Hier steht der Titel der Power Point Präsentation.

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Hier steht der Titel der Power Point Präsentation.
Auftaktveranstaltung
Biodiversität und Schalenwildmanagement
in Wirtschaftswäldern
Arnsberg, den 7. Dezember 2015
Auftaktveranstaltung
Biodiversität und Schalenwildmanagement in Wirtschaftswäldern
Arnsberg, den 7. Dezember 2015
Programm:
Moderation durch Herrn Hans von der Goltz (ANW)
10.30 Uhr
Begrüßung (Hans von der Goltz, Bundesvorsitzender ANW)
10.45 Uhr
Das Projekt Biodiversität und Schalenwild aus Sicht des BfN
(Prof. Dr. Beate Jessel, Präsidentin des BfN)
11.00 Uhr
Nachhaltige Waldwirtschaft – Verantwortung für eine Balance von
Wild und Vegetation (Prof. Friedrich Reimoser, Universität Wien)
11.30 Uhr
Teilprojekt: Mögliche ökonomische-ökologische Auswirkungen von Wildverbiss
(Prof. Thomas Knoke, TU München)
11.45 Uhr
Teilprojekt: Einfluss unterschiedlicher Wildbestände auf die Vegetation und
den Aufbau klimastabiler Wälder (Prof. Christian Ammer, Uni Göttingen)
12.00 Uhr
Teilprojekt: Erfolg versprechendes Jagdregime im Einklang mit der
Wildbiologie (Prof. Michael Müller, TU Dresden)
12.15 Uhr
Diskussion mit dem Auditorium
12.30 Uhr
-
Fortsetzung der Diskussion im kleinen Kreis bei einem abschließenden
Imbiss;
Parallel Pressekonferenz (12.30 Uhr bis 13.00 Uhr)
ca. 14.30 Uhr Ende der Veranstaltung
Programm der anschließenden Pressekonferenz (12.30 Uhr bis 13.00 Uhr):
Moderation durch Frau Ruth Schedlbauer (BfN)
12.30 – 12.34 Uhr
Frau Prof. Dr. Beate Jessel
Biodiversität und Schalenwild aus Sicht des BfN
12.35 – 12.39 Uhr
Herr Hans von der Goltz
Vorstellung des BioWild-Projektes
12.40 – 13.00 Uhr
Fragen der Journalisten
13.00 Uhr
Pünktliches Ende
Anwesend außerdem für Zwischenfragen der Presse: Herr Prof. Christian Ammer, Herr Prof.
Thomas Knoke, Herr Prof. Michael Müller sowie Herr Prof. Friedrich Reimoser.
1
Hans von der Goltz
ANW Deutschland e.V.
Poststraße 7
57392 Schmallenberg
Tel.: +49 2972 - 97 02-0
Fax.: +49 2972 - 97 02-22
E-Mail: goltz@anw-deutschland.de
Das WaldWild-Projekt im Überblick
Als passionierter Förster und Waldbauer mit dem Ziel stabile Mischwälder aufzubauen stand
ich vor Jahren vor der Entscheidung: Resignation oder Wald-Wild-Thema anpacken!
Meinem Naturell entsprechend habe ich mich für „anpacken“ entschieden.
Entstanden ist nach einigen erfahrungsreichen Jahren das Projekt „Biodiversität und
Schalenwildmanagement in Wirtschaftswäldern“. Es ist auf 6 Jahre angelegt und hat
ein Finanzvolumen von 2,6 Mio. Euro. Hiervon werden knapp 2 Mio. Euro Fördermittel Dank
des persönlichen Einsatzes von Frau Professor Dr. Beate Jessel aus dem
Bundesprogramm Biologische Vielfalt beigesteuert. In den Bundesländern Thüringen,
Sachsen-Anhalt, Baden-Württemberg, Saarland und Nordrhein-Westfalen werden
insgesamt 5 Pilotregionen mit einer Gesamtfläche von ca. 25.000 ha eingerichtet.
Ziele des Projektes sind:
- Objektive Erfassung einer örtlichen Wald-Wild-Situation anhand des Zustandes der
Vegetation.
- Der Waldeigentümer als Inhaber des Jagdrechtes definiert sein waldbauliches Ziel.
- Der Waldeigentümer und der Jäger sollen das definierte Ziel möglichst gemeinsam
erreichen, d. h. sie müssen miteinander reden.
- Bewertung unterschiedlicher Biodiversität bei sich ändernden Schalenwilddichten;
der Waldbesitzer soll schon wissen, welche ökologischen und ökonomischen
Konsequenzen seine jeweilige Entscheidung hat.
- Anpassung jagdrechtlicher Regelungen, damit der, der etwas ändern will auch darf.
- Zeigen und erklären der Ergebnisse der Untersuchungen als Beitrag zur
Bewusstseinsbildung.
Partner im Projekt:
- Die Uni München, Professor Dr. Thomas Knoke kümmert sich um Statistik und
Auswertung.
- Die Uni Göttingen, Professor Dr. Christian Ammer und Dr. Torsten Vor übernehmen
die Vegetationsaufnahmen.
- Die Uni Dresden, Professor Dr. Michael Müller begleitet die Themenbereiche
„Jagdregime“ und „Wildmanagement“.
- Die ANW, Hans von der Goltz leitet zusammen mit dem Projektkoordinator
Forstassessor Stefan Schneider, und mit Unterstützung der Verwaltungskraft
Cornelia Lingemann das gesamte Projekt, organisiert die Info-Veranstaltungen, die
Medienarbeit, das Berichtswesen und den Bau der Weisergatter.
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Prof. Dr. Beate Jessel
Bundesamt für Naturschutz
Konstantinstr. 110
53179 Bonn
Tel.: +49 228 8491-1001
Fax.: +49 228 8491-9999
E-Mail: Beate.Jessel@bfn.de
Das Projekt „Biodi ersität und Schalen ild“ aus Sicht des BfN
Das Thema „Wald-Wild“ wird schon länger intensiv und z. T. sehr emotional diskutiert. Nach
dem bereits im Jahr 2010 veröffentlichten „Wald-Wild-Gutachten“, das maßgeblich von
den am Schalenwildprojekt beteiligten Universitäten Göttingen und München im Auftrag des
BfN, des Deutschen Forstwirtschaftsrates, der Arbeitsgemeinschaft Naturgemäße
Waldwirtschaft und der Hatzfeldt-Wildenburg´schen Verwaltung erarbeitet wurde, sind die
Schalenwilddichten bundesweit in vielen Gebieten immer noch zu hoch, während die
damit verbundenen Risiken und Gefährdungen unterschätzt werden. Eine natürliche und
damit standortangepasste Verjüngung unserer Wälder sowie der Aufbau gemischter
Waldbestände, dem insbesondere vor dem Hintergrund des Klimawandels eine besondere
Bedeutung zukommt, wird jedoch nur bei angepassten Schalenwildbeständen möglich sein.
Die nationale Strategie zur biologischen Vielfalt (NBS) der Bundesregierung gibt
verschiedene Ziele vor, um den Erhalt der für Wälder typischen Biodiversität sicher zu
stellen. Angestrebt wird nicht zuletzt, dass sich Bäume und Sträucher unserer natürlichen
Waldgesellschaften von selbst verjüngen können. Ein wichtiges Element für die Umsetzung
der NBS ist das Bundesprogramm Biologische Vielfalt, das seit 2011 mit einem
finanziellen Volumen von 15 Millionen Euro pro Jahr herausragende Projekte von
