081121_Masterplan Innenstadt Köln_Bericht
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Masterplan Innenstadt Köln DIE VERTIEFUNGSPHASE 04 53 Masterplan Innenstadt Köln 54 Masterplan Innenstadt Köln Vertiefungsphase 04_ Die Vertiefungsphase Laufende Projekte, vorhandenes Wissen und Materialien Der nachfolgende Text bildet eine erste Auslegeordnung für das weitere Vorgehen bei der Bearbeitung der Vertiefungsphase. Im Zuge dieser Bearbeitungsstufe wurden auf dem Wege der Workshops und der Ämter+- Runden die nachfolgenden Fragen und Gegenstände vertieft behandelt und durch weiterführende Gedanken ergänzt. Bereits laufende und in Aussicht genommene Vorhaben wurden im Zuge der Bearbeitung fallweise ebenso berücksichtigt wie vorhandenes Wissen, erste Einschätzungen und aktuell gefasste Beschlüsse zu bestimmten Fragestellungen des Städtebaus, der Freiraum- und Verkehrsplanung. Vorhandenes Material soll somit zu einem Konstrukt Masterplan zusammengefügt und vorhandenes Wissen transportiert werden. Somit bilden beispielsweise sowohl das Entwicklungskonzept Innenstadt (EKI) als auch das Leitbild 2020 bedeutsame Grundlagen für die Bearbeitung des Masterplans. Widersprüche oder auch weiterführende Erkenntnisse wurden auf der Arbeitsebene behandelt und in einzelnen Fällen gefördert oder auch verworfen. Ziel war es, die unterschiedlichen Informationen, Vorgänge und Verfahren mittels des „Leitfadens Masterplan“ zu synchronisieren und in einen schlüssigen Zusammenhang zu bringen. Der Entwurfsprozess Im Städtebau und in der Stadtplanung betrifft der Begriff des Entwerfens einen Suchvorgang, bei dem eine bislang noch nicht bekannte Organisation von Gegenständen, Sachverhalten o.ä. hergestellt und im Sinne einer ersten Überprüfung beurteilt wird. Eine wesentliche Voraussetzung dieser Form des Entwerfens ist es, Informationen und Wissen in Übersichten zu verräumlichen, Potenziale und Konflikte aufzuzeigen und Kristallisationsbzw. Handlungsschwerpunkte in Interventionsräumen und Vertiefungsbereichen zu definieren. Aus vorhandenem Wissen werden stadtentwicklungspolitische Hypothesen abgeleitet und mit dem Test- bzw. Prüfinstrument des Entwerfens belegt oder ggf. qualifiziert verworfen. Das inhaltliche und graphische Gesamtbild des Masterplans fügt sich aus dem geprüften und abgestimmten Material der Empfehlungen aus den Testentwürfen zusammen. Das bedeutet, dass der Masterplan Entwicklungsperspektiven aufzeigt, die in verschiedenen Umsetzungs- und Zeithorizonten gestaffelt sein werden. Im Zuge der Vertiefungsphase war es auch möglich, bestimmte Annahmen unter Umständen zu korrigieren oder zu ergänzen und ggf. weitere Gegenstände und Hypothesen hinzuzunehmen. Es geht darum, die Hypothesen als planerische flexible Orientierungshilfe zur Aufstellung zukünftiger Leitziele zu nutzen. Gegenstand der Vertiefungsphase war die Durchführung von Testentwürfen innerhalb der sieben Interventionsräume. Die Testentwürfe dienten als Prüf- und Belegmaterial für die sich anschließende Ergebnisphase. Zentraler Gegenstand der Ergebnisphase war die bindende Formulierung von strategischen und planerischen Maßnahmen für die künftige Entwicklung der Innenstadt. Es wurden sowohl Abhängigkeiten dieser Maßnahmen untereinander als auch Vorschläge zum Umgang mit diesen Maßnahmen auf der Zeitschiene dargestellt. 55 Masterplan Innenstadt Köln 56 Masterplan Innenstadt Köln Vertiefungsphase Stadtraum Rhein Stadtraum Rhein Entrée - Mitte - Bühne 29. Interventionsraum Stadtraum Rhein Vertiefungsbereiche: Bahnhofssystem Ost-West-Achse Kernbereich Leitprojekte: Breslauer Platz Kernzone Umfeld Bahnhof Deutz Rechte Rheinseite Brückenkopf Heumarkt Brückenkopf Deutzer Freiheit Severinsbrücke Brückenkopf linksrhein. Severinsbrücke Brückenkopf rechtsrhein. Haus des Rheins Nahezu alle Interventionsräume tangieren oder kreuzen den innerstädtischen Rheinraum, der gleichsam als Mitte, Entree und künftig auch als Schaufenster der Stadt Köln wirken soll. Im Sinne eines urbanen und großzügigen Stadteingangs müssen das Bahnhofssystem, die Rheinbrücken und die Uferrundgänge gestalterisch und funktional wesentlich attraktiver ausgebildet werden. Subjektiv geht die Wahrnehmung des innerstädtischen Rheinraums über die politischen Grenzen hinweg und reicht vom Bereich der Zoobrücke mit Mülheimer Hafen im Norden bis hin zur Südbrücke mit Deutzer Hafen im Süden. Auch wenn sich die Stadtkante nicht durchgängig und baulich markant abbildet, so schieben sich in zweiter Reihe die Räume von Mülheim und Deutz bereits heute zu einem gemeinsamen Gefüge zusammen. Die gegenwärtige Vorgehensweise bei der Gestaltung des Stadtraums Rhein in Einzelmaßnahmen und Teilräumen muss in Richtung eines gesamtheitlichen, planerischen und gestalterischen Konzepts bewegt werden. So könnte eine attraktive und abgestimmte Belebung der Mitte der Kölner Innenstadt als urbane Bühne erfolgen. Die Spielräume für bauliche Entwicklungen sind auf der linksrheinischen Seite deutlich begrenzt während sich die rechtsrheinische Stadtsilhouette eher zurückhaltend gibt. Der Bedarf an räumlichen und technischen Verbesserungen und einer klareren thematischen Ausrichtung der Freiraumgestaltung ist im gesamten Stadtraum Rhein generell hoch. Während das linksrheinische Ufer historisch schon als steinerner und verkehrlich bestimmter Raum geprägt und baulich weitestgehend ausgeformt ist, weist das rechtsrheinische Ufer eine heterogene Kontur auf. Vor die Deutz / Mülheimer Stadtkante legt sich ein überwiegend großzügig ausgebildetes grünes Freiraumband, das im Bereich zwischen Rheinpark und Deutzer Brücke mit markanten baulichen Solitären besetzt ist. Hier bestehen bereits prominente Adressen für bedeutsame Unternehmen und Akteure. Im Spannungsfeld der beiden Hafenareale Mülheimer – und Deutzer Hafen besteht im Zuge ihrer möglichen Entwicklung die Chance einer Fortführung dieses besonderen grünen Bandes mit solitären Bausteinen. Nachfolgend sind zentrale Elemente einer künftigen gesamthaften Entwicklung des innerstädtischen Rheinraums genannt. 30. Raumkanten 2008 und Masterplan 57 Stadtraum Rhein Vertiefungsphase Masterplan Innenstadt Köln Rheinbrücken: Die anstehenden Brückensanierungen bieten das einmalige Zeitfenster und den Anlass nicht nur für die technische Ertüchtigung sondern auch für die teilweise gestalterische Erneuerung der Bauwerke und ihres engeren Umfelds. Die Optimierung und auch der teilweise Rückbau von verkehrlichen Einrichtungen – beispielsweise die Brückenköpfe der Severinsbrücke - werden mit den Sanierungsaufgaben möglich. Diese Chance sollte rasch ergriffen werden, da die Planungen teilweise bereits angelaufen sind. Demnach wird es erforderlich sein, ein integriertes Abstimmungsprocedere unter Beiziehung aller beteiligten Akteure einzurichten. Hierzu könnte im weiteren Vorgehen die Plattform eines noch zu bestimmenden Begleitgremiums genutzt werden. Der Stadtraum Rhein wird derzeit im Lichte der Entwicklungen der regionale planerisch behandelt. Dies bietet den Anlass, simultan die Entwicklung eines Bahnhofssystems Köln, die Sanierung der Brücken, die Zukunft der rechtsrheinischen Hafenareale, die Frage der Gestaltung der linksrheinischen Uferbereiche sowie die Notwendigkeit weiterer unterirdischer Verkehrsbauwerke begleitend zu untersuchen. Die langfristige Sicherung attraktiver Fußwegeverbindungen über den Rhein, die sich unter anderem in räumlicher Verlängerung der Ringe anbieten, sollte ebenfalls in das Repertoire der Projekte des Stadtraum Rhein aufgenommen werden. Nicht zuletzt bieten sich durch die Koordination und Bündelung benachbarter Vorhaben ökonomisch bedeutsame Synergieeffekte an. v.o.n.u. 31. 32. 33. 34. 58 Rheinbrücken Hohenzollernbrücke Deutzer Brücke Severinsbrücke Tunnel: Hinsichtlich einer möglichen Verlängerung des Rheinufertunnels spricht sich der Masterplan eindeutig für eine Verlängerung in Richtung Süden bis zum Rheinauhafen bzw. Severinsbrücke aus, um den Rheinauhafen fußläufig attraktiv an den Kernbereich anzubinden. Eine Verlängerung in Richtung Norden wird dagegen nicht vorge- Masterplan Innenstadt Köln schlagen, da hier zum einen ein attraktiver Tiefkai besteht und die angrenzenden Nutzungen nicht zwangsläufig direkten Kontakt zum Rheinufer benötigen. Rheinrundgänge: Während das linksrheinische Ufer als urbane, steinerne Uferpromenade vor der Kulisse der Stadt liegt, besitzt das rechtsrheinische Ufer die Qualität eines grünen Raums mit Blick auf die einzigartige Stadtsilhouette mit Dom und romanischen Kirchen. Durch einen gezielten Besatz an Attraktionen entlang dieser Routen könnten sich schrittweise unterschiedliche Rundgänge entwickeln. Während heute Attraktionen wie das Schokoladenmuseum und der Rheinpark auf linearem Wege erreichbar sind, könnten sich künftig die Spaziergänge ringförmig in den Flussraum legen. Je nach Qualität dieser Attraktion – beispielsweise eines „Haus des Rheins“ - ließe sich die Reise in die Stadt am Rhein attraktiver und damit auch länger als ein Tageserlebnis gestalten. Die beiden vorgeschlagenen Brücken über den Rhein wären hochattraktive Fuß- und Radewegeverbindungen im System dieser Rundgänge. Scherpunktbereiche für eine qualitätvolle und attraktivere Gestaltung des Uferraums bilden die Rheinterrassen im Anschluss an die Realisierung des Rheinboulevards auf rechtrheinischer Seite sowie die Gestaltung des Tiefkais und eine attraktive Fußwegeverbindung zum Rheinauhafen auf linksrheinischer Seite. Vertiefungsphase Stadtraum Rhein mögliche Standort einer uferbegleitenden Hochhausgalerie während sich im Mülheimer Hafen die Köpfe der beiden Hafenbecken sowie die mittlere Mole als Standort eines Hochhausclusters eignen könnten. Die derzeit denkbare Höhenentwicklung liegt bei maximal 60 Metern. Skulpturen Park Claudius-Thermen, Seilbahnhalt Rheinpark Bastei Weckschnapp Türmchen Rheinpark St.Kunibert Haus des Rheins Musical Dom Aussichtsplattform Alt St. Heribert Alt- / Innenstadt Schokoladenmuseum St.Maria Lyskirchen Sport- und Olympiamuseum Brückenbauwerk 35. Perspektive Stadtraum Rhein Trude Herr Park Bayenturm Poller Wiesen Eine weitere Attraktivierung der Rundgänge könnte in der Einrichtung einer angepassten Wasserbusroute bestehen, falls Finanzierung und Betrieb bis dahin gesichert darstellbar wären. Hochpunkte: Mit der langfristigen Perspektive zur Entwicklung der Hafenareale könnte die rechtsrheinische Stadtsilhouette durch Hochhausstandorte eingerahmt und akzentuiert werden. Im Bereich des Deutzer Hafens wäre die Hafenmole der Seilbahnhalt Innerer Grüngürtel / Zoologischer Garten Eis- und Schwimmstadion Fachhochschule Köln Ehemaliges Fort/ Innerer Grüngürtel Brückenbauwerk Ehem.Großmarkthalle 36. Rheinrundgänge 59 Stadtraum Rhein Vertiefungsphase Vertiefungsbereich Bahnhofs- system Die beiden bestehenden Bahnhöfe (Hauptbahnhof und Köln Messe/Deutz) sollen intelligent und effizient zu einem Bahnhofsystem verbunden werden. Hierzu müssen die beiden Bahnhöfe als Terminals eines Bahnhofssystems angese- 37. 60 Bahnhofsystem_ Bestand und Masterplan Masterplan Innenstadt Köln hen und entsprechend betrieben werden. Es gilt attraktive Verbindungen zwischen diesen beiden Terminals zu untersuchen und zu schaffen. Schon derzeit ist die Leistungsfähigkeit der Hohenzollernbrücke an ihrer Grenze angelangt. Der mögliche Flächenbedarf für eine vierte Brücke sollte entlang des nördlichen Rands des Gleiskör- pers bzw. Brückenbauwerks gesichert werden. Im Zuge der Entwicklung des Breslauer Platzes sollte diese Option bereits beachtet werden. Weitere Reserven des Eisenbahnknotenpunkts und Oberzentrums Köln für die Erschließung durch den schienengebundenen Regional- und Fernverkehrs sind derzeit nicht erkennbar. Masterplan Innenstadt Köln Vertiefungsphase Stadtraum Rhein Leitprojekt Brückenkopf Heumarkt Die verkehrliche Trennung des Heumarktes durch den Individualverkehr und die Stadtbahn in einen nördlichen und einen kleineren südlichen Teilraum wird akzeptiert. Dem südlichen, verkehrlich bestimmten Teilraum soll dabei wieder ein adäquater Platzcharakter verliehen werden, indem die Verkehrsflächen auf das notwendige Maß reduziert und neu geordnet werden. Die Querung der Verkehrsachse soll jedoch vor allem für Fußgänger im Platzbereich optimiert werden. rung des Erscheinungsbilds des bestehenden Tunnelportals der Hotelunterfahrung, beispielsweise in Gestalt einer Einhausung der Verkehrsanlage in das mögliche neue Bauwerk. Eine großzügigere räumliche Wirkung würde sich allein durch die südliche Verlängerung der bestehenden, randlich geführten Baumreihen des Heumarkts ergeben. Die begrünten Verkehrsinseln im südlichen Platzraum sollten durch die sinnfällige Fortsetzung des nördlichen Platzbelags ersetzt werden. Auch wenn der Raum damit nicht vollumfänglich und gleichmäßig nutzbar sein wird, wären die besondere Tiefenwirkung und die damit verbundene Verbesserung des Erscheinungsbilds der gesamten Platzwände erreicht. Die Möblierung