Handreichung „Deutsch als Zweitsprache in der Grundschule“
Transcription
Handreichung „Deutsch als Zweitsprache in der Grundschule“
Deutsch als Zweitsprache in der Grundschule 2 Vorwort Sprache ist der Schlüssel für Bildung, denn sie ist eine wesentliche Voraussetzung für den Bildungserfolg und für mehr Chancengerechtigkeit in der Schule. Damit Sprachförderung jedoch nachhaltig gelingen kann, ist es wichtig, dass sie kontinuierlich geleistet wird und vor allem, dass die Eltern mit einbezogen werden. Wer andere verstehen und sich mitteilen kann, hat auch mehr Möglichkeiten, sich in der Gesellschaft zu integrieren. Somit ist Sprache nicht nur der Schlüssel zur Bildung, sondern auch zur Integration. In vielen baden-württembergischen Grundschulen bilden Kinder mit Migrationsgeschichte einen großen Teil der Schulgemeinde. Die wichtige Aufgabe, sie in der deutschen Sprache nachhaltig zu fördern, wird von den Grundschulen erkannt und vielerorts mit Engagement wahrgenommen. Doch Sprachförderung beginnt nicht erst in der Schule. In BadenWürttemberg hat die früh einsetzende, intensive sprachliche Förderung einen besonderen Stellenwert. „Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt.“ – dieses Zitat des Philosophen Ludwig Wittgenstein findet sich ganz bewusst im Orientierungsplan für Bildung und Erziehung für die baden-württembergischen Kindergärten wieder und ist handlungsleitend für das Bildungs- und Entwicklungsfeld „Sprache“. Die zentrale Bedeutung der deutschen Sprache und die Förderung von bildungsbenachteiligten Kindern, insbesondere auch von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund, sind auch in allen Bildungsplänen verankert. Die Verwaltungsvorschrift zur Sprachförderung „Grundsätze zum Unterricht für Kinder und Jugendliche mit Sprachförderbedarf an allgemein bildenden und beruflichen Schulen“ vom 1. August 2008 eröffnet zudem durch die Einrichtung von Vorbereitungsklassen und -kursen für Schülerinnen und Schüler mit Sprachförderbedarf besondere sprachliche Fördermöglichkeiten. Die Zuweisung von Schülerinnen und Schülern in eine der Maßnahmen setzt bei den Schulen eine verbindliche altersstufengemäße Sprachstandsfeststellung voraus. Dies gewährleistet eine gezielte, individuelle Förderung sowohl für Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund, als auch für Schülerinnen und Schüler mit besonderem Sprachförderbedarf. Die vorliegende Handreichung „Deutsch als Zweitsprache in der Grundschule“ stellt eine Vielzahl an theoretischen Informationen und praktischen Anregungen zur sprachlichen Förderung von Grundschulkindern bereit, mit denen die Lehrkräfte bei der Erfüllung dieser wichtigen Aufgabe unterstützt werden sollen. Ich danke den Mitgliedern der Arbeitsgruppe für Ihre engagierte Mitarbeit bei der Erstellung der Handreichung. Den Kindern und den Lehrkräften wünsche ich viel Freude und Erfolg bei der Arbeit mit den Materialien. Helmut Rau MdL Minister für Kultus, Jugend und Sport des Landes Baden-Württemberg 3 Inhalt 6.3 Arbeitsweisen und Arbeitsmittel im Anfangsunterricht 6.4 Grammatik 6.5 Wortschatzarbeit / Wörterbucharbeit 6.6 Bedeutung von Spielen, Liedern und Reimen 30 32 41 42 7. Lernfelder zur Unterrichtspraxis Klasse 1 und 2 7.1 Zur Arbeit mit den Lernfeldern 7.2 Die Lernfelder 53 8. Basiswortschatz für die Arbeit mit Lernfeldern in Klasse 1 und 2 8.1 Überlebensfloskeln 8.2 Basiswortschatz zu den Lernfeldern 75 11 9. 88 11 11 12 12 12 9.1 9.2 9.3 9.4 9.5 9.6 9.7 9.8 9.9 9.10 Vorwort 3 1. Einleitung 1.1 Kinder mit Migrationshintergrund in den Schulen Baden-Württembergs - Einige Fakten 1.2 Zielsetzung 1.3 Neue Bildungspläne und -standards 6 6 7 7 2. 2.1 2.2 2.3 2.4 2.5 Einführung: Deutsch als Zweitsprache Die Sprachlernsituation Erwartete Kompetenzen Die Bedeutung der Sprache Qualifkation für Deutsch als Zweitsprache Sprache in jedem Unterricht 8 8 8 9 9 10 3. Zweitspracherwerb unter Migrationsbedingungen Sukzessiver Zweitspracherwerb Besonderheiten des sukzessiven Zweitspracherwerbs Das „Mischen“ von Sprachen Die Bedeutung der Sprachlernbedingungen Zur Einschätzung sprachlicher Kompetenzen Folgerungen für die Sprachpädagogik 11 Sprachstandsfeststellung bei Kindern mit Deutsch als Zweitsprache Notwendigkeit der Sprachstandsfeststellung Einschätzung der Entwicklung des Zweitspracherwerbs Verfahren zur Einschätzung des Sprachstands Kurzbeschreibung normierter Verfahren Kurzbeschreibung informeller Verfahren 14 Die schulischen Rahmenbedingungen des Faches Deutsch als Zweitsprache Pädagogisch-didaktische Prinzipien Der curriculare Zusammenhang Organisatorische Notwendigkeiten und Möglichkeiten Die Bedeutung des Umfeldes 24 3.1 3.2 3.3 3.4 3.5 3.6 4. 4.1 4.2 4.3 4.4 4.5 5. 5.1 5.2 5.3 5.4 6. Einsatz der Handreichung im Unterricht 6.1 Interkulturalität im Unterricht 6.2 Die vier Lernbereiche 14 14 15 17 19 24 24 25 26 27 Lernfelder und Basiswortschatz zur Unterrichtspraxis i. d. Klassen 3 und 4 Lernfelder der Klassen 3 und 4 Struktur des Materials Lernfeld 1: Ich - Du - Wir Lernfeld 2: Kinder dieser Welt Lernfeld 3: Mensch, Tier, Pflanze Lernfeld 4: Heimatliche Spuren Lernfeld 5: Raum und Zeit Lernfeld 6: Natur Lernfeld 7: Erfindungen und Kunstwerke Lernfeld 8: Energie, Materialien 10. Anhang 10.1 Förderung von Kindern aus sprachlichen Minderheiten 10.2 Diagnostische Leitfragen 10.3 Sprachgebrauch mehrsprachiger Kinder 10.4 Grammatische Progression 10.5 Stolpersteine der deutschen Sprache 10.6 “Grundsätze zum Unterricht für Kinder und Jugendliche mit Sprachförderbedarf an allgemeinbildenden und beruflichen Schulen” Verwaltungsvorschrift vom 1. August 2008 10.7 Literatur 10.8 Weiterführende Links 10.9 Impressum 53 53 75 75 88 88 89 95 102 110 116 125 130 136 143 143 147 150 153 155 157 164 167 168 27 28 5 1. Einleitung 1.1 Kinder mit Migrationshintergrund in den Schulen Baden-WürttembergsEinige Fakten Migrantinnen und Migranten sind im Einwanderungsland Deutschland zu einem festen Bestandteil der Bevölkerung geworden. Die Notwendigkeit, Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund in der deutschen Sprache nachhaltig für das Leben in Gesellschaft und Beruf zu qualifizieren, ist angesichts folgender Fakten unbestritten: Im Schuljahr 2007/08 gab es an den öffentlichen und privaten allgemein bildenden Schulen in BadenWürttemberg insgesamt 1 275 564 Schüler, davon waren 145 085 nicht-deutsche (11,4%); von den 435 811 Grundschülerinnen und -schülern hatten 52 858 einen nicht-deutschen Pass (12,1%).1 Da jedoch bei statistischen Erhebungen nur der jeweilige Status gilt, müssen die angegebenen Prozentwerte wesentlich höher veranschlagt werden, denn: „Nach dem Mikrozensus – der größten Haushaltsbefragung der amtlichen Statistik in Deutschland – gehören folgende Bevölkerungsgruppen zu den Personen mit Migrationshintergrund: 1. Alle in Deutschland lebenden Ausländer Also sowohl die Ausländer, die selbst zugewandert sind, als auch die in Deutschland geborenen Ausländer. 2. Deutsche mit Migrationshintergrund Dazu gehören – Spätaussiedler und Eingebürgerte, – die Kinder von Spätaussiedlern und Eingebürgerten, – die Kinder ausländischer Eltern, die bei der Geburt zusätzlich die deutsche Staatsbürgerschaft erhalten haben (nach der sogenannten „Ius Soli“-Regelung), – Kinder mit einseitigem Migrationshintergrund, bei denen nur ein Elternteil Migrant ist, – Eingebürgerte, nicht zugewanderte Ausländer“.2 Konkret bedeutet dies: „88 % der in Baden-Württemberg lebenden Grundschulkinder mit Migrationshintergrund sind hier geboren“.3 Es gibt jedoch erhebliche Ungleichheiten zwischen Kindern und Jugendlichen mit und ohne Migrationshintergrund. Dies belegen internationale und nationale Untersuchungen: - „Im Bundesdurchschnitt erreichen Kinder, deren Eltern im Ausland geboren worden sind, auf der Leseskala niedrigere Werte als Kinder mit einem im Ausland geborenen Elternteil sowie Kinder mit in Deutschland geborenen Eltern. Die im Rahmen von IGLU 2006 durchgeführten Mehrebenenanalysen weisen nach, 6 dass der Migrationshintergrund von Kindern auch bei Kontrolle weiterer Rahmendaten einen signifikant negativen Effekt auf das Leseverständnis hat“.4 - Auch bei der PISA –Studie 2006 wird resümiert, dass „Jugendliche der so genannten „Zweiten Generation“, die in Deutschland aufgewachsen sind, zum Teil schlechter oder gleich abschneiden wie Jugendliche der „Ersten Generation“, die im Verlauf ihres Lebens nach Deutschland eingewandert sind“. 5 Und weiter heißt es: „Die hohen Kompetenzunterschiede zu Jugendlichen ohne Migrationshintergrund lassen sich über die Länder hinweg zu 40 bis 50 Prozent auf Unterschiede im Sprachgebrauch und in der sozialen Herkunft der Jugendlichen mit Migrationshintergrund zurückführen. Insgesamt zeigen die Befunde in den Ländern, dass Jugendliche mit Migrationshintergrund im Hinblick auf die Teilhabe am Bildungssystem und im Hinblick auf notwendige Kompetenzen bis heute noch schlecht integriert sind. Große Herausforderungen bestehen in den Ländern nach wie vor darin, junge Menschen unabhängig von ihrer Herkunft in ihrer Kompetenzentwicklung zu stützen und ihnen in gerechter Weise Zugang zu weiterführenden Bildungsgängen zu geben. Die Kopplung von sozialer Herkunft mit Kompetenz ist in allen Ländern Deutschlands zu hoch“.6 - Bei der Betrachtung der Bildungsabschlüsse junger Menschen werden die Unterschiede zwischen den verschiedenen Bevölkerungsgruppen deutlich: „Bei jungen Menschen ohne Migrationshintergrund im Alter von 25 bis unter 35 Jahren ist das Abitur der häufigste Schulabschluss in Baden-Württemberg (rund 44 %). Bei den Migranten hingegen dominiert der Hauptschulabschluss (knapp 41 %, Realschulabschluss 25 %, Abitur 28 %). Eklatant sind vor allem auch die Unterschiede bei denjenigen, die keinen Schulabschluss haben: Das trifft nur noch auf 1 % der jungen Baden-Württemberger ohne Migrationshintergrund dieser Altersgruppe zu, jedoch auf immerhin mehr als 6 % der jungen Migranten im Südwesten“. 7 Die Beherrschung der deutschen Sprache gilt unbestritten als der entscheidende Schlüssel für eine erfolgreiche Schul- und Berufslaufbahn für Kinder mit Migrationshintergrund und stellt außerdem die Voraussetzung für ihre spätere gesellschaftliche und politische Partizipation dar. Somit ist der Unterricht in Deutsch als Zweitsprache das tragende Element der schulischen Bildung. Dem Eingangsbereich der 1. Einleitung Grundschule kommt im Zusammenhang mit dem gesteuerten Spracherwerb der Zweitsprache Deutsch eine Schlüsselfunktion zu. „Der Schlüssel zum Erfolg besteht hier nach wie vor in der besonderen Förderung kompetenzschwacher Schülerinnen und Schüler“. 8 Die vorliegende Handreichung trägt der Tatsache Rechnung, dass in fast allen Klassen in badenwürttembergischen Grundschulen Kinder mit Migrationshintergrund unterrichtet werden. Wir finden in den verschiedenen Vorbereitungsklassen und Regelklassen • • • • • • 1.2 Kinder, die ohne Zweitsprachkompetenzen neu eingereist sind Kinder, die hier geboren sind, einen Kindergarten besuchten und dennoch nur über geringe Zweitsprachkompetenzen verfügen Kinder, die hier geboren sind, aber keinen Kindergarten besuchten und nur rudimentäre Zweitsprachkompetenzen besitzen Kinder, die hier geboren sind, aber auf Grund familiärer Entscheidungen zwischen Deutschland und dem Heimatland gependelt sind und sich weder in der Erstsprache noch in der Zweitsprache ausreichende Sprachkompetenzen erworben haben Kinder, die hier geboren sind, einen Kindergarten besuchten und sich in den Sprachkompetenzen kaum von altersgleichen Deutschen unterscheiden Kinder mit bereits ausgeprägter Mehrsprachenkompetenz. Zielsetzung Ziel dieser Handreichung ist u.a. eine Verbesserung der Ausgangssituation dieser Kinder im Hinblick auf ihre Bildungsabschlüsse und Schullaufbahn und die Entwicklung der individuellen Sprech- und Sprachfähigkeit des Kindes als Grundlage für seine aktive Teilnahme im Unterricht und in Interaktionen jeglicher Art. Die Schülerinnen und Schüler sollen entsprechend ihrem Alter und ihren Kompetenzen zum Übergang in eine Regelklasse bzw. zur erfolgreichen Teilnahme in einer Regelklasse befähigt werden. Einschränkend ist zu sagen, dass diese Handreichung nicht den Bildungsplan für das Fach Deutsch ersetzt; vielmehr ergänzt sie die darin enthaltenen Bildungsstandards für die recht heterogene Gruppe der Schülerinnen und Schüler. Letztlich ist sie bewusst offen angelegt und bietet somit die Möglichkeit für individuelle Sprachförderung. 1.3 Neue Bildungspläne und - standards Seit dem Schuljahr 2004/05 wurden in BadenWürttemberg neue Bildungspläne und Bildungsstandards eingeführt. Der Bildungsplan Deutsch für die Grundschule fragt nach Konzepten und Kompetenzen für Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund und nicht nach ihren Defiziten: • • • • • • • • „Mit welchen schulinternen Konzepten stärken wir die muttersprachlichen und fremdsprachlichen Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler? Wie tragen wir der Vielsprachigkeit im Hinblick auf die Bedeutung der Herkunftssprachen der Schülerinnen und Schüler Rechnung? Wie unterstützen wir bilinguales Lernen und Arbeiten?“ 9 Im Einzelnen wird dazu ausgeführt: „...die verschiedenen Herkunftssprachen in der Klasse und damit die besonderen Kompetenzen dieser Kinder (werden) als eine Bereicherung des Deutschunterrichts und als Anlass zu Sprachbetrachtungen aufgegriffen und genutzt. Aus der Betrachtung verschiedener Sprachen ergeben sich fruchtbare Unterrichtssituationen und Einblicke in die Lebens- und Gedankenwelt anderer Kulturen. Der Vergleich grammatikalischer Strukturen in unterschiedlichen Sprachen erweitert die Sprachkompetenz und führt zum Erwerb einer Sprachlernkompetenz. Das Fach Deutsch versteht sich auch als Fach, das Deutsch als Zweitsprache vermittelt“. 10 „Ziel ist es, dass die Kinder ihre Sprache zunehmend bewusst einsetzen. Dabei kann der Vergleich mit anderen Sprachen, besonders der obligatorischen Fremdsprache und den Herkunftssprachen der Kinder in der Klasse, helfen“. 11 „Gespräche auf dieser Metaebene über Sprache fallen den Kindern leichter, wenn dabei Bezug auf andere Sprachen, zum Beispiel die Herkunftssprachen der Kinder in der Klasse oder eine erste Fremdsprache genommen wird“. 12 „Genauso ist jeder andere Unterricht auch immer Sprachunterricht, denn Sprache ist das primäre Medium, das Lernen erst ermöglicht“.13 7 2. Einführung: Deutsch als Zweitsprache 2.1 Die Sprachlernsituation Zur besonderen Situation von Kindern, die in einer zweisprachigen Umgebung aufwachsen, führt Hohmann aus: „Die Sprachlernsituation der ausländischen Kinder bei uns ist äußerst komplex. Sie ist abhängig von Alter, Nation, Einwanderungszeitpunkt, Verweildauer, außerschulischen Kommunikationsmöglichkeiten“.1 Butzkamm präzisiert: „Das Spracherleben, die Sprachbegegnung mit Deutsch als Zweitsprache… vollzieht sich tagtäglich; sie brauchen die deutsche Sprache als Lebenshilfe. Spracherleben und Spracherlernen sind eng miteinander verflochten und bedingen sich wechselseitig ... Der Fremdsprachenerwerb ist ... auch für Kinder kein Neubau, sondern eher ein Umbau, eine Erweiterung des bisherigen Wissens über Sprache“. 2 2.2 Erwartete Kompetenzen: Die Schülerin bzw. der Schüler mit Migrationshintergrund muss laut Rosemarie Neumann „die deutsche Sprache so weitgehend beherrschen, dass (sie/er) - den Lehrervortrag verstehen - das Unterrichtsgespräch verfolgen - Lehrbücher als Informationsquelle nutzen - aktiv und sachgerecht ins Unterrichtsgespräch eingreifen - schriftliche Arbeiten in verständlicher und weitgehend richtiger Form anfertigen kann“.3 Im Einzelnen bedeutet dies, dass die Schülerinnen und Schüler im Laufe ihrer Schullaufbahn in die Lage versetzt werden: 8 • „sich der Strukturen der Zweitsprache Deutsch im Rahmen eines angemessenen Grund- und Fachwortschatzes zu bedienen • Grundqualifikationen zu erwerben: Lesen, Informationen aufnehmen und weitergeben, Schreiben, Texte verfassen • sich mittels eines aktiven und passiven Grundwortschatzes zu verständigen und damit in Kommunikation mit anderen Menschen zu treten • sich ihre Umwelt sprachhandelnd zu erschließen • durch den Erwerb eines Fachwortschatzes sich auch am Unterricht in allen Fächern aktiv beteiligen zu können • durch den gesteuerten Spracherwerb Denken, Kreativität und differenziertes soziales Verhalten entwickeln zu können • den Einstieg zur Sprachbewusstheit zu erhalten • durch den Einsatz der Erstsprache die Möglichkeit zu erhalten, bereichernde sprachliche und kulturelle Aspekte in den Unterricht und die Begegnung mit Anderen einzubringen“.4 Mit diesen Zielen wird den Schülerinnen und Schülern die Grundlage zum Erwerb folgender Kompetenzen auf ihrem weiteren Bildungsweg gelegt: - - „damit sie über Sprache reflektieren können damit sie selbstständig und unabhängig vom Deutschlehrer bzw. der Deutschlehrerin als der häufig einzigen Korrekturinstanz weiterlernen, wiederholen und nachschlagen können damit sie sich und ihre Belange selbst ausdrücken und verfolgen können, indem sie zum Beispiel in der Lage sind, Beziehungen aufzunehmen, zu entwickeln, begründet abzubrechen und bewusst fortzusetzen“5. In Abwandlung eines Zitats derselben Autoren ist für Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund anzumerken: „Was ... (sie) sagen wollen, wissen sie selber; wie sie es sagen können, wollen sie lernen“.6 Neumann nennt die Aufgabe von Lehrerinnen und Lehrern im Eingangsbereich und besonders im Verlauf der weiteren schulischen Laufbahn der Schülerinnen und Schüler: „Um diese als allgemeines Ziel geforderte komplexe zweisprachliche Fähigkeit zu erreichen, ist ein intensiver, planvoller und kontinuierlicher Aufbau von Fähigkeiten und Kenntnissen in folgenden Bereichen unabdingbar: a. b. c. d. e. f. g. h. i. j. k. l. Aussprache Systematische Beziehungen zwischen Lauten (z.B. Umlaut/ Ablaut etc.) Schrift und ggf. Schreibmotorik Rechtschreibung ein breiter Grundwortschatz Wortbildung Phraseologie und Semantik Fachwortschätze allgemeinwissenschaftlicher Wortschatz Flexionsmorphologie Syntax Textaufbau“.7 2. Einführung: Deutsch als Zweitsprache Zu entwickeln sind: - Aktiver Wortschatz - Passiver Wortschatz - Grammatische Strukturen - Mündliche Kommunikationsfähigkeit - Schriftliche Kommunikationsfähigkeit - Rechtschreiben - Fachwortschatz für alle Unterrichtsfächer Zu berücksichtigen sind: - Erstsprachliche Kompetenzen - Interferenzerscheinungen“.8 2.3 Die Bedeutung der Sprache Gogolin konstatiert: „Das Deutsch (..in der Schule) ist situationsentbunden, arbeitet stark mit symbolischen und kohärenzbildenden Redemitteln, z.B. mit eigentlich „inhaltsleeren“ Funktionswörtern wie Artikeln, Pronomen oder anderen Verweisformen und mit komplexen Strukturen .... Für sprachlernende Menschen ist besonders gravierend, dass die Unterschiede zwischen der mündlichen Alltagssprache und der Sprache der Schule vor allem im strukturellen Bereich liegen. Gewiss ist es unerlässlich, dass Schülerinnen und Schüler lernen, über die mit einer Sache sich verbindenden bedeutungstragenden Wörter zu verfügen – also den Fachwortschatz im engeren Sinne. Aber damit, dass ein solcher spezieller Vokabelschatz unterrichtet bzw. gelernt wird, ist das grundlegende Sprachlernproblem nicht gelöst. Die Hauptschwierigkeit der Sprache der Schule bilden nämlich die immer komplizierter werdenden Strukturen und abstrakten textlichen Formen, in die die „Fach-Vokabeln“ eingebettet sind .... Die verlangte sprachliche Leistung wird immer abstrakter, inhaltliche Signale werden immer stärker in grammatischen oder anderen Strukturen „versteckt“ – beispielsweise im Aufbau von Texten“.9 2.4 Qualifikation für Deutsch als Zweitsprache Entscheidend beim Erwerb der Zweitsprache sind die 4 Bereiche: - Hörverständnis - Sprechfertigkeit - Leseverständnis - Schreibfertigkeit. Die Gewichtung der vier Fertigkeiten Sie erfolgt nach zwei Grundsätzen: Rezeptive Fertigkeiten HÖREN gesprochene Sprache SPRECHEN LESEN geschriebene Sprache SCHREIBEN Produktive Fertigkeiten Mündliche vor schriftlichen Fertigkeiten Für die Entwicklung des Hörverstehens und des Sprechens ist mehr Unterrichtszeit als für die Bereiche Leseverstehen und Schreiben einzusetzen. Rezeptive vor produktiven Fertigkeiten • An das Hörverstehen werden höhere Ansprüche als an das Sprechen gestellt. • An das Leseverstehen werden höhere Ansprüche als an das Schreiben gestellt. 9 2. Einführung: Deutsch als Zweitsprache 2.5 Sprache in jedem Unterricht Im Lehrplan „Deutsch als Zweitsprache“, herausgegeben vom Berliner Senat, wird diese Einschätzung unterstützt: „Deutsch als Zweitsprache findet nicht nur als Fördermaßnahme statt, sondern in jedem Fach, in jeder Arbeitsgemeinschaft und bei allen außerunterrichtlichen Aktivitäten, die Schule anbietet, organisiert und durchführt“.10 Zur Sprache in der Schule führt Gogolin aus: „Das Problem der Sprache der Schule zu lösen ist nicht allein, und wahrscheinlich nicht einmal primär, eine Aufgabe des Sprachunterrichts im engeren Sinne. Es stellt sich vielmehr durch das gesamte Curriculum hindurch in allen Fächern. Notwendig ist die Entwicklung einer in Deutschland kaum verbreiteten Auffassung, dass eine jede Lehrerin, ein jeder Lehrer auch für die Vermittlung der sprachlichen Mittel zuständig ist, die das Lernen der Sache oder das Lernen im Fach stellt. ... Dazu gehört der in England etablierte Ansatz „language across the curriculum“ - frei übersetzt: Sprache lernen in jedem Unterricht“. 11 Daraus folgert: „Deutsch als Zweitsprache als Unterrichtsprinzip bedeutet, dass die sprachlichen 10 Probleme der Kinder bei jeder Unterrichtsplanung bedacht und bei der Durchführung berücksichtigt werden. Dabei lassen sich folgende Prinzipien festhalten: - - Der Einsatz der mündlichen und der schriftlichen Lehrersprache im Unterricht sollte reflektiert erfolgen. Ein Nichtverstehen kann potenziell immer auch durch eine nicht angemessene Lehrersprache erfolgen. Die sprachlichen Angebote sollten sich an den Möglichkeiten der Kinder orientieren und ihnen prinzipiell ein Verstehen ermöglichen. Sprachliche Strukturen, die für die unterschiedlichen Sprachhandlungen (z.B. begründen, erklären, beschreiben usw.) benötigt werden, müssen auch im Fachunterricht explizit erklärt werden. Bei Hilfen und Lernbrücken darf nicht auf ein deutsches Sprachgefühl zurückgegriffen werden, das diese Kinder nicht haben (können)“.12 3. Zweitspracherwerb unter Migrationsbedingungen 3.1 Sukzessiver Zweitspracherwerb Die meisten mehrsprachigen Kinder kommen, wie einsprachige Kinder auch, im Alter von ungefähr drei Jahren in eine Kindertageseinrichtung. Manche von ihnen beherrschen bereits zwei Sprachen perfekt. Dennoch gilt für viele Kinder, dass sie bis zu einem Alter von ungefähr drei Jahren vor allem die Sprache ihrer Eltern lernen und ab diesem Zeitpunkt in der Kindertageseinrichtung damit konfrontiert werden, dass die Zweitsprache Deutsch das wichtigste Kommunikationmittel ist. In der Zeit bis zur Einschulung wird von den Kindern erwartet, dass sie die Zweitsprache Deutsch so lernen, dass sie ohne weitere besondere Förderung gemeinsam mit einsprachig deutschen Kindern unterrichtet werden können. Zum Zeitpunkt der Einschulung werden jedoch bei vielen mehrsprachigen Kindern immer noch Sprachschwierigkeiten in der Zweitsprache Deutsch beobachtet. Häufig fallen diese Schwierigkeiten in der Alltagskommunikation nicht auf, Knapp (1999) spricht deshalb von „verdeckten Sprachschwierigkeiten“ (s. Anhang). Erst im Laufe der Grundschulzeit, wenn die schriftsprachlichen Anteile zunehmen und die sprachlichen Anforderungen komplexer werden, wirken sich sprachliche Schwierigkeiten auf die schulische Bildung aus. Offenbar ist es unter den gegebenen Bedingungen in Kindertageseinrichtungen nicht immer gelungen, den Kindern die Zweitsprache Deutsch ausreichend zu vermitteln. Darüber hinaus gibt es eine Reihe von Kindern, die zu Beginn oder während der Schulzeit nach Deutschland einwandern und die zum Zeitpunkt der Einschulung keine oder sehr geringe Kompetenzen in der Zweitsprache Deutsch aufweisen. Die deutsche Sprache zu vermitteln bleibt deshalb, auch bei mehrsprachigen Kindern, die in Deutschland geboren und aufgewachsen sind, eine Aufgabe, die in der gesamten Schulzeit wahrgenommen werden muss. Die Kompetenzen der Kinder in der Zweitsprache Deutsch dürfen nicht unhinterfragt mit den Kompetenzen einsprachiger Kinder verglichen werden. 