RICHARD WAGNER-VERBANDES WIEN

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RICHARD WAGNER-VERBANDES WIEN
MITTEILUNGSBLATT DES
RICHARD WAGNER-VERBANDES WIEN
vormals akademischer Wagner Verein gegr. 1872
Postanschrift: c/o Dr. Heinrich Tettinek, Praterstraße 50, 1020 Wien
Anmeldungen und Auskünfte bei Frau Dkfm. Liane Bermann
Telefon und Fax: 470 25 08 Montag und Mittwoch von 8 bis 13 Uhr
September/Oktober 2006
Sehr geehrte Mitglieder!
An der Spitze der aktuellen Berichte steht diesmal natürlich die Rezension über den – szenisch und sängerisch zum
überwiegenden Teil enttäuschenden – neuen Bayreuther „Ring”. Weitaus zufriedenstellender scheinen die
Aufführungen in Erl, dem „Tiroler Bayreuth”, ausgefallen zu sein. Und vor allzu großer Einseitigkeit bewahrt uns der
Bericht über die Fahrt des Richard Wagner–Verbandes Wien zum Rossini–Festival in Pesaro.
Daß ein(e) Bayreuth-Stipendiat(in) seine (ihre) ersten Eindrücke vom Grünen Hügel schildert, entspricht bereits einer
schönen Tradition. Und eine besondere Trouvaille ist die Aussage des berühmten ostdeutschen Regisseurs Walter
Felsenstein aus dem Jahre 1967 (!) über den offenbar schon damals grassierenden Inszenierungs–Unfug.
Wie stets schließen Hinweise auf Veranstaltungen und geplante Reisen unser Mitteilungsblatt ab.
Wir wünschen angenehme, bereichernde Lektüre!
ghjk
AKTUELLE BERICHTE
Bayreuth 2006
Betrachtungen zum zweiten RING des 21. Jahrhunderts. Besucht wurde der 2. „Ring”–Zyklus vom 11. bis
16.08.2006.
Könnte man den vorangegangenen Bayreuther Ring
als einen solchen der Beliebigkeiten charakterisieren,
so wäre für Tankred Dorsts Regie am ehesten Verharmlosung als Charakteristikum angebracht. Dass
dem berühmten Autor Tankred Dorst so rein gar nichts
bemerkenswertes, im Gedächtnis bleibendes gelingen
sollte – man konnte es nicht fassen. Wenn Dorst selbst
bereits davon spricht, 30 Prozent seiner Inszenierung
ändern zu wollen, ist das auch nicht wirklich tröstlich.
Wohlwollend gestimmte Besucher erkannten da und
dort wörtliche Umsetzungen von originellen Regieanweisungen – z.B. wenn Nothung–Bestandteile durch
einen Fleischwolf gedreht werden –, Dorst klammerte
sich auch an die allerdings völlig inkonsequent eingesetzten „heutigen” Personen, die auf der Szene erscheinen und wieder verschwinden. Dachte man im „Rheingold” noch an ein durchgängiges Konzept des Regisseurs, der die Götter als unsichtbare Bewohner der
heutigen Realität einsetzen wollte, so schwand recht
bald auch dieser Strohhalm denkfreudiger Betrachter.
Bevor auf das Musikalische zu kommen ist, soll auch
gleich ein weiterer Minuspunkt dieser Inszenierung
angeführt werden: Schon lange hatte man nicht
Gelegenheit, so viele hässliche, unbedeutende Kos-
tüme zu sehen. Allein Alberich ließ schon in
„Rheingold” an die berühmte Filmfigur „Fritz the cat”
denken, und Freia wäre in ihrer Kostümierung als
„Schneeglöckchen” auch bei Lars von Trier anzutreffen
gewesen, hätte er für diese Rolle die phantastische
Isländerin Björk genommen. Optisch also auch desaströs und mit vielen Déjà–vu Effekten aufwartend.
Frackträger und maskenhafte Dreissiger–Jahre–
Beauties in der „Götterdämmerung” hatte man nun
wirklich schon satt. Ebenso wie die offenbar unvermeidliche Schmuddelküche des „Siegfried” (Pardon,
diesmal ist es ein Schmuddel–Klassenzimmer). Frank
Philipp Schlößmanns Bühnenbilder vergisst man ebenso rasch wie die bereits erwähnten, nicht charakterisierenden, sondern bloß maskierenden Kostüme von
Bernd Ernst Skodzig. Wie dilettantisch die Beleuchtung
von Beginn an eingesetzt wird, ist besonders ärgerlich.
In der „Götterdämmerung”: Schwarzer Bühnenhintergrund, aber davor recken Gunter und Gutrune angestrengt die Hälse, um den angeblich nahenden
Siegfried zu sehen. Und im „Siegfried” hätte man die
in der Musik tönende Helligkeit beim Erwachen Brünnhildes auch optisch gern besser erlebt.
Es waren summa summarum zu viele derartige
Unterlassungssünden, die im Verlauf der 16 Stunden
im Festspielhaus zum Ärgernis wurden. Und der
Zuschauer schwankte, ob er die Sänger, die offensichtlich ziemlich in Eigenregie agieren mussten/durften,
bloß bedauern sollte oder doch auch kritisieren durfte:
Falk Struckmann als Wotan oft erprobt, daher einigermaßen souverän, vor allem aber durchgehend laut.
Was aber in Bayreuth der „Weg zum Erfolg” zu sein
scheint, wie man am Getrampel hören konnte. Überhaupt sind mir die Beifallsbezeugungen in Bayreuth
mehr und mehr rätselhaft, denn da wird auch Mittelmaß dankbar honoriert. Wahrscheinlich hat jener
kluge Zeitungskritiker recht, der meint, die Dankbarkeit
des Publikums über die Eintrittskarten sei wohl so groß,
dass es sich bemüßigt fühlt, allem und jedem zu
applaudieren. Der Wotansche Haushalt in „Rheingold”
wurde allerdings durch die Göttinnen fabelhaft aufgewertet: Michelle Breedt beeindruckte als Fricka ebenso
wie die stets glockenrein intonierende Erda der Mihoko
Fujimura. „Schneeglöckchen” Freia war freilich so fad
wie in fast allen Rheingold–Inszenierungen. Auf der
„Gegenseite” hörte man sehr unterschiedliche, nicht
immer sauber singende Rheintöchter, einen stimmstarken Alberich (Andrew Shore), einen Publikumsliebling
aus Augsburg als sehr guten Mime (Gerhard Siegel)
und einen weiteren Publikumsliebling als Fasolt, allerdings aus Korea (Kwangchul Youn).
Fahrrad schiebende Passanten, Krieg spielende Buben
auf einer mit gestürzten Monumenten bestückten
Piazza außer optischer Ablenkung liefern, scheint mir
doch sehr fraglich.
