Die Die - Thüringer Stiftung HandinHand
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Die Die - Thüringer Stiftung HandinHand
Die STIFTUNG SONDERAUSGABE: Jubiläum am 25.11.2012 Leitartikel Kinder brauchen unser aller Hilfe Die Thüringer Ministerin für Soziales, Familie und Gesundheit, Heike Taubert, zum Jubiläum Ursachen und Auswirkungen von Kinderarmut in Deutschland sind immer wieder Gegenstand wissenschaftlicher Studien. Daraus gewonnene Erkenntnisse konnten in die Gesetzgebung einbezogen werden oder sind bereits Bestandteil familienpolitischer Maßnahmen. Vor nunmehr 20 Jahren wurde als Ergebnis einer solchen Aktivität eine Stiftung errichtet, als deren Aufgabe die Unterstützung von Schwangeren und Familien festgelegt ist. Mittlerweile ist die Arbeit der Thüringer Stiftung HandinHand als Bestandteil der Familienpolitik des Landes für die Hilfesuchenden unverzichtbar. Dann zu helfen, wenn gesetzliche Leistungen nicht greifen, sich individuell auf die jeweilige Problemlage einzustellen sowie das stetige Bemühen, in den vorliegenden Notsituationen rasch zu handeln, kennzeichnen die Arbeit der Stiftung. In den zurück liegenden Jahren war festzustellen, dass die Anlässe, die eine Unterstützung in Familien erfordern, vielschichtig und von sehr unterschiedlicher Art sein können und dass sich dies auch im Vergleich zu den Anfangsjahren der Stiftungsarbeit verändert hat. Eindeutig ist jedoch, dass es auch in Zukunft immer wieder Situationen geben wird, in denen die sozialen Sicherungssysteme und familienpolitischen Maßnahmen nicht ausreichen, Schwierigkeiten in betroffenen Familien und vor allem für deren Kinder zu beseitigen. Dies noch mehr als in der Vergangenheit durch bürgerschaftliches Engagement zu ergänzen, ist auch ein Ziel für die weitere Arbeit der Thüringer Stiftung HandinHand. Gute Bedingungen für Kinder und Familien sind nicht nur eine Aufgabe der Politik, sondern für die gesamte Gesellschaft. Es sollte jedem Bürger wichtig sein, dabei mitzuhelfen, die Gesellschaft insgesamt kinderfreundlicher zu gestalten. Das schließt natürlich nicht aus, dass es immer wieder zu Schicksalsschlägen und schwierigen Situationen in Familien kommt, die Hilfe von anderer Seite erfordern. Dazu brauchen wir auch in Zukunft die Möglichkeiten und Aktivitäten der Thüringer Stiftung HandinHand. Am 25.11.2012 sind seit der Unterzeichnung der Genehmigungsurkunde der Stiftung 20 Jahre vergangen. Gegründet unter dem Namen Stiftung „Nothilfe für die Familie, Hilfe für schwangere Frauen in Not“ Thüringen, seit 2002 den Namen „THÜRINGER STIFTUNG Hilfe für schwangere Frauen und Familien in Not“ tragend, arbeitet sie seit 2009 unter dem Namen „Thüringer Stiftung HandinHand – Hilfe für Kinder, Schwangere und Familien in Not“. Es war eine aufregende und schwierige Zeit, niemand konnte so richtig einschätzen, was alles bewältigt werden muss. Inhaltliche und organisatorische Fragen waren zu klären. Vor allem galt es zu Beginn der Stiftungstätigkeit, die vom Hilfsfonds für das Land Thüringen übergebenen Anträge so schnell wie möglich zu entscheiden. Immerhin waren das Anfang 1993 etwa 1.200 Anträge auf Babyausstattung – für Kinder, die in den ersten Monaten des Jahres 1993 auf die Welt kamen. Mittlerweile wurden durch die Stiftung über 124.000 Anträge bearbeitet. Mit mehr als 73 Millionen Euro konnte werdenden Müttern und Familien geholfen und vor allem die Situation für Kinder verbessert werden. Spannend und mühsam ist die Arbeit der Stiftung noch immer. Die Situationen derer, die unsere Hilfe suchen und brauchen, ist jedoch oftmals komplizierter, komplexer geworden. In vielen Fällen stehen mehrere Problemfelder nebeneinander. Aber eins ist gleich geblieben: Die Mitarbeiterinnen der Geschäftsstelle sehen sich die Antragsunterlagen sehr genau an, lesen auch mal „zwischen den Zeilen“ und sind so in der Lage, den jeweiligen Antrag nicht nur zu bearbeiten, sondern sich auch in die Situation der Schwangeren und Familien zu versetzen, sie zu verstehen und Hinweise auf weitere Hilfsmöglichkeiten oder gemeinsame Unterstützung mit anderen Institutionen zu geben. Die Stiftung selbst hat sich aber verändert. In den ersten Jahren im Stillen arbeitend, ist sie mit ihrem endgültigen Namen auch etwas „lauter“ geworden und zeigt in aller Öffentlichkeit, wie wichtig die Arbeit der Stiftung für Schwangere und Familien in Thüringen ist. In einer gemeinsamen Sondersitzung am 26.11.2012 im Thüringer Landtag blickten die aktiven und ehemaligen Mitglieder des Stiftungsrates, des Vergabeausschusses und der Geschäftsstelle noch einmal auf die Arbeit der vergangenen 20 Jahre zurück. Gisela Deußing, Geschäftsführerin der Thüringer Stiftung HandinHand GEDANKEN ZU... Freistaat Thüringen – Bundesstiftung „Mutter und Kind“ – Thüringer Stiftung HandinHand – Schwangerschaftsberatungsstellen – werdende Mütter – Krankenkassen – Jobcenter – Agentur für Arbeit – Schuldnerberatungsstellen – Erziehungs-, Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstellen – Familienorganisationen – Spitzenverbände der freien Wohlfahrtspflege – kommunale Spitzenverbände – Unternehmen und Bürger des Freistaates Thüringen und darüber hinaus – Jugendämter - Sozialämter – Finanzämter – kommunale Gleichstellungsbeauftragte – Familienhelfer – Familienhebammen – Betreuungsdienste – Behindertenverbände – Eltern – Großeltern – Kinder – Gerichte – Staatsanwaltschaften …: Viele Hände werden gebraucht, um Menschen zu helfen. Der Name HandinHand für unsere Stiftung war eine gute Wahl! Grußwort der Thüringer Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht Haben Sie Kinder? Dann wissen Sie, wie schwierig Schwangerschaft und Erziehung für (werdende) Eltern sind und dass man schnell damit überfordert sein kann – sowohl finanziell als auch mit seinen Kräften. Glücklicherweise geht der Anteil an sozial schwachen Menschen in Thüringen zurück, doch gibt es immer noch zu viele, die nicht über die nötige Stärke und das Geld verfügen, plötzlich eine Schwangerschaft und die Geburt eines Kindes zu bewerkstelligen. Die Thüringer Stiftung HandinHand steht seit nun stolzen 20 Jahren werdenden Müttern und jungen Familien zur Seite, wenn sie finanzielle Probleme haben oder in anderweitigen Krisensituationen stecken. Eine intakte Familie ist das höchste Gut, das es zu schützen gilt! Damals auf Initiative der Thüringer Landesregierung gegründet, hat sich die Stiftung längst etabliert. 