Rede Dr. Thomas A. Kagermeier

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Rede Dr. Thomas A. Kagermeier
(Es gilt das gesprochene Wort)
Bilanzpressekonferenz 2014
30. Juni 2014, ADAC Zentrale München
Dr. Thomas A. Kagermeier, Geschäftsführer Finanzen, IT & Services
Auch ich begrüße Sie herzlich zu unserer Bilanzpressekonferenz. Ich werde Sie nachfolgend
ausführlich mit den aktuellen wirtschaftlichen Kennzahlen des ADAC vertraut machen. Um Ihnen eine
Einordnung und Übersicht zu geben, von welchen Zahlen wir hier sprechen sehen Sie anbei das
vollständige Organigramm des ADAC e.V. mit sämtlichen Tochter- und Enkelgesellschaften. Sie
finden darin auch die klare Bündelung der betriebswirtschaftlichen Einheiten unter der ADAC
Beteiligungs- und Wirtschaftsdienst GmbH – übrigens bereits seit 1981 so klar abgegrenzt und
zusammengefasst. Davon getrennt und direkt beim ADAC e.V. angesiedelt sind die gemeinnützigen
Tochtergesellschaften: die ADAC Luftrettung gGmbH, die ADAC Stiftung Gelber Engel gGmbH und
darüber hinaus die ADAC Stiftung Sport. Diese genannten sind auch die Einheiten, auf die ich im
Folgenden vorstellen und eingehen werde. Das Organigramm finden Sie im Übrigen wie alles andere
auch online.
Bevor wir in die Jahresabschlüsse selbst einsteigen, erlauben Sie mir darzustellen, wie sich die
Beiträge unserer mehr als 18 Millionen Mitglieder zusammensetzen und wie wir diese verwendet
haben.
Zusammensetzung und Verwendung der Mitgliederbeiträge 2013
des ADAC e.V., München.
Wir hatten zum Jahresende 2013 die Zahl unserer Mitglieder um rund 528.000 Personen auf
insgesamt 18,94 Millionen ADAC-Mitglieder steigern können. Das entspricht einem Plus von 2,9
Prozent. Dank dieses Zuwachses haben sich die Gesamterträge aus Mitgliederbeiträgen von 1,02 auf
knapp 1,05 Milliarden Euro erhöht. Der Beitragsanteil für die Regionalclubs beträgt gemäß unserer
Satzung 37 Prozent. Wenn Sie zudem die Prämien für Plus-Mitgliedschaft und Unterwegs-Schutz
abziehen, verblieben im vergangenen Jahr beim ADAC e.V. Mitgliederbeiträge in Höhe von 434,3
Millionen Euro, die uns für Leistungen an unsere Mitglieder zur Verfügung standen. Das waren knapp
10 Millionen Euro mehr als im Vorjahr.
Wie haben wir im ADAC e.V. diese Erträge verwendet?
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Rund 270 [269,2] Millionen Euro haben wir für direkte Hilfeleistungen wie Pannenhilfe,
Luftrettung oder Krankenrücktransport ausgegeben. Damit haben wir 2013 knapp 16 [15,9]
Millionen Euro oder 6,3 Prozent mehr als im Vorjahr für Hilfeleistungen ausgegeben.
Hauptgründe dafür waren vor allem Kostensteigerungen für den Betrieb der Pannen- und
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Unfallhilfe sowie der Notrufzentralen. Mehr als vier Millionen Mal waren unsere Pannenhelfer
2013 im Einsatz – Herr Asgari hat Ihnen eben darüber berichtet.
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62,2 Millionen Euro haben wir für Mitgliederservice verwendet (+0,6 Millionen Euro).
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79,5 Millionen Euro sind in die zahlreichen Informations-Aktivitäten für unsere Mitglieder
geflossen, u.a. unser Clubmagazin ADAC Motorwelt oder die zahlreichen unterschiedlichen
ADAC TourSets (+5,1 Millionen Euro).
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In die Unterstützung des Sports, insbesondere in der Breite und bei der Nachwuchsförderung,
flossen 5,5 Millionen Euro, ein kleines Plus von 0,4 Millionen Euro.
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Und schließlich haben wir 14,2 Millionen Euro für Verwaltung und Öffentlichkeitsarbeit
ausgegeben, was einem Plus von 1,7 Millionen Euro entspricht
Am Ende des Jahres verblieb nach Erbringung all dieser Leistungen ein positives Ergebnis von 3,7
Millionen Euro – das sind 13,8 Millionen Euro weniger als im Vorjahr. Dieser Anteil aus den
Mitgliederbeiträgen erhöhte letztendlich entsprechend das Vereinsvermögen.
Jahresabschluss 2013 ADAC e.V., München
Wie stellen sich diese Leistungsdaten in der Gewinn- und Verlustrechnung des ADAC e.V. damit dar?