Das vergammelte Klassenzimmer als Schauplatz des 1.
Aktes wurde schon erwähnt. Klar, dass die üblichen
Versatzstücke aus Siegfrieds Kinderzeit auch da sind
(Teddybär, Kinderbett), zwischen denen Mime (in
Frauenkleidern) überbesorgt herumwuselt und den
durch unvorteilhafte Kostümierung künstlich angedikkten Stephen Gould in Rage versetzt. Der setzt seine
schöne Stimme geschickt ein, weiß wohl, dass seine
Mittellage besser ist als seine Höhe, und wird mit der
Zeit ein passabler Siegfried werden. Total vergeben hat
der Regisseur die Wanderer–Szene, was allein schon
die Rote Karte verdienen würde.
Ein läppisch kostümiertes Kind, das als Waldvöglein
herumzappelt, verärgert, und noch mehr die unzulängliche Sängerin der Rolle (Robin Johannsen).
Spielfreudig wie fast immer der Sänger des Loges;
diesmal Arnold Bezuyen, der den gemeinsam mit
Wotan anzutretenden Abstieg nach Nibelheim (ein riesiger Heizkeller mit bedrohlichen Rohren) schlaksig
schafft. Der obligate Walhalla–Regenbogen deutet –
wie schon in Stuttgart – eher ins Erdinnere als himmelwärts.
„Waldweben”–Stimmung darf in diesem aus Sperrholzstämmen bestehenden Gehölz sowieso nicht aufkommen, das auch noch von einer unfertig gebliebenen Autobahnbrücke durchteilt wird. Dafür gibt es
ganz traditionell den hinlänglich bekannten Kampf
Siegfrieds mit wabernden weißen und roten Nebelschwaden.
„Walküre” brachte einen, vielleicht den einzigen
gesanglichen Höhepunkt: Adrianne Pieczonka`s Sieglinde ohne Makel. Daneben hätte es jeder Siegmund
schwer gehabt. Aber Endrik Wottrich hatte es nicht nur
schwer, sondern er scheiterte auch und wurde nach
dem 1. Akt so vehement ausgebuht, dass er zum
Schlussapplaus erst gar nicht erschien. Mittlerweile hat
er im 3. Ring–Zyklus resigniert und musste sich im 2.
Akt „Walküre” von Robert Dean Smith vertreten lassen.
Smith, so hört man inzwischen, soll auch statt Wottrich
im nächsten Jahr den Stolzing singen. Ansonsten gibt's
auch in der „Walküre” Dorst`s aktualisierende Zutaten
aus der heutigen Realität. Nothung steckt in einem
abgeknickten Telegraphenmast, der irgendwann in
Hundings Haus gestürzt sein muss. Hunding – schon
wieder der mächtige Koreaner Kwangchul Youn – wird
von bedrohlichen Gefolgsmännern in Hundemasken
begleitet, bevor er unter dem Schutz Frickas Siegmund
erledigt. Michelle Breedt im überaus spannenden
Duett mit Falk Struckmann blieb in Erinnerung. Da
Lautstärke offenbar Trumpf war, hatte Linda Watson als
Brünnhilde schon gewonnen, und natürlich Falk
Struckmann, als vordergründig flammenumgebener, in
lichter Höhe angeblich leidender Göttervater sehr theatralisch postiert. Erwähnenswert die wirklich fabelhaften Walküren, stimmlich unglaublich homogen und
dramatisch. Unwillkürlich fällt einem ein, mit welchem
Erfolg Gergiev in Baden–Baden die Walküren Riege
doppelt besetzt hatte.
Den sängerischen Kampf mit der ausgeruht erwachenden Brünnhilde – seltsamerweise hat sie im Schlaf ihre
Walkürenuniform gegen ein asiatisch inspiriertes
Brokatkleid gewechselt – schafft Gould kaum, doch
auch die scharfen Spitzentöne von Watson machen
keine rechte Freude. Da bleibt positiv und berührend
bloß die Erda–Szene mit der phantastischen Mihoko
Fujimura im Gedächtnis.
„Götterdämmerung”: Nornen, die nichts sehen und
nichts hören wollen, denn sie bedecken immer wieder
die Ohren und Augen, spinnen andererseits aber kein
Seil, das reißen könnte. Über ihnen, schön anzusehen,
wölbt sich ein Sternenbaldachin und die drei singen
wunderschön (Janet Collins, Martina Dike, Iréne
Theorin). Personenregie findet auch weiterhin kaum
statt: Wir kennen sie alle, die Gesten, mit denen
Siegfried von Brünnhilde Abschied nimmt, Waltraute
ihre Klage vorträgt, und dann, wenn die Szene
gewechselt und Gibichungens Halle (diesmal so etwas
wie die riesige Lobby eines Luxushotels mit entsprechender Strategie) aufgebaut ist, weiterhin der
gewohnte Gestus der Geschwister. Da punktete der
stimmgewaltige Hagen des Hans–Peter König neben
seinem schwächeren, aber schön singenden Halbbruder Gunther (Alexander Marco Buhrmester) und einer
stimmlich nicht vorhandenen Gutrune (die
Innsbruckerin Gabriele Fontana). Nachdem Hagens
Intrige aufgegangen ist und Brünnhilde bezwungen,
verblüfft ein Regieeinfall das Publikum: Nicht Siegfried
betritt das Gemach der Gedemütigten, sondern
Gunther.
„Siegfried” blieb am 3. Abend von der angeblichen
Ausgangsidee des Regisseurs (die Götterwelt sollte „an
den Rändern unserer Zivilisation” existieren) verschont.
Was weiter nichts ausmachte, denn was in „Walküre”
2
Das Finale lehnt Dorst kläglich nahe an Chéreau an –
da flammt und nebelt es und die reichlich vorhandene
Statisterie, die zuvor geflohen ist, kehrt zurück, um den
„Weltenbrand” zu bestaunen.
tasien, die freilich auch von der todessüchtigen
Philosophie Schopenhauers gespeist wurden. Kenntliche, mit der Tristan–Folie verschmelzende Motive,
deren Inszenierung handwerklich jedoch nicht ideal
umgesetzt wurde. Die weitgehend statische Szene löst
sich in den einfachen, sinnvollen Bühnenbildern von
Ina Reuter mitunter in erzwungene Posen auf, und
Isolde ist bei ihrem Liebestod mit dem Ausbreiten eines
riesigen Leichentuches vollauf beschäftigt.
Soll man noch erwähnen, dass Gould der Götterdämmerung–Siegfried viel besser liegt als der
Siegfried–Siegfried? Und dass die stimmgewaltige
Linda Watson den Schlussgesang mit beinahe triumphierender Attitude gesungen hat?