des nördlichen Raums sollte sich selbstverständlich und homogen über den neu gewonnenen Gesamtraum verteilen. Die Rückgewinnung des maßstäblichen Bilds des Heumarkts wäre damit gesichert. Die bauliche Fassung des Brückenkopfs der Deutzer Brücke sollte im Sinne der typischen Baustruktur des Heumarkts – einer Reihung schlanker, hochformatiger Stadthaustypen – erfolgen. Hierdurch würde sich die räumliche Wirkung des Platzes und die Gliederung der Platzwände logisch fortschreiben lassen. In der möglichen Bebauung des Brückenkopfs liegt nicht zuletzt auch die Chance einer Verbesse- 39. Heumarkt_Bestand 38. Heumarkt_ Anlässe 40. Heumarkt_Testentwurf 61 Stadtraum Rhein Vertiefungsphase Leitprojekt Brückenkopf Deutzer Freiheit Im Bereich Deutzer Freiheit sollte detailliert untersucht werden, inwieweit durch eine Zusammenlegung der Parallelstraßen im Zuge der Mindener Straße eine Reduzierung der Verkehrsfläche und eine ebenerdige Querbarkeit von der Deutzer Freiheit zum Rhein ermöglicht werden kann. Die laufenden Planungen im Zuge der „regionale 2010“ und die Reorganisation des ehemaligen Lufthansakomplexes sollten hinsichtlich möglicher Verbesserungen von Wegeverbindungen abgestimmt werden. Leitprojekt „Haus des Rheins“ Besucher- und Informationszentrum Das Staatenhaus am Tanzbrunnen ist wahrscheinlich mit der Gunst der attraktivsten Lage und Ausrichtung im Stadtraum Rhein gesegnet. Nicht nur der architektonische Gestus sondern auch die räumliche Einbindung in das Freiraumsystem des Rheinparks adeln das Bauwerk und seine Adresse als besonders prominent. Welcher Nutzung soll dieses verfügbare Bauwerk künftig zugeführt werden? Eine auf reine Immobilienwirtschaftlichkeit ausgerichtete Lösung wäre an dieser Stelle sicherlich unschädlich. Im Sinne eines baulichen und funktionalen Schlusssteins des Rheinparks sollten hier jedoch weiterführende Konzepte als ausschließliche Büro- und/oder Hotelnutzungen untersucht werden. Im Zuge der Bearbeitung des Masterplans wurde unter positiver Resonanz eine Idee kommuniziert, welche die künftige Nutzung des Bauwerks dem Thema des Rheins widmen soll. Die Idee eines Besucher- und Informationszentrums – „Haus des Rheins“ – könnte das Staatenhaus 62 Masterplan Innenstadt Köln 41. Brückenkopf Deutzer Freiheit_Bestand 42. Brückenkopf Deutzer Freiheit_Masterplan künftig als Ort von europäischer Bedeutung wiederbeleben, an dem die Geschichte und Zukunft der großen Wasserstraße erkundet und attraktiv dokumentiert werden soll. Themen wie Binnenschifffahrt, Wasserqualität, Hochwasserschutz und Klimawandel aber auch Fragen zu Kunst, Kultur und Geschichte könnten in dem neuen Zentrum behandelt werden. Damit stünde nicht zuletzt auch ein weiterer lebendiger Nutzungsbaustein in der Kette der rechtsrheinischen Uferattraktionen zur Verfügung, welche die Meilensteine künftiger Uferrundgänge bilden sollen. Eine Machbarkeitsstudie sollte parallel zu anderen laufenden Nutzungsüberlegungen zum Staatenhaus die thematischen Potenziale sowie zeitgemäße Betreiber- und Sponsorenkonzepte erkunden. 43. 44. Haus des Rheins_Bestand Haus des Rheins_Masterplan Masterplan Innenstadt Köln Leitprojekt Severinsbrücke Brückenkopf linksrheinisch Durch den Ersatz der nordöstlichen Verbindungsrampe durch eine Blockumfahrung Perlengraben/Blaubach und der südwestlichen Verbindungsrampe durch eine direkte Führung einer Parallelrampe von der Tel-Aviv-Straße zur Severinsbrücke kann der gesamte derzeitig planfreie Knotenpunkt von den raumgreifenden Verbindungsrampen befreit werden. Dies verringert die Flächen, die derzeit keiner Nutzung zugeführt sind, schafft mehr baulich nutzbare Fläche und erhöht die Querbarkeit der Straßenräume zwischen den angrenzenden Vierteln. Im Sinne der generell angestrebten Verkehrsflächenreduzierung könnte die derzeit offene Stadtstruktur im Bereich des Brückenkopfs sinnfällig geschlossen und damit baulich nutzbarer Stadtraum zurück gewonnen werden. Die städtebauliche Struktur des umgebenden Quartiers könnte räumlich logisch nach Osten arrondiert werden. Neue Adressen für Büros und Dienstleistungen könnten sich mit abschirmender Wirkung an die bestehenden Blöcke des Quartiers legen. Vertiefungsphase Stadtraum Rhein 45. Severinsbrücke linksrheinisch_Bestand 46. 47. Severinsbrücke_Masterplan 48. Severinsbrücke rechtsrheinisch_Bestand 49. Severinsbrücke linksrheinisch_Masterplan Leitprojekt Severinsbrücke Brückenkopf rechtsrheinisch Durch den Ersatz des ehemaligen bogenförmigen und raumgreifenden Zubringers, der östlichen Zubringerstraße, durch eine nördlich der Brücke geführte Parallelrampe könnte auch hier analog zum Umgang mit der linken Rheinseite durch die Redimensionierung der verkehrlichen Anlagen die Trennwirkung im räumlichen Gefüge des Quartiers durch eine flankierende Bebauung aufgehoben werden. Die Fortführung der Fußwegebeziehungen des Gothenrings an das Rheinufer und die gleichzeitige Stärkung der Stadtkante am Strom wäre ein weiterer Vorteil einer möglichen Bebauung des Brückenkopfes. Severinsbrücke rechtsrheinisch_Masterplan 63 Stadtraum Rhein Vertiefungsphase Konrad-Adenauer-Ufer/ Breslauer Platz Konrad-Adenauer-Ufer/ Bastei Rheinauhafen/ Bayenstraße 64 Masterplan Innenstadt Köln Rheinpark/ Auenweg Kennedy-Ufer/ Mindener Straße Deutzer Werft/ Siegburger Straße Masterplan Innenstadt Köln Vertiefungsphase Stadtraum Rhein Zeitachse Stadtraum Rhein Kurzfristige Maßnahmen 0-5 Jahre Mittel- langfristige Maßnahmen 5-15 Jahre Perspektivische Maßnahmen 15 Jahre+ Erstellung Entwicklungs- und Gestaltkonzept „Stadtraum Rhein“ Realisierung Fuß- und Radwegebrücke vom Theodor-Heuss-Ring zum Rheinpark Realisierung Fuß- und Radwegebrücke vom Ubierring zum Deutzer Hafen Umsetzung Betriebskonzept Bahnhofsystem (Informationsaustausch zwischen Hbf. und Bhf. Messe/ Deutz) Realisierung „Mittlerer Rheinrundgang“ Realisierung „Großer Rheinrundgang“ Gestaltung des Tiefkais Konrad-AdenauerUfer und der Zugänge zum Stadtraum Touristische Entwicklung Wasserbusroute in Zusammenhang mit den Rheinrundgängen Ertüchtigung Fuß- und Radwegeverbindung Hohenzollernbrücke Realisierung „Kleiner Rheinrundgang“ Erweiterung Köln Hauptbahnhof (zusätzlicher Bahnsteig) Umgestaltung/ Bebauung Breslauer Platz Umgestaltung Rampen Severinsbrücke linksrheinisch Umgestaltung Ottoplatz und Arrondierung Raumkante LVR- Gebäude Aufwertung Auenweg Umgestaltung Rampen Severinsbrücke rechtsrheinisch Planung zur Erweiterung Hohenzollernbrücke (Vierte Eisenbahnbrücke) Quartierserweiterung Umfeld Severinsbrücke Brückenkopf rechtsrheinisch Planung zur Verlängerung Rheinufertunnel nach Süden Umgestaltung Deutzer Brücke - Brückenkopf Heumarkt - Brückenkopf Deutzer Freiheit Überprüfung Option Ost-West-Stadtbahntunnel Erweiterung Hohenzollernbrücke (Vierte Eisenbahnbrücke) Verlängerung Rheinufertunnel nach Süden bis Severinsbrücke Option Ost-West-Stadtbahntunnel Machbarkeit „Haus des Rheins“ Planung zur Verlängerung Rheinufertunnel nach Süden 65 Masterplan Innenstadt Köln 66 Masterplan Innenstadt Köln Vertiefungsphase Ringe Ringe Ein Boulevard für das 21. Jahrhundert 50. Interventionsraum Ringe Vertiefungsbereiche: Ost-West-Achse Kernbereich Leitprojekte: Ebertplatz Rudolfplatz Barbarossaplatz Die Ringe sind seit ihrer Entstehung ständigen Veränderungen ausgesetzt und werden dies auch in Zukunft sein. Überwiegend verkehrlich bestimmte Eingriffe haben den ursprünglich klaren gestalterischen Duktus des großstädtischen Straßenzugs überformt bzw. zerstört. Die unmittelbar anstehenden Maßnahmen und Projekte sind so umfangreich, dass sich eine zeitnahe Ad- HocOrganisation zur Suche nach einem einheitlichen und großstädtischen Gestaltungsduktus dringend empfiehlt, selbst wenn einige Projekte, wie beispielsweise der Chlodwigplatz bereits auf dem Weg der Realisierung sind. Oberstes städtebauliches Ziel soll die Erlangung eines abgestimmten hochattraktiven gestalterischen und verkehrlichen Gesamtkonzepts sein, das im Sinne eines modernen Klassikers große Robustheit in Bezug auf sich wandelnde Moden und technische Anforderungen aufweisen muss. Alle Segmente des berühmten Straßenzugs und auch seine in die Jahre gekommenen Plätze sollen einem gemeinsamen gestalterischen Duktus folgen. Die „Halbwertzeit“ der angestrebten gestalterischen Sprache sollte äußerst dauerhaft - etwa im Sinne eines Klassikers der modernen Stadtbaukunst - angelegt sein. Erst dann kann die integrierte und qualitätvolle Umsetzung der Erneuerung der Ringe, ihrer Adressen und ihrer Infrastrukturen schrittweise realisiert werden. Während bei einigen Freiräumen der Innenstadt – wie beispielsweise am Heumarkt - routinemäßig „weitergebaut“ werden könnte, sollten sowohl die Entwicklung des Gesamtkonzepts der Ringe und auch dessen schrittweise Umsetzung unbedingt in die Hand erfahrener Landschaftsarchitekten gegeben werden. Die Bedeutung der Aufgabe würde jedenfalls den Einsatz einer Idenkonkurrenz rechtfertigen. Im Gegensatz zu der angestrebten systematischen Aufwertung der Ringe bieten die den Straßenverlauf begleitenden Stadtviertel wiederum Spielräume zur Realisierung von individueller Vielfalt und neuen Ideen. Die räumlichen Verankerungen der Ringe mit den Veedeln sollten ebenfalls im Sinne der großen Straßenräume gestaltet werden. Die Quartiere selbst sollen sich hingegen entsprechend ihrer eigenen Gesetze und Bedürfnisse individuell weiter entwickeln können. Im Bereich des Sachsenrings und des Hansarings könnten kurz- bis mittelfristig erkennbare Verbesserungen auf den Weg gebracht werden. Die Parkierung im Mittelbereich des Hansarings und generell die Boden deckenden Begrünungen wirken sich negativ auf die eigentliche räumliche Konzeption der Ringe aus. Der wohltuende und teilweise spannungsvolle Kontrast von großstädtischer Weite und Tiefenwirkung der Ringe zu kleinteiligen und teilweise engen Räumen der Altstadt wird durch optische und physische Barrieren im Mittelbereich der großen Stadtstraßen zunichte gemacht. Auch die Adressengunst der Ringe wird durch das Bild großzügige Parkierungsanlagen und vermüllter und überwiegend wirkungslo- 67 Ringe Vertiefungsphase ser kleinteiliger Begrünungsversuche der letzten Jahrzehnte beeinträchtigt. Die Ringe in ihrer Funktion und Wirkung als typologische Reihung besonderer europäischer Großstadtstraßen, sollten weiterhin entsprechende Verkehre aufnehmen. Von einer weitestgehenden Verdrängung dieser Verkehre sollte abgesehen werden. Der Funktion entsprechende Straßenräume sind nicht nur verkehrlich notwendig sondern auch städtebaulich erwünscht. Die Lebendigkeit und Geschäftigkeit einer Großstadt wie Köln muss sich auch und gerade im Bild dieses Straßenzugs ausdrücken. Die Frage der Fahrgeschwindigkeit ist unstrittig nicht im Sinne einer innerstädtischen Hochleistungsstraße zu verstehen. Eines der Grundprinzipien der Neugestaltung der Ringe sollte sein, den außenliegenden Fußgängerbereichen mehr Platz und Aufenthaltsqualität zu verschaffen. Dies kann in vielen Bereichen auf Kosten von derzeit im Mittelbereich vorhandenen Parkflächen oder untergenutzten Grünflächen geschehen. Im Abschnitt Sachsenring besteht nach Auffassung des Teams die Frage nach der kritischen Masse an Urbanität. Während der südwestliche Rand der Straße eine überwiegend maßstäbliche, teilweise hochattraktive Bebauung aufweist ist der östliche Rand vollständig ohne bauliche Nutzung. Vollkommen atypisch für die Ringe ist auch die randliche Gestaltung des Bereichs von Gymnasium und Berufsschule, der sich vom Raum des Sachsenrings abwendet und sich auf seinen Binnenbereich orientiert. Damit ist die Grünanlage weder adressenstiftend noch im Sinne einer Verweil- oder Naherholungsfunktion wirksam. Der Grünraum ist auf eine rein dekorative Rolle beschränkt. 68 Masterplan Innenstadt Köln Im Sinne der Planung Joseph Stübbens schlägt der Masterplan vor, im Bereich der historischen Ulrepforte eine straßenbegleitende Bebauung in Form einer urbanen Dienstleistungszeile mit einem noch zu bestimmenden Anteil an Wohnnutzung zu verfolgen. Sehr gut vorstellbar wäre auch die Nutzung des Areals als Standort für das Stadtarchiv. Falls diese Nutzung besondere Besucherfrequenzen anziehen sollte wäre die belebende Wirkung für den Sachsenring sehr vorteilhaft. Hiermit wäre auch die Chance für eine besondere architektonische Bereicherung der Ringe gegeben, die sowohl die Ulrepforte näher den historischen Kontext der Stadtmauer rücken könnte, als auch die Gelegenheit für die Entwicklung eines besonders modernen und qualitätvoll reduzierten Bauwerks bieten wird. Hier könnte ein einmaliges Ensemble entstehen, das in dieser Form nur in Köln und entlang der Ringe denkbar ist. Hier sollte eine Architektur von besonderer Qualität - wie auch im Falle des Rudolfplatzes - ggf. über ein hochkarätiges konkurrierendes Verfahren, gesucht werden. Im Sinne einer Fortschreibung der Planung Joseph Stübbens wäre die mittel- bis langfristige Option zweier Brückenschläge über den Rhein ein bedeutsamer Schritt zur räumlichen Verklammerung der beiden Innenstadthälften. In den Achsen von Theodor-Heuss-Ring und Ubierring erstmalig von Oswald Mathias Ungers als „living bridges“, im Sinne hochbaulich gestützter Bauwerke vorgeschlagen, ist im Masterplan die Bestimmung der Brücken als moderne, filigrane Fuß- und Radwegeverbindung zu verstehen. Eine weitere Etappe auf dem Weg zu attraktiven Rundgängen im Rheinraum wäre mit diesem Vorschlag bewältigt. Zunächst ist jedoch die Sicherung der möglichen Brückenköpfe, insbesondere bei einer Entwicklung des Deutzer Hafens, zu beachten. 