10.000 Familien konnte sie bis jetzt mit Zuwendungen unterstützen und außerdem 100.000 Schwangere. Sie wird stetig durch den Bund und den Freistaat gefördert und erhält Spenden von Privatpersonen. Dass Thüringen ein familien- und kinderfreundliches Land mit Vorbildcharakter ist, dazu hat auch die Stiftung HandinHand beigetragen. In Krisensituationen ist jeder Mensch froh, wenn ihm jemand hilft. Solch eine Situation kann – bezogen auf die www.thueringer-stiftung-handinhand.de Familie – ganz unterschiedliche Ursachen haben, wie zum Beispiel eine Schwangerschaft während der Ausbildung oder einfach damit überfordert zu sein, was ein Kind nach der Geburt alles benötigt. Manchmal fehlt den Eltern oder Alleinerziehenden das nötige Geld, manchmal fehlen die richtigen Informationen und manchmal ist man einfach verzweifelt und weiß nicht, wo einem der Kopf steht. Scheuen Sie sich nicht, in diesen Momenten die Hilfe der Thüringer Stiftung HandinHand in Anspruch zu nehmen! Experten kümmern sich um Sie und helfen Ihnen schnell und unbürokratisch aus Ihrer schwierigen Situation. Mit Herz und Verstand gehen sie individuell auf Ihre Bedürfnisse ein. In ganz Thüringen verteilt gibt es zahlreiche Anlaufstellen, an die Sie sich wenden können. Ich verfolge schon seit Jahren das Wirken der Stiftung und bin stolz auf die Arbeit, die die Mitglieder leisten. Ich wünsche ihnen weiterhin viel Erfolg und sage: „Weiter so!“. 2 Im Gespräch mit Heidrun Werner, Vorsitzende des Vergabeausschusses der Thüringer Stiftung HandinHand Welche Aufgabe hat der Vergabeausschuss und wer arbeitet in diesem Ausschuss mit? Entsprechend der Satzung der Stiftung entscheidet der Vergabeausschuss über die Gewährung der Stiftungshilfen. Die Mitglieder des Vergabeausschusses werden von den Familienorganisationen, Spitzenverbänden der freien Wohlfahrtspflege und kommunalen Spitzenverbänden Thüringens vorgeschlagen und nach der Berufung durch den Stiftungsrat können sie ihre Arbeit aufnehmen. Seit wann gibt es den Vergabeausschuss? Die konstituierende Sitzung fand am 23.06.1993 statt. Seitdem trifft sich der Vergabeausschuss regelmäßig, um über die vorliegenden Anträge zu beraten und zu entscheiden. Wie muss man sich das vorstellen? Da es für die Entscheidung nicht wichtig ist, wie eine Familie heißt, wo sie wohnt oder über welche Beratungsstelle der Antrag eingereicht wurde, erfolgt die Vorstellung in den Beratungen des Vergabeausschusses anonym. Auf der Grundlage der Vergabegrundsätze und unter Beachtung der jeweiligen Situation der Familie wird dann die notwendige Unterstützung aus der Stiftung festgelegt. Wie ist die Arbeit des Vergabeausschusses organisiert? Anfangs hatte der Vergabeausschuss 8 Mitglieder und traf sich monatlich zu Kurz nachgefragt: einer Beratung. Es stellte sich jedoch schnell heraus, dass dieser Beratungsmodus nicht ausreicht, und es mussten Veränderungen vorgenommen werden. Nicht ganz einfach war es, die geeignete Form sowohl terminlich als auch personell für die Sitzungen des Vergabeausschusses zu finden. Mehrere Varianten wurden praktiziert. Ab 2000 wird die auch jetzt noch bestehende Form der Beratungen angewandt. Mittlerweile arbeiten 22 Personen im Ausschuss mit. Jeweils 5 Vergabeausschuss-Mitglieder treffen sich vierzehntägig, manchmal auch wöchentlich - wenn sehr viele Anträge zu entscheiden sind. In einer Sitzung können zwischen 15 und 30 Anträge beraten werden, je nachdem wie komplex die Problemlagen und der erforderliche Hilfebedarf sind. Bis Ende Oktober 2012 wurden 924 Beratungen des Vergabeausschusses durchgeführt. Heißt das, jeder bei der Stiftung eingehende Antrag wird im Vergabeausschuss entschieden? Nein, das ist gar nicht möglich. Bei etwas über 6.000 zu bearbeitenden Anträgen jährlich ist das nicht zu schaffen. Der Vergabeausschuss entscheidet über die Anträge auf Familienhilfe und über die Antragstellungen im Stiftungszweck Schwangerenhilfe, die einen umfangreicheren Hilfebedarf ausweisen. Alle übrigen Anträge bearbeitet und entscheidet die Geschäftsstelle der Stiftung. Worin besteht aus Ihrer Sicht die Besonderheit der Vergabeausschuss-Arbeit? Für mich ist das eindeutig die Möglichkeit, in den Beratungen die Anträge aus unterschiedlichen „Blickrichtungen“ zu beurteilen. Da im Ausschuss Fachleute aus verschiedenen Bereichen mitarbeiten, kann jeder seine spezifischen Erfahrungen und sein Fachwissen in die Entscheidungsfindung einbringen. So gab und gibt es im Ausschuss neben Beraterinnen aus Schwangerschaftssowie Erziehungs-, Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstellen auch Mitarbeiterinnen von Jugend- und Sozialämtern sowie der anerkannten Schuldnerberatung, aus dem Behindertenbereich und besonderer Wohnprojekte. onen brauchen. Und vor allem wenn Kinder betroffen sind, müssen Möglichkeiten zur Hilfe aufgezeigt werden. Die Thüringer Stiftung HandinHand trägt dazu ein gutes Stück bei, manchmal ist sie sogar die einzige Stelle, die Unterstützung gewähren kann. Es ist allen herzlich zu danken, die im Vergabeausschuss mitgearbeitet haben und den Aktiven, die im Ausschuss mitwirken. Es war und ist nicht immer einfach, die ehrenamtliche Arbeit im Vergabeausschuss mit der beruflichen