zum Amtsantritt in der deutschen Botschaft und viele interessante Erlebnisse werden hier geschildert, die teilweise auch heute noch stattfinden könnten. Die Religion des Erhabenen - Eine kurze Einführung in den Buddhismus. Wulf Metz. 3-923387-15-6, 1989, 253 pp, € 8,20 (Band 16) Der Autor unternahm viele religionswissenschaftliche Forschungsreisen nach Asien und Afrika. Er ist u.a. Herausgeber von „Handbuch der Weltreligionen“. Siamesisches Tagebuch - Ein deutscher Arzt in Bangkok - 1909-1912. Friedrich Schaefer. 3-923387-172, 1991, 303 pp, € 12,25 (Band 18) Dr. Schaefer war als militärmedizinischer Fachmann nach Bangkok gerufen worden, um das Königreich Siam beim Aufbau des Sanitätswesens in der Armee zu beraten. Daneben setzte er sich für den Bau des ersten öffentlichen Krankenhauses in Siam ein. Das Chulalongkorn Hospital in Bangkok zeugt heute noch von seinem Schaffen. U.a. gibt dieses Tagebuch ein Sitten- und Kulturgemälde Bangkoks aus der Zeit vor dem 1. Weltkrieg. Die Bibliothek der Deutsch-Thailändischen Gesellschaft. Frauke Kraas, Jürgen Borghoff: 3-923387-19-9, 1993, 112 pp, € 6,15 (Band 20) Von Nagas, Drachen und Geistern - Ein siamesisches Fabulierbuch. Ernst E. Boesch. 3-923387-20-2, 1993, 313 pp, € 10,20 (Band 21) Der Autor bildete in den Jahren 1955-58 als Psychologe in Thailand Erzieher aus und verfolgte auch danach intensiv das Geschehen in Thailand. In diesem Buch zeichnet er das kulturell Besondere nach, das wohl auch heute noch - wenn auch immer seltener - vielerorts so angetroffen wird. Im Lande des weißen Elefanten - Die Beziehungen zwischen Deutschland und Thailand von den Anfängen bis 1962. Andreas Stoffers. 3-923387-21-0, 1995, 340 pp, € 11,25 (Band 22) Inhalt: Die Rahmenbedingungen - Die frühen Kontakte der deutschen Länder zu Thailand - Die preußische OstasienExpedition des Grafen Eulenburg als Wendepunkt der Beziehungen - Der Ausbau der Beziehungen bis zum Ersten Weltkrieg - Deutschland und Thailand zwischen den Weltkriegen -Wiederaufnahme der Beziehungen nach dem Zweiten Weltkrieg. König Chulalongkorn’s Reisetagebuch - „Glai Baan“ (Fern von Zuhause) 1907. Ampha Otrakul. 3-923387-229, 2001, 103 pp, € 8,80 (Band 23) Es handelt sich um die Übersetzung der Briefe von König Chulalongkorn an Prinzessin Niphanophadol über seinen Aufenthalt in BadenBaden 1907, mit einigen Fotografien. Eine große Auswahl englischsprachiger wissenschaftlicher Bücher Über Thailand und Südostasien ist ebenfalls im Angebot, so z.B. Publikationen des Institute of Southeast Asian Studies, Singapur. Tribal communities in the malay word. Historical, cultural and social perspectives. Geoffrey Benjamin, Cynthia Chou, Eds., 2002, 489 pp, Hard cover: ISBN 981-230-167-4 € 58,00 (Endpreis) The Malay World (Alam Melayu), spanning the Malay Peninsula, much of Sumatra, and parts of Borneo, has long contained within it a variety of populations. Most of the Malays have been organized into the different kingdoms (kerajaan Melayu) from which they have derived their identity. But the territories of those kingdoms have also included tribal peoples both Malay and non-Malay who have held themselves apart from those kingdoms in varying degrees. In the last three decades, research on these tribal societies has aroused increasing interest. This book explores the ways in which the character of these societies relates to the Malay kingdoms that have held power in the region for many centuries past, as well as to the modern nation-states of the region. It brings together researchers committed to comparative analysis of the tribal groups living on either side of the Malacca Straits in Indonesia, Malaysia, Thailand, and Singapore. New theoretical and descriptive approaches are presented for the study of the social and cultural continuities and discontinuities manifested by tribal life in the region. Patterns and Illusions - Thai History and Thought. In Memory of Richard B. Davis. Gehan Wijeyewardene & E.C. Chapman Eds. (BM 133) 1992. (Australian National University and ISEAS); 342 pp, sc ISBN 0731514084. € 19,15 (letztes Exemplar) Thailand’s Clothing and Textile Exports. Suphat Suphachalasai. (OP 89) 1995, ISBN 9813016639, 123 pp, € 20,65 (letzte Exemplare) By Women, For Women - A Study of Women’s Organizations in Thailand. Darunee Tantiwiramanond & Shashi Ranjan Pandey. (RND 72) 1991, 200 pp, sc ISBN 981-303566-8, €9,20 (letztes Exemplar) Zu den genannten Preisen kommen noch Inlandsporto für Büchersendung (z.Zt. € 0,77 bzw. € 1,28) oder Päckchen (z.Zt. € 4,10) und 7% Mehrwertsteuer hinzu. Die Rechnung wird der Büchersendung beigelegt. 