51. Sachsenring ( v.o.n.u.) Planung Stübben, Bestand, Masterplan 52. Köln 53. Berlin Masterplan Innenstadt Köln Hansaring Vertiefungsphase Ringe Ebertplatz J. Stübben J. Stübben Bestand Bestand Masterplan Hohenzollernring Masterplan Ubierring J. Stübben J. Stübben Bestand Bestand Masterplan Masterplan 69 Ringe Vertiefungsphase Leitprojekt Ebertplatz Der Ebertplatz ist der westliche Pol einer Folge von insgesamt drei Plätzen deren östlicher Abschluss zum Rhein hin durch die große Grünanlage im Theodor-Heuss-Ring gebildet wird. Der abgesenkte Raum des Ebertplatzes und seine peripheren unterirdischen Einbauten erweisen sich heute als unattraktiv und in Bezug auf eine ökonomische Nutzung extrem lageungünstig. Angsträume und Barrieren schränken die Attraktivität und Benutzbarkeit für Fußgänger deutlich ein. Ein Rückbau der Anlagen und die Nutzung des unterirdischen Raums als Parkierungsanlage erscheint derzeit in Bezug auf eine ökonomische Realisierbarkeit kritisch. In der Nachfolgeorganisation des Masterplans zur Erlangung eines attraktiven Gesamtkonzepts für die Ringe sollte aber diese Frage nochmals vertiefend untersucht werden. Gleichgültig ob mit Verfüllung oder unterirdischer Parkierung - das Ziel sollte in jedem Fall sein, den Raum des Ebertplatzes wieder als konventionellen, gut begeh- und benutzbaren Stadtraum zurückzugewinnen. Ein geschlossener Saum aus hochstämmigen straßenbegleitenden Bäumen solle den Gesamtraum der drei Platzsegmente künftig umspannen, um so die wahre Größe und urbane Dimension des Raums wieder in Erscheinung treten zu lassen. Wie bei nahezu allen Grünanlagen der Innenstadt sollten die Art und Umfang der Bepflanzung der eigentlichen Platzräume kritisch geprüft und in vielen Fällen jedenfalls zurückgenommen werden. Insbesondere die vorherrschende bodendeckende Bepflanzung wirkt sich in Bezug auf die angestrebte Sauberkeit und Sicherheit der Innenstadträume extrem ungünstig aus. 70 Masterplan Innenstadt Köln 54. Ebertplatz_Analyse 55. Ebertplatz_Planung nach Stübben 56. Ebertplatz_Bestand 57. Ebertplatz_Testentwurf Masterplan Innenstadt Köln Vertiefungsphase Ringe Leitprojekt Rudolfplatz In ihrem Scheitelpunkt kreuzen die Ringe die Ost-West-Achse und definieren mit dem Rudolfplatz eine prägnante stadträumliche Schnittfläche. Ursprünglich war der Rudolfplatz ein klar ausgebildetes, räumlich gefasstes Oval, während im Zuge des Wiederaufbaus die Blockstrukturen des Platzumfelds teilweise verändert wurden, wodurch der verbleibende Raum eine vergleichsweise amorphe Form erhielt. Das Baufeld südwestlich von Rudolfplatz/Habsburger Ring ist der Standort des historischen Kölner Opernhauses (heute Hoteladresse), was die besonders magische Stimmung des Ortes unterstreicht. Mit dem Habitus eines klassischen europäischen Operhauses war die ansonsten klar und ruhig geführte Traufhöhe der Ringe an dieser Stelle durch eine besondere architektonische Dominante städtebaulich betont. Als Bestandteil der Platzfolge der Ringe soll die Gestaltung des Rudolfplatzes zunächst dem Duktus des künftigen Gesamtbilds des großen Ringboulevards folgen. Die mögliche Bebauung 59. Rudolfplatz_Planung Stübben 60. des Baufelds südlich von Rudolfplatz/ Hahnentor könnte in ihrer Volumetrie und architektonischen Gestaltung künftig - ähnlich dem ehemaligen Opernhaus - einen deutlichen Akzent in der rhythmischen Raumsequenz der Ringe setzen. Nachdem die Ringe heute überwiegend mit konventioneller, gemischter Bebauung für Einzelhandel, Bürogewerbe und Wohnen besetzt sind und wenige architektonisch und kulturell bedeutsame Akzente aufweisen, wäre mit dem Baufeld am Rudolfplatz eine von insgesamt zwei letzten Chancen (s. Sachsenring/ Ulrepforte) für einen hochrangigen architektonischen Auftritt gesichert. nisation würde eine äußerst ambitionierte Projektentwicklung und architektonische Umsetzung der künftigen Nutzungen der Adresse am Rudolfplatz implizieren. Die Teilung der Verkehre im Bereich Aachenerund Richard-Wagner-Straße würde das Baufeld am Rudolfplatz und seine künftige Adresse räumlich klar dem nördlichen Kern- und Einkaufsbereich zuschalten. Die Verweilqualität und barrierefreie Nutzung des Raumes für Fußgänger wäre damit deutlich verbessert. Der Aufwand einer solchen verkehrlichen Reorga- Rudolfplatz_Bestand 61. 58. Rudolfplatz_Anlässe Rudolfplatz_Testentwurf 71 Ringe Vertiefungsphase Masterplan Innenstadt Köln Leitprojekt Barbarossaplatz Der Barbarossaplatz ist grundsätzlich ein verkehrlich bestimmter Stadtraum. Nach dem Kriege wurde die klassische Anlage eines Verkehrskreisels nach Süden hin in Form eines großen Ovals erweitert. Eine regelmäßige Begrünung der Platzränder durch eine klare Reihung von Straßenbäumen würde eine deutlichere räumliche Fassung des Platzes bewirken und seine Längenausdehnung und Größe verbildlichen. Die Platzmitte mit begrüntem Gleisbett sollte künftig unbedingt von niedrigwüchsiger Bepflanzung freigehalten sein, 62. Barbarossaplatz_Planung Stübben Die Notwendigkeit einer teuren Tieferlegung der Stadtbahn im Zuge der Ringe am Barbarossaplatz wird nicht gesehen. Zum einen wird der Barbarossaplatz auch zukünftig querende Stadtbahnverkehre haben und zum anderen lässt sich mit einer, wie im Testentwurf dargestellten Optimierung des Platzes, die Stadtbahn gut in den Platzraum integrieren Als bedeutsames Element der Kette der Großstadtplätze sollte auch der Barbarossaplatz nicht ohne Beachtung eines hochattraktiven Gesamtkonzepts zur Gestaltung der Ringe umgestaltet werden. 72 63. Barbarossaplatz_Planung Stadt Köln 64. Barbarossaplatz_Anlässe 65. Barbarossaplatz_Bestand 66. Barbarossaplatz_Testentwurf Masterplan Innenstadt Köln Vertiefungsphase Ringe Zeitachse Ringe Kurzfristige Maßnahmen 0-5 Jahre Mittel- langfristige Maßnahmen 5-15 Jahre Perspektivische Maßnahmen 15 Jahre+ Erstellung einheitliches Gesamtkonzept mit Stufenplan Umgestaltung Rudolfplatz (inkl. Neubau südlich der Hahnentorburg) Option Umgestaltung Plätze der Neustadt inkl. Anbindung an die Ringe Umsetzung Konzept „Umgestaltung der Ringe“ im Rahmen des abgestimmten Gesamtkonzeptes Umgestaltung Friesenplatz Umgestaltung Barbarossaplatz Umgestaltung Ebertplatz Umgestaltung der Abschnitte: - Theodor-Heuss-Ring - Hansaring - Kaiser-Wilhelm-Ring - Habsburger-/Hohenstaufenring - zwischen Barbarossaplatz und Rheinufer Bebauung am Sachsenring 73 Masterplan Innenstadt Köln 74 Masterplan Innenstadt Köln Vertiefungsphase Innerer Grüngürtel Innerer Grüngürtel Der Central Park für die Kölner Bürger Müsste man ihn heute erfinden wären die Chancen für seine Realisierung aussichtslos - der Innere Grüngürtel und seine strahlenförmigen Freiraumkorridore gehören neben den Verkehrsinfrastrukturen wahrscheinlich zum bedeutsamsten städtebaulichen Inventar der Gesamtstadt. 67. Interventionsraum Innerer Grüngürtel Vertiefungsbereiche: Universität zu Köln Südliche Innenstadterweiterung Leitprojekte: Umfeld Aachener Weiher Ost-West-Achse Universität im Inneren Grüngürtel Eifelwall Ehem. Großmarktareal Der Innere Grüngürtel ist nicht nur ordnendes Element im Stadtraum und grüner Saum der Innenstadt sondern auch Schnittstelle und Begegnungsraum für die Bürger der Innenstadt und ihrer angrenzenden äußeren Bezirke. Insgesamt bedeutet dies, dass die Gestaltung des Grüngürtels offen und großzügig ausgerichtet sein sollte. Während die Quartiersparks der angrenzenden Wohnquartiere nach den Bedürfnissen der jeweiligen Anwohner ausgestaltet sein sollten, übernimmt der Innere Grüngürtel die Funktion eines vielfältig nutzbaren Großstadt Parks. Seit seiner Zerstörung gibt es zwar Ideen aber noch kein abgestimmtes Konzept für den Umgang mit den baulichen Resten und dem gestalterischen Duktus der Grünräume. Die Sicherung der Freiräume und die Einschränkung baulicher Eingriffe in den Gürtel allein werden nicht ausreichen. Es gilt vielmehr, unter teilweiser Arrondierung bestehender baulicher Einrichtungen und der Gestaltung und Öffnung der verfügbaren Freiflächen ein möglichst klares und räumlich durchgängiges Grundgerüst zu formen. Dabei sollte unter besonderer Beachtung der Erschließungsgunst des Eisenbahnrings und unter Förderung der bestehenden sowie der Entwicklung weiterer Haltepunkte am Eisenbahnring attraktive Adressen entwickelt werden. Aus freiraumplanerischer Sicht ist die Entwicklung barrierefreier Durchlässigkeit zu fördern sowie die Sicherung eines attraktiven Ringschlusses zum Stadtraum Rhein. Die Verkehrsachse Innere Kanalstraße – Universitätsstraße – Am Vorgebirgstor, die sich als Ringstraße an den Inneren Grüngürtel legt, sollte direkt in Richtung Marktstraße verlängert werden. Somit würde der Ringschluss bis an den Rhein im südlichen Bereich erfolgen. Die Schnittpunkte der sternförmig aus der Innenstadt führenden Hauptstraßen mit der Inneren Kanalstraße sind dem urbanen Raum des Inneren Grüngürtels entsprechend stadtverträglicher zu gestalten. Frei abfließende Rechtsabbieger bzw, Schleifen sind dem Inneren Grüngürtel zurückzugeben. Folgende zentralen Aspekte sind bei der Weiterentwicklung des Gürtels von Bedeutung: • Entwicklung eines großstädtischen gestalterischen Duktus der Freiräume • Auslotung von Art und Maß künftiger Nutzung der Ränder und Innenstadteingänge • die Beachtung der Erschließungsgunst des Eisenbahnrings bei der Entwicklung der Ränder • die Berücksichtigung der Ansprüche der Stadtbewohner hinsichtlich der Nutzung des Inneren Grüngürtels • die Vermeidung von Angsträumen und die Schaffung offener und durchlässiger Räume. 75 Innerer Grüngürtel Vertiefungsphase Masterplan Innenstadt Köln Qualifizierung der Vernetzung nach Innen und Außen (zwischen Innenstadt und Grüngürtel und an den Schnittstellen der Radialen) - - - qualitative Vernetzung der großen Stadträume Innerer Grüngürtel und Ringe über fußläufiges Wegesystem und besondere öffentliche Räume (i.B. Parkanlagen- Volksgarten, Stadtgarten und öffentliche Räume der Neustadt) Optimierung des Wegenetzes und der Zugänglichkeit des Grüngürtels von den inneren (Bahndurchstiche und zweiseitige Orientierung der Bahnhöfe) und äußeren Stadtteilen (Grünradialen, soziale und kulturelle Infrastrukturen) her Vernetzung der Südlichen Innenstadterweiterung Ablesbarkeit der Köpfe der Radialen als klare räumliche Grünsegmente im Grüngürtel Förderung der Durchlässigkeit in Nord-Süd-Richtung (Längsrichtung) - klare Definition der Raumkanten des Grüngürtels qualitatives und räumliches Fortsetzen des Grüngürtels an Bahnkreuzen und großen Stadtstraßen qualitatives Fortführen des Inneren Grüngürtels bis an den Rhein Impulsgeber Infrastruktur- Potenzial der Erschließung Köln West Aachener Straße Köln Süd Bonner Wall 76 - Potenzial der hohen Erschließungsgunst des Inneren Grüngürtels durch S-Bahn und Stadtbahnsysten nutzen Ausbau des westlichen S-Bahnringes als Impulsgeber für die Bildung neuer urbaner Kristallisationspunkte (Aachener Straße und Bonner Wall) Masterplan Innenstadt Köln Vertiefungsphase Innerer Grüngürtel Köpfe am Inneren Grüngürtel als Vorreiter urbaner Kristallisationspunkte denken - - - neue Adressbildung für Akteure der Wirtschaft am Grüngürtelring und an S-Bahnstationen Anknüpfen an vorhandene Adressen (Kölner Zoo, Eis- und Schwimmstadion, Telekom, Museum für Ostasiatische Kunst, Universität zu Köln) Entwicklung der innerstädtischen Reserven der Südlichen Innenstadterweiterung für Büro- und Dienstleistungen, Wohnen, Wissenschaft/ Forschung Einbezug des Inneren Grüngürtels in die Höhenentwicklung der Innenstadt zur Sicherung der stadträumlichen Grammatik - - - - mögliche Stärkung der westlichen Raumkante durch Ergänzung der Hochpunktsilhouette im Bereich Schnittstelle Grünradiale Nord-West und Herkulesberg/ Colonius/ Aachener Straße/ Universität zu Köln/ Bonner Wall Motiv der „Konzentrischen Kulisse“ Bezug der Höhenentwicklung zur jeweiligen Raumsequenz Schaffung von baulichen Ensembles durch Einbezug baulicher Substanz Klares räumliches Grundgerüst - - - - Komposition und Arrondierung vorhandener baulicher und vegetativer Strukturen Wechsel der Sequenzen von Weite und Dichte, Freiraum und Urbanität differenzierte Raumfolgen- Förderung eines erlebbaren Raumes Qualifizierung eines Freiraums in urbanem Rahmen - - Förderung der Entwicklungspotenziale in der Parkstadt für Wissenschaft und Forschung Räumliche Zonierung in Ost-West-Richtung: Wechsel von Segmenten weicher geschwungener landschaftlicher Formen und geometrisch streng geordneten Bereichen (teilweise mit baulicher Rahmung) 77 Innerer Grüngürtel Vertiefungsphase 68. 