Tätigkeit in Einklang zu bringen. Da die Beratungen wochentags stattfinden, muss das alles gut koordiniert und organisiert werden, denn die tägliche Arbeit bleibt und ist zu erledigen, das kann niemand anderes übernehmen. Ich wünsche mir, dass es auch weiterhin Fachleute gibt, die im Vergabeausschuss mitarbeiten werden, damit gemeinsam mit allen Beteiligten die Arbeit der Stiftung im Interesse der Hilfesuchenden noch über viele Jahre weitergeführt werden kann. Es tut gut, in Notlagen Hilfe zu ermöglichen. Worum geht es vor allem in den Anträgen, die der Vergabeausschuss entscheidet? Die Gründe für eine Antragstellung bei der Stiftung sind vielschichtig. Oftmals reicht das geringe Familieneinkommen nicht aus, um Anschaffungen zur Absicherung der Grundbedürfnisse in der Familie vorzunehmen. So sind die vom Vergabeausschuss bewilligten Hilfen häufig Zuwendungen für Waschmaschine oder Elektroherd, aber auch für Bett und Esstisch. Trennung oder Scheidung der Partner, Krankheit oder Todesfälle in der Familie, der Verlust des Arbeitsplatzes, die Behinderung eines Familienmitgliedes sind grundlegende Probleme, die zu schwierigen Situationen führen können und eine Unterstützung erfordern. Man wird in den Ausschuss-Sitzungen innerhalb kurzer Zeit mit einer Vielzahl von Schicksalen konfrontiert, die man so in den verschiedenen beruflichen Die Stiftungarbeit in Zahlen Tätigkeiten vielleicht noch nicht erlebt hat. Persönlich bin ich nach fast 20 Dank der jährlichen Zuwendungen der Jahren Mitarbeit im Vergabeausschuss Bundesstiftung „Mutter und Kind – manchmal immer noch sehr berührt Schutz des ungeborenen Lebens“ und von Anträgen, in denen Situationen gedes Freistaates Thüringen konnte seit schildert werden, die mir in dieser Form Gründung der Thüringer Stiftung Hannoch nicht begegnet sind. Ich denke dinHand bis zum 31.10.2012 Unterda vor allem an Schwierigkeiten, die im stützung in Höhe von insgesamt 73,58 Zusammenhang mit schweren ErkranMio. Euro vergeben werden. kungen stehen. In diesem Zeitraum erreichten die StifSie arbeiten und engagietung 124.737 Anträge mit der Bitte ren sich seit vielen Jahren für um Unterstützung, über die in 124.351 Schwangere und Familien. Ist es Fällen abschließend entschieden weraus Ihrer Sicht erforderlich, die Arden konnte, davon im beit der Thüringer Stiftung HandinStiftungszweck Schwangerenhilfe: Hand fortzuführen? 100.788 Bewilligungen Darüber brauche ich nicht lange nach9.583 Ablehnungen zudenken: JA – das ist dringend notim Stiftungszweck Familienhilfe: wendig! Es wird immer wieder Men10.102 Bewilligungen schen geben, die Unterstützung in für 3.878 Ablehnungen. sie ausweglos erscheinenden Situati- HandinHand – nur Name oder auch Programm? Christine Hoppert, Leiterin des Frauenhauses Saalfeld-Rudolstadt: Sindy Burkhardt mit Jaqueline, Jannek und Emily aus Jena: Sigrid Lips, Leiterin der Schwangerschaftskonfliktberatungsstelle der pro familia Erfurt: Elke Wagner, Beraterin in der Schuldner- und Verbraucherinsolvenzberatungsstelle des ASB Saalfeld: Im Frauenhaus ist eine enge Zusammenarbeit mit verschiedenen Institutionen, Behörden und sozialen Trägern unerlässlich. Ob Wohnungssuche, finanzielle Absicherung, Sicherheit, Rechtsfragen oder medizinische und psychologische Hilfe, um den Frauen und Kindern in allen Bereichen umfassend helfen zu können, haben wir uns ein Netzwerk aufgebaut, welches alle Bereiche abdeckt. Mit allen Partnern arbeiten wir „Hand in Hand“ und können so für unsere Frauen schnelle und optimale Hilfen erzielen. Die Stiftung ist ein wichtiger Bestandteil dieses Netzwerks und hilft Frauen und Kindern mit finanziellen Mitteln beim Neustart in ein gewaltfreies und selbstbestimmtes Leben. Hand in Hand heißt für mich, ein Stück des Weges gemeinsam zu gehen, aber auch gemeinsam Schwierigkeiten zu überwinden. Meine beiden großen Kinder wurden während meiner Schulzeit bzw. der Ausbildung zur Krankenschwester geboren. Die Jenaer Beratungsstelle für Schwangere und Familien hat mir die Hand gereicht und mich in dieser Zeit begleitet. Die Beratungsstelle war auch das Bindeglied zwischen der Thüringer Stiftung HandinHand und mir. Seit kurzer Zeit bin ich glückliche Dreifachmutti. Wie bereits in der Vergangenheit hat auch hier die Stiftung geholfen. Meine Kinder verbinden mich mit den „helfenden Händen“ aus der Beratungsstelle und der Stiftung. HandinHand ist deshalb für mich zuallererst Programm! Danke dafür! Seit 20 Jahren haben wir als Beraterinnen das Glück, bei der Lösung von Problemsituationen von Alleinerziehenden und Familien die Thüringer Stiftung HandinHand um Unterstützung zu bitten. Dazu besteht eine enge Zusammenarbeit der Antragstellerinnen und Antragsteller mit der Beratungsstelle, der Beratungsstelle mit der Stiftung, der Beratungsstelle mit anderen Betreuungs- und Beratungsdiensten oder Ämtern, der Stiftung mit den Stellen die die finanziellen Mittel zur Verfügung stellen und mit Unterstützern und Förderern. Diese Reihe könnte vielfach fortgesetzt werden, denn es sind viele Kontakte und eine gute, vertrauensvolle und verlässliche Zusammenarbeit nötig, wenn man etwas erreichen will. Für mich ist HandinHand ganz klar Programm! Das Team der Schuldnerund Verbraucherinsolvenzberatungsstelle des ASB OV Saalfeld e. V. arbeitet seit vielen Jahren gern und regelmäßig mit der Thüringer Stiftung HandinHand zusammen. Dies ist vor allem dann fester Bestandteil unserer Arbeit, wenn es darum geht, Hilfe zur Selbsthilfe zu geben. Kleinste Anschaffungen sind in der oftmals sehr angespannten Finanzlage der Hilfesuchenden meist nicht mehr möglich, obwohl sie dringend nötig wären. Eine Zuwendung der Stiftung macht die Lebenssituation der Betroffenen wieder lebenswerter und gibt Mut, den eingeschlagenen Weg fortzusetzen. Herzlichen Dank und weiterhin ein gutes Miteinander! 