Moderne Kunst · Graphik · Berlin, 28. November 2014
Transcription
Moderne Kunst · Graphik · Berlin, 28. November 2014
Moderne Kunst · Graphik · Berlin, 28. November 2014 Schmuck 1 Moderne Kunst · Graphik Modern Art · Prints Auktion Nr. 234 Freitag, 28. November 2014 14.30 Uhr Auction No. 234 Friday, 28 November 2014 2.30 p.m. www.villa-grisebach.de Vorbesichtigung Sale Preview Anfragen Enquiries Anfragen zu Versteigerungsobjekten/ Zustandsberichte Enquiries concerning this auction/ condition reports Schriftliche Gebote Absentee bidding Eine Auswahl zeigen wir in A selection of works will be shown in Laura von Bismarck +49 (30) 885 915-24 Hamburg 28. Oktober 2014 Galerie Commeter Stefanie Busold Bergstraße 11 D-20095 Hamburg 10 bis 18 Uhr Friederike Valentien +49 (30) 885 915-4416 ――― Telefonische Gebote Telephone bidding Micaela Kapitzky +49 (30) 885 915-32 Dr. Markus Krause +49 (30) 885 915-29 ――― Rechnungslegung/Abrechnung Buyer’s/Seller’s accounts Katalogbestellung/Abonnements Catalogue subscription Friederike Cless +49 (30) 885 915-50 ――― Versand/Versicherung Shipping/Insurance Traute Meins +49 (30) 885 915-21 Norbert Stübner +49 (30) 885 915-30 Ulf Zschommler +49 (30) 885 915-33 Nina Barge +49 (30) 885 915-37 4 Dortmund 29. bis 31. Oktober 2014 Galerie Utermann Wilfried Utermann Silberstraße 22 D-44137 Dortmund 10 bis 18 Uhr München Moderne Kunst 5. und 6. November 2014 Kunst des 19. Jahrhunderts 11. und 12. November 2014 Villa Grisebach Auktionen Dorothée Gutzeit / Annegret Thoma Türkenstraße 104 (Ecke Georgenstraße) D-80799 München 10 bis 18 Uhr Zürich 11. bis 13. November 2014 Villa Grisebach Auktionen AG Verena Hartmann Bahnhofstrasse 14 CH-8001 Zürich 10 bis 18 Uhr Düsseldorf Moderne Kunst 8. November 2014 von 10 bis 18 Uhr 9. November 2014 von 11 bis 16 Uhr Zeitgenössische Kunst 14. und 15. November 2014 von 10 bis 18 Uhr Villa Grisebach Auktionen Daniel von Schacky Bilker Straße 4-6 D-40213 Düsseldorf Information für Bieter Information for Bidders Vorbesichtigung aller Werke in Berlin 21. bis 25. November 2014 Viewing of all works in Berlin 21 to 25 November 2014 Berlin Villa Grisebach Auktionen GmbH Fasanenstraße 25, 27 und 73 D-10719 Berlin Telefon +49 (30) 885 915-0 Fax: +49 (30) 882 41 45 Freitag bis Montag 10 bis 18 Uhr Dienstag 10 bis 17 Uhr ――― Alle Kataloge im Internet unter www.villa-grisebach.de Die Verteilung der Bieternummern erfolgt eine Stunde vor Beginn der Auktion. Wir bitten um rechtzeitige Registrierung. Bidder numbers are available for collection one hour before the auction. Please register in advance. Nur unter dieser Nummer abgegebene Gebote werden auf der Auktion berücksichtigt. Von Bietern, die der Villa Grisebach noch unbekannt sind, benötigt die Villa Grisebach spätestens 24 Stunden vor Beginn der Auktion eine schriftliche Anmeldung. Only bids using this number will be included in the auction. Bidders previously unknown to Villa Grisebach must submit a written application no later than 24 hours before the auction. Sie haben auch die Möglichkeit, schriftliche oder telefonische Gebote an den Versteigerer zu richten. Ein entsprechendes Auftragsformular liegt dem Katalog bei. Über www.villa-grisebach.de können Sie live über das Internet die Auktionen verfolgen und sich zum online-live Bieten registrieren. Wir bitten Sie in allen Fällen, uns dies bis spätestens zum 27. November 2014, 14.30 Uhr mitzuteilen. Die Berechnung des Aufgeldes ist in den Versteigerungsbedingungen unter § 4 geregelt; wir bitten um Beachtung. Die Versteigerungsbedingungen sind am Ende des Kataloges abgedruckt. Die englische Übersetzung des Kataloges finden Sie unter www.villa-grisebach.de ――― Villa Grisebach Auktionen ist Partner von Art Loss Register. Sämtliche Gegenstände in diesem Katalog, sofern sie eindeutig identifizierbar sind und einen Schätzwert von mindestens EUR 2.500,– haben, wurden vor der Versteigerung mit dem Datenbankbestand des Registers individuell abgeglichen. We are pleased to accept written absentee bids or telephone bids on the enclosed bidding form. At www.villa-grisebach.de you can follow the auctions live and register for online live bidding. All registrations for bidding at the auctions should be received no later than 2.30 p.m. on 27 November 2014. Regarding the calculation of the buyer’s premium, please see the Conditions of Sale, section 4. The Conditions of Sale are provided at the end of this catalogue. The English translation of this catalogue can be found at www.villa-grisebach.de ――― Villa Grisebach is a partner of the Art Loss Register. All objects in this catalogue which are uniquely identifiable and which have an estimate of at least 2,500 Euro have been individually checked against the register’s database prior to the auction. 5 6 Grisebach 11/2014 600 Henri de Toulouse-Lautrec Albi 1864 – 1901 Malromé „Irish American Bar, Rue Royale, The Chap Book“. 1895 Farblithographie auf Papier. 42 x 61,5 cm (43 x 61,5 cm) (16 ½ x 24 ¼ in. (16 ⅞ x 24 ¼ in.)). Mit dem Monogrammstempel Lugt 1338. Adriani 139 I (von II). – Einer von 100 teilweise numerierten Abzügen. Das Papier unregelmäßig gebräunt, die Farben geblichen. [3481] Gerahmt. € 20.000 – 30.000 $ 25,300 – 38,000 Grisebach 11/2014 7 601 Pierre Bonnard Fontenay-aux-Roses 1867 – 1947 Le Cannet „La Revue Blanche“. 1894 Farblithographie auf Papier, auf dünnes Leinen aufgezogen. 74,5 x 58,5 cm (79,8 x 61,6 cm) (29 ⅜ x 23 in. (31 ⅜ x 24 ¼ in.)). Bouvet 30. – [3065] € 2.500 – 3.000 8 $ 3,170 – 3,800 Grisebach 11/2014 602 Gabriele Münter Berlin 1877 – 1962 Murnau „Plakat für die Gabriele Münter-Ausstellung Kopenhagen“. 1918 Farblithographie auf dünnem Papier. 89 x 63 cm (90 x 64,5 cm) (35 x 24 ¾ in. (35 ⅜ x 25 ⅜ in.)). Hoberg/Jansen 57.3. – Abzug vor der Schrift. [3246] € 2.000 – 3.000 $ 2,530 – 3,800 Grisebach 11/2014 9 603 Félix Vallotton Lausanne 1865 – 1925 Paris „La Symphonie“. 1897 Holzschnitt auf Japan. 21,8 x 26,8 cm (57,6 x 47,2 cm) (8 ⅝ x 10 ½ in. (22 ⅝ x 18 ⅝ in.)). Signiert. Vallotton-Goerg 186. – Einer von 100 numerierten Abzügen. Aus dem Album: Germinal. La Maison Moderne (Julius Meier-Graefe), Paris 1899. [3065] € 6.000 – 8.000 10 $ 7,600 – 10,140 Grisebach 11/2014 (Abbildung in Originalgröße) 604 Ernst Ludwig Kirchner Aschaffenburg 1880 – 1938 Davos „Kauernder Akt, vom Rücken gesehen – Das Modell 4“. 1905 Holzschnitt auf Japan. 13 x 10 cm (19,4 x 18 cm) (5 ⅛ x 3 ⅞ in. (7 ⅝ x 7 ⅛ in.)). Signiert und bezeichnet: Handdruck. Gercken 32 A (von B). – Einer von etwa 25 bekannten Abzügen. Erschienen auch in der I. Jahresmappe der Künstlergruppe Brücke 1906 (Gercken 32 B). [3179] € 8.000 – 10.000 $ 10,140 – 12,700 Grisebach 11/2014 11 605N Edvard Munch Løiten 1863 – 1944 Ekely b. Oslo „Der KuSS I“. 1897 Holzschnitt, koloriert, auf festem Papier. 45,7 x 37,8 cm (54,3 x 44,4 cm) (18 x 14 ⅞ in. (21 ⅜ x 17 ½ in.)). Signiert. Woll 114 I (von III) / Schiefler 102 B. 2. Fassung 1. Zustand. – Sehr selten. Einer von 6 bekannten Abzügen des 1. Zustands. Leicht gebräunt. [3136] Gerahmt. Provenienz: Privatsammlung, Schweiz Literatur und Abbildung: Versteigerungskatalog: Sotheby‘s New York. Auktion 6101.19th and 20th Century Prints, 15./16. Nov. 1990, Nr. 394, Abbildung / Nina Barge: Munch küßte die Muse – und auch Kandinsky? In: Grisebach. Das Journal, Herbst 2014, S. 44/45, Farbabb. S. 45 € 180.000 – 240.000 $ 228,000 – 304,000 Über ein Jahrzehnt hat Edvard Munch an dem Thema des sich küssenden Paares in den verschiedenen bildnerischen Medien, in Gemälden und graphischen Werken, gearbeitet. Ausgehend von einer realistischen Szene wurde das Motiv im Laufe der Jahre bis zu einem abstrakten Zeichen in der Holzschnitt-Fassung von 1902 („Kuss IV“) verdichtet. Den Beginn machte eine unscheinbare Bleistiftzeichnung um 1890 mit dem handschriftlichen Titel „Adjö“, die ein Paar in Umarmung im Atelier des Künstlers neben dem Fenster zeigt. In vier Gemälden aus den Jahren 1891 bis 1897 konzentriert sich der Blick immer stärker auf das Paar, und der umgebende Raum verliert an Bedeutung. Eine dramatische Steigerung erfährt das Thema in der Radierung „Der Kuss“ von 1895, einem frühen Meisterwerk in Munchs druckgraphischem Œuvre. Das nackte Paar, plastisch herausgearbeitet, steht in leidenschaftlicher Umarmung im dunklen Zimmer am Fenster, durch das man auf die Straße im Sonnenlicht blickt. Die Normalität des Straßenlebens steigert den Kontrast zu der sinnlichen Eruption, die sich im Innern hinter dem Fenster abspielt. Mit der Haltung 12 des Paares hat Munch die Rollen zwischen Aggressivität des Mannes und Hingabe der Frau klar gekennzeichnet und die Komposition des Figurenpaars für die spätere Reihe von vier Holzschnitten gefunden. Der Holzschnitt „Kuss I“ von 1897, hier in der besonderen Form des I. Zustands und darüber hinaus leicht handkoloriert, ist die erste Fassung in der Folge der Kuss-Holzschnitte. Der Liebesakt wird in Munchs Werk immer mystisch überhöht und in den Naturzusammenhang von Werden und Vergehen gebracht. Meisterhaft ist der Holzschnitt, indem er mit sparsamsten Mitteln die volle Imagination der Liebesszene gestaltet. Man hat den Eindruck, als wollte Munch die schön gemaserte Holzoberfläche so wenig wie möglich verletzen. Die zarten Umrisslinien des Paares sind, kaum auffallend, in die Holzstruktur eingebettet; sie übernehmen die Lebendigkeit der natürlichen Maserung in das gestaltete Bild. Nur einige, aber darum umso bedeutungsvollere Helligkeiten in der schwarzen Fläche genügen, um Szene und Raum vor Augen zu führen. Waren in der Radierung die beiden Gesichter noch deutlich voneinander zu unterscheiden, so verschmelzen sie im Holzschnitt zu einem einzigen Flecken – als Zeichen für das Ineinander-Aufgehen des Liebespaares. Obwohl die Gesichter zusammen nur eine helle Fläche bilden, glaubt man die Neigung des Kopfes des Mannes und die Zuwendung des Gesichts der Frau zu erkennen. Die Köpfe werden eingerahmt vom Spiel der vier Hände. Erstaunlich, wie es Munch vermag, den ganzen Gefühlsausdruck der Liebesszene in die Haltung der Hände zu legen. Die Aktivität des Mannes zeigt sich in der Gebärde, mit der er die Geliebte an sich zieht, während ihre Hände für Anlehnung und Hingabe sprechen. Um den Schwarzweiß-Kontrast zu mildern und die Helligkeiten dem Natureindruck der Holzstruktur anzupassen, hat Munch diese rötlich koloriert. Rätselhaft bleibt zunächst der dreieckige Bezirk kleiner heller Flecken am linken Bildrand. Aus den Gemälden kann man schließen, dass diese Helligkeit das Licht wiedergibt, das durch das Fenster, vom Vorhang rechts begrenzt, fällt. Durch die Andeutung des Fensters und durch die Hände, die das Paar umschlingen, entsteht in der Fläche der Eindruck eines räumlichen Bildes. Der verwandte, aus demselben Jahr stammende Holzschnitt „Kuss II“ ist weniger geheimnisvoll, da die Figuren-Silhouette deutlicher eingeschnitten und von hellen, den Körperumriss wiederholenden Linien umgeben ist. In den späteren Kuss-Holzschnitten wird die stilisierte Figur des Paars aus dem Stock ausgesägt und auf den Abzug einer zweiten Platte gedruckt. Der Holzschnitt „Kuss I“ steht in der Mitte zwischen der realistischen Darstellung des Beginns und der Abstraktion des Motivs zum reinen Symbol. Er ist an Ursprünglichkeit und Empfindsamkeit durch die späteren Fassungen nicht zu übertreffen. Günther Gercken, Lütjensee Grisebach 11/2014 Grisebach 11/2014 13 606 Emil Nolde Nolde 1867 – 1956 Seebüll „Hafen in Flensburg“. 1907 Radierung auf gelblichem, festem Papier. 14,8 x 18,8 cm (33,8 x 31,4 cm) (5 ⅞ x 7 ⅜ in. (13 ¼ x 12 ⅜ in.)). Signiert und datiert. Mit der handschriftlichen Adresse des Druckers Felsing, Berlin. Schiefler/Mosel/Urban R 66. – Einer von 23 Abzügen. [3452] € 5.000 – 7.000 14 $ 6,340 – 8,870 Grisebach 11/2014 607 Emil Nolde Nolde 1867 – 1956 Seebüll „Selbstbildnis“. 1911 Kaltnadel auf Zanders-Velin. 29,5 x 26,4 cm (62 x 49,5 cm) (11 ⅝ x 10 ⅜ in. (24 ⅜ x 19 ½ in.)). Signiert und betitelt. Schiefler/Mosel/Urban 157. – Einer von mindestens 17 Abzügen. Leichte Randmängel. [3163] Gerahmt. € 7.000 – 9.000 $ 8,870 – 11,410 Grisebach 11/2014 15 608 Hermann Max Pechstein Zwickau 1881 – 1955 Berlin „Fischer am Strand“. 1909 Lithographie auf bräunlichem Papier. 49,5 x 36,5 cm (59,5 x 45 cm) (19 ½ x 14 ⅜ in. (23 ⅜ x 17 ¾ in.) ). Signiert und bezeichnet: Nidden. Krüger L 98. – Etwas gebräunt, Fehlstelle oben rechts. [3423] Gerahmt. € 5.000 – 7.000 16 KORR $ 6,340 – 8,870 Grisebach 11/2014 609 Hermann Max Pechstein Zwickau 1881 – 1955 Berlin „Schnapsbude I“. 1911 Lithographie auf glattem Papier. 35 x 38,5 cm (41 x 54 cm) (13 ¾ x 15 ⅛ in. (16 ⅛ x 21 ¼ in.)). Monogrammiert und datiert. Krüger L 142. – Leicht gebräunt, Knickspuren. [3423] Gerahmt. € 5.000 – 7.000 $ 6,340 – 8,870 Grisebach 11/2014 17 610 Christian Rohlfs Niendorf 1849 – 1938 Hagen „Die Werbung (Neger und Tänzerin)“. 1913 Holzschnitt auf Papier, vom Künstler mit Ölfarben überarbeitet und auf graues Papier montiert. 