Band: Hackneyed (D)
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Band: Hackneyed (D)
Band: Hackneyed (D) Genre: Death Metal Label: CoMa Tone Records Album Titel: Inhabitants of Carcosa Spielzeit: 45:21 VÖ: 15.05.2015 2008 ergatterten Hackneyed, mit einem Durchschnittsalter von 15 Jahren, den ersten Plattenvertrag. Dieser Umstand, ebenso wie die Musik an sich, bot damals einiges an Gesprächsstoff. An dieser Stelle geht es jedoch ausschließlich um das mittlerweile vierte Album der Band aus Abtsgmünd. …und das ist, ganz offen gesagt, ein Reinfall. Aber der Reihe nach. Die Grundlage der zehn Lieder bildet eine Mixtur aus melodische Death Metal und Metalcore. Schwedischer Death Metal gepaart mit Melodien und Breakdowns plus einem heiserem Schreien, das ab und an in tiefes Grunzen oder hohes Kreischen wechselt, markante Gitarrensoli fehlen völlig. Diese Mischung klingt zu sehr nach Reißbrett, will sagen da ist keine Spannung, keine Frische, kein Tempo. Jedes Riff schon einmal gehört, nicht ein einziger Song bleibt im Ohr hängen. Der Wiedererkennungswert liegt bei null. Der Verdacht, einfach nur versucht zu haben, bekanntere Bands des Genres zu kopieren, ist offensichtlich. Zumal es bei einem Versuch bleibt, denn einen Stil oder sogar eine Band zu kopieren muss ja jetzt nicht zwangsläufig scheitern. Manche Bands klingen dann sogar besser (oder zumindest annähernd gut) wie das Original. Hackneyed bleiben jedoch deutlich unter der Leistung einer Band wie z.B. Arch Enemy, deren letzten Veröffentlichungen auch schon alles andere als hervorragend waren. Ein weiteres Merkmal des Albums, sind die in jedem Lied vorkommenden psychedelischen, Trance-artigen Parts. Psychedelisch? Trance? Ja, denn anders kann ich diese Einschübe nicht bezeichnen. Einzelne Instrumente erklingen, Töne werden angeschlagen und verhallen wieder. Wenn Gesang auftaucht, dann maschinell verzerrt. Oftmals nur ein Rauschen, eine Art Rückkopplung. Diese Parts stehen völlig uninspiriert einfach nur da, sie sind in keinster Weise in einen Spannungsaufbau eingebunden. Selbst die depressivste Suicide Black Metal Combos brennen, im Vergleich dazu, ein Feuerwerk an Ideen ab. Der Versuch die eigenen musikalischen Grenzen auszuloten und zu verschieben in allen Ehren, aber irgendeine Idee, wie das dann klingen soll, müsste man schon haben, oder!? Exemplarisch sei hier auf den Song "God's Own Creation" verwiesen. Nach der Hälfte (!) der Spielzeit sind nur noch diese psychedelischen Stimmungsbilder zu hören. Als kurzes Intro/Outro oder Zwischenstück würde ich mir das ja noch gefallen lassen, aber die Hälfte eines Songs!? Je öfter ich mir die Platte angehört habe, desto mehr kam mir der Verdacht, dass es nur darum geht, Spielzeit zu schinden. Hört auf YouTube einfach mal das Lyricvideo zu "Now I Am Become Death" und bildet euch eine eigene Meinung. Vor allem über die letzten 40 Sekunden. Solche langatmigen Geräuschkulissen kommen, außer bei "Klown", in jedem Stück vor. Dann wäre da noch der Sound. Aufgenommen in zwei verschiedenen Studios und gemastert wurde das Ganze von Dan Swanö. Der hat nun sicherlich zu Recht einen guten bis sehr guten Ruf, auf Grund seiner Leistungen in der Vergangenheit. Doch in den letzten ein, zwei Jahren habe ich vermehrt kritische Stimmen bezüglich seiner aktuellen Arbeiten als Produzent vernommen, was ich persönlich spätestens seit dem letzten Soulburn Album nachvollziehen kann. Metal Only e.V. Wolfgang Steiner Hohenstaufenstr. 56 D-73779 Deizisau w.steiner@metal-only.de www.metal-only.de Zu "Inhabitants of Carcosa" kann ich nur sagen; zu steril, denn ein guter Sound besteht doch aus mehr als nur die einzelnen Tonspuren zusammenzufügen, sonst könnte ja jeder ein Top-Produzent sein. Zudem sind die Vocals eindeutig zu laut abgemischt und übertönen den Rest. Fazit: Ein mangelhaftes musikalisches Fundament wird durch separat stehende, in keinster Weise in eine Songstruktur eingebundene Geräuschkulissen/Klangbilder (Musik möchte ich das nicht nennen) erweitert. Der Sound des Ganzen ist auch nicht das Gelbe vom Ei. Dieses Album kann ich keinem Metalhead zum Kauf empfehlen. Punkte 3/10 Weblink: http://hackneyed.de , http://facebook.com/hackneyed Lineup: Tim Cox - Drums Philipp Fink - Guitars Fabian Fink - Bass Devin Cox - Guitars Phillip Mazal - Vocals Tracklist: 01. The Flaw of Flesh 02. God's Own Creation 03. Now I Am Become Death 04. Re-Animator 05. Ashfall 06. The Tightrope 07. In Carcosa (The Yellow King) 08. Years in the Dark 09. Death Toll 10. Klown Autor: Mirco Metal Only e.V. Wolfgang Steiner Hohenstaufenstr. 56 D-73779 Deizisau w.steiner@metal-only.de www.metal-only.de