Zecken – die Blutsauger kommen!!!
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Zecken – die Blutsauger kommen!!!
Zecken – die Blutsauger kommen!!! Zeckenarten: Weltweit gibt es mehr als 850 verschiedene Zeckenarten. Die für Hunde gefährlichen in Europa sind: 1. Ixodes ricinus, Holzbock (Borreliose, FSME) Häufigste Zeckenart beim Hund, lebt in Wäldern, Parks, hohen Wiesen und Waldrändern 2. Rhipicephalus sanguineus, braune Hundezecke (Babesiose, Ehrlichiose, Hepatozoonose) Wurde aus den Tropen mit eingeschleppt, überwintert bei uns in Stallungen und Wohnungen 3. Dermacentor reticularis, Auwaldzecke (Babesiose, Ehrlichiose) 4. Dermacentor marginatus, Schafzecke (Babesiose, Ehrlichiose) 5. Ixodes hexagonus, Igelzecke Zecken werden ab 5‐8 °C aktiv, die größte Aktivität haben sie bei 14‐23 °C. Sie lieben eine höhere Luftfeuchte in der Bodenschicht (80‐85%) und leben bevorzugt unter 1000m. Daraus ergeben sich 2 saisonale Höhepunkte, im Frühjahr und im Herbst. Tierarztpraxis Fernitz Dipl.Tzt. Diana Nadolph Entwicklungszyklus der Zecken: Die Zecken haben mehrere Entwicklungsstufen: Eier Larve ( 3 Beine pro Seite): befällt am ehesten kleine Nager bis 20 cm Höhe vom Boden Nymphe (4 Beine pro Seite): kletter bis zu 40 cm hoch über dem Boden und befällt v.a. Vögel, mittelgroße Säugetiere und den Menschen adulte Zecke (4 Beine pro Seite): bis 80 cm über dem Boden, befällt alle Wildtiere und größere Tiere und den Menschen Alle Stadien müssen vor der Weiterentwicklung einmal Blutsaugen!! Die Weibchen legen ihre Eier ab, danach sterben sie. Nach ca. 3‐5 Wochen schlüpfen die Larven, die ca. 1mm groß sind; Nach weiteren 5‐7 Wochen häuten sie sich zu den 8 beinigen Nymphen aus denen nach ca. weiteren 10‐18 Wochen die erwachsenen Zecken entstehen. So ein Zeckenzyklus kann je nach Witterung– und Wirtsverhältnissen zwischen einem halben Jahr und mehreren Jahren benötigen. Übertragbare Krankheiten: Mit jeder Blutmahlzeit der Zecken gelang Speichel in die Wunde. Die meisten übertragbaren Krankheiten sitzen in den Speicheldrüsen der Zecken Babesiose (Piroplasmose) – Hundemalaria Erreger: Hund: Babesia canis, B.gibsoni Katze: Babesia felis (derzeit nur in Afrika) Babesien sind einzellige Blutparasiten die sich in den roten Blutkörperchen vermehren und diese somit zerstören Die Inkubationszeit beträgt 4‐7 Tage. Tierarztpraxis Fernitz Dipl.Tzt. Diana Nadolph Symptome: • • • • • Mattigkeit, Schwäche, Appetitlosigkeit Hohes Fieber Blutarmut rotbrauner Harn Gelbsucht Diagnose: • • • Anhand von Blutuntersuchungen und Blutausstrichen Antikörper Nachweis PCR (DNA) – Nachweis Prognose: Unbehandelt bzw. bei Komplikationen ist die Babesiose lebensgefährlich!!! Ehrlichiose/Anaplasmose – „Zeckenfieber“ Erreger: E./A. canis, E./A. phagozytophia Kleine intrazelluläre Blutparasiten (Rickettsien = kleine Bakterien) die die weißen Blutkörperchen (Granulozyten, Monozyten) befallen Die Inkubationszeit beträgt 5‐21 Tage Symptome: • • • • • • • Mattigkeit, Schwäche, Appetitlosigkeit Wiederkehrendes Fieber Gelenks und Muskelschmerzen („steifer Gang“) Thrombozytopeni e (Mangel an weißen Blutkörperchen) und Blutarmut (Mangel an roten Blutkörperchen) Nierenentzündung Lymphknotenschwellung Blutungen Tierarztpraxis Fernitz Dipl.Tzt. Diana Nadolph