78 Innerer Grüngürtel_Bestand Masterplan Innenstadt Köln 69. Innerer Grüngürtel_Masterplan Masterplan Innenstadt Köln Der im Zuge des Grüngürtels liegende Eisenbahnring birgt erhebliche Potenziale im Bereich des öffentlichen Nahverkehrs. Durch eine wesentlich erweiterte Nutzung und Ertüchtigung dieser Infrastruktur kann eine erhebliche Verbesserung der Erschließungsgunst durch den ÖPNV sowie eine Entlastung der bestehenden innerstädtischen Stadtbahn erreicht werden. Hierzu werden zwei weitere Bahnhöfe im Bereich des Aachener Weihers und im Bereich des Bonner Walls vorgeschlagen. Wird der Eisenbahnring, mit seinen dann vier Stationen, Bestandteil der S-Bahn Erschließung, so kann Köln das bestehende Manko einer schlechten Erschließung der Innenstadt durch direkte ÖPNV-Anbindungen aus und in die Region wesentlich verbessern. Nicht zuletzt gilt es auch die voranschreitende Entwicklung des Güterverkehrs auf dem Eisenbahnring planerisch zu beachten. Sollten auf Grund des vor allem nächtlich ansteigenden Güterverkehrs auf dem Eisenbahnring in größerem Umfang Lärmschutzmaßnahmen notwendig werden, hätte eine konventionelle, rein technisch ausgebildete Lösung mit Sicherheit eine negative Wirkung auf das Stadtbild. Schutzmaßnahmen gegen Lärm und auch Hochwasser in den Anschlussbereichen zum Rhein sollten nicht nur als technische, sondern auch als gestalterische Herausforderung angenommen werden und moderne stadtbildverträgliche Lösungen frühzeitig planerisch erkundet werden. West- und Südbahnhof übernehmen heute wertvolle Erschließungsfunktionen sowohl für den Bereich der Telekom als auch für die Universität zu Köln. Auch hier sind in den Spitzenzeiten die Kapazitäten bereits ausgeschöpft. Der bauliche und technische Zustand der Anlagen ist äußerst unattraktiv und unkomfortabel in Bezug auf die Erreichbarkeit für die Kunden der Bahn. Die in Rede stehende Bewerbung für eine Bundesgar- Vertiefungsphase Innerer Grüngürtel tenschau wäre ein idealer Katalysator für eine Sanierung und Aufwertung der Bahnhöfe. Im Sinne der Nachhaltigkeit könnten sie sich zudem als attraktive Eingänge zum Grüngürtel und zur Gartenschau etablieren. Von besonderer Bedeutung für die Wahrnehmung und Orientierung der Besucher des etwa 100 ha großen Inneren Grüngürtels sind seine baulichen Landmarken. Historische und zeitgenössische Landmarken bilden die gliedernden Koordinaten dieses urbanen Raums. Diese Thematik sollte bei der Planung der südlichen Innenstadterweiterung beachtet werden. Durch den Erhalt der Großmarkthalle ergeben sich Chancen, diese Tradition fortzuführen. Mit dem Projekt des Eisund Schwimmstadions im Norden, dem Bereich des Museums für Ostasiatische Kunst/Aachener Weiher im Westen und der Großmarkthalle im Süden, wären die großen öffentlichen Adressen des Grüngürtels für Freizeit und Kultur gleichmäßig und in guter Auffindbarkeit in dem ringförmigen Stadtraum verortet. Die Wahrnehmung sogenannter Stadteingänge wurde unterschiedlich beschrieben. Sowohl die Hochhauscluster im Bereich Universität/Luxemburger Straße, die nahezu symmetrische Bürobebauung an der Aachener Straße als auch die Brücken des Eisenbahnrings sind als Stadteingänge zu sehen. ter Beachtung der freiraumplanerischen Kriterien zur Entwicklung des Inneren Grüngürtels sind in diesem Bereich eine besondere öffentliche Nutzung, evtl. in der Großmarkthalle selbst, sowie der Standort eines weiteren Haltepunktes des ÖPNV denkbar. Vor dem Hintergrund der Bedeutung von Erreichbarkeit und Mobilität hat die Förderung und Ergänzung von publikumsintensiven Adressen für Wissenschaft, Forschung und Technologie entlang des südwestlichen und südlichen Rands des Inneren Grüngürtels Priorität. Die hervorragende Erreichbarkeit, bezogen auf den Großraum Köln mit seinem etwa 3 Millionen Einwohnern, ist für Einrichtungen dieser Art eine ideale Voraussetzung. Sowohl der stadträumliche Auftritt und die gesamtheitliche Wahrnehmbarkeit von Bauten für Wissenschaft und Forschung im weiten Raum des Gürtels, als auch die Kommunikation fördernde Wirkung der Freiräume selbst, die bereits im Umfeld der Universität erlebbar ist, sprechen für eine Sicherung der Entwicklungsflächen im oben genannten Sinne. Die Gliederung und Entwicklung des Grüngürtels erfolgt aufgrund seiner unterschiedlich geprägten Teilräume und Charaktere in thematischen Raumsequenzen. Der Masterplan definiert unter Einbezug der Grünradialen acht Parkabschnitte. Das Großmarktareal ist der letzte großflächige Schlussstein der städtebaulichen Entwicklung der linksrheinischen Kölner Innenstadt. Eine besondere Chance besteht darin, die städtebauliche und freiraumplanerische Entwicklung des Areals mittels der möglichen Durchführung einer Bundesgartenschau zu promovieren. Die Rahmenbedingungen für eine solche Vorgehensweise sollten insbesondere in Bezug auf die zeitliche Verfügbarkeit der Flächen sorgfältig ausgelotet werden. Un- 79 Masterplan Innenstadt Köln Grünradiale Nord Kunst- und Kulturpark Grünradiale Nord-West Bürgergarten Herkulesberg Grünradiale Lindenthaler Kanal CityPark Wissenspark Parkstadt Grünradiale Süd 80 Masterplan Innenstadt Köln Vertiefungsphase Innerer Grüngürtel Kunst- und Kulturpark/ Grünradiale Nord - - - - - nördlicher kultureller Kristallisations- punkt im Inneren Grüngürtel Vernetzung der Kultur- und Freizeiteinrichtungen (Weinmuseum, Eis- und Schwimmstadion, Flora- Botanischer Garten, Kölner Zoo, Skulpturenpark) als Attraktionen untereinander durch ein attraktives Wegesystem Qualifizierung der Zugänglichkeit des Rheinraums durch öffentliche Durchwegung des Skulpturenparks Schaffung eines „Schaufensters“ des Kölner Zoos als Kopf am Grüngürtel Erhalt der Originalität des Ortes an der Schnittstelle mit der Grünradialen Nord (Fort X und Rosengarten) 71. Kunst- und Kulturpark _Bestand 72. Kunst- und Kulturpark _Masterplan 73. Bürgergarten _Bestand 74. Bürgergarten _Masterplan Bürgergarten - - - 70. Stärkung des wohnbezogenen Freiraumangebots (nutzungsoffen, wohnumfeldbezogen, Sport, Freizeit und Erholung) Arrondierung der nördlichen baulichen Quartierskante Kleingärten und Sportflächen als Kernelemente des Raums S. 80_ Innerer Grüngürtel Raumsequenzen 81 Innerer Grüngürtel Vertiefungsphase Masterplan Innenstadt Köln Herkulesberg/ Grünradiale Nord-West - - - - - - Schaffung eines angstfreien Rückzugs- raums durch Fortführung des offenen Wiesenraums und der Qualifizierung von Blicken Adressbildung entlang der Inneren Kanalstraße (Belebung der Ränder) Änderung der Verkehrsführung zugunsten einer klaren räumlichen Zonierung des Freiraumbereiches „grüne Brücke“ zur Qualifizierung der Fußwege- und Radfahrerverbindung Schaffung einer „Torsituation“ an der Schnittstelle mit der Grünradialen Erweiterung des Mediaparks als räumliches Rückgrat 75. Herkulesberg_Bestand 76. Herkulesberg_Masterplan CityPark - - - Erhalt und Verbesserung der urbanen Qualität Geometrie als ordnendes Element Zusammenführen von traditionellen und neuen Gestalt- und Nutzungselementen (Vorbild F. Schumacher) Klare räumliche dreigliedrige Zonierung in Längsrichtung: - - - 82 Arrondierung des baulichen Rückgrats in Kettenstruktur zur Adressbidlung entlang der Inneren Kanalstraße zentraler offener Binnenraum/ Wiesenraum östlicher Rand: punktuelle Verdicht- ungsräume an S-Bahn-Stationen mit möglichem Hochpunktakzent am Aachener Weiher, gegliedert durch nutzungsspezifische Flächen für Sport, Freizeit und Kleingartenanlagen 77. CityPark_Bestand 78. CityPark_Masterplan Masterplan Innenstadt Köln Vertiefungsphase Innerer Grüngürtel Wissenspark - - - - Reorganisation und Nachverdichtung des Universitätsareals Schaffung eines neuen Campusbereichs nördlich der Luxemburger Straße Ausbildung des Hochhausensembles Universität Fuss- und Radwegevernetzung über Südkreuz und Volksgarten Grünradiale Süd 79. Wissenspark_ Bestand 80. Wissenspark_Masterplan - - Öffnung und Umgestaltung des nördlichen Bereichs Vorgebirgspark (BUGA 2021) Heranführen der Grünradiale Süd als klares landschaftliches Segment des Grüngürtels Parkstadt 81. Grünradiale Süd_ Bestand 82. Grünradiale Süd_Masterplan 83. Parkstadt_ Bestand 84. Parkstadt_Masterplan - - - - - - - - Entwicklung der innerstädtischen Re- serven (Wohnen, Dienstleistungen, Gewerbe, Wissenschaft und For- schung) Fortführung des offenen Binnenraums bis an den Rhein urbane Entwicklung des Umfelds Bonner Wall (inkl. Hochpunktakzent) Etablierung der Großmarkthalle als öffentlicher Baustein für Kunst/ Freizeit Entwicklungen des Areals mit der BUGA 2021 Weiterverfolgung des Dreizonenmodells mit Grünkorridor von circa 150m Breite Kunst als Pionier im Raum Vernetzung mit der Innenstadt und Bayenthal 83 Innerer Grüngürtel Vertiefungsphase Im Zuge der Konkurrenz der europäischen Universitäten um die Gunst des begabten Nachwuchses und hochqualifizierter Fachkräfte werden sukzessive unterschiedlichste Bausteine erneuert bzw. neu erstellt. Ein zukunftstaugliches städtebaulich- freiraumplanerisches Gesamtkonzept für den Gesamtausbau ist jedoch nicht erkennbar. Die Medizinische Fakultät erneuert in größerem Umfang ihren Bestand, was für ein 84 Vertiefungsbereich Universität zu Köln Wie derzeit nahezu alle Universitäten, steht auch die Universität zu Köln vor gravierenden baulichen Veränderungen. Das Hauptgebäude sichert dem Campus einen attraktiven und prominenten Auftritt im Inneren Grüngürtel während der größte Teil der Baumassen im Gefüge eines Wohnquartiers des Bezirks Lindenthal eingebunden ist. 86. Masterplan Innenstadt Köln Universität zu Köln_Bestand mittel- bis langfristiges Festhalten an dem Standort spricht. Im Zuge weiterer innerer Entwicklungen am heutigen Standort wären die Frage der verkehrlichen Erschließung und insbesondere die Frage der Parkierung von zentraler Bedeutung. 85. Universitätsrundgang und Plätzesystem 87. Leitprojekt Universität im Inneren Grüngürtel Im Bereich der Luxemburger Straße besteht die Chance, im Zuge einer möglichen Reorganisation von Bauten der Fachbereiche Physik und Chemie weitere Flächen des Inneren Grüngürtels zurückzugewinnen und gleichzeitig die logische Ausbildung der Ränder des Grünraums fortzusetzen. Die Neubauten sollten in diesem Fall entlang der inneren Kanalstraße im Sinne eines campusartigen Ensembles mit den bestehenden Einrichtungen eine städtebauliche Einheit bilden. Die notwendigen Parkierungsanlagen sollte dabei jeder Baustein in seinem Untergeschoss aufnehmen um den Bau weiterer Parkhäuser vermeiden zu können. Diese sind nicht nur immobilienwirtschaftlich fragwürdig, sondern wirken sich ungünstig auf die Bildung attraktiver urbaner Nachbarschaften und Adressen aus. Universität zu Köln_Masterplan Masterplan Innenstadt Köln Vertiefungsphase Innerer Grüngürtel Sowohl zur Inneren Kanalstraße als auch zum Inneren Grüngürtel wird sich auf diesem Wege die Universität mit einer markanten städtebaulichen Silhouette und Kante abbilden. Im Binnenbereich des Campus sollen attraktive Freiräume Begegnung und Kommunikation des Universitätsquartiers fördern. Die Inneren Straßen- und Wegeverbindungen sind im Masterplan so angeordnet, dass sich auch klare und attraktive Verbindungen des westlichen Stadtquartiers in den Inneren Grüngürtels eröffnen. Leitprojekt Eifelwall Der Eifelwall ist ein Schlüsselgrundstück der Entwicklung des südwestlichen Raums des Inneren Grüngürtels. Die unmittelbar anstehende Entwicklung dieses Areals bildet den Auftakt zur teilweisen Rückgewinnung von Freiraum im Grüngürtel. Hier wird kurz- bis mittelfristig ein erster Schritt zur räumlichen Fortsetzung des Grünraums in Richtung Rheinufer Realität werden. Als Zeichen der Ernsthaftigkeit dieses Unternehmens sollte der Grünkorridor in einer Breite von mindestens 150 Metern geöffnet werden. Dies wäre gleichzeitig eine Referenzgröße für die später folgende Entwicklung des Großmarktareals in südöstlicher Richtung. Ein möglichst flächenschonender Umgang mit der möglichen Bebauung würde für eine Konzentration von Bauten entlang des nordöstlichen Rands sprechen. Hier muss die maximal realisierbare Dichte ausgelotet werden um die größtmögliche Fläche an Freiraum sichern zu können. An die- 88. Wissenspark_ Bestand ser Stelle würde eine neue Bebauung nicht zuletzt auch im Sinne der Arrondierung baulicher Reste eine Lücke schließen und eine klare Kante zum Grüngürtel formulieren. Der südwestliche Rand 90. Eifelwall_ Bestand 89. Wissenspark_Masterplan entlang der Hans- Carl- Nipperdey Straße sollte hingegen von einer Neubebauung freigehalten werden, da hier die Fluchtlinie des Universitätsbereichs bereits aufgenommen und weitergeführt ist. 91. Eifelwall_Masterplan 85 Innerer Grüngürtel Vertiefungsphase Vertiefungsbereich Südliche Innen- stadterweiterung/ Parkstadt Leitprojekt Ehem. Großmarktareal Das frei werdende Großmarkareal ist Impulsgeber