Das Schlimmste sind freilich die Kostüme von Lenka
Radecky, die sich in historischen Geschmacklosigkeiten ergehen und zwar mitten in die Wagner–Zeit, aber
radikal aus dem Stück hinausführen. Denn im „Tristan”
geht es nicht um Korsett, Rüschen und Wagners
Modeeitelkeiten, sondern um den Übergang von der
Oper zum Musikdrama, um Tonalitätsgrenzen und die
Sprengung der Konvention, um, wie Wagner formulierte, „die Tiefen der inneren Seelenvorgänge, ... diesem
intimsten Zentrum der Welt”.
Mit viel Vorschusslorbeeren bedacht (und möglicherweise belastet) hat sich Christian Thielemann in den
Ring begeben. Natürlich galt ihm am Ende eines jeden
Abends der meiste Applaus, auch wenn sich viele
Zuhörer darin einig waren, vielleicht doch bloß eine
Vorstudie zur letztgültigen „Ring”–Umsetzung gehört zu
haben. Etwas linear–diskret war das Dirigat des
„Rheingolds”, aber phantastisch gesteigert dann die
„Walküre”. Allerdings hier hörbar Thielemanns Bestreben zur sängerfreundlichen Durchsichtigkeit der Orchesterbegleitung, was dem Zuhörer bisweilen überraschend tönen mag. Ebenso wie die nach meiner Meinung doch mitunter befremdlichen Generalpausen.
Die Transformation findet statt, auf Dimensionen öffnende Weise – durch Kuhn und sein Festspielorchester.
Die Hitzepole sind gegenüber der üblichen Rezeption
verlagert: Den ersten Akt hält Kuhn noch eher narrativ,
den zweiten verinnerlicht er, schafft ein Klang– und
Sinnwunder nach dem anderen, in den Fieberphantasien Tristans explodiert das Orchester in höchster
Expression.
„Siegfried” dann die erwartete und beglückende
Steigerung, die in der „Götterdämmerung” kulminierte. Der Trauermarsch, dankenswerter Weise vor
geschlossenem Vorhang musiziert, ist unbeschreiblich
schön gelungen und entschädigt so für kleinere vorangegangene Unebenheiten.
Die Sänger vollziehen die ungewöhnliche Dramaturgie
mit: Michaela Sburlati als lichte, blühende Isolde, die
nur sprachlich auf der Strecke bleibt, aber Wagners
Traum von mediterranen Stimmen herrlich erfüllt. Der
eher hölzerne Tristan Alan Woodrows war für seinen
dritten Akt zu bewundern. Duccio Dal Montes Marke
ist in Profil und Klang singulär, Michael Kupfer ein
leichtgewichtiger Kurwenal. Monika Waeckerle hält
sich achtbar als Brangäne. Wunderbar Adrian Buzacs
Englischhorn, mit dem der junge Musiker durch die
Publikumsreihe zieht.
Wenn eine Rezensentin davon spricht, diesen Ring
schon jetzt als „Thielemann–Ring” in die Annalen eingehen zu lassen, kann man das nur unterschreiben.
Ingrid Rant
Seelendrama mit Kostümkrampf und die
Auferstehung des Geistes
Neuproduktionen von „Tristan und Isolde” und
„Parsifal” bei den Tiroler Festspielen Erl.
Wenn Gustav Kuhn im prasselnden Applausregen
nach seinem „Parsifal” die Arme ausbreitet, berührt er
mit der einen Hand seinen „Ring” und mit der anderen
das Erler Passionsspiel. Denn mit Wagners letztem
Werk knüpft er an die spezielle Erler Dramaturgie, an
Bilder und Symbole des „Ring des Nibelungen” an.
Andererseits führt Kuhn in konkreter religiöser Auseinandersetzung direkt in die Erler Passionsspiele, die
2008 wieder fällig sind.
„Tristan” und „Parsifal” sind wie geschaffen für die
Tiroler Festspiele Erl, die mit dem architektonisch und
akustisch herausragenden Passionsspielhaus den Weiheort des Unterinntaler Dorfes zur Verfügung haben.
„Tristan” und „Parsifal” werden 2007 wiederaufgenommen.
Wagner–Kennern ist bekannt, dass der Komponist
Mitte des 19. Jahrhunderts aus politischen Gründen in
die Schweiz floh, dort vom Ehepaar Wesendonck großzügigst unterstützt wurde und in Liebesverstrickung mit
Mathilde Wesendonck am „Tristan” schrieb. In Erl ist
diese Kenntnis von Nutzen, denn Gustav Kuhn inszenierte, das zeigte das bildliche Zitat bei der ersten
Umarmung des Liebespaares, das Kapitel „Wagner
und die Frauen”.
Was am „Ring” fasziniert, geht auch im „Parsifal” auf.
Die Unmittelbarkeit und Nähe zum Geschehen, der
Mangel an Bühnentechnik, die Präsenz des Orchesters
auf der aufsteigenden Hinterbühne, die Identitätsstiftung, die aus dem Passionsspielhaus in die reale Erler
Landschaft hinausgetragen wird, das alles erzeugt in
der Mühelosigkeit der Kommunikation für den
Zuschauer einen Sog. Man ist nicht dabei, sondern
mittendrin. Nichts verkehrter, als Kuhn mangelnde Provokation und Experimentierfreudigkeit zu attestieren,
Mathilde lag – zeitlich – zwischen der praktischen
Minna und der verzückten Cosima. Eine junge
Schönheit, Projektion für Wagners Erlösungsphan3
aber in der Zugänglichkeit der Bilder werden sie kenntlich und verlieren damit die Bedrohung.
Verbandes viele zu finden sind) Motive, die ihm aus
„Cenerentola”, „Barbiere”, „Gazza ladra”, ja sogar
aus „Guillaume Tell” bekannt sind, und als Höhepunkt
eine Baßarie, welche Rossini wenig später in seinem
„Otello” zu einem Duett umformte. Die Opera seria
„Adelaide di Borgogna”, 1817 ebenfalls in Rom, allerdings im Teatro Argentina (dem Uraufführungsort des
„Barbiere”) zum ersten Mal gezeigt, ist stilistisch am
ehesten mit dem „Tancredi” zu vergleichen. Rossini
legte die Partie Kaiser Ottos des Großen „en travestie”
(also für Mezzo–Sopran) an, er erinnerte sich aber
auch des „Recitativo secco”, welches er in seinen für
Neapel komponierten Opere serie bereits überwunden
hatte. Der Komponist glaubte selbst nicht an eine
lange Lebensdauer des Werkes, das in der Literatur (zu
Unrecht) oft als die schlechteste der ernsten Opern
Rossinis bezeichnet wird, und griff auf längere
Abschnitte zurück, als er in Venedig 1819 „Eduardo e
Cristina” zur Aufführung brachte. In äußerst kurzer Zeit
komponiert, enthält die Partitur der „Adelaide” nicht
nur Arien aus der Feder eines Kollaborateurs (des
Grafen Michele Carafa de Colobrano), sondern auch
(leicht modifiziert und stärker instrumentiert) die
Ouvertüre der einaktigen Opera buffa (Farsa) „La
cambiale di matrimonio”, die 1810 am Teatro San
Moisè in Venedig uraufgeführt wurde und den
Ausgangspunkt der einzigartigen Karriere Rossinis bildete. Neben einem prickelnden Buffo–Duett weist
diese Kurzoper eine Sopranarie auf, deren Allegro wir
aus dem „Barbiere” (Duett Figaro/Rosina) bestens kennen. In Pesaro wurde die „Cambiale” (wie bereits
anlässlich des letzten Jubeljahres 1991) mit einem
Werk des elfjährigen Mozart gekoppelt, dem als
„Fastenspektakel” 1767 in der Salzburger Residenz
aufgeführtem geistlichen Singspiel „Die Schuldigkeit
des ersten Gebots”, welches heuer auch im Theater an
der Wien und während der Salzburger Festspiele zu
sehen war. Eine (für Mailand) nachkomponierte
Tenorarie im zweiten Akt sorgte dafür, dass auch in der
gerade in Wien allseits bekannten „Italiana in Algeri”
Neues zu entdecken war.
Die Gralsritter leben in einer Gegend, die mit der Erler
Umgebung zu tun hat, und sind in Loden, Janker und
Anzug gekleidet. Die Enthüllung des Grals im ersten
Aufzug nimmt Abstand vom Mythos der Heiligenbildchen. Ganz oben, auf dem Golgatha des Orchesters,
wird ein Kreuz aufgestellt, im Holz die Spuren der
Nägel und des Corpus.
Eine hinreißende Idee ist es, den Schwan, der von
Parsifals geisttötender Naivität erlegt wird, in Gestalt
einer Tänzerin auftreten zu lassen. Er kommt, wenn
später die Gralsritterschaft zerfallen ist, zurück, auferstanden als Heiliger Geist, und bereitet während des
Karfreitagszaubers mit Zweigen und Blüten den Einzug
von Parsifal, nun Jesus, vor. Das Bild verdichtet sich,
wenn Gurnemanz als Vaterfigur hinzutritt und Kundry
zur himmelgewandten Maria wird.
Bühnenbildnerin Ina Reuter geht fabelhaft mit dem
Raum um, Lenka Radeckys Kostüme unterstreichen hier
das Regiekonzept. Im zweiten Aufzug zwitschern die
Blumenmädchen in pastellbunter Haute Couture unter
einem Blütenhimmel, zuvor aber hatte der artistische
Klingsor des Michael Kupfer seine phänomenale
Nummer: Hoch auf einer beweglichen, sich aufstellenden und neigenden Leiter arbeitet er sich, der sich
selbst entmannte, als Bösewicht ab.
Kundry, verführerisch schön und stimmstark in Gestalt
von Martina Tomcic, probt die Verführung, will aber
lieber erlöst werden. Der Tenor Michael Baba ist als
Parsifal eine Entdeckung von imponierender Stimme
und Gestalt. Manfred Hemms Gurnemanz strahlt
Menschlichkeit und Wärme aus, Thomas Gazhelis
Amfortas unheimliche Kraft in seiner tiefen Verletztheit.
Dunkle Mahnung steuerte Raphael Siglings Titurel bei.
Und wieder der vorzügliche Festspielchor und das
grandiose Orchester unter Gustav Kuhns treibender
Kraft, ein tönender, leuchtender, strahlender, sich individuell und im Kollektiv verströmender Organismus
von kontinuierlich gewachsener Qualität.
Ursula Strohal
Bot also bereits das Programm dem interessierten
Opernbesucher einige Abwechslung, so steigerte das
sehr hohe Niveau der Aufführungen die allgemeine
Zufriedenheit der Reiseteilnehmer. Der leidgeprüfte
Wiener Opernbesucher war dankbar für die naturalistische Inszenierung des „Torvaldo”, deren wunderschönes Einheitsbühnenbild im Vordergrund die
Szenen im Schloss, im Hintergrund jedoch einen Wald,
in welchem man gerne auch den zweiten Akt des
Wagnerschen „Siegfried” angesiedelt hätte, zeigte.
Der Regisseur Mario Martone, der bereits für die heftig akklamierte und ausgesprochen amüsante
Inszenierung der „Matilde di Shabran” (2004) gesorgt
hatte, betonte diesmal eher die ernsten Partien des
Librettos. Das ausgezeichnete Ensemble führten die
Rossinibewährte Sopranistin Darina Takova (Dorliska),
der dem eigentlichen Rossini–Fach wohl bald entwachsene junge Tenor Francesco Meli (Torvaldo) und der
Rossini in Pesaro – hohes Niveau garantiert
Ein nicht gerade alltägliches Programm bot die diesjährige Reise des Richard Wagner–Verbandes Wien
nach Pesaro, der Geburtsstadt Rossinis. Standen in
den beiden letzten Jahren die Wiederentdeckungen
von „Matilde di Shabran” (mit einem überragenden
Juan Diego Flórez) und „Bianca e Falliero” im
Mittelpunkt des Interesses, so lockte das Programm des
Festivals 2006 gleich mit zwei absoluten Raritäten. In
dem Dramma semiserio „Torvaldo e Dorliska”, Ende
1815 (zeitlich zwischen „Elisabetta” und dem
„Barbiere” gelegen), im römischen Teatro Valle als 17.
Oper Rossinis uraufgeführt, vernimmt der Rossini–
Spezialist (deren unter den Mitgliedern des Wagner–
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allseits bekannte Buffo Bruno Praticò (Giorgio) an. Der
Baßbariton Michele Pertusi (Herzog) durfte als Bösewicht des Stückes nach seiner großen Arie im zweiten
Akt den längsten Applaus des Abends entgegennehmen.
musikalische, sondern – ganz nach Rossinis Geschmack – auch kulinarische Höhepunkte und Aufenthalte in Ferrara und Rimini aufzuweisen hatte) nicht
beeinträchtigen. Pesaro ist mit Sicherheit auch 2007
eine Reise wert!
MJ
Fand die Vorstellung des „Torvaldo” im Teatro Rossini
statt, so übersiedelte man für die weiteren Aufführungen erstmals in den am Stadtrand befindlichen BPA
Palas (eine Stadthalle), der nicht nur das bis 2005
bespielte Palafestival, sondern leider auch das alterwürdige, heuer nur für Liederabende genutzte Auditorium Pedrotti ersetzte. Die neue Spielstätte erwies
sich in den Punkten Akustik (starker Nachhall) und
Bequemlichkeit (schmale Sitze) als verbesserungswürdig. Der Versuch, der konzertanten Darbietung der
„Adelaide” mittels einer „Videoprojektion” den Eindruck einer „semikonzertanten” Produktion zu verleihen, scheiterte kläglich. Vollends entschädigt wurden
die Besucher jedoch durch die Leistungen der in diesem Fach derzeit wohl konkurrenzlosen Mezzo–
Sopranistin Daniela Barcellona (Ottone), der in
Pianissimo–Kultur schwelgenden Sopranistin Patrizia
Ciofi (Adelaide) und des Basses Lorenzo Regazzo
(Berengario), der seine anlässlich der Uraufführung
erklungene (nicht von Rossini stammende) schwache
Soloszene durch eine so genannte „Aria di baule”
(„Kofferarie”), eine von Rossini selbst als Einlagenummer vorgesehene Arie, ersetzen durfte und diese virtuos vortrug.
Im August 2007 stehen folgende Rossini–Opern auf
dem Spielplan:
„Otello”, „Il Turco in Italia” und „La Gazza ladra”.
(Sobald die genauen Termine feststehen, wird – wie
jedes Jahr – die Reise zum Rossinifestival unseren
Mitgliedern angeboten)
Bericht über das Stipendiatentreffen in
Bayreuth 2006
Schon während der Zugfahrt durch die sanfte, friedliche Hügellandschaft Frankens fielen mir ein paar
junge Leute auf, welche anhand einiger Merkmale als
Wagner–Stipendiaten zu erkennen waren: alleine reisend, mit Urkunde oder Stadtplan in der Hand, der
Blick erwartungsvoll.
So fand ich schon am Bahnhof Gesellschaft für den
Weg zur „Geschäftsstelle” der Stipendienstiftung,
einem gemütlichen Wohnzimmer mit Ohrensessel, wo
uns die Karten und Gutscheine für Mittagessen und
Einführungsvorträge ausgehändigt wurden.
Im Gemeinschaftsquartier angekommen, bedachten
mich sogleich zwei junge Sängerinnen mit Kostproben
ihrer Kunst – durch die Wände hindurch. So war ich
perfekt eingestimmt für das „Pilgern zum Grünen
Hügel”. (Mit Freude stellte ich fest, dass wir nicht zu
Fuß pilgern mussten: Die Stiftung hatte Shuttlebusse
bereitgestellt, welche uns jeden Abend zum
Festspielhaus und wieder zurück brachten!)
In Mozarts „Schuldigkeit”, an sich wenig bühnenwirksam, aber sehr geschmackvoll in Szene gesetzt, standen die beiden aus Wien bekannten Tenoristen
Ferdinand von Bothmer (Christgeist) und Saimir Pirgu
(Christ) im Mittelpunkt des Interesses; letzterer wirkte
als Edoardo auch in der äußerst unterhaltsamen
„Cambiale” mit. Die großartigen Leistungen der jungen Baßbaritone Paolo Bordogna (Tobia Mill) und
Fabio Maria Capitanucci (Slook) in dieser Oper lassen
hoffen, dass irgendwann auch in Wien Partien wie
Bartolo im „Barbiere” oder Taddeo in der „Italiana”
wieder (durch Italiener) adäquat zu besetzen sein werden.
Vom Eindruck, welchen die eher schmucklose Fassade
des Festspielhauses auf mich machte, wurde man mit
dem Erklingen des ersten Holländer–Akkordes entschädigt: Das Orchester und die einzigartige Akustik
des Hauses trösteten mich auch über die, meiner
Meinung nach, weniger berühmte Vorstellung der
Sänger hinweg. Wer Claus Guths Salzburger Figaro
gesehen hatte, konnte außerdem von der Inszenierung
nicht sonderlich überrascht oder begeistert sein (die
gleiche Idee mit der zusätzlich pantomimischen Figur,
die spärlichen Bewegungen, der ähnliche kahle Raum
mit einer alles dominierenden Treppe…). Da wurden
die zweieinhalb Stunden recht lang. So bereute ich
während der gesamten Aufführung, mir bei den netten
Garderobendamen kein Sitzkissen ausgeliehen zu
haben.
Den Abschluss bildete die Aufführung der „Italiana in
Algeri” in einer aus dem Jahre 1994 stammenden
Inszenierung des Nobelpreisträgers Dario Fo, der zwar,
wie schon in der 2005 gezeigten „Gazzetta”, wirklich
unterhaltsame Einfälle hatte, die Bühne jedoch durch
Nebenhandlungen derart überfrachtete, dass die
eigentlichen Protagonisten zwischen Jongleuren,
Tieren, Haremsdamen und Eunuchen kaum auf sich
aufmerksam machen konnten. Gesungen wurde auf
hohem Niveau (Marianna Pizzolato als Isabella,
Marco Vinco als Mustafà und Maxim Mironov als
Lindoro), an Persönlichkeit mangelte es jedoch allen
Beteiligten.
Gänzlich anders sollte es mir zwei Tage später beim
Tristan ergehen: Die Zeit verging hier wie im Fluge,
keine Sekunde dachte ich da an Kreuzschmerzen oder
die fehlenden 2 cm Fußfreiheit. Dazu trugen nicht nur
der Klang, die für mich sehr durchdachte Inszenierung,
Diese geringfügigen Einwände konnten jedoch den
überaus positiven Eindruck der Reise (die nicht nur
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die musikhistorische Faszination des Werkes überhaupt
bei, sondern auch und vor allem Nina „die Stimme”
Stemme als Isolde. In diesem Punkt waren sich alle
Festspielbesucher einig, wie ein viertelstündiger
Applaus schon in der ersten Pause bezeugte. Über die
Inszenierung gingen die Meinungen der Kollegen
jedoch sehr auseinander. Es bereitete mir ein besonderes Vergnügen, mit jeden Tag wechselnden Frühstücks–
Kollegen oder Mittags–Nachbarn über die Aufführungen zu sprechen und die verschiedensten Ansätze zu
durchdenken.
Nicht– oder vielleicht auch Nie–Wirklich–Wagnerianer
kennen zu lernen. Es wurden jedoch viele E–Mail–
Adressen ausgetauscht und Erinnerungsfotos geknipst.
Und ich bin mir sicher, dass man auf diesen Fotos auch
einige zukünftige Stars der Opernwelt verewigt hat. Es
bleibt mir nur, mich im Namen aller von Ihnen, dem
Richard Wagner–Verband Wien, ausgesandten Stipendiaten ganz herzlich zu bedanken!
Cornelia Mayr
Weniger kontrovers fielen da natürlich die Besprechungen von Schlingensiefs Parsifal aus. Unvergesslich
bleibt der Einklang, mit welchem das sonst so disziplinierte Publikum der Entrüstung über diese Inszenierung
Ausdruck verlieh: es was das lauteste Buh–Konzert, das
ich jemals gehört habe. Daß ein offensichtlich vorgewarnter Herr sich dem Anblick des verwesenden
Hasens mittels Schlafmaske entzog, war wohl zu verstehen.
ZITIERT
„Wenn auf der Bühne eine sprachliche oder musikalische Dichtung nicht in ihrer Ganzheit und in ihrer
Absicht erkannt wird, dann ist die Fähigkeit zur unmissverständlichen und suggestiven Interpretation nicht
ausreichend gegeben, und die Beeinflussung des
Publikums, die Besitznahme des Zuschauerraums kann
nicht in dem für das Theatererlebnis erforderlichen
Maße erfolgen. An die Stelle der wirklichen Werkkenntnis tritt oft der äußerliche Regie–Einfall, das originalitätssüchtige Inszenierungs-Experiment, an die
Stelle der gültigen Interpretation die künstlerische
Selbstbefriedigung, die Schaustellung der persönlichen
Mittel oder gar der Dilettantismus.”
Walter Felsenstein, 1967.
Das „Rundherum” der Festspielabende war für mich
nicht weniger beeindruckend als die Vorführungen
selbst: Da sah man Damen in atemberaubenden,
bodenlangen Taftroben mit Eistüten in der Hand, elegant gekleidete Herren, welche im Park Champagner
aus Plastikflöten tranken und dazu selbstgemachte (?)
Kanapees genossen.
Als Rahmenprogramm durften wir Stipendiaten sehr
informative und unterhaltsame Führungen durch das
Haus Wahnfried und die Stadt Bayreuth erleben: So
lernten wir unter anderem das wunderbare markgräfliche Opernhaus kennen, sahen einige Exemplare der
„Schwarzen Ruß”–Figuren, erfuhren die Besonderheit
des Bayreuther Barock und besuchten das Grab der
von den Einheimischen so verehrten Wilhelmine.
(Ebenso hätten wir gerne – heuer im Mozartjahr – die
letzte Ruhestätte des „Bäsle” gefunden, zumindest
gedachten wir ihrer an einer Gedenktafel).
RÜCKBLICK
Vor genau zwanzig Jahren fand in Wien der Internationale Richard Wagner Kongress statt. Aus diesem
Anlaß wurde – sinnigerweise am Vorabend von
Wagners Geburtstag – eine Sondermarke zum Nennwert von ATS 4,– herausgegeben. Sie zeigte ein Porträt
des Meisters sowie im Hintergrund Lohengrin im
Nachen, und auch den ihn ziehenden Schwan, ein
Bild, das wohl kein Lebender mehr auf der Bühne
gesehen hat…
Auch der Rundgang durch das Festspielhaus eröffnete
manch neue Perspektive: auf und hinter der Bühne
sowie in der „Orchesterhöhle” hörten wir allerhand
Interessantes und Kurioses, nachdem wir von Dr.
Wolfgang Wagner mit (sehr) kurzen Worten begrüßt
worden waren.
ghjk
Das Stipendiatentreffen im Avena–Kogress–Hotel wird
vor allem durch das köstliche Buffet und die wunderbaren Beiträge einiger Stipendiaten in Erinnerung bleiben. Eine 19–jährige Buchbinder–Schülerin erntete für
ihre Darbietung tosenden Applaus, ebenso „unsere”
Agnes Palmisano: Nach einer hervorragenden
Anmoderation gab sie, auf einem zufällig (?) im Saal
aufgestellten Kutschbock sitzend, einen Wiener Dudler
von Rudolf Kronegger („D' Fischerhüttn”) zum Besten.
Mit dieser köstlichen Mischung aus Belcanto und
Jodeln begeisterte Agnes die Kollegen aus der ganzen
Welt.
LESER SCHREIBEN
„Mit Dank bestätige ich den Erhalt des Mitteilungsblattes und freue mich, dass nun immer wieder verschiedene Stellungnahmen udgl. verzeichnet sind. Man
bekommt eine zusätzliche Information über manche
Bereiche, was ich als sehr wertvoll registriere.”
DDr. Norbert Zimmer, Generaldirektor i.R.
Vier Tage waren natürlich viel zu wenig Zeit, um alle
diese (beinahe 250!) jungen Wagnerianer, Noch–
6
„Otello” von Giuseppe Verdi im Oktober 2006 an der
Wiener Staatsoper.
Termin: Sonntag, 22.10.2006, 11 Uhr.
Ort: Gustav Mahler-Saal in der Wiener Staatsoper.
Kartenbestellung: ab sofort unter Tel.: 512 01 71
(Abholung der Karten ab 10.10.2006).
MITGLIEDSBEITRÄGE
Bei einigen Mitgliedern ist noch der Mitgliedsbeitrag
von Euro 12,– für das Rumpfvereinsjahr (01.09. –
31.12.2005) und/oder das Vereinsjahr 2006 in der
Höhe von Euro 35,– (also insgesamt Euro 47,–) unbeglichen.
Internationaler Richard Wagner Kongress
Der Schatzmeister bittet um möglichst umgehende
Einzahlung der offenen Beträge auf das Konto des
RWV–Wien Konto 089–01813 Erste Bank (BLZ
20111). Danke.
Der Internationale Richard Wagner Kongress 2007 findet vom 16.05. – 20.05.2007 in Weimar statt. Dieser
Kongress wurde vom Präsidenten des RWV–Wien,
Herrn Dr. Heinrich Tettinek, geplant. Es werden u.a.
„Rheingold”, „Walküre” und „Don Carlos” als Schauspiel und Oper aufgeführt. Der RWV Wien plant – bei
genügend hoher Anmeldungszahl – eine Bahngruppenreise.
Anforderung der Anmeldeformulare bei Frau Dkfm.
Bermann.
Anmeldeschluß: Ende Dezember 2006
VERANSTALTUNGSHINWEISE
Spezialführung durch die Wiener Staatsoper
Die Spezialführung durch die Wiener Staatsoper mit
dem Direktionsmitglied und Dramaturgen Dr. Andreas
Láng wird aufgrund des großen Erfolges, wahrscheinlich im November 2006, wiederholt. Das genaue
Datum entnehmen Sie bitte unserer nächsten Aussendung.
HINWEISE AUF GEPLANTE REISEN
Impulsreferate
Christkindlmarkt in Nürnberg und Bamberg
Zum Thema „Das war Bayreuth 2006” halten Dr.
Ingrind Rant und Dr. Heinrich Tettinek Impulsreferate
mit anschließender Publikumsdiskussion.
Diskussionsleitung: Dr. Tettinek.
Termin: Donnerstag, 12.10.2006, 18 Uhr 30.
Ort: Clubraum des Café Imperial, 1010 Wien,
Kärntner Ring 16, Tel.: 501 10 389.
Termin: 01.12. – 04.12.2006.
Aufführungen: „Cavalleria rusticana” von P. Mascagni
und „Der Bajazzo” von R. Leoncavallo, „Faust I” von
J. W. von Goethe und „Der Rosenkavalier” von R.
Strauss im Opern– bzw. Schauspielhaus in Nürnberg.
Leistung: Bahnreise, Unterbringung im Hotel Ibis,
Nürnberg, Königsgraben.
Reiseleitung: Dr. H. Tettinek.
Preis: In Ausarbeitung.
Zauberflöten–Messe
Am Sonntag, dem 17.September 2006 wird um 10
Uhr 30 (anlässlich des Kirchweihfestes) die so genannte „Zauberflöten–Messe” in der Pfarrkirche Wien–
Lichtental (Schubertkirche), 1090 Wien, Marktgasse
40, aufgeführt.
Porto und Lissabon
Termin: 06.03. – 11.03.2007.
1. Tag: Porto
Morgens Linienflug mit Lufthansa ab Wien via Frankfurt
nach Porto mit Ankunft am späten Vormittag.
Begrüßung durch die örtliche Reiseleitung und Transfer
zum 4–Sterne „Das Artes”. Nach der Mittagspause
beginnen wir unsere Besichtigung von Porto mit einer
Bootsfahrt auf dem Douro, die uns die Stadt von Ihrer
schönsten Seite zeigt. Abends gemeinsames Abendessen in einem typischen Restaurant.
RISM–Vortrag
Vortrag: Im Rahmen des Zyklus „Vergessene Musiker”
spricht Univ. Prof. Thomas Hochradner über Johann
Michael Haydn (1737 – 1806).
Termin: Donnerstag, 28.09.2006, 18 Uhr.
Ort: Österreichische Gesellschaft für Musik, 1010
Wien, Hanuschgasse 3.
2. Tag: Porto
Heute setzen wir die Besichtigung von Porto fort – wir
spazieren vom Bahnhof Sao Bento durch die Gassen
der Altstadt (UNESCO–Kulturerbe) zur Börse mit ihrem
berühmten „arabischen Saal”. Wir sehen ferner den
Bolsa Palast, die San Francisco Kirche, das Haus der
Künstler zu Gast bei den „Freunden der Wiener
Staatsoper”
Dr. Peter Dusek spricht im Rahmen der „Künstlergespräche” der Freunde der Wiener Staatsoper mit
Christine Mielitz aus Anlass der Neuinszenierung von
7
Leistungen: Linienflug mit Lufthansa ab Wien via Frankfurt nach Porto/Lissabon, 5 Übernachtungen/Frühstücksbuffet in den genannten 4–Sterne–Hotels, Ausflüge und Besichtigungen laut Programm inkl. Eintrittsgelder, 2 Abendessen inkl. Getränke laut Programm,
2 gute Theaterkarten laut Programm, Merian Live
Führer Portugal, Reiserücktrittsversicherung, gesetzliche Isolvenzversicherung, Flughafensteuern und
Sicherheitsgebühren (Euro 140,–), örtliche Reiseleitung.
Musik und das Serralbes Museum mit seinen schönen
Gärten. In der Portwein–Metropole darf eine Weinprobe nicht fehlen. In einer Kellerei lassen wir uns in
die Geheimnisse der Portweinherstellung einweihen.
Abends je nach Spielplänen Möglichkeit zum Besuch
der Oper in Porto.
3. Tag: Coimbra – Lissabon
Nach dem Frühstück Abfahrt Richtung Coimbra. Die
Universitätsstadt erwartet uns mit ihrem lebendigen
studentischen Flair. Wir besuchen die barocke Bibliothek und spazieren durch die Gassen zur Alten Kathedrale. Auf der Weitereise besuchen wir das typische
Fischerdorf Nazaré und legen eine Mittagspause ein.
Weiter geht es über das mittelalterliche Obidos nach
Lissabon.
Unterbringung im 4–Sterne–Hotel „Mundial”. Abends
gemeinsames Abendessen in einem typischen
Restaurant.
Preis: Euro 1.425, –; EZ–Zuschlag Euro 160, –.
Veranstalter: ars musica, Münster.
Bayerische Staatsoper am Wochenende vor
Ostern
Termin: 30.03 – 02.04.2007.
Aufführungen: „Le Corsaire” Ballett von A. Adam,
„Chowanschtschina” von M. P. Mussorgski und
„Parsifal” von R. Wagner.
Leistung: Bahnreise, Unterbringung im Hotel Apollo in
Bahnhofsnähe, Frühstücksbuffet.
Reiseleitung: Dr. H. Tettinek.
Preis: In Ausarbeitung.
4. Tag: Lissabon
Bei unserer Stadtentdeckung – teils zu Fuß, teils per
Bus sehen wir u.a. das Jéronimos Kloster, dem Höhepunkt manuelinischer Baukunst; der Turm von Belém
als Wahrzeichen Lissabons, das nationale Kunstmuseum, das Centro Cultural do Belém als größtes
Kulturzentrum der Stadt und Schauplatz großer
Sonderausstel-lungen, die Kathedrale „Sé”, die
Altstadt „Alfama” und vieles mehr. Abends Konzert im
Gulbekian Konzertsaal – Chor und Orchester der
Gulbekian Stiftung spielen Strawinskijs „Psalmensinfonie”, Mozarts Konzert für Klarinette KV 622 und
Cherubinis „Requiem”.
Wagnertage in Budapest
Termin: 09. – 11.06.2007.
Aufführungen: „Das Rheingold” und „Walküre” von R.
Wagner, Dirigent: Adam Fischer.
Leistung: Bahnreise, Unterbringung in einem guten
Hotel mit Frühstücksbuffet, 2 gute Theaterkarten.
Reiseleitung: Dr. H. Tettinek.
Preis: in Ausarbeitung.
Veranstalter: RWV Wien.
5. Tag: Queluz – Sintra – Cabo da Roca
Wir beginnen unseren heutigen Tagesausflug mit
Queluz – „welches Licht”. Der schönste Sommerpalast
portugiesischer Könige liegt inmitten einer zauberhaften Gartenanlage und wird nicht zu Unrecht als kleines
„Lissaboner Versailles” bezeichnet. Weiter geht es nach
Sintra, ebenfalls Sommerresidenz portugiesischer
Könige, umgeben von subtropischer Vegetation am
Rande der Sierra de Sintra. Sehenswert sind die Paläste
– allen voran der Königspalast mit besonders schönen
Beispielen maurischer Manuelinik. Es folgt der Pena–
Palast, ein im wahrsten Sinne des Wortes „phantastischer” Bau. Wir verlassen Sintra auf der gewundenen
Straße durch das berühmte Weinbaugebiet von
Colares in Richtung Küste und erreichen schließlich
Cabo da Roca, den windgepeitschten westlichsten
Festlandspunkt Europas. Zurück nach Lissabon geht es
entlang der Küstenstraße durch Cascais und Estoril –
dem malerischen Fischerort und das berühmte Seebad
vor Lissabons Toren.
Abends Besuch des San Carlo Opernhauses – auf dem
Programm steht Wagners „Die Walküre”.
Dortmunder „Ring” unter der Regie von
Christine Mielitz
Termine Zyklus
06.04.2007
08.04.2007
13.04.2007
15.04.2007
A:
„Rheingold”
„Walküre”
„Siegfried”
„Götterdämmerung”
Termine Zyklus B:
11.05.2007
„Rheingold”
12.05.2007
„Walküre”
18.05.2007
„Siegfried”
20.05.2007
„Götterdämmerung”
Tickethotline: Tel.: 0049231/502 72 22 (Montag bis
Samstag von 10 bis 16 Uhr 30).
Unterbringung: Hotel Steigenberg, Tel.: 0049231/902
16 66, Fax: 0049231/902 19 99. Einzelzimmer Euro
59,– pro Zimmer und Nacht; Doppelzimmer Euro
79,– pro Zimmer und Nacht.
6. Tag: Lissabon
Vormittag zur freien Verfügung. Nachmittags Transfer
zum Flughafen und Rückflug via Frankfurt nach Wien.
8
Pendelfahrten
Preis: Euro 50,–.
Termin: Freitag, 13.10.2006.
Fahrt nach Brünn zur Premiere von „Don Giovanni”
von W. A. Mozart.
Anfahrt: 14 Uhr 30 ab Hotel Hilton (vormals City Air
Terminal).
Anmeldeschluss: (nach Maßgabe des Kartenkontingents) jeweils 14 Tage vorher.
WAGNER INTERNATIONAL
SEPTEMBER 2006
Dresden
Terneuzen
Edinburg
Dortmund
Dresden
Frankfurt
Dresden
Wien
Dresden
Köln
Lübeck
Stockholm KO
Budapest
Pforzheim
London ROH
Saarbrücken
Detmold
Hannover
Dessau
Karlsruhe
London ROH
Welsh National Opera
Siegfried
Holländer
Meistersinger
Siegfried
Götterdämmerung
Meistersinger
Rheingold
Lohengrin
Walküre
Lohengrin
Lohengrin
Siegfried
Meistersinger
Tannhäuser
Siegfried
Rheingold
Walküre
Holländer
Tristan
Siegfried
Götterdämmerung
Tristan
Lu si/Decker
Spanjaard/Lopes Cardozo
Robertson
Fagen/Mielitz
Luisi/Decker
Böer/Nel
Luisi/Decker
Schneider/Kosky
Luisi/Decker
Stenz/Brandauer
von Orlowski
Järvi/Holm
Alekszander/Vidnyanszky
Hämäläinen/Quetes
Pappano/Warner
Trinks/Pöppelreiter
Wächter/Metzger
Lü/Watanabe
Berg/Felsenstein
Auguin/Krief
Pappano/Warner
Wigglesworth/Kokos
Pforzheim
Saarbrücken
Tannhäuser
Rheingold
Hämäläinen/Quetes
Trinks/Pöppelreiter
Budapest
Karlsruhe
Köln
Breslau
Freiburg
Meistersinger
Siegfried
Lohengrin
Rheingold
Rheingold
Alekszander/Vidnyanszky
Auguin/Krief
Stenz/Brandauer
Michnik/Lehmann
Ringborg/Hilbrich
Breslau
Welsh National Opera
Dresden
London ROH
Breslau
Brüssel
Walküre
Tristan
Lohengrin
Siegfried
Siegfried
Tristan
Michnik/Lehmann
Wigglesworth/Kokos
Prick/Mielitz
Pappano/Warner
Michnik/Lehmann
Ono/Kokkos
Lyon
Lohengrin
Koenig/Lehnhoff
Breslau
London ROH
Weimar
Detmold
Dessau
Götterdämmerung
Götterdämmerung
Rheingold
Walküre
Tristan
Michnik/Lehmann
Pappano/Warner
St. Clair/Schulz
Wächter/Metzger
Berg/Felsenstein
• 1. • 10. •
• 1. • 3. • 6. • 9. •
• 2. • konzertant
Première: • 3. • 17. •
• 3. • 13. •
• 3. • 6. • 15. • 24. •
• 5. •
• 7. • 11. • 15. • 19. •
• 8. •
Première: • 9. • 17. • 21. • 30. •
Première: • 10. • 17. • 30. •
Première: • 16. •
• 21. • 24. • 30. •
Première: • 22. • 24. • 27. •
• 23. •
Première: • 23. • 26. •
Première: • 24. • 29. •
• 24. •
• 30. •
Première: • 30. •
• 30. •
• 30. •
OKTOBER 2006
ALLE ANGABEN OHNE GEWÄHR
9
• 1. • 3. • 11. • 14. •
• 1. • 3. • 6. • 15. • 19. •
• 21. • 25. •
• 3. • 8. •
• 3. •
• 3. • 12. • 27. •
• 6. •
Première: • 6. • 12. • 15. •
• 20. • 22. •
• 7. •
• 7. • 21. •
• 8. • 15. •
• 11. • 24. •
• 13. •
Première: • 14. • 17. • 19. •
• 22. • 25. • 28. • 31. •
Première: • 14. • 17. • 19. •
• 22. • 24. • 26. • 29. •
Co-Produktion mit Baden-Baden
• 15. •
• 15. • 28. •
• 20. •
• 29. •
• 31. •
RICHARD WAGNERS WERKE
In der Wiener Staatsoper
In der Wiener Volksoper
September 2006:
„Lohengrin”
Aufführungen: Donnerstag, 07.09., Montag, 11.09.,
Freitag, 15.09. und Dienstag, 19.09.2006.
Dirigent: Peter Schneider.
Besetzung: Schnitzer, Lang, Rydl, Seiffert, Struckmann.
September 2006:
„Die Meistersinger von Nürnberg”
Aufführungen: Sonntag, 03.09., Samstag, 09.09. und
Samstag, 16.09.2006.
Dirigent: Leopold Hager.
Inszenierung: Christine Mielitz.
Besetzung: Havemann, Bönig, Hawlata, Kristinsson,
Coiban, Kraus, Kuttler, Dowd.
Impressum: Richard Wagner-Verband, c/o Dr. Heinrich Tettinek, Praterstraße 50, 1020 Wien, ZVR-Zahl 518949282
Satz und Druck: Druckservice Langfelder, Franz Graßler-Gasse 8-10/E, 1230 Wien
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