Diagnose: In den ersten Tagen nach der Infektion im Blutausstrich möglich Danach über Antikörper bzw. PCR (DNA) – nachzuweisen Prognose: E./A. phagozytophila prinzipiell günstiger als E./A. canis Frische Fälle die sofort behandelt werden haben eine günstigen Heilungsverlauf. Bei chronische Fällen ist die Prognose ungünstiger da die Bakterien das Knochenmark befallen können Hepatozoonose Erreger: Hepatozoon canis Einzellige Parasiten die die weißen Blutkörperchen (Granulozyten und Monozyten) befallen Der Hund infiziert sich durch orale Aufnahme und Zerbeißen der Zecke. Diskutiert wird eine eigenständige Art (H. felis) ‐ Sie ist für Katzen in Europa derzeit noch nicht von Bedeutung Verbreitung: Hepatozoonose kommt vorwiegend in Afrika, Südostasien, Indien und im mittleren Osten vor. Aber auch in Italien, Frankreich, Spanien, Portugal und Griechenland nehmen die Erkrankungen stetig zu. Symptome: Sehr oft symptomloser Verlauf!!! Akut: • • • • • • • Fieber Mattigkeit, Schwäche, Appetitlosigkeit Lymphadenitis/Lymphknotenschwellungen Muskelentzündungen Epileptiforme Anfälle (Blutungen im Gehirn) Leber, Lunge, Milz sind mit betroffen Knochenschmerzen Tierarztpraxis Fernitz Dipl.Tzt. Diana Nadolph Chronisch: • • • • • • • Intermittierendes Fieber Lymphadenopathien Blutarmut Erhöhung der Entzündungszellen Durchfall und Erbrechen Hyperästhesien Muskelschmerzen (Versteifung von Nacken – und Rumpfmuskeln) Diagnose: • • Blutausstrich Real – Time PCR (DNA) – Nachweis Borreliose „Lyme disease“: Erreger: Borellia burgdorferi ( Spirochäten = schraubenförmige Bakterien, die im Darm und Speicheldrüsen der Zecke leben) Verbreitung: 30% aller Zecken haben den Erreger in sich besonders gefährlich sind die Nymphen Symptome: Sehr oft symptomloser Verlauf! Stadium 1 (nur beim Menschen): Wanderröte> Ringförmige Hautrötung um den Zeckenstich herum die 1‐3 Wochen nach Biss noch auftreten kann Stadium 2: Fieber, Gelenksschmerzen, Nervenentzündungen, Herzmuskelentzündung Stadium 3: Chronische wiederkehrende Gelenksentzündungen Der Krankheitsverlauf entwickelt sich oft erst nach Monaten, so dass der Zusammenhang zwischen Zeckenstich und Symptomen leicht übersehen wird. Frühzeitig diagnostiziert lässt sich die Borreliose mit Antibiotika gut bekämpfen. Diagnose: Antikörper (Blut) – bei geimpften Tieren Wester‐ Blot! Tierarztpraxis Fernitz Dipl.Tzt. Diana Nadolph FSME (Früh‐Sommer‐Meningo‐Enzephalitis) Erreger: Flavivirus (wird selten sogar durch nicht pasteurisierte Milch übertragen!) Verbreitung: Symptome: Hunde sind relativ resistent gegenüber dieser Virusinfektion Diagnose: Fieber, Verhaltensänderungen, neurolog. Symptome (Krampfanfälle, Kopfnervenausfälle, Gangstörugen), Schmerzen Prognose: bei Ausbruch der Erkrankung sehr schlecht! Zeckenprophylaxe/‐schutz: Frontline: Wirkstoff: Fipronil (Phenylpyrazol) Wirkung: gegen Zecken; Flöhe und Haarlinge Frontline besitzt insektizide (gegen Insekten wie Flöhe und Haarlinge) und akarizide (gegen Spinnentiere wie Zecken) Wirkung. Fipronil greift in das Nervensystem von Wirbellosen ein; der Parasit stirbt an einer Dauererregung des Nervensystems. FRONTLINE tötet Zecken und Flöhe zuverlässig nach Kontakt mit Haut oder Fell und in der Regel bevor sie Blut saugen. Das stellt sicher, dass kein