3 Ein Stiftungsratmitglied der ersten Stunde Mütter sehr am Herzen. Wie gut war es da, dass es eine Bundesstiftung für Mutter und Kind gab, die in schwierigen Situationen mit Geld helfen konnte. Und außerordentlich dankbar waren wir dafür, dass auch der Freistaat Bayern mit einer Million D-Mark uns in Thüringen unterstützt hat. Lebhaft erinnere ich mich an die Zeit der frühen 1990er Jahre. Alles war im Umbruch und es schien sehr ungewiss, wie die Entwicklung in den neuen Ländern sein wird. Als Abgeordnete des Thüringer Landtages, die auch noch in einer Regierungsfraktion als sozialpolitische Sprecherin aktiv war, lagen mir die Fragen der Familien und die Probleme der Bereits zu diesem Zeitpunkt gab es eine sehr enge Zusammenarbeit mit dem noch „jungen“ Ministerium für Soziales und Gesundheit, vor allem mit dem Minister, Dr. Frank-Michael Pietzsch, der wie ich selbst der CDU-Fraktion angehörte und mit dem Staatssekretär, Heinz F. Benner. In den Gremien, so z. B. im zuständigen Landtagsausschuss haben wir uns damals sehr schnell geeinigt und die Stiftung mit ihrem Haushalt auf den Weg gebracht. Cornelius von Heyl, der zuständige Abteilungsleiter, ist mir mit seiner profunden Sachkenntnis und mit seiner konstruktiven, unterstützenden Art, auch noch sehr lebendig vor Augen. Die Stellenbesetzung wurde ausgeschrieben und die spannende Frage war nun, wer die Geschäftsführung der Stiftung übernimmt. Gisela Deußing war von Anfang an die überzeugendste Kandidatin, ihre Vorstellung war rundum passend. Wir alle waren riesig froh und auch erleichtert, weil es in solch unsicheren Zeiten wichtig war, dass Schwangere und Familien in Not einen leichten Zugang zu tatkräftiger Hilfe bekamen. Sowohl als Abgeordnete des Thüringer Landtags als auch als Gleichstellungs- beauftragte gehöre ich seit diesen 20 Jahren zum Stiftungsrat. Diese Aufgabe betrachte ich als die schönste in meiner gesamten Laufbahn. Jungen Müttern, jungen Eltern zur Seite zu stehen, ist sicher mit das Beste, was für die Gegenwart und Zukunft des Freistaats Thüringen getan werden kann. Frau Deußing gratuliere ich recht herzlich zu einer solch segensreichen und stetigen Arbeit in den letzten 20 Jahren und wünsche von ganzem Herzen ihr und ihrem Team alles Gute! Johanna Arenhövel Beauftragte des Freistaates Thüringen für die Gleichstellung von Frau und Mann Gedanken zum Jubiläum Die Bundesstiftung „Mutter und Kind – Schutz des ungeborenen Lebens“ hilft seit 1984 werdenden Müttern in schwierigen Lebenslagen. Oft muss die Entscheidung für das Kind in einer ausweglos erscheinenden Situation getroffen werden. Direkte finanzielle Hilfe kann dabei die Vorbereitung auf und das Leben mit einem Kind erleichtern. Zur Verwirklichung dieser Ziele benötigt die Bundesstiftung verlässliche Partnerinnen und Partner, die ihr sowohl in den Schwangerschaftsberatungsstellen als auch bei den Zuwendungsempfängern in den einzelnen Bundesländern zur Seite stehen. Im Freistaat Thüringen werden die Mittel der Bundesstiftung durch die Thüringer Stiftung HandinHand vergeben. Diese wichtige, oftmals aber auch schwierige Aufgabe konnte in den letzten 20 Jahren unzählige Male unterstützend für werdende Mütter in Thüringen umgesetzt werden. Dafür danke ich der Thüringer Stiftung HandinHand und wünsche für die nächsten Jahre weiterhin ein erfolgreiches Arbeiten und Zusammenwirken mit der Bundesstiftung und allen Partnerinnen und Partnern, die im Interesse der Stiftungsarbeit gebraucht werden. Renate Augstein, Abteilungsleiterin im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und stellvertretende Stiftungsratsvorsitzende der Bundesstiftung „Mutter und Kind – Schutz des ungeborenen Lebens“ Die Unterstützung der Thüringer Stiftung HandinHand ist für Familien und werdende Mütter sehr wichtig, um schwierige Situationen zu überwinden. Wir wünschen der Stiftung auch für die kommenden Jahre viel Erfolg und werden ihre Arbeit wohlwollend begleiten. Reimund Fischer, Landesbereichsleiter Thüringen der BARMER GEK Der Thüringer Stiftung HandinHand gratuliere ich herzlich zum 20-jährigen Bestehen. Ich freue mich, dass sie für die Familien in Thüringen zu einer festen Anlaufstelle bei Konfliktlagen geworden ist und vielen Schwangeren und Familien Unterstützung bieten kann. Die Stärkung von Familien ist auch in Zukunft ein wichtiges Anliegen, das es mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zu verfolgen gilt. Hierfür weiterhin gutes Gelingen! Christine Haderthauer, Bayerische Staatsministerin für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen Die Thüringer Stiftung HandinHand ist unverzichtbar für Familien in besonderen Lebenslagen. Als Ansprechpartnerin der Anlaufstelle des Projektes „ANKER - Alleinerziehenden Netzwerk und kompetente Hilfe in Erfurt“ werde ich in den Beratungen auf Notlagen, insbesondere von Alleinerziehenden, aufmerksam gemacht. Da ist es hilfreich, dass es eine gute Vernetzung zu den Beratungsstellen in Erfurt gibt. Gratulation zum 20-jährigen! Angelika Hanisch, stellv. Leiterin Familien-Zentrum am Anger, Erfurt Nichts kommt so überraschend wie ein Ereignis, dass man langfristig voraussehen kann! Aber nun ist der Tag da – am 25.11.2012 besteht die Thüringer Stiftung HandinHand 20 Jahre. Wir danken für die langjährigen guten Kontakte über „Ländergrenzen“ hinweg und gratulieren der Thüringer Stiftung sehr herzlich zum Jubiläum. Wir wünschen alles Gute und weiterhin viel Erfolg für die Arbeit zugunsten von Familien, die sich in schweren Not- oder Konfliktsituationen befinden und besondere Unterstützung benötigen. Beate Krähe, Geschäftsstelle für den Stiftungsrat der Stiftung „Familie in Not – RheinlandPfalz“ Gefreut habe ich mich, dass die Stiftung sich so stark in Thüringen verwurzelt hat, dass sie nun ihr 20-jähriges Bestehen