3.2 Besonderheiten des sukzessiven Zweitspracherwerbs Der sukzessive Zweitspracherwerb unterscheidet sich in einigen Punkten vom Erstspracherwerb: So bereitet die Aussprache in der Regel wenig Schwierigkeiten und nach einer ersten Zeit des Einhörens beherrschen die meisten Kinder Mehrwortäußerungen. Sie haben von vielen Gegenständen und Inhalten bereits einen Begriff, eine innere Vorstellung, so dass sie bei einigen Wörtern nur die neue lautliche Struktur erwerben müssen. Aus dem Erstspracherwerb sind die Kinder es gewohnt, eigene Regeln und Hypothesen zu bilden und zu erproben, außerdem sind ihnen die Grundregeln der Kommunikation vertraut. Ähnlich wie beim Erstspracherwerb gibt es einige Stolpersteine, denen sich alle Lerner der deutschen Sprache stellen müssen. Auf der grammatischen Ebene zeigen sich z.B. Schwierigkeiten im Bereich der Präpositionen, der Deklination von Nomen und Pronomen, der Genusbildung und dem Formenbestand unregelmäßiger Verben (vgl. Rösch 2003, siehe Anhang 10.5). Die so genannten Lernersprachen der Kinder enthalten Aspekte der Zielsprache und solche der Ausgangssprache, es sind jedoch auch Sprachformen zu beobachten, die weder in der Ausgangs- noch in der Zielsprache zu beobachten sind. Es handelt sich um Übergangsformen auf dem Wege zur perfekten Sprachbeherrschung. Den Lernersprachen der Schülerinnen und Schüler muss seitens der Lehrkraft mit einer offenen und wohlwollenden Haltung begegnet werden. Das heißt nicht, jeden Fehler zu tolerieren, sondern einzuschätzen, ob eine Fehlbildung dem Stand der Sprachaneignung eines Kindes entspricht oder nicht (vgl. Rösch 2003, S. 14). 3.3 Das Mischen von Sprachen Bezüge zur Herkunftssprache können sich, insbesondere bei älteren Kindern, in Sprachmischungen (Interferenzen) äußern, bei denen Strukturen der Erstsprache auf die Zweitsprache übertragen werden. Solche „Fehler“ werden als kreative Übergangsphänomene gewertet. Sie treten insgesamt weniger häufig auf als allgemein angenommen wird. Sprachmischungen sind nur mit der allergrößten Vorsicht zu interpretieren, die Analyse erfordert größte Kenntnis in beiden Sprachen (vgl. Tracy 1996). Das Wissen der Kinder in ihrer Herkunftssprache zeigt sich z.B. daran, dass sie beim Erwerb des Wortschatzes und der Wortbedeutung auf ihr Vorwissen zurückgreifen. Eine häufig genutzte Strategie ist das Einfügen eines Wortes der Erstsprache in sprachliche Strukturen der Zweitsprache (z.B. „Die Frau hat eine diş firçası (türk. Zahnbürste)“. Dies dient der Aufrechterhaltung der Kommunikation und ermöglicht es den Kindern, 11 3. Zweitspracherwerb unter Migrationsbedingungen vorhandene semantische Netzwerke zu nutzen. Beim Erwerb eines neuen Begriffs muss nicht der komplette Begriff neu erworben, sondern nur das entsprechende Wort mit der vorhandenen kognitiven Struktur verknüpft werden (vgl. Jeuk 2003, S. 288ff). 3.4 Die Bedeutung der Sprachlernbedingungen In Anlehnung an Bruner (1987) wird davon ausgegangen, dass das soziale Umfeld, in dem ein Kind aufwächst, der entscheidende Spracherwerbsfaktor ist. Folglich kommt der Sprache als dem wesentlichsten Interaktionsmittel im sozialen Umfeld auch eine besondere Rolle zu. Der Spracherwerb ist ein dialogisches Geschehen, an dem die Bezugspersonen einen ebenso großen Anteil haben wie das Kind selbst. Die zweite Sprache muss so gelernt werden, dass sie die Grundlage für schulisches Lernen werden und eine tragende Funktion bei der Herausbildung einer zweisprachigen Identität übernehmen kann. Das Gelingen dieses Lernprozesses hängt von verschiedenen Faktoren ab: Soziale und lebensweltliche Faktoren wie die Umstände der Migration (insbesondere bei Flüchtlingskindern), der Grad der gesellschaftlichen Integration, emotionale Faktoren wie die Lernmotivation und die Einstellung zur Lernersprache und nicht zuletzt die schulischen Lernbedingungen. 3.5 Zur Einschätzung sprachlicher Kompetenzen „Die Aneignung von Sprache bedeutet, dass ein Kind Sprache als Handlungsmittel umfassend erwirbt und Sprechen so zu einer eigenen, gesellschaftlich hinreichenden Handlungsressource für sich entwickelt“ (Ehlich 2005, S. 19). Dieses Zitat verweist darauf, dass Spracherwerb ein komplexer Vorgang ist, der sich auf verschiedenen Ebenen vollzieht. Die Annahme, dass der sprachliche Entwicklungsstand eines Kindes mit relativ wenig Aufwand richtig eingeschätzt werden könne, ist problematisch, weil die Sprachaneignung alles andere als linear verläuft. Ein Beispiel ist der U-förmige Verlauf beim Erwerb der Konjugationsformen unregelmäßiger Verben (vgl. Bredel 2005, S. 86f): Kinder verwenden zunächst sowohl das regelmäßige Konjugationsmuster (z.B. lieben – liebte – geliebt) und das unregelmäßige (z. B. singen – sang – gesungen, gehen – ging – gegangen) zielsprachlich richtig. Im weiteren Verlauf gehen die Kinder dann dazu 12 über, unregelmäßige Verben regelmäßig zu konjugieren (gehen – gehte – gegeht, singen – singte – gesingt). Diese Fehlbildungen entpuppen sich erst dann als ein Fortschritt, wenn man davon ausgeht, dass die Kinder in der ersten Phase die Verbformen unanalysiert und als Ganzheiten übernommen haben und in der zweiten Phase die Regeln der Verbbildung erkannt haben und diese übergeneralisieren. Erst in einer dritten Phase lernen die Kinder, Ausnahmen von regelhaften Bildungen zu unterscheiden. Zum Zeitpunkt der Einschulung hat ein Großteil der mehrsprachigen Kinder die Grammatik des Deutschen in Bezug auf Formen und Stellungen des Verbs im Wesentlichen erworben. Ein Bereich, der den meisten mehrsprachigen Kindern wesentlich größere Schwierigkeiten bereitet, ist das grammatische Geschlecht der Nomen (Genus) und die damit verbundenen Kasusformen und Pronomenbildungen. Dieser Bereich macht Kindern im Erstspracherwerb hingegen weniger Schwierigkeiten. Mit den Bereichen Genus und Kasus verknüpft ist der Gebrauch von Pronomen und Präpositionen. Ein weiterer zentraler Lernbereich ist das Lernen des Wortschatzes und der Wortbedeutungen. In diesem Bereich haben viele mehrsprachige Kinder deshalb Defizite, weil es ihnen an Lernerfahrung mangelt. Deshalb ist es für mehrsprachige Kinder besonders wichtig, über das Lesenlernen Zugang zu Weltwissen zu erhalten. In Kapitel 4 werden Fragen der Lernstandserhebung in Bezug auf den Stand der Sprachentwicklung mehrsprachiger Kinder ausführlich erörtert. Die dort vorgestellten Verfahren sind vor allem für Kinder gedacht, die eine Vorbereitungsklasse besuchen sollen. Die informellenVerfahren können aber zu einem großen Teil auch eingesetzt werden, um den individuellen Stand der Sprachentwicklung bei mehrsprachigen Kindern festzustellen. Dabei muss beachtet werden, dass alle Ergebnisse von Testverfahren eine Momentaufnahmen darstellen, die der Dynamik der Entwicklung nur bedingt gerecht werden. 3.6 Folgerungen für die Sprachpädagogik Kinder öffnen sich einer zu lernenden Sprache dann, wenn die emotionalen Bedingungen hierfür günstig sind. Dazu gehört die Würdigung ihres sprachlichen Vorwissens. Indem sich Lehrerinnen und Lehrer der Erstsprache des Kindes öffnen, öffnen sie sich der Lebenswelt und zeigen Wertschätzung und Anerkennung. Dann kann auch von einem Kind erwartet werden, sich für die Sprache der Umwelt zu interessieren. Dazu 3. Zweitspracherwerb unter Migrationsbedingungen müssen Lehrerinnen und Lehrer nicht die verschiedenen Sprachen beherrschen, gleichwohl ist es sinnvoll, Grußformeln oder Floskeln in mehreren Sprachen zu kennen und offen und neugierig für weiteres Lernen zu sein. Um den Zweitspracherwerb der Kinder zu fördern, muss Sprache in Alltagssituationen bewusst gestaltet werden. Allgemein gilt, dass die Reflexion des Sprachverhaltens der Bezugspersonen ein zentrales Förderelement ist, da Lehrerinnen und Lehrer wichtige Sprachvorbilder für die Kinder sind. Dazu gehört auch, sich dem Kind körperlich zuzuwenden, langsam und deutlich zu sprechen, durch Nachfragen und Erklären inhaltliches Interesse zu signalisieren, Mimik und Gestik unterstützend einzusetzen und grammatikalisch korrekt zu sprechen (vgl. Knapp 2001, siehe Anhang 10.1). Ein wichtiges Element kann z.B. das Verbalisieren von Handlungen sein. Beim gemeinsamen Frühstück, beim Bauen, beim Rollenspiel gibt es viele Möglichkeiten, Sprache zu gestalten. Dies kann nur gelingen, wenn die Förderung der (Zweit)Sprache ein bewusstes Element der schulischen Förderung ist. Direkte Korrekturen der kindlichen Äußerungen sind in den meisten Fällen nicht hilfreich: Die Kinder wollen uns etwas mitteilen und werden durch das Fokussieren auf die sprachliche Form leicht verwirrt und demotiviert. Sinnvoll ist es hingegen, die Kinderäußerungen aufzugreifen und in der richtigen sprachlichen Form zu wiederholen. So hören Kinder die korrekte Form, das Gespräch kann aber weitergeführt werden. Auch über Fragen (Möchtest du den roten oder den gelben Stift?), Aufforderungen (Nimm bitte den grünen Stift!) und handlungsbegleitendes Sprechen (Ich nehme den roten Stift.) kann das Kind korrekte sprachliche Strukturen und Wörter hören und dadurch verarbeiten. 13 4. Sprachstandsfeststellung bei Kindern mit Deutsch als Zweitsprache 4.1 Notwendigkeit der Sprachstandsfeststellung Eine Reihe von Kindern kommt mit sehr geringen oder keinerlei Kenntnissen in der Zweitsprache Deutsch an die Schule. Dies betrifft zum einen Kinder und Jugendliche, die im Laufe der Schulzeit nach Deutschland kommen, zum anderen Kinder, die erst kurz vor der Einschulung nach Deutschland einwandern oder die aus anderen Gründen über sehr wenig Spracherfahrung in der deutschen Sprache verfügen. Für sie ist die Einrichtung einer Vorbereitungsklasse ab 10 Schülerinnen und Schülern möglich. Die Vorbereitungsklasse wird als Jahrgangsklasse oder als jahrgangsgemischte Klasse geführt. Da der Wechsel in die Regelklasse an keinen festen Zeitpunkt gebunden ist, können auch Fördergruppen mit sich erhöhenden Stundenanteilen in der Regelklasse gebildet werden. Um festzustellen, ob ein Kind in einer Vorbereitungsklasse beschult werden soll, muss eine Sprachstandserhebung durchgeführt werden. Das Verfahren muss u.a. die Bereiche Wortschatz, Satzbau, Ausdrucksfähigkeit und Leseverständnis umfassen. (vgl. Verwaltungsvorschrift „Grundsätze zum Unterricht für Kinder und Jugendliche mit Sprachförderbedarf an allgemein bildenden und beruflichen Schulen“ vom 1. August 2008). Außerdem sind die Bereiche Orthographie und Textproduktion bedeutsam. Da es auch um die Feststellung des Förderbedarfs geht, sollte die Sprachstandsfeststellung Hinweise darauf geben, wo die Förderung ansetzen soll. Die eingesetzten Verfahren sollen den Verantwortlichen Hilfestellungen für ihre Entscheidungen geben und Beobachtungen strukturieren. Sie müssen durch weitere Beobachtungen (z.B. Lernbeobachtung während des Unterrichts) ergänzt werden. Die vorhandenen Verfahren zur Sprachstandsfeststellung kann man in standardisierte, formelle Verfahren und nicht standardisierte, informelle Verfahren einteilen. Bei den standardisierten Verfahren steht die Einteilung der sprachlichen Leistungen in eine Rangfolge im Vordergrund, hierzu wird eine Altersnorm zu Grunde gelegt. Bei den informellen Verfahren steht die Erfassung individueller Leistungen und Kompetenzen im Mittelpunkt des Interesses. Bisher gibt es keine formellen Sprachstandsfeststellungsverfahren für Kinder mit Deutsch als Zweitsprache (vgl. Bundesministerium 2005), solche Verfahren können deshalb nur unter bestimmten Voraussetzungen angewendet werden. Informelle Verfahren haben den Vorteil, dass man auf individuelle Bedürfnisse von Kindern eingehen kann. Mit Hilfe solcher Verfahren können Kriterien sprachlichen Lernens untersucht werden, die sich in der Zweitspracherwerbsforschung als zentral für die 14 Sprachaneignung erwiesen haben. Dabei ist es sinnvoll, sich an den förderdiagnostischen Fragen von Dehn (1994) zu orientieren: Was kann das Kind? Was muss es noch lernen? Was soll es als Nächstes lernen? Im Folgenden wird dargestellt, was bei der Anwendung von Sprachstandsfeststellungsverfahren bei mehrsprachigen Kindern beachtet werden muss, welche Erkenntnisse zum Zweitspracherwerb vorhanden sind und welche Verfahren zur Erfassung des Sprachstandes existieren. Deren Funktionsweise sowie ihre Chancen und Grenzen werden knapp erläutert. 4.2 Einschätzung der Entwicklung des Zweitspracherwerbs Spracherwerb ist ein komplexer Vorgang, der auf verschiedenen sprachlichen Ebenen stattfindet. Hierzu gehört z.B. der Erwerb der Fähigkeit zur Kommunikation genauso wie das Lernen der Aussprache, der Konventionen der Grammatik, eines differenzierten Wortschatzes und der Fähigkeit zuzuhören und zu erzählen. In der Schule kommt die Herausforderung des Schriftspracherwerbs hinzu. Aus den vorliegenden Spracherwerbsstudien lässt sich ablesen, dass es eine enorme Bandbreite an Entwicklungsschritten und zeitlichen Abläufen bei der Sprachaneignung gibt. Bei Kindern, die mehrsprachig aufwachsen, müssen zudem folgende Faktoren beachtet werden: • • • Der Zeitpunkt des ersten Kontakts mit der Zweitsprache Deutsch (sog. Kontaktalter) ist eine entscheidende Größe. Die Lernmöglichkeiten der Kinder stehen in engem Zusammenhang mit dem Lebensalter und damit mit dem Stand der kognitiven Entwicklung des Kindes. Das unterschiedliche Kontaktalter führt zu einer unterschiedlichen Kontaktdauer, was wiederum zu unterschiedlichen Spracherfahrungen führt. Einige Kinder kommen ohne Kenntnisse in der Zweitsprache Deutsch in die Schule (sog. Seiteneinsteiger). Unterschiedliche Erstsprachen der Kinder können den Erwerbsverlauf ebenfalls beeinflussen. Beispielsweise neigen Kinder mit Türkisch als Erstsprache in einer frühen Phase des Zweitspracherwerbs dazu, Artikel ganz auszulassen, Kinder mit Italienisch als Erstsprache gebrauchen eher das falsche Genus. Sowohl italienische als auch türkische Kinder haben Schwierigkeiten bei der Aneignung der Genera, sie gehen jedoch nicht immer gleich mit diesen Schwierigkeiten um. 4. Sprachstandsfeststellung bei Kindern mit Deutsch als Zweitsprache Da folglich bei mehrsprachigen Kindern eine Vergleichbarkeit auf Grund des Lebensalters (Altersnorm) ausscheidet, muss ein am Kind orientierter Kriterienbezug zur Einschätzung sprachlicher Kompetenzen herangezogen werden (vgl. Reich 2003, S. 915). Das bedeutet, dass man sich im Vorfeld überlegen muss, was von den Kindern erwartet werden soll, welche Kompetenzen sie in der Schule benötigen. Besonders relevant für Kinder mit Deutsch als Zweitsprache sind bestimmte Bereiche der Grammatik, die sich zum einen als besonders schwer zu erwerben, zum anderen aber als zentral für die mündliche und schriftliche Kommunikation in der deutschen Sprache erwiesen haben. Unter Grammatik sollen hier Bereiche der Morphologie (Wortbildung) und Syntax (Satzbildung) verstanden werden, wie die Konjugation, die Deklination, die Stellung der Wörter im Satz, etc.. Grießhaber (2005) zeigt beispielhaft in Bezug auf Aneignungsschritte in der Verbstellung, wie sich Sprachaneignung in der Zweitsprache vollziehen kann: • • • • Auf einer ersten Stufe erwirbt das Kind die einfache Wortstellung Subjekt-Verb-Objekt (Der Hund beißt den Mann.). Auf der zweiten Stufe wird die für das Deutsche charakteristische Trennung von finitem Verb und infiniten Verbteilen erworben (der Junge hat …. gespielt). Bei der dritten Stufe werden Adverbiale vorangestellt, die Kinder beherrschen die Inversion (Wechsel der Position) von Subjekt und Verb (der Junge spielt à dann spielt der Junge). Auf der vierten Stufe schließlich werden die Nebensatzstellung und die Endstellung des konjugierten Verbs erworben (…., weil der Junge gespielt hat). Wenn man von solchen Erwerbsstufen ausgeht, kann man beobachten, dass Kinder, die Deutsch als Zweitsprache erwerben, beim Erwerb der Grammatik im Wesentlichen vergleichbare Entwicklungsschritte machen. In welchem Alter und in welchen zeitlichen Schritten die Kinder diese Entwicklungsschritte vollziehen, hängt vom Kontaktalter, der Kontaktintensität, der Struktur der Erstsprache, sowie von sozio-kulturellen und individuellen Faktoren ab (vgl. oben die Unterschiede bei der Aneignung der Genera durch Kinder mit Türkisch bzw. Italienisch als Erstsprache). Einige aktuelle Studien der Zweitspracherwerbsforschung haben gezeigt, dass Kinder gemeinsam mit diesen Stufen eine Reihe anderer grammatischer Fähigkeiten erwerben, so dass das Erreichen dieser Stufen Hinweise auf komplexe Fortschritte beim Erwerb der Sprachaneignung gibt. Verfahren zur Feststellung des Sprachstands, mit deren Hilfe eine Aussage über sprachliche Kompetenzen von Kindern, die Deutsch als Zweitsprache lernen, getroffen werden sollen, müssen sich an solchen Kriterien sprachlichen Lernens orientieren. Besonders relevant für solche Erhebungen wird immer die Frage sein, welche Kompetenzen die Kinder benötigen, um dem Unterricht folgen zu können. Die Mehrzahl der mehrsprachigen Kinder kann sich, allerdings mit Unterstützung der Erzieherinnen bzw. der Lehrkräfte, die oben beschriebenen Schritte nach einigen Jahren Kontaktzeit aneignen. Ein Bereich, der vielen Kindern, die Deutsch als Zweitsprache lernen, bedeutend schwerer fällt, ist das grammatische Geschlecht der Nomen (Genus), verbunden mit dem Kasus (vgl. Ahrenholz 2006, Jeuk 2006). Daraus ergeben sich häufig Schwierigkeiten beim Einsatz von Pronomen und Präpositionen, was in der weiteren Schulzeit nicht selten zu Schwierigkeiten beim Textverständnis und der Textproduktion führt. Diese Bereiche bedürfen bei der Sprachstandsfeststellung besonderer Beachtung. Da diese Bereiche im Erstspracherwerb bedeutend weniger Schwierigkeiten bereiten, sind viele Verfahren, die auf einsprachige Kinder ausgerichtet sind, nur bedingt in der Lage, sprachliche Schwierigkeiten von mehrsprachigen Kindern angemessen zu erfassen. Ein weiterer Bereich, der besonderer Beachtung bedarf, ist die Aneignung des Wortschatzes. 4.3 Verfahren zur Einschätzung des Sprachstands Um zu begründen, ob ein Kind in eine Vorbereitungsklasse aufgenommen werden soll, muss sich die Lehrkraft auf eine möglichst vorstrukturierte Datenerhebung beziehen, welche ggf. vorhandene Beobachtungen von Erzieherinnen oder Lehrkräften ergänzen sollen. Die Ergebnisse der Sprachstandsfeststellung bedürfen einer ständigen Überprüfung, nicht zuletzt, weil einige Kinder, die Vorbereitungsklassen besuchen, sehr schnell Zugewinne in ihren sprachlichen Kompetenzen erlangen. Die im Folgenden vorgestellten Verfahren eignen sich für eine erste Feststellung des Stands der Sprachaneignung. Sie eignen sich auch, um im Laufe der weiteren Förderung Entscheidungen zu bestätigen, zu verwerfen und ggf. zu ändern. Die Verfahren können auch in der Regelklasse eingesetzt werden, wenn eine Lehrkraft überprüfen möchte, in welchen Bereichen ein Kind zusätzliche Unterstützung oder Förderung benötigt. Die Verfahren sind als Bestandteil einer förderdiagnostischen Praxis zu sehen und können die Lehrkraft bei der Einschätzung 15 4. Sprachstandsfeststellung bei Kindern mit Deutsch als Zweitsprache sprachlicher Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler unterstützen. Die Ergebnisse des Verfahrens sind selbstverständlich nur ein Baustein, der zu der Entscheidung, ob ein Kind eine Vorbereitungsklasse besuchen soll, beiträgt. Aspekte wie der familiäre Hintergrund des Kindes, die Organisationsform in der Schule, die Lernbeobachtungen der Lehrkräfte etc. sind ebenso selbstverständlich Grundlagen einer solchen Entscheidung. Bisher gibt es, wie oben erwähnt, keine normierten Sprachstandsfeststellungsverfahren, die speziell für Kinder mit Deutsch als Zweitsprache im Schulalter entwickelt wurden bzw. deren Situation besonders berücksichtigen. Dies hat vor allem mit der Schwierigkeit zu tun, eine Altersnorm zu Grunde zu legen. Dennoch können standardisierte Verfahren wichtige Hinweise auf sprachliche Kompetenzen bei mehrsprachigen Kindern geben, dabei muss jedoch immer die Frage der Gültigkeit bedacht werden. Es gibt allerdings die Möglichkeit, normierte Verfahren anzuwenden und die untersuchten Bereiche auf den spezifischen Kontext der Kinder zu beziehen. Die Ergebnisse müssen mit großer Vorsicht interpretiert und durch die Anwendung informeller Verfahren und weiterer Beobachtungen ergänzt werden. Daneben wurden in den letzten Jahren Verfahren entwickelt, die auf der Beobachtung des einzelnen Kindes und seines sprachlichen Handelns aufbauen und diese mit Entwicklungsverläufen in Verbindung setzen. Diese sind eher in die Kategorie der nicht standardisierten, informellen Verfahren einzuordnen. Aus diesen lassen sich häufig Prämissen für die Förderung ableiten. Mit diesen Verfahren kann man zudem auf individuelle Bedürfnisse von Kindern eingehen. Mit Hilfe solcher beobachtenden Verfahren können Kriterien sprachlichen Lernens untersucht werden, die sich in der Zweitspracherwerbsforschung als zentral für die Sprachaneignung erwiesen haben. Die im Folgenden vorgestellten Verfahren eignen sich zumindest in Teilen für eine erste Feststellung des Stands der Sprachaneignung in der Zweitsprache Deutsch bei mehrsprachigen Kindern. Dabei muss beachtet werden, dass Sprachaneignung ein dynamischer Prozess ist, der ständig Änderungen unterworfen ist. Die Verfahren eignen sich auch, um im Laufe der weiteren Förderung Entscheidungen zu bestätigen, zu verwerfen und ggf. zu ändern. Die Verfahren können auch in der Regelklasse eingesetzt werden, um zu erfassen, in welchen Bereichen ein Kind zusätzliche Unterstützung