für die langfristig letzte große städtebauliche Entwicklung der linksrheinischen Innenstadthälfte. Auf einer Fläche von etwa 50 ha besteht nicht nur die Chance für eine städtebauliche Erweiterung der Südstadt sondern auch für eine erste große Etappe des Grüngürtels auf seinem Weg an das südliche Innenstadtufer. Nicht nur die Aufwertung und Sicherung der Grünanlagen der Innenstadt sind oberste Gebote der Freiraumplanung, sondern auch die Vernetzung der großen Freiräume untereinander. Mit der Nord-Süd-Stadtbahn und einer möglichen weiteren Station am Eisenbahnring wird das Areal hervorragend an das ÖPNV Netz angebunden sein. Dies spricht für eine intensive, ökonomische Nutzung der bebaubaren randlichen Flächen. Masterplan Innenstadt Köln führt diese in den Raum des Inneren Grüngürtels. Damit öffnet sich der Grünraum auch für die Anwohner der bestehenden Wohnquartiere der Südstadt. Im Umfeld der Alteburger Straße wurde zusätzlich zum Standort Deutz auch die mögliche Ansiedlung des Ingenieurwissenschaftlichen Zentrums der Fachhochschule Köln untersucht. Analog zum bestehenden Volumen am Standort Deutz wären hier etwa 100.000 qm BGF in einer überwiegend siebengeschossigen Bebauung möglich. Die Erschließung durch die neue Nord-Süd-Stadtbahn bietet zeitnah eine sehr gute Anbindung und Erreichbarkeit des Kölner Hauptbahnhofs. Durch die zusätzliche Entwicklung eines möglichen Haltepunkts auf dem Eisenbahnring wäre die Fachhochschule regional sehr gut eingebunden. Standorts konnte im Masterplan dennoch nicht qualifiziert behandelt werden. Eine vergleichende Testplanung könnte in den kommenden Schritten der Masterplanung gesicherte Aufschlüsse zum weiteren Vorgehen liefern (s. Rechte Rheinseite). Die Großmarkthalle sollte in Bezug auf ihre weitere Verwendung untersucht werden und ggf. auch im Sinne ihrer Eignung für Zwischennutzungen getestet werden. Mit dem neuen Eisund Schwimmstadion im Norden, dem Aachener Weiher und Museum für Ostasiatische Kunst im Westen hätte der Innere Grüngürtel einen dritten öffentlichen Anziehungspunkt an seinem südlichen Pol. Als Pioniernutzungen wäre eine städtische Kunsthalle evtl. in Kombination mit einer öffentlichen Markhalle nebst Gastronomie denkbar. Zusammen mit den bestehenden Einrichtungen in der Südstadt ist eine optimale Vernetzung und Identitätserzeugung denkbar. Die Frage des Generell eignen sich die Areale entlang des südlichen Rands des Eisenbahnrings für Büro- und Dienstleistungen. Zum einen konzentriert sich hierbei die Verschattung der Gebäude auf den Gleiskörper und zum anderen würde die Lärm abweisende Reihung der Gebäude das südliche Herzstück des Areals abschirmen. Damit würde sich der zentrale Raum für die Realisierung von Wohnungsbau in Südausrichtung auf den Inneren Grüngürtel anbieten. Die Bebauung des südlichen Rands legt sich als kleinteilige Blockrandstruktur um das Gebäude des Großmarkts, nimmt mit ihren Straßenräumen die Fluchten der Südstadtstraßen auf und 92. 86 Parkstadt_ Dreizonenmodell Masterplan Innenstadt Köln 93. Parkstadt_ Bestand 94. Parkstadt_Masterplan Vertiefungsphase Innerer Grüngürtel 87 Innerer Grüngürtel Vertiefungsphase Masterplan Innenstadt Köln 95. 88 Perspektive Innerer Grüngürtel Masterplan Innenstadt Köln Vertiefungsphase Innerer Grüngürtel Zeitachse Innerer Grüngürtel Kurzfristige Maßnahmen 0-5 Jahre Mittel- langfristige Maßnahmen 5-15 Jahre Perspektivische Maßnahmen 15 Jahre+ Erstellung Konzept Innerer Grüngürtel „Raumsequenzen“ Umsetzung Entwicklungskonzept Universität Köln Umstrukturierung der Kleingärten im Abschnitt Bürgergarten und Kunst- und Kulturpark Machbarkeit und Planungsstart BUGA 2021 mögliche Umsetzung Entwicklungskonzept FH Köln Arrondierung Mediapark Entwicklung Areal Eifelwall Ringschluss zum Stadtraum Rhein im Süden Sanierung Süd- und Westbahnhof Entwicklungskonzept und erste Umsetzungen Universität zu Köln Neubau Stationen Aachener Str. und Bonner Wall Realisierung Durchstiche Bahndamm für Fußgänger (Vernetzung Innenstadt und Innerer Grüngürtel) Bebauung und Umgestaltung Umfeld Aachener Station Arrondierung der Außenränder Arrondierung der Außenränder Planung Neubau Stationen Aachener Str. und Bonner Wall Arrondierende Bebauung im Grüngürtel zwischen Aachener Str. und Herkulesberg (inkl. Umstrukturierung der Kleingärten) Testplanungsverfahren Fachhochschule Köln Planung zur Entwicklung der Parkstadt Tauschoperationen Sportflächen zwischen Venloer Straße und Herkulesberg sowie am Südstadion Öffentliche Durchwegung Skulpturenpark Entwicklung Parkstadt: Umfeld Bonner Wall, Großmarktareal, Südstadion und Umgebung (inkl. Innenstadttangente) Planung zur Arrondierung Mediapark Arrondierung der Außenränder 89 Masterplan Innenstadt Köln 90 Masterplan Innenstadt Köln Vertiefungsphase Nord-Süd-Fahrt Nord-Süd-Fahrt Strategie der kleinen Schritte 96. Interventionsraum Nord-Süd-Fahrt Vertiefungsbereiche: Nord-Süd-Fahrt Kernbereich Leitprojekte: Opernquartier Kernzone Severinsbrücke Brückenkopf linksrhein. Stadtraum Rhein Die heutige Nord-Süd-Fahrt ist ein Relikt der autogerechten Stadt. Dies zeigt sich vor allem in der Dimensionierung der Straße, der Trassierung, der Breite der Fahrstreifen und der Ausgestaltung der Knoten mit den kreuzenden innerstädtischen Straßen. Bedingt durch die geographische Lage von Köln übernimmt die Nord-Süd-Fahrt nicht nur innerstädtische Erschließungsfunktionen, sondern dient auch im erheblichen Maße dem regionalen Durchgangsverkehr (ca. 80%). Innerhalb des Masterplanes Innenstadt Köln konnte nicht abschließend geklärt werden, inwieweit durch regionale Maßnahmen eine Entlastung der NordSüd-Fahrt durch nicht Innenstadt affinen Verkehr erreicht werden kann. Hierzu kann eindeutig weiterer Untersuchungsbedarf abgeleitet werden. Seit 1988 werden Planungen zur Tieferlegung der Nord-Süd-Fahrt im Bereich zwischen Komödienstraße und Schildergasse durchgeführt. Aus heutiger Sicht muss man dieses Thema unter folgenden Gesichtpunkten betrachten. Im Jahr 2011 wird mit der Inbetriebnahme der NordSüd-Stadtbahn gerechnet, eine Stärkung des MIV parallel zu dieser Verbesserung des ÖPNV könnte kontraproduktiv sein. Die Innenstadt leidet nun seit mehreren Jahren an dieser Baumaßnahme. Sollte mittelfristig die Tieferlegung der Nord-SüdFahrt in Angriff genommen werden, würde über einen längeren Zeitraum eine weitere einschneidende Baumaßnahme die Entwicklung in einem sehr sensiblen Innenstadtbereich behindern. Die weitere Entwicklung der Verkehrsbelastung der Nord-Süd-Fahrt ist vor dem Hintergrund des demographischen Wandels sowie der zu erwartenden wirtschaftlichen Entwicklung und der steigenden Kosten für Mobilität schwer abschätzbar. Die derzeit zu beobachtende Entwicklung der Belastungen auf der Nord-Süd-Fahrt ist in der Tendenz leicht rückgängig. Eine oberirdische Variante ist hinsichtlich der Anpassung an eine heute nicht klar abschätzbare zukünftige Verkehrsnachfrage wesentlich einfacher und kostengünstiger anzupassen, als eine Tieferlegung. Die Kosten für eine Tieferlegung werden derzeit mit einem dreistelligen Millionenbetrag abgeschätzt. In Anbetracht der derzeit in Bau befindlichen Nord-Süd-Stadtbahn für ca. 1 Mrd. € geht der Masterplan davon aus, dass eine Finanzierung der Tieferlegung mittelfristig nicht darstellbar ist und wichtige kleinteiligere und kostengünstigere Infrastrukturmaßnahmen in der Innenstadt verhindern würde. Die langfristige Realisierung einer Tieferlegung der Nord-Süd-Fahrt wird durch den Masterplan nicht grundsätzlich ausgeschlossen. Kurz- bis mittelfristig wird eine solche Lösung jedoch als nicht umsetzbar gesehen. Durch die derzeitige Realisierung des Projektes Oper/Schauspiel ist jedoch kurzfristig Handlungsbedarf gegeben. In Zusammenhang mit diesem Projekt ergibt sich die Chance das Opernquartier aufzuwerten und als besonderen Stadtraum in der Innenstadt zu entwickeln. Hierzu ist die Nord-Süd- 91 Nord-Süd-Fahrt Vertiefungsphase Masterplan Innenstadt Köln Fahrt in diesem Bereich kurzfristig anzupassen. Nicht nur in dem oben beschriebenen Abschnitt, sondern im gesamten Bereich der Innenstadt muss sich die Nord-Süd-Fahrt unter Beibehaltung ihrer Leistungsfähigkeit künftig in Bezug auf ihre Dimension und Gestaltung maßstäblicher als bislang in den Stadtraum der Innenstadt einfügen. Die Querschnittsaufteilung ist deutlich vom Individualverkehr dominiert, sie zerschneidet den Stadtraum. Zur Verbesserung der Bewegungsspielräume und der Aufenthaltsqualität für Fußgänger sollen die Gehwege verbreitert, die Fahrstreifen auf das notwendige Maß reduziert und die Querbarkeit wesentlich verbessert werden. 97. Detail_ Bestand 98. Detail_Masterplan Vertiefungsbereich Nord-Süd-Fahrt Kernbereich Nord-Süd-Fahrt zwischen Komödienstraße und Schildergasse Um der Nord-Süd-Fahrt im Bereich zwischen Komödienstraße und Schildergasse ihren urbanen Charakter zurückzugeben, die Querbarkeit zu erleichtern und sie besser in das Stadtbild zu integrieren, werden die Fahrstreifenbreiten verringert, auf breite U-Turns verzichtet, kompakte Knotenpunkte geschaffen und klare breite Fußgängerquerungen im Zuge der Breite Straße angelegt. Die Leistungsfähigkeit wird dabei weitestgehend eingehalten und ein zentraler Knotenpunkt Glockengasse/ Brückenstraße/ NordSüd-Fahrt zur Erschließung der angrenzenden Bereiche entwickelt. 99. 92 Nord-Süd-Fahrt Kernbereich_Bestand 100. Nord-Süd-Fahrt Kernbereich_Masterplan Masterplan Innenstadt Köln Vertiefungsphase Nord-Süd-Fahrt Nord-Süd-Fahrt Bereich Tunisstraße/ Ursulastraße Durch eine Verringerung der Fahrstreifenbreiten und eine kompaktere Knotenpunktsgestaltung lässt sich ein erhebliches Umbaupotential aufzeigen, dass der Nord-Süd-Fahrt zum einen den Charakter einer urbanen Stadtstraße zurückgibt und zum anderen verträglicher in das Stadtbild integriert. 101. Tunisstraße/ Ursulastraße_ Bestand 102. Tunisstraße/ Ursulastraße_Masterplan Nord-Süd-Fahrt Bereich Tel-Aviv-Straße/ Severinsbrücke Der Ersatz der nordöstlichen Verbindungsrampe durch eine Blockumfahrung Perlengraben / Blaubach und der südwestlichen Verbindungsrampe durch eine direkte Führung einer holländischen Rampe von der Tel-Aviv-Straße zur Severinsbrücke kann der gesamte derzeitige planfreie Knotenpunkt von den raumgreifenden Verbindungsrampen befreit werden. Dies verringert die Flächen, der derzeit keiner Nutzung zugeführt werden können, schafft mehr baulich nutzbare Fläche und erhöht die Querbarkeit der Straßenräume zwischen den angrenzenden Vierteln. 103. Tel-Aviv-Str./ Severinsbr._ Bestand 104. Tel-Aviv-Str./ Severinsbr._Masterplan 93 Nord-Süd-Fahrt 94 Vertiefungsphase Masterplan Innenstadt Köln Masterplan Innenstadt Köln Vertiefungsphase Nord-Süd-Fahrt Zeitachse Nord-Süd-Fahrt Kurzfristige Maßnahmen 0-5 Jahre Mittel- langfristige Maßnahmen 5-15 Jahre Perspektivische Maßnahmen 15 Jahre+ Umgestaltung Straßenraum zwischen Komödienstr. und Schildergasse (Kernbereich) Umgestaltung Straßenraum zwischen Komödienstr. und Turiner Str. Umgestaltung Turiner Str. Umgestaltung und Neubau der Bühnen Köln am Offenbachplatz (Opernquartier) Umgestaltung Straßenraum zwischen Schildergasse und Ulrichgasse Umgestaltung Ulrichgasse Option Straßentunnel Kernbereich Überprüfung Option Straßentunnel Kernbereich 95 Masterplan Innenstadt Köln 96 Masterplan Innenstadt Köln Vertiefungsphase Ost-West-Achse Ost-West-Achse Umgestaltung zum urbanen Band und Renaissance der Stadtbahn Die Ost-West-Achse als Band durch die Kölner Innenstadt, von der Inneren Kanalstraße im Westen bis zur Bezirksgrenze Kalk im Osten, soll verkehrlich als auch städtebaulich reorganisiert werden. 