feiern kann. Dankbar war ich zur Gründerzeit meinem Abteilungsleiter Familie, Herrn Cornelius von Heyl, dass er alle Hürden und Widerstände der Anfänge der Stiftung mit Klugheit und Gestaltungskraft überwinden konnte und eine Basis geschaffen hat, die wohl nach 20 Jahren auch weitere Jubiläen vor sich haben kann. Danken möchte ich allen, die nach der Amtszeit von Herrn von Heyl und der meinen nicht nur den Status quo gehalten haben, sondern die übergebenen Talente nicht vergraben, sondern damit gewuchert haben, wie es ein biblisches Gleichnis so bildlich darstellt. Ich wünsche für die weitere Arbeit der Stiftung das Gute vom Besten. Heinz F. Benner, Staatssekretär a. D. Gründungsvorsitzender des Stiftungsrates der Thüringer Stiftung HandinHand (damals: Stiftung „Nothilfe für die Familie, Hilfe für schwangere Frauen in Not“ Thüringen) Ich erinnere mich noch deutlich, wie ich im Juli 1993 meine Tätigkeit bei der Stiftung begann. Die Räumlichkeiten sahen damals noch ganz anders aus, nicht so freundlich, hell und geräumig – im Gegenteil. Alles war sehr beengt und auf kleinsten Raum mussten alle Arbeiten ohne Computer durchgeführt werden. Der Anfang war nicht leicht. Die Anträge stapelten sich „bis unters Dach“. Im Sommer und im Winter schwitzend (Heizung abstellen ging nicht) bearbeiteten wir die Anträge und füllten per Hand alle Belege aus. Nie wäre ich damals auf die Idee gekommen, dass ich 17 Jahre bei der Stiftung tätig sein werde. Heute, nach 20 Jahren Arbeit der Thüringer Stiftung HandinHand kann auch ich mit Stolz auf das Erreichte zurückblicken. Vielen Schwangeren und Familien konnte geholfen werden. Ich wünsche der Stiftung weiterhin viel Erfolg. Gina Gürtler, Mitarbeiterin der Geschäftsstelle der Thüringer Stiftung HandinHand i. R. Mit dem 20. Jahr des Bestehens ist die Stiftung erwachsen geworden. In den vergangenen Jahren hat das Fördern zum Wohle der Kinder und jungen Familien immer stärker an Bedeutung gewonnen. Das Wohl der Familien und somit gezielte Unterstützung und Hilfe ist eine der größten Aufgaben. Als jetzt „Erwachsener“ kann die Stiftung einer aufgabenreichen Zukunft entgegen blicken, denn ohne das Engagement gemeinnütziger und mildtätiger Einrichtungen wären viele soziale Aufgaben und Unterstützungen nicht finanzierbar. René Röthlich, Leiter Stiftungsbetreuung und Wertpapierberatung der Sparkasse Mittelthüringen Die Thüringer Stiftung HandinHand feiert in diesem Jahr 20 - j ä h r i g e s Bestehen. Ich weiß es sehr zu schätzen, dass die Stiftung – wie keine andere Institution in Thüringen - für viele Menschen bzw. Familien mit Behinderungen, denen staatliche Unterstützung nicht oder nicht im notwendigen Umfang zur Verfügung gestellt werden konnte, der rettende Anker in einer scheinbar ausweglosen Situation war. Grund genug, um meinen Dank, Respekt und meine Anerkennung für das Geleistete auszusprechen. Sie haben wirklich etwas Großartiges umgesetzt! Der Stiftung, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und natürlich auch den vielen Unterstützern im Hintergrund wünsche ich für die Zukunft noch viele weitere Erfolgserlebnisse und vor allem dankbare und glückliche Eltern und Kinder, denen unkompliziert gewährte Hilfe zuteil wurde. Dr. Paul Brockhausen, Beauftragter der Thüringer Landesregierung für Menschen mit Behinderungen 4 Gedanken zum Jubiläum Die Familie ist eine wichtige Säule in unserem Leben, sie bietet uns Schutz, Sicherheit, Geborgenheit und Liebe. Familien bieten sozialen Raum für Wachstum, Entwicklung und soziale Kompetenz. In diesem Sinne unterstützen Sie seit nunmehr 20 Jahren Familien in Not, schwangere Frauen und Kinder, denen diese Werte und dieses Glück oftmals nicht gegeben sind. Wir als Firma Breuninger Erfurt finden Ihr Engagement beispielgebend und nicht als selbstverständlich und wünschen Ihnen und Ihrem Team für die Zukunft alles Gute, viel Kraft und Ausdauer, für die Institution Familie und deren Kinder weiter zu kämpfen und einzustehen. Marcus Kahl, Geschäftsführer des Breuninger Erfurt Die Geburt eines Kindes, die Verschuldung mit existentiellen Auswirkungen oder das Leben mit behinderten Familienmitgliedern können zu Notsituationen führen, die im Besonderen immer wieder Kinder treffen. Selbst die Anschaffung einer Waschmaschine oder eines Kühlschranks bedeutet für manche Familien eine große finanzielle Herausforderung, die mit den zur Verfügung stehenden Mitteln nicht zu bewältigen ist. Mit einer zuverlässigen finanziellen Hilfe in außergewöhnlichen Lebenssituationen können wir Rat- und Hilfesuchenden ganz individuelle Unterstützung anbieten. Wir wünschen uns sehr, dass die Thüringer Stiftung HandinHand auch in Zukunft eine feste Größe bleibt, damit wir über unsere Beratungsstellen weiterhin diese Unterstützungen beantragen und zur Verfügung stellen können. Das Team der Schwangerschaftskonfliktberatungsstelle des Diakonischen Werkes Suhl Unsere Ein „stolzer Patenonkel“ gratuliert sei- Stif tungen sind seit nunmehr 20 Jahren angetreten, um Familien und Schwangeren in schwierigen Situationen durch zweckgebundene Hilfe und Beratung zur Seite zu stehen, ihnen Zuversicht und Sicherheit zu geben. Dabei sind die Kinder stets im Mittelpunkt unserer Bemühungen. Sie sollen unbeschwert aufwachsen können. Die Bilanz der Thüringer Stiftung in den 20 Jahren ist beeindruckend. Diese herausragende Leistung wurde erst durch Ihr tägliches Engagement und Ihre (persönlich) gelebte Stiftungsphilosophie möglich. Seit 20 Jahren ergänzt die Stiftung wirksam die Familienpolitik des Freistaates. Für die weitere Umsetzung des Stiftungsgedankens wünschen wir Ihnen viel Erfolg und begeisterte Partner und Förderer, um weiterhin die Stiftungszwecke HandinHand zu verwirklichen. Martina Wunsch, Geschäftsstellenleiterin der Stiftung „Hilfe für Familien, Mutter