39 -Rundschau 1 / 2 0 0 4 Wer ist die Deutsch-Thailändische Gesellschaft e.V. und was sind ihre Aufgaben? Die 1962 gegründete Deutsch-Thailändische Gesellschaft (DTG) ist ein eingetragener Verein mit der Zielsetzung, die kulturellen Beziehungen in weitem Sinne zwischen Deutschland und Thailand zu pflegen und zu vertiefen. Sie bietet dem Asien-Interessenten die Möglichkeit, tiefergehende Einblicke in Traditionen und Lebensweise der thailändischen Bevölkerungzu gewinnen. Zu diesem Zweck gibt die DTG eine eigene Schriftenreihe heraus, die zur Zeit (2003) 23 Bände deutscher und thailändischer Autoren umfaßt. Der Information über die historische, politische, kulturelle, wirtschaftliche und soziale Entwicklung des südostasiatischen Königreiches dienen die seit 1988 erscheinende ' ThailandRundschau' , die dreimal im Jahr erscheint, und die im Hause der DTG aufgebaute Leihbücherei mit einem Bestand von mehr als zweitausend Titeln. Hierher gehören nicht zuletzt auch die geselligen Kontakte in verschiedenen ' Stützpunkten'mit den thailändischen Mitgliedern und anderen in Deutschland lebenden Thailändern sowie Studienreisen nach Thailand. Im Laufe der Jahrzehnte hat die DTG Kunstausstellungen, Symposien, Vorträge, Konzerte klassischer ThaiMusik und Leseabende veranstaltet, häufig in Zusammenarbeit mit der Königlich-Thailändischen Botschaft in Deutschland. Regelmäßig werden thailandbezogene Initiativen von dritter Seite in Deutschland unterstützt, wie das große Frühlingsfest (Songkhran), Sprach- und Kochkurse verschiedener Volkshochschulen und Ausländertage. Ferner konnte die DTG wissenschaftliche Arbeiten über Thailand und Projekte der kulturellsozialen Entwicklungshilfe in Thailand fördern, an erster Stelle die drei dortigen SOS-Kinderdörfer. Alljährlich am letzten Wochenende im April findet die Mitgliederversammlung der Gesellschaft statt. Sie ist umrahmt von Vorträgen, Ausstellungen und einem festlichen Essen. Diese Veranstaltung ist der gesellschaftliche Höhepunkt im Laufe des Jahres. Ein Stipendienprogramm gibt seit 1981 Thailänderinnen und Thailändern, die Deutsch im Haupt- oder Nebenfach studieren, in Zusammenhang mit der Thai-Deutschen Gesellschaft in Bangkok Gelegenheit, Deutschland kennenzulernen. Sie besuchen einen vierwöchigen Intensivkurs an einem hiesigen Goethe-Institut und können dann zwei Monate als Praktikanten in Richtung ihres Berufszieles arbeiten. Wiederholt hat die Gesellschaft auch humanitäre Hilfe geleistet, wenn rasche Maßnahmen ohne bürokratische Prozeduren erforderlich waren. Die DTG ist als gemeinnützig anerkannt, die ihr zufließenden Beiträge und Spenden - ausschließliche Quelle ihrer Aktivitäten - sind somit steuerlich absetzbar. Die Mitglieder, zur Zeit knapp 600, sind sich sicher, dass ihre Zuwendungen den satzungsgemäßen Zwecken zugute kommen. Vorstand, Beirat und Redaktion arbeiten ehrenamtlich. Die Geschäftsstelle in Bonn-Bad Godesberg, die über Telefon, Fax und E-mail zu erreichen ist, wird in starkem Maße für Auskünfte und Ratschläge in Anspruch genommen. Die Homepage der DTG ist unter www.dtg-bonn.de zu finden. Gründer der Deutsch-Thailändischen Gesellschaft war der Düsseldorfer Verleger Dr. Helmut Girardet. Nach dem ersten Präsidenten Dr. Daniels wirkte von 1977 bis 1987 Frau Gerta Tzschaschel als Präsidentin. Von 1987 bis 1997 war Botschafter a.D. Dr. Hans Christian Lankes Präsident der Gesellschaft, zwischen 1997 und 2003 Prof. Dr. Helmut Eggers. Seit 2003 ist Karl Weber Präsident der DTG. Frau Tzschaschel und der jeweilige Botschafter des Königreichs Thailand in Deutschland sind Ehrenpräsidenten. Adresse: Koblenzer Str. 89, 53177 Bonn, Tel.: 0228 / 35 16 73, Fax: 0228 / 35 19 09 E-mail: dtg_bonn@hotmail.com, Homepage: www.dtg-bonn.de 40