105. Interventionsraum Ost-West-Achse Vertiefungsbereiche: Ost-West-Achse Kernbereich Leitprojekte: Umfeld Aachener Weiher Rudolfplatz Ringe Neumarkt Brückenkopf Heumarkt Stadtraum Rhein Brückenkopf Deutzer Freiheit Stadtraum Rhein Umfeld Bahnhof Deutz Rechte Rheinseite Ein wesentliches Problem auf der Ost-West-Achse ist die Überlastung der Stadtbahn im Bereich Deutzer Brücke/ Neumarkt. Eine teilweise Tieferlegung der Stadtbahn beispielsweise vom Heumarkt bis zu Neumarkt löst jedoch das Problem der Überlastung nicht, sondern verlagert dieses nur in den Tunnel. Eine Lösung kann hier lediglich eine Ertüchtigung der Ost-West-Stadtbahn auf eine drei Wagentraktion oder eine große Tunnellösung mit Unterquerung des Rheins und einer unterirdischen Führung der Stadtbahn bis zum, oder hinter, den Grüngürtel sein. Der Masterplan empfiehlt daher die Tunnellösung als perspektivische Maßnahme aufzunehmen und bereits bald mit der Planung einer zukunftsträchtigen Lösung zu beginnen. Kurz- und mittelfristig sollte die oberirdische Führung der Stadtbahn beibehalten werden. Dies erfordert jedoch erhebliche gestalterische Anforderungen an die städtebauliche Integration der Stadtbahn in den Stadtraum. Hierbei ist ein besonderes Augenmerk auf den Gleiskörper zu legen. Als „grünes Gleis“ mit genügend Querungsmöglichkeiten für den Fußgänger kann eine solche Integration gelingen solange die Stadtbahn in diesem Bereich als urbanes Element verstanden wird und nicht als Schnellbahntrasse. Die Führung des Gleiskörpers zwischen Heumarkt und Neumarkt sollte in Mittellage erfolgen, da so die Erschließung der nördlich angrenzenden Parkhäuser gesichert ist. Westlich des Neumarktes erfolgt die Führung in nördlicher Randlage bis zum Rudolfplatz. Die derzeit richtungsbezogene gemeinsame Führung der Stadtbahn und des Individualverkehrs in der Aachener und der RichardWagner-Straße soll aufgehoben werden, um die Stadtbahn westlich des Rudolfplatzes in beide Richtungen in der Aachener Straße und den Individualverkehr entsprechend in der Richard-Wagner-Straße verkehren zu lassen. Zentrale Orte der Ost-West-Achse sind die Plätze Rudolfplatz, Neumarkt, Heumarkt und Deutzer Freiheit, welche teilweise neu geordnet werden müssen. Durch die vorgeschlagene Führung der Stadtbahn auf der nördlichen Seite und in der Aachener Straße ergibt sich ein völlig neues städtebauliches Potential für den Rudolfplatz. Am Neumarkt empfiehlt der Masterplan, die nördliche Umfahrung durch den Individualverkehr auf die Südseite des Platzes zu verlegen. Im Sinne einer besseren Erlebbarkeit und Aufenthaltsqualität wird der Platz damit dichter an die Fußgängerachse Mittelstraße – Schildergasse herangeführt. Eine solche Maßnahme kann jedoch nur unter Berücksichtigung der weiterhin notwendigen Erschließung der nördlich angrenzenden Quartiere 97 Ost-West-Achse Vertiefungsphase an der westlichen Platzseite erfolgen. Die deutliche Präsenz des ÖPNV am Neumarkt kann durch eine besondere Betonung der Haltestelle hervorgehoben werden. Alternativ ist aber auch eine weitestgehende Integration der Haltestelle in die Platzgestalt denkbar. Die verkehrliche Trennung des Heumarktes durch den Individualverkehr und die Stadtbahn in zwei Teile wird akzeptiert. Der südliche Bereich soll jedoch wieder einen Platzcharakter erhalten indem die Verkehrsflächen auf das notwendige Maß reduziert und neu geordnet werden. Die Querung der Verkehrsachse soll jedoch für Fußgänger im Platzbereich optimiert werden. Im Bereich des östlichen Brückenkopfs an der Deutzer Freiheit sollte detailliert untersucht werden inwieweit durch eine Zusammenlegung der Parallelstraßen im Zuge der Mindener Straße eine Reduzierung der Verkehrsfläche und eine ebenerdige Querbarkeit von der Deutzer Freiheit zum Rhein ermöglicht werden kann. Ein weiterer wichtiger Bereich entlang der OstWest-Achse ist das Umfeld Aachener Weiher. Hier kann durch Kompaktierung der Verkehrsflächen sowie bessere Querungsmöglichkeiten vor allem im Verlauf des Inneren Grüngürtels die Durchlässigkeit gefördert werden. 106. 98 Anlässe Ost-West-Achse Masterplan Innenstadt Köln Masterplan Innenstadt Köln Vertiefungsphase Ost-West-Achse Vertiefungsbereich Ost-West-Achse Kernbereich Der Kernbereich der Ost-West-Achse erstreckt sich vom Heumarkt im Osten bis zum Rudolfplatz im Westen. Die Querschnittsaufteilung des Abschnitts zwischen Heumarkt und Neumarkt soll im Prinzip bestehen bleiben und nur gestalterisch aufgewertet werden. Im Abschnitt zwischen Neumarkt und Rudolfplatz soll aufgrund der Umgestaltung des Neumarktes die Stadtbahntrasse auf die Nordseite des Straßenzuges, unter Berücksichtigung der erforderlichen Erschließung der nördlich angrenzenden Quartiere, verlagert werden. Leitprojekt Umfeld Aachener Weiher Das westliche Ende der Ost-West-Achse im Bereich des Umfeldes Aachener Weiher ist ein bedeutsamer Verknüpfungsbereich zwischen der Ost-West-Achse, dem Inneren Grüngürtel und dem Eisenbahnring. Im Bereich zwischen der Aachener Straße und der Richard-Wagner-Straße soll der neu zu errichtende Bahnhaltepunkt mit Abgängen zu beiden Straßen entstehen und das Umfeld in seiner Attraktivität stärken. 107. Ost-West-Achse Kernbereich_ Bestand 108. Ost-West-Achse Kernbereich_Masterplan Rechtsabbieger sollen dem Grüngürtel zurückgegebenen werden. Der Knotenpunkt soll somit einer der Umgebung angepassten Gestaltung erhalten. Um die längsgerichtete Verknüpfung des Inneren Grüngürtels stärker zu betonen, soll ein großzügiger Fußgängerübergang im Bereich der Mitte des Aachener Weihers die Ost-West-Achse kreuzen. Brandwände und rückseitige Fassaden der baulichen Torsi der ehemaligen Gürtelbebauung nördlich der Aachener Straße sollen möglichst kompakt und flächenschonend arrondiert werden. Die Gabelung von Aachener Straße und Richard-Wagner-Straße bildet eine dreieckige Insel am westlichen Rand des Eisenbahnrings. Im Sinne eines Stadteingangs könnte auch hier eine markante Bebauung erfolgen, die in der Erschließungsgunst des möglichen Bahnhaltepunkts liegen würde. 109. 110. Die Stadtbahntrasse, die westlich der Inneren Kanalstraße in Mittellage liegt, soll im Bereich der Einmündung Richard-Wagner-Straße in die Aachener Straße geführt werden. Die IVHauptverkehre kreuzen die Stadtbahntrasse in diesem Bereich und werden in die RichardWagner-Straße gelenkt. Die Aachener Straße wird somit beruhigt und dient nur der Quartierserschließung. Die an der Kreuzung Aachener Straße/Innere Kanalstraße – Universitätsstraße vorhandenen raumgreifenden Verkehrsflächen für Links- und Umfeld Aachener Weiher_ Bestand Umfeld Aachener Weiher_Masterplan 99 Ost-West-Achse Vertiefungsphase Masterplan Innenstadt Köln Leitprojekt Neumarkt Die Befreiung des Neumarkts aus seiner Insellage im Strom des Ost-West-Verkehrs (s. oben) würde den Einkaufsbereich der Innenstadt durch eine attraktive räumliche Erweiterung aufwerten. Insbesondere entlang der besonnten Nordseite des Raums ließen sich die Spielräume für attraktive Verweilangebote und eine breitere Palette an Außengastronomie deutlich verbessern. Die traditionellen Veranstaltungen des Neumarkts könnten sich zum integralen Bestandteil des Angebots der Schildergasse entwickeln. Die fußläufige Erreichbarkeit des Raumes wäre ohne Signalsteuerung und an jeder beliebigen Stelle möglich. über eine Ideenkonkurrenz geklärt werden. Hier bestünde Klärungsbedarf bezüglich der Frage, ob der Neumarkt als meistbespielter Raum der Stadt künftig als multifunktionaler Raum oder als klassischer Platzraum mit gelegentlicher Bespielung wirken und ausgestaltet sein soll. 111. Haltestelle Neumarkt 2008 113. Nordumfahrung Heumarkt Während im Falle des Heumarkts die Platzgestaltung routineartig nach Süden fortgeführt werden könnte, sollte für den Neumarkt die Frage der Beläge, Möblierung, Beleuchtung und des geeigneten Baumrasters nach einer qualifizierten verkehrlichen Überprüfung und Reorganisation 112. 114. 100 Neumarkt_Bestand Heumarkt Anlässe 115. Neumarkt_Testentwurf Masterplan Innenstadt Köln Vertiefungsphase Ost-West-Achse Zeitachse Ost-West-Achse Kurzfristige Maßnahmen 0-5 Jahre Mittel- langfristige Maßnahmen 5-15 Jahre Perspektivische Maßnahmen 15 Jahre+ Umgestaltung Deutzer Brücke Umgestaltung: Option Ost-West-Stadtbahntunnel - Brückenkopf Heumarkt - Brückenkopf Deutzer Freiheit - Abschnitt zwischen Heumarkt und Neumarkt - Neumarkt - Abschnitt zwischen Neumarkt und Rudolfplatz - Rudolfplatz - Abschnitt zwischen Rudolfplatz und Innere Kanalstraße Bebauung östliches Umfeld Lanxess Arena Erweiterung Pyramidenpark Deutz Überprüfung Option Ost-West-Stadtbahntunnel 101 Masterplan Innenstadt Köln 102 Masterplan Innenstadt Köln Vertiefungsphase Kernzone Kernzone Von der Linearität zur Fläche Eine Besonderheit der Kölner Innenstadt besteht in der vertikalen Schichtung bzw. Überlagerung der innenstädtischen Nutzungsbausteine Wohnen, Arbeiten, Einkaufen und Kultur. Auch Räume wie die „Archäologische Zone“, die Kölner Altstadt, die in Rede stehenden Rundgänge „Kulturdiagonale“, „Via Sacra“,„Via Culturalis“ sowie der Einkaufsrundgang und nicht zuletzt der Dom mit seinem Umfeld liegen in teilweise konzentrischer und kompakter Schichtung übereinander. 116. Interventionsraum Kernzone Vertiefungsbereiche: Bahnhofssystem Nord-Süd-Fahrt Kernbereich Ost-West-Achse Kernbereich Leitprojekte: Breslauer Platz Opernquartier Rudolfplatz Neumarkt Brückenkopf Heumarkt Ringe Ost-West-Achse Stadtraum Rhein Die homogene Durchmischung bildet insgesamt einen einmaligen, lebendigen Stadtorganismus. Im Zuge der künftigen gestalterischern Behandlung der Kernzone, wie beispielsweise dem Bau des neuen Schauspielhauses soll die Lesbarkeit besonderer Wegeverbindungen und Platzfolgen – möglichst ohne Zuhilfenahme von Beschilderungskonzepten – innerhalb des dichten Gefüges der Kernzone berücksichtigt und realisiert werden. Das Konzept der beiden linearen Wege von „Kulturdiagonale“ und „Via Culturalis“ ist im Masterplan als attraktiver kultureller Rundgang durch die Innenstadt – im Sinne eines Kulturkarrees - aufgegriffen worden. Mit dem nördlichen Ausgangspunkt des Domumfelds wäre dieser Rundgang auf den Routen „Kulturdiagonale“ und „Via Culturalis“ und deren Verknüpfung im Süden durch eine fußläufige Verbindung zwischen Neuem Kulturzentrum und St. Maria im Kapitol möglich. Die Kernzone wird derzeit dominiert von den Fußgängerströmen der Einkaufsbereiche Schildergasse, Breite- und Hohestraße. Hier werden derzeit Besucherfrequenzen von bis zu 17.000 Passanten pro Stunde gezählt. Es ist bereits festzustellen, dass sich einige Innenstadtnutzungen vermehrt sowohl in die Zwischenräume als auch in die umliegenden Stadtviertel ausweiten. Diese Straßenräume weisen aufgrund der historischen Stadtstruktur relativ schmale Querschnitte auf, die sämtliche Bedürfnisse aller Verkehrsträger gleichermaßen abwickeln müssen. Hier ist das Ziel, die Linearität und Dominanz der Fußgängerzonen zu reduzieren und eine homogene Vernetzung durch Umgestaltung der Verkehrsräume zwischen Hohe Straße und Hohenzollernring zu schaffen. Dies kann durch die Umgestaltung der Straßenräume in gemischt genutzte Verkehrsflächen geschehen. Dadurch wird eine Aufwertung der Straßen erreicht, die ebenso zu einer Erhöhung der Qualität für Fußgänger und Radfahrer führt. Ziel ist die Vernetzung der Haupteinkaufsbereiche von einzelnen Rundgängen im Sinne eines Netzsystems. Ein wesentlicher Faktor zum Erfolg ist auch die schrittweise Reorganisation des Parkens. Öffentliches Parken sollte vermehrt am Rand der Kernzone platziert werden. Bestehende Parkhäuser in der Kernzone sollten dahingehend überprüft werden, inwieweit sie den Anwohnern zur Verfügung gestellt werden können. Es wird dringend angeraten eine umfassende Parkraumuntersuchung im Bereich der Kernzone durchzuführen. Die Ergebnisse können wesentlich dazu beitragen, eine kleinteilige aber hoch wirksame Reorganisation nachhaltig zu entwickeln. 103 Kernzone Vertiefungsphase Masterplan Innenstadt Köln Das Domumfeld Das Domumfeld, Magnet mit Millionenpublikum, ist Stadteingang und Drehscheibe für die Besucher von Innenstadt und Stadtraum Rhein. Die Sicherung der Dominanz des Doms in Bezug auf seine Fernwirkung im Gesamtraum der Stadt ist durch Instrumente wie das Kölner Höhenkonzept von 2007 und die Richtlinien der UNESCO weitestgehend geregelt. Während sich der engere Stadtraum um den Dom als campusartiges, baugeschichtliches Panorama des vergangenen Jahrhunderts präsentiert, ist der Sockelbereich des Doms verstellt durch kleinteilige, pavillonartige Zweck- und Zubauten unterschiedlichen zeitlichen Ursprungs. Typische Begleiterscheinung offener innerstädtischer Bebauungen sind unansehnliche Grauzonen und Rückseiten, die selbst an belebten Orten den Charakter von Angsträumen verbreiten. Je sparsamer der Einsatz kleinteiliger, dienender Bauten und Stadtmöbel desto eindrucksvoller wird sich der stadträumliche Auftritt des meistbesuchten Bauwerks Deutschlands entfalten können. An dieser Stelle sei auch an Beispiele wie Mailand, Straßburg oder Wien verwiesen, wo die Kathedralen teilweise eng im städtischen Gefüge eingebunden aber im Fassadenbereich überwiegend frei von Zweck- oder sogenannten Zubauten gehalten sind. Im östlichen Umfeld des Doms trifft der Besucher auf einen baulich überinstrumentierten Ort aus Treppenanlagen, Brückenbauten, unterschiedlichen Höhenniveaus und verwirrenden Wegebeziehungen. Die vermeintliche Eingangsebene - die Platte - löst sich in diesem Bereich vom Domsockel und gibt im Sinne einer Galerie den Blick auf die tatsächliche topographische Situation frei. Der Masterplan hält an dieser Stelle zwar an der Lösung der Überdeckelung fest, öffnet den Luftraum zum Dom aber großzügig in respektvoller Distanz und führt den Besucherverkehr in einer weiten Bogenform um Dom, Friedhof, Dionysosbrunnen und Taufaltar herum. Die Notwendigkeit einer Fortführung der Überplattung selbst besteht in der ruhigen, Raum gebenden und barrierefreien Führung des Rundgangs größerer Besucherströme um den Dom und nicht zuletzt auch zum Stadtraum Rhein. Die Haupteingänge von Museum Ludwig und Philharmonie sind sinnfällig an die gebogene Form und ihre Laufrichtung angebunden. Stege und weitere bauliche Applikationen sind größtenteils zurückgebaut, wobei eine qualitätvolle und freundliche Gestaltung