36,5 x 26,8 cm (41,5 x 30,8 cm) (14 ⅜ x 10 ½ in. (16 ⅜ x 12 ⅛ in.)). Unterhalb der Darstellung auf dem Unterlagepapier mit Bleistift betitelt und signiert: Tänzerin Chr. Rohlfs. Utermann 86 / Vogt 72. – [3166] Gerahmt. € 5.000 – 7.000 18 $ 6,340 – 8,870 Grisebach 11/2014 611 Karl Schmidt-Rottluff Rottluff 1884 – 1976 Berlin „Frau mit aufgelöstem Haar“. 1913 Holzschnitt auf Japanbütten. 35,6 x 29,6 cm (54,9 x 43,5 cm) (14 x 11 ⅝ in. (21 ⅝ x 17 ⅛ in.)). Signiert. Schapire 123. – [3179] € 10.000 – 15.000 $ 12,700 – 19,000 Grisebach 11/2014 19 612 Erich Heckel Döbeln/Sachsen 1883 – 1970 Radolfzell/Bodensee „Hockende“. 1913 Holzschnitt auf Japan. 42 x 30,7 cm (70 x 53,8 cm) (16 ½ x 12 ⅛ in. (27 ½ x 21 ⅛ in.)). Signiert und datiert: 14. Dube 263 II B. – Einer von 40 Abzügen. Erschienen in der Mappe: Elf Holzschnitte, 1912-1919, Erich Heckel bei I.B. Neumann, Berlin 1921. Sorgfältig restaurierte Randmängel. [3179] € 6.000 – 8.000 20 $ 7,600 – 10,140 Grisebach 11/2014 613 Hermann Max Pechstein Zwickau 1881 – 1955 Berlin „Zwiesprache“. 1920 Farbholzschnitt auf Bütten. 40,2 x 31,8 cm (53 x 40,5 cm) (15 ⅞ x 12 ½ in. (20 ⅞ x 16 in.)). Signiert und datiert. Krüger 228. – Sorgfältig restaurierter Randeinriß. [3179] € 6.000 – 8.000 $ 7,600 – 10,140 Grisebach 11/2014 21 614 Emil Nolde Nolde 1867 – 1956 Seebüll „Der Prophet“. 1912 Holzschnitt auf Velin. 31,1 x 22,6 cm (41,2 x 31,3 cm) (12 ¼ x 8 ⅞ in. (16 ¼ x 12 ⅜ in.)). Signiert und betitelt. Schiefler/Mosel/Urban 110. – „Einer von mindestens 20 bis 30 Abzügen“ (Urban). [3166] Gerahmt. Provenienz: Privatsammlung, Nordrhein-Westfalen € 20.000 – 30.000 $ 25,300 – 38,000 Über die Entstehung seines ersten religiösen Bildes, des Gemäldes „Abendmahl“ von 1909, weiß Emil Nolde in seinen Lebenserinnerungen zu berichten: „Mit dünnen Bleistiftstrichen zeichnete ich hart und spitz dreizehn Menschen auf einem Leinen hin, den Heiland und seine zwölf Apostel, um einen Tisch sitzend […]. – Einem unwiderstehlichen Verlangen nach Darstellung von tiefer Geistigkeit, Religion und Innigkeit war ich gefolgt, doch ohne viel Wollen und Wissen oder Überlegung. Einige Apostelköpfe nur und einen Christuskopf hatte ich vorher hingezeichnet.“ (Emil Nolde: Jahre der Kämpfe. Köln 1985, S. 121) Diese mit Aquarellfarben und Tuschfeder gemalten Studien lösten in Nolde den Wunsch aus, einen im Ausdruck noch gesteigerten Kopf als Druckgraphik mit der Möglichkeit zur Vervielfältigung anzufertigen, wie es 1912 mit dem Holzschnitt „Prophet“ geschah. Es gab erneut vorbereitende Zeichnungen, diesmal jedoch allein mit schwarzer Tusche. Für Noldes Arbeitsweise ist dies zwar ungewöhnlich, jedoch unterstreicht es die Bedeutsamkeit des Druckes. 1906 arbeitete Nolde erstmals in dieser Technik, was angesichts seiner Ausbildung als Holzschnitzer in den Jahren 1884 bis 1888 verwundern mag. Doch es war sein Mitstreiter von der Künstlergemeinschaft „Brücke“, Karl Schmidt-Rottluff, der ihn während eines ersten Besuchs im Frühjahr 1906 auf der Ostseeinsel Alsen an diese Technik heranführte und sogar eine erste Druckerpresse für ihn organisierte. Nolde fertigte rund dreißig Exemplare dieses Holzschnitts auf unterschiedlichen Papieren und in wechselnden Druckstärken an. Die Maserung des Holzstocks blieb auf den Exemplaren deutlich sichtbar, was den Eindruck von Pinselspuren hervorrief und zudem die Möglichkeit der von Nolde favorisierten „Mitarbeit der Natur“ beim Druckvorgang eröffnete. Der „Prophet“ ist zweifelsfrei ein Meisterwerk in Noldes Holzschnittkunst und gilt heute als Inkunabel expressionistischer Druckgraphik. Das asketische, hohlwangige Gesicht mit den ins Unbestimmte starrenden Augen spiegelt sowohl düstere Introspektion als auch unbeirrte Hingabe wider. Doch das starre Antlitz dieses Sehers ist vieldeutig: Für die einen spricht es von fester Überzeugung, Gewißheit und letzter Erkenntnis. Man kann aus ihm jedoch auch Verzweiflung, Resignation und Selbstaufgabe herauslesen. Gustav Schiefler, Noldes Mäzen und Herausgeber seines Grafik-Werkverzeichnisses, betont hingegen die Unantastbarkeit dieses Visionärs: „Alles, Bart, Haar, Hintergrundlinien, scheint an ihm vor dem inneren Feuer abzugleiten.“ (Gustav Schiefler: Das graphische Werk von Emil Nolde, 1910-1925. Berlin 1927, S. 126) (AF) 22 Grisebach 11/2014 Grisebach 11/2014 23 615 Heinrich Campendonk Krefeld 1889 – 1957 Amsterdam „Frau mit Blume“. 1918 Holzschnitt auf Japan. 18 x 12,2 cm (24,7 x 18,9 cm) (7 ⅛ x 4 ¾ in. (9 ¾ x 7 ½ in.)). Signiert. Engels/Söhn 32 e) / Söhn HDO 311-1. – Einer von 100 Abzügen auf diesem Papier aus der Vorzugsausgabe von: Paul Westheim – Das Holzschnittbuch. Potsdam, Gustav Kiepenheuer Verlag, 1920. [3084] € 600 – 800 616 Franz Marc München 1880 – 1916 Verdun „Schöpfungsgeschichte II“. 1914 Farbholzschnitt auf Japanbütten. 24,2 x 20 cm (50 x 35 cm) (9 ½ x 7 ⅞ in. (19 ⅝ x 13 ¾ in.)). Rückseitig mit dem Stempel: HANDDRUCK VOM ORIGINAL BESTÄTIGT und von der Witwe des Künstlers mit Bleistift bestätigt: Maria Marc. Lankheit 42/4 / Söhn HDO 509-5. – Abzug der 4. Auflage. Erschienen als Blatt 5 (von 5) der Mappe: Die erste Mappe. Verlag der Dichtung/ Gustav Kiepenheuer, Potsdam 1921 (mit dem Prägestempel). [3166] € 3.000 – 4.000 24 $ 3,800 – 5,070 Grisebach 11/2014 $ 760 – 1,014 617 Emil Nolde Nolde 1867 – 1956 Seebüll „Unterhaltung“. 1917 Holzschnitt auf festem Velin. 23,6 x 31,5 cm (32,5 x 39,2 cm) (9 ¼ x 12 ⅜ in. (12 ¾ x 15 ⅜ in.)). Signiert. Schiefler/Mosel/Urban 130 III. – Wohl einer von 14 Abzügen. Randmängel, einzelne Knicke. [3166] Gerahmt. € 10.000 – 15.000 $ 12,700 – 19,000 Grisebach 11/2014 25 618 Otto Mueller Liebau/Schlesien 1874 – 1930 Breslau „Sitzende, von Blattwerk umgeben (helle Fassung)“. 1923 Lithographie auf Japanbütten. 30,5 x 21 cm (41,5 x 30 cm) (12 x 8 ¼ in. (16 ⅜ x 11 ¾ in.)). Signiert. Karsch 115/I. – Einer von 125 Abzügen. Aus der Mappe: Arno Holz zum 60. Geburtstag, gewidmet von deutschen Künstlern. Verlag Fritz Gurlitt, Berlin 1923 (mit dem Prägestempel). Etwas stockfleckig. [3426] Gerahmt. € 4.000 – 6.000 26 $ 5,070 – 7,600 Grisebach 11/2014 619 Alexej von Jawlensky Torschok 1864 – 1941 Wiesbaden „Liegender weiblicher Akt“. 1920 Farblithographie auf Bütten (Wasserzeichen: PH [ligiert] ANTIQUE). 28,5 x 39,7 cm (42 x 53,5 cm) (11 ¼ x 15 ⅝ in. (16 ½ x 21 ⅛ in.)). Signiert. Rosenbach 12. – Einer von 50 Abzügen. [3504] € 7.000 – 9.000 $ 8,870 – 11,410 Grisebach 11/2014 27 620 Erich Heckel Döbeln/Sachsen 1883 – 1970 Radolfzell/Bodensee „Beim Vorlesen“. 1914 Holzschnitt auf Velin. 30 x 20 cm (50 x 35,2 cm) (11 ¾ x 7 ⅞ in. (19 ⅝ x 13 ⅞ in.)). Signiert und datiert. Dube H 272/II B / Söhn HDO 509-3. – Einer von 125 Abzügen. Blatt 3 (von 5) der Mappe: Die erste Mappe. Verlag der Dichtung/Gustav Kiepenheuer, Potsdam 1921 (mit dem Prägestempel). [3166] € 2.000 – 3.000 621 Erich Heckel Döbeln/Sachsen 1883 – 1970 Radolfzell/Bodensee „Gerader Kanal“ („Ostende“). 1915 Holzschnitt auf Bütten (Wasserzeichen: PANNEKOEK). 37 x 26,7 cm (58,8 x 46,6 cm) (14 ⅝ x 10 ½ in. (23 ⅛ x 18 ⅜ in.)). Signiert, datiert und betitelt. Dube 287 I (von III). – [3179] € 3.000 – 4.000 28 $ 3,800 – 5,070 Grisebach 11/2014 $ 2,530 – 3,800 622 Conrad Felixmüller Dresden 1897 – 1977 Berlin „Kranke Frau“. 1919 Holzschnitt auf chamoisfarbenem Bütten. 17 x 24 cm (35,2 x 37 cm) (6 ¾ x 9 ½ in. (13 ⅞ x 14 ⅝ in.)). Signiert, datiert, betitelt und bezeichnet: Holzschnitt. Söhn 188. – Selten. [3259] € 1.800 – 2.400 623 $ 2,280 – 3,040 Max Beckmann Leipzig 1884 – 1950 New York „GroSSe Operation“. 1914 Kaltnadel auf Japan. 29 x 44 cm (37 x 51 cm) (11 ⅜ x 17 ⅜ in. (14 ⅝ x 20 ⅛ in.)). Signiert, betitelt und datiert. Hofmaier 81 VI.B.a. (von VI.B.b.) – Einer von 40 Abzügen aus einer Gesamtauflage von 100 Exemplaren. Blatt 18 (von 19) der Folge: Gesichter. Verlag der Marées Gesellschaft R. Piper & Co., München 1919 (mit dem Prägestempel). Leicht gebräunt. [3310] € 4.000 – 6.000 $ 5,070 – 7,600 Grisebach 11/2014 29 624 Hermann Max Pechstein Zwickau 1881 – 1955 Berlin „Strahlende Sonne“. 1923 Lithographie, aquarelliert, auf Papier. 49,5 x 39,3 cm (57,1 x 46 cm) (19 ½ x 15 ½ in. (22 ½ x 18 ⅛ in.)). Signiert und datiert. Krüger L 387. – Einer der aquarellierten und numerierten Abzüge aus einer Gesamtauflage von 45 Exemplaren. Ungleichmäßig gebräunt, Randmängel. [3272] Gerahmt. € 3.000 – 4.000 625 Hermann Max Pechstein Zwickau 1881 – 1955 Berlin „Stilleben mit Holzfigur und Amaryllis“. 1923 Lithographie, aquarelliert, auf dünnem Japanbütten. 48,3 x 38 cm (19 x 15 in.). Signiert und datiert. Krüger L 400. – Einer der aquarellierten Abzüge aus einer Gesamtauflage von mindestens 47 Exemplaren. Schwach gebräunt, wellig, einzelte Knicke. [3163] Gerahmt. € 4.000 – 6.000 30 $ 5,070 – 7,600 Grisebach 11/2014 $ 3,800 – 5,070 626 Ernst Ludwig Kirchner Aschaffenburg 1880 – 1938 Davos „Ziegenherde“. 1922 Lithographie auf gelbem Papier. 32,5 x 39,5 cm (37,5 x 45 cm) (12 3/4 x 15 1/2 in. (14 3/4 x 17 3/4 in.)). Rückseitig mit dem Nachlaßstempel und der darin mit Feder eingetragenen Nr.: L 427 I. Dube L 416 I (von III). – Sehr selten. Einer von nur insgesamt 5 bekannten Abzügen aller drei Zustände. Leichte Randmängel. [3258] Gerahmt. Provenienz: Privatsammlung, Norddeutschland € 18.000 – 24.000 $ 22,800 – 30,400 Wir danken Prof. Dr. Günther Gercken, Lütjensee, für freundliche Hinweise. Grisebach 11/2014 31 626a Otto Mueller Liebau/Schlesien 1874 – 1930 Breslau „Lagernde Zigeunerfamilie mit Ziege“. 1926/27 Farblithographie auf braunem Papier. 70 x 50,3 cm (27 ½ x 19 ¾ in.). Signiert. Karsch 166. – [3568] Gerahmt. Provenienz: Privatsammlung, Süddeutschland € 25.000 – 35.000 $ 31,700 – 44,400 Otto Mueller hatte seit seiner Kindheit in Schlesien häufig Kontakt zu Roma-Familien. Der Junge war fasziniert von den andersartig gekleideten, von Planwagen und Tieren umgebenen Menschen. Als Erwachsener widersprach er nie den Vermutungen, in seinen Adern fließe „Zigeunerblut“, auch wenn dies wohl nicht der Wahrheit entspricht. Ihm gefiel zweifellos die antibürgerliche Attitüde dieser Aussage, und er lebte mitunter längere Zeit mit den Roma zusammen. Allerdings vermied er Aussagen zur schwierigen wirtschaftlichen und sozialen Lage des Volkes. Er sah vielmehr in diesen Familien seine Vorstellungen von einer engen Verbindung des Menschen mit der Natur verwirklicht. Seine Arbeiten zu diesem Themenkreis sind idealisierte Darstellungen eines freien und ungebundenen Lebens. Seine Seelenverwandtschaft mit dem fahrenden Volk gipfelt in der „Zigeunermappe“ von 1926/27, einer Sammlung von neun Lithographien, die Mueller für seine besten Arbeiten hielt. Auf unserer Lithographie lagert eine Familie unter einem Baum. Im Vordergrund sitzt die Mutter mit der Tochter, rechts dahinter hält der Vater ein Kind schützend im Arm. Verbunden werden beide Figurengruppen durch eine im Gras liegende Ziege. Von dieser Graphik geht wie in vielen Werken des Künstlers eine nahezu arkadische Stille aus. Die Figuren verschmelzen fast mit der sie umgebenden Natur. (OH) 32 Grisebach 11/2014 Grisebach 11/2014 33 627 Käthe Kollwitz Königsberg 1867 – 1945 Moritzburg „Selbstbildnis“. 1934 Lithographie auf Velin. 20,5 x 18,8 cm (37,5 x 26,6 cm) (8 ⅛ x 7 ⅜ in. (14 ¾ x 10 ½ in.)). Signiert. von dem Knesebeck 263 b. – Abzug außerhalb der Auflage von 80 numerierten Exemplaren. [3169] € 3.000 – 4.000 628 Max Kaus 1891 – Berlin – 1977 Mädchenkopf. 1920 Lithographie auf Japan. 48,5 x 37,8 cm (57,9 x 44,4 cm) (19 ⅛ x 14 ⅞ in. (22 ¾ x 17 ½ in.)). Signiert und datiert. Unten rechts mit dem Nachlaßstempel Lugt 1829 f. Sehr selten. Einziges bisher bekanntes Exemplar. Leichte Randmängel, leicht gebräunt, ein Feuchtigkeitsfleck. [3159] Provenienz: Ehemals Sammlung Edvard Munch, Oslo Literatur und Abbildung: Auktionskatalog: Blomqvist Kunsthandel AS, Oslo. Edv. Munchs Privatsamling, 27. Oktober 1947, innerhalb der Sammelnummer 27 [5 Lithographien und 2 Holzschnitte von Max Kaus] € 4.000 – 6.000 34 $ 5,070 – 7,600 Grisebach 11/2014 $ 3,800 – 5,070 629 Emil Nolde Nolde 1867 – 1956 Seebüll „Die Heiligen Drei Könige“. 1912 Farblithographie auf Japanbütten. 64,5 x 53,5 cm (76 x 63,4 cm) (25 ⅜ x 21 ⅛ in. (29 ⅞ x 25 in.)). Schiefler/Mosel/Urban L 49. – Einer von 300 Abzügen für die Mitglieder des Kölner Sonderbundes. Randmängel. [3163] Gerahmt. € 9.000 – 12.000 $ 11,410 – 15,200 Grisebach 11/2014 35 630N Ernst Ludwig Kirchner Aschaffenburg 1880 – 1938 Davos „Lungenkranke Frau (Frau Hindenlang)“. 1928 Radierung und Aquatinta auf Papier. 25 x 28 cm (40,5 x 37,5 cm) (9 ⅞ x 11 in. (16 x 14 ¾ in.)). Unten links betitelt. Rückseitig mit dem Nachlaßstempel und der Nummer mit Feder in Schwarz: R Da/Ba 6. Dube R 577 II. – Eines von nur 3 bekannten Exemplaren. Leicht gebräunt. [3442] Gerahmt. € 4.000 – 6.000 631 Max Beckmann Leipzig 1884 – 1950 New York „Kleines tanzendes Paar“. 1923/24 Holzschnitt auf leicht rosafarbenem Japan. 