und Kind“ des Freistaates Sachsen nem Patenkind, der Thüringer Stiftung HandinHand, von ganzem Herzen zum 20-jährigen Bestehen. Von Anfang an bestand und besteht ein reger Austausch zu Fragen und Problemen die Stiftungsarbeit betreffend, die fast alle in einem gemeinsamen Konsens mündeten. Von „Ossis“ und „Besserwessis“ war, zumindest aus meiner Sicht, nie etwas zu spüren - im Gegenteil, der gemeinsame Dialog war immer erfrischend und in der Sache gewinnbringend. Ich wünsche der Thüringer Stiftung HandinHand noch viele erfolgreiche Jahre der Arbeit zum Wohle der Bürger des Freistaates Thüringen. Herbert Reinartz, Geschäftsführer des Vergabeausschusses der Stiftung „Familie in Not – Rheinland-Pfalz“ In meinem beruflichen Alltag begegnen mir immer wieder Menschen, denen die Stiftung am Beginn eines neuen Lebens eine wichtige Starthilfe war. Dies sind auch für mich erfreuliche und zufriedenstellende Augenblicke, da ich von Anfang an im Vergabeausschuss der Thüringer Stiftung HandinHand ehrenamtlich mitarbeite und das Werden und Wachsen der Stiftung über all die Jahre gut verfolgen, begleiten und stückweise auch mitwirken konnte. Die Arbeit der Stiftung ist inzwischen ein unverzichtbares Angebot für Menschen in Not. Es ist wichtig und ich wünsche es mir sehr, dass die Thüringer Stiftung auch weiterhin beständig im Hilfeprozess mitarbeiten kann für die Familien und werdenden Mütter, die eine Unterstützung dringend brauchen. Rita Welther, Referentin im Caritasverband für das Bistum Erfurt e. V. Zum Jubiläum herzliche Grüße und Glückwünsche aus der OTTO Stadt Magdeburg! Am 25. November vor 20 Jahren habt auch Ihr von Eurer Landesregierung den Auftrag erhalten, dafür Sorge zu tragen, dass Schwangere, Alleinerziehende und Familien – aber insbesondere deren Kinder - ein Stück sorgenfreier in die Zukunft blicken können. (Da Sachsen-Anhalt bekanntlich früher aufsteht, haben wir unser Gründungsjubiläum bereits am 31. März dieses Jahres begangen). Mit etwas unterschiedlichen Voraussetzungen, aber dennoch das gleiche Ziel verfolgend, haben wir seither vielen Menschen Hilfe und Unterstützung geben können. Wohl wissend, dass wir es wahrscheinlich nicht schaffen werden, alle Sorgen und Nöte in Familien zu mildern, sollten wir nicht müde werden, es zumindest zu versuchen. Dafür wünschen wir Euch und uns viel Kraft, Ausdauer, Erfolg und weiterhin „HandinHand“ eine so tolle Zusammenarbeit. Frank Winckler (Geschäftsführer) und das Team der Geschäftsstelle der Stiftung „Familie in Not - Sachsen-Anhalt“ Leistungen der Stiftungen greifen nur dann, wenn keine staatlichen Leistungen zur Verfügung stehen. Die Schwangerschaftsberatungsstelle ist oftmals erste Anlaufstelle bei der Klärung existenzsichernder Sozialrechtsansprüche. Die Mitarbeiter/innen der Schwangerschaftsberatungsstellen sind keine Jurist/inn/en, werden aber in ihrer täglichen Arbeit mit komplexen rechtlichen Fallkonstellationen konfrontiert, insbesondere zum SGB II. Dessen über 50 gesetzlichen Änderungen seit 2005 haben „aus dem ohnehin von Beginn an komplizierten Recht der Grundsicherung für Arbeitsuchende ein schwer zu übersehendes Regelwerk gemacht“ (Jahresbericht 2011 des Landessozialgerichts NRW). Für die betroffenen Schwangeren und jungen Familien sind die diesbezüglichen Entwicklungen von besonderer Relevanz. Birgit Scheibe, Rechtsanwältin, Sozialjuristin für Schwangere im Caritasverband für die Diözese Münster e. V. „Das Herz ist es, das schenkt, die Hände geben nur her.“ Bitte helfen auch Sie! Erfurter Künstler ehrt Stiftung mit einem Bild Der Erfurter Künstler Dokter Molrok alias Michael Ritzmann bereitete der Stiftung eine große Freude. Anlässlich des 20-jährigen Bestehens der Thüringer Stiftung HandinHand überreichte er ein ganz persönliches Geschenk – ein eigens für die Stiftung angefertigtes Bild. In seinem Atelier in der Weimarischen Straße unweit der Geschäftsstelle der Stiftung arbeitet der Künstler vor allem in den Abendstunden an seinen Werken. Meist sind es mehrere Objekte und Bilder gleichzeitig. Neben der Auftragskunst genießt er insbesondere die Arbeit an den freien Werken. Er ist vielseitig - malt, sprüht, emailliert, zimmert und schmiedet. „Ich probiere immer wieder etwas Neues aus. Und wenn ich es gelernt habe, versuche ich das Nächste.“ Besonders mit seinen Emaillearbeiten machte er sich einen Namen. Im letzten Jahr stellte er seine Arbeiten sogar in Tokyo aus. Dieses Jahr erhielt er den Europäischen Künstlerpreis der EuropaUnion. Wir durften Michael Ritzmann als einen Künstler kennenlernen, in dem enorm viel Kreativität und Potenzial steckt, aber auch als einen jungen Mann, der sich seiner Heimat verbunden fühlt und die Arbeit der Stiftung schätzt. Vielen Dank Dokter Molrok! Die Geschäftsstelle – das Herzstück der Stiftung Weit über hunderttausend Anträge auf Unterstützung in schwierigen Lebenssituationen erreichten die Thüringer Stiftung HandinHand in den zurück liegenden 20 Jahren. Genauer gesagt, sie sind in der Geschäftsstelle der Stiftung eingegangen, denn dort werden alle Anträge bearbeitet und entschieden bzw. für die Entscheidungen des Vergabeausschusses vorbereitet. Die objektive Beurteilung steht dabei zunächst an erster Stelle, aber jeder Antrag legt eine individuelle Situation dar, die auch die emotionale Seite der Mitarbeiterinnen in der Geschäftsstelle fordert. Sie waren mit und über Antrag- stellerinnen traurig, wenn mal etwas nicht so gelaufen ist, wie es sein sollte, haben mit ihnen geweint und gelacht, betriebswirtschaftliche Auswertungen erklärt, Anregungen zum Umgang mit Ämtern gegeben, gerne auch einmal den Dank für die Hilfe entgegen genommen und vieles mehr. Die Geschäftsstelle ist nicht nur das Herzstück der Stiftung, weil hier die praktische Arbeit erledigt wird. Es verlangt Einfühlungsvermögen, Verständnis und Herz, um diese verantwortungsvolle Aufgabe zu meistern, hoffentlich noch viele Jahre! 