bundesweiter Bedeutung fördert.
Hinsichtlich der „Wald-Wild-Frage“ sind die relevanten gesetzlichen Grundlagen, v. a. das
Bundesjagdgesetz und die zugehörigen Landesjagdgesetze, in ihren Formulierungen
eindeutig. Die Schalenwildbejagung hat demnach so zu erfolgen, dass eine natürliche
Waldverjüngung möglich ist. Was fehlt ist jedoch eine konsequente und an die jeweiligen
regionalen Gegebenheiten angepasste Umsetzung.
Am Beispiel der Streckenentwicklung des Rehwilds in den letzten mehr als dreißig Jahren
und den Zahlen aus der aktuellen Bundeswaldinventur wird deutlich, dass ein Wald-WildAusgleich nach wie vor dringend erforderlich ist. Dabei müssen nicht angepasste
Schalenwildbestände effektiv reduziert werden. Möglich sein wird dies aber nur mit einer
deutlichen Steigerung des Bewusstseins für eine waldgerechte Jagd in den Reihen der
Jägerschaft und bei den Waldbesitzern.
Aus Sicht des BfN ist das „Schalenwildprojekt“ hier beispielhaft und wegweisend. Mit
seiner übergreifenden Konzeption, die sich großflächig auf fünf Pilotregionen in
verschiedenen Bundesländern (Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Thüringen, SachsenAnhalt, Saarland) und verschiedene repräsentative Waldgesellschaften erstreckt, stellt es
einen innovativen Ansatz dar, der deutlich über bisherige Vorhaben zu dieser Thematik
hinausgeht. Bislang wurden der Einfluss verschiedener Jagdstrategien und die Entwicklung
der Waldvegetation mit und ohne Weisergatter sowie mittels einheitlicher Verjüngungs- und
Verbissinventuren noch nie so umfassend und langfristig dokumentiert wie es hier der Fall
ist. Das Projekt soll damit maßgeblich zur Versachlichung der oft emotional geführten
Diskussion um die Balance Wald/Wild beitragen und vorbildlich aufzeigen, wie die
biologische Vielfalt im bewirtschafteten Wald gefördert werden kann!
3
Univ.Prof.i.R. DI Dr. Friedrich Reimoser
Universität für Bodenkultur Wien &
Veterinärmedizinische Universität Wien
Tel.: +43 664 98 19 9 95
E-Mail: friedrich.reimoser@vetmeduni.ac.at
Nachhaltige Waldwirtschaft – Verantwortung für eine Balance von
Wild und Vegetation
Ausgangslage schwierig
Wildverbiss ist eine natürliche Begleiterscheinung der Jungwaldentwicklung. Wildtiere sind
ein Teil des Ökosystems Wald. Doch es braucht eine Balance von Pflanzenfressern und
Vegetation, damit eine nachhaltige Waldbewirtschaftung möglich ist, die Biodiversität des
Waldes erhalten bleibt und die Funktionen des Waldes nicht beeinträchtigt werden. Wie
die Praxis zeigt, ist diese Balance in unserer Kulturlandschaft nicht leicht herstellbar.
Vielerorts ist starker Verbiss junger Waldbäume durch Huftierarten wie Reh und Hirsch
(„Schalenwildarten“) schon über Jahrzehnte ein forstliches Problem. Ansteigende
Schalenwildbestände konnten in vielen Gebieten aus verschiedenen Gründen nicht
ausreichend reguliert werden. Die konkreten Auswirkungen des Wildverbisses auf die
Vegetation und die Unterscheidung von anderen, gleichzeitig wirksamen Einflussfaktoren
sind meist nur schwierig erfassbar, weil bei natürlicher Mischwaldverjüngung ein sehr
komplexes, dynamisches Wirkungsgeflecht zahlreicher Faktoren besteht. Aus dieser
Unsicherheit ergibt sich Konfliktpotenzial für Jagd, Forst und Naturschutz.
Projekt soll Entscheidungs- und Handlungsgrundlagen verbessern
Durch das richtungweisend konzipierte Projekt „BIOWILD“ sollen nun neue Wege für eine
Maßnahmenoptimierung zur Herstellung einer Wild-Vegetation-Balance in verschiedenen
Pilotregionen Deutschlands aufgezeigt werden. Es geht vor allem um regional angepasste
Formen des Wildmanagements und ein objektives Wirkungsmonitoring. Zur Erfolgskontrolle
kommt dem geplanten Vergleichsflächenverfahren mit der Errichtung von sogenannten
Weisergattern eine besondere Bedeutung zu.
Objektivität und Überzeugungskraft durch Weisergatter
Die Beobachtung der Jungwaldentwicklung über mehrere Jahre in kleinen eingezäunten
Weisergattern bei völligem Schalenwildausschluss (Zaun wirkt als „Filter“ gegen
Schalenwildeinfluss) und der Vergleich mit der Waldentwicklung in der standörtlich
vergleichbaren Umgebung des Gatters ist die einzige seriöse Möglichkeit, die konkreten
Auswirkungen des Schalenwildes auf die Artendiversität der Pflanzen und Struktur des
Waldes aus der Fülle der möglichen Einflussfaktoren heraus zu filtern. Erst der wiederholte
Vergleich der Jungwaldstruktur in den Weisergattern mit der Struktur und Entwicklung in
den ungezäunten Vergleichsflächen lässt die Auswirkungen des Schalenwildes in der
Waldverjüngungsdynamik erkennen. Ob diese Auswirkungen dann als Schaden oder
Nutzen zu bewerten sind, hängt von der Erreichung eines definierten Waldverjüngungszieles für den betreffenden Waldstandort ab (abhängig z.B. von Waldgesellschaft,
Waldfunktion), oder von der Auswirkung auf die Biodiversität (vermindernd oder erhöhend),
die mit verschiedenen Biodiversitätsindices gemessen werden kann.
Damit kann also objektiv überprüft werden, wie sich die im Projekt erprobten jagdlichen und
forstlichen Maßnahmen auf die Balance von Schalenwild und Vegetation im Ökosystem
Wald tatsächlich auswirken. Man darf auf die Ergebnisse gespannt sein und auf eine breite
Umsetzung der Erkenntnisse in der Praxis hoffen. Alles Gute für das interessante Projekt!
4
Prof. Dr. Thomas Knoke
Fachgebiet für Waldinventur und
nachhaltige Nutzung
Technische Universität München
E-Mail: knoke@tum.de
Auswirkungen angepasster Wildbestände
Die Waldstruktur bestimmt viele wichtige Eigenschaften unserer Waldbestände. Dabei
haben beispielsweise die Baumartenmischung und die Ungleichaltrigkeit besondere
Auswirkungen auf die Leistungsfähigkeit des Waldes. Dies wird an mehreren Beispielen
erläutert. So zeigt eine Laubholzbeimischung zur Fichte insbesondere bei einem sich
ändernden Klima deutliche Stabilisierungseffekte für die anfällige Fichte. Dies schlägt sich