17,4 x 10,4 cm (32 x 24,5 cm) (6 ⅞ x 4 ⅛ in. (12 ⅝ x 9 ⅝ in.)). Signiert. Hofmaier 267 B.b. – Einer der Abzüge außerhalb Auflage von 180 Exemplaren für die Vorzugsausgabe des Buches: Julius Meier-Graefe, Wilhelm Fraenger und Wilhelm Hausenstein: Max Beckmann. R. Piper & Co., München 1924. [3514] € 2.500 – 3.000 36 $ 3,170 – 3,800 Grisebach 11/2014 $ 5,070 – 7,600 632 Max Beckmann Leipzig 1884 – 1950 New York „Naila im Profil (Bildnis Frau H.M.)“. 1923 Kaltnadel auf Velin. 24,5 x 20,2 cm (37,5 x 27 cm) (9 ⅝ x 8 in. (14 ¾ x 10 ⅝ in.)). Signiert. Hofmaier 276 B. – Einer von 50 numerierten Abzügen. I.B. Neumann, Berlin, wohl 1923. Randmängel. [3166] € 2.000 – 3.000 $ 2,530 – 3,800 Grisebach 11/2014 37 633 Max Beckmann Leipzig 1884 – 1950 New York „Selbstbildnis“. 1922 Holzschnitt auf leicht rosafarbenem Japan. 22,5 x 15,5 cm (49,5 x 34,6 cm) (8 ⅞ x 6 ⅛ in. (19 ½ x 13 ⅝ in.)). Signiert. Hofmaier 226 III B.a. (von B.f.). – Einer von 75 Abzügen auf verschiedenen Papieren. Verlag R. Piper & Co., München 1922. [3166] Gerahmt. € 10.000 – 15.000 38 $ 12,700 – 19,000 Grisebach 11/2014 634 Max Beckmann Leipzig 1884 – 1950 New York „Selbstbildnis“. 1914 Kaltnadel auf Velin. 24,2 x 18,2 cm (42,7 x 31,3 cm) (9 ½ x 7 ⅛ in. (16 ¾ x 12 ⅜ in.)). Signiert. Hofmaier 74 B.a (von B.c). – Einer von 50 Abzügen auf verschiedenen Papieren. I.B. Neumann, Berlin 1918. [3166] Gerahmt. € 15.000 – 20.000 $ 19,000 – 25,300 Grisebach 11/2014 39 635 Max Beckmann Leipzig 1884 – 1950 New York „Der Ausrufer (Selbstbildnis)“. 1921 Kaltnadel auf Velin. 34 x 26 cm (53 x 38 cm) (13 ⅜ x 10 ¼ in. (20 ⅞ x 15 in.)). Signiert. Hofmaier 191 II Bb (von II.D). – Einer von 125 Abzügen. Blatt 1 (von 10) der Folge: Der Jahrmarkt. Verlag der Marées Gesellschaft, R. Piper & Co., München 1922 (mit dem Prägestempel). Leicht gebräunt. [3271] € 7.000 – 9.000 40 $ 8,870 – 11,410 Grisebach 11/2014 636 Max Beckmann Leipzig 1884 – 1950 New York „Fastnacht“. 1922 Kaltnadel auf Velin. 32,4 x 25 cm (51,5 x 35,3 cm) (12 ¾ x 9 ⅞ in. (20 ¼ x 13 ⅞ in.) ). Signiert. Hofmaier 231 B.b. (von B.d.). – Einer von 60 numerierten Abzügen. Verlag R. Piper & Co., München 1922. Schwach gebräunt. [3460] € 10.000 – 15.000 $ 12,700 – 19,000 Grisebach 11/2014 41 637 Max Beckmann Leipzig 1884 – 1950 New York „Selbstbildnis mit steifem Hut“. 1921 Kaltnadel auf Bütten. 31,4 x 24,5 cm (50 x 33,5 cm) (12 ⅜ x 9 ⅝ in. (19 ⅝ x 13 ¼ in.)). Signiert. Unten links wohl von I.B. Neumann mit Bleistift irrtümlich beschriftet: 2. Zustand. Hofmaier 180 III B (von IV B). – Einer von wohl 50 Abzügen. I.B. Neumann, Berlin. [3166] Gerahmt. € 50.000 – 70.000 $ 63,400 – 88,700 Max Beckmanns Radierung „Selbstbildnis mit steifem Hut“ aus dem Jahr 1921 ist eine Selbstbefragung. Der dritte Zustand dieser mit kräftigen Schraffuren der Platte entrissenen Physiognomie starrt den Betrachter an. Die Komposition erscheint flüchtig und doch festgefügt. Die Dinge sind zum Gleichgewicht geordnet, erschließen sich aber nicht zu eindeutigem Sinn. Der Herr mit Bowler im Mantel mit Stehkragen und Krawatte wendet sich uns nur leicht von der Seite gesehen direkt zu. Seine linke Hand hält er vor seine Brust, in unerklärlicher, wie eingefrorener Geste. Sie ist aus dem ersten Zustand der Radierung in der Komposition stehengeblieben. Ursprünglich hielt der Maler eine Katze im Arm. Das Tier ist nun auf die linke Seite versetzt, sein gekrümmter Rücken leitet zum Bowler über. Die Petroleumlampe rechts vorn wirft helles, flackerndes Licht von der Seite und schnitzt das Gesicht kantig aus dem Dunkel. Ein Blendschirm schützt den Betrachter vor gleißendem Schein. Der helle Hintergrund läßt kaum noch die retuschierten Umrisse der Gegenstände erkennen, die in der ersten Fassung die Folie dieses Selbstbildnisses boten und noch vom Wesentlichen ablenkten. Nichts deutet in dem Bild auf ein Selbstbildnis, kein Motiv verweist auf einen Künstler. Ein Bürger, ein eleganter Städter, der vor dem Spiegel innehält, tritt uns entgegen. Hier wird jedoch nicht irgend jemand dargestellt, kein bloßes Abbild eines Fremden geschaffen. Die Augen sind die verräterischen Fixpunkte in dem Flackern der Schraffuren. Sie sind Pole der Bewegungslosigkeit, der Stille, ja der Starre, die auf ein Innehalten verweisen. Im ersten und zweiten Zustand der Radierung sind im Hintergrund eine Lampe, eine Staffelei und Bilder erkennbar. Im dritten, stark überarbeiteten Zustand, werden diese Attribute ausgelöscht. Der bohrende Blick ist nicht auf sein Künstlertum reduziert. Beckmann stellt die Frage nach der eigenen Bestimmung auf grundsätzliche Art. Der Maler tritt als Bürger auf. Doch erstarrt die selbstbewußte Bürgerlichkeit zur Fassade, hinter der sich die Suche nach Gewißheit verbirgt. Bewegung und Ruhe, scharfe Kontraste und schraffierte Übergänge, feste Konturen und flimmernde Oberfläche bringen diese erregte Selbstbefragung zum Ausdruck. Durch die virtuose Beherrschung der graphischen Mittel wird der Auftritt des Bürgers zur Symbolbild des Zweifels. Thomas W. Gaehtgens, Berlin und Los Angeles 42 Grisebach 11/2014 Grisebach 11/2014 43 638 Max Beckmann Leipzig 1884 – 1950 New York „Holzbrücke“. 1922 Kaltnadel auf Velin. 29 x 23,2 cm (46,7 x 34,6 cm (11 ⅜ x 9 ⅛ in. (18 ⅜ x 13 ⅝ in.). Signiert. Hofmaier 242 B.b. (von B.c.) / Söhn HDO 52003-10. – Einer von 150 Abzügen aus einer Gesamtauflage von 275 Exemplaren. Blatt 10 (von 10) der Zweiten Jahresgabe des Kreises graphischer Künstler und Sammler. Verlag Arndt Beyer, Leipzig 1922. [3166] € 5.000 – 7.000 639 Max Beckmann Leipzig 1884 – 1950 New York „Garderobe“. 1921 Kaltnadel auf Japan. 20,7 x 14,7 cm (41,2 x 25,2 cm) (8 ⅛ x 5 ¾ in. (16 ¼ x 9 ⅞ in.)). Signiert. Hofmaier 192 B.a. (von D.). – Einer von 75 Abzügen auf diesem Papier aus einer Gesamtauflage von 200 Exemplaren. Verlag der Marées Gesellschaft, R. Piper & Co., München 1922 (mit dem Prägestempel). [3065] € 4.000 – 6.000 44 $ 5,070 – 7,600 Grisebach 11/2014 $ 6,340 – 8,870 640 Max Beckmann Leipzig 1884 – 1950 New York „Königinbar II“. 1923 Kaltnadel auf Velin. 29,8 x 24,5 cm (54,8 x 34 cm) (11 ¾ x 9 ⅝ in. (21 ⅝ x 13 ⅜ in.)). Signiert. Hofmaier 270 B.a. (von B.b.). – Einer von wohl 50 Abzügen. Verlag Jakob Hermelin, Ulm 1923. Blattränder beschnitten. [3179] € 6.000 – 8.000 $ 7,600 – 10,140 Grisebach 11/2014 45 641 Otto Dix Gera-Untermhaus 1891 – 1969 Singen „Kupplerin“. 1923 Farblithographie auf Zanders-Bütten (Wasserzeichen: Johann Wilhelm). 48,2 x 36,7 cm (59,8 x 46,5 cm) (19 x 14 ½ in. (23 ½ x 18 ¼ in.)). Signiert und datiert. Karsch 69 II. – Einer von 65 Abzügen. Karl Nierendorf, Berlin. [3179] € 25.000 – 35.000 46 $ 31,700 – 44,400 Grisebach 11/2014 642 Otto Dix Gera-Untermhaus 1891 – 1969 Singen „Leonie“. 1923 Farblithographie auf Bütten. 47,5 x 37,4 cm (59,6 x 46,4 cm) (18 ¾ x 14 ¾ in. (23 ½ x 18 ¼ in.)). Signiert und datiert. Karsch 58 III b. – Einer von 65 Abzügen. Karl Nierendorf, Berlin. Sorgfältig restaurierte Randmängel. [3179] € 20.000 – 30.000 $ 25,300 – 38,000 Grisebach 11/2014 47 643 Lyonel Feininger 1871 – New York – 1956 „Pariser Häuser“ („Houses in PAris“). 1918 Holzschnitt auf Japan. 33,2 x 39 cm (40 x 49,7 cm) (13 ⅛ x 15 ⅜ in. (15 ¾ x 19 ⅝ in.)). Signiert und mit der Werknummer bezeichnet. Prasse W 76. – Knickspuren. [3484] € 6.000 – 8.000 48 $ 7,600 – 10,140 Grisebach 11/2014 644R Lyonel Feininger 1871 – New York – 1956 „Das Tor“ („The Gate“). 1912 Radierung auf Velin. 27 x 19,8 cm (42 x 31,9 cm) (10 ⅝ x 7 ¾ in. (16 ½ x 12 ½ in.)). Signiert. Prasse E 52 / Söhn HDO 72701-1. – Einer von 125 Abzügen aus einer Gesamtauflage von 150 Exemplaren. Blatt 1 (von 10) der Mappe: Die Schaffenden, 1. Jg., 1. Mappe, Gustav Kiepenheuer, Weimar 1918. [3512] Gerahmt. € 8.000 – 10.000 $ 10,140 – 12,700 Grisebach 11/2014 49 645 Pablo Picasso Málaga 1881 – 1973 Mougins „Marie-Thérèse, en vestale, veillant le minotaure endormi“. 1933 Radierung auf Montval-Bütten (Wasserzeichen: Picasso). 19,3 x 26,7 cm (33,7 x 44,8 cm) (7 ⅝ x 10 ½ in. (13 ¼ x 17 ⅝ in.)). Signiert. Geiser/Baer 352 III.B.d. / Bloch 193. – Einer von 260 Abzügen aus einer Gesamtauflage von 316 Exemplaren. Blatt 86 (von 100) der Folge: Suite Vollard. Edition Vollard, Paris 1939. Gebräunt. [3426] Gerahmt. € 7.000 – 9.000 50 $ 8,870 – 11,410 Grisebach 11/2014 646 Pablo Picasso Málaga 1881 – 1973 Mougins „L’Étreinte. III“. 1933 Radierung auf Montval-Bütten (Wasserzeichen: Picasso). 29,8 x 36,6 cm (34 x 44,8 cm) (11 ¾ x 14 ⅜ in. (13 ⅜ x 17 ⅝ in.)). Signiert. Geiser/Baer 341 B.d. / Bloch 182. – Einer von 260 Abzügen aus einer Gesamtauflage von 316 Exemplaren. Blatt 31 (von 100) der Folge: Suite Vollard. Edition Vollard, Paris 1939. Lichtrand. [3296] Gerahmt. € 6.000 – 8.000 $ 7,600 – 10,140 Grisebach 11/2014 51 647 Pablo Picasso Málaga 1881 – 1973 Mougins „Minotaure mourant et jeune femme pitoyable“. 1933 Radierung auf Montval-Velin (Wasserzeichen: Picasso). 19,3 x 26,8 cm (34,1 x 44,8 cm) (7 ⅝ x 10 ½ in. (13 ⅜ x 17 ⅝ in.)). Signiert. Geiser/Baer 366 B.d. / Bloch 198. – Einer von 260 Abzügen aus einer Gesamtauflage von 316 Exemplaren. Blatt 90 (von 100) der Folge: Suite Vollard. Edititon Vollard, Paris 1939. [3065] € 5.000 – 7.000 52 $ 6,340 – 8,870 Grisebach 11/2014 648 Pablo Picasso Málaga 1881 – 1973 Mougins „Minotaure aveugle guidé par une fille au pigeon“. 1934 Radierung, Stich, Aussprengung und Pinselätzung auf Montval-Velin (Wasserzeichen: Vollard). 22,6 x 31,3 cm (34 x 44,4 cm) (8 ⅞ x 12 ⅜ in. (13 ⅜ x 17 ½ in.)). Signiert. Geiser/Baer 436 IV.B.d. / Bloch 224. – Einer von 260 Abzügen aus einer Gesamtauflage von 316 Exemplaren. Blatt 95 (von 100) der Folge: Suite Vollard. Edition Vollard, Paris 1939. [3009] € 20.000 – 30.000 $ 25,300 – 38,000 Grisebach 11/2014 53 649 Pablo Picasso Málaga 1881 – 1973 Mougins „La Femme à la Fenêtre“. 1952 Aquatinta auf Velin, auf Papier aufgezogen. 82,7 x 47 cm (88 x 51,5 cm) (32 ½ x 18 ½ in. (34 ⅝ x 20 ¼ in.)). Signiert. Baer 891 II B.b.1 (von II C) / Bloch 695. – Einer von 50 numerierten Abzügen. Édition Galerie Louise Leiris, Paris 1952. Mehrere längere restaurierte Randeinrisse bis in die Darstellung. Fehlstellen, durch das Aufziehen geschlossen, Oberflächenbereibungen. Die Blattkanten beschnitten. [3233] Gerahmt. € 30.000 – 50.000 $ 38,000 – 63,400 Die Kunstgeschichte verzeichnet wohl kaum ein gewaltigeres Œuvre als das des Genies Pablo Picasso. Allein der Corpus der Gemälde erreicht eine fünfstellige Zahl, die Zeichnungen sind nahezu unüberschaubar und das graphische Schaffen umfaßt alle nur denkbaren Techniken. Manche entdeckte Picasso regelrecht für die Kunst wieder, um sie danach zu beherrschen wie kaum ein zweiter. Vom „Repas frugal“ über die „Suite Vollard“, die Folge „Der Stier“ bis zum letzten, ein Jahr vor seinem Tod entstandenen Zyklus „156 Gravures“ begleitet die Graphik sein Schaffen. Von eindrucksvoller Größe ist, in Format wie auch in der Wirkung, „La Femme à la fenêtre“ aus dem Jahr 1952. Vor dem Betrachter erhebt sich die Büste einer Frau. Das mächtige Haupt mit kunstvoller Coiffure scheint simultan von vorn und von der Seite gesehen. Die individuellen Merkmale, wie Augen, Mund und Nase sind zweifach ineinander verschränkt gestaltet. Die erhobenen Hände wie auch der hell und dunkel aufgeteilte Hintergrund veranschaulichen den Raum. Entstanden in einer Werkphase, als die Radierung und Aquatinta zugunsten der Lithographie in den Hintergrund getreten waren, lebt „La Femme à la fenêtre“ von der Ausdrucksstärke des Schwarz und Weiß, die sich in in ausgewogenem Gleichgewicht befinden. Die Spannung zwischen Linienführung und Untergrund hält sich ebenfalls in wohlüberlegter Balance. Einfach und sicher, in größter Klarheit und Entschiedenheit, errichtet Picasso ein imposantes Kultbild ewiger Weiblichkeit. (EO) 54 Grisebach 11/2014 Grisebach 11/2014 55 650 Pablo Picasso Málaga 1881 – 1973 Mougins Einer von 50 numerierten Abzügen. Blatt 299 (von 347) der Folge: 347 gravures. Galerie Louise Leiris, Paris 1969. [3180] Gerahmt. „Raphael et la Fornarina. IV: Avec le pape tirant le rideau“. 1968 Kaltnadel auf Velin. 23,3 x 33 cm (38 x 47 cm) (9 ⅛ x 13 in. (15 x 18 ½ in.)). Geiser/Baer 1796 B.b.1. / Bloch 1179.– 651 € 3.000 – 4.000 Pablo Picasso Málaga 1881 – 1973 Mougins „Peintre et modèle debout avec deux spectateurs“. 1963 Aquatinta auf Rives-Velin. 31,5 x 40,9 cm (45 x 55,8 cm) (12 ⅜ x 16 ⅛ in. (17 ¾ x 22 in.)). Signiert. Baer 1121 B.b. (von C.) / Bloch 1126. – Einer von 50 numerierten Abzügen. Galerie Louise Leiris, Paris 1967. [3236] € 3.000 – 4.000 56 $ 3,800 – 5,070 Grisebach 11/2014 $ 3,800 – 5,070 652 Pablo Picasso Málaga 1881 – 1973 Mougins „Autoportrait, avec deux femmes“. 1972 Radierung und Kaltnadel auf Velin. 36,7 x 49,1 cm (50,3 x 65,8 cm) (14 ½ x 19 ⅜ in. (19 ¾ x 25 ⅞ in.)). Signiert. Geiser/Baer 2022 XIII. B.b. (von C.) / Bloch 2016. – Einer von 125 arabisch numerierten Abzügen aus einer Gesamtauflage von 151 Exemplaren des 13. Zustands. [3296] Gerahmt. € 7.000 – 9.000 $ 8,870 – 11,410 Grisebach 11/2014 57 653 Pablo Picasso Málaga 1881 – 1973 Mougins „Sculpteur, modèle couché et autoportrait en hercule sculpté“. 1933 Radierung auf Montval-Velin (Wasserzeichen: Picasso). 