5 Die Stiftung konnte helfen Eine ungewollte Schwangerschaft bringt die Pläne einer Studentin völlig durcheinander. Eine Mutter bittet um einen Fahrkostenzuschuss, eine andere musste mit ihren beiden Kindern vor dem Partner fliehen. Junge Frauen benötigten Hilfe, belegt durch Zahlen, Fotokopien usw. Es sind drei der Anträge auf finanzielle Unterstützung, die in den zurück liegenden Jahren bei der Thüringer Stiftung HandinHand eingingen - nicht spektakulär, jedenfalls nicht auf den ersten Blick. Doch hinter all den Zahlen und Bescheiden stehen drei ganz unterschiedliche Schicksale aus Thüringen (Namen, Alters- und Ortsangaben sind geändert). Pläne müssen manchmal angepasst werden Annika M. steckte mitten im Studium, als sie ihre S c h w a n g e rschaft bemerkte. Das passte gar nicht in ihre Pläne, sie wollte ein Auslandssemester absolvieren. Auch die Beziehung zu ihrem Freund war alles andere als gefestigt. Er lebte 350 km entfernt, würde noch mindestens 3 Jahre studieren. Sie hatten sogar schon über Trennung gesprochen. Sie liebt Kinder, wollte später auch welche, aber jetzt überforderte sie diese Situation. Es kam noch schlimmer. Sie sprach mit ihrem Freund, der war geschockt, wollte, dass sie abtreibt. Doch das kam für Annika nicht in Frage. Das konnte sie nicht, eher würde sie sich von ihm trennen. Aber wie sollte sie alles allein schaffen? Sie fand Verständnis und Zuspruch bei ihrer Familie und den Freunden. Sie ermutigten sie, in eine Schwangerenberatungsstelle zu gehen. Mit der Beraterin sprach die junge Frau ausführlich über ihre Situation. Sie konnte mit dem Baby nicht in der WG Eine schier unüberwindliche Strecke 140 Kilometer liegen zwischen einer Mutter und ihrem schwerstkranken Kind. Für Angelika (38) ist das eine schier unüberwindliche Strecke, denn es fehlt ihr schlicht am Fahrgeld. Anfang des Jahres stellten die Ärzte bei ihrem Sohn Benjamin (12) Leukämie fest. Seitdem liegt der Junge in der Klinik in Erfurt. So weit weg von zu Hause. Kein Klassenkamerad, kein Fußballkumpel kann ihn besuchen. Die einzige Verbindung zur alten, zur gesunden Welt ist die Mutter. Jeden zweiten Tag fährt sie ein Bekannter ins Klinikum. Eine Zugfahrt ist für die zweifache Mutter zu beschwerlich geworden, denn sie erwartet ihr drittes Kind, ist im siebten Monat schwanger. Zu Hause passt eine Nachbarin auf Tochter Luise (8) auf, solange Angelika in der Klinik ist. Ohne diese hilfsbereiten Menschen wäre es gar nicht zu schaffen. Nur sporadisch kann sie ihrem Fahrer Benzingeld zahlen, denn Angelika ist geschieden und arbeitslos. Unterhalt für die Kinder zahlt der Vater nicht. Die Alleinerziehende und ihre Kinder leben von ALG II. Da bleibt kein Cent übrig. Zurzeit bekommt Benjamin Chemotherapie, er wartet auf einen Knochenmarkspender. Wann der gefunden wird, kann niemand sagen. Natürlich hofft die Mutter jeden Tag, jede Nacht, dass irgendwo auf der Welt jemand lebt, der Benjamin helfen kann. Bis dahin muss sie weiter von Sonneberg nach Erfurt fahren - hin und zurück 280 Kilometer. Der jungen Frau ging das Geld aus und den Bekannten immer nur zu vertrösten, war auch nicht länger tragbar. Die ganze Situation macht Angelika ziemlich fertig. Auch die sachlichen, manchmal herzlos wirkenden Behördenschreiben bringen sie oft an den Rand der Verzweiflung. Weil „ …diese Leistungen nicht vom Leistungsbereich des SGB II erfasst sind …“ lehnt das Jobcenter eine Hilfe ab. Auch die Entscheidung über die Kostenübernahme durch die Krankenkasse steht noch immer aus. So reichte Angelika über die pro familia einen Antrag auf Fahrkostenhilfe bei der Thüringer Stiftung HandinHand ein. Eine Woche später entschied der Vergabeausschuss der Stiftung, dafür einen Zuschuss zu gewähren, um der jungen Frau wenigstens diese Sorge zu nehmen. Flucht mit den Kindern Michaela K. lebte mit ihrem Partner, der 3-jährigen Hanna und dem 4-jährigen Paul in Bielefeld. Die Beziehung war durch die Belastungen des Alltags gezeichnet. Die Kinder forderten viel Aufmerksamkeit. Trotzdem versuchte Michaela möglichst viel zu unternehmen, Kontakte zu anderen Eltern zu knüpfen. Ihr Partner war schon immer eifersüchtig, doch bisher hielt sich das noch in Grenzen. Vor vier Monaten drehte er jedoch völlig durch. Er machte ihr Vorwürfe, wollte wissen, mit wem sie sich so trifft. Er bedrohte Michaela mit einem Messer. Sie konnte sich losreißen und zur Nachbarin flüchten. Von dort rief sie die Polizei. Es war furchtbar, die Kinder weinten, Geschrei, Angst, Verzweiflung. Die Polizei entschied, dass Michaela mit den Kindern in der Wohnung bleiben kann. In den nächsten beiden Tagen durfte sich der Partner nicht nähern. Völlig verzweifelt rief die junge Frau ihren Vater in Eisenach an und bat ihn, sie abzuholen. Die wichtigsten Dinge packte sie innerhalb weniger Stunden zusammen, Kleidung, ein bisschen Spielzeug und einige Unterlagen. Bevor es Morgen wurde, saß Michaela mit ihren Kindern im Auto des Vaters auf dem Weg nach Eisenach. Bei ihren Eltern waren sie sicher, doch alles brach über ihr zusammen. Sie stand vor dem Nichts. Was sollte geschehen? Sie konnten nicht lange bei den Eltern in der kleinen Wohnung bleiben. Wo sollten sie hin? Der Partner war zu keinem Gespräch bereit, tauschte die Schlüssel der Woh- es in der WG. In der Beratungsstelle der Diakonie erfuhr sie von der Hilfemöglichkeit der Thüringer Stiftung HandinHand. Neben der Erstausstattung für ihr Baby erhielt sie von der Stiftung auch Geld für eine Waschmaschine und für Küchenmöbel. Ihr war eine große Sorge genommen. Endlich konnte sie sich auch über die Schwangerschaft freuen. Dass die kommende Zeit viel Disziplin und Organisationstalent von ihr verlangen würde, war ihr bewusst. Doch