Zu den Mitgliederbeiträgen addieren sich bei uns in der Zentrale noch sonstige betriebliche Erträge in
Höhe von 291,3 Millionen Euro. Sie stammen in der Hauptsache aus der Leistungsverrechnung mit
Tochtergesellschaften, Zuschüssen und Kostenerstattungen der Regionalclubs. Insgesamt haben wir
2013 damit Gesamterträge in Höhe von 949,8 Millionen Euro verbucht; das sind 31,9 Millionen mehr
als im Vorjahr. Der Jahresüberschuss sank in Folge von gestiegenen betrieblichen Aufwendungen
und auch einem niedrigeren Finanzergebnis von 25,0 Millionen auf 4,6 Millionen Euro. Zu diesem
Rückgang hat auch eine höhere steuerliche Belastung durch Ertragssteuern und latente Steuern in
2013 beigetragen. Diesen Jahresüberschuss haben wir vollständig dem Eigenkapital zugeführt.
Kommen wir damit zur Bilanz des ADAC e.V.: Die Bilanzsumme hat sich im abgelaufenen
Geschäftsjahr auf 2,34 Milliarden Euro und damit um rund 183 Millionen Euro erhöht. Dieser Anstieg
entfällt – wie Sie sehen – auf der Aktivseite ganz überwiegend auf das Anlagevermögen des Vereins,
auf der Passivseite leider auf die angestiegenen Rückstellungen und Verbindlichkeiten. Das
Eigenkapital selbst beträgt unverändert rund 1,1 Milliarden Euro.
Wie haben wir dieses Anlagevermögen investiert? Seit jeher verfolgt der ADAC e.V. eine sehr
konservative und risikoarme Anlagestrategie bei der Verwaltung des Vereinsvermögens. Der ganze
überwiegende Teil unserer Mittel steckt in festverzinslichen Wertpapieren – insbesondere in Form von
Pfandbriefen, soliden Staatsanleihen sowie einlagegesicherten Schuldscheindarlehen, die wir ganz
überwiegend jeweils bis zur Endfälligkeit halten. Also kein Trading, aktives Handeln oder riskante
Anlageformen für unsere Mitgliedergelder. Weitere 325 Millionen Euro sind – ebenfalls langfristig – in
wertbeständige Immobilien investiert. Sicherlich eine sehr risikoarme Anlagestrategie, mit der wir sehr
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gut durch die Finanzmarktkrise der letzten Jahre gekommen sind – im Gegensatz zu anderen
Unternehmen oder Institutionen.
Sie fragen sich mit Blick auf diese solide Eigenkapital-Ausstattung sicher, warum der ADAC e.V. ein
Vermögen in dieser Höhe benötigt? Die Antwort gebe ich Ihnen gerne: Wir haben gemäß Satzung von
unseren Mitgliedern langfristig den Auftrag erhalten, unsere versprochenen Leistungen auf hohem
Niveau zu erbringen. Dafür sind umfangreiche Investitionen notwendig: im Bereich unserer GelbenEngel-Fahrzeuge, unserer Hubschrauberflotte oder in der IT. Diese umfangreichen Ausgaben können
wir nicht aus den laufenden Einnahmen stemmen und haben entsprechend vorgesorgt. Gleichzeitig
wollen wir trotz der zu erwartenden steigenden Kosten und zu erwartenden, weiter rückläufigen
Kapitalanlageerträgen die Beiträge nach der gerade erfolgten Beitragserhöhung in diesem Jahr – im
übrigen die erste seit 10 Jahren – wieder für eine längere Periode konstant lassen. Daher braucht der
ADAC e.V. ein solch solides Polster, um auch in die Zukunft auf sicheren Beinen zu stehen und
unsere Leistungen weiter auf dem gewohnt hohen Niveau liefern zu können. Zumal sich die absoluten
Zahlen recht schnell relativieren, wenn Sie beispielsweise sehen, dass der ADAC e.V. gerade mal
etwas mehr als einen Jahresbeitrag seiner Mitglieder als Eigenkapital vorhält. Eine Empfehlung im
Übrigen, die uns schon die ADAC Gründerväter mitgegeben haben. Und an die wir uns auch halten
wollen.
Meine Damen und Herren,
der ADAC e.V. ist rechtlich seit jeher ein Idealverein, er war nie gemeinnützig. Das bedeutet, er darf
auch kommerzielle Wirtschaftsinteressen wahrnehmen. Diese sind beim Club seit 33 Jahren aus dem
Verein ausgegliedert und unter dem Dach der ADAC Beteiligungs- und Wirtschaftsdienst GmbH
gebündelt. Sie nimmt damit eine übergeordnete Holding-Funktion für die insgesamt 37 Tochter- bzw.
Beteiligungsunternehmen wahr und ist rechtlich vom Verein klar getrennt. Auch die Überschüsse aus
den wirtschaftlichen Aktivitäten kommen letztlich den Vereinsmitgliedern zugute und sichern langfristig
die Leistungsfähigkeit der Kernleistungen des ADAC e.V.
Falls Sie mehr über die Tochtergesellschaften und Beteiligungen des ADAC e.V. wissen wollen: diese
sind im Internet unter adac.de aufgelistet – gemäß HGB mit Kapitalanteil, Jahresergebnis und ihrem
jeweiligen Eigenkapital. Im übrigen finden Sie die nach HGB aufgestellten und von einem
Wirtschaftsprüfer testierten Bilanzen und Gewinn- und Verlustrechnungen der vorgestellten Einheiten
dort zum Download.