26,8 x 19,3 cm (44,4 x 34 cm) (10 ½ x 7 ⅝ in. (17 ½ x 13 ⅜ in.)). Signiert. Geiser/Baer 298 B.d. / Bloch 147. – Einer von 260 Abzügen aus einer Gesamtauflage von 316 Exemplaren. Blatt 37 (von 100) der Folge: Suite Vollard. Edition Vollard, Paris 1939. [3065] € 4.000 – 6.000 654 Jacques Villon Damville 1875 – 1963 Puteaux „Picasso, les Saltimbanques“. 1922/23 Farbaquatinta auf Arches-Velin. 59,8 x 42,6 cm (86,2 x 63 cm) (23 ½ x 16 ¾ in. (33 ⅞ x 24 ¾ in.)). Signiert. de Ginestet/Pouillon E 634. – Probeabzug vor der Auflage von 200 Exemplaren. Galerie Bernheim-Jeune, Paris. [3296] Gerahmt. € 3.000 – 4.000 58 $ 3,800 – 5,070 Grisebach 11/2014 $ 5,070 – 7,600 655 Pablo Picasso Málaga 1881 – 1973 Mougins „Faune Musicien No. 5“. 1948 Lithographie auf Arches-Velin. 68 x 51 cm (76 x 56,5 cm) (26 ¾ x 20 ⅛ in. (29 ⅞ x 22 ¼ in.)). Signiert. Mourlot 116 / Bloch 523. – Einer von 50 numerierten Abzügen. [3452] Gerahmt. € 10.000 – 15.000 $ 12,700 – 19,000 Grisebach 11/2014 59 656 Marc Chagall Witebsk 1887 – 1985 Saint-Paul-de-Vence „Anemones“. 1974 Farblithographie auf Japan. 32 x 25 cm (53,7 x 40,8 cm) (12 ⅝ x 9 ⅞ in. (21 ⅛ x 16 ⅛ in.)). Signiert. Mourlot 730. – Einer von 50 numerierten Abzügen. [3236] Gerahmt. € 4.000 – 6.000 657 Marc Chagall Witebsk 1887 – 1985 Saint-Paul-de-Vence „Songe d'un Amoureux“. 1961 Farblithographie auf Velin. 66 x 50 cm (76,8 x 58,3 cm) (26 x 19 ⅝ in. (30 ¼ x 23 in.)). Signiert. Mourlot 301. – HC-Abzug außerhalb der Auflage von 75 numerierten Exemplaren. Maeght, Paris 1961. Die Farben geblichen. [3501] Gerahmt. € 4.000 – 6.000 60 $ 5,070 – 7,600 Grisebach 11/2014 $ 5,070 – 7,600 658 Marc Chagall Witebsk 1887 – 1985 Saint-Paul-de-Vence „Daphnis et Chloe: L’echo“. 1961 Farblithographie auf einem Velin-Doppelbogen. 42 x 64 cm (16 ½ x 25 ¼ in.). Mourlot 340 / Cramer Books 46. – Einer von 250 unsignierten Abzügen aus dem Buch: Marc Chagall, Daphnis et Chloe. Paris, Tériade Éditeur, 1961. [3468] Gerahmt. € 5.000 – 7.000 $ 6,340 – 8,870 Grisebach 11/2014 61 659 Marc Chagall Witebsk 1887 – 1985 Saint-Paul-de-Vence „L’atelier à St. Paul“. 1974 Farblithographie auf Arches-Velin. 38 x 60 cm (53,5 x 75,4 cm) (15 x 23 ⅝ in. (21 ⅛ x 29 ⅝ in.)). Signiert. Mourlot 714. – Einer von 50 numerierten Abzügen. Maeght, Paris. Die Farben geblichen. [3500] € 8.000 – 12.000 62 $ 10,140 – 15,200 Grisebach 11/2014 660 Marc Chagall Witebsk 1887 – 1985 Saint-Paul-de-Vence „Bonjour sur Paris“. 1952 Farblithographie auf Velin. 40 x 53,3 cm (49,8 x 66 cm) (15 ¾ x 21 in. (19 ⅝ x 26 in.)). Signiert. Mourlot 71. – Künstlerabzug außerhalb der Auflage von 75 numerierten Exemplaren. Die Lithographie wurde für das nicht zum Verkauf bestimmte Album zum 100jährigen Bestehen der Druckerei Mourlot entworfen und erschien 1955. [3468] Gerahmt. € 9.000 – 12.000 $ 11,410 – 15,200 Grisebach 11/2014 63 661 Joan Miró Barcelona 1893 – 1983 Palma de Mallorca Aus: „Ubu Roi“. 1966 Farblithographie auf Arches-Velin. 40,7 x 62,5 cm (53,6 x 75 cm) (16 x 24 ⅝ in. (21 ⅛ x 29 ½ in.)). Signiert. Mourlot 400 / Cramer Books 108. – Einer von 75 arabisch numerierten Abzügen aus einer Gesamtauflage von 280 Exemplaren, Blatt 3 (von 13) der Folge: Ubu Roi. Tériade Editeur, Paris. [3296] Gerahmt. € 3.000 – 4.000 662 $ 3,800 – 5,070 Marc Chagall Witebsk 1887 – 1985 Saint-Paul-de-Vence „Le Chevalet“. 1969 Farblithographie auf Arches-Velin. 54 x 47,7 cm (71,5 x 57 cm) (21 ¼ x 18 ¾ in. (28 ⅛ x 22 ½ in.)). Signiert. Mourlot 561. – Einer von 50 arabisch numerierten Abzügen aus einer Gesamtauflage von 75 Exemplaren. [3236] Gerahmt. € 4.000 – 6.000 64 $ 5,070 – 7,600 Grisebach 11/2014 663 Georges Braque Argenteuil 1882 – 1963 Paris „Theogonie“. 1932/53 Collagierte Original-Kartonmappe mit 16 Radierungen und 1 Radierung in Schwarz und Braun, jeweils auf Montval-Velin, sowie 2 Radierungen als Vignetten auf Textdoppelbögen und 1 Farbradierung, vom Künstler teilweise gefirnist, auf dem Titelbogen. In OriginalKartonschuber mit Collage. Schuber: 45,5 x 35 x 5 cm (17 ⅞ x 13 ¾ x 2 in.). Im Druckvermerk signiert. Vallier 23. – Eines von 150 numerierten Exemplaren. Maeght Editeur, Paris 1955. [3493] € 9.000 – 12.000 $ 11,410 – 15,200 Grisebach 11/2014 65 664 Eduardo Chillida 1924 – San Sebastián – 2002 „Gurutze Gorria I-III“. 1984 3 Lithographien, jeweils auf Arches-Velin. 61 x 56,5 cm (76 x 56,5 cm) (24 x 22 ¼ in. (29 ⅞ x 22 ¼ in.)) / 66 x 56,5 cm (76 x 56,5 cm) (26 x 22 ¼ in. (29 ⅞ x 22 ¼ in.)) / 76 x 56,5 cm (76 x 56,5 cm) (29 ⅞ x 22 ¼ in. (29 ⅞ x 22 ¼ in.)). Jeweils signiert. van der Koelen 84011-84013. – Jeweils einer von 4 HC-Abzügen aus einer Gesamtauflage von etwa 180 Exemplaren. Internationales Rotes Kreuz, Genf. [3101] Gerahmt. Der Titel „Gurutze Gorria“ ist die baskische Bezeichnung für „Rotes Kreuz“. Sie umfaßt drei Lithographien, deren gesamte Auflage Eduardo Chillida dem Internationalen Roten Kreuz zur finanziellen Unterstützung schenkte, eine von vielen Gesten des Künstlers zugunsten gemeinnütziger Institutionen. € 5.000 – 7.000 $ 6,340 – 8,870 van der Koelen 84012 66 Grisebach 11/2014 van der Koelen 84013 van der Koelen 84011 Grisebach 11/2014 67 665 Eduardo Chillida 1924 – San Sebastián – 2002 „Omar Khayyam Txiki“. 1982 Vernis mou auf Velin. 21 x 12 cm (24,5 x 15,5 cm) (8 ¼ x 4 ¾ in. (9 ⅝ x 6 ⅛ in.) ). Signiert. van der Koelen 82007. – Einer von 50 numerierten Abzügen. Galerie Maeght, Zürich 1982. Minimal gebräunt. [3101] Gerahmt. € 1.500 – 2.000 666 Eduardo Chillida 1924 – San Sebastián – 2002 „Chicago“. 1983 Lithographie auf Velin. 87 x 68,4 cm (98,9 x 68,4 cm) (34 ¼ x 26 ⅞ in. (38 ⅞ x 26 ⅞ in.)). Signiert. van der Koelen 83020. – Einer von 10 HC-Abzügen außerhalb der Auflage von 100 numerierten Exemplaren. Erker Presse St. Gallen 1983 (mit dem Prägestempel). Abzug vor der Schrift für die Skulpturenausstellung auf dem Messegelände, herausgegeben von der Chicago International Art Exhibition. [3101] Gerahmt. € 2.000 – 3.000 68 $ 2,530 – 3,800 Grisebach 11/2014 $ 1,900 – 2,530 667 Willi Baumeister 1889 – Stuttgart – 1955 „Moby Dick“. 1951 Farbserigraphie auf Papier. 46 x 54,7 cm (61,5 x 69,3 cm) (18 ⅛ x 21 ½ in. (24 ¼ x 27 ¼ in.)). Signiert. Spielmann/Baumeister 175. – Einer von 50 numerierten Abzügen. [3484] Gerahmt. € 5.000 – 7.000 $ 6,340 – 8,870 Grisebach 11/2014 69 668 David Hockney Bradford 1937 – lebt in London und Los Angeles „Pretty Tulips“. 1969 Farblithographie auf Velin. 46,5 x 50,8 cm (72,5 x 50,8 cm) (18 ¼ x 20 in. (28 ½ x 20 in.)). Betitelt, signiert und datiert. Scottish Arts Council 115. – Einer von 200 numerierten Abzügen. Petersburg Press, London 1970. [3257] Gerahmt. € 5.000 – 7.000 70 $ 6,340 – 8,870 Grisebach 11/2014 669 Alex Katz New York 1927 – lebt in New York „Sharon“. 2008 Farblithographie und Holzschnitt auf Velin. 60,5 x 91 cm (23 ⅞ x 35 ⅞ in.). Signiert. Katz 459. – Einer von 55 arabisch numerierten Abzügen aus einer Gesamtauflage von 75 Exemplaren. Graphicstudio USF, Tampa, Florida (rückseitig mit dem Editionsstempel). [3158] Gerahmt. € 4.000 – 6.000 $ 5,070 – 7,600 Grisebach 11/2014 71 Villa Grisebach Auktionen Repräsentanzen Representatives Berlin Bernd Schultz / Micaela Kapitzky Florian Illies / Dr. Markus Krause Daniel von Schacky Villa Grisebach Fasanenstraße 25, D-10719 Berlin Telefon: +49-30-885 915-0 Telefax: +49-30-882 41 45 auktionen@villa-grisebach.de www.villa-grisebach.de Norddeutschland Stefanie Busold Sierichstraße 157 · D-22299 Hamburg Telefon: +49-40-4600 9010 · Telefax: +49-40-4600 9010 Mobil: +49-172-540 9073 · busold@villa-grisebach.de Dortmund Wilfried Utermann Galerie Utermann Silberstraße 22, D-44137 Dortmund Telefon: +49-231-4764 3757 Telefax: +49-231-4764 3747 w.utermann@villa-grisebach.de Auktionatoren öffentlich bestellt und vereidigt: Peter Graf zu Eltz, Salzburg Bernd Schultz, Berlin Dr. Markus Krause, Berlin Rheinland/Ruhrgebiet/Benelux Daniel von Schacky Villa Grisebach Auktionen · Bilker Str. 4-6 · D-40213 Düsseldorf Telefon: +49-211-8629 2199 · Telefax: +49-211-8629 2198 Mobil: +49-151-1907 7721 · schacky@villa-grisebach.de Anne Ganteführer-Trier Mobil: +49-170-575 7464 · gantefuehrer-trier@villa-grisebach.de Baden-Württemberg Dr. Annegret Funk Im Buchrain 15 · D-70184 Stuttgart Telefon: +49-711-248 4857 · Telefax: +49-711-248 4404 Mobil: +49-172-676 4715 · funk@villa-grisebach.de Bayern Dorothée Gutzeit / Annegret Thoma Villa Grisebach Auktionen · Türkenstr. 104 · D-80799 München Telefon: +49-89-22 7632/33 · Telefax: +49-89-22 3761 Mobil: +49-172-381 5640 · muenchen@villa-grisebach.de Hessen Dr. Arnulf Herbst Aystettstraße 4 · D-60322 Frankfurt am Main Telefon: +49-69-9769 9484 · Telefax: +49-69-9769 9486 Mobil: +49-172-101 2430 · herbst@villa-grisebach.de Schweiz Verena Hartmann Villa Grisebach Auktionen AG · Bahnhofstr. 14 · CH-8001 Zürich Telefon: +41-44-212 8888 · Telefax: +41-44-212 8886 Mobil: +41-79-221 3519 · auktionen@villa-grisebach.ch Frankreich Aurélie Tanaqui 26, rue des trois Frères · F-75018 Paris Telefon: +33-6-0320 3627 · aurelie.tanaqui@villa-grisebach.de USA/Kanada · New York Monika Finane Villa Grisebach Auctions Inc. 120 East 56th Street, Suite 635, USA-New York, NY 10022 Telefon: +1-212-308 0762 · Telefax: +1-212-308 0655 Mobil: +1-917-981 1147 · auctions@villa-grisebach.com USA/Kanada · Los Angeles Jean Griffin Borho 11170 Aqua Vista St. Apt. B222, USA-Studio City, CA, 91602 Telefon: +1-818-308-6563 · Mobil: +1-310-4298 698 jean.griffin.borho@villa-grisebach.com 72 Kataloge online www. villa-grisebach. de Auktionen live Herbstauktionen in Berlin — 26. bis 29. November 2014 Photographie · Berlin, 26. November 2014 74 Kunst des 19. Jahrhunderts Photographie Mittwoch, 26. November 2014 · 14.30 Uhr Mittwoch, 26. November 2014 · 17.30 Uhr Moderne Kunst Moderne Kunst · Graphik Freitag, 28. November 2014 · 11 Uhr Freitag, 28. November 2014 · 14.30 Uhr www.villa-grisebach.de — All lot descriptions are available in English on our website Orangerie Ausgewählte Werke Donnerstag, 27. November 2014 · 11 Uhr Donnerstag, 27. November 2014 · 17 Uhr BRD · Zeitgenössische Kunst aus Deutschland Freitag, 28. November 2014 · 18 Uhr Third Floor Samstag, 29. November 2014 11 Uhr / 14.30 Uhr 75 Hinweise zum Katalog 1. Alle Katalogbeschreibungen sind online und auf Anfrage in Englisch erhältlich. 2. Basis für die Umrechnung der EUR-Schätzpreise: 1 US $ = EUR 0,789 (Kurs vom 2. Oktober 2014) 3. Bei den Katalogangaben sind Titel und Datierung, wenn vorhanden, vom Künstler bzw. aus den Werkverzeichnissen übernommen. Diese Titel sind durch Anführungszeichen gekennzeichnet. Undatierte Werke haben wir anhand der Literatur oder stilistisch begründbar zeitlich zugeordnet. 4. Alle Werke wurden neu vermessen, ohne die Angaben in Werkverzeichnissen zu übernehmen. Die Maßangaben sind in Zentimetern und Inch aufgeführt. Es gilt Höhe vor Breite, wobei bei Originalen die Blattgröße, bei Drucken die Darstel- lungsgröße bzw. Plattengröße angegeben wird. Wenn Papier- und Darstellungsmaß nicht annähernd gleich sind, ist die Papiergröße in runden Klammern angegeben. Signaturen, Bezeichnungen und Gießerstempel sind aufgeführt. „Bezeichnung“ bedeutet eine eigenhändige Aufschrift des Künstlers, im Gegensatz zu einer „Beschriftung“ von fremder Hand. Bei druckgraphischen Werken wurde auf Angabe der gedruckten Bezeichnungen verzichtet. 76 5. Bei den Papieren meint „Büttenpapier“ ein Maschinenpapier mit Büttenstruktur. Ergänzende Angaben wie „JW Zanders“ oder „BFK Rives“ beziehen sich auf Wasserzeichen. Der Begriff „Japanpapier“ bezeichnet sowohl echtes wie auch maschinell hergestelltes Japanpapier. 6. Sämtliche zur Versteigerung gelangenden Gegenstände können vor der Versteigerung besichtigt und geprüft werden; sie sind gebraucht. Der Erhaltungszustand der Kunstwerke ist ihrem Alter entsprechend; Mängel werden in den Katalogbeschreibungen nur erwähnt, wenn sie den optischen Gesamteindruck der Arbeiten beeinträchtigen. Für jedes Kunstwerk liegt ein Zustandsbericht vor, der angefordert werden kann. 7. Die in eckigen Klammern gesetzten Zeichen beziehen sich auf die Einlieferer, wobei [E] die Eigenware kennzeichnet. 8. Es werden nur die Werke gerahmt versteigert, die gerahmt eingeliefert wurden. Catalogue Instructions 1. Descriptions in English of each item included in this catalogue are available online or upon request. 2. The basis for the conversion of the EUR-estimates: 1 US $ = EUR 0,789 (rate of exchange 2 October 2014) 3. The titles and dates of works of art provided in quotation marks originate from the artist or are taken from the catalogue raisonné. These titles are printed within quotation marks. Undated works have been assigned approximate dates by Villa Grisebach based on stylistic grounds and available literature. 