oder Förderung benötigt. Sie sind als Bestandteil einer förderdiagnostischen Praxis zu sehen und können die 16 Lehrkraft bei der Einschätzung sprachlicher Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler unterstützen. Es handelt sich um Verfahren, die bis Ende der Grundschulzeit eingesetzt werden können. Für Kinder und Jugendliche über 10 Jahre gibt es keine normierten Verfahren, so dass man hier ausschließlich auf Beobachtungsbögen und Kriterienkataloge angewiesen ist. Standardisierte, normierte Verfahren: • PET: Psycholinguistischer Entwicklungstest (3-10 Jahre) • HSET: Heidelberger Sprachentwicklungstest (3-9 Jahre) • AST 2, 3, 4: Allgemeiner Schulleistungstest für 2., 3., 4. Klassen • P-ITPA: Potsdam-Illinois Test für Psycholinguistische Fähigkeiten (5-10 Jahre) • SET 5-10: Sprachstandserhebungsverfahren für Kinder im Alter zwischen 5 und 10 Jahren Nichtstandardisierte, informelle Verfahren: • MSS: Marburger Sprach-Screening (4-6 Jahre) • HAVAS-5: Hamburger Verfahren zur Analyse des Sprachstands 5-jähriger Kinder • Kenntnisse in Deutsch als Zweitsprache erfassen: Screeningmodell für Schulanfänger • SFD: Sprachstandsüberprüfung und Förderdiagnostik für Ausländer- und Aussiedlerkinder • Diagnostische Leitfragen (s. Anhang 9.2) • Beobachtung des Zweitspracherwerbs im Anfangsunterricht Darüber hinaus können selbst entwickelte Verfahren eingesetzt werden, sofern sie zentrale Bereiche der kindlichen Sprachaneignung kriterienbezogen erfassen, wie z.B.: • • • • • • • • Aspekte der Sprachbiographie Formen und Stellung des Verbs Genus- und Kasusformen Gebrauch von Präpositionen Gebrauch und Flexion von Adjektiven Nebensatzbildung mit Konjunktionen Sprachverständnis Aspekte des Wortschatz- und Bedeutungserwerbs 4. Sprachstandsfeststellung bei Kindern mit Deutsch als Zweitsprache Für Kompetenzen im Bereich der Orthographie, des Leseverständnisses und der Textproduktion können Verfahren eingesetzt werden, die auch bei einsprachig deutschen Kindern eingesetzt werden, z.B.: • • • • • Hamburger Schreibprobe (HSP) Hamburger Leseprobe Stolperwörtertest Weingartner Grundwortschatz Rechtschreib-Test (WRT) Kriterienraster für schriftliche Texte (Böttcher & Becker-Mrotzek 2003) 4.4 Diese Verfahren ermöglichen eine individuelle Könnensund Fehleranalyse, dabei muss jedoch die spezifische Zweitspracherwerbssituation der Kinder in Rechnung gestellt werden. Für die Erfassung der weiterführenden Lesefähigkeit und der schriftlichen Ausdrucksfähigkeit gibt es auch für einsprachige Kinder keine normierten Verfahren, so dass man hier ebenfalls auf Analyseraster und Kriterienkataloge angewiesen ist. Kurzbeschreibung normierter Verfahren Die folgenden Beschreibungen beziehen sich ausschließlich auf die Anwendbarkeit der Verfahren bei Kindern im Grundschulalter, die Deutsch als Zweitsprache lernen. PET: Psycholinguistischer Entwicklungstest Autoren und Erscheinungsjahr Angermaier 1977, keine aktuellen Normierungen Alter 3 bis 10 Jahre, somit von Klasse 1 bis 4 einsetzbar Beschreibung Individualtest zur Ermittlung spezifischer Fertigkeiten und Störungen von „normalen“ und lernbehinderten Kindern. Der Untersuchungsleiter stellt Aufgaben, die in der Regel mündlich zu lösen sind (Frage-Antwort), teilweise mit Bildunterstützung. Durchführung und Auswertung Durchführungsdauer bei 6-Jährigen ca. 60 - 90 Minuten, Auswertung anhand von Normtabellen ca. 1 Stunde. Altersnormen in Form von T-Werten und Prozenträngen. Interpretation aufgrund der theoretischen Grundlegung recht aufwändig. Untertests/ Überprüfte Bereiche Wortverständnis, Bilder deuten, Sätze ergänzen, Bilder zuordnen, Gegenstände beschreiben, Gegenstände handhaben, Grammatik-Test (Ergänzung von vorgesprochenen Lückensätzen, mit Bildern), Wörter ergänzen, Laute verbinden, Objekte finden, Zahlenfolge-Gedächtnis, Symbolfolgen-Gedächtnis. Hinweise auf Förderung Differenzialdiagnostischer Ausgangspunkt für ein Trainingsprogramm, das jedoch nicht mehr dem aktuellen Stand entspricht und nur teilweise an schulischen Kompetenzen orientiert ist. Keine Zuweisung zu Fördermaßnahmen. Bezug zu Mehrsprachigkeit Nicht vorhanden. Wesentliche Kriterien, die für mehrsprachige Kinder relevant sind, werden nicht überprüft. Bemerkungen Verfahren, das auch in der Sprachbehindertenpädagogik nur noch selten angewendet wird. Einzelne Untertests sind im Hinblick auf bestimmte Kriterien gut bei mehrsprachigen Kindern anzuwenden, z.B.: • Wortverständnis (mit veralteten Bildern) • Gegenstände beschreiben • Grammatik-Test • Laute verbinden • Zahlenfolge-Gedächtnis • Symbolfolge-Gedächtnis Die Anwendung dieser Untertests genügt keinesfalls und muss auf jeden Fall ergänzt werden. Die Normtabellen können nicht zur Auswertung hinzugezogen werden. Die Besonderheiten des Zweitspracherwerbs sind zu beachten. 17 4. Sprachstandsfeststellung bei Kindern mit Deutsch als Zweitsprache HSET: Heidelberger Sprachentwicklungstest Autoren und Erscheinungsjahr Grimm & Schöler 1977, 2. verbesserte Auflage 1999 Alter 3 bis 9 Jahre, somit von Klasse 1 bis 4 einsetzbar Beschreibung Individualtest zur differenzierten Erfassung sprachlicher Fähigkeiten von Kindern. Bei Kindern mit Entwicklungsstörungen kann er auch in höheren Altersstufen eingesetzt werden. Der Untersuchungsleiter stellt Aufgaben, die in der Regel mündlich zu lösen sind (Frage-Antwort), teilweise mit Bildunterstützung bzw. mit Figuren, um sprachliche Handlungen zu verdeutlichen. Diagnostiziert bei einsprachigen Kindern den grammatischen und lexikalischen Sprachbereich umfassend. Durchführung und Auswertung Durchführungsdauer bei 6-Jährigen ca. 60 – 70 Minuten, Auswertung anhand von Normtabellen ca. 1 Stunde. Altersnormen in Form von T-Werten und Prozenträngen. Interpretation aufgrund der psycholinguistischen Grundlegung recht aufwändig. Untertests/ Überprüfte Bereiche Verstehen grammatischer Strukturen, Singular-Plural-Bildung, Imitation grammatischer Strukturformen, Korrektur semantisch inkonsistenter Sätze, Bildung von Ableitungsmorphemen, Benennungsflexibilität, Begriffsklassifikationen, Adjektivableitungen, In-Beziehung-Setzen von verbaler und nonverbaler Information, Enkodierung und Rekodierung gesetzter Intention, Satzbildung, Wortfindung, Textgedächtnis. Hinweise auf Förderung Aus einzelnen Untertests können Hinweise auf zu fördernde Bereiche der Sprachaneignung entnommen werden (z.B. Pluralbildung). Keine Zuweisung von Fördermaßnahmen. Bezug zu Mehrsprachigkeit Nicht vorhanden. Einige Kriterien, die für mehrsprachige Kinder relevant sind, werden nicht überprüft (Genus, Kasus, Präpositionen). Bemerkungen Verfahren, das in der Sprachbehindertenpädagogik häufig angewendet wird. Die meisten Untertests sind im Hinblick auf bestimmte Kriterien gut bei mehrsprachigen Kindern anzuwenden, dabei können die Normtabellen jedoch nicht verwendet werden. Die Ergebnisse müssen individuell interpretiert werden. Vorsicht ist bei Nachsprechaufgaben geboten (z.B. Imitation grammatischer Strukturformen), hier scheitern mehrsprachige Kinder häufig, weil ihnen der Wortschatz fehlt, auch wenn sie bereits über die erfragten grammatischen Kompetenzen verfügen. AST: Allgemeiner Deutscher Schulleistungstest 18 Autoren und Erscheinungsjahr AST 2 (für Klasse 2): Rieder 1971, neu standardisiert 1991 AST 3 und 4: Fippinger 1971, neu standardisiert 1991 Alter AST 2: Ende Klasse 2, AST 3 Ende Klasse 3, AST 4 Ende Klasse 4 Beschreibung Der AST umfasst die jeweils für eine Klassenstufe relevanten Leistungen in verschiedenen Fächern. Der Test kann als Gruppentest durchgeführt werden, die Schülerinnen und Schüler müssen Aufgaben in einem Testheft schriftlich lösen, in der Regel mit kurzen Antworten. Durchführung und Auswertung Durchführungsdauer zwischen 50 und 90 Minuten, sprachbezogene Anteile ca. die Hälfte. Auswertung anhand von Normtabellen ca. 1 Stunde. Altersnormen in Form von T-Werten und Prozenträngen. Untertests/ Überprüfte Bereiche Für den sprachlichen Bereich relevant sind: AST 2: Wortschatz, Rechtschreiben, Leseverständnis, AST 3: Sprachverständnis, Rechtschreiben AST 4: Sprachverständnis, Rechtschreiben Hinweise auf Förderung Aus einzelnen Untertests können Hinweise auf zu fördernde Bereiche der Sprachaneignung entnommen werden (z.B. Rechtschreibung). Keine Zuweisung individueller Fördermaßnahmen. Bezug zu Mehrsprachigkeit Nicht vorhanden. Wesentliche Kriterien, die für mehrsprachige Kinder relevant sind, werden nicht überprüft. Bemerkungen Mit dem AST werden sprachliche Bereiche weniger im Hinblick auf den Stand der Sprachaneignung untersucht, sondern im Hinblick auf explizit schulische Lernbereiche. Für die Überprüfung der Orthographie gibt es aktuellere Verfahren wie die HSP. Die sprachlichen Aufgaben sind in der Regel komplex und erfordern mehrere Teilkompetenzen zur Lösung, sodass, insbesondere bei mehrsprachigen Kindern, unklar bleibt, warum sie an einer Aufgabe scheitern. Die Untertests müssen individuell interpretiert werden, die Normen sind für mehrsprachige Kinder nicht anwendbar. Die Untertests können andere Verfahren allenfalls partiell ergänzen. 4. Sprachstandsfeststellung bei Kindern mit Deutsch als Zweitsprache P-ITPA: Potsdam-Illinois Test für Psycholinguistische Fähigkeiten Der Test erscheint im Laufe des Jahres 2009. So weit bekannt, stellt er eine völlige Neukonzeption des PET dar. Auf Mehrsprachigkeit wird kein Bezug genommen, im Fokus liegen sprachauffällige Kinder mit Deutsch als Erstsprache im Alter von 4 bis 10 Jahren. SET 5-10: Sprachstandserhebungsverfahren für Kinder im Alter zwischen 5 und 10 Der Test erscheint im Laufe des Jahres 2009. Er soll der differenzierten Erfassung sprachlicher Fähigkeiten (Sprachverständnis, Sprachproduktion, Grammatik) sowie der Merkfähigkeit und der Verarbeitungsgeschwindigkeit dienen. Besonderes Augenmerk soll auf der sprachlichen Leistung von Risikokindern (Sprachentwicklungsstörungen, Kinder mit Migrationshintergrund) liegen. Einzelne Untertests sind vermutlich sehr geeignet, um sprachliche Kompetenzen mehrsprachiger Kinder zu erfassen. Es ist nicht bekannt, inwieweit Hinweise auf Fördermaßnahmen abzuleiten sind. Für Informationen s. Testzentrale (2008). 4.5 Kurzbeschreibung informeller Verfahren Die folgenden Beschreibungen beziehen sich ausschließlich auf die Anwendbarkeit der Verfahren bei Kindern im Grundschulalter, die Deutsch als Zweitsprache lernen. MSS: Marburger Sprachscreening Autoren und Erscheinungsjahr Holler-Zittlau, Dux, Berger 2003 Alter 4- bis 6-jährige Kinder, somit vor allem für die Einschulung geeignet. Beschreibung Individualtest zur differenzierten Erfassung sprachlicher Fähigkeiten von Kindern. Der Schwerpunkt liegt auf der Einschätzung einer Sprachentwicklungsverzögerung. Der Untersuchungsleiter stellt Fragen, die das Kind beantworten muss („Welche Farbe hat der Ball?“) und zeigt dabei ggf. auf Bilder („Woher hat das Mädchen den Sand geholt?“). Vom Kind werden zielsprachlich korrekte Antworten erwartet. Es werden die Bereiche abgedeckt, die für sprachentwicklungsverzögerte Kinder relevant sind („Dysgrammatismus“). Durchführung und Auswertung Durchführungsdauer ca. 30 Minuten, Auswertung etwas länger. Auswertung nach „auffällig“ und „unauffällig“ anhand von Punkten je Untertest. Interpretation relativ eindeutig im Hinblick auf Kompetenzen in bestimmten Bereichen. Untertests/ Überprüfte Bereiche Erhebung der Sprachlernsituation in der Familie, Sprachverständnis, Sprachproduktion (Bildbeschreibung), Artikulation, Gegenstände benennen, Adjektive, Verben („Was machen die Kinder?“), Pluralbildung, Satzbildung, Präpositionen, Konjunktionen, Partizipbildung, Reimwörter, Wortlänge beurteilen („Welches Wort ist länger?“) Hinweise auf Förderung Aus einzelnen Untertests können Hinweise auf zu fördernde Bereiche der Sprachaneignung entnommen werden (z.B. Pluralbildung). Zuweisung individueller Fördermaßnahmen im Hinblick auf zu fördernde Bereiche recht differenziert, keine Hinweise auf konkrete Fördermaßnahmen. Bezug zu Mehrsprachigkeit Erhebung der Herkunftssprache, darüber hinaus keine Berücksichtigung. Die Kriterien sind für mehrsprachige Kinder relevant. Es fehlt die Überprüfung des Genus (grammatisches Geschlecht). Bemerkungen Verfahren, das in der Sprachbehindertenpädagogik häufig angewendet wird. Nahezu alle Untertests sind im Hinblick auf bestimmte Kriterien gut bei mehrsprachigen Kindern anzuwenden. Die Ergebnisse müssen individuell interpretiert werden. Es werden Fragen zum Lernkontext und der Lernbiographie erhoben. Problematisch ist, dass häufig korrekte Antworten erwartet werden, die eher an der schriftlichen Norm orientiert sind (z.B.: Auf die Frage: „Was macht das Mädchen? Das Mädchen…“ wird die Antwort „rennt“ erwartet, dabei wäre „rennen“ im mündlichen Sprachgebrauch ebenfalls korrekt.). Umfassende Erhebung der meisten sprachlich relevanten Bereiche im Hinblick auf den Erwerb der Grammatik des Deutschen. 19 4. Sprachstandsfeststellung bei Kindern mit Deutsch als Zweitsprache HAVAS-5: Hamburger Verfahren zur Analyse des Sprachstands 5-jähriger Kinder 20 Autoren und Erscheinungsjahr Reich & Roth 2003 Alter 5- bis 6-jährige Kinder, somit vor allem für die Einschulung geeignet Beschreibung Das Verfahren wurde explizit für die Anwendung bei mehrsprachigen Kindern entwickelt. Es liegt in mehreren Sprachen vor (Deutsch, Russisch, Türkisch, Spanisch, Italienisch, Polnisch, Portugiesisch). Wesentlich sind eine differenzierte Analyse mündlicher Sprache und der systematische Einbezug von Mehrsprachigkeit. Es bezieht sich auf aktuelle Forschungen zum Zweitspracherwerb und wurde dezidiert im Hinblick auf eine Förderung konzipiert. Das Kind soll eine Bildergeschichte mit 6 Bildern („Katze und Vogel“) erzählen, die Äußerungen werden aufgezeichnet, transkribiert und auf verschiedenen Ebenen ausgewertet. Die untersuchten Bereiche decken weit mehr als die Grammatik ab, insbesondere die Fähigkeit, sprachlich zu handeln. Durchführung und Auswertung Durchführungsdauer 10 bis 15 Minuten, Auswertung mit etwas Routine ca. 45 Minuten. Auswertung und Zuteilungen von Punkten bei einigen Untertests auf Grund von Einschätzungen, hierzu gibt es genaue Anweisungen. Untertests/ Überprüfte Bereiche Aufgabenbewältigung: Sprachliche Vollständigkeit und Kohärenz der Erzählung. Gesprächsstrategien, sprachliche Strategien wie Ausweichverhalten, Umgang mit fehlenden Ausdrücken, Sprechweise. Verbaler Wortschatz Formen und Stellungen des Verbs (Morphologie und Syntax) Verbindung von Sätzen, Präpositionen Hinweise auf Förderung Förderbedarf wird auf der Grundlage des für das jeweilige Kind und die jeweilige Mehrsprachigkeitskonstellation charakteristischen Qualifikationsprofils erstellt. Hinweise auf Zuweisung individueller Fördermaßnahmen ergeben sich auf Grund der Bearbeitung der Kriterien durch das Kind. Bezug zu Mehrsprachigkeit Dezidierter Bezug zu Mehrsprachigkeit. Im Idealfall wird der Test zunächst in der besser beherrschten Sprache des Kindes durchgeführt (in der Regel die Erstsprache) und dann erst in der Zweitsprache Deutsch. Die untersuchten Kriterien in der Zweitsprache sind hoch relevant für den Zweitspracherwerb. Bemerkungen Die Auswertung auf der Grundlage von Tonaufnahmen und Transkripten erscheint gewöhnungsbedürftig, ist aber auf Grund der ansonsten kurzen Durchführungs- und Auswertungsdauer zu rechtfertigen. Das Verfahren ist durch aufwändige und genaue Vorgaben gut auszuwerten. Die Auswertungsanleitungen enthalten detaillierte Erläuterungen zu charakteristischen Aneignungsschritten im Zweitspracherwerb, somit dient die Testdurchführung gleichzeitig der Qualifikation der Lehrkräfte. Ausgewertet wird nicht nach richtig/falsch, sondern nach Bereichen differenziert-qualitativ abwägend. Mit der Durchführung dieses Verfahrens gewinnt die Lehrkraft einen differenzierten Einblick in den Stand der Sprachaneignung des Kindes. Allerdings ist eine Fortbildung der Lehrkräfte im Vorfeld wünschenswert. Sehr zu empfehlen. 4. Sprachstandsfeststellung bei Kindern mit Deutsch als Zweitsprache Kenntnisse in Deutsch als Zweitsprache erfassen. Screening-Modell für Schulanfänger Autoren und Erscheinungsjahr Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München 2002, Projektleitung: Petra Hölscher Alter Zeitpunkt der Einschulung, Kinder mit geringen Kenntnissen in der deutschen Sprache auch in Klasse 2. Beschreibung Mehrstufiges Screeningverfahren, das explizit für mehrsprachige Kinder konzipiert ist. Die Sprachkompetenz in der Zweitsprache Deutsch wird in einer Einzelsituation mit verschiedenen Methoden erhoben. Je nach den Fähigkeiten des Kindes werden verschiedene Stufen umgesetzt. Die vier Stufen des Screening-Modells können am Tag der Schulanmeldung durchgeführt werden. Durchführung und Auswertung Durchführungsdauer je nach Ausführlichkeit zwischen 15 und 45 Minuten (geschätzt). Die Auswertung ist mittels der beigefügten Auswertungsraster klar und eindeutig und in ca. 20 bis 30 Minuten zu bewerkstelligen. Untertests/ Überprüfte Bereiche Stufe 1: Nach einem Anleitungsfaden gestaltetes Gespräch mit dem Kind und seiner Bezugsperson. Gewinnt die Lehrkraft den Eindruck, dass das Kind Rede und Antwort stehen kann, wird das Kind in die Regelklasse aufgenommen. Wenn nicht: Stufe 2. Stufe 2: Gespräch mit dem Kind: „Und was ist deine Lieblingsspeise?“ Auswertung anhand eines Kriterienkatalogs. Falls eine weitere Abklärung notwendig ist, z.B. weil das Kind sehr verschüchtert oder gehemmt war, wird nahtlos in Stufe 3 übergeleitet. Stufe 3: Bildmaterial zum Sprechanreiz: „Spielst du mit mir?“ Hier erfährt das Kind einen motivierenden Sprechanreiz. Zentral sind dabei die Bilder. Kann das Kind den Dialog auch hier nicht führen, wird in Stufe 4 übergeführt. Stufe 4: Es werden 14 Spielsituationen beschrieben. Jede Schule bzw. Lehrkraft kann eine eigene Auswahl zusammenstellen. Ziel ist es herauszufinden, ob und in welchen Situationen das Kind mit der Lehrkraft kommunizieren kann. Diese Situationen eignen sich besonders, um sprechgehemmte Kinder zu motivieren. Stufe 4 ist für Kinder mit wenigen Kompetenzen in der deutschen Sprache sehr geeignet. Hinweise auf Förderung Ziel des Verfahrens ist, explizit zu entscheiden, ob ein Kind in eine Vorbereitungsklasse eingeschult werden soll oder in eine Regelklasse. Dennoch ist durch den informellen und vielfältigen Charakter der Spielsituationen davon auszugehen, dass die Lehrkraft eine Reihe wertvoller Informationen für die weitere Förderung des Kindes bekommt, insbesondere im Hinblick auf dialogische Kompetenzen. Aus einzelnen Spielsituationen kann auch auf phonologische und grammatische Kompetenzen geschlossen werden. Bezug zu Mehrsprachigkeit Nur für mehrsprachige Kinder geeignet. Bemerkungen Recht umfangreiches Verfahren mit dem Ziel, eine Einschulungsentscheidung herbeizuführen. Erfordert (besonders in Stufe 4) eine Lehrkraft, die sich im Bereich „Deutsch als Zweitsprache“ auskennt. Sehr zu empfehlen und bis Ende Klasse 2 (insbesondere bei Neuzugängen) sehr gut einsetzbar. 21 4. Sprachstandsfeststellung bei Kindern mit Deutsch als Zweitsprache SFD: Sprachstandsüberprüfung und Förderdiagnostik für Ausländer- und Aussiedlerkinder 22 Autoren und Erscheinungsjahr Hobusch, Lutz, Wiest 1999 Alter 1. bis 4. Schuljahr Beschreibung Das Verfahren ist explizit für mehrsprachige Kinder konzipiert und soll einen Vergleich zu einsprachigen Kindern ermöglichen. Es kann als Individual- und partiell als Gruppentest durchgeführt werden. Dabei werden rezeptive und produktive Bereiche der Sprachaneignung in der Morphosyntax und der Semantik erfasst. Bei den Aufgaben müssen die Kinder Fragen beantworten, Aufforderungen befolgen oder Bilder beschreiben. Das Verfahren ist als normiertes Verfahren entwickelt, die Standardisierung entspricht jedoch nicht den Gütekriterien. Die nicht-standardisierte Auswertung ist jedoch durchaus brauchbar. Durchführung und Auswertung Durchführungsdauer 30 bis 50 Minuten, Auswertung mit etwas Routine ca. 45 Minuten. Auswertung mit Hilfe von Punktezuteilungen. Es liegt eine Normierung vor, die jedoch standardisierten Gütekriterien nicht standhält. Eine qualitative Auswertung ist möglich und sinnvoll. Untertests/ Überprüfte Bereiche Wortschatz (unter 4 Bildern das passende zu einem vorgegebenen Wort identifizieren) Farbenkenntnisse, Hörverständnis – Sätze, Hörverständnis – Text, Singular/Plural, Präpositionen (Hören und Ausführen), Präpositionen (Sprechen), Artikel, Bildergeschichte (Freies Sprechen). Hinweise auf Förderung Anhand einer Stichprobe werden die Leistungen der Kinder mit einsprachig deutschen Kindern verglichen. Die Kinder werden anschließend in Leistungsstufen eingeteilt. Auf Grundlage der individuellen Aufgabenlösungen können Förderprofile erstellt werden und zu fördernde Bereiche differenziert werden. Bezug zu Mehrsprachigkeit Expliziter Bezug zur Mehrsprachigkeit in der theoretischen Grundlegung, Test nur für mehrsprachige Kinder ausgelegt. Orientierung an Kriterien, die für mehrsprachige Kinder hoch relevant sind. Nur im Subtest „Wortschatz“ wird im SFD 1 auch Bezug zu Herkunftssprachen genommen. In Bezug auf die Folgerungen bzw. Förderung wird nicht nach Herkunftssprachen differenziert. Bemerkungen Verfahren, das die meisten Bereiche in der Grammatik abdeckt, die für mehrsprachige Kinder relevant sind. Im Detail nicht unproblematisch, indem die Wortschatzuntersuchung z.B. fast auf Nomen begrenzt bleibt und Erwartungen in Bezug auf Aufgabenlösungen auf die schriftliche Sprachnorm fixiert sind. Eine Erfassung individueller Aneignungsdifferenzen ist nur möglich, wenn die Untertests differenziert und individuell qualitativ analysiert werden. 4. Sprachstandsfeststellung bei Kindern mit Deutsch als Zweitsprache Diagnostische Leitfragen (Anhang 10.2) Autoren und Erscheinungsjahr Knapp 2001 Alter Grundschulalter Beschreibung Fragebogen, der alle wesentlichen Aspekte erfasst, die für die Sprachaneignung in der Zweitsprache relevant sind. Grundlage der Auswertung sind Unterrichtsbeobachtungen der Lehrkraft. Die Fragen lassen sich ohne schriftliche Dokumente beantworten, es können aber auch teilweise schriftliche Äußerungen von Kindern hinzu gezogen werden. Dabei können Beobachtungsschwerpunkte gesetzt werden. Das Ausfüllen kann z.B. auf Grund einer intensiven Beobachtung eines Kindes erfolgen. Bei den Leitfragen werden die Bereiche untersucht, die bei dem jeweiligen Kind relevant erscheinen. Durchführung und Auswertung Fragenkatalog, der von der Lehrkraft informell abgearbeitet werden kann. Keine Normbezüge, keine Auswertungsvorgaben. Angaben auf Grund von Einschätzungen. Als Anhaltspunkt können die Leistungen von Kindern dienen, die besonders gute sprachliche Kompetenzen haben. Untertests/ Überprüfte Bereiche Sprachbiographie, Erfassung von Spracherfahrungen, sprachliches Verhalten im Unterricht (Verstehen und Sprechen), kommunikatives Verhalten gegenüber den Mitschülern, Sprechweise, Verbkomplex, Nominalphrasen, Reflexivpronomen, Präpositionen, Syntax. Lexik, Semantik. Schrifterfahrung. Hinweise auf Förderung Hinweise auf die Förderung müssen selbst hergeleitet werden. Der Fragebogen ist jedoch so detailliert und umfangreich, dass nahezu alle Kriterien sprachlichen Lernens abgearbeitet werden. Entsprechend der Kompetenzen der Kinder werden zu fördernde Bereiche detailliert herausgearbeitet. Bezug zu Mehrsprachigkeit Alle Kriterien, die für den Zweitspracherwerb relevant sind, werden abgedeckt. Expliziter Bezug zu Lernschwierigkeiten mehrsprachiger Kinder. Bemerkungen Der Fragebogen lässt keinen normierten Vergleich zu. Anhand der Erfüllung der Kriterien kann aber sehr genau ermittelt werden, welche sprachlichen Kompetenzen ein Kind hat. Wenn der Katalog abgearbeitet wurde, weiß man auf jeden Fall, wie der Förderbedarf eines Kindes ist. Allerdings erfordert der Fragebogen eine prozessorientierte Beobachtung. Eine Einschätzung auf Grund kurzer Kontakte zu dem Kind ist nicht möglich. Eine Einbindung des Verfahrens in das Unterrichtsgeschehen ist möglich, eine einmalige Testdurchführung in einer Einzelsituation ist nicht notwendig. Der Beobachtungsbogen lässt sich gut mit anderen Verfahren verzahnen (z.B. Ergänzung durch einzelne Subtests standardisierter Verfahren). Sehr zu empfehlen. Beobachtung des Zweitspracherwerbs im Anfangsunterricht - Schwerpunkt Grammatik Autoren und Erscheinungsjahr Jeuk & Schäfer 2007 Alter Grundschulalter, Schwerpunkt Anfangsunterricht Beschreibung Beobachtungsraster, das nur bestimmte, für den Zweitspracherwerb besonders relevante Bereiche der Morphosyntax abdeckt. Die Konzeption des Bogens orientiert sich an der aktuellen Zweitspracherwerbsforschung. Das Analyseraster kann genauso gut auf schriftliche Texte angewendet werden. Durchführung und Auswertung Strukturierter Beobachtungsbogen, der von der Lehrkraft abgearbeitet werden kann. Grundlage ist im Idealfall eine transkribierte Tonaufnahme (analog HAVAS). Hierzu eignen sich insbesondere Bildergeschichten. Auswertungsdauer ca. 20 bis 30 Minuten. Untertests/ Überprüfte Bereiche Stellung des Verbs (analog zu Stufen nach Grießhaber 2005, s. S.2) Verbformen Genus und Kasus Präpositionen Hinweise auf Förderung Hinweise auf die Förderung müssen selbst hergeleitet werden. Entsprechend der Kompetenzen der Kinder werden zu fördernde Bereiche detailliert herausgearbeitet. Bezug zu Mehrsprachigkeit Alle untersuchten Kriterien sind für den Zweitspracherwerb hoch relevant. Expliziter Bezug zu Lernschwierigkeiten mehrsprachiger Kinder. Bemerkungen Der Beobachtungsbogen lässt keinen normierten Vergleich zu. Das Beherrschen einzelner Aspekte gibt recht genaue Aussagen über die Kompetenzen des Kindes in den beschriebenen Bereichen. Den untersuchten Kriterien kommt Indikatorenfunktion zu, insofern kann der Beobachtungsbogen eine gute Ergänzung zu dem Verfahren von Knapp sein. Eine Datenerhebung mittels Tonaufnahme (Spontansprache) ist wünschenswert, aber nicht zwingend. Eine Einbindung des Verfahrens in das Unterrichtsgeschehen ist möglich. Der Beobachtungsbogen lässt sich gut mit anderen Verfahren verzahnen (z.B. Ergänzung durch einzelne Subtests standardisierter Verfahren). 23 5. Die schulischen Rahmenbedingungen des Faches Deutsch als Zweitsprache 5.1 Pädagogisch – didaktische Prinzipien Sache und Sprache stehen in einem engen Zusammenhang. Einerseits braucht die thematische Arbeit gezielte und umfassende sprachliche Zugriffe, andererseits ist sprachliches Lernen (insbesondere bei Kindern im Vor- und Grundschulalter) weitgehend auf bedeutsame, interessante Inhalte angewiesen. Nur in Ausnahmefällen wird diese Gleichrangigkeit kurzzeitig zugunsten einer isolierten Beschäftigung mit Sprachstrukturen ausgesetzt. Die Anordnung und Abfolge von Themen unterliegt keiner vorgegebenen Systematik. Sie orientiert sich z.B. auch an Anlässen oder Interessen der Kinder. Vor allem im Bereich der Grammatik vollzieht sich das sprachliche Lernen dagegen entlang einer Progression. Einzelne aufeinander abgestimmte Schritte im Sprachunterricht müssen mit wechselnden Themen in Verbindung gebracht werden. Themenwahl und Themenbearbeitung erfolgen mit Blick auf die konkrete Lebenswelt der Kinder. Eine besondere Rolle spielen hierbei das Leben in der Familie sowie das konkrete Wohnumfeld der Kinder. Soziale und kulturelle Unterschiede, die zum Teil sogar das Leben einzelner Menschen prägen, sollten so genau wie möglich in diese Lernprozesse einfließen. Dabei kann es durchaus zu Gegensätzen unter den Kindern kommen, die pädagogisch und didaktisch sorgfältig und verantwortungsvoll behandelt werden sollten. Keinesfalls darf es dazu kommen, dass lebensweltliche Erfahrungen gegeneinander ausgespielt werden. Um diese Ziele herum muss der Unterricht mehrperspektivisch und fächerübergreifend angelegt sein. Die Arbeit an einem Thema oder Projekt erfolgt in dieser Hinsicht entlang eines gemeinsamen roten Fadens in verschiedenen Fächern und Fächerverbünden. Als Perspektiven gelten nicht nur unterschiedliche (kulturell gebundene) Erfahrungen der Kinder. Anzustreben ist die gezielte Weiterentwicklung perspektivischen Denkens bei den Kindern mit erarbeiteten, vereinbarten Zugriffen (z.B. über sachliche Darstellungen oder ästhetische Bearbeitungen). Je nach Zugriff und kulturellem Hintergrund stehen auch unterschiedliche Sprachmuster und Wortschätze zur Verfügung. Der Unterricht in einer Gruppe oder Klasse steht in mehr oder weniger produktiver Korrespondenz zum Lernen einzelner Kinder. Die im Unterricht Deutsch als Zweitsprache häufig auftretenden großen Unterschiede 24 hinsichtlich sozialer, kultureller und biografischer Erfahrungen und Interessen sowie sprachlicher Kompetenzen (in zwei oder mehr Sprachen) rücken die einzelnen Kinder mit ihren Voraussetzungen noch stärker in den Mittelpunkt. Das unterrichtliche Arrangement (einschließlich der verfolgten Ziele) entwickelt sich um diesen Mittelpunkt herum. Zu ihm gehören insbesondere auch Angebote und Methoden, die dem einzelnen Kind seiner Leistungsfähigkeit entsprechende individuelle Unterstützung garantieren. Offene Unterrichtsformen und vielseitige Handlungsmöglichkeiten tragen (soweit sie gut eingeführt und eingeübt sind) zum Erfolg der gemeinsamen Bemühungen bei. Hinzu kommt der Einfluss des Vorbildes durch die Lehrkraft. Sprachliches Lernen von Kindern erfolgt in besonderer Weise im Rahmen der Unterstützung durch sprachkundige Vorbilder. In den Blick gerät dabei nicht nur die Kommunikation der Lehrerinnen und Lehrer mit den Kindern, sondern auch die der Erwachsenen untereinander in Anwesenheit der Kinder. Die Persönlichkeit der Lehrkraft erhält ihre Bedeutung für die Kinder aber nicht nur über diese Vorbildfunktion. Sie trägt auch die Verantwortung für eine dem Lernen förderliche Atmosphäre, in der sich die Kinder und ihre Familien unterschiedlicher Herkunft angenommen, in ihren Bedürfnissen anerkannt und unterstützt fühlen können. Lehrerinnen und Lehrer des Unterrichts im Fach Deutsch oder in Vorbereitungsklassen sollen dazu beitragen, dass die deutsche Sprache immer besser gelernt werden kann. Sie sind aber keine Sprachwächter. Die Qualität der Unterstützung der Kinder orientiert sich an deren Können und an deren Fortschritt. Korrekturen des konkreten Sprechens der Kinder sollten (wenn überhaupt) nur sehr vorsichtig vorgenommen werden. 5.2 Der curriculare Zusammenhang Wenn Kinder aus einem anderen Sprach- und Kulturraum (fast) ohne Deutschkenntnisse neu in eine Lerngruppe kommen oder gar die gesamte Klasse aus solchen Kindern besteht, ist das für alle Beteiligten eine große Herausforderung, die grundlegende thematische und methodische Konsequenzen nach sich zieht. Es gilt Angstsituationen vorzubeugen und sich offen und (gast-) freundlich zu verhalten. Die gesamte Situation ist nicht Vorstufe oder Vorbereitung von Lernen und Zusammenleben. In ihr wird bereits Wesentliches gelernt und Zusammenleben praktiziert. 5. Die schulischen Rahmenbedingungen des Faches Deutsch als Zweitsprache Es bietet sich deshalb an, mit einer ausdrücklichen Konzeption die Grundlage dafür zu schaffen. In ihr geht es um die Gestaltung der ersten Tage, d.h. um die notwendige Kommunikation (ohne gemeinsame verbale Sprache), um das gegenseitige Kennenlernen, um die neuen Räume u.v.a.m. Beispielgebend ist eine Initiative in der Schweiz unter dem Titel „Pädagogik des Ankommens“1. Dieses Konzept baut darauf, dass „Kinder (…) in erster Linie dazugehören, Teil ihrer Bezugsgruppe (…) sein, aber auch in ihrer Eigenart akzeptiert werden (möchten): sie möchten integriert sein“2. Hervorgehoben wird, dass diese Kinder Strukturen brauchen (…) „auf die sie sich verlassen können“3, und dass jedes Kind „seine eigene Geschwindigkeit, seinen persönlichen Rhythmus“4 findet. Der Sprachunterricht und die Sprachförderung erfolgen im Rahmen einer interkulturellen Erziehung unter Einbeziehung des Unterrichts in der Erstsprache. Wo immer möglich, sollten die Kinder auch in der Erstsprache lesen und schreiben lernen. Sie sollten lernen, beide Sprachen als Komponenten ihrer persönlichen Sprachkompetenz zu sehen und zu nutzen. Dazu dienen im Anfangsunterricht zum Beispiel mehrsprachige Wortschatzsammlungen. Die in den sprachlichen Bereichen tätigen Lehrkräfte einer Klasse arbeiten eng zusammen und stimmen ihre Arbeit ab (s. u.: „Pforzheimer Tandemmodell“). Zur interkulturellen Erziehung gehören neben der Schulung interkultureller Kompetenzen die Bearbeitung herkömmlicher Themen (z.B. Familie, Arbeitswelt, Jahreszeiten) aus der Sicht unterschiedlicher Länder und Kulturen, außerdem Inhalte (z.B. besondere Feste), die sich explizit mit der Herkunft der Kinder und ihrer Familien beschäftigen. Die Kinder treten (freiwillig und vorbereitet) als Experten mit Hintergrundwissen und Vorerfahrungen auf und lernen so das Eigene sowie die Differenz zur aktuellen Lebenswelt besser kennen. Das fördert die Identitätsbildung und die Motivation, in der Schule mitzuarbeiten und weiter zu lernen. Wichtige Anregungen gibt Basil Schader in seinem Buch „Sprachenvielfalt als Chance – 101 praktische Vorschläge“ (2004). Troisdorf: Bildungsverlag EINS. 5.3 Organisatorische Notwendigkeiten und Möglichkeiten Die Berücksichtigung der beschriebenen Voraussetzungen und Ansprüche von Kindern, die Deutsch als zweite Sprache sprechen und lernen, sowie didaktischer und methodischer Grundsätze von Deutsch als Zweitsprache ist wichtiges Prinzip in allen Fächern und Altersstufen des schulischen Unterrichts. Die Auswahl von Themen, Materialien und Methoden ist dabei genauso angesprochen wie die ins Spiel gebrachte innere und äußere Differenzierung. Je nach Bedarf, das heißt je nach Zahl der Kinder einer Klasse oder einer Schule, die Deutsch als zweite Sprache lernen, je nach Zahl der präsenten Erstsprachen, je nach dem, welche spezifischen Voraussetzungen einzelne Kinder mitbringen, wird die Arbeit im alltäglichen Regelunterricht durch Angebote meist in Gruppen, vereinzelt in besonderen Klassen (z.B. „Vorbereitungsklassen“ für Schülerinnen und Schüler am Beginn des Erlernens der deutschen Sprache) ergänzt. Diese Angebote sind parallel zum Regelunterricht oder zusätzlich, sie sind klassenintern oder klassenübergreifend, sie sind auf wenige Wochen begrenzt oder dauern ein ganzes Schuljahr, und sie sind programm-, tätigkeits- oder zielorientiert angelegt. Die schulorganisatorischen Maßnahmen regelt die Verwaltungsvorschrift „Grundsätze zum Unterricht für Kinder und Jugendliche mit Sprachförderbedarf an allgemein bildendenden und beruflichen Schulen“ vom 1. August 2008. Die Zusammensetzung der Gruppen oder Klassen, die zeitliche Strukturierung der Arbeit und das Programm müssen so gewählt werden, dass Ausgrenzung weder empfunden noch gefördert wird. Die notwendigen Entscheidungen bei der Planung, Organisation und Umsetzung der zusätzlichen Angebote und bei der Anforderung von (Personal-) Ressourcen durch die Schule bedürfen einer konzeptionellen Verankerung verschiedener Ebenen und Anteile des sprachlichen Lernens (Erstsprache, Zweitsprache, Fremdsprache, interkulturelle Erziehung …) in einem übergreifenden Sprachencurriculum als Teil des jeweiligen Schulprogramms. Besondere Beratung und Unterstützung benötigen die Schulen, deren Anteil an Kindern, die Deutsch als zweite Sprache lernen, 40 % übersteigt, bei der Ausarbeitung einer solchen Konzeption. Das Gesamtkonzept ermöglicht die Formulierung von Zielen und den stimmigen Einsatz von Personal. Es trägt dazu bei, die Nachhaltigkeit der gesamten Arbeit zu verbessern. 25 5. Die schulischen Rahmenbedingungen des Faches Deutsch als Zweitsprache Große Bedeutung hat an vielen Grundschulen die Förderung in Gruppen durch ehrenamtlich tätige Helferinnen und Helfer (z.B. im Rahmen des „Denkendorfer Modells“5). Sie bietet eine weitere Chance zur Ergänzung der im engeren Sinne schulischen Bemühungen. Die Schule achtet die Eigenständigkeit der außerschulischen Partner, trägt aber die Gesamtverantwortung. Sie gewährleistet den regelmäßigen Informationsaustausch zwischen den Lehrkräften und den Sprachhelferinnen und Sprachhelfern über die Kinder, ihre Herkunft, sowie über pädagogische, didaktische und methodische Fragen. Ausgehend von Erfahrungen und Erfolgen mit bislang praktizierten Organisationsformen und mit Blick auf die sehr unterschiedlichen Bedingungen vor Ort (z.B. in Städten oder ländlichen Gebieten) kommt es in Zukunft darauf an, neue Möglichkeiten zu entwickeln, auszuprobieren und auszuwerten. Schulen sind aufgefordert und werden dabei unterstützt, entsprechende Entwicklungsarbeit zu leisten und weitere Modelle zu entwickeln. Wünschenswert sind insbesondere Versuche in folgenden Bereichen: • Freiarbeit: Organisation und Materialauswahl mit Blick auf die spezifischen Bedingungen einer Klasse; • Teamteaching: zwei Lehrkräfte sind gleichzeitig einer Klasse zugeordnet und nutzen die Situation für vielfältige Differenzierungsmaßnahmen wie Klassenteilung, arbeitsgleiche oder arbeitsteilige Gruppen, Einzelbetreuung oder Projektarbeit. Eine Spezialform ist die Zusammenarbeit der Klassenlehrerin oder des Klassenlehrers mit einer Herkunftssprachenlehrkraft, wie sie z.B. im Pforzheimer „Tandemmodell“ praktiziert wird. An einigen Pforzheimer Grundschulen werden seit dem Jahr 2003 italienische und türkische Lehrkräfte nicht nur im Erstsprachenunterricht, sondern auch zusammen mit der Klassenlehrerin im Regelunterricht eingesetzt (siehe: http://www.pforzheim.de); • Kurse: mit klar definiertem Auftrag („Artikulation“, „Meine Wohnumgebung“, „Eltern und Kinder lernen zusammen“ …) für einen abgegrenzten kurzen Zeitraum (z.B. acht Wochen); 26 • Beratungszentren: z.B. zu Schreibprozessen. Sie werden von den Schülerinnen und Schülern während der Unterrichtszeit aufgesucht; • bilinguale Konzepte: auch bilinguale Alphabetisierung6; • Entwicklung schulorganisatorischer Modelle für Vorbereitungsklassen, die die Integration der Schülerinnen und Schüler sichert. 5.4 Die Bedeutung des Umfeldes Das sprachliche Lernen im Umfeld der Schule (Alltag, Familie, Freizeit) beeinflusst das schulische Lernen. Die Eltern tragen hier einen wichtigen Teil der Gesamtverantwortung. Die Schule versucht Begegnung und Kommunikation zu fördern, die Mitwirkungsmöglichkeiten der Eltern im Schulalltag zu erweitern, um so eine gute persönliche und pädagogische Basis für Beratung zu schaffen. Bildungsangebote für Erwachsene (in Zusammenarbeit mit außerschulischen Einrichtungen) runden diese Palette ab. Besondere Bedeutung gewinnen dabei Projekte, die den Eltern die Einsicht in Arbeitsweisen der Schule ermöglichen und Tipps formulieren, wie die Kinder im Familienalltag unterstützt werden können (siehe: „Projekt Erziehungspartnerschaft“ http://www.elternstiftung.de und Dogruer, Nurhan u.a. (2005): Rucksackprojekt. Ein Konzept zur Sprachförderung und Elternbildung im Elementarbereich. S.125 – 130. In: Röhner, Charlotte (Hrsg.): Erziehungsziel Mehrsprachigkeit. Weinheim und München: Juventa). Kulturelle Angebote und die Möglichkeiten zur Partizipation für Schülerinnen und Schüler und ihrer Familien im kommunalen Leben fördern darüber hinaus die Lernbereitschaft und den Erfolg. 6. Einsatz der Handreichung im Unterricht 6.1 Interkulturalität im Unterricht Interkulturalität im Unterricht sollte ein durchgängiges, integriertes, fächerübergreifendes Prinzip sein, das auf die Klasse abgestimmt werden muss. Es wird deshalb in den Lernfeldern nur wenig beschrieben. Jede Lehrperson sollte die kulturellen Besonderheiten der Schülerinnen und Schüler wahrnehmen und ständig in den Unterricht miteinbeziehen. Kinder mit Migrationshintergrund sollten ihre Zweisprachigkeit und Bikulturalität positiv erleben und ein gesundes Selbstbewusstsein ausbilden dürfen. Es ist wichtig, dass ihre Erstsprache und Kultur als ein Teil ihrer Persönlichkeit ernst genommen wird. Allgemeine Vorrausetzungen für Interkulturalität in Schule und Unterricht: • Voraussetzungen für einen sinnvollen Einbezug der Erstsprachen und Kulturen in den Unterricht Deutsch als Zweitsprache sind zum einen die Akzeptanz der Schülerinnen und Schüler (im Folgenden „Schüler“) als Experten und zum anderen die Einsicht der Lehrkraft, sich mit anderen Sprachen auseinanderzusetzen und auch von den Schülern zu lernen. Unterrichtssituationen sollten immer so offen gestaltet sein, dass die Schüler spontan die Möglichkeit haben, Wissen in ihrer Erstsprache einzubringen und Sprach- oder Kulturvergleiche anzustellen. • Es sollte ein freundliches Unterrichtsklima geschaf-fen werden, das von Vertrauen, Solidarität und gegenseitiger Achtung geprägt ist. Die Schüler müssen sich geborgen und verstanden fühlen. • Im Schulalltag (im Unterricht) sollte den verschiedenen Sprachen Interesse und Wertschätzung entgegengebracht werden und es sollten Sprachbegegnungen geschaffen werden. • Eine enge Zusammenarbeit mit Eltern oder Verwandten der Kinder, Dolmetscher, muttersprachlichen Lehrerinnen und Lehrern oder Schülerinnen und Schülern mit gleicher Erstsprache ist unumgänglich. • Um eine doppelte Halbsprachigkeit und Identitätskonflikte zu vermeiden, sollten die Eltern ermutigt werden, mit ihren Kindern in der Muttersprache zu sprechen und sie auch darin aus- und weiterzubilden, vor allem wenn es keinen muttersprachlichen Unterricht gibt. Hier einige Praxisbeispiele, um interkulturelle Aspekte in den Unterricht zu integrieren: • Sprachplakat z.B. Farben oder Begrüßungsformen, Tiernamen (…) in den verschiedenen Sprachen notieren: auch Vergleiche der Schriften möglich (Tabellenform) • Gestaltung des Schulhauses und des Klassenzimmers/ Lernumgebung interkulturell: mehrsprachige Beschriftungen, Schulbücherei mit mehrsprachigen Büchern, Spiele und Musik-CDs in Herkunftssprachen, zweisprachige Wörterbücher in jedem Klassenzimmer, kulturspezifische Ausstellungen (…) • internationale Wörter sammeln: Es gibt Wörter, die in vielen Sprachen ähnlich klingen (…) • mehrsprachige Bilderbücher herstellen: Einzelarbeit oder als Klassenprojekt • Reime und Abzählverse in anderen Sprachen sammeln. Die Lehrkraft lernt mit! • Memory zweisprachig (vgl. 6.6.1.1) • Rollenspiel: Zwei Kinder spielen eine Szene in ihrer Muttersprache. Was haben wir verstanden? Was hat uns dabei geholfen? – Gestik, Mimik, einzelne Wörter. Sprachmischung: Einige sprechen deutsch, andere in der Muttersprache (oder alle in ihrer jeweiligen Muttersprache) - Wie können wir uns trotzdem verständigen? • „Stadt / Land / Fluss“: Deutsch und Muttersprache sind erlaubt. • Telefonspiel: Kinder dürfen auch ein Wort in ihrer Muttersprache weitersagen (vgl. 6.6.1). • Obstsalat international: Die Früchte werden zunächst in einer anderen Sprache geübt und dann in das Spiel integriert (vgl. 6.6.1). Ziel des Spiels ist es zu erkennen, wie schwierig es ist, in fremden Sprachen rasch zu reagieren; das ist auch eine wichtige Erfahrung für die Lehrerin bzw. den Lehrer, um ihre Schüler besser zu verstehen. • Elfchen: Zunächst ein Elfchen auf Deutsch verfassen, dann in der Muttersprache. Möglichkeit: Die anderen Kinder müssen raten, worum es im Gedicht geht. • Briefe schreiben: Klassenübergreifende Korrespondenz: hier ist es möglich, dass Kinder gleicher Herkunftssprache sich schreiben oder dass Briefe übersetzt werden. 27 6. Einsatz der Handreichung im Unterricht • Feste mit Eltern und Verwandten: Es gibt viele Anlässe, um Klassenfeste mit Eltern und Verwandten zu feiern: zum Beispiel: • Erntedankfest (Obst- und Gemüsewörter in anderen Sprachen / ähnliche Feste in anderen Ländern / Obst- und Gemüsegerichte / Herkunftsländer der Früchte (…) • Kulinarisches Fest der Kulturen (verschiedene Gerichte und typische Zutaten Gewürze (Riechtafel, Geschmackstheke …) • Wir feiern Weihnachten (Weihnachten in anderen Ländern / unterschiedliche Religionen – unterschiedliche Feste (fächerübergreifend mit dem Religionsunterricht) (…) • Das kann ich: Die Kinder machen für ihre Eltern eine Vorstellung. Hier dürfen auch Rollenspiele oder Lieder und Gedichte in der Herkunftssprache dargeboten werden. • Eltern erzählen Geschichten / Bücher aus anderen Ländern (evtl. mit Dolmetscher) • Das tierische Wörterbuch: Tiersprachen in anderen Ländern (s. Lernfeld Tiere). • Lebenslauf der Familie erstellen (siehe Lernfeld Familie). • Wortsuche: Manche Wörter klingen in verschiedenen Sprachen ähnlich: Bsp.: Kastanie - „Kastan“ (russ.). Sinnzusammenhang, den sie durch Gesten oder Bilder verdeutlichen können. Wieder andere können das Gehörte bereits im Detail wiedergeben. All diese Kinder können auf ihrem Weg durch gezielte, abwechslungsreiche Übungen gefördert werden (vgl. Rösch 2003, S. 109). Kinder, deren Muttersprache nicht Deutsch ist, lernen zunächst das Hören und Verstehen, bevor sie sich eigenständig äußern. Für diese Kinder ist es wichtig, dass neue Wörter und Begriffe in eindeutigen Situationen eingeführt werden. Man sollte die Einführung unbedingt mit Hilfe von Gesten und Mimik, beziehungsweise mit entsprechendem (Bild-) Material unterstützen. Man unterscheidet zwei Bereiche des Hörens, zum einen das inhaltsorientierte Hören, welches auf das globale Verstehen abzielt, und zum anderen das detailorientierte Hören, welches auf bestimmte sprachliche Elemente abzielt. Hier ist das inhaltsorientierte Hören Voraussetzung, außerdem werden abstrakte Denkleistungen erwartet (vgl. Rösch 2003, S. 109). 6.2 Freies Sprechen Dazu zählt jede sprachliche Äußerung des Kindes, die es von sich aus anregt und in der es eigenständig und frei über die Wahl seiner Worte entscheidet. Im Unterricht sollten kommunikative Sozialformen gewählt werden, in denen die Kinder selbst mitbestimmen dürfen. Freies Sprechen findet meist umgangssprachlich statt; das sprachliche Niveau und die grammatikalische Richtigkeit stehen zunächst im Hintergrund. Die vier Lernbereiche Sowohl der Erwerb als auch die Festigung einer Sprache entstehen durch Entwicklung und Aneignung von kommunikativen Kompetenzen, die sich innerhalb der vier Sprachfertigkeiten • Hörverständnis • Sprechfertigkeit • Leseverständnis • Schreibfertigkeit (schriftliche Produktion und Reproduktion) vollziehen. 6.2.1 Hörverständnis Hörverständnis setzt sich zusammen aus den Worten Hören und Verstehen. Es stellt eine Form der Sinnherstellung dar. Kinder verfügen über unterschiedliche Strategien des Hörverstehens, die auf unterschiedlichen Niveaustufen liegen, aber irgendwann alle zum Ziel führen. Einige Kinder hören zunächst aus Texten nur vertraute Signalbegriffe oder Begriffe, die sie mit anschaulichen Vorstellungen verknüpfen können. Andere können aus einem Text bereits Informationen heraushören, die den Sinn verdeutlichen. Die nächsten konstruieren sich einen 28 6.2.2 Sprechfertigkeit Um Sprechen gezielt üben zu können, sollte im Unterricht genügend Zeit und Raum für freie Sprechsituationen (Sprachspiele, erzählte Erlebnisse, Geschichten, Gespräche) für alle Kinder geschaffen werden. Es gibt verschiedene Varianten, über die sich das korrekte freie Sprechen aufbaut. Gelenktes Sprechen In jeder Übungssituation findet gelenktes Sprechen statt, da der Sprecher in seiner Wortwahl vorstrukturiert wird. Die Automatisierung bestimmter Sprechakte bildet die Voraussetzung für das freie richtige Sprechen, da in bestimmten (schulischen) Situationen fachsprachliche Anforderungen erfüllt werden müssen. Einzelsprechen Das Einzelsprechen ist eher den gelenkten Situationen zuzuordnen, da eine Einzelantwort in einem Unterrichtsgespräch durch Zeitpunkt, Fragestellung und erwarteten Inhalt vorbestimmt ist. 6. Einsatz der Handreichung im Unterricht In Sprechübungen erwartet man vom Kind eine konkrete, zuvor definierte sprachliche Äußerung. Das Einzelsprechen stellt für schwache, unsichere Kinder eine enorme Stresssituation dar und kann den Lernprozess stark beeinträchtigen. Man sollte daher im Unterricht genau überlegen, welches Kind in welcher Situation einzeln sprechen kann. Nachsprechen (Einzel-, Gruppen-, Chorsprechen oder Singen) Nachsprechübungen sind sowohl in Einzelsituationen als auch in Gruppensituationen wichtig. Sie vermitteln den Kindern ein Gefühl für die Intonation. Das Nachsprechen im Chor bietet unsicheren Kindern die Möglichkeit zu üben, ohne sich bloßzustellen. Beim Gruppensprechen müssen nicht alle dasselbe sagen, es gibt durchaus auch Spielformen, in denen paarweise gesprochen wird. Eine besonders gute Übungsmöglichkeit sind hier Reime und Verse. Auch selbst gedichtete Formen wie der RAP stellen eine motivierende Übungsmöglichkeit für Schüler dar. Rhythmisches Sprechen Durch rhythmisches Sprechen, welches durch Klatschen, Stampfen oder mit Rhythmusinstrumenten begleitet werden kann, lässt sich ebenfalls der Wortklang und auch die Satzmelodie gezielt üben. Diese Methode empfiehlt sich besonders, wenn noch unklar ist, ob bei dem Kind Artikulationsprobleme allein im Zweitspracherwerb liegen oder ob eine logopädische Förderung notwendig ist. Sprechen und Erzählen Es sollte immer genügend Raum und Zeit für freies Sprechen und Erzählen geboten werden. Man muss den Kindern die Möglichkeit bieten, von ihren Erlebnissen und Erfahrungen zu berichten, sei es im Erzählkreis mit bestimmten festgelegten Regeln oder in spontanen Situationen. Dialogisches Sprechen Im Unterricht sollten häufig Situationen geschaffen werden, in denen in Form eines Dialoges gesprochen werden kann. Besonders geeignet sind Gesprächssituationen in kleinen Gruppen oder Rollenspiele. Sie bieten den Kindern die Möglichkeit, sich auf der einen Seite in einem vorgegebenen Rahmen zu äußern, und vermitteln somit eine gewisse Sicherheit. Auf der anderen Seite kann eine Dialogsituation auch offen gehalten werden, und die Kinder können sich frei auf ihrem jeweiligen Niveau äußern. Handlungsbegleitendes Sprechen Besonders wichtig, gerade für Kinder im Zweitspracherwerb, ist das permanente Versprachlichen und Kommentieren aller Tätigkeiten. Der handlungs- und produktionsorientierte Unterricht liefert hierfür gute Möglichkeiten. Die Lehrperson sollte die Kinder dazu anhalten, dass sie, während sie eine Tätigkeit ausführen, genau erzählen, was sie gerade tun. Auch das Erklären von Arbeitsanweisungen durch Schüler stellt eine gute Übungsmöglichkeit dar. Hierbei werden viele Sinne und somit auch viele Bereiche des Gehirns aktiviert. 6.2.3 Lesen/ Lesefähigkeit Lesen bildet eine wichtige Komponente sowohl im schulischen als auch im beruflichen und privaten Leben. Durch Lesen erfährt man einen hohen sprachlichen Einfluss, welcher sich auf unterschiedlichen Ebenen abspielen kann. Er kann zum einen einen Zuwachs an Weltwissen bedeuten, zum anderen werden der Wortschatz und Wortgebrauch enorm erweitert. Auch Satzmuster und Erzählstrukturen schleifen sich ein (vgl. Rösch 2003 S. 120). Durch wiederholtes lautgerechtes Lesen bekannter Schriftbilder erlangen Kinder im Erwerb der Zweitsprache Sicherheit und entwickeln die Fähigkeit, auch unbekannte Worte aus Texten lesend zu entschlüsseln. Das sinnentnehmende Lesen ist eine sehr komplexe Fähigkeit, die selbst für Muttersprachler oft große Schwierigkeiten birgt. Gelingen kann es nur, wenn das Vokabular bekannt ist (vgl. Boehrer 2004 S. 35). Rösch (Hrsg.) unterscheidet verschiedene Varianten des Lesens: Detailliertes Lesen Detailliertes Lesen bedeutet genaues Lesen, wie Erlesen und Ergänzen kurzer Texte. Auch Bedeutungsdifferenzierung, Bedeutungszuordnung und das semantische Lesen gehören zu diesem Bereich. Globales Lesen Dieses dient dem Verstehen von Sinnzusammenhängen und vollzieht gedankliche Handlungen. Der Leser stellt Hypothesen auf und hat bestimmte Erwartungen an den Text, die entweder bestätigt oder enttäuscht werden. Hierzu gehören Übungen, bei denen Lücken ausgefüllt werden, der Text in eine richtige Reihenfolge gebracht wird oder Texte entflochten werden. Suchendes/Selektives Lesen In diesem Bereich spielt das Heraussuchen von Ein- 29 6. Einsatz der Handreichung im Unterricht zelinformationen eine Rolle. Man arbeitet mit Methoden wie Schlüsselwörtern und Abschnittseinteilungen, die den Text entlasten. Sortierendes Lesen Auch hier arbeitet man mit Methoden der Textentlastung, allerdings verwendet man keine gezielten Aufgabenstellungen, sondern erwartet vom Leser selbst, dass er wichtige Informationen herausfiltert und diese von Unwichtigem trennt (vgl. Rösch 2003, S. 120-121). Es wurde versucht, in die in Kapitel 7 dargestellten Lernfelder bereits Übungen zur Förderung der vier Lernbereiche einzubauen. Viele der Übungen sind mit wenigen Veränderungen beliebig einsetzbar und eignen sich für unterschiedliche Themenbereiche. 6.2.4 Schreiben Auch wenn sich der Zweitspracherwerb in erster Linie über das Sprechen vollzieht, muss dem Schreiben eine besondere Aufmerksamkeit zukommen. Meist ist nicht die Rechtschreibung das vorherrschende Problem bei Kindern mit nichtdeutscher Herkunftssprache, sondern der fehlende Wortschatz und die fehlenden grammatischen Strukturen. Diese Kinder benötigen genügend Schreibanlässe und Textgerüste, mit deren Hilfe sie vielfältig üben können. Des Weiteren muss eine Vermittlung von Wortschatz und grammatischen Strukturen erfolgen. Auch in dem Bereich des Schreibens gibt es unzählige Varianten. Im Folgenden werden einige Möglichkeiten genannt: Ich- Texte Diese Texte ermöglichen den Schülern sich persönlich mitzuteilen. Unter diese Rubrik fallen sowohl Akrostichons (Anfangsbuchstaben, -silben oder -wörter der Verszeilen eines Gedichtes, die ein Wort oder einen Satz ergeben) wie auch freie Schreibanlässe aller Art, die eine Darstellung der eigenen Persönlichkeit ermöglichen. Schreiben mit Bildimpulsen Alle möglichen Bilder eignen sich als Schreibimpulse. Dies kann ein einzelnes Bild genauso sein, wie eine Bildfolge. Es genügt zunächst auch, nur wenige Sätze zu schreiben. Man kann eine Geschichte an Hand von Bildern erzählen oder zu Anfang zunächst nur eine vertauschte Reihenfolge mit Hilfe weniger Wörter in die richtige Ordnung bringen. Dokumentation von Arbeitsergebnissen Auf Plakaten, Wandzeitungen oder in Themenheften können Arbeitsergebnisse aus verschiedenen 30 Gruppen festgehalten werden. Sie werden so für die „Öffentlichkeit“ zugänglich gemacht und ihnen wird eine Bedeutung zugemessen. Für Kinder ist es sehr wichtig, dass andere ihre Ergebnisse verstehen; deshalb bemühen sie sich sehr um treffende Formulierungen. Paralleltexte Zu allen möglichen Texten lassen sich Paralleltexte verfassen. Bei dieser Übung ist die Textstruktur wichtig; der Wortschatz steht etwas im Hintergrund, wird allerdings mitgeübt, da die Kinder sich auch hier um Formulierungen bemühen müssen. Lückentexte Diese Übung kann verschieden aufgebaut sein. Zum einen können lediglich Wortlücken in einem Satz vorkommen, dann trainiert man die inhaltliche Ebene und rückt das selbstständige Formulieren in den Hintergrund. Zum anderen kann man aber auch Informationslücken lassen, d.h. man lässt gezielt wichtige Informationen im Satz aus und erzeugt somit Neugier und Fragehaltung bei den Kindern und verlangt selbstgefundene Formulierungen. 6.3 Arbeitsweisen und Arbeitsmittel im Anfangsunterricht Bis auf das erste in Kapitel 7 dargestellte Lernfeld, das am Anfang stehen sollte, sind die Lernfelder beliebig austauschbar. Eine systematische Alphabetisierung konnte nicht berücksichtigt werden. Zudem lässt die Vielfalt der Herkunft der Kinder eine Systematisierung gar nicht zu. Im Folgenden sollen verschiedene Prinzipien und Möglichkeiten des Anfangsunterrichts im Bereich Deutsch als Zweitsprache beschrieben werden: Die Alphabetisierung von Kindern erfordert teilweise eine andere Vorgehensweise als bei einsprachigen Kindern. Viele für einsprachige Kinder entwickelten Prinzipien greifen bei Kindern mit nichtdeutscher Herkunftssprache nicht, weil sie die deutsche Sprache nicht so beherrschen wie einsprachige Kinder. Die Lehrerin und der Lehrer müssen ihre Vorgehen daher ständig reflektieren und vor allem auf die Bedürfnisse, Gegebenheiten und Vorerfahrungen ihrer Schüler abstimmen. Lehrwerk Ein traditionelles Fibelwerk, das für deutschsprachige Kinder konzipiert wurde, ist vom Aufbau her nach dem Handlungsspielraum und den Differenzierungsmöglichkeiten für Kinder mit Sprachförderbedarf einzuschätzen. Bei der Abfolge der Buch- 6. Einsatz der Handreichung im Unterricht stabeneinführungen benötigen Kinder mit nichtdeutscher Herkunftssprache je nach Aufbau des Lehrwerks unterschiedliche Hilfen. Zunächst sollten Buchstaben eingeführt werden, die in beiden Sprachen gleich lauten und gleich geschrieben werden (Bsp.: russ. und türk.: a / dt.: a). Erst dann werden die Buchstaben eingeführt, die zwar anders geschrieben werden, aber Laute beinhalten, die in der Erstsprache auch bekannt sind. Schwierig sind für die Kinder Laute, die sie aus ihrer Sprache nicht kennen (z.B. oft das „H, Ö, Ü, Ä“, …). Hier muss viel Wert darauf gelegt werden, dass die Kinder diese Laute richtig erfassen, erkennen und aussprechen können. Der Wortschatz in Fibeln für deutschsprachige Kinder deckt sich meist nicht mit dem Grundwortschatz der Kinder mit nichtdeutscher Herkunftssprache, die diese in Verbindung mit den Lernfeldern erfahren sollen. Wenn die Kinder noch zusätzlich die Fibelwörter lernen, kann dies eine Überforderung für schwächere Schüler sein. Eine Eigenfibel zu erstellen wäre demnach sinnvoller, da auf die Erstsprachen der Kinder mehr Rücksicht genommen werden kann. Hier lässt sich dann der aktuelle Wortschatz einführen und man könnte auf kleine Texte zurückgreifen, die sich an der Realität der Kinder orientieren. Eine Anlauttabelle bietet die Chance sehr flexibel, differenziert und schülerorientiert zu arbeiten. Probleme bereiten die fehlenden Sprachkenntnisse der Schüler, da bei der Arbeit mit der Anlauttabelle vorausgesetzt wird, dass die Schüler die Begriffe kennen und vor allem die phonologische Bewusstheit der deutschen Sprache abgeschlossen ist. Hier muss man anmerken, dass auch deutschsprachige Kinder über diese Schwierigkeiten stolpern können, entweder durch Dialekteinfärbung oder undeutliche Aussprache. Wichtig ist zunächst einmal, dass die Kinder die Begriffe auf der Anlauttabelle gut beherrschen. In einem Vorkurs sollten zunächst die Wort - Bild - Zuordnungen geübt werden. Anlauttabellen, die für deutschsprachige Kinder konzipiert wurden, bergen die Gefahr, dass ein Kind mit nichtdeutscher Herkunftssprache das Bild mit dem Anlaut aus seiner Erstsprache verbindet. Bsp.: „H“ steht für „Haus“. Ein türkisches Kind denkt bei dem Bild des Hauses vielleicht an „ev“ (das türk. Wort für „Haus“) und hält demzufolge das „H“ für „E“. Anlauttabellen, die die Erstsprache miteinbeziehen, umgehen das Problem. Hier werden für die einzelnen Laute Begriffe angeboten, die im Deutschen und in der Erstsprache gleich beginnen. Solche Anlauttabellen findet man zum Beispiel bei „Kira“ (…). Eine andere Möglichkeit wäre, mit den Kindern (und den Eltern) nach diesem Prinzip eine eigene Anlauttabelle zu entwerfen. Zusätzlich müssen jedoch immer phonologische Besonderheiten bewusst gemacht und speziell geübt werden. Übungen und Spiele zur Aussprache: • Mit stimmlosen Plosiven eine brennende Kerze auspusten (p, t, k) • Wattebällchen oder Luftballons mit stimmlosen Frikativen vom Tisch blasen (f, s, sch) (kann auch als Gruppen- oder Partnerwettkampf gespielt werden) • Kreidestaub vom Handrücken blasen (p, t, k, f, s, sch) • Fauchen wie eine Katze (ch) • Ein Zug fährt durch die Klasse (sch – sch – sch - sch) • Zischen wie eine Schlange (ssss) • Wo hörst du den Laut? (Anfang – Mitte – Ende) • „Reimwörter“: Nur ein Laut verändert das Wort (Band – Land – fand – Rand – Sand (…)) • Unsinnsprachen nachsprechen • Grimassen schneiden, Laute stumm formen – die anderen müssen sie erraten • Wörter unterschiedlich sprechen: flüstern / lautlos / laut / langsam / schnell / mit Gefühl (…) • Spiele mit der Zeichensprache: Wörter vormachen – erraten / Wörter vorsagen – in Zeichensprache darstellen Beispiele für Silben-Übungen: • Silben klatschen oder trommeln / mit Silbenbögen kennzeichnen • Wörter mit denselben Anfangssilben nacheinander sprechen und vergleichen (Au - to / Au - ge / Au - gust (…)) • Silben vorsprechen und ergänzen (Fe- (der) / Fla(sche)) • Silbenanzahl vorgeben: Wörter dazu suchen (Bei welchen Wörtern kann ich dreimal klatschen? (Schul – ran - zen / Ta – ge - buch (…)) • Wortlängen vergleichen (A – mei - se: langes Wort kleines Tier / Ti - ger: kleines Wort – großes Tier) • Robotersprache (ich – hei - ße – To - bi – und – kom - me – vom - Pla - ne-ten (…)) • Reime / Schnellsprechverse / Abzählreime / Klatschspiele (…) 31 6. Einsatz der Handreichung im Unterricht 6.4 Grammatik „Grammatik erwirbt ein Sprecher nur funktional, d.h. in der Sprachanwendung, mit der Motivation einer realen Redeabsicht“ (vgl. Engin 2004, S. 26). Für den Unterricht in Deutsch als Zweitsprache bedeutet dies, dass das Erlernen grammatischer Strukturen Gegenstand eines handelnden, experimentellen und entdeckenden Unterrichts sein und nicht isoliert behandelt werden soll. Deshalb wurden die grammatikalischen Schwerpunkte in die Lernfelder (vgl. Kapitel 7) integriert. Da die Lernfelder austauschbar sind, muss jedoch die Lehrkraft entscheiden, an welchem Punkt ihre Schüler gerade stehen und welcher Schwerpunkt ihr gerade passend erscheint. Wenn sie sich beispielsweise entscheidet, zu Beginn des Schuljahres das Lernfeld „Kleidung und Kleidungsstücke“ im Unterricht zu behandeln, dann sollte sie nicht gleich „bestimmten / unbestimmten Artikel / alle Possessivpronomen und Adjektive“ einführen, sondern sich auf ein grammatikalisches Phänomen beschränken. In den Lernfeldern ist immer nur eine Auswahl angezeigt, die sich zum Teil austauschen und auch auf andere Lernfelder übertragen lässt. Es ist sinnvoll, mit dem Lernfeld 1 „In der Schule“ zu beginnen, da hier die Einführung (Namenwörter und ihre Begleiter / erste Verbformen) vorgesehen ist. Schwierigere grammatikalische Strukturen sind als Differenzierung für die Schüler gekennzeichnet, die die Grundlagen bereits beherrschen. Implizite und explizite Grammatik Es gibt zwei Möglichkeiten, sich die Grammatik einer Sprache anzueignen. Sprachliches Können: „Die interne Bildung eines Begriffs, einer Regelung, die sich als Sprachgefühl, als Gespür für „das geht“ oder „das geht nicht“ äußert.“ (Bartnitzky 2004, S.20). Vor allem beim Erlernen der Erstsprache entwickelt sich eine implizite Grammatik. Aber auch im Unterricht in Deutsch als Zweitsprache kann durch ständige Wiederholung bestimmter Satzstrukturen und dem so genannten „Sprachbad“ dieser Effekt erzielt werden. Sprachliches Wissen: „Das Bewusstwerden sprachlicher Kategorien und Strukturen, das dem internen Begriff einen formulierten Begriff, einen Terminus zuordnet.“ (Bartnitzky 2004, S.20). 32 Für den „Grammatikunterricht“ gilt dabei, dass das bereits intuitive Können der Schüler, welches sie unbewusst anwenden, ihnen bewusst gemacht und mit Hilfe von Übungen weiterentwickelt wird. Es geht also nicht um die Vermittlung einer grammatischen Terminologie oder das Auswendiglernen von Regeln, sondern um die bewusste Auseinandersetzung mit Sprache und handelnde, forschende Sprachbetrachtung (vgl. Rösch; 2005, S.65). Mit der „Sprachbetrachtung“ kann bereits im ersten Schuljahr begonnen werden. Spielerisch und ohne Fachtermini lassen sich Sprachphänomene aufzeigen, die beim Erlernen einer Zweitsprache hilfreich sein können. Außerdem macht das Experimentieren mit und Erforschen von Sprache viel Spaß, wie die nachfolgenden Beispiele zeigen sollen. Grammatik in der Unterrichtspraxis Grundsätzlich gilt: Zuerst die Regel, dann die Ausnahmen – immer mit Begleiter. Das Genus-Problem, über das Lernende von Deutsch als Zweitsprache immer wieder stolpern, macht es für die Lehrkraft notwendig, stets die Artikel in den Unterricht mit einzubeziehen. Bei Dialekteinfärbung wird der Begleiter oft teilweise verschluckt (z.B.: „a Buch“ statt „ein Buch“ oder „dr Ball“ statt „der Ball“). Hier sollte die Lehrkraft darauf achten, deutlich zu sprechen, vor allem in Alltagssituationen oder Unterrichtsgesprächen, in denen der Genus gerade nicht im Zentrum steht. Um eine bessere Übersicht zu bekommen, werden im Folgenden noch einmal die wichtigsten GrammatikThemen (Minimalgrammatik) für die Klassenstufen 1/2 in einer Tabelle aufgelistet. Der Tabelle folgen immer Unterrichtsbeispiele. Möglichkeiten der Sprachbetrachtung sind immer mit dem Zeichen < versehen. Da sie eine Form der Differenzierung darstellen, sind sie den Lernfeldern angeglichen und durch die Farbe grün gekennzeichnet. 6. Einsatz der Handreichung im Unterricht 6.4.1 Nomen und deren Genus Grammatik-Thema Beispiel Besonderheiten / Schwierigkeiten Nomen Begriffe im Unterricht: Nomen / Begleiter Zu finden in Lernfeld: In anderen Sprachen gibt es oft keine oder nur ein bzw. zwei Genera. Außerdem stimmen die Zuordnungen in den verschiedenen Sprachen nicht überein und haben nur selten mit dem natürlichen Geschlecht zu tun. (Bsp.: Warum heißt es „das Baby“? Es ist doch „ein Mädchen“? Und wieso heißt es „das Mädchen“? Es ist doch „weiblich“?) !Der größte Teil der Nomen ist maskulin. Die wenigsten sind neutral.! Ich bin in der Schule Das ist ein Stift. Das ist eine Schere. Das ist ein Heft. Nur noch zwei Formen. der / das = ein die = eine Ich bin in der Schule Das Heft - die Hefte Der Topf - die Töpfe Die Portion - die Portionen Die Schere - die Scheren Der Pinsel - die Pinsel Das Bild – die Bilder Das Buch - die Bücher Das Auto – die Autos Der Apfel – die Äpfel -Es gibt 8 verschiedene Varianten der Pluralbildung. Man kann zwar gewisse Regeln ableiten, aber es gibt sehr viele Ausnahmen. -Einfache Regel: Der Artikel ist immer „die“ -Wenn ein Subjekt im Plural steht, dann ändert sich auch das dazugehörige Verb. „ist→sind“ Das ist ein Buch. Das sind viele Bücher. Die Maus ist im Keller. Die Mäuse sind im Keller. Tiere Nominativ Der Apfel ist rot. Die Birne ist gelb. Das Gras ist grün. Einfachste Form; eignet sich für Sprachanfänger. In nahezu allen Lernfeldern Akkusativ Wen? Er kauft den Apfel. Sie kauft die Banane. Er kauft das Brot. Schwer zu lernen. Sprachbetrachtung in Klasse 1/2 noch nicht praktikabel. Lernen durch Satzmusterübungen: Implizite Grammatik. Ernährung Dativ Wem? Er gibt dem Hund einen Knochen. Er gibt der Katze ein Spielzeug. Er gibt dem Meerschweinchen eine Karotte. Ich nicke mit dem Kopf. Ich winke mit der Hand. Ich sehe mit dem Auge. Schwer zu lernen. Sprachbetrachtung in Klasse 1/2 noch nicht praktikabel. Lernen durch situative Satzmusterübungen: Implizite Grammatik. Wohnen Der Hausschlüssel Die Haustür Das Haustürschloss Besonderheit im Deutschen: man kann Wörter zu neuen Wörtern kombinieren und sogar Neuschöpfungen bilden (Werbung…), die jeder versteht. Regel: Das letzte Wort bestimmt den Genus. Best.Artikel der,die,das Das ist der Stift. Das ist die Schere. Das ist das Heft. Unbest.Artikel Pluralbildung Komposita (Wortbildung) In nahezu allen Lernfeldern In nahezu allen Lernfeldern Mein Körper Ernährung Wohnen Tiere Einkaufen Sinne / Körper Wohnen Wetter 33 6. Einsatz der Handreichung im Unterricht Bestimmter Artikel: Namenwörter sollten von Anfang an immer mit Artikel und den dazugehörigen Farben eingeführt werden und auch notiert (ABC-Heft/Lernboxkärtchen/BegleiterKisten …) werden. der: blau die: rot das: grün • Wir kleben an alle Gegenstände im Klassenzimmer die richtigen Artikelpunkte (bunte Klebepunkte). • Begleiter-Kisten: Im Klassenzimmer stehen eine blaue Kiste (der), eine rote Kiste (die) und eine grüne Kiste (das). In diese Kisten werden nun immer Gegenstände, Wort- oder Bildkarten dem Begleiter entsprechend reingeworfen. • Artikel-Rennen: (Wird am besten in der Turnhalle oder auf dem Schulhof gespielt.) Drei Kinder bekommen jeweils eine Karte mit einem Artikel darauf (Karton in der jeweiligen Artikelfarbe wählen!) Sie verteilen sich auf dem Schulhof. Die anderen Schüler bekommen nun nacheinander ein Wort zugerufen (kann auch mit Wort- oder Bildkarte unterstützt werden) und müssen zum richtigen Artikel laufen. < Zählt in eurem ABC-Heft (oder Lernbox-Kärtchen) alle Nomen mit „der“, alle mit „die“ und alle mit „das“. Danach vergleichen wir. Ø „Der größte Teil der deutschen Nomen ist maskulin.“ < Lernfelder erforschen: z.B Obstsorten: Bilder oder Wortkarten Artikelwortkarten zuordnen. ØObstsorten haben meist den Begleiter „die“ / Ausnahme: „der Apfel“, „der Pfirsich“ 34 zu Singular / Plural: Üben, üben, üben: Bei neuem Wortschatz sollten Pluralformen (wie die Artikelformen) immer mit eingeführt und geübt (ABC-Heft / Lernboxkärtchen / …) werden. • Von einem Themenfeld (z.B. Obstsorten) Singular und Pluralkärtchen anfertigen (Wort und Bild oder auch nur Bild); mit den Kärtchen üben: „Das ist eine Tomate./ Das sind viele Tomaten.“ < Die Kärtchen nach Pluralformen sortieren. < Pluralplakat: Pluralformen, die auftauchen, auf ein Plakat an der Wand schreiben (könnte auch in Tabellenform sein, in der die Formen schon unterschieden werden). • Singular – Plural – Memory (s. 6.6.1.4) • Kartenspiel: “Hast du …? (s. 6.6.1.4) • Würfelspiel (s. 6.6.1.4) Die Fälle: • Artikel-Kisten Man braucht dazu die Artikel-Kisten (s.o.). Bilder/Gegenstände werden in die Kisten einsortiert. Dazu wird gesprochen: „Ich lege den Anspitzer in die blaue Kiste.“ „Ich lege die Schere in die rote Kiste.“ „Ich lege das Lineal in die grüne Kiste.“ • Schnappspiel (s. 6.6.1.4) • Zauberspruch „Puppe in der Puppe“ (s. Anhang Reime) • Sprachspiel zum Genitiv: „Der hölzerne Mann“ (s. 6.6.2) Komposita: • Aus eins mach viele! Es wird z.B. das Wort „Sonne“ vorgegeben. Nun sucht man möglichst viele Wörter, die sich mit Sonne kombinieren lassen: Sonnenschirm / Sonnenstrahl / Sonnencreme / Sonnenblume … • Bilder-Rätsel < In Zeitschriften, Büchern und in der Werbung nach Komposita suchen. < zusammengesetzte Wörter erfinden 6. Einsatz der Handreichung im Unterricht 6.4.2 Pronomen Grammatik-Thema Beispiel Pronomen Personalpronomen Possessivpronomen Nominativ Akkusativ Dativ Besonderheiten / Schwierigkeiten Zu finden im Lernfeld: Begriff im Unterricht: Pronomen oder Stellvertreter ich du er, sie, es wir ihr sie Schwierigkeit: Um das passende Pronomen anzuwenden, muss die Person oder der Artikel bekannt sein! mein dein sein, ihr, sein unser euer ihr Der Genus des Nomens, auf das sich das Possessivpronomen bezieht, muss bekannt sein. Das ist mein Stift. Das ist meine Schere. Das ist mein Heft. Je nach Fall ändert sich die Endung des Possessivpronomens. In Klasse 1/2 kann dies noch nicht thematisiert werden, aber man kann bei Verschriftlichung die Artikelfarben verwenden. Zudem werden verschiedene Übungen und situative Spiele angeboten, um die Formen „auswendig“ zu lernen und ein Sprachgefühl zu entwickeln. Ich spitze meinen Stift. Ich hole meine Schere. Ich schreibe in mein Heft. Ich bin in der Schule Tiere Wohnen Ich bin in der Schule Mein Körper Ernährung Familie Der Stift ist in meinem Rucksack. Die Schere ist in meiner Tasche. Das Lineal ist in meinem Mäppchen. Personalpronomen: • Pronomenwürfel/Verb-Karten (Bild- oder Wortkarten): Der Spieler muss mit dem erwürfelten Pronomen und einem Verb, das er sich aussuchen darf, einen Satz bilden. < Text mit immer wieder demselben Nomen vorlesen und an der Tafel notieren. Nomen mit Wortkarten anheften. Klingt das gut? Pronomen einsetzen. z.B.: Es war einmal eine kleine Hexe. Die kleine Hexe konnte gut zaubern. Die kleine Hexe konnte auch gut kochen. Die kleine Hexe wohnte in einem kleinen, bunten Haus. Immer wenn sie in den Wald ging, sammelte die kleine Hexe viele Kräuter. Die kleine Hexe hatte auch einen Raben und eine Katze … Ø Es war einmal eine kleine Hexe: Sie konnte gut zaubern … Possessivpronomen: • Rollenspiel oder Handpuppenspiel „Streitgespräch“: „Das ist mein Bleistift.“ „Nein! Das ist nicht dein Bleistift. Das ist mein (sein/ihr) Bleistift …“ • Jedes Kind hat ein Mäppchen oder eine Schultasche vor sich, in die Gegenstände (z.B. kleine Gummitiere. …) verteilt werden. Frage: „Wo ist der Tiger?“ Antwort: „Der Tiger ist in meiner Tasche (in meinem Mäppchen).“ Wichtig: Am Anfang pro Unterrichts-Einheit nur eine Form benutzen (also für alle entweder „Tasche“ oder „Mäppchen“). • Jedes Kind gibt ein Pfand ab, das in die Kreismitte gelegt wird. Nacheinander dürfen die Kinder ihr Pfand wieder abholen und sprechen dabei: „Ich hole meine Kette.“ „Ich hole meinen Bleistift.“ … Variation: Bevor sie ihr Pfand holen dürfen, müssen sie eine Aufgabe erfüllen, z.B.: „Wenn du ein Lied singst, dann darfst du deinen Bleistift holen …“ (vgl. auch Nebensätze). 35 6. Einsatz der Handreichung im Unterricht 6.4.3 Adjektive Grammatik-Thema Beispiel Besonderheiten / Schwierigkeiten Zu finden im Lernfeld: Adjektive Der Elefant ist groß und grau. Die Maus ist klein und flink. Das Meerschweinchen ist bunt und flauschig. Begriff im Unterricht: Adjektiv (oder Wiewort) Ich bin in der Schule Adjektive sind wichtig, um interessant und differenziert erzählen zu können. In undeklinierter Form (Adjektiv steht am Ende des Satzes) ist die Verwendung von Adjektiven einfach, da sie sich nicht verändern. Deshalb für Sprachanfänger geeignet. Kleidung Wenn die Adjektive dem Nomen vorangestellt sind, wird es schwierig, da die Deklination genusabhängig und fallabhängig ist. Zudem ist noch relevant, ob ein bestimmter (schwache Adjektivflexion) oder unbestimmter Begleiter (starke Adjektivflexion) vorausgeht. Diese Veränderungen sollten aber in Klasse 1/2 noch nicht bewusst gemacht, sondern immer wieder geübt und verbessert werden. Ich bin in der Schule Deklination von Adjektiven Das ist der große graue Elefant. Das ist ein großer, grauer Elefant. Das ist die kleine, flinke Maus. Das ist eine kleine, flinke Maus. Das ist das bunte flauschige Meerschweinchen.Das ist ein buntes, flauschiges Meerschweinchen. Adjektive im Dativ Schreibst du mit einem kurzen Bleistift? Schneidest du mit der roten Schere? Zeichnest du mit dem kleinen Lineal? Adjektive im Akkusativ Ich lege die Tomate in den braunen Korb. Ich lege das Heft in die kleine Tasche. Ich stelle das Buch in das neue Regal. Vergleichsformen Lisa ist kleiner als Gabi. Gabi ist kleiner als Jörg. Jörg ist größer als Lisa und Gabi. Jörg ist am größten. Lisa ist am kleinsten. Nadja ist genauso groß wie… Adjektive: • Fühlbox In eine Kiste oder unter ein Tuch werden Dinge mit verschiedener Oberfläche gelegt. Die Kinder sollen beschreiben, wie es sich anfühlt und erraten, was es ist. „Es ist weich (spitz, rund, eckig, hart, rau, …).“ • Tiere (Obst, Kleidung, …) beschreiben und erraten. Auf dem Tisch liegen verschiedene Stoff- oder Gummitiere (oder Bildkarten). Einer beschreibt ein Tier – die anderen müssen es erraten: 36 Ernährung Familie Wetter Kleidung Tiere Ernährung Familie Aber: Bei Verschriftlichung immer die passenden Farben verwenden! Es gibt Formen, die sich nicht steigern lassen: oft, tot, böse, falsch, nass, kaputt, blind, rund, ... alle Farbadjektive Ich bin in der Schule Tiere Familie z.B. „Das Tier ist groß, grau, schwer und hat einen sehr langen Rüssel.“ (…) • Adjektiv-Wortkarten liegen aus / Stoff- oder Gummitiere: Frage: Wie ist der Elefant? Karten zuordnen und dazu sprechen: „Der Elefant ist grau, groß, stark und wild.“ (…) • Würfelspiel (s. 6.6.1.4 ) • Domino / Memory: Gegensatzpaare (s. 6.6.1.4 ) 6. Einsatz der Handreichung im Unterricht Adjektive deklinieren: TIPP! Tabelle zu „Adjektiv-Deklinationen“ (siehe Rösch, Heidi, (Hrsg.): Deutsch als Zweitsprache: Grundlagen, Übungsidee, Kopiervorlagen zur Sprachförderung. Braunschweig: Schroedel Verlag, 2003.) • Kofferpacken Ich nehme eine rote Hose und einen blauen Rock mit (…). • Adjektivdeklination anhand von Formen und Farben (Geometrie) im Mathematikunterricht: Vierfarbige Geo-Plättchen (Dreieck, Viereck, Quadrat, Kreis) werden näher beschrieben: Zunächst nur Quadrat und Dreieck anbieten (da hier die Endung gleich ist): Das ist ein großes, rotes Dreieck. Das ist ein kleines, grünes Viereck. In einer Folgestunde nur die Kreise beschreiben: Das ist ein großer, gelber Kreis (…). Später dann kombinieren. Variation: Man legt ein Plättchen auf den Tisch, und es muss mit Wortkarten beschrieben werden. < Die Adjektiv-Wortkarten sollten farbig und die Endungen hervorgehoben sein. So kann man thematisieren, dass die Adjektive dem Nomen vorangestellt sind! Vergleichsformen: • Vergleichsformen (Kinder der Klasse vergleichen / Tiere vergleichen …) Bsp.: Lisa ist kleiner als Alex. Tatjana ist größer als Lisa. Alex ist am größten. Lisa ist am kleinsten. Der Elefant ist größer als die Maus. Der Tiger ist gefährlicher als der Schmetterling (…). 6.4.4 Verben Grammatik-Thema Beispiel Besonderheiten / Schwierigkeiten Verben malen lesen … Begriff im Unterricht: Verb oder Tunwort Konjugation Ich male (lese) Du malst (liest) Er malt (liest) Wir malen (lesen) Ihr malt (lest) Sie malen (lesen) Es gibt regelmäßige und unregelmäßige Verben. Man sollte mit einfachen Strukturen (z.B. malen) beginnen. Auch die Personalformen sollte man nicht alle auf einmal einführen. (Mit „ich“ und „wir“ beginnen.) Zu finden im Lernfeld: Ich bin in der Schule In nahezu allen Lernfeldern Perfekt (sein und haben) Ich habe meine Hausaufgaben Wichtig, da es die Erzählform im Deutschen ist (z.B. gemacht. Morgenkreis). Ich bin zu meiner Tante gefahren. Der Gebrauch von „haben“ und „sein“ fällt DaZ-Lernern sehr schwer. Immer wieder durch Erzählungen üben! Mögliche Erklärung: Verben der Bewegung werden mit „sein“ gebildet. Das Jahr Präteritum Ich fuhr zu meiner Tante. Ich machte meine Hausaufgaben. Nicht speziell üben, da es nur die schriftliche Form ist. In der 1. Klasse ist v.a. das Perfekt die Umgangssprache. Sobald Texte gelesen werden, sollte die Präteritumform bekannt sein. - Futur Morgen werde ich ins Schwimmbad gehen. In der Umgangssprache wird diese Form kaum genutzt. Es heißt stattdessen: Morgen gehe ich ins Schwimmbad. Das Jahr Trennbare Verben abtrocknen: Ich trockne das Geschirr ab. aufräumen: Wir räumen das Klassenzimmer auf. Aber: Das Buch liegt auf dem Tisch. Manche Präfixe werden auch als Präpositionen gebraucht Kleidung (z.B. auf-). Dies ist für DaZ-Lerner schwer zu unterscheiden. Ab Klasse 2: Üben mit Wortkarten, bei denen die Verbkarten Familie demonstrativ durchgeschnitten werden. Ernährung 37 6. Einsatz der Handreichung im Unterricht Verben / Verben konjugieren: • Verbenpantomime: Ein Verb wird pantomimisch dargestellt. Die Mitschüler müssen es erraten. Entweder nur das Verb in der Grundform nennen: „malen“ oder aber fragen: „Was tut Irina? – „Irina malt.“ „Was tut Ali?“ – „Er malt.“ • Verbenwürfel: Auf einem Würfel werden verschiedene Verben notiert. Zum erwürfelten Verb muss ein Satz gebildet werden. Erweiterung: zusätzliche Würfel z.B. mit Pronomen, Nomen, … • Unsinnsätze: 3 Stapel Wort- oder Bildkarten mit Nomen (Subjekt) / Verben (Prädikat) / Adjektiven oder Adverbialen … (Satzergänzung) Die Karten werden gemischt. Wer dran ist, muss mit den obenauf liegenden Karten einen Satz bilden. Beispiel: Der Wal singt in der Badewanne. Die Maus schwimmt im Schrank. Die Löwen tanzen auf dem Tisch … Achtung: Ergänzungen werden entweder alle im Dativ oder alle im Akkusativ verwendet. < Verb – Endungen betrachten: Bei „ich“ immer „e“, bei er/sie/es immer „t“ … Wenn es viele sind: immer „en“ (wir essen / sie fressen / die Löwen fressen …) Farbig markieren: z.B. auf Lernboxkärtchen … Perfekt: • Morgenkreis/Erzählkreis: „Was hast du am Wochenende gemacht?“ < Die häufigsten Sätze an der Tafel festhalten. Die Form von „haben“ und „sein“ und das Suffix „ge-“ kann farblich oder durch Wortkarten optisch besser präsentiert werden. „Ich habe Fußball gespielt.“ „Ich bin Fahrrad gefahren.“ < Verben der Bewegung auf einem Plakat sammeln; 38 evtl. mit selbstgemalten oder entsprechenden Bildern aus der Zeitung verdeutlichen Die Regel anwenden: Verben der Bewegung werden gebildet mit „Ich bin …“ „Du bist …“ „Er ist …“ „Wir sind …“ „Ihr seid …“ „Sie sind …“ • Fragen zu einer gehörten oder gelesenen Geschichte beantworten: „Was hat die kleine Hexe gekocht?“ - „Die kleine Hexe hat Krötensuppe gekocht.“ … Trennbare Verben: < Bei trennbaren Verben die Stellung im Satz durch Wortkärtchen verdeutlichen. • Verbenpantomime: Immer ein Schüler darf eine Tätigkeit vormachen. Frage: Was tut Xenia? Antwort: Xenia hängt die Wäsche auf. (Bei trennbaren Verben eignen sich Haushaltstätigkeiten: aufhängen, aufräumen, abwaschen, einkaufen, … oder das Thema Kleidung: anziehen, ausziehen, zubinden, aufsetzen, …) • Befehle ausführen „Häng die Jacke auf.“ „Räum die Spielsachen auf.“ „Zieh den Schal an.“ „Zieh deine Schuhe aus.“… 6. Einsatz der Handreichung im Unterricht 6.4.5 Präpositionen Grammatik-Thema Beispiel Besonderheiten / Schwierigkeiten Zu finden in Lernfeld: Präpositionen auf, unter, neben, in, zwischen, vor, über, ... Begriff im Unterricht: Präposition Ich bin in der Schule Präpositionen stellen eine Beziehung zwischen dem Nomen und einem anderen Wort her. DaZ-Kinder erkennen Präpositionen oft nicht als Sinn gebende Einheit. „Auf“ kann beispielsweise gleichzeitig auch ein Verb-Suffix sein. Tiere Akkusativ (Wohin?) Ich lege die Tomate in den Korb. Ich lege das Heft in die Tasche. Ich stelle das Buch in das (ins) Regal. Dativ (Wo ist…?) Die Tomate liegt in dem (im) Korb. Das Heft liegt in der Tasche. Das Buch steht in dem (im) Regal. Ernährung Wohnen Wechselpräpositionen (siehe Wortschatz 8.2) fordern sowohl den Akkusativ als auch den Dativ. Je nachdem, ob der Satz im Dativ (Wo? – bezeichnet die Lage) oder im Akkusativ (Wohin? – bezeichnet eine Bewegung) steht, ändert sich der Begleiter des Bezugswortes. Dies wird mit den Kindern nicht thematisiert, sondern durch Satzmusterübungen in Spielsituationen eingeübt. Man sollte aber bei Verschriftlichung die Artikelfarben verwenden. Sprachanfänger sollten zunächst nur mit wenigen Präpositionen konfrontiert werden (z.B. auf/unter/neben/ in). In regelmäßigen Abständen sollten Präpositionen wiederholt und erweitert werden. In den Lernfeldern wird dies immer mit Diff. gekennzeichnet. • Anweisungsspiel: Stell dich auf den Tisch! …(s. 6.6.1.4 ) • Wo ist der Ball? „Der Ball ist im Papierkorb / auf dem Schrank / unter dem Regal …“ • Sachen aufräumen: Immer wenn sich die Gelegenheit bietet, etwas im Klassenzimmer aufzuräumen, sollte dies nebenbei versprachlicht werden; z.B.: „Ich lege die Banane in den Korb.“ „Ich lege die Murmeln in die Kiste.“ „Ich stelle das Buch in das Regal.“ • Frag uns: Ein Kind geht vor die Türe. Die anderen verstecken einen Gegenstand. Das Kind muss nun durch Fragen, die nur mit „ja“ oder „nein“ beantwortet werden dürfen, herausfinden, wo sich der Gegenstand befindet. z.B.: „Ist der Ball auf dem Schrank?“ „ Ist der Ball in der Tasche?“ „Ist der Ball hinter dem Sofa?“ … (vgl. auch Fragesätze) • Lücken füllen Die Lehrkraft liest einen Text vor, in dem viele Präpositionen eingebaut sind. Beim 2. Mal erklingt an der Stelle der Präpositionen ein Glöckchen. Die Schüler müssen die richtige Präposition einfügen. • Bauanleitung: Zwei Kinder sitzen mit dem Rücken zueinander an zwei Tischen. Sie haben vor sich das gleiche „Bau“Material liegen. Ein Kind baut und gibt dem anderen Anweisungen. Dieser muss nach der Beschreibung das „Kunstwerk“ genau nachbauen. z.B. „Lege den Legostein links auf den Tisch. Lege den Stift darüber. Lege das Lineal rechts auf den Tisch. Lege das Tuch zwischen Legostein und Lineal …“ < Wo / Wohin (Akkusativ / Dativ) Wo: Auf einem Tisch liegen viele Sachen (z.B. Schulsachen) „Wo liegt die Schere?“ – „Die Schere liegt auf dem Tisch.“ „Wo steht der Locher?“–„Der Locher steht auf dem Tisch.“ „Wo liegen die Sachen?“ – „Auf dem Tisch.“ Wohin: Jeder nimmt einen Gegenstand vom Tisch und muss es zurück legen. „Wohin legst du die Schere?“ – „Ich lege die Schere auf den Tisch.“ „Wohin legst du die Sachen?“ – „Auf den Tisch.“ 39 6. Einsatz der Handreichung im Unterricht 6.4.6 Satzbildung Grammatik-Thema Beispiel Besonderheiten / Schwierigkeiten Satz- und Satzbildung Es ist 8.00. Lisa geht in die Schule. Die Schultasche steht auf Einfache Sätze dem Tisch. Der Elefant trinkt Wasser. Begriff im Unterricht: Satz / Frage-Antwort- Befehl Für Sprachanfänger ist es besser, am Anfang nur einfache Sätze mit Subjekt , Prädikat und eventuell Objekt zu benutzen, um die Grundstruktur kennen zu lernen. In nahezu allen Lernfeldern Verneinung Lisa geht nicht in die Schule. Nein, ich möchte keine Schokolade. Doppelte Verneinung In anderen Sprachen gibt es häufig nur ein Wort für „kein“ und „nicht“. Einkaufen Erweiterte Sätze Der große, graue Elefant trinkt jeden Tag einen Eimer Wasser. Die Reihenfolge und Unterscheidung der Satzteile bereitet Schwierigkeiten: Subjekt-Prädikat-Objekt „Der Elefant große, graue trinkt einen Eimer jeden Tag Wasser“ Schwierigkeit: Was gehört zusammen? Tiere… Satzarten Ich gehe in die Schule. Gehst du in die Schule? Geh in die Schule! Die Sätze werden beim Sprechen durch unterschiedliche Intonation unterschieden. Die Stellung des Verbs (Prädikats) ändert sich. Ich bin in der Schule. Verwendung von Nebensätzen Wenn die Sonne scheint, dann gehe ich ins Schwimmbad. Ich schlafe, weil ich müde bin. Die Verbindungswörter (z.B. “dann“, „weil“) sind keine Sinn gebende Einheit und haben für die Kinder meist keine Bedeutung. In anderen Sprachen gibt es sie häufig nicht (z.B. im Türkischen). Wetter Erweiterte Sätze: • Satzkette: Jeder muss der Reihe nach ein Wort hinzufügen. Satzarten: < Umstellprobe mit Wortkarten an der Tafel: -> Das Verb ändert seine Stellung im Satz. • Befehle geben und ausführen: Putz die Tafel! … • Frage-Antwort: Rollenspiele / Interview • Frag uns: (s. auch Präpositionen) Variation: Solange einer draußen wartet, wird ein Schüler bestimmt, der erraten werden muss. Der Hereingerufene muss solange Fragen stellen, bis er weiß, um welchen Schüler es geht. z.B. Ist es ein Mädchen /Junge? Hat es einen Rock an? … Verwendung von Nebensätzen: • Wenn – dann – Sätze Was machst du wenn …? Wenn die Sonne scheint, dann … Wenn es regnet, dann … Wenn ich draußen bin, dann … Wenn ich im Schwimmbad bin, dann … … (Ø BK: Male, was du tust, wenn die Sonne scheint …) 40 Zu finden in Lernfeld: Wohnen In nahezu allen Lernfeldern möglich • Pfand holen: Jedes Kind legt in die Kreismitte ein Pfand und darf es sich erst wieder holen, wenn es eine bestimmte Aufgabe erfüllt hat: „Wenn du ein Lied singst, dann darfst du deine Kette holen …“ (vgl. auch Possessivpronomen) Zuerst werden die Aufgaben von der Lehrerin, dann aber auch reihum von den Schülern formuliert. • Warum …? – Weil … Warum ziehst du eine Jacke an? – Ich ziehe eine Jacke an, weil es kalt ist. Warum hast du Erkan geschlagen? – Ich habe Erkan geschlagen, weil er Schimpfwörter gesagt hat. Warum schreibst du nicht? – Ich schreibe nicht, weil ich müde bin. TIPP! Stolpersteine der deutschen Sprache finden sich im Anhang! 6. Einsatz der Handreichung im Unterricht 6.5 Wortschatz- und Wörterbucharbeit 6.5.1 Der Wortschatz: Der Wortschatz, der den Lernfeldern zugrunde liegt, orientiert sich an der Lebenswelt der Kinder (Schule / Familie / nähere Umgebung). Lernende mit Deutsch als Zweitsprache sollen lernen, sich im Alltag zurecht zu finden. In Kapitel 8 wird ein Grundwortschatz nach Themen geordnet aufgelistet. Zudem finden sich unter 6.6.1 viele verschiedene Spielideen, um den Wortschatz zu üben. Wortschatz entdecken, erschließen und erweitern: Bild-Wortkarten Es empfiehlt sich, einen Fundus an Bildkarten anzulegen, da dies häufig die einzige „Erklärungsmöglichkeit“ darstellt. Selbst Adjektive lassen sich durch Bilder erklären. Artikelfarbpunkte auf den Bildern erleichtern das Erlernen der Begleiter. Für Kinder, die lesen können, werden auch immer gleich die entsprechenden Wortkarten angeboten (immer mit Begleiter in der richtigen Farbe!). Deutsch nach dem Baukastenprinzip • Wortschatzerweiterung durch zusammengesetzte Wörter: Nomen + Nomen (die Sonnen + die Blume = die Sonnenblume) Nomen + Adjektiv (der Blitz + schnell = blitzschnell / das Feuer + rot = feuerrot …) Nomen + Verb (der Kopf + rechnen = das Kopfrechnen) Verb + Nomen (schlafen + das Zimmer = das Schlafzimmer …) Auch Wortneuschöpfungen sollen zugelassen werden: „Sonnenrock“ (Spiele dazu siehe Anhang) • • Reimwörter – Reimwörter suchen: z.B. Maus L___ H___ r___ … Untersuchen von Wortfamilien = Wörter mit gleichem Stamm-Morphem: z.B. Wortfamilie „fahren“ auf einem Plakat oder an der Tafel sammeln: überfahren / hinfahren / Fahrrad / Fahrzeug / … Das Stammmorphem einkreisen: Es wird immer gleich geschrieben: Wichtig für die Rechtschreibung! • Wort- und Sachfelder = sinnverwandte Wörter: Wörter zu einem Sachfeld z.B. auf einem Plakat sammeln. Dies kann sich über einen längeren Zeitraum hinziehen. Es werden immer wieder Wörter gefunden und ergänzt. Adjektive, Verben und Nomen werden entweder dazugeschrieben, oder es werden passende Bilder (Kl. 1) dazugeklebt oder gemalt. z.B. Leitwort „Wetter“ Sturm, Regen, Hagel, Sonnenschein, Regenbogen, Wolke, Wetterbericht … hageln, schneien, regnen … windig, kalt, warm, sonnig … Cluster = Strukturieren / Klassifizieren von Wortfeldern: Ein Wortfeld kann man auch strukturieren. Es werden zwischen den Wörtern Verbindungen hergestellt und wieder einzelne kleine Wortfelder gegründet, die untergeordnet sind. 6.5.2 Die Arbeit mit dem Wörterbuch Für Lernende mit Deutsch als Zweitsprache ist es sehr hilfreich, wenn sie lernen möglichst selbstständig zu arbeiten. Sie sind darauf angewiesen, sich Informationen beschaffen zu können. Dazu gehört auch der selbstverständliche Umgang mit dem Wörterbuch. Sie müssen möglichst bald in der Lage sein, im zweisprachigen Wörterbuch nachschlagen zu können, was ein Wort bedeutet, oder auch z. B. Artikel oder Singular- und Pluralformen im Deutschwörterbuch zu finden. Je früher die Kinder Nachschlagetechniken erlernen, desto besser. In Klasse 1 kann man bereits mit einem Bild -Wörterbuch anfangen. Auch wenn sie das Alphabet noch nicht beherrschen, so lernen sie doch, dass man aus Büchern Informationen entnehmen kann und diese systematisch aufgebaut sein können. („Wenn ich ein Wörterbuch aufschlage, dann finde ich am Anfang immer Wörter, die mit „A“ anfangen …“). Ein ABC-Heft kann recht früh angelegt werden. Auf jeder Seite eines DIN A5-Heftes wird in alphabetischer Reihenfolge ein Buchstabe vermerkt (kann man stempeln oder drucken). Angehängt werden auch Umlaute und schwierige Buchstabenverbindungen wie „ö, ä, ü“, „ei, au, eu“ oder „sch“. In dieses Heft schreiben die Kinder alle Wörter, die ihnen in der Klasse im Unterricht oder auch außerhalb der Schule begegnen (Wichtig: immer mit Artikel oder Artikelfarbe!). Zur Differenzierung können fortgeschrittene Schüler die 41 6. Einsatz der Handreichung im Unterricht Pluralformen der Namenwörter und Steigerungsformen der Adjektive vermerken. Eine weitere Möglichkeit wäre, zu jedem Wort ein Bild zu malen oder zu kleben. Dies würde sich vor allem in Klasse 1 anbieten. Sobald die Kinder in Klasse 2 das ABC erlernt haben, sollte man gezielte Wörterbuchübungen in den Unterricht einbauen. Spielerische Übungen machen Spaß und bauen Hemmungen ab (s. 6.6.1.5). Die Lehrkraft sollte die Schüler auch zunehmend dazu ermutigen, bei auftretenden Schwierigkeiten während des Deutschunterrichts selbst nachzuschlagen und nicht nur auf die Hilfe des Lehrers bzw. der Lehrerein zu warten. Dazu muss den Kindern aber auch genügend Zeit eingeräumt werden. 6.5.3 Die Arbeit mit der Lernbox Es gibt inzwischen von mehreren Verlagen Lernwortkärtchen, die auf einer Seite ein Bild und auf der anderen Seite das dazugehörige Wort notiert haben. Da diese Kärtchen aber recht teuer sind, eignen sie sich normalerweise eher als Freiarbeitsmaterial, welches sich einmal im Klassenzimmer befindet. Um jedem Kind die Möglichkeit zu geben, auch zu Hause mit den Kärtchen zu arbeiten, kann man diese auch leicht selbst herstellen. Auf zwei DINA4-Seiten werden in jeweils 10 Kästchen einmal Bilder und einmal die dazugehörigen Wörter platziert. Die Schüler schneiden die Wort- und Bildkärtchen aus und kleben sie passend aufeinander. Durch das Zusammenpuzzeln wird das Leseverständnis und nebenbei auch schon gleich der Wortschatz geübt. Die fertigen Kärtchen stecken die Kinder dann in eine gekaufte oder selbst gebastelte Lernbox. Die Lernbox beinhaltet mehrere Fächer. Bereits gelernte Wörter wandern immer ein Fach weiter, während die Wörter, die noch nicht geläufig sind, zurückgesteckt werden und so mehrmals wiederholt werden können. Wichtige Aspekte beim Erstellen der Kärtchen: • Namenwörter immer mit Begleiter notieren! • Die Kinder sollen die Kärtchen zusätzlich mit den farbigen Artikelpunkten (der = blau / die = rot / das = grün) versehen. • Zur Differenzierung können auch Pluralformen, Steigerungsformen … notiert werden. 42 Mit der Lernbox kann das Sprechen – Lesen – Rechtschreiben und Sortieren geübt werden: Sprechen Die Schülerin oder der Schüler schaut sich das Bild an und spricht das Wort dazu. Wichtig: Die Schülerin oder der Schüler muss zur Kontrolle entweder lesen können oder durch eine andere Person kontrolliert und unterstützt werden. Lesen Beim Zusammenpuzzeln der Wörter erlesen die Kinder die Wörter. Aber auch danach kann das Lesen anhand des Wortschatzes geübt werden. Hilfreich bei Erstklässlern ist es, wenn die Wörter mit Silbenschwüngen versehen werden. Rechtschreiben Die Schüler können selbstständig die Wörter üben. Entweder im Partnerdiktat oder mit der Methode „Lesen – Umdrehen – Schreiben“. Schwierige Laute können zur optischen Unterstützung farblich markiert werden. Sortieren Um die Arbeit mit dem Wörterbuch zu üben, können die Kärtchen wahlweise auch einmal • nach dem Alphabet • nach Nomen / Adjektiven / Verben • Wortfeldern •… in die Lernbox einsortiert werden. Weitere Spielideen finden sich unter 6.6.1 (alle Spielarten mit Wort- oder Bildkarten können mit den Lernboxkärtchen gespielt werden). 6.6 Bedeutung von Spielen, Liedern und Reimen Lieder, Reime und vor allem das Spiel sollten nicht Beiwerk eines Sprachunterrichts sein, sondern im Mittelpunkt stehen und sorgfältig in den Unterrichtsverlauf mit eingeplant werden. Gerade im Grundschulalter hat das Sprachspiel eine wichtige Funktion im systematischen Spracherwerb. Kinder spielen, weil es ihnen Spaß macht. Sie lernen im Spiel unbewusst und sind bereit, ihre Denkfähigkeit und ihre Geschicklichkeit zu gebrauchen. Kinder lernen ganz 6. Einsatz der Handreichung im Unterricht nebenbei den Wortschatz, grammatische Phänomene und Satzstrukturen. Zudem werden soziale Kompetenzen gefördert. Beim Sprachspiel ist das „ganze“ Kind beteiligt. Es kommt in erster Linie nicht auf den Wortsinn, sondern auf Klang, Rhythmus und Reim an. Mehrsprachige Kinder sind in vielerlei Hinsicht verunsichert; Spiele, Reime und Lieder bieten ihnen die Möglichkeit, sich in ein vorgegebenes Handlungs- und Sprachmuster hineinzubegeben. Es wurde versucht, in die Lernfelder Sprachspiele, Reime, Lieder und Gedichte zu integrieren. Natürlich stellen die genannten Spiele nur eine Auswahl dar. 6.6.1 Spiele im Unterricht Deutsch als Zweitsprache Spiele sind ein wesentlicher Bestandteil des Unterrichts Deutsch als Zweitsprache. Kinder spielen, weil es Spaß macht. Und indem man die Sprache zu einem wesentlichen Element der Spiele macht, lernen die Kinder ganz nebenbei den Wortschatz, grammatische Phänomene und Satzstrukturen. Zudem fördern Spiele soziale Kompetenzen. In den Lernfeldern sind die Spielformen mit dem Zeichen ♣ versehen und mit der Farbe hellblau gekennzeichnet. Sie werden im Folgenden näher erklärt. 6.6.1.1 Allgemeine Spielformen (Wortschatzübungen) Diese Spielformen werden Sie in nahezu allen Lernfeldern wiederfinden und anwenden können. Es sind meist Spiele, die den Wortschatz vertiefen und somit auf alle Themen übertragbar sind. Immer wiederkehrende Spielformen werden den Kindern nicht langweilig, sondern geben ihnen Sicherheit und begünstigen die Aufnahme neuer Lerninhalte. Viele dieser Spiele sind international und somit den Schülern oft schon bekannt. Domino oder oder (Freiarbeit) Beschreibung: Kärtchen oder Steine sind optisch zweigeteilt. Durch passendes Anlegen bildet sich eine Reihe. Beim Einsatz in der Freiarbeit sollte eine Selbstkontrolle auf der Rückseite möglich sein. / Jedes Kind erhält eine bestimmte Anzahl Karten. Nun werden der Reihe nach Karten angelegt. Wichtig: Jeder muss dazu sprechen („Das ist der Ball.“ / „Das Gegenteil von heiß ist kalt …“). Möglich sind: • Bild – Bild – Domino • Bild – Wort – Domino („R - die Sonne „) • Wort – Wort – Domino („heiß – kalt“) • Fühl – Domino Steine mit ähnlicher Beschaffenheit aneinandergelegt werden. müssen Themen: • Reimwörter • Groß- Kleinbuchstaben (A-a) • Erstsprache – Zweitsprache (la luna - der Mond) • Druckschrift – Schreibschrift • Flaggen - Ländernamen • Uhrzeit (¹ - 15.00 Uhr) • Monatsnamen und ihre Zahl (Mai - 5) • Tiereltern - Tierkinder (Pferd -Fohlen) • Bildwörter mit gleichem Anlaut (Siehe auch „Spiele zu grammatischen Phänomenen“) Memory oder oder (Freiarbeit) Beschreibung: Memory kann offen oder verdeckt gespielt werden. Immer zwei passende Kärtchen müssen zusammen gefunden werden. Das gefundene Paar darf man behalten. Wer die meisten Paare hat, hat gewonnen. Beim Einsatz in der Freiarbeit sollte ein Kontrollblatt bereit liegen. Wichtig: Beim Spielen sollte immer auch gesprochen werden! Möglich sind: • Bild – Bild – Memory • Bild – Wort – Memory („R - die Sonne „) • Wort – Wort – Memory („heiß – kalt“) • Fühl – Riech – Hör- Memory Kärtchen mit gleicher Oberfläche erfühlen. „Das fühlt sich gleich an.“ Gleiche Düfte in Döschen wieder erkennen. „Das riecht gleich.“ Durch Schütteln von Döschen den gleichen Klang erkennen. „Das klingt gleich.“ 43 6. Einsatz der Handreichung im Unterricht Themen: • Gleiche Bilder finden und mit dem Begleiter benennen. „die Blume – die Blume: das passt!“ „die Blume – der Baum: das passt nicht!“ „Das ist eine Blume. Das ist noch eine Blume. Ich habe zwei Blumen …“ • Reimwörter • Groß- und Kleinbuchstaben (A-a) • Erstsprache – Zweitsprache (la luna - der Mond) • Druckschrift - Schreibschrift • Flaggen – Ländernamen • Uhrzeit (¹- 15.00 Uhr) • Monatsnamen und ihre Zahl im Kalender (Mai – 5) • Tiereltern – Tierkinder (Pferd - Fohlen) • Bildwörter mit gleichem Anlaut (Siehe auch Spiele zu grammatischen Phänomenen) Kimspiele oder oder (Freiarbeit) Beschreibung: Mehrere Wortkarten, Bildkarten oder Gegenstände liegen im Kreis. Ein Kind geht vor die Türe. Ein Gegenstand oder mehrere Gegenstände werden entfernt. Das wieder hereingerufene Kind muss raten, was fehlt. Variation: Anstatt etwas wegzunehmen, wird etwas dazugelegt, und man muss raten, was neu ist. Themen: • Bildkarten mit Namenwörtern (Artikelpunkte nicht vergessen) • Gegenstände zu bestimmten Themen (Kleidung / Obst und Gemüse / Schulsachen …) • Wortkarten z.B. mit Monatsnamen Koffer packen oder Beschreibung: Vorzugsweise sitzen die Spieler im Kreis. Der Reihe nach packen die Spieler immer mehr Dinge in einen Koffer. Die Wörter der vorangegangenen Spieler werden wiederholt. Wichtig: Die Wörter müssen bekannt sein! Bsp.: 44 „Ich packe in meinen Koffer eine Zahnbürste.“ „Ich packe in meinen Koffer eine Zahnbürste und eine Zahnpasta.“ „Ich packe in meinen Koffer eine Zahnbürste, eine Zahnpasta und einen Kamm.“ … Variationen zur Vereinfachung: • Die Dinge können als Bildkarten oder Gegenstände in der Kreismitte liegen. • Man kann zunächst ohne Wiederholungen spielen. • Man kann am Anfang den Zusatz „in meinen Koffer“ weglassen und nur sagen: „Ich nehme eine Zahnbürste und eine Zahnpasta.“ Oder „Im Koffer liegen eine Zahnbürste und eine Zahnpasta.“ Variationen zur Erweiterung: • Man kann statt Koffer auch Korb / Kiste / Schachtel / Tasche … sagen. • Man kann etwas aus dem Koffer herausholen: „Ich hole aus meinem Koffer eine Zahnbürste und eine Zahnpasta heraus (und lege sie auf den Tisch).“ Themen: • Kleidungsstücke • Obst und Gemüse („Ich lege … in den Korb.“) • Spielsachen aufräumen („Ich lege … in die Kiste / in das Regal …“) • Möbelstücke in den Möbelwagen laden oder ein Puppenhaus einrichten. • Schulsachen in die Schultasche packen. • Turngeräte in der Sporthalle aufräumen. • Einen Kaufladen einrichten. • Bildkarten mit neu gelernten Namenwörter können auch in Artikelboxen einsortiert werden: „Ich lege die Blume, die Sonne und die Katze in die rote Kiste.“ … • Wörter mit gleichem Anlaut: „Ich packe in meinen Koffer einen Ball, eine Bluse und eine Brille.“ … Fallen lassen oder Beschreibung: Zunächst werden von einem Spieler unzerbrechliche Gegenstände fallen gelassen. Die Gegenstände werden mit Begleiter benannt. Danach wird ein zweiter Durchgang gespielt, bei dem die ratenden Spieler die Augen verbunden haben. Sie müssen nun die Gegenstände am Geräusch erkennen. „Was ist heruntergefallen?“ / „Was habe ich fallen gelassen?“ „Der Kochlöffel ist heruntergefallen.“ / „Das war der Kochlöffel.“ 6. Einsatz der Handreichung im Unterricht Themen: • Gegenstände aus der Küche • Schulsachen • Spielsachen • Verschiedene Materialbeschaffenheiten: Adjektive üben! Holz / Metall / Watte / Kreide / Feder … z.B. Die Feder ist weich und leicht und deshalb leise. Das Metall ist hart und schwer und deshalb laut. Themen: • Schulsachen • Gegenstände aus dem Klassenzimmer • Spielsachen • Fahrzeuge • Essen • Tiere • Tunwörter • Zusammengesetzte Namenwörter Schnapp-Spiel oder Pantomime oder Beschreibung: Die Spieler sitzen im Kreis um einen Tisch oder auf dem Boden. In der Mitte liegen Gegenstände, die in einer Geschichte vorkommen, die vom Spielleiter vorgelesen wird. Die Spieler müssen nun schnell einen Gegenstand greifen, sobald dieser in der Geschichte auftaucht. Der Gegenstand muss dann nochmals mit Begleiter benannt werden. Beschreibung: Ein Spieler macht eine Bewegung vor und beschreibt so das gesuchte Wort. Die anderen Spieler müssen raten. Wer richtig geraten hat, darf die nächste Pantomime vormachen. Die Wörter können vorgegeben oder frei gewählt sein. Variationen: • Statt einer Geschichte können auch ein Gedicht oder einzelne Sätze vorgelesen oder es kann ein Lied gesungen werden. • Statt Gegenstände kann man auch Bildkarten in die Mitte legen. Hier könnten Artikelpunkte als Hilfe aufgeklebt werden. • Bei fortgeschrittenen Schülern können auch Wortkarten verwendet werden. Montagsmaler oder Beschreibung: Die Spieler sitzen vor der Tafel. Ein Spieler malt etwas, und die anderen müssen so schnell wie möglich erraten, was es ist. Wer richtig geraten hat, ist der nächste Montagsmaler. Variationen: • Zwei Gruppen können gegeneinander spielen. • Man kann Wörter/Gegenstände/Themen vorgeben oder die Spieler frei wählen lassen. • „Rückenmaler“: Ein Spieler malt einem anderen etwas mit dem Finger auf den Rücken. • „Blinde Maler“: Ein Spieler sitzt mit verbundenen Augen vor einem Blatt Papier und muss nach der Beschreibung des Spielpartners ein Bild malen. Themen: • Verben • Adjektive • Orte • Märchenfiguren • Berufe • Sportarten / Hobby • Tiere Stille Post (oder Telefonspiel) Beschreibung; Die Spieler sitzen dicht nebeneinander im Kreis. Ein Spieler fängt an und flüstert seinem Nachbarn ein Wort ins Ohr. Dieser flüstert das Wort weiter. Der letzte Spieler nennt das Wort laut, so wie er es verstanden hat. Variationen: • Es können auch ganze Sätze weitergeflüstert werden. • Es können Sätze aufgebaut werden, indem das Vorhergegangene wiederholt und ergänzt wird. • Es können Wörter aus anderen Sprachen weitergeflüstert werden. Dadurch wird den deutschen Kindern bewusst, wie schwer es ist, ein Wort, das man nicht kennt, richtig zu verstehen und wiederzugeben. • Spiel mit Bewegung: Die Spieler sitzen oder stehen weiter voneinander entfernt und müssen nun die Botschaft wie ein Kurier weitergeben. 45 6. Einsatz der Handreichung im Unterricht Beschreiben – erraten oder Eckenspiel Beschreibung: Ein Spieler beschreibt einen Gegenstand, und die anderen Spieler müssen diesen so schnell wie möglich erraten. Beschreibung Alle Spieler stehen in einer Ecke des Zimmers. Der Spielleiter stellt Fragen. Wer diese richtig beantwortet, darf eine Ecke weiterrücken. Wer zuerst wieder in seiner Ausgangsecke angekommen ist, hat gewonnen. Variationen: • Zur Vereinfachung können verschiedene Bildkarten oder Gegenstände in der Mitte liegen, die beschrieben werden. z.B.: die Schultasche mit Gegenständen, ein Korb mit Stoff oder Gummitieren … Themen: • Tiere • Schulsachen • Essen (Frühstückssachen / Obst und Gemüse …) • Möbelstücke • Körperteile Tast-Kiste oder oder (Freiarbeit) Beschreibung: Eine Kiste aus Holz oder Pappe mit einem oder zwei Löchern, um die Hände hineinzustecken (Man kann die Kiste auch offen lassen und den Kindern die Augen verbinden). Die Schüler müssen nun durch Tasten Gegenstände erraten. Einfacher: Der Lehrer bzw. die Lehrerin oder auch ein Kind nennt einen Gegenstand, den es dann suchen muss: „Findest du den Bleistift in der Kiste?“ Differenzierung: Die Kinder müssen zu dem ertasteten Gegenstand auch den passenden Begleiter nennen. Die Farbpunkte zur Kontrolle befinden sich auf den Gegenständen. Themen: • Gegenstände mit unterschiedlicher Oberfläche zur Übung von Adjektiven (rau, glatt, spitz stumpf, eckig, rund, …) • Buchstaben oder Zahlen • Stoffe beim Thema Kleidung • Obst- und Gemüsesorten • Schulsachen • … (siehe auch „Spiele zu grammatischen Phänomenen“) 46 Variationen: • Gruppen, die gegeneinander spielen, fangen in unterschiedlichen Ecken an und müssen die Ausgangsecke wieder erreichen. Vorteil: Schwächere Kinder profitieren von den besseren in der Gruppe und können auch mal gewinnen. • Auf dem Schulhof oder in der Turnhalle können es auch markierte Stationen statt Ecken sein. Themen: • Gegensatzpaare von Adjektiven nennen • Begleiter zu Namenwörtern nennen • einen beschriebenen Gegenstand oder ein Tier erraten • Rechenaufgaben lösen • Z.B.: „Nenne ein Möbelstück, das mit dem Buchstaben „R“ anfängt.“ „Nenne einen Monatsnamen, der mit „J“ anfängt“ … • Nenne ein zusammengesetztes Namenwort mit „Sonne“. • Was gehört in die Küche? • Was lernt man in der Schule? • Was heißt „Haus“ auf engl. / türk. / … • … Erzählstrang oder Beschreibung: Auf dem Tisch liegt ein Seil. Dieses Seil ist der „Erzählstrang“. Es wird nun eine Geschichte erzählt und passend zur Geschichte werden Gegenstände oder Bildkarten an den Strang gelegt. Nun muss einer die Geschichte anhand des Erzählstranges nacherzählen. Variationen: • Die Geschichte kann von mehreren Personen nacherzählt werden. • Die Kinder können die Gegenstände oder Bilder selbst auswählen und an den Erzählstrang legen. • Die Gegenstände und Bilder können beim Nacherzählen wieder „eingesammelt“ werden. 6. Einsatz der Handreichung im Unterricht • Man kann einen Erzählwettbewerb machen: Zwei Kinder dürfen die gleiche Geschichte nacherzählen und die anderen Kinder dürfen entscheiden, wer besser erzählt hat. Ihre Entscheidung müssen sie begründen. • Die Kinder können die gleiche Geschichte in verschiedenen Sprachen nacherzählen. Dies könnte man z.B. auch auf Tonband aufnehmen. • Zufallsgeschichte: Man legt an den Strang beliebige Bilder oder Gegenstände. Nun kann daraus eine Geschichte entwickelt werden. Guten-Morgen-Ball Beschreibung: Der Ball wird einem Kind zugeworfen. Dabei wird eine Frage gestellt, die beantwortet werden muss. Beispiele: „Ich bin Julia. Wer bist du?“- „Ich heiße Julia. Wie heißt du?“ „Ich bin … Jahre alt. Wie alt bist du?“ „Ich komme aus … Woher kommst du?“ „Ich kann gut malen. Was kannst du?“ … Lippenlesen oder Hatschi-Patschi Beschreibung: Die Kinder sitzen im Kreis. Ein Kind geht vor die Türe. Die anderen Kinder bestimmen einen „Hatschi-Patschi“. Das wieder hereingerufene Kind muss nun die Kinder im Kreis fragen: „Wie heißt du?“ Und bekommt zur Antwort: „Ich heiße …“ Es fragt solange, bis es auf Hatschi-Patschi stößt. Bei seinem Namen müssen alle Kinder schnell aufstehen und die Plätze wechseln. Wer keinen Stuhl bekommt, darf vor die Türe gehen. Beschreibung: Die Lehrkraft artikuliert stumm ein Wort. Die Kinder müssen das Wort von den Lippen ablesen. Variationen: • Die Kinder können die Rolle des „Sprechers“ übernehmen. Die Wörter können dann vorgegeben oder selbst erwählt werden. • Lippenlesen ist nicht leicht. Zur Vereinfachung können anfangs bestimmte Wörter vorgegeben werden, aus denen eines ausgewählt wird. (z.B. zu einem bestimmten Thema). • Man kann in zwei Gruppen spielen. Die Gruppe, die die meisten Wörter errät, hat gewonnen. • Statt Lippenlesen kann man auch mit „Zeichensprache“ Wörter zeigen. Voraussetzung dafür ist, dass die Kinder eine Buchstaben - Zeichensprache beherrschen. 6.6.1.2 Kennenlernspiele: Kim-Spiel: Beschreibung siehe oben unter „Allgemeine Spielformen“. Mit Namenskärtchen oder Bildkärtchen der Kinder in der Klasse. „Wer fehlt?“ - „Anna fehlt.“ Hänschen piep einmal Beschreibung: Die Kinder sitzen im Stuhlkreis. Ein Kind steht mit verbundenen Augen in der Kreismitte. Es versucht, sich auf den Schoß eines anderen Kindes zu setzen, und sagt dann: „Hänschen piep einmal“. Das sitzende Kind antwortet bis zu dreimal mit „piep“. Das andere Kind muss nun erraten, auf wem es sitzt. Domm, domm, domm Beschreibung: Die Kinder sitzen im Kreis. Ein Stuhl bleibt frei. Das Kind, das links neben dem freien Stuhl sitzt, klopft auf die Sitzfläche und ruft: „Domm, domm, domm, XY komm.“ XY wechselt daraufhin den Platz usw. … 1 und 2 – Uli ist dabei Beschreibung: Ein Kind steht in der Kreismitte und zählt 1,2 ab. Dem zweiten Kind gibt es die Hand und fügt dessen Namen in den Spruch ein, z.B.: „1 und 2 – Ali ist dabei.“ Dieses begrüßte Kind geht nun in den Kreis und führt die Begrüßung fort. Wenn alle „Zweier“ begrüßt worden sind, fangen die „Einser“ an. 47 6. Einsatz der Handreichung im Unterricht Guten Morgen, liebe Maus … (Handspiel) Beschreibung: „Guten Morgen liebe Maus.“ Die Partner geben sich die Hand „Bist du auch schon aus dem Haus?“ Die Hände werden zum Dach geformt. „Du und ich wir lernen was“ Zuerst zeigt man auf den Partner, dann auf sich selbst. „und wir haben unseren Spaß.“ Man fasst sich an beiden Händen und schwingt sie hin und her. Variation: „Guten Tag, du liebe Maus.“ Die Partner geben sich die Hand. „Na, du siehst ja prächtig aus.“ Jeder hält den Daumen der rechten Hand hoch. „Drum schenk ich dir diese Dose,“ Jeder formt mit einer Hand eine Faust, bei der der Daumen als Deckel obenauf liegt. „und darin ist eine Rose.“ Die Finger formen eine geöffnete Blüte, das Handgelenk wird leicht gedreht. 6.6.1.3 Spiele zu bestimmten Themenfeldern Themenfeld Farben Bunte Wörter oder oder (Freiarbeit) Beschreibung: Wörter werden auf farbige Zettel geschrieben und in entsprechend farbige Kisten einsortiert: In die blaue Kiste kommen die Zettel mit „blauen Wörtern“: Pflaume, Delfin, Himmel, … In die gelbe Kiste kommen die Zettel mit „gelben Wörtern“: Sonne, Zitrone, … Nun werden die Kisten geschüttelt, und die Kinder müssen der Reihe nach ein Wort herausnehmen und damit einen Satz bilden. Variationen: - Statt Wortkärtchen kann man auch Bilder nehmen. - Man kann am Anfang ein Satzmuster vorgeben z.B.: Die Zitrone ist gelb. Die Tomate ist rot … - Das Spiel eignet sich auch in der Freiarbeit. Man kann es zu zweit, aber auch alleine spielen. Die Sätze könnten dann z.B. auch notiert werden. 48 Plätze tauschen Beschreibung: Die Kinder sitzen im Stuhlkreis. Ein Spielleiter steht in der Mitte und ruft z.B.: „Alle, die etwas Blaues tragen, tauschen die Plätze.“ Die Aufgerufenen tauschen die Plätze, und gleichzeitig sucht sich auch der Spielleiter einen Platz. Wer keinen Platz mehr bekommt, ist der neue Spielleiter und ruft eine neue Farbe aus. Variation: - Statt Farben können auch Kleidungsstücke oder andere Merkmale ausgerufen werden: „Alle, die einen Rock anhaben, tauschen die Plätze.“ „Alle, die blonde Haare haben, tauschen die Plätze.“ … Fischer, Fischer, wie weht deine Fahne? Beschreibung: Ein Spiel für den Schulhof oder die Turnhalle: Ein Spielleiter steht den anderen Spielern in großem Abstand gegenüber. Die Spielergruppe ruft: „Fischer, Fischer, wie weht die Fahne?“ und der Fischer ruft eine Farbe aus. Die Kinder, die etwas in der Farbe tragen, dürfen unberührt auf die andere Seite wandern. Die anderen müssen rennen und dürfen vom Fischer gefangen werden. Das Spiel geht solange, bis alle Kinder gefangen sind und auf der Fischerseite stehen. Themenfeld Körper Statue Beschreibung: Partnerspiel: Ein Kind stellt sich als Statue auf. Ein anderes Kind muss sich die Körperposition einprägen. Es schließt nun die Augen, und die Statue verändert sich. Nun muss der Beobachter die Veränderungen aufzählen. 6. Einsatz der Handreichung im Unterricht Aufgepasst! Beschreibung: Die Lehrkraft erklärt den Kindern, dass sie etwas anderes tut, als sie sagt. Die Kinder müssen sich genau auf das konzentrieren, was sie hören, und das richtig ausführen. z.B.: „Ich lege meine Hände auf den Kopf“. Die Lehrkraft legt sie aber auf die Knie. Die Kinder müssen die Tätigkeit aber trotzdem richtig ausführen und sich nicht beirren lassen. Dieses Spiel wird umso lustiger, je schneller es gespielt wird. 6.6.1.4 Spiele zu bestimmten grammatischen Phänomenen: Domino / Memory Gegensatzpaare bei Adjektiven / Komposita / Verbformen / Satzteile / Frage-Antwort / Präpositionen / SingularPlural oder oder (Freiarbeit) Beschreibung: siehe unter „Allgemeine Spielformen“ 6.6.1.1 Themen: heiß – kalt / rund – eckig / schön – hässlich … Sonnen – Blume / Regen – Schirm/ feuer – rot … Ich schlafe – du schläfst / ich schlafe – ich habe geschlafen / … Lisa pflückt – die Äpfel / Die Katze sitzt – auf dem Sofa Wie heißt du? – Ich heiße Lisa. / Wo ist der Schlüssel? – Der Schlüssel ist im Schrank. Die Katze liegt auf dem Sofa – Bild dazu / … Das Haus – die Häuser Kofferpacken (Nomen und Begleiter / Akkusativobjekt) Beschreibung: siehe unter „Allgemeine Spielformen“ 6.6.1.1 Einfach: - In meinem Koffer sind der Schuh, die Bürste und das Mäppchen. Differenzierung: - Ich packe in meinen Koffer einen Schuh, eine Bürste und ein Mäppchen. Fühlkiste unbestimmter Begleiter / Akkusativ oder oder (Freiarbeit) Beschreibung: Siehe unter „Allgemeine Spielformen“ 6.6.1.1 Sätze dazu sprechen: „In der Kiste ist ein Bleistift.“ „Ich finde den Bleistift in der Kiste.“ Schnappspiel Beschreibung: Siehe unter „Allgemeine Spielformen“ 6.6.1.1 Um gezielt ein grammatisches Phänomen, z.B. Adjektive, zu üben, werden dann nur Wort- oder Bildkarten dazu angeboten. Würfelspiel Nomen Singular-Plural / Adjektive Gegensatzpaare oder Steigerungsformen / Sätze bilden / Verbformen … Beschreibung: Mehrere Spieler sitzen um einen Tisch. In der Mitte liegen Wortkarten mit Namenwörtern im Singular. Es wird reihum gewürfelt. Die Würfelzahlen werden vorher mit bestimmten Aktionen belegt, z. B.: 1 = Pluralform eines Wortes sagen. 