der Tiefebene unbedingt erforderlich ist. Die unprätentiöse städtebauliche Neuordnung des südwestlichen Bahnhofsplatzes veranschaulicht die vorteilhafte Wirkung einer gestalterischen Beruhigung und reduzierten Möblierung des Domumfelds. Die unaufgeregte und klare Linienführung der neuen Treppenanlage verleiht dem Auftritt des Doms im unmittelbaren Nahbereich eine völlig neue Qualität. Im Gegensatz zur Domseite ist der Breslauer Platz die verkehrliche Seite des Hauptbahnhofes. Hier müssen die vielfältigen Andienungsfunktionen wie z. B. Taxi, Vorfahrt, Kurzparken, Verknüpfung mit den Stadt- und Regionalbussen, Bike & Ride, etc. abgewickelt werden. Ob die Ansiedlung des Busbahnhofes für den internationalen Linienverkehr jedoch an diesem wichtigen zentralen Platz der Innenstadt richtig ist, bleibt zu hinterfragen. Ein solcher Busbahnhof muss sicherlich sowohl gut durch den Öffentlichen- als auch den Individualverkehr erschlossen sein, dennoch sind Standorte mit Sicherheit auch in anderen, nicht so sensiblen Stadtbereichen zu finden. Aufgrund der räumlichen Begrenztheit des Ortes würde eine Integration des Busbahnhofs in ein Gebäude erforderlich werden. Dies ist zwar technisch vorstell- und realisierbar, zu schwierig und riskant für die Entwicklung des bedeutenden Ortes im zeitnahen Fenster gestaltet sich jedoch die Frage nach einem Investor. Die planerisch- rechtlich Bindung an das Höhenkonzept bei einer maximalen Höhe von 22,50 m würde keine rentable BGF erzielen. Derzeit wird zwar ein solcher Busbahnhof beispielsweise in Frankfurt am Main direkt am Hauptbahnhof integriert in ein Gebäude von einem Investor geplant, hier hat jedoch das Gebäude eine Höhe von ca. 120 Metern und besitzt damit ausreichend vermarktbare BGF. Die Vernetzung des Breslauer Platzes mit dem Stadtraum Rhein soll auf zwei verschiedenen Höhenniveaus hergestellt werden. Zum einen kann der Rhein durch einen an der Nordseite der Hohenzollernbrücke verbreiterten und attraktivierten Fuß- und Radweg mit Abgang zum Rhein angebunden werden, zum anderen sor- 117. 104 Leitprojekt Breslauer Platz Anlässe Domumfeld Masterplan Innenstadt Köln gen ebenerdige Querungen des Konrad-Adenauer-Ufers für eine fußläufige Verbindung zur Uferpromenade. Von einer Verlängerung des Rheinufertunnels in Richtung Norden wird an dieser Stelle abgesehen. Derzeit ist die Rampe des Tunnels hervorragend und unauffällig in das Brückenbauwerk der Hohenzollernbrücke integriert. Eine Tunnelverlängerung würde die Rampe in Richtung Norden direkt vor die neue Bebauung legen und die Anbindungen der Trankgasse und Goldgasse an den Tunnel wären verkehrstechnisch nicht darstellbar. Die städtebauliche Entwicklung des Breslauer Platzes sah bislang den Standort eines möglichen DFB Fußballmuseums mit ca. 10.000 qm BGF vor. Nachdem der Zuschlag jedoch nicht erfolgt ist, sollte der Standort am Rheinufer weiterhin qualifiziert hinsichtlich seiner Eignung für eine besonders publikumsintensive Nutzung untersucht werden. Mit mehr als 6 Mio. Besu- 118. Breslauer Platz/ Domumfeld_ Bestand Vertiefungsphase Kernzone chern jährlich ist das Domumfeld mit Breslauer Platz nach wie vor einer der meistbesuchten und best erschlossensten Orte Deutschlands. Diese Tatsache sollte bei der nun anstehenden Vergabe des Areals beachtet werden, bevor eine profanere Nutzung zum Zuge kommen sollte. In der im Masterplan vorgeschlagenen Lage könnte eine publikumsintensive Adresse sowohl im nordöstlichen Vorfeld des Hauptbahnhofs als auch im Rheinraum prominent in Erscheinung treten. Das im Masterplan dargestellte Bebauungsmuster sieht eine zentrale Fußgängerachse vor, die den Weg vom Bahnhof zum Rheinraum durch ein möglicherweise torartig ausgebildetes Volumen des Fußballmuseums aufnimmt. Die weiteren Baufelder legen sich so in das dreieckförmige Areal, dass eine kleinteilige Blockbebauung unter Aufnahme der umgebenden Straßenachsen möglich wird. Aufgrund der überwiegend verkehrlich bestimmten Rolle des Breslauer Platzes sind damit die Optionen einer optimalen Verteilung der 119. Verkehre sowohl in Richtung Norden als auch in Richtung Altstadt offengehalten. Diese Bebauung sollte jedoch so ökonomisch wie möglich ausgeführt werden, da der Breslauer Platz den baulichen Schlussstein des hoch erschlossenen Bahnhofsumfelds bildet. Der Testentwurf ergab eine Bruttogeschossfläche von mehr als 40.000 qm BGF. Die letzten Reserven einer möglichen Erweiterung des Gleiskörpers im Zulaufbereich des Hauptbahnhofs muss bei der Entwicklung des Platzraumes unbedingt beachtet werden. Im Falle einer Verbreiterung der nördlich der Hohenzollernbrücke angehängten Fuß- und Radwegeverbindung ist deren mögliche Verlagerung durch den Bau eines vierten Brückensegments in Betracht zu ziehen. Breslauer Platz/ Domumfeld_Testentwurf 105 Kernzone Vertiefungsphase Masterplan Innenstadt Köln Leitprojekt Opernquartier Mit dem geplanten Neubau des Schauspielhauses eröffnet sich die Chance, Synergieeffekte für die weitere Entwicklung des Innenstadtkerns zu nutzen. Das städtebauliche Konzept für das Ensemble, auf geringen Flächenverbrauch ausgelegt, könnte einen weitern Baustein in der Kette von Freiräumen liefern, die als Kulturdiagonale, bzw. Kulturkarree bezeichnet wird. Zwischen dem Museum Kolumba und dem künftigen Rautenstrauch- Joest Museum wäre mit Offenbachplatz und dem neuen Platz am Schauspiel eine Lücke in der attraktiven innerstädtischen Platzfolge geschlossen. zuletzt auch die Chance für Umgestaltung eines ersten Referenzabschnitts der Umgestaltung der Nord-Süd-Fahrt zwischen Komödienstraße und Schildergasse gegeben. Heute liegt das Ensemble aus Opernhaus und Schauspiel in einer Hinterhofsituation eingerahmt durch die Rückseiten von Bauten der Schildergasse, Breitestraße und den überwiegend schlichten Bauten der Krebsgasse. Je erfolgreicher sich die Kulturdiagonale mit ihren neuen Elementen, Kolumba und Oper/Schauspiel entwickeln wird, umso größer wird die Chance einer Aufwertung der B-Lage an der Nord-Süd-Fahrt. 120. Anlässe Opernquartier 122. Opernquartier_Testentwurf Die Idee eines Studienprojekts aus Bochum würde einen weiteren Schritt zur Öffnung des Offenbachplatzes bieten. Ein möglicher Rückbau der Überbauung des Tunnelportals würde den Blick aus der Schildergasse auf den Offenbachplatz freigeben. Die Schildergasse, eine der meistbesuchten Einkaufsstraßen Deutschlands, hätte damit ein mögliches Opernfenster mit auskragender Terrasse über dem Tunnelportal und die Adresse des neuen Ensembles wäre deutlich aus der isolierten Lage befreit. Mit einer Bauzeit von etwa vier Jahren wäre nicht 121. 106 Opernquartier_ Bestand Masterplan Innenstadt Köln Vertiefungsphase Kernzone Vorläufige Empfehlungen Mischverkehrsflächen Mischverkehrsfläche (vorhanden) Mischverkehrsfläche (Empfehlung) Fußgängerzone 123. Empfehlungen Mischverkehrsflächen 124. Parkhäuser Bestand Parkhäuser Kernzone Parkhaus am Parkleitsystem angeschlossen Parkhaus nicht am Parkleitsystem angeschlossen Nicht öffentliches Parkhaus 107 Kernzone Vertiefungsphase Masterplan Innenstadt Köln 125. Baumbestand 126. Bestand + Konzept Bereich mit vorrangig steinernem Charakter Konzentrische Ausrichtung Ringboulevard / Gotenring Grüngürtelring / Deutzer Ring Neustadtring Wallring Platzfolge mit steinernem Charakter Radiale Ausrichtung Grünradialen / Fortführung der Grünradialen Radiale Stadtstraße Veedelverbindungen Kleinräumiger Bezug Quartiersinterne Freiraumvernetzung 127. 108 Straßenbaumkonzept Masterplan Innenstadt Köln Vertiefungsphase Kernzone Straßenbaumkonzept Zur Identifizierbarkeit der Straßenräume, der Verkehrs- und Radwegeverbindungen vom Stadtkern in die angrenzenden Quartiere, bzw. von den Außenbezirken und den aus der Region ankommenden Grünradialen in das Zentrum hinein, wird die Erarbeitung eines prägnanten Straßenbaumkonzeptes empfohlen. Der Baumbestand wird nach definierten Kategorien qualitativ und quantitativ schrittweise ergänzt. Das System setzt sich aus konzentrischen und radialen Verläufen zusammen und benennt ebenfalls steinern geprägte Freiräume. In Überlagerung mit dem System der Innenstadtplätze und Innenstadtrundgänge ist dieses Straßenbaumkonzept ein wertvoller Beitrag zur gestalterischen Fortschreibung des öffentlichen Raumes auf den links- und rechtsrheinischen Innenstadtseiten. Generell gilt, dass bestehender Baumbestand erhalten und gegebenenfalls ergänzt wird. In den Straßenräumen von steinernem Charakter sollten keine weiteren Neuanpflanzungen erfolgen. Das Straßenbaumkonzept konzentriert sich auf die gesamtheitlich bedeutsamen Straßenräume entlang denen eine Begrünung zur Qualifizierung der Stadträume empfohlen wird. Der Entwicklung von Straßenraumbegrünung in den Veedeln ist nach jeweiligem Charakter und der Vielfalt dieser Orte zu folgen. Die Anzahl und Größe der zu pflanzenden Bäume richtet sich nach den bestehenden oder nach Umbau zu erreichenden Straßenquerschnitten. Da es sich bei allen Straßen um schon bestehende Straßenzüge handelt ist es dennoch nicht immer möglich, entlang des gesamten Straßenverlaufs die gleiche Begrünungsdichte beizubehalten. Zielbild des Konzeptes ist die Erzeugung qualitativer „Adern“ durch das städtische Gefüge. Grundsätzlich können im Innstadtraum drei Straßenraumtypen unterschieden werden: - - - Konzentrische Straßen Radialstraßen Quartiersinterne Freiraumvernetzungen Zudem wird unterschieden in begrünte und steinerne Straßenräume: ◘◘ Begrünte konzentrische Straßen: linksrheinisch - die Ringe - Neustadtring - Grüngürtelring rechtsrheinisch - Gotenring ◘◘ Steinerne konzentrische Straßen und - - - Platzfolgen: Wallring Via Sacra Kulturkarree ◘◘ - - - - Begrünte Radialstraßen: Fortführung der Grünradialen (Grünradialstraßen) Radiale Stadtstraßen Radiale Veedelverbindungen Quartiersinterne Freiraumvernetzung Die konzentrischen Straßen wurden nach ihrer stadtgestalterischen und verkehrlichen Bedeutung ausgewählt: Ringe Der bedeutendste innerstädtische Straßenzug sind die Ringe. Diese sollen entsprechend ihrer ursprünglichen Grundkonzeption durch eine besondere Begrünung in Gestalt eines zwei bis dreireihigen Alleentyps hervorgehoben werden. An Schnittstellen mit anderen begrünten Straßen hat das Grün der Ringe generell Vorrang. Grüngürtelring Der Grüngürtelring wird aufgrund seiner raumgreifenden Dimension und seines hohen Baumbestandes entlang des Inneren Grüngürtels als zweireihige Allee mit großen Bäumen geführt. Seine Funktion als westliche Raumkante des Inneren Grüngürtels wird ergänzt um eine klare Orientierung zum Stadtkern hin. Neustadtring Der Neustadtring ist die schmalste begrünte Ringstraße. Hier sollen kleinwüchsige Bäume ihren Platz finden. Wenn räumlich umsetzbar ist die Fortführung einer zweireihigen Allee vorzusehen. In Bereichen, wo dies aufgrund des Straßenquerschnittes nicht möglich ist, soll eine einseitige Reihenpflanzung weitergeführt werden. Gotenring Der Gotenring als „kleiner Bruder“ der Ringe auf der rechtsrheinischen Seite wird im Sinne der Ringe und seines Baumbestandes als Allee qualifiziert. 109 Kernzone Vertiefungsphase Masterplan Innenstadt Köln ◘◘ Die Radialstraßen haben eine besondere verkehrliche Bestimmung. Unterschiede bestehen in folgenden Punkten: schen den einzelnen grünen Inseln in der Innenstadt zu erzeugen. Grünradialstraßen Diese Straßen haben ihren Rang aufgrund ihres eindeutigen Verlaufs entlang von Grünradialen, die den Inneren mit dem Äußeren Grüngürtel verbinden. Sie setzen die am Inneren Grüngürtel endenden Grünradialen räumlich in die Innenstadt fort. Radiale Stadtstraßen Die Radialen Stadtstraßen führen im Wechsel mit den Grünradialstraßen ins Umland. Sie besitzen eine übergeordnete verkehrliche Bedeutung, die bis in die umliegenden Regionen reicht. Radiale Veedelverbindungen Im Gegensatz zu den radialen Stadtstraßen verbinden die radialen Veedelverbindungen einzelne Orte in der Stadt miteinander. Quartiersinterne Freiraumvernetzung Zur Steigerung der Qualität von fußläufigen Verbindungen zwischen Plätzen und Parkanlagen der Neustadt sowie dem Neustadtring und den Ringen wird eine einheitliche Begrünung empfohlen. Ziel ist es, eine grüne Vernetzung zwi- 128. 110 Konzentrische Ausrichtung 129. ◘◘ Straßen und Platzfolgen mit steiner- nem Charakter zuschränken, sollten keine Neuanpflanzungen erfolgen. Bestehende Bäume bleiben erhalten, müssen jedoch teilweise zurückgeschnitten und ausgelichtet werden. 