4. Dimensions given in the catalogue are measurements taken in centimeters and inches (height by width) from the actual works. For originals, the size given is that of the sheet;for prints, the size refers to the plate or block image. Where that differs from the size of the sheet on which it is printed, the dimensions of the sheet follow in parentheses ( ). Special print marks or designations for these works are not noted in the catalogue. “Bezeichnung” (“inscription”) means an inscription from the artist’s own hand, in contrast to “Beschriftung” (“designation”) which indicates an inscription from the hand of another. 5. When describing paper, „Bütten paper” denotes machine made paper manufactured with the texture and finish of „Bütten”. Other designations of paper such as „JW Zanders” or „BFK Rives” refer to respective watermarks. The term „Japan paper” refers to both hand and machine-made Japan paper. 6. All sale objects may be viewed and examined before the auction; they are sold as is. The condition of the works corresponds to their age. The catalogues list only such defects in condition as impair the overall impression of the art work. For every lot there is a condition report which can be requested. 7. Those numbers printed in brackets [ ] refer to the consignors listed in the Consignor Index, with [E] referring to property owned by Villa Grisebach Auktionen. 8. Only works already framed at the time of consignment will be sold framed. 77 78 Versteigerungsbedingungen der Villa Grisebach Auktionen GmbH § 1 Der Versteigerer 1. Die Versteigerung erfolgt im Namen der Villa Grisebach Auktionen GmbH – nachfolgend: „Grisebach“ genannt. Der Auktionator handelt als deren Vertreter. Er ist gem. § 34b Abs. 5 GewO öffentlich bestellt. Die Versteigerung ist somit eine öffentliche Versteigerung i.S. § 474 Abs. 1 S. 2 und § 383 Abs. 3 BGB. 2. Die Versteigerung erfolgt in der Regel für Rechnung des Einlieferers, der unbenannt bleibt. Nur die im Eigentum von Grisebach befindlichen Kunstgegenstände werden für eigene Rechnung versteigert. Sie sind im Katalog mit „E“ gekennzeichnet. 3. Die Versteigerung erfolgt auf der Grundlage dieser Versteigerungsbedingungen. Die Versteigerungsbedingungen sind im Auktionskatalog, im Internet und durch deutlich sichtbaren Aushang in den Räumen von Grisebach veröffentlicht. Durch Abgabe eines Gebots erkennt der Käufer diese Versteigerungsbedingungen als verbindlich an. § 2 Katalog, Besichtigung und Versteigerungstermin 1.Katalog Vor der Versteigerung erscheint ein Auktionskatalog. Darin werden zur allgemeinen Orientierung die zur Versteigerung kommenden Kunstgegenstände abgebildet und beschrieben. Der Katalog enthält zusätzlich Angaben über Urheberschaft, Technik und Signatur des Kunstgegenstandes. Nur sie bestimmen die Beschaffenheit des Kunstgegenstandes. Im übrigen ist der Katalog weder für die Beschaffenheit des Kunstgegenstandes noch für dessen Erscheinungsbild (Farbe) maßgebend. Der Katalog weist einen Schätzpreis in Euro aus, der jedoch lediglich als Anhaltspunkt für den Verkehrswert des Kunstgegenstandes dient, ebenso wie etwaige Angaben in anderen Währungen. Der Katalog wird von Grisebach nach bestem Wissen und Gewissen und mit großer Sorgfalt erstellt. Er beruht auf den bis zum Zeitpunkt der Versteigerung veröffentlichten oder sonst allgemein zugänglichen Erkenntnissen sowie auf den Angaben des Einlieferers. Für jeden der zur Versteigerung kommenden Kunstgegenstände kann bei ernstlichem Interesse ein Zustandsbericht von Grisebach angefordert und es können etwaige von Grisebach eingeholte Expertisen eingesehen werden. Die im Katalog, im Zustandsbericht oder in Expertisen enthaltenen Angaben und Beschreibungen sind Einschätzungen, keine Garantien im Sinne des § 443 BGB für die Beschaffenheit des Kunstgegenstandes. Grisebach ist berechtigt, Katalogangaben durch Aushang am Ort der Versteigerung und unmittelbar vor der Versteigerung des betreffenden Kunstgegenstandes mündlich durch den Auktionator zu berichtigen oder zu ergänzen. 2.Besichtigung Alle zur Versteigerung kommenden Kunstgegenstände werden vor der Versteigerung zur Vorbesichtigung ausgestellt und können besichtigt und geprüft werden. Ort und Zeit der Besichtigung, die Grisebach festlegt, sind im Katalog angegeben. Die Kunstgegenstände sind gebraucht und werden in der Beschaffenheit versteigert, in der sie sich im Zeitpunkt der Versteigerung befinden. 3. Grisebach bestimmt Ort und Zeitpunkt der Versteigerung. Sie ist berechtigt, Ort oder Zeitpunkt zu ändern, auch wenn der Auktionskatalog bereits versandt worden ist. § 3 Durchführung der Versteigerung 1.Bieternummer Jeder Bieter erhält von Grisebach eine Bieternummer. Er hat die Versteigerungsbedingungen als verbindlich anzuerkennen. Von unbekannten Bietern benötigt Grisebach zur Erteilung der Bieternummer spätestens 24 Stunden vor Beginn der Versteigerung eine schriftliche Anmeldung mit beigefügter zeitnaher Bankreferenz. Nur unter einer Bieternummer abgegebene Gebote werden auf der Versteigerung berücksichtigt. 2.Aufruf Die Versteigerung des einzelnen Kunstgegenstandes beginnt mit dessen Aufruf durch den Auktionator. Er ist berechtigt, bei Aufruf von der im Katalog vorgesehenen Reihenfolge abzuweichen, Los-Nummern zu verbinden oder zu trennen oder eine Los-Nummer zurückzuziehen. Der Preis wird bei Aufruf vom Auktionator festgelegt, und zwar in Euro. Gesteigert wird um jeweils 10 % des vorangegangenen Gebots, sofern der Auktionator nicht etwas anderes bestimmt. 3.Gebote a) Gebote im Saal Gebote im Saal werden unter Verwendung der Bieternummer abgegeben. Ein Vertrag kommt durch Zuschlag des Auktionators zustande. Will ein Bieter Gebote im Namen eines Dritten abgeben, hat er dies mindestens 24 Stunden vor Beginn der Versteigerung von Grisebach unter Vorlage einer Vollmacht des Dritten anzuzeigen. Anderenfalls kommt bei Zuschlag der Vertrag mit ihm selbst zustande. b) Schriftliche Gebote Mit Zustimmung von Grisebach können Gebote auf einem dafür vorgesehenen Formular auch schriftlich abgegeben werden. Sie müssen vom Bieter unterzeichnet sein und unter Angabe der Los-Nummer, des Künstlers und des Titels den für den Kunstgegenstand gebotenen Hammerpreis nennen. Der Bieter muss die Versteigerungsbedingungen als verbindlich anerkennen. Mit dem schriftlichen Gebot beauftragt der Bieter Grisebach, seine Gebote unter Berücksichtigung seiner Weisungen abzugeben. Das schriftliche Gebot wird von Grisebach nur mit dem Betrag in Anspruch genommen, der erforderlich ist, um ein anderes Gebot zu überbieten. Ein Vertrag auf der Grundlage eines schriftlichen Gebots kommt mit dem Bieter durch den Zuschlag des Auktionators zustande. Gehen mehrere gleich hohe schriftliche Gebote für denselben Kunst gegenstand ein, erhält das zuerst eingetroffene Gebot den Zuschlag, wenn kein höheres Gebot vorliegt oder abgegeben wird. c) Telefonische Gebote Telefonische Gebote sind zulässig, wenn der Bieter mindestens 24 Stunden vor Beginn der Versteigerung dies schriftlich beantragt und Grisebach zugestimmt hat. Der Bieter muss die Versteigerungsbedingungen als verbindlich anerkennen. Die telefonischen Gebote werden von einem während der Versteigerung im Saal anwesenden Mitarbeiter von Grisebach entgegengenommen und unter Berücksichtigung der Weisungen des Bieters während der Versteigerung abgegeben. Das von dem Bieter genannte Gebot bezieht sich ausschließlich auf den Hammerpreis, umfasst also nicht Aufgeld, etwaige Umlagen und Umsatzsteuer, die hinzukommen. Das Gebot muss den Kunstgegenstand, auf den es sich bezieht, zweifelsfrei und möglichst unter Nennung der Los-Nummer, des Künstlers und des Titels, benennen. Telefonische Gebote können von Grisebach aufgezeichnet werden. Mit dem Antrag zum telefonischen Bieten erklärt sich der Bieter mit der Aufzeichnung einverstanden. Die Aufzeichnung wird spätestens nach drei Monaten gelöscht, sofern sie nicht zu Beweiszwecken benötigt wird. d) Gebote über das Internet Gebote über das Internet sind nur zulässig, wenn der Bieter von Grisebach zum Bieten über das Internet unter Verwendung eines Benutzernamens und eines Passwortes zugelassen worden ist und die Versteigerungsbedingungen als verbindlich anerkennt. Die Zulassung erfolgt ausschließlich für die Person des Zugelassenen, ist also höchstpersönlich. Der Benutzer ist verpflichtet, seinen Benutzernamen und sein Passwort Dritten nicht zugänglich zu machen. Bei schuldhafter Zuwiderhandlung haftet er Grisebach für daraus entstandene Schäden. Gebote über das Internet sind nur rechtswirksam, wenn sie hinreichend bestimmt sind und durch Benutzernamen und Passwort zweifelsfrei dem Bieter zuzuordnen sind. Die über das Internet übertragenen Gebote werden elektronisch protokolliert. Die Richtigkeit der Protokolle wird vom Käufer anerkannt, dem jedoch der Nachweis ihrer Unrichtigkeit offensteht. Grisebach behandelt Gebote, die vor der Versteigerung über das Internet abgegeben werden, rechtlich wie schriftliche Gebote. Internetgebote während einer laufenden Versteigerung werden wie Gebote aus dem Saal berücksichtigt. 79 4. a) b) c) d) – – – e) Der Zuschlag Der Zuschlag wird erteilt, wenn nach dreimaligem Aufruf eines Gebots kein höheres Gebot abgegeben wird. Der Zuschlag verpflichtet den Bieter, der unbenannt bleibt, zur Abnahme des Kunstgegenstandes und zur Zahlung des Kaufpreises (§ 4 Ziff. 1). Der Auktionator kann bei Nichterreichen des Limits einen Zuschlag unter Vorbehalt erteilen. Ein Zuschlag unter Vorbehalt wird nur wirksam, wenn Grisebach das Gebot innerhalb von drei Wochen nach dem Tag der Versteigerung schriftlich bestätigt. Sollte in der Zwischenzeit ein anderer Bieter mindestens das Limit bieten, erhält dieser ohne Rücksprache mit dem Bieter, der den Zuschlag unter Vorbehalt erhalten hat, den Zuschlag. Der Auktionator hat das Recht, ohne Begründung ein Gebot abzulehnen oder den Zuschlag zu verweigern. Wird ein Gebot abgelehnt oder der Zuschlag verweigert, bleibt das vorangegangene Gebot wirksam. Der Auktionator kann einen Zuschlag zurücknehmen und den Kunstgegenstand innerhalb der Auktion neu ausbieten, wenn ein rechtzeitig abgegebenes höheres Gebot von ihm übersehen und dies von dem übersehenen Bieter unverzüglich beanstandet worden ist, wenn ein Bieter sein Gebot nicht gelten lassen will oder wenn sonst Zweifel über den Zuschlag bestehen. Übt der Auktionator dieses Recht aus, wird ein bereits erteilter Zuschlag unwirksam. Der Auktionator ist berechtigt, ohne dies anzeigen zu müssen, bis zum Erreichen eines mit dem Einlieferer vereinbarten Limits auch Gebote für den Einlieferer abzugeben und den Kunstgegenstand dem Einlieferer unter Benennung der Einlieferungsnummer zuzuschlagen. Der Kunstgegenstand bleibt dann unverkauft. § 4 Kaufpreis, Zahlung, Verzug 1.Kaufpreis Der Kaufpreis besteht aus dem Hammerpreis zuzüglich Aufgeld. Hinzukommen können pauschale Gebühren sowie die gesetzliche Umsatzsteuer. A. a) Bei Kunstgegenständen ohne besondere Kennzeichnung im Katalog berechnet sich der Kaufpreis wie folgt: Bei Käufern mit Wohnsitz innerhalb des Gemeinschaftsgebietes der Europäischen Union (EU) berechnet Grisebach auf den Hammerpreis ein Aufgeld von 30 %. Auf den Teil des Hammerpreises, der 500.000 EUR übersteigt, wird ein Aufgeld von 25 % berechnet. Auf den Teil des Hammerpreises, der 1.000.000 EUR übersteigt, wird ein Aufgeld von 20 % berechnet. In diesem Aufgeld sind alle pauschalen Gebühren sowie die gesetzliche Umsatzsteuer enthalten (Differenzbesteuerung nach § 25a UStG). Sie werden bei der Rechnungstellung nicht einzeln ausgewiesen. Käufern, denen nach dem Umsatzsteuergesetz (UStG) im Inland geliefert wird und die zum Vorsteuerabzug berechtigt sind, kann auf Wunsch die Rechnung nach der Regelbesteuerung gemäß Absatz B. ausgestellt werden. Dieser Wunsch ist bei Beantragung der Bieter nummer anzugeben. Eine Korrektur nach Rechnungsstellung ist nicht möglich. b) Bei Kunstwerken mit der Kennzeichnung „N“ für Import handelt es sich um Kunstwerke, die in die EU zum Verkauf eingeführt wurden. In diesen Fällen wird zusätzlich zum Aufgeld die verauslagte Einfuhrumsatzsteuer in Höhe von derzeit 7 % des Hammerpreises erhoben. B. Bei im Katalog mit dem Buchstaben „R“ hinter der Losnummer gekennzeichneten Kunstgegenständen berechnet sich der Kaufpreis wie folgt: a)Aufgeld Auf den Hammerpreis berechnet Grisebach ein Aufgeld von 25 %. Auf den Teil des Hammerpreises, der 500.000 EUR übersteigt, wird ein Aufgeld von 20 % berechnet. Auf den Teil des Hammerpreises, der 1.000.000 EUR übersteigt, wird ein Aufgeld von 15 % berechnet. b)Umsatzsteuer Auf den Hammerpreis und das Aufgeld wird die jeweils gültige gesetzliche Umsatzsteuer erhoben (Regelbesteuerung mit „R“ gekennzeichnet). Sie beträgt derzeit 19 %. c)Umsatzsteuerbefreiung Keine Umsatzsteuer wird für den Verkauf von Kunstgegenständen berechnet, die in Staaten innerhalb der EU von Unternehmen erworben und aus Deutschland exportiert werden, wenn diese bei Beantragung und Erhalt ihrer Bieternummer ihre Umsatzsteuer-Identifikationsnummer angegeben haben. Eine nachträgliche Berücksichtigung, insbesondere eine Korrektur nach Rechnungsstellung, ist nicht möglich. Keine Umsatzsteuer wird für den Verkauf von Kunstgegenständen berechnet, die gemäß § 6 Abs. 4 UStG in Staaten außerhalb der EU geliefert werden und deren Käufer als ausländische Abnehmer gelten und dies entsprechend § 6 Abs. 2 UStG nachgewiesen haben. Im Ausland anfallende Einfuhrumsatzsteuer und Zölle trägt der Käufer. Die vorgenannten Regelungen zur Umsatzsteuer entsprechen dem Stand der Gesetzgebung und der Praxis der Finanzverwaltung. Änderungen sind nicht ausgeschlossen. 