Haarschnitt Basics
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Haarschnitt Basics
Fachbereich Körperpflege Haarschnitt Basics Abb. 1 © Becker, Butz, Füsfa, Gehrig 2014 Inhaltsverzeichnis: Merkmale einer Frisur .................................................................................................. 3 Grundlinie ................................................................................................................. 3 Umriss & Form .......................................................................................................... 3 Textur ....................................................................................................................... 4 Strukturgrafik der Basishaarschnitte ............................................................................ 5 Kompakte Form ........................................................................................................ 5 Graduierte Form ....................................................................................................... 5 Ansteigend-gestufte Form (Erweiternd verlaufende Stufung) .................................. 6 Einheitlich-gestufte Form (Uniforme Stufung) .......................................................... 6 Abteilungen .................................................................................................................. 7 Führungslinien ............................................................................................................. 8 Kämm- bzw. Schneidewinkel ....................................................................................... 9 Fachwörterverzeichnis ............................................................................................... 11 Abbildungsverzeichnis ............................................................................................... 12 Literaturverzeichnis: ................................................................................................... 12 © Becker, Butz, Füsfa, Gehrig 2014 2 Merkmale einer Frisur Ein Haarschnitt setzt sich aus den verschiedenen Designelementen und der Grundlinie zusammen. Bei den Designelementen ist auf die Form, die Textur und die Struktur zu achten. Grundlinie Die Grundlinie kann horizontal, vertikal, diagonal, konkav und konvex sein. Umriss & Form Zu unterscheiden sind der Umriss und die 3D-Form. Der Umriss ist die zwei-dimensionale, flächige Darstellung der Form. Er wird durch die äußere Begrenzungslinie der Silhouette bestimmt und besteht aus der Länge und Breite. Mögliche Umrisse sind Quadrat, Rechteck, Dreieck, Kreis oder Oval. Abb. 2 Abb. 3 Abb. 4 Abb. 5 Abb. 6 Beim Gestalten einer Frisur ist es wichtig die Dreidimensionalität zu beachten und nicht nur die frontale Ansicht. Diese können in Form von einem Würfel, Quader, Kugel und Pyramide vorkommen. Abb. 7 Seite 3 © Becker, Butz, Füsfa, Gehrig 2014 3 Textur Die Textur ist die Oberfläche der Frisur, die man sehen aber auch fühlen kann. Diese kann aktiviert, inaktiviert oder aber auch eine Kombination aus beidem darstellen. Aktivierte Textur: Bei einer aktivierten Textur ist die Oberfläche der Frisur aufgelockert, was durch kurze gestufte oder gelockte Deckhaare zu Stande kommt. Hierbei wird das auftreffende Licht gestreut reflektiert und lässt damit die Frisur optisch lebendig erscheinen. Inaktivierte Textur: Kombination: Bei der inaktivierten Textur ist die Oberfläche der Frisur glatt und ohne Bewegung. Man spricht auch von einer ruhigen Textur. Diese glatte, geschlossene Oberfläche findet man bei der kompakten Form mit glatten Deckhaaren. Die glatte Oberfläche des Deckhaares und die graduierte aufgelockerte Stufung im unteren Bereich bilden eine Kombination aus beiden und findet man zum Beispiel bei graduierten Bob Varianten. Abb. 8 Seite 4 4 © Becker, Butz, Füsfa, Gehrig 2014 Strukturgrafik der Basishaarschnitte Es gibt vier grundlegende Basishaarschnitte, welche allein oder in Kombination alle Frisurenvarianten ermöglichen. Kompakte Form Die kompakte Form hat eine Längensteigerung die vom Konturenbereich (beispielsweise Nacken) zum Deckhaar zunimmt. Diese Längen fallen auf eine Ebene und ergeben eine ungebrochene inaktivierte Oberflächentextur. Das Gesamtgewicht der Frisur liegt auf der Grundlinie. Abb. 9 Graduierte Form Die graduierte Form hat eine Längensteigerung die vom Deckhaar zum Konturenbereich abnimmt. Dies ergibt eine Kombination aus aktivierter Textur im Konturenbereich und inaktivierter Textur im Deckhaar. Das Gewicht der graduierten Form liegt oberhalb der Basislinie. Abb. 10 Seite 5 © Becker, Butz, Füsfa, Gehrig5 2014 Ansteigend-gestufte Form (Erweiternd verlaufende Stufung) Die ansteigend gestufte Form hat Längenzunahme vom Deckhaar Konturenbereich und ergibt Kombination aus aktivierter inaktivierter Textur, ohne sichtbares Gewicht. eine zum eine und ein Abb. 11 Einheitlich-gestufte Form (Uniforme Stufung) Die einheitlich gestufte Form hat im ganzen Design einheitliche Längen und kein erkennbares Gewicht. Die Längen verteilen sich gleich-mäßig über die Kopfform und bringen eine völlig aktivierte Textur. Abb. 12 Seite 6 6 © Becker, Butz, Füsfa, Gehrig 2014 Abteilungen Zu Beginn eines Haarschnittes wird der Kopf in verschiedene Sektionen aufgeteilt. Mit Hilfe der A- und B-Achse kann eine gleichmäßige Einteilung gewährleistet werden. Abb. 13 Um dann einen Haarschnitt zu erstellen, werden Abteillinien zur Unterteilung der einzelnen Partien des Kopfes genutzt. Sie können entweder für den ganzen Kopf einheitlich sein oder aber von Partie zu Partie unterschiedlich. Dabei verlaufen sie entweder parallel zu der für diesen Bereich gültigen Grundlinie der Frisur oder im rechten Winkel zu der Grundlinie und somit parallel zur Führungslinie. Abb. 14 7 Seite 7 © Becker, Butz, Füsfa, Gehrig 2014 Auch hier gibt es wieder unterschiedliche Arten abzuteilen: Abb. 15 Führungslinien Der Haarschnitt orientiert sich an der Führungslinie und diese gibt für die weiteren Passes die Haarlänge vor. Zu unterscheiden sind die mobile und stationäre Führungslinie. Stationäre Führungslinie Die stationäre Führungslinie ist eine konstante, stabile Leitlänge einer Partie auf die alle anderen Abteilungen innerhalb der Partie hingezogen werden. Dadurch entsteht eine Längenzunahme von der Leitlinie weg. 8 Seite 8 © Becker, Butz, Füsfa, Gehrig 2014 Mobile Führungslinie Die mobile Führungslinie dahingegen ist variabel / veränderlich und wandert mit den einzelnen Abteilungen mit. Sie kann für eine einheitliche Länge innerhalb der Haarpartie genutzt werden, oder auch für eine Längenzu- oder abnahme. Kämm- bzw. Schneidewinkel Der Kämmwinkel ergibt sich aus der Richtung, in der das abgeteilte Passee gekämmt wird. Der Schneidewinkel wiederum ergibt sich aus der Hand- bzw. Fingerhaltung. Bei der Erstellung eines Haarschnittes kann je nach Frisurenwunsch entweder mit einem oder mit verschiedenen Schneidewinkel gearbeitet werden. Je größer der Schneidewinkel, desto größer sind die Längenunterschiede und somit die Stufung innerhalb des Passees und der Partie. In einer Schnittbeschreibung wird der Schneidewinkel durch die Führungslinie angegeben. Schneidewinkel zwischen -30° und 0° Alle Schneidewinkel unter 0° werden dadurch erzielt, dass die Haarsträhne entweder zum Kopf hingezogen oder aber bei vertikaler Abteilung nach unten hin überzogen wird. Das Ergebnis ist ein weicher Fall der Frisur nach innen. Schneidewinkel bei 0° (z.B. kompakte Form) Bei einem Schneidewinkel von 0° wird die Haarsträhne nicht vom Kopf abgewinkelt, sondern liegt am Kopf an. Dementsprechend werden alle Haare auf eine Grundlänge geschnitten. Hierbei ist das Deckhaar am längsten und bildet im natürlichen Fall mit allen anderen Haaren eine kompakte Grundlinie. 9 Seite 9 © Becker, Butz, Füsfa, Gehrig 2014 Schneidewinkel zwischen 0° und 45° (z.B. graduierte Form) Bei einem Schneidewinkel von 0° bis 45° werden leichte Stufungen oder leichte Graduationen erzielt. Die Längenunterschiede sind gering und nur in den äußeren Spitzen wahrnehmbar. Bei einem solchen Haarschnitt ist das Deckhaar länger als das Konturenhaar. Schneidewinkel zwischen 45° und 90° (z.B. Kurzhaarschnitt) Sämtliche Schneidewinkel zwischen 45° und 90° stellen einen hohen Scheidewinkel dar. Auch hier bleibt das Deckhaar des Haarschnitts länger als das Konturenhaar, die Stufung im natürlichen Fall wird größer. Schneidewinkel von 90° (z.B. einheitlich gestufte Form ! mobil) Bei einem Schneidewinkel von genau 90° wird die Haarsträhne im rechten Winkel zu Kopfrundung gehalten und gekürzt. Die Haare sind dadurch überall in der so geschnittenen Haarpartie gleich lang und man spricht von einer uniformen Stufung. Schneidewinkel größer als 90° (z.B. ansteigend gestufte Form ! stationär) Schneidewinkel von über 90° werden erzielt, wenn die Haarsträhne nach oben hin überzogen wird. Damit wird eine extreme Stufung erzielt, mit großen Längenenterschieden. Das Deckhaar ist sowohl beim Schnitt, als auch im natürlichen Fall kürzer als das Konturenhaar. Die Stärke der Stufung kann auch hier wieder mit dem Grad des Schneidewinkels variiert werden. Abb. 16 10 10 Seite © Becker, Butz, Füsfa, Gehrig 2014 Fachwörterverzeichnis Atlasknochen (Hinterhauptsbein) A-Achse B-Achse Hutlinie / C-Achse Kreuzscheitel Kontur Deckhaarbereich Stirnpartie Oberkopfbereich Wirbelbereich Hinterkopfpartie Nackenpartie Seitenpartie Passee Frisurenkontur Horizontal Vertikal Diagonal Konkav Konvex Natürlicher Fall Effilieren Modellieren Slicen Pointen Übergang von der Halswirbelsäule zum Schädel Scheitel von Stirnmitte zur Nackenmitte Scheitel von Ohr zur Ohr, teilt den Kopf in Vorder- und Hinterkopfbereich Weitester Umfang des Kopfes A-Achse und B-Achse Natürliche Haarwuchsgrenze Haarbereich oberhalb der Hutlinie, Stirn, Oberkopf- und Wirbelpartie Vorderster Teil des Oberkopfes Zwischen Stirn- und Wirbelpartie Zwischen Oberkopf und Hinterkopf Zwischen Wirbel- und Hinterkopfpartie Unterster Teil des Hinterkopfes Seitenbereich über den Ohren Abteilung des Haares Grenzlinie zwischen Frisur und Gesicht waagerecht senkrecht Schräg Bogenförmig mit Innenwölbung (Haare werden zur Seite hin länger) Bogenförmig mit Außenwölbung (Haare werden zu den Seiten hin kürzer) Der Fall der Haare, bedingt durch die Schwerkraft und den Haarfall Verringerung um 30% Verringerung um 50% Haarfülle wird verringert, indem die Scheuesfre/Messer in Passees verlaufend, an der Haarsträhne entlang geführt wird Haarfülle wird verringert, indem mit der Schere an unterschiedlichen Stellen in das Passee im 90° Winkel hineingeschnitten wird 11 Seite 11 © Becker, Butz, Füsfa, Gehrig 2014 Abbildungsverzeichnis Abb. 1: http://www.haarblog.de/wp-content/uploads/2013/09/haare-blond-braun-schere-620x350.jpg Abb. 2: http://media.traumhochzeit.com/Artikelbilder/Welche-Gesichtsform-hast-du/3/235/14/320x240/Picture-caption.jpg Abb. 3: http://www.cosmopolitan.de/beauty/haare-und-styling/a-56050/frisuren-mittellang-styles-derstars.html Abb. 4: http://imstars.aufeminin.com/stars/fan/heidi-klum/heidi-klum-20050913-71099.jpg Abb. 5: http://advaopticalblog.com/wp-content/uploads/2013/11/cute-short-hairstyles-for-square-faceshow-to_10.jpg Abb. 6: http://wallalay.com/wp-content/uploads/2013/12/Jennifer-Aniston-20.jpg Abb. 7: Pivot Point: „Der professionelle Haarschnitt“ – Damen und Herren Sonderausgabe, Pivot Point International 2002, S.3. Abb. 8: Pivot Point: „Der professionelle Haarschnitt“ – Damen und Herren Sonderausgabe, Pivot Point International 2002, S.6ff. Abb. 9: Pivot Point: „Der professionelle Haarschnitt“ – Damen und Herren Sonderausgabe, Pivot Point International 2002, S.6. Abb. 10: Pivot Point: „Der professionelle Haarschnitt“ – Damen und Herren Sonderausgabe, Pivot Point International 2002, S.7. Abb. 11: Pivot Point: „Der professionelle Haarschnitt“ – Damen und Herren Sonderausgabe, Pivot Point International 2002, S.8. Abb. 12: Pivot Point: „Der professionelle Haarschnitt“ – Damen und Herren Sonderausgabe, Pivot Point International 2002, S.9. Abb. 13: Buhmann, Feigel, Friedewold, Jung, Strecker, Wiggelinghoff: Haut und Haar – Friseurfachkunde, 4. Auflage, Europa Lehrmittel 2008, S. 140. Abb. 14: Buhmann, Feigel, Friedewold, Jung, Strecker, Wiggelinghoff: Haut und Haar – Friseurfachkunde, 4. Auflage, Europa Lehrmittel 2008, S. 138. Abb. 15: Buhmann, Feigel, Friedewold, Jung, Strecker, Wiggelinghoff: Haut und Haar Friseurfachkunde, 4. Auflage, Europa Lehrmittel 2008, S. 138. Abb. 16: Buhmann, Feigel, Friedewold, Jung, Strecker, Wiggelinghoff: Haut und Haar – Friseurfachkunde, 4. Auflage, Europa Lehrmittel 2008, S. 139. Literaturverzeichnis: Pivot Point: „Der professionelle Haarschnitt“ – Damen und Herren Sonderausgabe, Pivot Point International 2002. Buhmann, Feigel, Friedewold, Jung, Strecker, Wiggelinghoff: Haut und Haar – Friseurfachkunde, 4. Auflage, Europa Lehrmittel 2008, S. 122-141. 12 12 Seite © Becker, Butz, Füsfa, Gehrig 2014