Ich möchte Ihnen nachfolgend den Konzernjahresabschluss 2013 der ADAC Beteiligungs- und
Wirtschaftsdienst GmbH erläutern:
Die ADAC Beteiligungs- und Wirtschaftsdienst GmbH hält und verwaltet unsere Beteiligungen an
Wirtschaftsunternehmen und trennt damit den kommerziellen Teil unserer Aktivitäten klar rechtlich
vom Verein. Der wirtschaftliche Erfolg dieser Gruppe wiederum kommt letztendlich den ADAC
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Mitgliedern zugute und stellt so den oben schon erwähnten Anspruch einer dauerhaften
Leistungserbringung auf hohem Niveau sicher.
Insgesamt haben diese Gesellschaften ihre Umsatzerlöse und sonstige betriebliche Erträge um 60
Millionen Euro auf 1,09 Milliarden Euro im abgelaufenen Jahr gesteigert. Woher kommen diese
Umsätze und welche Bereiche haben dazu beigetragen? Über 700 Millionen Euro dieser Umsätze
stammen von unseren Versicherungsgesellschaften, weitere 100 Millionen Euro aus dem
Zeitschriften- und Buchgeschäft und weitere knapp 90 Millionen Euro aus dem Bereich
Luftfahrzeugwartung, -vertrieb und -vermietung.
Das Ergebnis unserer Aktivitäten konnte auf 119,2 Millionen Euro im abgelaufenen Jahr gesteigert
werden und lag damit deutlich über dem Vorjahr (2012: 84,9 Millionen). Wesentlich haben dabei
ebenfalls die Ergebnisbeiträge der Versicherungsgesellschaften beigetragen.
Meine Kollegin Marion Ebentheuer, die in der Geschäftsführung den Bereich Versicherungen,
Finanzdienstleistungen und Autovermietung verantwortet, gibt Ihnen nachfolgend weitere Einblicke in
die
Entwicklung
dieser
wesentlichen
Wirtschaftsdienst
GmbH:
der
Tochtergesellschaften
ADAC-Schutzbrief
der
ADAC
Versicherungs-AG,
der
Beteiligungs-
und
ADAC-Rechtsschutz
Versicherungs-AG sowie der ADAC Finanzdienste GmbH.
[Ausführungen von Marion Ebentheuer – siehe separates Dokument]
Lassen Sie mich damit noch kurz zur Bilanz der ADAC Beteiligungs- und Wirtschaftsdienst-Gruppe
kommen: Das Eigenkapital wuchs aufgrund des zitierten Jahresüberschusses auf 824,2 Millionen
Euro (Vorjahr 704,9 Millionen Euro). Insgesamt belief sich die Bilanzsumme auf 1,77 Milliarden Euro
(Vorjahr 1,62 Milliarden Euro) bei einer weitgehend unveränderten Vermögenslage.
Damit zur gesamtgesellschaftlichen Arbeit des ADAC mit seinen gemeinnützigen Einheiten.
Die Crews der gemeinnützigen ADAC Luftrettung gGmbH starteten im vergangenen Jahr – wie
vorhin erwähnt – zu 50.986 Einsätzen (Vorjahr 49.243). Dadurch stieg der Umsatz auf 82,3 Millionen
Euro; das entspricht einem Plus von 7,5 Prozent. Die Summe der Aufwendungen erhöhte sich von
81,6 Millionen auf 85,7 Millionen Euro. Das finanzielle Engagement des ADAC für die Allgemeinheit
summiert sich im Bereich Luftrettung seit 1980 auf rund 295 Millionen Euro. Wir erwarten in den
nächsten
Jahren
erheblichen
Investitionsaufwand
zur
notwendigen
Modernisierung
unserer
Flugzeugflotte. Aber gerade für solche Fälle ist das Vereinsvermögen wie dargestellt auch da.
Die gemeinnützige GmbH ADAC Stiftung „Gelber Engel“ unterstützt unter anderem Unfallopfer, die
dauerhaft auf fremde Hilfe angewiesen sind. Daneben ist sie präventiv im Bereich Verkehrserziehung
tätig: Beispielsweise haben wir 2013 wieder rund 770.000 Sicherheitswesten an Schulanfänger
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verteilt; in diesem Jahr werden es genauso viele sein. 2013 wendete die Stiftung insgesamt 2,7
Millionen Euro für ihre gemeinnützigen Leistungen auf.
Die ADAC Stiftung Sport fördert die Sicherheit im Motorsport, unterstützt schwer verunfallte
Amateursportler und insbesondere auch gezielt junge Talente, um ihnen bei der ihrer sportlichen
Entwicklung behilflich zu sein. Die Ausgaben dafür beliefen sich 2013 auf rund 412.000 Euro.
Meine Damen und Herren, das war ein kurzer aber hoffentlich aufklärender Überblick über den ADAC
und wesentliche Einheiten.
Klaus-Peter Reimer, ADAC Vizepräsident für Finanzen, wird Sie nunmehr über die wichtigsten
Kennzahlen der 18 Regionalclubs informieren.
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