neben der Angst überwiegt inzwischen die Freude über diese Herausforderung. wohnen bleiben. Es gab so vieles, was geklärt werden musste. Sie entschied sich, das Studium nur kurz zu unterbrechen. Mit Hilfe ihrer Eltern und der Kinderbetreuung an der Uni würde sie die Endphase des Studiums schaffen. Schnell fand sie eine geeignete Wohnung in der Nähe ihrer WG, so dass sie auch auf die Hilfe ihrer Freunde zurückgreifen konnte. Viele Einrichtungsgegenstände bekam sie geschenkt oder konnte sie von Flohmärkten besorgen. Aber es fehlte noch an wesentlichen Dingen. Darüber musste sie sich vorher keine Gedanken machen, denn die gab nung aus, zahlte nichts für die Kinder. Selbst Kinderzimmermöbel und Spielzeug wollte er nicht herausgeben. Inzwischen läuft alles über einen Anwalt. Die junge Frau suchte sich eine Wohnung. Sie beantragte Kindergartenplätze, denn es musste allein der Kinder wegen wieder Normalität einziehen. Ihre Eltern standen ihr zur Seite, haben die Kinder betreut, sind Wege gegangen, wenn sie am Ende war und haben ihr den Termin in der Beratungsstelle geholt. Dort konnte sie über ihre Erlebnisse sprechen, ihre Ängste und Sorgen schildern und einen Antrag auf Unterstützung für die Wohnungseinrichtung an die Thüringer Stiftung HandinHand stellen. Diese Hilfe war eine große Entlastung. Michaela konnte sich und ihren Kindern ein neues Zuhause aufbauen und damit nach diesen traumatischen Erfahrungen einen Ort der Geborgenheit schaffen. Danke für die Hilfe ... Ich danke Ihnen und der Bundesstiftung „Mutter und Kind – Schutz des ungeborenen Lebens“ für die schnelle und verlässliche, finanzielle Hilfe. Ich kann nun weitaus entspannter den weiteren Verlauf der Schwangerschaft bestreiten. ... Melanie Gronemeyer … Ohne Ihre liebevolle Hilfe wäre uns der „Neustart“ in ein normales Familienleben nicht gelungen. Vielen Dank! Constanze Kretzschmar … Im Namen von Magalie und vielen anderen Kindern mit Behinderungen, die von Ihnen Hilfen erfahren - DANKE. … Sie haben uns als Familie mit ihrer Unterstützung sehr glücklich gemacht. Familie Wegler … Es tut gut zu wissen, dass man mit seinen Problemen nicht immer alleine ist. Diese neu gewonnene Erfahrung berührt mich sehr nachhaltig. ... Dagmar Mieth Danke sag‘ ich allen Lieben, die mir Glückwünsche geschrieben, mich auf dieser Welt empfingen mit tausend wunderbaren Dingen. Hose, Handtuch, Kuschelbär und noch vieles Schöne mehr, was das Babyherz begehrt, habt Ihr alles mir beschert. Deshalb ließ ich, um Euch zu grüßen, dieses Foto von mir schießen. Nochmals sag‘ ich DANKESCHÖN und hoffe auf ein Wiedersehen. anonym zur Geburt einer Tochter ... Dass wir der Geburt unseres kleinen Sohnes Konstantin entspannt entgegen schauen konnten, haben wir nicht zuletzt auch Euch zu verdanken. Katrin Flechsig und Wladimir Schulz 6 Zwei Monster und viele, viele Kinder! lange und wir wussten, dass die Reise ins Theater Waidspeicher führen soll denn dort lernt man Puppentheater lieben! Die Idee war geboren. Als wir das erste Mal über unser Jubiläum sprachen, waren wir uns sofort einig, dass wir gern irgendetwas Tolles für Kinder machen wollten. Schließlich sind es Thüringens Kinder mit ihren Familien, denen wir uns als Stiftung verschrieben haben. Es dauerte gar nicht Thüringer Stiftung HandinHand – lich mit Happy End. Eine sehr lehrreiche Geschichte, die nicht nur den Kindern, sondern auch den Erwachsenen gefiel. Am 6. und 7. November 2012 standen dann „Zwei Monster“ auf dem Programm - Kultur, Spaß und Kinderlachen! Die beiden Nachmittage waren ein Riesenerfolg. Insgesamt durften wir fast 200 begeisterte Theaterbesucher begrüßen. Das Stück nach dem Buch von David McKee sorgte für Superstimmung. Auf unterhaltsame Art und Weise wurde das Thema Streit und Missverständnisse dargestellt - natür- Doch das war nicht genug. Alle Kinder erhielten ein kleines Präsent der Stiftung, denn alle sollten sich ein wenig als Geburtstagskinder fühlen. Und zum Abschluss ließen wir gemeinsam viele orange Luftballons in den Himmel steigen, an denen liebevoll gestaltete Karten der Kinder hingen. Das war eine Freude! Nun hoffen wir sehr, dass sich neben Anträgen und anderer Geschäftspost auch diese hübschen Postkarten in unseren Briefkasten verirren. Abwarten! GESCHÄFTSSTELLE FÜR IHRE SPENDE IMPRESSUM Linderbacher Weg 30 Sparkasse Mittelthüringen Herausgeber: 99099 Erfurt BLZ Thüringer Stiftung HandinHand – Telefon: 0361/ 442010 Kto.-Nr. 130000043 Lina (4 Jahre) über das Theaterstück: „Das war toll. Mir haben die Monster ganz gut gefallen. Ich habe sogar vorn getanzt. Am besten war das blaue Monster, weil es immer gepupst hat.“ Hilfe für Kinder, Schwangere und Familien in Not 820 510 00 Hilfe für Kinder, Schwangere und Familien in Not Fax: 0361/ 4420115 Gestaltung/Herstellung: Mail: info@ts-handinhand.de Werbeagentur kartinka GmbH & Co. KG www.thueringer-stiftung-handinhand.de www.kartinka.de Waagerecht: Druck: 2. Sitz der Geschäftsstelle der Stiftung Rätselspaß 4. Transferzahlung für Familien mit kleinen Kindern 7. KFZ-Zeichen Hildburghausen 9. Hausgemeinschaft 10. Abk. Sozialgesetzbuch 11. derzeitige Vorsitzende des Stiftungsrates 13. helfende Ansprech- und Kooperationspartner 15. Alter der Stiftung 16. Stadt und Fluss in Thüringen 17. Entscheidungsgremium der Stiftung 18. Abk. Bankleitzahl 21. Teil der Klinikausstattung 24. amtl. Bescheinigung d. Geburt 26. ein Stiftungszweck 27. thür.: zustimmen Senkrecht: 1. thür. Universitätsstadt 3. Slogan der Stiftung („typisch …“) 5. Transportmittel für Babys 6. Ausweis für Schwangerschaft 8. Sitz der Bundesstiftung „Mutter und Kind“ 10. Unterstützungsmöglichkeit 12. Beruhigungssauger 14. thür. Stadt 18. Abk. Bedarfsgemeinschaft 19. beliebter Mädchenvorname 20. Abk. zum Beispiel 22. Abk. täglich 23. engl.: geboren 25. ungefähr Lösungswort: