Sonderdruck - Vogel Noot
Transcription
Sonderdruck - Vogel Noot
www.dlz-agrarmagazin.de k uc dr er nd So Sonderdruck aus dem dlz agrarmagazin Heft 5/2008 Postfach 40 05 80 80705 München Telefon 089-12705-276 e-mail: Reddlz@dlv.de www.dlz-agrarmagazin.de Mulcher-Duo für Fläche und Böschung Überreicht durch: VOGEL & NOOT LANDMASCHINEN GMBH & CO KG A-8661 Wartberg/Mürztal Tel.: +43 (0) 3858/605-0 · Fax: +43 (0) 3858/605-109 info@vogel-noot.net · www.vogel-noot.info Te c h n i k dlz-Feldprobe Mit seinen MasterCut-Mulchern will Vogel & Noot stärker ins Geschäft kommen. Wo steht die Technik? Wir haben das Heckgerät SA/L 250 mit hydraulischer Anfahrsicherung und das TSAF/P 280 als Flächenmulcher in der Praxis eingesetzt. D ass Vogel & Noot zu den großen Pflugherstellern in Europa zählt, ist bekannt. Dass das Unternehmen mit seinen österreichischen Wurzeln und seiner internationalen Fertigung auch ein komplettes Sortiment an Mulchgeräten im Programm hat, ist vielen dagegen neu. Die Komponenten und Baugruppen für seine roten Häcksler bezieht Vogel & Noot aus Italien. Montiert und komplettiert werden die Geräte dann im öster- Mulcher-Duo für Fläche und Böschung reichischen Wartberg. Dort in der Unternehmenszentrale ist auch die Entwicklungsabteilung angesiedelt. 56 Modelle im Sortiment Die aktuelle Gerätepalette ist durchaus umfangreich. So decken die klassischen Flächenmulcher für den Front- und Heckanbau die Arbeitsbreiten von 100 bis 600 cm ab. Hier stehen immerhin 47 Modelle zur Wahl. Bei den Böschungsmulchern gibt es eine leichte und eine schwere Baureihe. Neun Modelle reichen von 120 bis 250 cm Auslegerbreite. Mit dem Front-Heck-Flächenmulcher TSAF/P 280 und dem Böschungsgerät SA/L 250 standen uns zwei populäre Stückzahlbringer zur Verfügung. Beide Geräte gefallen durch ihre solide Bauweise. Die Antriebe verdauen Traktorleistungen bis 110 PS (SA/L) und 130 PS (TSA). Der Blick auf die Waage zeigt, dass V & N bei diesen Modellen einen soliden Weg eingeschlagen hat. So erreicht der SA/L 250 stramme 1040 kg, der TSAF/P 280 immerhin 980 kg. Die Stabilität hat im Praxiseinsatz dann auch überzeugt. Besser könnte allerdings die Farbgebung ausgeführt sein. 1 SA/L 250 Gut: Durch das außenliegende Getriebe (1) kann der SA/L-Mulcher 30 cm weiter nach rechts schwenken als mit innenliegendem Antrieb. Allerdings kommt man zum Spannen und Kontrollieren schwieriger an die fünf Riemen (2) heran. Und der Schutzbügel könnte weiter umlaufen. 2 Bei beiden Mulchern sind die Wurfhauben zweiteilig aufgebaut. Die Abdeckung auf der Rückseite lässt sich anheben. Dann wird das Häckselgut hinter der Stützwalze abgelegt – ein Vorteil bei viel Masse und feuchten Bedingungen. Kraftbedarf: ab 70 PS Bei der Bestückung mit Gegenleisten in der Wurfhaube setzt V & N auf eine defensive Konzeption. Drei U-förmige Stege sind Standard bei beiden Baureihen. Allerdings sind die flachen Kämme nicht gezahnt und auch nicht verstellbar. Das begrenzt die Wirkung, hält gleichzeitig jedoch den Kraftbedarf im Rahmen. Im Soloeinsatz reichen je nach Aufwuchs und Geschwindigkeit für beide Geräte jeweils etwa 70 PS. Wichtig ist jedoch beim SA/L ein Grundgewicht von wenigstens 4,5 t für ausreichend Standfestigkeit bei ausgeschwenktem Ausleger. V & N bietet fünf verschiedene Werkzeuge an – vom Strohmesser bis zu den drei verschieden langen und breiten L-Hämmern. Wir hatten die Standardhämmer mit 135 mm breiter Schneide (ca. 12 €/Stk.) montiert, die eine vernünftige Kombination aus Zerkleinerungswirkung, Saugeffekt und Standzeit bieten. MasterCut SA/L 250 Mit seinem 250-cm-Ausleger ist das MasterCut SA/L 250 der größte Böschungsmulcher von V & N. Die SA/L-Modelle (160 bis 250 cm Arbeitsbreite) sind von Haus aus mit einem für Böschungsgeräte großzügig dimensionierten 160-mm-Rotor ausgestattet. Unser Testgerät war mit 22 L-Hämmern bestückt. Die Arbeitsqualität stimmt, wenn man die Drehzahl an der Zapfwelle bei 540 und darüber hält. Dann ist die Saugwirkung in Ordnung und die Zerkleinerungsleistung passt. Weniger Touren sollten es nicht sein. Die drei U-förmigen Winkeleisen, die als Schlagleisten dienen, sind beim SA/L eingeschweißt und nicht geschraubt. Diese Maßnahme soll die Haube zusätzlich aussteifen. Gleichzeitig wird der Tausch bei Verschleiß aufwendiger. Über die beiden 124 cm langen Parallellenker lässt sich das SA/L um 160 cm hydraulisch seitlich verschwenken. Diesen Spielraum kann man bei einem 250 cm breiten Mähkopf auch gut gebrauchen. Auf Wunsch (699 €) ist das SA/L mit einem außen liegenden Winkelgetriebe zu haben. Dank dieser Bauweise kann der Ausleger 30 cm weiter nach rechts ausfahren. Gerade bei Traktoren mit Spurweiten über 165 cm ist dieser Zugewinn hilfreich, um besser über das rechte Rad hinaus reichen zu können. Von der Traktormitte aus gemessen fährt der Ausleger dann bis zu 350 cm aus. Nachteil der Konstruktion: Das vorgebaute Getriebe erschwert den Zugang zu den fünf Antriebsriemen. 1 Das SA/L kann bis 90 Grad senkrecht und 75 Grad abgewinkelt arbeiten. Der 2,5 mMulcher wiegt 1040 kg (Messwert). 2 1 Sehr gute Anfahrsicherung (1377 €): Der äußere Lenker (1) am Schwenk-Parallelogramm ist als Teleskoprohr ausgeführt. Der per Gasdruck vorgespannte Zylinder (2) federt Kräfte ab, die vom Ausleger auf den Rahmen einwirken. Der U-Rahmen ist stabil (120 x 120 x 12 mm). Unter der Dämpferblase (1) kann es für die Gelenkwelle knapp werden, wenn der Ausleger tief in Gräben taucht. Wie bei Böschungsmähern üblich, sorgt am rechten Unterlenker eine scherenartige Aufhängung für eine flexible Bodenanpassung. Eine Spezialität des SA/L 250 ist darüber hinaus die hydropneumatische Anfahrsicherung (1377 €). Der äußere Arm des Parallelogrammes ist dabei als Teleskop ausgeführt. Ein Hydraulikzylinder mit Gasdruckdämpfer sorgt dafür, dass sich der Arm längen kann, wenn der Ausleger stärkeren Gegendruck bekommt. Das System funktioniert und schont durch seine Elastizität die Aufhängung. V & N geizt nicht mit Materialeinsatz. Das zeigt beispielsweise die Bemessung des Haupttragrahmens. Der U-förmige Bügel ist aus solidem 120 x120 mm-Profilrohr mit 12 mm Wandstärke gefertigt. Das Resultat sind dann aber auch satte 1040 kg (Messwert), die das SA/L 250 auf die Waage bringt. Dieses Gewicht stärkt das Vertrauen in die Stabilität. Gleichzeitig sollte der Traktor wenigstens 4,5 t TSAF/P 280 Der Kombibock für Front- und Heckanbau ist Serie beim TAS. Der Mulcher mit 280 cm Arbeitsbreite wiegt echte 980 kg. dem Schwenkzylinder vorgeschaltet ist. Dieses Extra würden wir empfehlen. Der Preis für die Gelenkigkeit des SA/L-Auslegers sind mehr als 20 Schmiernippel, die alle 8 bis 20 Stunden versorgt werden müssen. Zwei Schönheitsfehler waren an unserer Maschine zu beklagen: An der ansonsten stabilen Konsole des Hubzylinders ist ein Riss aufgetreten. Der V-&-N-Kundendienst hat eine kalte Schweißnaht als Ursa- – Lob & Tadel 1 Die abgeschrägten Endstücke (1) schonen bei Kurvenfahrt die Narbe. Die 150 mm Durchmesser der Walze sind Untergrenze. Konzept/Aufbau: Insgesamt stabile Bauweise mit großem Rotor und robustem Rahmen. Mit 1040 kg ordentlich schwer. Über das Parallelogramm 160 cm seitlich schwenkbar. Große Neigungswinkel an Böschungen und Gräben. Hydraulische Anfahrsicherung lieferbar. Die Lackqualität könnte besser sein. Antrieb: Dank außen liegendem Getriebe (699 €) um 30 cm vergrößerter Schwenkbereich nach rechts. Mit fünf Riemen bis 110 PS ausgelegt. Riemen kontrollieren und spannen umständlich. Winkelantrieb war zu Anfang undicht. che ausgemacht. Und für einen leckenden O-Ring am Winkelgetriebe war wohl die anfangs zu lange Gelenkwelle die Ursache. Insgesamt ist der SA/L 250 dennoch ein solider Böschungsmulcher, der flexibel einsetzbar ist. Der große Schwenkwinkel, das außen liegende Getriebe und die hydraulische Anfahrsicherung bringen Pluspunkte. Kritik gibts für die schlecht zugänglichen Riemen und die mäßige Lackqualität. Ein Hinweis: Den SA/L 250 gibt es aktuell als Sondermodell „NettoLine”. Hier sind hydraulische Anfahrsicherung und Weitwinkel-Gelenkwelle im Paketpreis enthalten. (siehe Kasten). MasterCut TSAF/P 280 Der MasterCut TSAF/P 280 ist ein klassischer Flächenmulcher. Dank seines serienmäßigen Doppelanbaubocks ist er sowohl für den Front- wie auch für den Heckanbau geeignet. Auch das Getriebe mit zwei Abgängen ist Standard. Lediglich die zweite Gelenkwelle kostet Aufpreis. Die TSA-Modelle sind im Antrieb Arbeitsqualität: Über 540 U/min an der Zapfwelle für Saugwirkung und Zerkleinerung wichtig. Die U-förmigen Gegenleisten sind geschweißt und nicht geschraubt. Anfahrsicherung: Gutes, hydraulisches System, das leider 1377 € Aufpreis kostet. Bei aktuellem Sondermodell „NettoLine” Serienausstattung. Ein 160-mm-Rotor ist für einen Böschungsmäher satt dimensioniert. Für gute Arbeit sind 540 U/min an der Zapfwelle sinnvoll. Gewicht erreichen und nicht zu schmal bauen, um standfest genug zu sein. Das SA/L bietet einen weiten, nutzbaren Neigungsbereich des Auslegers. Eine aufwendige Umlenkung, wie man sie auch von Schaufelbaggern kennt, ermöglicht den Einsatz von 90 Grad senkrecht bis 75 Grad in den Graben abgetaucht. Das ist ein schön weites Spektrum. Leider fordert der Gesetzgeber am Kippzylinder einen Sperrblock. Falls eine Hydraulikleitung platzt, darf der Ausleger nicht absinken. Daher kann man die Neigungsverstellung nicht in Schwimmstellung fahren. Man muss den Winkel den Konturen des Geländes manuell anpassen. Für mehr Elastizität kann hier ein Gasdruckdämpfer (321 €) sorgen, der Sonderdruck Leistungsbedarf/Verschleiß/Kosten: Ab 70 PS reichen für den Antrieb. Durch das ordentliche Gewicht muss der Traktor aber wenigstens 4,5 t wiegen. Verschleiß der L-Hämmer ok. Gerät nicht billig, aber robust. 1 Der Rotor mit satten 194 mm Durchmesser sorgt für gute Saugwirkung. Auch gut: Die drei U-förmigen Schlagleisten (1) sind geschraubt und lassen sich auch drehen. Technische Daten MasterCut SA/L 250 Arbeitsbreite Anzahl L-Hämmer Durchmesser Rotorwelle 2 1040 kg 250 cm 22 Stk. 160 mm Preis (zzgl. MwSt.) SA/L 250 So.-Modell „NettoLine” 8480 € Außen liegendes Getriebe 699 € Dämpfung Parallelo. (bei NettoLine) Serie gesamt 9179 € 1 Die 194-mm-Stützwalze ist schön groß. Angeschrägte Endstücke (1) wären aber gut. In die Laschen (2) lassen sich bei Bedarf die Rebrechen einstecken. 4 Te c h n i k ker nach oben beweglich gesteckt werden. Die Riemen sind seitlich gut zugänglich. Für die Kontrolle der Spannung gibt es zumindest einen kleinen Schlitz. Insgesamt hat der TSAF/P 280 einen soliden, zuverlässigen Eindruck hinterlassen. Rotorund Stützwelle sind gut dimensioniert. Die Arbeitsqualität passt. Für den Einsatz auf feuchten Flächen sollte man die Entlastungsfedern (299 €) ordern. (gp) – Lob & Tadel Um den Boden und das Gerät zu schonen, sind Entlastungsfedern (299 €) ein hilfreiches Extra. Oder der Traktor kann über den Kraftheber aktiv Gewicht übernehmen. Konzept/Aufbau: Stabiles Gerät. Der 194 mm große Rotor sorgt für guten Saug- und Zerkleinerungseffekt. Solider Rahmen, 980 kg schwer. Hydraulischer Seitenverschub um 40 cm ist Standard. Stützwalze mit 194 mm gut dimensioniert. Unter feuchten Bedingungen sind breite Zusatzkufen und vor allem Entlastungsfedern (beides Option) sinnvoll. Die seitliche Pendelung muss über Unterlenker kommen. Die Lackqualität könnte besser sein. für Traktorleistungen bis 130 PS ausgelegt. Auch der TASF/P ist mit reichlich dimensionierten Komponenten bestückt. Die Antrieb: Getriebe auf 130 PS ausgelegt. Die fünf Riemen sind gut zugänglich, es gibt aber keine Federspannrolle. Zwei Abgänge für Front- und Heckanbau Serie. Geringer Wartungsaufwand. Fotos: Pfänder 1 40 cm lässt sich der TSAF/P seitlich verschieben (1). Bis 130 PS verträgt das Getriebe. Der Doppelbock für Heckund Frontanbau ist Serie. 5 Rotorwelle erreicht 194 mm Durchmesser, die Stützwalze hinten liegt ebenfalls bei 194 mm. Mit diesem Rohrdurchmesser wird ein ordentliches Laufverhalten im Feld erreicht. Allerdings sind die Flanken der Walze nicht abgeschrägt. Daher kann die Rolle bei Kurvenfahrt empfindliche Narben beschädigen. Bei einem strammen Leergewicht von 980 kg (Messwert Testgerät) raten wir außerdem, auf feuchtem Untergrund mit Entlastungsfedern (299 €) zu arbeiten. Davon profitiert die Bodenanpassung merklich. Für schwierige Lagen sind außerdem zusätzlich Schleifkufen (137 €) für die Seitenteile im Programm. Von Haus aus bietet das TSA einen Seitenverschub via Hydraulikzylinder von 40 cm. Dieses Maß ist nicht zu üppig. Dennoch kann man so flexibler an Weg- und Flächenrändern entlang arbeiten. Der große Rotor ist die Grundlage für eine gute Saug- und Zerkleinerungsarbeit, die ab 950 U/min an der Zapfwelle erreicht wird. Praktisch beim TSA: Die drei Gegenleisten in der Haube sind geschraubt und lassen sich so bei Bedarf drehen und leichter tauschen. Wer will, kann hinter dem Rotor außerdem so genannte Rebrechen-Elemente (145 €) einstecken, um die Intensität zu erhöhen. Die seitliche Bodenanpassung und Pendelung ist durch den festen Dreipunktanbau begrenzt. Hier sollten die Unterlen- Arbeitsqualität: Gute Saugwirkung und Zerkleinerung ab 950 U/min an der Zapfwelle. Die drei U-förmigen Gegenleisten sind geschraubt. Rebrechen lassen sich zur Erhöhung der Intensität einsetzen (Option). Bodenanpassung seitlich eingeschränkt. Leistungsbedarf/Verschleiß/Kosten: Ab 70 PS reichen für den Antrieb, bei hohem Aufwuchs sind 90 PS Untergrenze. Verschleiß der L-Hämmer ok. Gerät nicht billig, aber solide. Technische Daten MasterCut TSAF/P 280 Arbeitsbreite Anzahl L-Hämmer Durchmesser Rotorwelle 980 kg 280 cm 24 Stk. 194 mm Preis (zzgl. MwSt.) MasterCut TSAF/P 280 Hydr. Verschiebung (40 cm) Doppelanbaubock Front-Heck gesamt 5350 € Serie Serie 5350 € Sonderdruck