132. Begrünungsart Wallring Der Wallring verläuft parallel zum historischen Verlauf der Stadtmauer. Um die Bedeutung des Ringes hervorzuheben wird empfohlen den Straßenzug über eine besondere Gestaltung des Stadtraumes hervorzuheben. Aufgrund des steinernen Ursprungs wird von einer Begrünung Abstand gehalten und eine Aufwertung z.B. über eine besondere Pflasterung vorgeschlagen. Via Sacra / Kulturkarree Diese Wegeführungen werden durch die Verbindung einzelner bedeutender Plätze erzeugt. Sie erhalten ihre Bedeutung durch besondere Bauwerke (Kirchen, Museen, Stadtmauerreste, …), die durch ihre Prägnanz den Raum bestimmen. Demnach ist eine steinerne Gestaltung zur Betonung dieser Qualitäten vorzusehen. Auf einer Vielzahl dazugehöriger Plätze befindet sich bereits bedeutender Baumbestand. Dieser ist aus historischen Gründen oftmals dem Bauwerk zugeordnet (z.B. Klostergärten). Um die Sicht auf die historischen Baudenkmäler nicht weiter ein- Radiale Ausrichtung 130. Vorrangig steinerne Bereiche Bereich mit vorrangig steinernem Charakter Straßentyp Konzentrische Straßen Radialstraßen Quartiersinterne Freiraumvernetzung Begrünungsart 2-3-reihige Allee (große Bäume) 2-reihige Allee (kleine Bäume) Baumreihe Akzentuierende Einzelbäume 131. Kleinräumiger Bezug Masterplan Innenstadt Köln Vertiefungsphase Kernzone Innenstadtplätze und Innenstadtrundgänge Ein bedeutender Baustein der städtebaulichen Entwicklung der Innenstadt ist die systematische Ordnung der öffentlichen Räume und deren engmaschige Vernetzung. Der Masterplan schlägt ein System aus übergeordneten Platzkategorien - Historische Plätze der spätrömischen Rheinvorstadt, Plätze des Domumfelds, Verkehrsplätze, Quartiersplätze Innerer Innenstadtring, Quartiersplätze Neustadtring - vor. Hierzu gehören auch diejenigen Plätze, die in besondere Rundgänge eingebunden sind, wie „Via Sacra“, „Kulturkarree“, Plätze der Ringe, Einkaufsrundgang und Rheinrundgänge. Die Gestaltung und Aufwertung der Räume sollten entsprechend noch zu definierender charkateristischer Gestaltregeln, beispielsweise Beleuchtung, Materialität und Farbgebung, qualitativ und auf den Raum bezogen umgesetzt werden. Vor allem wird die Lesbarkeit und Erfahrbarkeit des „Kulturkarrees“, der „Via Sacra“ und der Ringe von besonderer Bedeutung für die Attraktivität der Kölner Innenstadt sein. 133. Innenstadtplätze und Innenstadtrundgänge Plätze Historische Plätze der spätrömischen Rheinvorstadt Plätze Domumfeld Verkehrsplätze Quartiersplätze Innerer Innenstadtring Quartiersplätze Neustadtring Plätze und Rundgänge Via Sacra Kulturkarree (Rundgang Via Culturalis und Kulturdiagonale) Plätze der Ringe Plätze des Einkaufrundganges Rheinrundgänge 111 Kernzone Vertiefungsphase Masterplan Innenstadt Köln Baulückenpotenziale Innenstadt Baulücken Innenstadt Baulücken nach Baulückenprogramm der Stadt Köln Baulücken nach Masterplan 112 Masterplan Innenstadt Köln Vertiefungsphase Kernzone Zeitachse Kernzone Kurzfristige Maßnahmen 0-5 Jahre Mittel- langfristige Maßnahmen 5-15 Jahre Perspektivische Maßnahmen 15 Jahre+ Konzept und Umsetzung zum Erhalt der Vielschichtigkeit der Nutzungen Umgestaltung Straßenraum zu Mischverkehrsflächen Option Straßentunnel Kernbereich Nord-SüdFahrt Konzept und Umsetzung zur Aufwertung und Qualifizierung des öffentlichen Raums Fortführung Umsetzung Parkraumkonzept Umgestaltung Straßenraum zwischen Komödienstr. und Schildergasse (Kernbereich) Realisierung Opernfenster und Opernterrasse Überprüfung Option Straßentunnel Kernbereich Nord-Süd-Fahrt Umgestaltung und Neubau der Bühnen Köln am Offenbachplatz (Opernquartier) Erstellung und erste Umsetzung Parkraumkonzept Umgestaltung Straßenraum zu Mischverkehrsflächen Umgestaltung Umfeld Dionysosbrunnen Konzepterstellung und erste Umsetzungen: - Kulturkarree (Verbindung Kulturdiagonale und Via Culturalis) - Via Sacra 113 Masterplan Innenstadt Köln 114 Masterplan Innenstadt Köln Vertiefungsphase Rechte Rheinseite Rechte Rheinseite Insellagen räumlich enger zusammenführen Während die linke Reinseite ein überwiegend kompaktes Gefüge aus mittelalterlichen Strukturen, gründerzeitlichen Mustern und städtebaulichen Elementen der Nachkriegszeit aufweist, bildet sich auf der rechten Rheinseite eine Gemengelage aus Quartieren unterschiedlichster städtebaulicher Struktur, Größe und Nutzung ab. 134. Interventionsraum Rechte Rheinseite Vertiefungsbereiche: Bahnhofssystem Deutzer Hafen Mülheimer Hafen Leitprojekte: Umfeld Bahnhof Deutz Severinsbrücke Brückenkopf linksrheinisch Stadtraum Rhein Das Ziel ist, sowohl die städtebauliche Arrondierung der einzelnen Quartiere, deren Vernetzung untereinander sowie die Auflösung von Grauzonen. Zum Rheinraum hin könnte sich die Rechte Rheinseite mittel- bis langfristig als die rechte Innenstadthälfte Kölns mit einer klaren Stadtkante entlang einem weiten, von parkartigem Grün dominierten Uferraum entwickeln. Dieser Uferpark, der sich im Falle einer Umstrukturierung der Hafenareale nach Norden und Süden erweitern würde, wäre durchsetzt von einer hochattraktiven Solitärbebauung, die weite Blickbezüge von der Rheinseite zum Rhein eröffnen würde. Die Messe beginnt derzeit sich vom klassischen Messegelände hin zu einem lebendigen Messequartier zu entwickeln indem sie die überwiegend logistisch bestimmten Randbereiche teilweise durch attraktive Mantelnutzungen ergänzt. Damit rückt die Messenutzung deutlicher an den Bahnhof Köln Messe/Deutz heran und auch entlang der Deutz-Mülheimer Straße entwickeln sich mittlerweile urbane Adressen. Damit bildet das Messequartier den südlichen Auftakt eines urbanen Entwicklungsbands in Richtung Mülheim. Der Masterplan empfiehlt auch, den Bahnhof Köln Messe/Deutz stadträumlich enger als bisher mit der Kernstadt Deutz zu vernetzen, indem die offene Bebauung südlich des Ottoplatzes durch eine Blockarrondierung näher nach Norden gerückt wird. Zum Stadtraum Rhein bildet der Auenweg mit dem Strang der ICE-Trasse gegenwärtig eine für innerstädtische Maßstäbe extrem vernachlässigte Zone. Hier stoßen die Rückseiten zweier komplementärer Großformen aneinander. Langfristig sollten sowohl entlang des westlichen Messezauns als auch entlang des östlichen Rands des Rheinparks minimalinvasive aber gestalterisch wirksame Vorkehrungen getroffen werden. 135. Anlässe Deutz 115 Rechte Rheinseite Vertiefungsphase Masterplan Innenstadt Köln Fachhochschule Köln Deutzer Standort Der Komplex des Ingenieurwissenschaftlichen Zentrums der Fachhochschule Köln am östlichen Rand von Deutz zeichnet sich zwar als kompakte Baustruktur im städtischen Gefüge deutlich ab, hat aber im engeren Stadtraum keinen eindeutigen Auftritt. Mit einer Höhenentwicklung bis zu 10 Geschossen, ist die bauliche Substanz heute größtenteils sanierungsbedürftig. Da sich innerhalb des dichten Gefüges eine Sanierung unter Betrieb als äußerst schwierig darstellen könnte, wurde seitens der Leitung der Hochschule auch das Szenario eines Ausweichstandorts im Bereich der bestehenden Einrichtungen in der Südstadt in Betracht gezogen. Aus diesem Grunde wurde ein Testentwurf auf dem Deutzer Standort durchgeführt, der eine Sanierung mit teilweisem Neubau aber auch einer allgemeinen Entwicklung als Standort für Arbeiten und Wohnen zum Thema hat. Unabhängig von Art und Maß der künftigen Nutzung ist der Standort gut über den Öffentlichen Personennahverkehr und den motorisierten Individualverkehr erschlossen. Am möglichen Standort im Bereich der südlichen Innenstadtentwicklung sollte auch hier zur tieferen Erkundung von Chancen und Risiken zeitnah ein Testplanungsverfahren durchgeführt werden. 136. 137. 116 IWZ Fachhochschule Köln_ Bestand IWZ Fachhochschule Köln_Masterplan Vertiefungsbereiche Mülheimer und Deutzer Hafen Deutzer Hafen und Mülheimer Hafen bilden die letzten großen Reserven am innerstädtischen Rheinufer. Diese Areale sind heute baulich und funktional nur suboptimal genutzt und entsprechen nicht den Anforderungen einer effektiven Flächennutzung – insbesondere vor dem Hintergrund, dass es sich um hochwertige, innenstadtnahe Lagen handelt. Allerdings besteht die Einschätzung, dass eine Weiternutzung dieser Areale und ein Umbau bzw. eine Verdichtung gemäß den Anforderungen moderner Hafentechnik und -logistik aufgrund der stadträumlichen Lage und der damit verbundenen Konflikte (Emissionen, Verkehr durch angrenzende Gebiete, 24-Stunden-Betrieb) kritisch zu bewerten ist. Nicht zuletzt würde eine leistungsfähige, moderne Hafeninfrastruktur mit effizienten Umschlagsanlagen eine zusätzliche Belastung des innerstädtischen Verkehrssystems nebst Rheinbrücken bedeuten. Die Frage, wie sich eine Hafenentwicklung darstellen könnte, sollte jedoch qualifiziert mittels Szenarien möglicher Entwicklungen geprüft werden, die insbesondere eine Ideallösung für den Deutzer Hafen zum Thema haben. Gleichzeitig sollte integrativ die Zukunft der Kölner Häfen als Gesamtsystem erkundet und schließlich mit den Hafenplanungen der Region abgeglichen werden. Falls die Reserven dieser Häfen für die allgemeine Innenentwicklung von Köln mobilisiert und als in sich schlüssige Stadtbausteine entwickelt werden sollten, bilden sie langfristig die letzte Etappe der baulichen Entwicklung des Stadtraums Rhein. Vor diesem Hintergrund müssen nicht nur künftige Spielräume für Art und Maß der baulichen Nutzung systematisch erkundet Masterplan Innenstadt Köln Vertiefungsphase Rechte Rheinseite werden, sondern auch die Qualität der städtebaulichen und architektonischen Ausführung künftiger Bebauungen. Wie bereits bei einigen anderen Arealen erwähnt, würde sich auch im Falle der Innenstadthäfen eine planerische Erkundung mittels eines Testplanungsverfahrens anbieten. Unter Mitwirkung aller relevanten Akteure könnten auf dem Wege einer Testplanung Chancen und Risiken sowie Aufschlüsse über rechtliche Spielräume ausgelotet werden. Erst nach Abschluss der planerischen Erkundung wäre die Vorbereitung weiterführender Verfahren, wie Wettbewerbe empfehlenswert. 138. Mülheimer Hafen_ Bestand 139. Mülheimer Hafen_Masterplan 140. Deutzer Hafen_ Bestand 141. Deutzer Hafen_Masterplan 117 Rechte Rheinseite Vertiefungsphase Masterplan Innenstadt Köln Leitprojekt Umfeld Bahnhof Deutz Das Areal der KoelnMesse und auch der Deutzer Stadtkern liegen in vergleichsweise großer räumlicher Distanz zum Bahnhof Deutz. Der Bahnhof selbst ist in seiner Lage, seiner inneren Wegeführung und Organisation weder logisch auf den Stadtkern und seine Straßenhierarchie noch auf die Zugänglichkeit des Messekomplexes ausgerichtet. Die städtebauliche Organisation der nördlich und südlich des Bahnhofs zu entwickelnden Räume muss daher künftig den Bahnhof mit dem Stadtkörper von Deutz räumlich vernetzen. Im Sinne der Formulierung eines maßstäblichen Raums soll in Verlängerung von Stadthaus und „Constantinhöfen“ soll zukünftig eine klare Stadtsilhouette als südliche Platzkante des Ottoplatzes ausgebildet werden. Die offene Baustruktur im Bereich des Landschaftsverbands und der Jugendherberge könnte durch eine nördliche Mantelbebauung zusammengebunden werden und insgesamt deutlicher an den Ottoplatz heranrücken. Zusammen mit der geplanten baulichen Fassung der Ostseite des Ottoplatzes bildet sich das Entreé zum Stadtraum von Deutz maßstäblich und in klarer Orientierbarkeit ab. Standort anregen, wenn möglich mit Blick auf den Dom bzw. Rhein. Städtebaulich könnte das Messequartier mit Rheinpark einen logischen räumlichen Anschluss an die linksrheinische Innenstadt bilden. Dem Auenweg, einem „Unort“ gebildet aus den Rückseiten von Rheinpark, Bahntrasse und Logistikarealen der KoelnMesse fehlen Adressen, die dem vollständig „verlorenen“ Raum im Einzugsbereich eines Bahnhofs mit ICE-Haltepunkten wieder ein adäquates Leben geben. Vorstellbar sind Übernachtungs- und Gastronomieangebote, die aus der Nutzungsfrequenz von KoelnMesse, Haus des Rheins und RTL-Standort schöpfen. 142. Anlässe Umfeld Bahnhof Deutz 144. Umfeld Bahnhof_Testentwurf Nicht nur im südlichen Vorfeld der KoelnMesse, der so genannten „Messecity“, sondern auch im gesamten Umfeld des Messekomplexes soll künftig eine qualitätvolle und massive Bebauung als städtebaulicher Rahmen für urbane Belebung sorgen, Der Raum um die Messehallen hat trotz benachbartem Rheinpark und künftigem RTL Standort keinerlei adressenstiftende Bebauung und Nutzung. Die Etablierung eins Messequartiers soll Angebote schaffen, die nach einem Messebesuch zum Verweilen am 143. 118 Umfeld Bahnhof_ Bestand Masterplan Innenstadt Köln Vertiefungsphase Rechte Rheinseite Zeitachse Rechte Rheinseite Kurzfristige Maßnahmen 0-5 Jahre Mittel- langfristige Maßnahmen 5-15 Jahre Perspektivische Maßnahmen 15 Jahre+ Erstellung Entwicklungskonzept Deutz Arrondierung Raumkante Finanzamt (Mindener Str.) Option Entwicklung Mülheimer Hafen Umgestaltung Rampen Severinsbrücke rechtsrheinisch Bebauung östliches Umfeld Lanxess Arena Quartierserweiterung Umfeld Severinsbrücke Brückenkopf rechtsrheinisch Erweiterung Pyramidenpark Deutz Umsetzung Messecity mögliche Entwicklung Standort Fachhochschule Köln Umgestaltung Ottoplatz und Arrondierung Raumkante LVR- Gebäude Arrondierung westlicher und östlicher Messerand Testplanungsverfahren der Fachhochschule Köln Entwicklung Messequartier und Entwicklungsachse Deutz-Mülheimer- Straße Planung zur Entwicklung der Hafenareale Planung zur Entwicklung der Hafenareale Option Entwicklung Deutzer Hafen Neubau Deutzer Bahnhof Aufwertung öffentlicher Raum Gotenring 119 Masterplan Innenstadt Köln 120