2. Fälligkeit und Zahlung Der Kaufpreis ist mit dem Zuschlag fällig. Der Kaufpreis ist in Euro an Grisebach zu entrichten. Schecks und andere unbare Zahlungen werden nur erfüllungshalber angenommen. Eine Begleichung des Kaufpreises durch Aufrechnung ist nur mit unbestrittenen oder rechtskräftig festgestellten Forderungen zulässig. Bei Zahlung in ausländischer Währung gehen ein etwaiges Kursrisiko sowie alle Bankspesen zulasten des Käufers. 3.Verzug Ist der Kaufpreis innerhalb von zwei Wochen nach Zugang der Rechnung noch nicht beglichen, tritt Verzug ein. Ab Eintritt des Verzuges verzinst sich der Kaufpreis mit 1 % monatlich, unbeschadet weiterer Schadensersatzansprüche. Zwei Monate nach Eintritt des Verzuges ist Grisebach berechtigt und auf Verlangen des Einlieferers verpflichtet, diesem Name und Anschrift des Käufers zu nennen. Ist der Käufer mit der Zahlung des Kaufpreises in Verzug, kann Grisebach nach Setzung einer Nachfrist von zwei Wochen vom Vertrag zurücktreten. Damit erlöschen alle Rechte des Käufers an dem ersteigerten Kunstgegen stand. Grisebach ist nach Erklärung des Rücktritts berechtigt, vom Käufer Schadensersatz zu verlangen. Der Schadensersatz umfasst insbesondere das Grisebach entgangene Entgelt (Einliefererkommission und Aufgeld), sowie angefallene Kosten für Katalogabbildungen und die bis zur Rückgabe oder bis zur erneuten Versteigerung des Kunstgegenstandes anfallenden Transport-, Lager- und Versicherungskosten. Wird der Kunstgegenstand an einen Unterbieter verkauft oder in der nächsten oder übernächsten Auktion versteigert, haftet der Käufer außerdem für jeglichen Mindererlös. Grisebach hat das Recht, den säumigen Käufer von künftigen Versteigerungen auszuschließen und seinen Namen und seine Adresse zu Sperrzwecken an andere Auktionshäuser weiterzugeben. § 5 Nachverkauf Während eines Zeitraums von zwei Monaten nach der Auktion können nicht versteigerte Kunstgegenstände im Wege des Nachverkaufs erworben werden. Der Nachverkauf gilt als Teil der Versteigerung. Der Interessent hat persönlich, telefonisch, schriftlich oder über das Internet ein Gebot mit einem bestimmten Betrag abzugeben und die Versteigerungsbedingungen als verbindlich anzuerkennen. Der Vertrag kommt zustande, wenn Grisebach das Gebot innerhalb von drei Wochen nach Eingang schriftlich annimmt. Die Bestimmungen über Kaufpreis, Zahlung, Verzug, Abholung und Haftung für in der Versteigerung erworbene Kunstgegenstände gelten entsprechend. § 6 Entgegennahme des ersteigerten Kunstgegenstandes 1.Abholung Der Käufer ist verpflichtet, den ersteigerten Kunstgegenstand spätestens einen Monat nach Zuschlag abzuholen. Grisebach ist jedoch nicht verpflichtet, den ersteigerten Kunstgegenstand vor vollständiger Bezahlung des in der Rechnung ausgewiesenen Betrages an den Käufer herauszugeben. Das Eigentum geht auf den Käufer erst nach vollständiger Begleichung des Kaufpreises über. 2.Lagerung Bis zur Abholung lagert Grisebach für die Dauer eines Monats, gerechnet ab Zuschlag, den ersteigerten Kunstgegenstand und versichert ihn auf eigene Kosten in Höhe des Kaufpreises. Danach hat Grisebach das Recht, den Kunstgegenstand für Rechnung des Käufers bei einer Kunstspedition einzulagern und versichern zu lassen. Wahlweise kann Grisebach statt dessen den Kunstgegenstand in den eigenen Räumen einlagern gegen Berechnung einer monatlichen Pauschale von 0,1 % des Kaufpreises für Lager- und Versicherungskosten. 3.Versand Beauftragt der Käufer Grisebach schriftlich, den Transport des ersteigerten Kunstgegenstandes durchzuführen, sorgt Grisebach, sofern der Kaufpreis vollständig bezahlt ist, für einen sachgerechten Transport des Werkes zum Käufer 81 oder dem von ihm benannten Empfänger durch eine Kunstspedition und schließt eine entsprechende Transportversicherung ab. Die Kosten für Verpackung, Versand und Versicherung trägt der Käufer. 4.Annahmeverzug Holt der Käufer den Kunstgegenstand nicht innerhalb von einem Monat ab (Ziffer 1) und erteilt er innerhalb dieser Frist auch keinen Auftrag zur Versendung des Kunstgegenstandes (Ziffer 3), gerät er in Annahmeverzug. 5. Anderweitige Veräußerung Veräußert der Käufer den ersteigerten Kunstgegenstand seinerseits, bevor er den Kaufpreis vollständig bezahlt hat, tritt er bereits jetzt erfüllungshalber sämtliche Forderungen, die ihm aus dem Weiterverkauf zustehen, an Grisebach ab, welche die Abtretung hiermit annimmt. Soweit die abgetretenen Forderungen die Grisebach zustehenden Ansprüche übersteigen, ist Grisebach verpflichtet, den zur Erfüllung nicht benötigten Teil der abgetretenen Forderung unverzüglich an den Käufer abzutreten. § 7 Haftung 1. Beschaffenheit des Kunstgegenstandes Der Kunstgegenstand wird in der Beschaffenheit veräußert, in der er sich bei Erteilung des Zuschlags befindet und vor der Versteigerung besichtigt und geprüft werden konnte. Ergänzt wird diese Beschaffenheit durch die Angaben im Katalog (§ 2 Ziff. 1) über Urheberschaft, Technik und Signatur des Kunstgegenstandes. Sie beruhen auf den bis zum Zeitpunkt der Versteigerung veröffentlichten oder sonst allgemein zugänglichen Erkenntnissen sowie auf den Angaben des Einlieferers. Weitere Beschaffenheitsmerkmale sind nicht vereinbart, auch wenn sie im Katalog beschrieben oder erwähnt sind oder sich aus schriftlichen oder mündlichen Auskünften, aus einem Zustands bericht, Expertisen oder aus den Abbildungen des Katalogs ergeben sollten. Eine Garantie (§ 443 BGB) für die vereinbarte Beschaffenheit des Kunstgegenstandes wird nicht übernommen. 2. Rechte des Käufers bei einem Rechtsmangel (§ 435 BGB) Weist der erworbene Kunstgegenstand einen Rechtsmangel auf, weil an ihm Rechte Dritter bestehen, kann der Käufer innerhalb einer Frist von zwei Jahren (§ 438 Abs. 4 und 5 BGB) wegen dieses Rechtsmangels vom Vertrag zurücktreten oder den Kaufpreis mindern (§ 437 Nr. 2 BGB). Im übrigen werden die Rechte des Käufers aus § 437 BGB, also das Recht auf Nacherfüllung, auf Schadenersatz oder auf Ersatz vergeblicher Aufwendungen ausgeschlossen, es sei denn, der Rechtsmangel ist arglistig verschwiegen worden. 3. Rechte des Käufers bei Sachmängeln (§ 434 BGB) Weicht der Kunstgegenstand von der vereinbarten Beschaffenheit (Urheberschaft, Technik, Signatur) ab, ist der Käufer berechtigt, innerhalb von zwei Jahren ab Zuschlag (§ 438 Abs. 4 BGB) vom Vertrag zurückzutreten. Er erhält den von ihm gezahlten Kaufpreis (§ 4 Ziff. 1 der Versteigerungsbedingungen) zurück, Zug um Zug gegen Rückgabe des Kaufgegenstandes in unverändertem Zustand am Sitz von Grisebach. Ansprüche auf Minderung des Kaufpreises (§ 437 Nr. 2 BGB), auf Schadensersatz oder auf Ersatz vergeblicher Aufwendungen (§ 437 Nr. 3 BGB) sind ausgeschlossen. Dieser Haftungsausschluss gilt nicht, soweit Grisebach den Mangel arglistig verschwiegen hat. 82 Das Rücktrittsrecht wegen Sachmangels ist ausgeschlossen, sofern Grisebach den Kunstgegenstand für Rechnung des Einlieferers veräußert hat und die größte ihr mögliche Sorgfalt bei Ermittlung der im Katalog genannten Urheberschaft, Technik und Signatur des Kunstgegenstandes aufgewandt hat und keine Gründe vorlagen, an der Richtigkeit dieser Angaben zu zweifeln. In diesem Falle verpflichtet sich Grisebach, dem Käufer das Aufgeld, etwaige Umlagen und die Umsatzsteuer zu erstatten. Außerdem tritt Grisebach dem Käufer alle ihr gegen den Einlieferer, dessen Name und Anschrift sie dem Käufer mitteilt, zustehenden Ansprüche wegen der Mängel des Kunstgegenstandes ab. Sie wird ihn in jeder zulässigen und ihr möglichen Weise bei der Geltendmachung dieser Ansprüche gegen den Einlieferer unterstützen. 4. Fehler im Versteigerungsverfahren Grisebach haftet nicht für Schäden im Zusammenhang mit der Abgabe von mündlichen, schriftlichen, telefonischen oder Internetgeboten, soweit ihr nicht Vorsatz oder grobe Fahrlässigkeit zur Last fällt. Dies gilt insbesondere für das Zustandekommen oder den Bestand von Telefon-, Fax- oder Datenleitungen sowie für Übermittlungs-, Übertragungs- oder Übersetzungsfehler im Rahmen der eingesetzten Kommunikationsmittel oder seitens der für die Entgegennahme und Weitergabe eingesetzten Mitarbeiter. Für Missbrauch durch unbefugte Dritte wird nicht gehaftet. Die Haftungsbeschränkung gilt nicht für Schäden an der Verletzung von Leben, Körper oder Gesundheit. 5.Verjährung Für die Verjährung der Mängelansprüche gelten die gesetzlichen Verjährungsfristen des § 438 Abs. 1 Ziffer 3 BGB (2 Jahre). § 8 Schlussbestimmungen 1.Nebenabreden Änderungen dieser Versteigerungsbedingungen im Einzelfall oder Nebenabreden bedürfen zu ihrer Gültigkeit der Schriftform. 2. Fremdsprachige Fassung der Versteigerungsbedingungen Soweit die Versteigerungsbedingungen in anderen Sprachen als der deutschen Sprache vorliegen, ist stets die deutsche Fassung maßgebend. 3. Anwendbares Recht Es gilt ausschließlich das Recht der Bundesrepublik Deutschland. Das Abkommen der Vereinten Nationen über Verträge des internationalen Warenkaufs (CISG) findet keine Anwendung. 4.Erfüllungsort Erfüllungsort und Gerichtsstand ist, soweit dies rechtlich vereinbart werden kann, Berlin. 5. Salvatorische Klausel Sollte eine oder mehrere Bestimmungen dieser Versteigerungsbedingungen unwirksam sein oder werden, bleibt die Gültigkeit der übrigen Bestimmungen davon unberührt. Anstelle der unwirksamen Bestimmung gelten die entsprechenden gesetzlichen Vorschriften. 82 Conditions of Sale of Villa Grisebach Auktionen GmbH Section 1 The Auction House 1. The auction will be implemented on behalf of Grisebach Auktionen GmbH – referred to hereinbelow as “Grisebach”. The auctioneer will be acting as Grisebach’s representative. The auctioneer is an expert who has been publicly appointed in accordance with Section 34b paragraph 5 of the Gewerbeordnung (GewO, German Industrial Code). Accordingly, the auction is a public auction as defined by Section 474 paragraph 1 second sentence and Section 383 paragraph 3 of the Bürgerliches Gesetzbuch (BGB, German Civil Code). 2. As a general rule, the auction will be performed on behalf of the Consignor, who will not be named. Solely those works of art owned by Grisebach shall be sold at auction for the account of Grisebach. Such items will be marked by an “E” in the catalogue. 3. The auction shall be performed on the basis of the present Conditions of Sale. The Conditions of Sale are published in the catalogue of the auction and on the internet; furthermore, they are posted in an easily accessible location in the Grisebach spaces. By submitting a bid, the buyer acknowledges the Conditions of Sale as being binding upon it. Section 2 Catalogue, Pre-Sale Exhibition and Date of the Auction 1.Catalogue Prior to the auction date, an auction catalogue will be published. This provides general orientation in that it shows images of the works of art to be sold at auction and describes them. Additionally, the catalogue will provide information on the work’s creator(s), technique, and signature. These factors alone will define the characteristic features of the work of art. In all other regards, the catalogue will not govern as far as the characteristics of the work of art or its appearance are concerned (color). The catalogue will provide estimated prices in EUR amounts, which, however, serve solely as an indication of the fair market value of the work of art, as does any such information that may be provided in other currencies. Grisebach will prepare the catalogue to the best of its knowledge and belief, and will exercise the greatest of care in doing so. The catalogue will be based on the scholarly knowledge published up until the date of the auction, or otherwise generally accessible, and on the information provided by the Consignor. Seriously interested buyers have the opportunity to request that Grisebach provide them with a report outlining the condition of the work of art (condition report), and they may also review any expert appraisals that Grisebach may have obtained. The information and descriptions contained in the catalogue, in the condition report or in expert appraisals are estimates; they do not constitute any guarantees, in the sense as defined by Section 443 of the Bürgerliches Gesetzbuch (BGB, German Civil Code), for the characteristics of the work of art. Grisebach is entitled to correct or amend any information provided in the catalogue by posting a notice at the auction venue and by having the auctioneer make a corresponding statement immediately prior to calling the bids for the work of art concerned. 2. Pre-sale exhibition All of the works of art that are to be sold at auction will be exhibited prior to the sale and may be viewed and inspected. The time and date of the pre-sale exhibition, which will be determined by Grisebach, will be set out in the catalogue. The works of art are used and will be sold “as is”, in other words in the condition they are in at the time of the auction. 3. Grisebach will determine the venue and time at which the auction is to be held. It is entitled to modify the venue and the time of the auction, also in those cases in which the auction catalogue has already been sent out. Section 3 Calling the Auction 1. Bidder number Grisebach will issue a bidder number to each bidder. Each bidder is to acknowledge the Conditions of Sale as being binding upon it. At the latest twenty-four (24) hours prior to the start of the auction, bidders as yet unknown to Grisebach must register in writing, providing a written bank 83 reference letter of recent date, so as to enable Grisebach to issue a bidder number to them. At the auction, only the bids submitted using a bidder number will be considered. 2. Item call-up The auction of the individual work of art begins by its being called up by the auctioneer. The auctioneer is entitled to call up the works of art in a different sequence than that published in the catalogue, to join catalogue items to form a lot, to separate a lot into individual items, and to pull an item from the auction that has been given a lot number. When the work of art is called up, its price will be determined by the auctioneer, denominated in euros. Unless otherwise determined by the auctioneer, the bid increments will amount to 10 % of the respective previous bid. 3.Bids a) Floor bids Floor bids will be submitted using the bidder number. A sale and purchase agreement will be concluded by the auctioneer bringing down the hammer to end the bidding process. Where a bidder wishes to submit bids in the name of a third party, it must notify Grisebach of this fact at the latest twenty-four (24) hours prior to the auction commencing, submitting a corresponding power of attorney from that third party. In all other cases, once the work of art has been knocked down, the sale and purchase agreement will be concluded with the person who has placed the bid. b) Written absentee bids Subject to Grisebach consenting to this being done, bids may also be submitted in writing using a specific form developed for this purpose. The bidder must sign the form and must provide the lot number, the name of the artist, the title of the work of art and the hammer price it wishes to bid therefor. The bidder must acknowledge the Conditions of Sale as being binding upon it. By placing a written bid, the bidder instructs Grisebach to submit such bid in accordance with its instructions. Grisebach shall use the amount specified in the written bid only up to whatever amount may be required to outbid another bidder. Upon the auctioneer knocking down the work of art to a written bid, a sale and purchase agreement shall be concluded on that basis with the bidder who has submitted such written bid. Where several written bids have been submitted in the same amount for the same work of art, the bid received first shall be the winning bid, provided that no higher bid has been otherwise submitted or is placed as a floor bid. c) Phoned-in absentee bids Bids may permissibly be phoned in, provided that the bidder applies in writing to be admitted as a telephone bidder, and does so at the latest twenty-four (24) hours prior to the auction commencing, and furthermore provided that Grisebach has consented. The bidder must acknowledge the Conditions of Sale as being binding upon it. Bids phoned in will be taken by a Grisebach employee present at the auction on the floor, and will be submitted in the course of the auction in keeping with the instructions issued by the bidder. The bid so submitted by the bidder shall cover exclusively the hammer price, and thus shall not comprise the buyer’s premium, any allocated costs that may be charged, or turnover tax. The bid must unambiguously designate the work of art to which it refers, and must wherever possible provide the lot number, the artist and the title of the work. Grisebach may make a recording of bids submitted by telephone. By filing the application to be admitted as a telephone bidder, the bidder declares its consent to the telephone conversation being recorded. Unless it is required as evidence, the recording shall be deleted at the latest following the expiry of three (3) months. d) Absentee bids submitted via the internet Bids may be admissibly submitted via the internet only if Grisebach has registered the bidder for internet bidding, giving him a user name and password, and if the bidder has acknowledged the Conditions of Sale as being binding upon it. The registration shall be non-transferable and shall apply exclusively to the registered party; it is thus entirely personal and private. The user is under obligation to not disclose to third parties its user name or password. Should the user culpably violate this obligation, it shall be held liable by Grisebach for any damages resulting from such violation. Bids submitted via the internet shall have legal validity only if they are sufficiently 83 determinate and if they can be traced back to the bidder by its user name and password beyond any reasonable doubt. The bids transmitted via the internet will be recorded electronically. The buyer acknowledges that these records are correct, but it does have the option to prove that they are incorrect. In legal terms, Grisebach shall treat bids submitted via the internet at a point in time prior to the auction as if they were bids submitted in writing. Bids submitted via the internet while an auction is ongoing shall be taken into account as if they were floor bids. 4. Knock down a) The work of art is knocked down to the winning bidder if, following three calls for a higher bid, no such higher bid is submitted. Upon the item being knocked down to it, this will place the bidder under obligation to accept the work of art and to pay the purchase price (Section 4 Clause 1). The bidder shall not be named. b) Should the bids not reach the reserve price set by the Consignor, the auctioneer will knock down the work of art at a conditional hammer price. This conditional hammer price shall be effective only if Grisebach confirms this bid in writing within three (3) weeks of the day of the auction. Should another bidder submit a bid in the meantime that is at least in the amount of the reserve price, the work of art shall go to that bidder; there will be no consultations with the bidder to whom the work of art has been knocked down at a conditional hammer price. c) The auctioneer is entitled to refuse to accept a bid, without providing any reasons therefor, or to refuse to knock down a work of art to a bidder. Where a bid is refused, or where a work of art is not knocked down to a bidder, the prior bid shall continue to be valid. d) The auctioneer may revoke any knock-down and may once again call up the work of art in the course of the auction to ask for bids; the auctioneer may do so in all cases in which – The auctioneer has overlooked a higher bid that was submitted in a timely fashion, provided the bidder so overlooked has immediately objected to this oversight; – A bidder does not wish to be bound by the bid submitted; or – There are any other doubts regarding the knock-down of the work of art concerned. Where the auctioneer exercises this right, any knock-down of a work of art that has occurred previously shall cease to be effective. e) The auctioneer is authorized, without being under obligation of giving notice thereof, to also submit bids on behalf of the Consignor until the reserve price agreed with the Consignor has been reached, and the auctioneer is furthermore authorized to knock down the work of art to the Consignor, citing the consignment number. In such event, the work of art shall go unsold. Section 4 Purchase Price, Payment, Default 1. Purchase price The purchase price consists of the hammer price plus buyer’s premium. Additionally, lump sum fees may be charged along with statutory turnover tax. For works of art that have not been specially marked in the catalogue, A. a) the purchase price will be calculated as follows: For buyers having their residence in the community territory of the European Union (EU), Grisebach will add a buyer’s premium of 30 % to the hammer price. A buyer’s premium of 25 % will be added to that part of the hammer price that is in excess of EUR 500,000. A buyer’s premium of 20 % will be added to that part of the hammer price that is in excess of EUR 1,000,000. This buyer’s premium will include all lump sum fees as well as the statutory turnover tax (margin scheme pursuant to Section 25a of the German Turnover Tax Act). These taxes and fees will not be itemized separately in the invoice. Buyers to whom delivery is made within Germany, as defined by the German Turnover Tax Act, and who are entitled to deduct input taxes, may have an invoice issued to them that complies with the standard taxation provisions as provided for hereinabove in paragraph B. Such invoice is to be requested when applying for a bidder number. It is not possible to perform any correction retroactively after the invoice has been issued. b) Works of art marked by the letter “N” (for Import) are works of art that have been imported from outside the EU for sale. In such event, the import turnover tax advanced, in the amount of currently 7 % on the hammerprice, will be charged in addition to the buyer’s premium. B. For works of art marked in the catalogue by the letter “R” behind the lot number, the purchase price is calculated as follows: a) Buyer’s premium Grisebach will add a buyer’s premium of 25 % to the hammer price. A buyer’s premium of 20 % will be added to that part of the hammer price that is in excess of EUR 500,000. A buyer’s premium of 15 % will be added to that part of the hammer price that is in excess of EUR 1,000,000. 84 Turnover tax The hammer price and the buyer's premium will each be subject to the statutory turnover tax in the respectively applicable amount (standard taxation provisions, marked by the letter "R"). Currently, this amounts to 19 %. c) Exemption from turnover tax No turnover tax will be charged where works of art are sold that are acquired in states within the EU by corporations and exported outside of Germany, provided that such corporations have provided their turnover tax ID number in applying for and obtaining their bidder number. It is not possible to register this status after the invoice has been issued, and more particularly, it is not possible to perform a correction retroactively. No turnover tax shall be charged for the sale of works of art that are delivered, pursuant to Section 6 paragraph 4 of the Umsatzsteuergesetz (UStG, German Turnover Tax Act), to destinations located in states that are not a Member State of the EU, provided that their buyers are deemed to be foreign purchasers and have proved this fact in accordance with Section 6 paragraph 2 of the German Turnover Tax Act. The buyer shall bear any import turnover tax or duties that may accrue abroad. The above provisions on turnover tax correspond to the legislative status quo and are in line with the practice of the Tax and Revenue Authorities. They are subject to change without notice. 2. Due date and payment The purchase price shall be due for payment upon the work of art being knocked down to the buyer. The purchase price shall be paid in euros to Grisebach. Cheques and any other forms of non-cash payment are accepted only on account of performance. Payment of the purchase price by set-off is an option only where the claims are not disputed or have been finally and conclusively determined by a court’s declaratory judgment. Where payment is made in a foreign currency, any exchange rate risk and any and all bank charges shall be borne by the buyer. 3.Default In cases in which the purchase price has not been paid within two (2) weeks of the invoice having been received, the buyer shall be deemed to be defaulting on the payment. Upon the occurrence of such default, the purchase price shall accrue interest at 1 % per month, notwithstanding any other claims to compensation of damages that may exist. Two (2) months after the buyer has defaulted on the purchase price, Grisebach shall be entitled – and shall be under obligation to do so upon the Consignor’s corresponding demand – to provide to the Consignor the buyer’s name and address. Where the buyer has defaulted on the purchase price, Grisebach may rescind the agreement after having set a period of grace of two (2) weeks. Once Grisebach has so rescinded the agreement, all rights of the buyer to the work of art acquired at auction shall expire. Upon having declared its rescission of the agreement, Grisebach shall be entitled to demand that the buyer compensate it for its damages. Such compensation of damages shall comprise in particular the remuneration that Grisebach has lost (commission to be paid by the Consignor and buyer’s premium), as well as the costs of picturing the work of art in the catalogue and the costs of shipping, storing and insuring the work of art until it is returned or until it is once again offered for sale at auction. Where the work of art is sold to a bidder who has submitted a lower bid, or where it is sold at the next auction or the auction after that, the original buyer moreover shall be held liable for any amount by which the proceeds achieved at that subsequent auction are lower than the price it had bid originally. Grisebach has the right to exclude the defaulting buyer from future auctions and to forward the name and address of that buyer to other auction houses so as to enable them to exclude him from their auctions as well. b) Section 5 Post Auction Sale In the course of a two-month period following the auction, works of art that have gone unsold at the auction may be acquired through post auction sales. The post auction sale will be deemed to be part of the auction. The party interested in acquiring the work of art is to submit a bid either in person, by telephone, in writing or via the internet, citing a specific amount, and is to acknowledge the Conditions of Sale as being binding upon it. The sale and purchase agreement shall come about if Grisebach accepts the bid in writing within three weeks of its having been received. The provisions regarding the purchase price, payment, default, pick-up and liability for works of art acquired at auction shall apply mutatis mutandis. 84 Section 6 Acceptance of the Work of Art Purchased at Auction 1.Pick-up The buyer is under obligation to pick up the work of art at the latest one (1) month after it has been knocked down to the buyer. However, Grisebach is not under obligation to surrender to the buyer the work of art acquired at auction prior to the purchase price set out in the invoice having been paid in full. Title to the work of art shall devolve to the buyer only upon the purchase price having been paid in full. 2. Storage Grisebach shall store the work of art acquired at auction until it is picked up, doing so at the longest for one (1) month, and shall insure it at its own cost, the amount insured being equal to the purchase price. Thereafter, Grisebach shall have the right to store the work of art with a specialized fine art shipping agent and to insure it there. At its choice, Grisebach may instead store the work of art in its own premises, charging a monthly lump-sum fee of 0.1 % of the purchase price for the costs of storage and insurance. 3.Shipping Where the buyer instructs Grisebach in writing to ship to it the work of art acquired at auction, subject to the proviso that the purchase price has been paid in full, Grisebach shall procure the appropriate shipment of the work of art to the buyer, or to any recipient the buyer may specify, such shipment being performed by a specialized fine art shipping agent; Grisebach shall take out corresponding shipping insurance. The buyer shall bear the costs of packaging and shipping the work of art as well as the insurance premium. 4. Default of acceptance Where the buyer fails to pick up the work of art within one (1) month (Clause 1) and fails to issue instructions for the work of art to be shipped to it (Clause 3), it shall be deemed to be defaulting on acceptance. 5. Sale to other parties Should the buyer, prior to having paid the purchase price in full, sell the work of art it has acquired at auction, it hereby assigns to Grisebach, as early as at the present time and on account of performance, the entirety of all claims to which it is entitled under such onward sale, and Grisebach accepts such assignment. Insofar as the claims so assigned are in excess of the claims to which Grisebach is entitled, Grisebach shall be under obligation to immediately re-assign to the buyer that part of the claim assigned to it that is not required for meeting its claim. Section 7 Liability 1. Characteristics of the work of art The work of art is sold in the condition it is in at the time it is knocked down to the buyer, and in which it was viewed and inspected. The other characteristic features of the work of art are comprised of the statements made in the catalogue (Section 2 Clause 1) regarding the work’s creator(s), technique and signature. These statements are based on the scholarly knowledge published up until the date of the auction, or otherwise generally accessible, and on the information provided by the Consignor. No further characteristic features are agreed among the parties, in spite of the fact that such features may be described or mentioned in the catalogue, or that they may garnered from information provided in writing or orally, from a condition report, an expert appraisal or the images shown in the catalogue. No guarantee (Section 443 of the Bürgerliches Gesetzbuch (BGB, German Civil Code)) is provided for the work of art having any characteristic features. 2. Buyer’s rights in the event of a defect of title being given (Section 435 of the German Civil Code) Should the work of art acquired be impaired by a defect of title because it is encumbered by rights of third parties, the buyer may, within a period of two (2) years (Section 438 paragraph 4 and 5 of the Bürgerliches Gesetzbuch (BGB, German Civil Code)), rescind the agreement based on such defect of title, or it may reduce the purchase price (Section 437 no. 2 of the German Civil Code). In all other regards, the buyer’s rights as stipulated by Section 437 of the German Civil Code are hereby contracted out, these being the right to demand the retroactive performance of the agreement, the compensation of damages, or the reimbursement of futile expenditure, unless the defect of title has been fraudulently concealed. 85 3. 4. 5. Buyer’s rights in the event of a material defect being given (Section 434 of the German Civil Code) Should the work of art deviate from the characteristic features agreed (work’s creator(s), technique, signature), the buyer shall be entitled to rescind the agreement within a period of two (2) years after the work of art has been knocked down to it (Section 438 paragraph 4 of the Bürgerliches Gesetzbuch (BGB, German Civil Code)). The buyer shall be reimbursed for the purchase price it has paid (Section 4 Clause 1 of the Conditions of Sale), concurrently with the return of the purchased object in unaltered condition, such return being effected at the registered seat of Grisebach. Claims to any reduction of the purchase price (Section 437 no. 2 of the German Civil Code), to the compensation of damages or the reimburse–ment of futile expenditure (Section 437 no. 3 of the German Civil Code) are hereby contracted out. This exclusion of liability shall not apply should Grisebach have fraudulently concealed the defect. The right to rescind the agreement for material defects shall be contracted out wherever Grisebach has sold the work of art for the account of the Consignor and has exercised, to the best of its ability, the greatest possible care in identifying the work’s creator(s), technique and signature listed in the catalogue, provided there was no cause to doubt these statements’ being correct. In such event, Grisebach enters into obligation to reimburse the buyer for the buyer’s premium, any allocated costs that may have been charged, and turnover tax. Moreover, Grisebach shall assign to the buyer all of the claims vis-à-vis the Consignor to which it is entitled as a result of the defects of the work of art, providing the Consignor’s name and address to the buyer. Grisebach shall support the buyer in any manner that is legally available to it and that it is able to apply in enforcing such claims against the Consignor. Errors in the auction proceedings Grisebach shall not be held liable for any damages arising in connection with bids that are submitted orally, in writing, by telephone or via the internet, unless Grisebach is culpable of having acted with intent or grossly negligently. This shall apply in particular to the telephone, fax or data connections being established or continuing in service, as well as to any errors of transmission, transfer or translation in the context of the means of communications used, or any errors committed by the employees responsible for accepting and forwarding any instructions. Grisebach shall not be held liable for any misuse by unauthorized third parties. This limitation of liability shall not apply to any loss of life, limb or health. Statute of limitations The statutory periods of limitation provided for by Section 438 paragraph 1 Clause 3 of the Bürgerliches Gesetzbuch (BGB, German Civil Code) (two years) shall apply where the statute of limitations of claims for defects is concerned. Section 8 Final provisions 1. Collateral agreements Any modifications of the present Conditions of Sale that may be made in an individual case, or any collateral agreements, must be made in writing in order to be effective. 2. Translations of the Conditions of Sale Insofar as the Conditions of Sale are available in other languages besides German, the German version shall govern in each case. 3. Governing law The laws of the Federal Republic of Germany shall exclusively apply. The United Nations Convention on the International Sale of Goods shall not apply. 4. Place of performance Insofar as it is possible to agree under law on the place of performance and the place of jurisdiction, this shall be Berlin. 5. Severability clause Should one or several provisions of the present Conditions of Sale be or become invalid, this shall not affect the validity of the other provisions. Instead of the invalid provision, the corresponding statutory regulations shall apply. 85 Einliefererverzeichnis Impressum Consignor Index Imprint [3009] 648 [3065] 601, 603, 639, 647, 653 [3084] 615 [3101] 664, 665, 666 [3136] 605 [3158] 669 [3159] 628 [3163] 607, 625, 629 [3166] 610, 614, 616, 617, 620, 632, 633, 634, 637, 638 [3169] 627 [3179] 604, 611, 612, 613, 621, 640, 641, 642 [3180] 650 [3233] 649 [3236] 651, 656, 662 [3246] 602 [3257] 668 [3258] 626 [3259] 622 [3271] 635 [3272] 624 [3296] 646, 652, 654, 661 [3310] 623 [3423] 608, 609 [3426] 618, 645 [3442] 630 [3452] 606, 655 [3460] 636 [3468] 658, 660 [3481] 600 [3484] 643, 667 [3493] 663 [3500] 659 [3501] 657 [3504] 619 [3512] 644 [3514] 631 [3568] 626a 86 Herausgegeben von: Villa Grisebach Auktionen GmbH, Fasanenstraße 25, D-10719 Berlin Geschäftsführer: Bernd Schultz, Micaela Kapitzky, Florian Illies, Dr. Markus Krause, Daniel von Schacky, Rigmor Stüssel HRB 25 552, Erfüllungsort und Gerichtsstand Berlin Katalogbearbeitung: Dr. Markus Krause, Traute Meins, Nina Barge, Laura von Bismarck, Miriam Klug, Dr. Martin Schmidt Research: Miriam Klug Provenienzrecherche: Dr. Sibylle Ehringhaus Textbeiträge: Dr. Andreas Fluck (AF), Oliver Hell (OH), Dr. Elke Ostländer (EO) Photos: © Fotostudio Bartsch, Karen Bartsch, 2014 Photobearbeitung: Ulf Zschommler © VG Bildkunst, Bonn 2014 (für vertretene Künstler) Trotz intensiver Recherche war es nicht in allen Fällen möglich, die Rechteinhaber ausfindig zu machen. Produktion/DTP: Daniel Lamprecht Database-Publishing: Digitale Werkstatt, J. Grützkau, Berlin Herstellung & Lithographie: Königsdruck GmbH Gedruckt auf Maxisatin, 135 g/qm Schrift: Didot und Corporate S Künstlerverzeichnis Artist Index Baumeister: 667 Beckmann: 623, 631-640 Bonnard: 601 Braque: 663 Campendonk: 615 Chagall: 656-660, 662 Chillida: 664-666 Dix: 641, 642 Feininger: 643, 644 Felixmüller: 622 Heckel: 612, 620, 621 Hockney: 668 Jawlensky: 619 Katz: 669 Kaus: 628 Kirchner: 604, 626, 630 Kollwitz: 627 Marc: 616 Miró: 661 Mueller: 618, 626a Munch: 605 Münter: 602 Nolde: 606, 607, 614, 617, 629 Pechstein: 608, 609, 613, 624, 625 Picasso: 645-653, 655 Rohlfs: 610 Schmidt-Rottluff: 611 Toulouse-Lautrec: 600 Vallotton: 603 Villon: 654 Abbildungen auf dem Umschlag: Umschlag vorn: Umschlag hinten: Otto Dix · Los 641 Doppelseite vorn: Alex Katz · Los 669 Doppelseite 2/3: Alexej von Jawlensky · Los 619 Einzelseite hinten: Christian Rohlfs · Los 610 Einzelseite hinten: Max Beckmann · Los 637 Die bibliographischen Angaben zu den zitierten Werkverzeichnissen unter www.villa-grisebach.de/de/ kataloge/WVZ_234 Edvard Munch · Los 605 The Munch Museum / The Munch Ellingsen Group / VG Bild-Kunst, Bonn 2014 (Ausschnitt) VG Bild-Kunst, Bonn 2014 (Ausschnitt) VG Bild-Kunst, Bonn 2014 (Ausschnitt) VG Bild-Kunst, Bonn 2014 (Ausschnitt) Doppelseite hinten: Pablo Picasso · Los 648 Succession Picasso / VG Bild-Kunst, Bonn 2014 (Ausschnitt) 87