auch finanziell in einem gesenkten Risiko nieder.
Ein Vergleich macht in diesem Zusammenhang jedoch deutlich, dass die Kosten für
notwendige Pflanzmaßnahmen die negativen finanziellen Auswirkungen des Klimawandels
(zumindest diejenigen, die wir bisher abschätzen können) bei weitem übersteigen. Die
Mischung hat zudem positiven Einfluss auf die Produktivität der Waldbestände, wenn
passende Baumarten gemischt werden. Die Konsequenzen ungleichaltriger Waldbestände
liegen insbesondere in einem stark gedämpften Risiko.
Bisher ist es allerdings nur unzureichend möglich, den Einfluss der Wildbestände auf
Zusammensetzung und Struktur unserer Wälder zu modellieren. Auch bestehen in der
Bewertung und Optimierung multipler Waldfunktionen noch erhebliche Wissenslücken.
Die Ziele des Teilprojektes „Inventur und Bewertung: Ökonomische Evaluation,
Inventurverfahren, Risikoanalysen“ sind daher:
-
Eine verbesserte Quantifizierung des Wildeinflusses mit Hilfe statistischer
Funktionen zu erreichen.
-
Eine Ableitung von Konsequenzen des Wildeinflusses für die Ertragsfunktion und für
regulierende Ökosytemleistungen (Kohlenstoff, Wasser) sowie die Biodiversität.
-
Eine Bewertung/Optimierung verschieden strukturierter Waldbestände unter
multiplen Zielsetzungen zu erreichen.
5
Prof. Dr. Christian Ammer (links)
Dr. Torsten Vor (rechts)
Abteilung Waldbau und Waldökologie der
gemäßigten Zonen
Georg-August-Universität Göttingen
E-Mail: christian.ammer@uni-goettingen.de
E-Mail: tvor@gwdg.de
Auswirkungen angepasster Wildbestände
Insbesondere vor dem Hintergrund des Klimawandels und der möglichen Gefährdung
bestimmter Baumarten durch die damit zusammenhängenden Veränderungen ist der
Aufbau gemischter Bestände mit hoher Resistenz und Resilienz ein Kernanliegen einer
vorausschauenden
forstlichen
Planung.
Dieses
Ziel
kann
durch
überhöhte
Schalenwildbestände auf großen Flächen nicht oder nur durch Zaunschutz erreicht werden
(nach der BWI3 betrug die in Deutschland gezäunte Waldfläche im Jahr 2012 273.310 ha,
das entspricht etwa Kosten von 1 Mrd. €, d.h. durchschnittlichen Aufwendungen von 100
Mio. € pro Jahr). Die Ursache hierfür ist selektiver Verbiss, der vor allem seltenere
Baumarten trifft und zu einem unerwünschten Verlust von Mischbaumarten führt. Neben
dem Verbiss von Bäumen ist auch die Biodiversität insgesamt, besonders die der krautigen
Vegetation vom Schalenwildeinfluss betroffen. Entsprechende Effekte sind in der Literatur
vielfach beschrieben.
Die vielerorts gewonnene praktische Erfahrung lehrt, dass durch eine Änderung des
jagdlichen Regimes, insbesondere einer Erhöhung der Abschüsse, der Aufbau von
Mischbeständen deutlich erleichtert wird. Es fehlt bislang jedoch ein quantitativer Nachweis
dieses Zusammenhangs, der über einzelne Vergleichspaare hinausgeht und zusätzliche
Faktoren wie die naturräumlichen Gegebenheiten erfasst bzw. die Ergebnisse in Beziehung
zu wildbiologischen Kennwerten und ökonomischen Kalkulationen setzt.
Die Ziele des Teilprojektes „Einfluss unterschiedlicher Wildbestände auf die Vegetation
und den Aufbau klimastabiler Wälder“ sind daher:
-
Analyse des Verjüngungspotentials.
-
Monitoring der Vegetationsentwicklung unter Schalenwildeinfluss als Basis für
Betrachtungen zu Ökosystemdienstleistungen und zu Auswirkungen auf die
Biodiversität.
-
Klärung des Zusammenhangs zwischen Vegetationsentwicklung und Änderung des
Jagdregimes sowie wildbiologischen Kenngrößen.
6
Prof. Dr. Michael Müller
Technische Universität Dresden,
Fakultät Umweltwissenschaften
Institut für Waldbau und Waldschutz
Professur für Waldschutz
Pienner Straße 8
01737 Tharandt
Tel.: +49 35203 3831280
Fax.: +49 35203 3831397
E-Mail: michael.mueller@tu-dresden.de
Erfolgversprechende Jagdregime im Einklang mit der Wildbiologie
Ziele in der Waldbewirtschaftung und Waldbetreuung sind in den letzten Jahrzehnten sehr
vielfältig geworden – reichen von der Betreuung von Totalreservaten über verschiedene
Formen naturnaher oder traditioneller Waldbewirtschaftung bis hin zu Biomasseplantagen.
In Abhängigkeit von diesen vielfältigen Zielen in der Waldbewirtschaftung und
Waldbetreuung sind die Wildeinflüsse durch die Regulation der Wildbestände im Form
der Jagd, ausgehend von den vorhandenen an die gewünschten Wälder und damit an
deren Wildlebensräume anzupassen.
Der Zielvielfalt in der Waldbewirtschaftung und Waldbetreuung entsprechend ist dafür
auch eine große Vielfalt von Jagdregimen erforderlich. Deshalb besteht die Lösung darin,
weite Rahmen zu schaffen, die nur durch Maßgaben der menschlichen Ethik und des
Tierschutzes begrenzt sind. In diesen Rahmen sollen die Inhaber des Jagdrechtes
(Grundeigentümer/Grundbesitzer) zusammen mit den von ihnen beauftragten Jägern
wegen ihres Rechtes aber vor allem ihrer fachlichen Kompetenz die konkreten Jagdregime
eigenständig entwickeln und vollziehen.
Kernstück der Jagdregime sind die Jagd- und Erlegungszeiten, im Idealfall deren
weitgehende Synchronisation, sowie die Beschränkung begrenzender Abschussplanungen
auf die aus wildbiologischer Sicht wirklich machbaren und sinnvollen Fälle. Ziel derartiger
Jagdregime ist es, jede weidgerecht und wildbiologisch akzeptable Erlegungsmöglichkeit
nutzen zu dürfen. Das gewährt im Gegenzug Zeiten der Aufzucht von Jungtieren im
Frühjahr/Sommer und Zeiten mit Ruhebedürfnissen im Winter jagdlich stark zu beruhigen
oder sogar als vollständige Jagdruhezeiten auszuweisen.
Die Effekte der verschiedenen Jagdregime sollen im Projekt u. a. durch die Aufnahme
und Auswertung von Parametern der Jagdregime, der Jagdstrecken und der
Wildlebensräume nachgewiesen werden.
7
ANW Deutschland e.V.
Projektbüro BioWild
Wormbacher Straße 1
57392 Schmallenberg
Tel: +49 29 72 / 98 49 37 9
E-Mail: waldwild@anw-deutschland.de
8
Auftaktveranstaltung
Biodiversität und Schalenwildmanagement
in Wirtschaftswäldern
Arnsberg, den 7. Dezember 2015
Eine Zukunftsaufgabe in guten Händen
Das Projekt „Biodiversität und Schalenwild“
aus Sicht des BfN
Prof. Dr. Beate Jessel
Bundesamt für Naturschutz
Auftaktveranstaltung
„Biodiversität und Schalenwildmanagement in Wirtschaftswäldern“
Arnsberg 07.12.2015
Foto: J. Petermann
Ausgangslage
Intensive „Wald-Wild-Diskussion“ seit vielen Jahrzehnten:
•
Wald-Wild-Gutachten (2010)
 Schalenwilddichten vielfach immer noch zu
hoch
 Risiken und Schäden werden unterschätzt
 Notwendiger Waldumbau wird behindert
 Verlust der Baumartenvielfalt durch
Entmischung
Foto: J. Petermann
 Gefährdung der Ökosystemleistungen der
Wälder
Klimawandelaspekt: Aufbau gemischter Wälder aktuell
besonders wichtig
Waldbezogene Ziele der NBS
•
•
•
•
Foto: J. Petermann
•
Bis 2020 weitere Verbesserung der Bedingungen für
die in Wäldern typischen Lebensgemeinschaften
(Vielfalt der Struktur und Dynamik)
Alt- und Totholz sind in ausreichender Menge und
Qualität vorhanden
Bäume und Sträucher der natürlichen
Waldgesellschaft verjüngen sich ganz
überwiegend natürlich
Durch naturnahe Bewirtschaftungsformen
Nutzung von natürlichen Prozessen zur Stärkung der
ökologischen Funktionen
Bis 2020 auf 5% der Waldfläche natürliche
Waldentwicklung (Wälder der öffentlichen Hand
10%)
Jagdbezogene Ziele der NBS
•
Jagd ist
 in der Kulturlandschaft zur Vermeidung erheblicher
ökonomischer und ökologischer Schäden notwendig
 zulässig, soweit der Erhaltungszustand wildlebender
Tiere eine nachhaltige Nutzung erlaubt
•
•
•
Jagdpraktiken sind noch enger am naturnahen Waldbau
sowie dem Arten- und Tierschutz auszurichten
Grundbesitzer und Jäger sollen zur Erhaltung von
Lebensräumen und Arten sowie zur Verbesserung ihres
Status beitragen
Unterstützung wildbiologischer Forschung, insbesondere
zu den Auswirkungen der Jagd auf die biologische Vielfalt
Bundesprogramm
Biologische Vielfalt
Förderung von Projekten, die die NBS-Ziele beispielhaft
umsetzen:
•
•
•
•
•
•
Multiplikatorwirkung
Akzeptanz bildende Maßnahmen
Stärkung des gesellschaftlichen Bewusstseins
Kooperationen zwischen Staat, Nutzungsgruppen
und der im Naturschutz Tätigen
Innovative Ideen und Konzepte
Verbindung von Schutz und nachhaltiger Nutzung
der biologischen Vielfalt
Stand der Umsetzung des
Bundesprogramms
BPBV
FuU*
S (BPBV+FuU*)
Summe der eingereichten Skizzen
197
90
287
Bewilligte Projekte / Teilprojekte
39/104
10/16
49/120
Summe Bundesmittel und Anzahl Teilprojekte
nach Förderschwerpunkt
Weitere
Maßnahmen
11,7 Mio. Euro
Verantwortungsarten
, Mio .€
25
Insgesamt
55 Mio. €
bewilligt
40
Ökosystemleistungen
12,1 Mio. Euro
22
33
*FuU= Förderinitiative zu Forschungsvorhaben zur Umsetzung der NBS des BMBF/BMUB
Hotspots
10,5 Mio. Euro
Stand 01.12.2015
Gesetzeslage
•
•
•
Foto: J. Petermann
•
Jagdgesetze: „Beeinträchtigung der
forstwirtschaftlichen Nutzung ist zu vermeiden“
 Beispiel NW: „Dieses Gesetz soll insbesondere
dazu dienen, den Wildbestand so zu
bewirtschaften, dass das Ziel, artenreiche,
sich natürlich verjüngende Wälder,
ermöglicht wird.“
Europäische Ebene: Natura 2000
National: Bundeswaldgesetz und
Landeswaldgesetze sowie Naturschutzgesetze (v.
a. Bundesnaturschutzgesetz)
Gesetzliche Ziele sind klar formuliert,
Umsetzung ist unzureichend!
Aktuelle Situation Verbiss
Anteil Verbiss bei Bäumen mit 20 cm bis 130 cm Höhe
Fichte
6%
Lärche
11 %
Douglasie
12 %
Buche
Tanne
Quelle: BWI3
17 %
25 %
Kiefer
27 %
alle
28 %
sonst Laubb.
41 %
Eiche
Foto: J. Petermann
43 %
0%
10%
20%
30%
40%
50%
 Ein Drittel (33%) der Laubbäume und 10% der Nadelbäume sind
verbissen, Eichen sogar zu 43%
Handlungsbedarf/BfN-Forderungen
•
•
•
•
Foto: J. Petermann
Foto: J. Petermann
•
Konsequente Umsetzung des bestehenden
Jagdrechts
Effektive Reduzierung nicht angepasster
Schalenwildbestände (Managementpläne,
artgerechte Jagdmethoden, keine Anrechnung von
Unfallwild auf Abschusspläne)
Einheitliche Verjüngungs-, Schälschadensund Verbissinventuren (Einrichtung von
Weisergattern)
Bewusstseinsbildung bei Jägern und
Waldeigentümern
Wiederansiedlung und Förderung der Akzeptanz
von Großraubwild
„Schalenwildprojekt“
 beispielhaft und wegweisend bezüglich der genannten Ziele und
Forderungen
 übergreifende Konzeption, erstreckt sich großflächig auf mehrere
Bundesländer und verschiedene repräsentative Waldgesellschaften
 innovativer Ansatz, der über bisherige Vorhaben zu dieser Thematik
hinausgeht
 Einfluss verschiedener Jagdstrategien wurde noch nie so umfassend
und langfristig dokumentiert wie in diesem Verbundprojekt
 Anwendung der „Konvention zur Bewertung von Wildschäden im Wald“
Foto: J. Petermann
 Vorhaben trägt maßgeblich zur Versachlichung der oft emotional
geführten Diskussion um die Balance Wald/Wild bei!
Eine Zukunftsaufgabe in guten Händen
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
und herzlichen Dank für die Vorbereitung des Vortrags an
Jörg Petermann, Jakob Pöllath und Andreas Krug
Auftaktveranstaltung
„Biodiversität und Schalenwildmanagement in Wirtschaftswäldern“
Arnsberg 07.12.2015
Foto: Olaf Büttner/UFZ
Foto: J. Petermann
Nachhaltige Waldwirtschaft –
Verantwortung für eine Balance
von Wild und Vegetation.
Prof.i.R. Dr. Friedrich Reimoser
Universität für Bodenkultur & Vetmeduni Wien
Ausgangslage schwierig
• Wildverbiss als natürliche Begleiterscheinung der Jungwaldentwicklung
• Wildtiere als Teil des Ökosystems Wald
• Balance von Pflanzenfressern und Vegetation  für nachhaltige
Waldbewirtschaftung, Biodiversität, Funktionen des Waldes
• Balance in Kulturlandschaft nicht leicht herstellbar
• Verbiss junger Waldbäume durch Huftierarten schon über Jahrzehnte ein
forstliches Problem
• Ansteigende Schalenwildbestände konnten nicht ausreichend reguliert
werden
• Konkrete Auswirkungen des Wildverbisses auf Vegetation nur
schwierig erfassbar (komplexes, dynamisches Wirkungsgeflecht
zahlreicher Faktoren bei natürlicher Mischwaldverjüngung)
• Aus dieser Unsicherheit ergibt sich Konfliktpotenzial für Jagd, Forst
und Naturschutz
BioWild-Projekt soll Entscheidungsund Handlungsgrundlagen verbessern
• Durch „BioWild“ neue Wege für Maßnahmenoptimierung zur
Herstellung einer Wild-Vegetation-Balance
• Fokus: Regional angepasste Formen des Wildmanagements
und objektives Wirkungsmonitoring
• Erfolgskontrolle durch Vergleichsflächenverfahren mit
Errichtung von Weisergattern
Zustand der Waldvegetation statt Grenzdichten für Wildbestand!!
• Mindestforderungen für Vegetationszustand (konkrete Ziele)?
• Auswirkungen des Schalenwildes auf Vegetationszustand?
Objektivität und Überzeugungskraft
durch Weisergatter
• Vergleich der Jungwaldentwicklung auf gezäunten und ungezäunten
Vergleichsflächen macht die Auswirkungen des Schalenwildes
sichtbar.
• Weisergatter mit Schalenwildausschluss (Zaun als „Filter“ gegen
Schalenwild) und mehrjähriger Vergleich mit Waldentwicklung in
Umgebung ist einzige seriöse Möglichkeit, die konkreten
Auswirkungen des Schalenwildes auf die Artendiversität der Pflanzen
und Struktur des Waldes aus der Fülle der möglichen Einflussfaktoren
heraus zu filtern.
• Ob diese Auswirkungen Schaden oder Nutzen bedeuten, hängt von der
Erreichung eines definierten Waldverjüngungszieles für den
betreffenden Waldstandort ab (abhängig z.B. von Waldgesellschaft,
Waldfunktion), oder von der Auswirkung auf die Biodiversität
(vermindernd oder erhöhend; mit Biodiversitätsindices messbar).
Vergleichsflächenverfahren WIKOSYS
Vergleichsflächenpaar
Zaunfläche
ungezäunte Fläche
Störungszone
Abstand
5 - 20m
Zaun
Aufnahmefläche
Aufnahmefläche
Metallstab
Holzpflock
5m
6m
Vergleichsflächenverfahren WIKOSYS
Vergleich von zwei „IST-Werten“ und
einem „SOLL-Wert“
SOLL - Vorgabe
objektive
Schadensbeurteilung
IST – ungezäunte Fläche
IST - Zaunfläche
objektive
Ursachenfeststellung
Vergleichsflächenverfahren WIKOSYS
Prüfkriterien für Nutzen und Schaden
Indikator
SOLL-Werte
D
Jungwuchsdichte
min. 2000-5000 Bäume/ha
M
Mischungstyp
(Laub, Nadel, Misch)
min 10-50% von D sind Laubund / oder Nadelbaumarten
B
Schlüsselbaumarten
min 10-20% der Verjüngungsdichte (D)
A
I
Baumartenanzahl
Strauchvolumenindex
min. 1-4 Arten
min. 600m³/ha equiv. (best. Waldgesellsch.)
Intoleranzgrenzen
H
Höhenzuwachs
Differenz 2-3 Höhenklassen (von 11 Klassen)
S
V
Strauchartenanzahl
Leittrieb-Verbissindex
40% Differenz
Mehrfachverbiss + ½ Einfachverb.: Ta 30, Nh 50, Lh 70
SOLL-Werte abhängig von potentieller
natürlicher Waldgesellschaft und Waldfunktion
Vergleichsflächenverfahren WIKOSYS_ Beispiel Ergebnisse
Höllengebirge Wildeinfluss (gesamt)
% Flächenpaare
100
80
nur Nutzen
60
nur Schaden
Schaden und Nutzen
40
weder Schaden
noch Nutzen
20
0
1989-92
89-95
89-98
Periode
89-01
Vergleichsflächenverfahren WIKOSYS_ Beispiel Ergebnisse
Höllengebirge Wildeinfluss (laufend)
% Flächenpaare
100
nur Nutzen
80
nur Schaden
60
Schaden und Nutzen
40
weder Schaden
noch Nutzen
20
0
1989-92
92-95
95-98
Periode
98-01
Zaun-Vergleichsflächen
Wildtiermanagement
Habitat
Attraktivität, Schadendisposition,
Bejagbarkeit
Wildpopulation
Dichte, Verteilung, Struktur,
Verhalten, Gesundheit
Schadenstoleranz
Vegetation, Beutetiere
Wechselwirkung Umwelt - Wildtier
Forstwirtschaft
Naturschutz
Jagd
Lebensraum
von WildtierPopulationen
„2. Haut“
Landwirtschaft
Siedlungsbau
Verkehr
Tourismus
Wildtiere
Management-Bereiche (komplex vernetzt)
Politisch-administratives System
Landeskulturelle Werte, Gesetze
Sozio-kulturelles System
Ökonomisches System
Ökologisches System
Mensch
und
Wildtiere
Integrales Nachhaltiges Wildtiermanagement (INW)
Bewertung (Prinzipien, Kriterien, Indikatoren)
4 Sektoren der Landnutzung
(intersektoral abgestimmt)
• Jagd
• Forstwirtschaft
• Landwirtschaft
• Freizeitaktivitäten
in 3 Bereichen
• Ökologie
• Ökonomie
• Sozio-Kultur
Übereinstimmend mit
internationalen Abkommen
Downloads: http://wildlife.reimoser.info
Interaktive Selbstbewertung Jagd
(Umweltbundesamt):
http://www5.umweltbundesamt.at/
jagd_fragebogen/v0202/cgi-bin/formular.pl
Entstehung von Wildschäden
ansteigender Verbiss-,
Fege-, Schäldruck
strengere Schadensbewertung
erhöhte Wildschadendisposition des Waldes
veränderte Waldbedeutung
verbesserte Schadenserfassung
erhöhtes Schäl-,
Verbissbedürnis
unmittelbar ernährungsbedingte Ursachen
mehr
Wild
verbesserte ÜberlebensMöglichkeit
Beunruhigung des Wildes
erhöhter Zuwachs
spezieller Anreiz
(Aufforstung, etc.)
ansteigende Biotopattraktivität
verlängerter Aufenthalt
ungünstige
Waldverteilung
geringer Bewaldungsanteil
kleinflächige Waldverteilung
ungünstiger
Waldzustand
spärliche Waldverjüngung
erhöhter BesiedlungsAnreiz bei mangelndem
Äsungsangebot
vorzeitiges Absterben von
Altbeständen
VERBESSERTE ÜBERLEBENSMÖGLICHKEIT FÜR
SCHALENWILDARTEN
Vorteile der
Kulturlandschaft
• Fehlen der Großraubtiere
• Wildfütterung
• Sonstige Habitatveränderungen
Forstwirtschaft
Landwirtschaft
sonstige
+
Mangelnder Ausgleich
durch Abschuss
Mangelnde
Abschussmöglichkeit
Mangelnde
Abschussbereitschaft
Verbissintensität
Schalenwild
Regulierung von Wildbestand und
Wildverteilung – Jagdmethoden
• Jagdart (Jagdtechnik)
Ansitz, Pirsch, Riegelj., Stöberj., Treibjagd
• Jagdstrategie
Intervallbejagung, Schwerpunktbejagung
Wildschadendisposition
des Waldes / des Biotops
Verbiss- und Schälschadendisposition verschiedener
waldbaulicher Betriebsformen
1 = gering (günstig)
5 = hoch (ungünstig)
BETRIEBSFORM
(normale Betriebsklasse)
Kleinkahlschlag,
Aufforstung
Großkahlschlag (>2ha),
Aufforstung
Schirmschlag
Naturverjüngung
Schirm-, Saum-, Femelschlag
Naturverjüngung
Femelschlag,
Naturverjüngung
Plenterwald (Einz.,v-reich)
Naturverjüngung
SCHADENDISPOSITION
Verbiß
Schälung
5
5
2 (3)
5
1
4 (3)
1
3 (2)
2
3 (2)
4 (5)
2
Mit Gewehr und Motorsäge
Integrales Wald-Wild-Management
Sachliche Kommunikation
„Der Umgang mit Wildtieren ist vergleichsweise einfach schwierig ist der Umgang mit den beteiligten Menschen.“
(Aldo Leopold)
(Albert Einstein)
Neue Wege durch BIOWILD – viel Erfolg!
Technische Universität München
M. Weber
Auswirkungen angepasster Wildbestände
Thomas Knoke, Verbundpartner München
Fachgebiet für Waldinventur und nachhaltige Nutzung (Institute of Forest Management)
www.forst.wzw.tum.de/ifm
Die Waldstruktur bestimmt die Robustheit,
Anpassungsfähigkeit und Leistungsfähigkeit unserer
Waldbestände in hohem Maße
Neuner (in Vorbereitung) Baumartenwahl im Klimawandel.
Dissertation, Technische Universität München.
Neuner et al. (2015) Global Change Biology 21: 935-946.
Susanne
Neuner
"Deckungsbeitrag" (Annuität, 2% Zin, in Euro/ha/J)
Beispiel 1: Ertrag und Risiko (gleichaltrige Bestände)
Fi Astung Zukunft
Fi Astung heute
Fi Zukunft
Fi heute
Fi 90 Bu 10 Zukunft
Fi 90 Bu 10 heute
Fi 50 Bu 50 Zukunft
Fi 50 Bu 50 heute
Fi 50 Bu 50 Pflanzung Zukunft
Fi 50 Bu 50 Pflanzung heute
Bu Naturverjüngung
Bu Pflanzung
300
250
200
150
100
50
0
10
15
20
25
30
35
-50
-100
Risiko (Standardabweichung)
Neuner (in Vorbereitung) Baumartenwahl im Klimawandel.
Dissertation, Technische Universität München.
40
45
50
Beispiel 2: Zuwachs im Mischbestand (Beispiel Buche – Fichte;
Buche - Eiche)
Pretzsch et al. (2010):
1. Im Mischbestand Trockenmasseproduktion -46% bis +138%
(Referenz: Reinbestände identischer Anteile)
2. Mehrproduktion der Fichte durch Buchen-Beimischung v.a. auf
schlechteren Standorten.
3. Mehrproduktion der Buche durch Fichten-Beimischung v.a. auf
exzellenten Standorten.
Pretzsch (2013):
1. Relativer Volumenzuwachs im Mischbestand +20%; in
Trockenmasse: +1,5 to/ha/J. V.a. Buche profitiert, Fichte etwa
neutral.
2. Bei Buche – Eiche: +30 % oder +1,7 to/ha/J
Pretzsch et al. (2010) Annals of Forest Science 67: 712-724.
Pretzsch (2013) Nova Acta Leopoldina NF 114, Nr. 391: 159 –174.
Beispiel 3: Finanzielles Risiko – Effekt der Ungleichaltrigkeit
Achtung: Wachstum Buche und Fichte auf Ertragstafelniveau,
Lichtwuchseffekte noch unberücksichtigt.
Bestandestyp
Mischbestand
ungleichaltrig
Fichte rein
Buche rein
Anteil Fichte (%)
80
100
-
Anteil Buche (%)
20
-
100
Durchschn. Ertrag
(€/ha/J)
195
222
99
Standardabweichung
25
57
17
Minimaler Ertrag
(€/ha/J)
35
-8
-26
60 bis 120
80 (Kahlhieb)
120 (Kahlhieb)
Verjüngungszeitraum
Jörg
Rößiger
Roessiger et al. (2011) Forestry 84: 527-537
Roessiger et al. (2013) Ecological Modelling 255: 58-69
Wahrscheinlichkeit 9 Jahre zu überleben
Bislang können wir jedoch die direkten Effekte des
Wildeinflusses nur unzureichend abschätzen;
unten ein Beispiel für Tanne
50%
Christian Clasen
15%
Verbissprozent (%)
Clasen et al. (2015) Ecological Modelling 305: 1-9.
Teilprojekt:
Einfluss unterschiedlicher Wildbestände auf die
Vegetation und den Aufbau klimastabiler Wälder
Arnsberg, 7. Dezember 2015
Christian Ammer, Universität Göttingen
Abteilung Waldbau und Waldökologie der gemäßigten Zonen
1. Hintergrund
Der Kli a a del ko
t i ht erst …
Lufttemperatur (Abweichung zur Referenzperiode 1960-1990)
2003
2011
2012
2013
2014
DWD online-Klimaatlas (2015)
Abteilung Waldbau und Waldökologie der gemäßigten Zonen
… er ist ereits Realität
Rasche Veränderung trifft langlebige Individuen
Erfahrungswissen fehlt
Entscheidungen haben langfristige Auswirkungen
DWD online-Klimaatlas (2015)
Abteilung Waldbau und Waldökologie der gemäßigten Zonen
6/30
Befallsrisiko mit Ips typographus
2010
2030
2060
P(Befall in 10 Jahren) = f(Alter, Temperatursumme, nFK, Mischungsproz., Exponiertheit)
Overbeck und Schmidt (2012) Forest Ecology and Management 266: 115-125
Abteilung Waldbau und Waldökologie der gemäßigten Zonen
7/30
Aktuelle Fors hu gserge
isse zeige …
... dass Mischbestände eine
höhere Anpassungsfähigkeit
an Klimaextreme haben (und
zudem häufig produktiver
sind als Reinbestände)
vgl. Vortrag Prof. Knoke
Neuner et al. (2015) Global change biology 21: 935-946
Abteilung Waldbau und Waldökologie der gemäßigten Zonen
21/30
4. Vielfalt des Waldbaus und Baumartenmischung als Schlüsselelemente
4.2 Baumartenmischung
... dass die trockenheitsempfindliche Buche vom
Wachstum in Mischbeständen profitiert
Metz et al. (2013) Forst Ecology and Management 310: 275-288
Abteilung Waldbau und Waldökologie der gemäßigten Zonen
Metz et al. (2013)
4. Vielfalt des Waldbaus und Baumartenmischung als Schlüsselelemente
4.2 Baumartenmischung
dd13
13C
C
Buche in Mischung mit Buche
Buche in Mischung mit Edlh
Buche in Mischung mit Kiefer
dd13
13C
C
dd13
13C
C
Buche in Mischung mit Fichte
Trockenstress der
Buche im Reinbestand
größer als im
Mischbestand
Metz et al. (2015)
Global Change Biology,
im Druck
Abteilung Waldbau und Waldökologie der gemäßigten Zonen
2. Problem
Wild er iss führt zu E t is hu g …
N 55
50
45
40
35
30
25
20
15
10
5
0
Fichte im Zaun (N=105)
Tanne im Zaun (N=72)
N 55
15
30
45
60
75
90
105
120
Höhenklasse (cm)
135
50
45
40
35
30
25
20
15
10
5
0
Fichte ohne Zaun (N=77)
Tanne ohne Zaun (N=32)
15
30
45
60
75
90
105
120
135
Höhenklasse (cm)
Daten aus: Ammer (1996) Forest Ecology and Management 88: 43-53
Abteilung Waldbau und Waldökologie der gemäßigten Zonen
Autor
König und
Baumann
(1990)
Ammer (1996a)
Kech und Lieser
(2006)
Baumarten
Picea abies
Rehwild
(Capreolus
capreolus)
Abies alba
Rehwild
(Capreolus
capreolus)
Abies alba
Acer pseudoplatanus
Fagus sylvatica
Gamswild
(Rupicapra
rupicapra)
Fagus sylvatica
Rehwild
(Capreolus
capreolus)
Acer pseudoplatanus
Abies alba
Acer pseudoplatanus
Fagus sylvatica
Picea abies
Olesen und
Madsen (2008)
Rotwild
(Cervus elaphus)
Picea abies
Fraxinus excelsior
Kammerlander
(1978)
Wildart
Fagus sylvatica
Rehwild
(Capreolus
capreolus)
Land
Deutschland
Deutschland
Österreich
Dänemark
Quercus robur
Bergquist et al.
(2009)
Betula pendula
Picea abies
Rehwild
(Capreolus
capreolus)
Sinkende Stammzahlen und steigende Anteile verbissener Tannen im
Bereich von 1-130 cm mit zunehmender Höhenklasse.

Enger Zusammenhang zwischen Terminaltrieb- und Gesamtverbiss

Rückgang des Verbisses nach drastischer Erhöhung des
Rehwildabschusses

Kein Effekt von Verbiss auf Gesamtpflanzendichte, aber auf die
Artenzusammensetzung (vor allem zulasten der Weißtanne),
Altersstruktur (hohe Mortalität älterer Pflanzen) und Höhenentwicklung (in
Wechselwirkung mit Lichtgenuss)

intraspezifische Konkurrenzprozesse für die Selektion von
Verjüngungspflanzen außerhalb des Zaunes ausgeschaltet, dort
ausschließlich vom Verbissgrad bestimmt

Bei allen Arten signifikanter Höhenverlust durch Winterverbiss

Innerhalb einer Art bevorzugter Verbiss von vorwüchsigen Bäumen

Keine Tanne, Buche, Bergahorn >50 cm ohne Verbissschäden

drastischer Rückgang der Pflanzenzahlen aller Baumarten >50 cm

Deutliche Reduktion der Verjüngungsdichte außerhalb der Zäune nach
Bodenbearbeitung
Deutschland
Rotwild
(Cervus elaphus)
Rehwild
(Capreolus
capreolus)
Ergebnisse


Verjüngungspflanzen außerhalb der Zäune etwa halb so hoch wie
innerhalb

Höhenzuwachs nach 4 Vegetationsperioden bei Eiche und Kiefer ohne
Zaunschutz nur halb so hoch wie mit Zaun, Birke ebenfalls signifikant
niedriger, kein Zauneffekt bei Fichte
Schweden

Kein Unterschied in den Überlebensraten innerhalb und außerhalb der
Zäune

Drastischer Abfall des Anteils der Weißtannen über einen großen
Altersbereich

um 30% bis 55 % geringere Sprosshöhe und Biomasse verbissener
Pflanzen

deutlicher Rückgang der Blattbiomasse und Zunahme der Astbiomasse
verbissener Pflanzen

Abnahme des Anteils der Vogelbeere in oberen Höhenklassen mit
Zunahme der Wilddichte, keine Beeinträchtigung des Höhenwachstums
der Fichte

Vor allem bei Südexposition indirekte Förderung der Fichtenverjüngung
durch starken Verbiss der Weißtanne

deutliche Verschiebung der Artenzusammensetzung zugunsten von
Birke, zulasten von Kiefer, fast völliges Verschwinden von Aspe und
Vogelbeere
Pinus sylvestris
Klopcic et al.
(2010)
Abies alba
van Hees et al.
(1996)
Betula pendula
Fagus sylvatica
Quercus robur
Rotwild
(Cervus elaphus)
Rehwild
(Capreolus
capreolus)
Slowenien
Niederlande
Rotwild
(Cervus elaphus)
Rehwild
(Capreolus
capreolus)
Motta (2003)
Sorbus aucuparia
Picea abies
Rotwild
(Cervus elaphus)
Italien
Gamswild
(Rupicapra
rupicapra)
Heuze et al.
(2005)
Abies alba
Picea abies
Rehwild
(Capreolus
capreolus)
Frankreich
Heikkilä und
Härkönen
(1996)
Pinus sylvestris
Betula pendula
Populus tremula
Sorbus aucuparia
Elchwild
(Alces alces)
Finnland
Welch et al.
(1992)
Picea sitchensis
Beguin et al.
(2009)
Abies balsamea
Picea mariana
Betula papyrifera
Weißwedelhirsch
(Odocoileus
virginianus)
Kanada
Casabon und
Pothier (2007)
Abies balsamea
Picea mariana
Betula papyrifera
Weißwedelhirsch
(Odocoileus
virginianus)
Kanada
Rossell et al.
(2005)
Acer negundo
Carya spec.
Acer rubrum
Quercus spec.
Fraxinus spec.
Prunus serotina
Celtis occidentalis
Weißwedelhirsch
(Odocoileus
virginianus)
USA
Rehwild
(Capreolus
capreolus)
Großbritannien
Rotwild
(Cervus elaphus)

Wuchsverzögerung durch Leittriebverbiss ca. 1 Jahr

hoher Anteil (45 %) von ehemals verbissenen Bäumen mit dauerhaft
verbleibenden Mehrfachtrieben

nach 7 Vegetationsperioden signifikanter Zauneffekt auf Höhe der Tanne
und Birke, kein Zauneffekt bei Fichte

Dichte der Tanne ohne Zaunschutz nach sieben Jahren signifikant
verringert, kein Einfluss der Dichte der Birke auf Verbisshäufigkeit der
Tanne

Nach 8 Jahren Dichte und Höhe von Tanne und Birke außerhalb der
Zäune deutlich geringer, kein Zauneffekt bei Fichte

Bei allen untersuchten Gehölzarten geringere
Überlebenswahrscheinlichkeiten außerhalb der Zäune