weiterer Wirt, wie etwa der Mensch, befallen werden kann. Das Risiko einer Krankheitsübertragung wird reduziert. • • • FRONTLINE setzt nur beim Parasiten an und kann auch bei trächtigen / säugenden Tieren sowie Jungtieren eingesetzt werden. Sobald die Stelle, an der Aufgetragen wurde getrocknet ist, kann man das Tier wieder unbedenklich streicheln. FRONTLINE tötet 98‐100 % der Flöhe innerhalb von 24 Stunden. über 90 % der Zecken innerhalb von 48 Stunden nach Kontakt Beide Parasiten werden in der Regel noch vor dem ersten Stich abgetötet! Tierarztpraxis Fernitz Dipl.Tzt. Diana Nadolph Wie wirkt FRONTLINE gegen Parasiten? Parasiten nehmen den Wirkstoff nicht durch Blutsaugen auf, sondern in dem Moment, in dem sie mit Fell oder Haut in Berührung kommen. Flöhe und Zecken müssen daher erst Kontakt mit dem Wirkstoff auf dem Tier haben, um schnell und zuverlässig abgetötet zu werden. Dies geschieht innerhalb von 1‐2 Tagen und in der Regel, bevor die Parasiten Blut saugen. Durch diese spezielle, abtötende Wirkweise reduziert FRONTLINE das Risiko einer Krankheitsübertragung. Advantix NICHT FÜR KATZEN!!!!!! Wirkstoff: Imidacloprid ‐ Permethrin Wirkdauer: 4 Wochen Wirkung: • • • • wehrt Zecken und Mücken ab tötet Zecken und Flöhe verhindert Flohbisse innerhalb von 3‐5 Minuten und tötet den am Hund befindlichen Floh bekämpft Flohlarven in der unmittelbaren Umgebung des behandelten Hundes bei Kontakt Wirkungsweise: Imidacloprid hat eine sehr hohe Affinität zu den Acetylcholinrezeptoren des ZNS von Insekten. Dadurch kommt es schnell zur Paralyse und anschließend zum Tod der Insekten. Permethrin verzögert das Schließen von Na+‐Kanälen, was ebenfalls zur Lähmung und zum Tod führt. Studien haben gezeigt, dass die Wirkung von Permethrin verstärkt ist, wenn gleichzeitig Imidacloprid vorhanden ist, also ein Synergismus besteht. Permethrin hat außerdem ausgeprägte repellierende Eigenschaften. Die Hunde sind vor Zecken, Stechmücken und Flöhen geschützt, da diese abgewehrt werden und zugrunde gehen, meist bevor sie sich festbeißen oder stechen können. Flöhe werden getötet, bevor sie Eier legen können. Dadurch ist der Entwicklungszyklus unterbrochen. Nicht bei Hunden unter 7 Wochen anwenden Für Auslandsreisen empfehlenswert, da es auch vor dem Stich der Schmertterlingsmücken schützt, die die Leishmaniose oder den Herzwurm übertragen können. Exspot: NUR FÜR HUNDE!!! NICHT FÜR KATZEN!!! Exspot® darf auf keinen Fall, auch nicht in geringen Mengen, bei Katzen angewendet werden. Katzen können die in Exspot® enthaltene Menge Permethrin in ihrem Stoffwechsel nicht verarbeiten. Es kann Tierarztpraxis Fernitz Dipl.Tzt. Diana Nadolph zu schweren Vergiftungserscheinungen kommen, die mit Symptomen wie starken Muskelkrämpfen und Bewegungsstörungen einhergehen. Bei irrtümlicher Anwendung ist als erste Maßnahme ein Abwaschen und Baden des Patienten mit einem milden Reinigungsshampoo oder Geschirrspülmittel vorzunehmen. Wirkstoff: Permethrin Die Repellentwirkung basiert auf einer Nervenreizung der Fußorgane der Ektoparasiten, weshalb die Parasiten den Körper ihres Hundes so schnell wie möglich verlassen und auch nicht mehr dazu kommen, Blut zu saugen und somit Krankheiten zu übertragen Dadurch werden nicht festgebissene Zecken und Flöhe eher im Fell sichtbar. Das Sichtbarwerden der Parasiten ist Ausdruck der Wirksamkeit des Produktes. Es ist ratsam, die Tierhalter über diese Besonderheit von Exspot® zu informieren. Wirkungsdauer: 4 Wochen, frühestens nach 7 Tagen wiederholen Repellierende (abwehrende) Wirkung und abtötende Wirkung gegen Zecken und Flöhe Nicht bei Hunden unter 3 Monaten anwenden Scalibor Wirkstoff: Deltamethrin gehört zur Gruppe der Pyrethroide Wirkungsdauer: bis zu 6 Monaten, braucht aber 1‐2 Wochen bis es die volle Wirksamkeit erreicht hat ab einem Alter von 7 Wochen und auch bei trächtigen und säugenden Hündinnen bedenkenlos angewendet werden Wirkung: • • • • Repellent ‐ Effekt: Der Parasit wird vom behandelten Wirt ferngehalten. Anti ‐ feeding ‐ Effekt: Der Parasit wird davon abgehalten den Wirt zu stechen. Knock ‐ down ‐ Effekt: Der Parasit ist gelähmt Letal ‐ Effekt: Der Parasit wird getötet Kiltix Wirkstoff: Flumethrin, Popoxur Tierarztpraxis Fernitz Dipl.Tzt. Diana Nadolph Flumethrin gehört zur Gruppe der Pyrethroide und ist ein schnell wirkendes Kontaktgift, welches bei Arthropoden einen rasch einsetzenden Knock‐down‐Effekt auslöst. Dieser ist im Vergleich zu den natürlichen Pyrethrinen aufgrund besserer Stabilität von wesentlich längerer Dauer. Flumethrin hat ausserdem ausgeprägte repellierende Eigenschaften Wirkungsdauer: bis 5 Monate anhält. Resistenzen sind möglich Wirkung: gegen Flöhe, Haarlinge, Läuse, Räudemilben, Zecken Bolfo: Wirkstoff: Propoxur (Carbamate) nicht bei hochträchtigen Tieren angewandt werden Preventic: Nicht bei Katzen + Chihuahuas! Wirkstoff: Amitraz Amitraz, ist ein akarizid wirksamer Wirkstoff, der auf einen makromolekularen Träger verbracht ist. Dieser hat die Eigenschaft, den Wirkstoff über lange Zeit in gleichbleibender Konzentration freizusetzen. Amitraz wirkt neurotoxisch. Der Wirkstoff gelangt transkutikulär in die Zecke und wirkt auf alle Entwicklungsstadien (Ei, Larve, Nymphe, Adult) toxisch. Diese Kombination von Amitraz mit dem Träger gewährleistet eine sehr hohe Wirksamkeit gegen die Akariden des Hundes, speziell der Zecken, während 4 Monaten. Wirkungsdauer: 4 Monate Nicht bei kranken oder rekonvaleszenten sowie trächtigen und laktierenden Tieren und Tieren unter 3 Monaten anwenden. Zeckenentfernung: Zecken am besten unter „Stressvermeidung“ möglichst schnell und schonend entfernen: Die meisten Erreger befinden sich in den Speicheldrüsen der Zecken, daher sollte eine Quetschung des Zeckenkörpers vermieden werden, da sonst der Erreger erst Recht aus der Speicheldrüse in den Hund/Katze gedrückt wird!!! Das Aufbringen von Ölen, Nagellackentferner, etc. auf die Zecke, bringt die Zecke in Stress und sie schüttet erst recht Speichel (mit den Erregern) aus. Tierarztpraxis Fernitz Dipl.Tzt. Diana Nadolph Bleibt der Zeckenkopf im Tier zurück so wird dieser mit der Zeit aufgelöst oder abgekapselt. Sollten sie eine Entzündung oder Rötung feststellen so ist es ratsam ihren Tierarzt aufzusuchen. Übersicht: Präparat Form Frontline Advantix Spot on Spray Spot on Exspot Spot on Scalibor Band Shampoo Band Kiltix Bolfo Band Puder Preventix Band Strong‐ hold Milbe‐ max Spot on Tabletten Hd/Ktz Floh Zecke Stech‐ Haar‐ mücke ling Läuse Milben Herz‐ wurm () Tierarztpraxis Fernitz Dipl.Tzt. Diana Nadolph