Nach vier Jahren völliges Verschwinden von vier Baumarten aus der
Verjüngungsschicht außerhalb der Zäune
Abteilung Waldbau und Waldökologie der gemäßigten Zonen
E t ischu g „apparent
competition“
Biomassenverlust
(Kohlenstoffspeicher!)
„browser impacts on competitive
relations at the seedling and
sapling stage are fundamentally
important in determining the
species composition of the mature
t ee laye “.
Skarpe, C. und Hester, A. (2008):
Ecological studies 195: 217-261.
… u d ü erlagert Effekte des Wald aus
• An 4 Standorten jeweils 65 gezäunt und unterteilt
• 4 Wilddichten (4, 8, 15, 25 Tiere/km²) je Standort
• 3 waldbauliche Behandlungen (Kahlschlag, auflichten, unbehandelt)
Daten aus:
Horsley et al. (2003)
Ecol. Applications 13:
98-118
Abteilung Waldbau und Waldökologie der gemäßigten Zonen
… u d ü erlagert Effekte des Wald aus
„Ove all, the ualitative i pacts of dee o species
density, height growth, species diversity in exclosure
studies were similar to those reported here. This
suggests that exclosure studies can be used with some
confidence to identify situations in which deer impact is
changing the direction of vegetative community
development“
Horsley et al. (2003) Ecol. Applications 13: 98-118
Abteilung Waldbau und Waldökologie der gemäßigten Zonen
3. Untersuchungsansatz
Quantifizierung der Auswirkungen einer
Änderung des jagdlichen Regimes auf die
Vegetationsentwicklung
200 Stichprobenpunkte je Region mit
Vegetationsaufnahmen (Gehölze und Bodenvegetation)
Aufnahmen im Frühling und im Sommer
Abteilung Waldbau und Waldökologie der gemäßigten Zonen
3. Untersuchungsansatz
50 Weisergatterpaare je Region
ausgewählt aus den 200 Stichprobenpunkten
Flächen mit Verjüngung oder zu verjüngende Bestände
Reimoser und Suchant (1992) Allgemeine Forst- und Jagdzeitung 163: 27-31
Abteilung Waldbau und Waldökologie der gemäßigten Zonen
4. Ziele des Teilprojekts
Analyse des Verjüngungspotentials
Monitoring der Vegetationsentwicklung unter
Schalenwildeinfluss als Basis für Betrachtungen zu
Ökosystemdienstleistungen und zu Auswirkungen auf
die Biodiversität
Klärung des Zusammenhangs zwischen
Vegetationsentwicklung und Änderung des Jagdregimes
sowie wildbiologischen Kenngrößen
Abteilung Waldbau und Waldökologie der gemäßigten Zonen
Fakultät Umweltwissenschaften
Fachrichtung Forstwissenschaften
Institut für Waldbau und Waldschutz
Professur für Waldschutz
Prof. Dr. Michael Müller
Pienner Straße 8
01737 Tharandt
Erfolg versprechende Jagdregime im
Einklang mit der Wildbiologie
Verbundvorhaben:
Biodiversität und Schalenwildmanagement in Wirtschaftswäldern
Teilvorhaben:
Waldschutz: Monitoring Wildparameter, Monitoring Jagd,
Anpassung Jagdmethoden,
Verbundpartner:
TU Dresden
Arnsberg, 07.12.2015
Waldschutz
Tharandt
Aufgabenstellung:
1. Beschreibung der Projektgebiete unter besonderer
Berücksichtigung der Lebensräume für Schalenwild
2. Analyse der bestehenden Jagdregime und
Zielstellungsabgleich in den drei Varianten a bis c
3. Konzeption und Änderung der Jagdregime in Variante c
4. Datenfluss und Analyse von Wildparametern aus den
Schalenwildstrecken
5. Aufnahme und Analyse der Wildeinflüsse (insb. Verbiss),
Äsung und Deckung an den Gitternetzpunkten
Arnsberg, 07.12.2015
Wildparameter und Jagd, TU Dresden
Folie 2
Waldschutz
Tharandt
Aufgabenstellung:
1. Beschreibung der Projektgebiete unter besonderer
Berücksichtigung der Lebensräume für Schalenwild
2. Analyse der bestehenden Jagdregime und
Zielstellungsabgleich in den drei Varianten a bis c
3. Konzeption und Änderung der Jagdregime in Variante c
4. Datenfluss und Analyse von Wildparametern aus den
Schalenwildstrecken
5. Aufnahme und Analyse der Wildeinflüsse (insb. Verbiss),
Äsung und Deckung an den Gitternetzpunkten
Arnsberg, 07.12.2015
Wildparameter und Jagd, TU Dresden
Folie 3
Waldschutz
Tharandt
Aufgabenstellung:
3. Konzeption und Änderung der Jagdregime in Variante c
T.: 01.04.2016
Schwerpunkte:
Haupterlegungszeit: 01.08. bis 31.12.,
1. Nebenerlegungszeit: 01.04. bis 31.05.,
2. Nebenerlegungszeit: 01.01. bis 31.01.
Hauptziel der Jagdregimeänderungen nach Variante c ist es, die Wildbestände durch
bessere Nutzbarkeit und tatsächliche Ausnutzung von Erlegungschancen, in relativ
kurzer Zeit und bei gleichzeitiger Verringerung der Störungen für das Wild auf ein
Habitat angepasstes Niveau zu bringen und trotz der Verkürzung der Jagdzeiten auf
diesem Niveau zu halten.
- Jagd- und Erlegungszeitensynchronisation für alles Schalenwild unter Beachtung
§ 22 Abs. 4 BJG,
- Jagdruhezeiten einführen
- ohne Abschussplanung oder Mindestpläne zumindest in den Jugendklassen
- Erlegungshemmnisse abbauen, Erlegungsstimulierungen einführen
- Fütterung nur in Notzeit, dann aber absolute Jagdruhe
Arnsberg, 07.12.2015
Wildparameter und Jagd, TU Dresden
Folie 4
Waldschutz
w
m
BMVEL
Kitze
Schmalrehe
Ricken
Böcke
Kitze
Schmalrehe
Ricken
Böcke
w
m
Kälber
Schmaltiere
Alttiere
Schmalspießer
Konzept
Schwarzwild
Muffelwild
Damwild
Rotwild
Biologie
(DJV, 2012)
BMVEL
Konzept
Biologie
(DJV, 2010)
BMVEL
Konzept
Biologie
(DJV, 2010)
BMVEL
Konzept
Biologie
(DJV, 2010)
BMVEL
Konzept
5
Setzzeit
6
7
8
Aufzuchtzeit
9
10
fegen
w
m
w
12
1
2
3
6
9
5
5,5
6
8
6
8
0
-1
1
2,5
abwerfen
Jagdruhe
Setzzeit
Jagdruhe
Aufzuchtzeit
fegen
abwerfen
7
8
6
9
Hirsche
Kälber
Schmaltiere
Alttiere
Schmalspießer
Hirsche
w
m
11
Diff.
Rehwild
4
Biologie
(DJV, 2012)
Mon.
Tharandt
Jagdjahr
Monate
Jagdruhe
Jagdruhe
Setzzeit
abwerfen
Setzzeit
6
6
8
6
8
-1
8
2
8
8
0
6
8
2
12
8
-4
-1
Aufzuchtszeit
fegen
Jagdruhe
Aufzuchtszeit
Jagdruhe
Jagdruhe
Jagdruhe
Frischlinge
Frischlinge
Aufzuchtszeit
m
Jagdruhe
zz. gültige Jagdzeit nach Bundesjagdzeiten-Verordnung
erste Nebenerlegungszeit
Jagdruhe
Ruhebedürfnis im Winter
Haupterlegungszeit
zweite Nebenerlegungszeit
Ruhebedürfnis während der Jungenaufzucht
Abb.: Vergleich von wildbiologischen Aspekten und Erlegungszeiten bei den bisherigen rechtlichen
Rahmenbedingungen (VO des BMVEL 2002) mit dem Jagdkonzept in Variante c (Projekt BIOWILD) für Rehwild,
Arnsberg,
07.12.2015
Wildparameter
und Jagd,
TUSchwarzwild
Dresden
Folie 5
Rotwild
(mit Gliederung
nach Wildklassen),
Damwild, Muffelwild
und
(ohne Gliederung nach Wildklassen
Waldschutz
Tharandt
Aufgabenstellung:
1. Beschreibung der Projektgebiete unter besonderer
Berücksichtigung der Lebensräume für Schalenwild
2. Analyse der bestehenden Jagdregime und
Zielstellungsabgleich in den drei Varianten a bis c
3. Konzeption und Änderung der Jagdregime in Variante c
4. Datenfluss und Analyse von Wildparametern aus den
Schalenwildstrecken
5. Aufnahme und Analyse der Wildeinflüsse (insb. Verbiss),
Äsung und Deckung an den Gitternetzpunkten
Arnsberg, 07.12.2015
Wildparameter und Jagd, TU Dresden
Folie 6
Waldschutz
Tharandt
Aufgabenstellung:
1. Beschreibung der Projektgebiete unter besonderer
Berücksichtigung der Lebensräume für Schalenwild
2. Analyse der bestehenden Jagdregime und
Zielstellungsabgleich in den drei Varianten a bis c
3. Konzeption und Änderung der Jagdregime in Variante c
4. Datenfluss und Analyse von Wildparametern aus den
Schalenwildstrecken
5. Aufnahme und Analyse der Wildeinflüsse (insb. Verbiss),
Äsung und Deckung an den Gitternetzpunkten
Arnsberg, 07.12.2015
Wildparameter und Jagd, TU Dresden
Folie 7
Waldschutz
Tharandt
Arbeitshypothesen:
in Variante c:
- zunächst steigende, aber schließlich, wegen des abgesenkten
Wildbestandes, sinkende und dann stabile Jagd streckem (Abb.),
c
b
a
- steigende Körpermassen der erlegten Tiere,
- weniger Verkehrsunfälle mit Wild,
- Zunahme der Arten und Deckungsgrade von Äsungspflanzen,
- Zunahme der Deckung
- Abnahme des Verbisses an Waldbäumen
Abb.:
Voraussichtliche Verlauf
Entwicklungen
der Jagdstrecken
den Varianten a,
a, b
b und
und cc
Abb.
1 Voraussichtlicher
der Abschusshöhen
in deninJagdvarianten
Arnsberg, 07.12.2015
Wildparameter und Jagd, TU Dresden
Folie 8
Waldschutz
Tharandt
Abb.: Es kann für Wald und Wild so wie hier im „Hatzfeldt-Projekt“ aussehen.
Arnsberg, 07.12.2015
Wildparameter und Jagd, TU Dresden
Folie 9