2 = Ein Lied singen. 3 = Einmal um den Tisch hüpfen. 4 = Mit einem Wort einen Satz bilden. 5 = Zu einem Wort den Begleiter nennen. 6 = Ein neues Namenwort auf ein Kärtchen schreiben. Variationen: - Statt Wortkarten können natürlich auch Bildkarten verwendet werden. - Statt Singular-Pluralformen können auch AdjektivGegensatzpaare / Steigerungsformen / Sätze / andere Verbformen … gebildet werden. - Die Zahlen können immer wieder anders belegt werden. Am besten ist es, wenn man die Schüler die Aktivitäten wählen lässt und nur die Grammatikthemen vorgibt. 49 6. Einsatz der Handreichung im Unterricht Kartenspiel „Hast du …?“ Singular-Pluralformen / Adjektive Gegensatzpaare / Fälle oder 6.6.1.5 Spiele zur Wörterbucharbeit Beschreibung Das Kartenspiel besteht aus lauter Paaren, die einmal im Singular und einmal im Plural stehen, z.B. die Banane / die Bananen. Die Spieler müssen nun versuchen, möglichst viele Paare abzulegen. Dazu muss man seinen rechten Nachbarn nach fehlenden Karten fragen: „Hast du die Äpfel?“ Wenn der Nachbar verneint, darf dieser weiterspielen. Wenn er die Karte hat, muss er sie abgeben. Beschreibung: Jedes Kind bekommt ein Wörterbuch. Die Lehrkraft (oder auch eines der Kinder) nennt ein Wort, das nun alle so schnell wie möglich im Wörterbuch suchen müssen. Wer das Wort zuerst gefunden hat, bekommt einen Punkt. Wer am Ende am meisten Punkte hat, hat gewonnen. Variationen: - Statt Wortkarten können auch Bildkarten verwendet werden. - Beim Üben der Fälle braucht man immer drei Karten, die zusammengehören: der Stift / den Stift / dem Stift Es sollte unten immer noch ein passender Satz notiert sein, der dann beim Ablegen auch vorgelesen werden muss: Der Stift liegt auf dem Tisch. / Ich lege den Stift auf den Tisch./ Ich schreibe mit dem Stift. - Möchte man die Veränderung des Begleiters im Akkusativ üben, bilden immer drei Wörter eine Themengruppe. Schule: den Stift, das Buch, die Schere Essen: den Salat, das Brot, die Schokolade Kleidung: den Hut, das Kleid, die Hose … Nun kann gefragt werden: Schule: ! Hast du …? den Stift das Buch die Schere Schule: " Hast du …? den Stift das Buch die Schere Schule: & Hast du …? den Stift das Buch die Schere Nun kann gefragt werden: „Hast du den Stift?“ „Gibst du mir bitte den Stift?“ „Ich möchte bitte …“ 50 Wörter-Suchspiel: oder oder Variationen: • Sinnvoll ist es, wenn man das Wort ohne Begleiter angibt und dessen Pluralform sucht. Dann hat das Nachschlagen auch einen Sinn! • Es empfiehlt sich, dass zwei Gruppen gegeneinander spielen. Damit profitieren die schwächeren Kinder von den stärkeren und können auch einmal gewinnen. • Statt Wörterbücher können auch Fremdwörterbücher, Lexika oder Telefonbücher zum Einsatz kommen. • Bereits mit Schulanfängern kann das Spiel mit einfachen Bildwörterbüchern gespielt werden. • Das Suchspiel kann auch andersherum gespielt werden: Die Lehrkraft nennt die Seitenzahl und Anfangs- und Endbuchstabe. Nun muss das passende Wort gefunden werden. Z.B.: „Das Wort steht auf Seite 25. Es fängt mit einem „D“ an und hört mit einem „l“ auf. Es ist ein Tier.“ Dosenwörter suchen (Freiarbeit) Beschreibung: Verschiedene Wortkärtchen liegen in einer Dose. Es wird immer ein Wort herausgeholt und im Wörterbuch nachgeschlagen. Auf der Rückseite des Zettelchens müssen der richtige Begleiter (evtl. auch Pluralbildung) und die Seitenzahl des Wörterbuchs aufgeschrieben werden. Blinde Suche oder (Freiarbeit) Beschreibung: Ein Kind schlägt im Wörterbuch irgendeine Seite auf (Zufallsprinzip). Auf dieser Seite sucht es sich einen Begriff aus. Diesen Begriff müssen die anderen nun suchen. 6. Einsatz der Handreichung im Unterricht Wörterbücher vergleichen oder (Freiarbeit) Beschreibung: Man benötigt verschiedensprachige Fremdwörterbücher und ein deutsches Wörterbuch. Jedes Kind darf in seiner Sprache einen bestimmten Begriff nachschlagen. Anschließend werden die gefundenen Wörter laut ausgesprochen und miteinander verglichen. z.B.: Ist es derselbe Anfangsbuchstabe? Steht es im Wörterbuch eher weiter vorne oder hinten? Gibt es in allen Sprachen Begleiter? … 6.6.2 Gedichte und Reime Wetter Es regnet Es regnet, es regnet, es regnet seinen Lauf. Und wenn’s genug geregnet hat, dann hört es wieder auf. Regen Regen, Regen, Tröpchfen, es regnet auf mein Köpfchen, es regnet aus dem Wolkenfass, alle Kinder werden nass. Liebe Sonne Liebe Sonne, komm heraus, komm aus deinem Wolkenhaus! Schick den Regen weiter, mach den Himmel heiter! Liebe Sonne, komm heraus, komm aus deinem Wolkenhaus! Regen Tausend kleine Regentropfen klopfen, klopfen, klopfen auf unser Dach, ach! Kinder gucken durch die Scheiben, wollen so die Zeit vertreiben. Lieber Regen, hör doch auf, alle warten wir darauf, dass die Sonne wieder scheint, dunkle Wolken schnell vertreibt! Das Jahr / Uhrzeit Morgens früh um sechs Morgens früh um sechs kommt die kleine Hex ´. Morgens früh um sieben kocht sie gelbe Rüben. Morgens früh um acht wird Kaffee gemacht. Morgens früh um neun geht sie in die Scheun ´. Morgens früh um zehn holt sie Holz und Spän‘, feuert an um elf, kocht dann bis um zwölf. Fröschebein und Krebs und Fisch, hurtig Kinder, kommt zu Tisch. Körper Zwicke zwacke in die Backe, Zwicke zwase in die Nase, Zwicke zwein in das Bein, Zwicke zwarm in den Arm, … (Kann beliebig fortgesetzt werden, die Kinder zwicken sich dabei in das jeweilige Körperteil.) Der Regenbogen Ein Regenbogen, komm und schau: rot und orange. Gelb, grün und blau. So herrliche Farben kann keiner bezahlen, sie über den halben Himmel zu malen. Ihn malte die Sonne mit goldener Hand auf eine wandernde Regenwand. (Josef Guggenmos) 51 6. Einsatz der Handreichung im Unterricht Reime und Gedichte zur Grammatik: „Die Puppe in der Puppe“ Sankt Johannes hat ein Schloss, in dem Schloss ist ein Garten, in dem Garten ist ein Baum, in dem Baum ist ein Loch, in dem Loch ist ein Ei, in dem Ei ist ein Dotter, in dem Dotter ist ein Has, der springt heraus und dir auf die Nas! (& aus Belke, Gerlind; Geck, Martin. Das Rumpelfax: Singen, Spielen, Üben im Grammatikunterricht – Handreichungen für den Deutschunterricht in mehrsprachigen Lerngruppen. Baltmannsweiler, Schneider Verlag Hohengehren, 2004. S. 41) Variation zum Text „Die Puppe in der Puppe“: Zauberspruch Dies ist ein Zauberkoffer. In dem Koffer ist eine Schachtel, in der Schachtel ist ein Zylinderhut, in dem Zylinderhut ist ein Tuch, in dem Tuch ist eine Dose, in der Dose ist ein Buch, in dem Buch steht eine Geschichte, in der Geschichte ist ein Wort, das ich nicht verrate. Wir packen das Wort in die Geschichte, die Geschichte in das Buch, das Buch in die Dose, die Dose in das Tuch, das Tuch in den Zylinderhut, den Zylinderhut in die Schachtel und die Schachtel in den Zauberkoffer. (& aus: Belke, Gerlind. Mehrsprachigkeit im Deutschunterricht: Sprachspiele, Spracherwerb, Sprachvermittlung. Baltmannsweiler, Schneider Verlag Hohengehren, 2003. S. 68) 52 „Der hölzerne Mann“ Das ist der hölzerne Mann. Das ist das Haus des hölzernen Mannes. Das ist die Tür am Hause des hölzernen Mannes. Das ist das Schloss in der Tür des Hauses des hölzernen Mannes. Das ist der Schlüssel im Schlosse in der Tür des Hauses des hölzernen Mannes. Das ist das Bändchen am Schlüssel im Schlosse in der Tür des Hauses des hölzernen Mannes. Das ist das Mäuschen, das genagt hat am Bändchen des Schlüssels im Schlosse in der Tür des Hauses des hölzernen Mannes. Das ist die Katze, die gefangen das Mäuschen, das genagt hat am Bändchen des Schlüssels im Schlosse in der Tür des Hauses des hölzernen Mannes. Das ist der Hund, der gebissen die Katz, die gefangen das Mäuschen, das genagt hat am Bändchen des Schlüssels im Schlosse in der Tür des Hauses des hölzernen Mannes. Das ist der Jäger, der geschossen den Hund, der gebissen die Katz, die gefangen das Mäuschen, das genagt hat am Bändchen des Schlüssels im Schlosse in der Tür des Hauses des hölzernen Mannes. (& aus: Belke, Gerlind. Mehrsprachigkeit im Deutschunterricht: Sprachspiele, Spracherwerb, Sprachvermittlung. Baltmannsweiler, Schneider Verlag Hohengehren, 2003. S. 191-192) 7. Lernfelder zur Unterrichtspraxis in den Klassen 1 und 2 7.1 Zur Arbeit mit den Lernfeldern Die folgenden Lernfelder stellen eine Übersicht über die zu behandelnden Themen und ihren Einsatz im Unterricht einer Klasse mit hohem Anteil von Kindern nichtdeutscher Herkunftssprache dar. Die Themen wurden möglichst nah am Alltag der Kinder angesiedelt und unter Berücksichtigung des Bildungsplans Deutsch ausgewählt. Da es zu einer Überschneidung der einzelnen Lernfelder kommen kann, finden sich Verweise zu anderen Themengebieten wieder, die diese miteinander verbinden. Durch die Tabellenform ist eine hohe Übersichtlichkeit gewährleistet, und man kann auf einen Blick alle für den Unterricht relevanten Aspekte finden wie - Zielsetzungen - Unterrichtsideen und Materialien - verwendete Redemittel und grammatische Strukturen. Der Wortschatz ist – nach Themenfeldern geordnet – im Anschluss aufgelistet. Er wurde tabellarisch nach Wortarten getrennt, die farbig gekennzeichnet sind. Des Weiteren sind Differenzierungsmöglichkeiten für stärkere Schüler eingebunden, die farblich (grün) und mit einem Ausrufezeichen (!) gekennzeichnet sind. Spielmöglichkeiten sind ebenfalls farblich (hellblau) und mit einem ♣ hervorgehoben. Lieder und Reime finden sich in der Farbe braun und mit einer Note (¯) versehen wieder. Ein Literaturverzeichnis im Anhang verweist auf Bücher und CDs, aus denen die genannten Lieder entnommen wurden. Das erste Lernfeld „Ich bin in der Schule“ dient als Einführungslernfeld und sollte zuerst behandelt werden. Die nachfolgenden Lernfelder sind in ihrer Reihenfolge frei einsetzbar. Sie sind in den vorliegenden Materialien alphabetisch geordnet. 7.2 Die Lernfelder: 7.2.1 Zeichenerklärung ¯ Lieder, Reime oder Gedichte (Teilweise Erläuterung unter 6.6.2 sowie Literaturhinweise) ! Differenzierungsmöglichkeiten ♣ Spiele (Erläuterung unter 6.6.1) 53 54 Ich bin in der Schule a) Ankommen Kennen lernen Lernfeld • Erste Buchstaben kennen lernen • Höflichkeitsformen und Formen der Begrüßung und Verabschiedung kennen lernen und anwenden • sich vorstellen können Zielsetzung • Begrüßung und Verabschiedung in verschiedenen Sprachen (Abzählverse aus aller Welt (Kunterbuntfibel S. 114/115) • ¯ Lied: „Hallo, guten Tag …“ (Nr. 7) • ¯ Guten Tag, hallo, wie geht` s? (Nr. 4) • Selbstbildnis mit Sprechblase und Gruß in der jeweiligen Sprache (für Eingangstür) • Lehrerin (oder Handpuppe) geht zu jedem Kind „Hallo, ich heiße … Wie heißt du?“ • Sitzkreis: Ball zuwerfen / Wer den Ball hat sagt: „Ich heiße …“ Variante a): „Ich heiße … und du heißt …“ ! Variante b): „Ich heiße und sitze neben … und neben …“ (oder : „und sitze zwischen … und …“) • ♣ Hatschi-Patschi • Handspiel: Guten Tag, du liebe Maus; Guten Morgen, liebe Maus • Spiel : 1 und 2 • ♣ Hänschen, piep einmal • ♣ Domm,domm,domm xy komm • Namensschilder untersuchen: erste Buchstaben kennen lernen und markieren (gleich mit Gebärdensprache) • ¯ Lied: „Komm lass uns tanzen“ (Nr. 5) Lernfeld Schule Unterrichtsideen/Material Hallo Guten Tag (Morgen) Tschüss Wie heißt du? Ich heiße … Du heißt … ! Ich heiße und sitze neben … und neben …“ (oder: „und sitze zwischen … und …“) • • • • • • Beispiele für Redemittel Aussage- und Fragesatz Grammatik 7. Lernfelder zur Unterrichtspraxis in den Klassen 1 und 2 Zielsetzung Weltkarten Puzzle: „(…) kommt aus (…)“ Name richtig auf die Weltkarte legen. • ! Erweitertes Rollenspiel je nach Sprachstand der Kinder Außen herum: • Fotos der Kinder • Steckbriefe (Ich heiße … ich komme aus …) • ! Erweiterte Steckbriefe (Ich bin … Jahre alt) • Flaggen anmalen – selber malen • Bilder und Dinge (Kleidung / Schrift / Essen und Trinken / …) aus den verschiedenen Regionen mitbringen - Collage • Sprachentabelle (Schader S.109) • ¯Lied: Wir sind Kinder dieser Erde … • ! Kontinente / Länder lernen • ♣ Handpuppen- oder Rollenspiel: „Hallo“! Ich bin in der • Sich auf der Weltkarte • Große Weltkarte auf dem Boden: „Wer Schule zurechtfinden kommt aus …?“ Namenskärtchen auf die b) Ankommen • Die Herkunft und Karte legen (Die Länder auf dem Globus Ich komme aus Kultur der anderen suchen). Kinder kennen lernen • Fragerunde: „Woher kommst du?“ „Ich • Über Besonderheiten komme aus …“ des Herkunftslandes • Wandkarte gestalten: Fähnchen mit Namen sprechen der Kinder auf das jeweilige Land pinnen. Lernfeld Lernfeld Schule Unterrichtsideen/Material Wie alt bist du? Wo wohnst du? Was machst du gerne? Wie viele Geschwister hast du? … • „Ich heiße … Wie heißt du?“ „Ich heiße … Woher kommst du?“ „Ich komme aus … Und woher kommst du?“ „Ich komme aus …“ • Ich spreche … • Ich bin … Jahre alt. • Ich bin seit … Monaten in Deutschland. • In meiner Heimat gibt es … • Woher kommst du? • Ich komme aus … Beispiele für Redemittel Präpositionen Grammatik 7. Lernfelder zur Unterrichtspraxis in den Klassen 1 und 2 55 56 Zielsetzung • Sich im Schulhaus zurechtfinden • Schulregeln kennen lernen • Personen der Schule kennen lernen • Frageformen kennen lernen und einüben Lernfeld Ich bin in der Schule c) Schulhaus und Schulgebäude • Führung durchs Schulhaus (evtl. durch Hausmeister oder Schulleitung) • Schüler fragen die Personen nach ihrem Namen und ihrer Tätigkeit • Schulhausrallye • ! Partnerrundgang evtl. mit Videokamera (Interview) / Fotoapparat • Personen den Bereichen zuordnen: Fotos (! Namenskarten) von Sekretärin Bildkarten von Sekretariat … • Schulregeln in Bildform besprechen und im Klassenzimmer aufhängen • ! Regeln aufschreiben • Filme oder Fotos und Interviews der Kinder am Elternabend zeigen Lernfeld Schule Unterrichtsideen/Material Wo ist …? Das ist … Wie heißen Sie? Was machen Sie ? • Regeln der jeweiligen Schule • ! Wie lange sind Sie schon an der Schule ? … • Wie heißt die …? • Die … heißt … • ! Was macht die …? • • • • Beispiele für Redemittel Frage - Antwort Grammatik 7. Lernfelder zur Unterrichtspraxis in den Klassen 1 und 2 Zielsetzung Ich bin in der Schule • Sich im Klassenzimmer d) im Klassenzimmer zurechtfinden • Einfache Arbeitsanweisungen verstehen und ausführen können • Möbelstücke im Klassenzimmer benennen können • Klassenregeln kennen lernen und lernen Lernfeld • Laufspiel: „Wo ist das Fenster?“… • ♣ Memory • ♣ Anweisungsspiel (s. Redemittel) L. gibt Anweisung / S. geben sich gegenseitig Anweisung … • Klassenregeln einführen mit Bildmaterial / Klassenregeln aufschreiben • Klassenzimmer-Aufgaben verteilen (Blumen gießen / Tafel putzen …) • Jeder bringt etwas mit, um das Klassenzimmer zu verschönern (Buch in Muttersprache/ Pflanze / selbstgemaltes Bild …) Lernfeld Schule Unterrichtsideen/Material • • • • • • • • • • • • • • • • Wo ist der Schrank …? Was ist das? Das ist der Schrank … Wer putzt die Tafel ? … putzt die Tafel. … gießt die Blumen. … räumt auf. … Mach bitte das Fenster auf / zu. Mach bitte die Tür auf / zu. Wir stellen die Stühle auf den Tisch. Lege das Buch in den Schrank / das Regal. Putz bitte die Tafel. Wir sitzen auf dem Tisch / unter dem Tisch. Wir legen das Buch in den Schrank. Das Buch liegt in dem Schrank. Beispiele für Redemittel • Namenwort mit Begleiter einführen • Artikel (der, die, das mit Symbolen oder Farben) einführen • Frage - Antwort • Präpositionen (auf - zu / auf -unter) • ! Weitere Präpositionen (neben / über / vor in den / in dem • ! Unbest. Artikel Grammatik 7. Lernfelder zur Unterrichtspraxis in den Klassen 1 und 2 57 58 Zielsetzung Ich bin in der • Schulsachen Schule erkennen und e) Schulsachen benennen können • Arbeitsanweisungen verstehen und ausführen können Lernfeld • „Wo ist …?“ Die richtigen Sachen aus der Schultasche holen und zeigen • ♣ Memory • ♣ Kim-Spiel • Fühlbox • ♣ Fallen lassen • ♣ Koffer packen • ♣ Anweisungsspiel „Nimm dein … aus der Schultasche.“ • ♣ Lippenlesen • • • • • • • • • Was ist das? Das ist … Wo ist …? Der Bleistift ist in der Schultasche / im Mäppchen / auf dem Tisch / im Regal / im Schrank / auf dem Stuhl / unter dem … Wo ist dein Bleistift? Hier ist mein … Mein Bleistift ist auf … ! Ich habe einen Bleistift. Ich habe einen roten Bleistift. Lernfeld Schule Unterrichtsideen/Material Beispiele für Redemittel • Namenwort und Begleiter ! Unbest. Artikel • Präpositionen (auf, unter, in) (! hinter, neben, vor …) • ! Possessivpronomen: mein /dein Sprache untersuchen: der - das = mein / die = meine • ! Verben haben, sein Grammatik 7. Lernfelder zur Unterrichtspraxis in den Klassen 1 und 2 • • • • • • • • • • • • Tätigkeiten zur visuellen Unterstützung auf Bildkarten darstellen • ♣ Memory • ♣ Schnapp- Spiel • ♣ Domino • ♣ Pantomime-Spiel Lernfeld Schule Unterrichtsideen/Material • Farbadjektive • Possessivpronomen mein/e, dein/e • ! Adjektive deklinieren Grammatik • „Was macht Irina?“– „schreiben“ • Verben Grundform / „Irina schreibt“ 1. Person Singular, „Wir schreiben“… 1. Person Plural • Was tust du? • Ich … • Was machen wir? • Wir … • ! Lies ein Buch ! • Schreib an die Tafel ! • ! Verben in der • … Befehlsform Grammatik Beispiele für Redemittel • Welche Farbe hat …? • Die Schere ist … • Meine Schere ist rot. • Dein Lineal ist grün. • ! Wo ist die gelbe Schere? • Die gelbe Schere liegt auf dem Tisch. • Das ist meine gelbe Schere. Beispiele für Redemittel Farben in verschiedenen Sprachen untersuchen: Was klingt ähnlich? ♣ Memory ♣ Kim-Spiel ♣ Ich sehe was... ¯ Lied: Grün, grün, grün sind all unsere Kleider (Nr. 2) ♣ Laufspiel: Farbkarten im Raum verteilen: „Wo ist gelb?“ … ♣ Farbgymnastik: Jeder Farbe wird eine bestimmte Bewegung zugeordnet. Bei Ansage der Farbe - Bewegung ausführen (und umgekehrt) / geht auch mit einem Farbwürfel BK: Farben mischen: gelb und blau = grün … ♣ Anmal-Spiel: z.B. AB mit Schulsachen (Der Bleistift ist blau …) ♣ Bunte Wörter ♣ Plätze tauschen Unterrichtsideen/Material Ich bin in der • Tätigkeiten des alltäglichen Schule Schullebens kennen, beg) Lernen in nennen und ausführen der Schule können Zielsetzung • Farben erkennen und benennen können Ich bin in der Schule f) Farben Lernfeld Zielsetzung Lernfeld Lernfeld Schule 7. Lernfelder zur Unterrichtspraxis in den Klassen 1 und 2 59 60 b) Kleidung im Jahresverlauf (siehe auch Lernfeld „Wetter“ und „Das Jahr“) • Kleiderkiste mit verschiedenen Kleidungsstücken bereitstellen • eine Modenschau abhalten (! nach Jahreszeiten) • ♣ Memory - Spiel • ♣ Quartett • ♣ Domino • ♣ Ich packe meinen Koffer • ♣ Fischer, wie weht deine Fahne? • Fühlboxen mit Stoffresten (dick, • Erkennen, dass dünn, weich, rau, glatt) Kleidung uns vor • Anziehpuppen und Barbies Sonne, Wärme, Kälte entsprechend einer bestimmten und Nässe etc. schützt Jahreszeit anziehen • Kleidungsstücke den • ¯ Grün, grün, grün sind alle meine Jahreszeiten zuordnen Kleider … • ¯ Jetzt steigt Hampelmann Zielsetzung Kleidung • Verschiedene a) Kleidungsstücke Kleidungsstücke benennen können • Beschaffenheit der Materialien unterscheiden können • Farben benennen und unterscheiden können Lernfeld • Das ist eine Hose, ein T- Shirt, ein Kleid, ein Pullover … • Deine Hose … ist blau, grün, gelb, rot, weiß, lila … • Meine Jacke ist warm. Im Winter brauche ich einen Schal. • Der Hut/ die Mütze schützt mich vor der Sonne. • Bei Regen brauche ich einen Schirm, eine Regenjacke. • Ich ziehe die Jacke an. • Das fühlt sich weich, rau, dick, dünn, ... an. Lernfeld Kleidung Unterrichtsideen/Material Beispiele für Redemittel ! Adjektive deklinieren (Ich ziehe die rote Jacke an.) bestimmter / unbestimmter Artikel (der, die, das / ein, eine) Possessivpronomen (mein/e, dein/e, sein/e, ihr/e) Adjektive: • eng, weit, kurz, lang, groß, klein • Farbadjektive • ! Materialbeschaffenheit • ! zusammengesetzte Verben (anhaben, anziehen, ausziehen, aufsetzen, aufmachen, einpacken, umziehen, zumachen etc.) Grammatik 7. Lernfelder zur Unterrichtspraxis in den Klassen 1 und 2 Zielsetzung Verschiedene Haus- und Hoftiere kennen lernen und benennen können • Merkmale und Eigenschaften beschreiben können • ! Haltung und Pflege der Tiere thematisieren • ! Tiere und ihre Nutzung für den Menschen kennen Lernfeld Tiere a) Haus- und Hoftiere Besuch eines Bauernhofes • Tierfiguren und Wortbild zuordnen • Tierstimmen nachmachen und erraten • Tierstimmen in anderen Ländern gleich oder verschieden? (Wau, wau > waf, waf; Literatur: & Lila Prap: Das tierische Wörterbuch. Nord Süd Verlag, 2006.) • Gestalten eines Bauernhofes mit Tierfiguren • Wo ist …? Tiere in einem Bild nach Anweisung richtig anordnen • ! Versch. Nahrungsmittel untersuchen und herausfinden, von welchem Tier sie stammen • ¯ Old Mc Donald had a farm • ¯ Katzentatzen- Tanz (Artikelübung) (Anhang) • ¯ Leni Tanzbein • ♣ Memory, ♣Tierpantomime • ♣ Quartett (Tierfamilien) • ♣ Schnapp- Spiel • ♣ Im Haus ist ein Hund (Koffer packen) Lernfeld Tiere Unterrichtsideen/Material • Das ist eine Kuh, ein Schwein, … • Wo ist die Kuh? • Die Kuh ist im Stall. • Der Hund ist / liegt vor dem Haus. • Wie viele Hühner sind es? • Es sind … • Die Katze frisst … • ! Mit dem Hund muss ich /man spazieren gehen. • Die Katze muss ich füttern. • Das Pferd lebt im Stall. • ! Das Huhn legt Eier./Die Kuh gibt Milch … • Der Hahn kräht./ Die Gans schnattert … Beispiele für Redemittel bestimmter / unbestimmter Artikel (der, die, das/ ein, eine) • Einzahl/ Mehrzahl • Verben 3. Person Singular • Präpositionen Grammatik 7. Lernfelder zur Unterrichtspraxis in den Klassen 1 und 2 61 62 c) Zootiere • Verschiedene Tierarten kennen lernen und benennen können • Lebensräume und Lebensgewohnheiten kennen und beschreiben Tiere b) Wald- und Feldtiere (in Verbindung mit Jahreszeiten: Tiere im Jahreslauf) • Waldspaziergang mit Förster • Eine Waldlandschaft nachgestalten und Tierfiguren in ihren Lebensraum einordnen. • Einen Film zum Thema schauen • ¯ Der Hahn ist tot (versch. Sprachen) • ¯ Der Kuckuck und der Esel (Rondo 2) • ¯ Die Vogelhochzeit (Rondo2) • ¯ Summ, summ, summ, Bienchen … • Tierfiguren und Wortbilder zuordnen • Tiere aus anderen • Woher kommen die Tiere? Tierbilder in Ländern kennen lernen Weltkarte einordnen (klimatische und benennen können Besonderheiten) • Ihre Eigenschaften und • Malen von Bildern „Tiere in ihrem ! Fortbewegungsformen eigentlichen Lebensraum“ beschreiben können • Besuch eines Zoos • Was fressen die Tiere? • Tierstimmen nachahmen / erraten • Tiere beschreiben und erraten • Versch. Fortbewegungsformen unterscheiden (Sportunterricht) • ! Gestalten eines Klassentierbuchs • ¯ Der kleine freche Wüstenfuchs • ¯ Die Affenbande (Anhang) • ♣ Tierpantomime • ♣ Memory • ♣ Quartett Zielsetzung Lernfeld Lernfeld Tiere Unterrichtsideen/Material • Der Elefant ist grau. ! Er hat große Ohren. • Das ist ein Affe, ein Zebra, … • Wo lebt der Löwe ? • Der Löwe lebt in Afrika. • Was frisst der Löwe? Der Löwe frisst Fleisch. • Ein Löwe brüllt. • Der Elefant hat einen Rüssel. • Die Katze ist größer als die Maus. • ! Der Elefant trampelt. • Der Tiger schleicht. • Der Affe klettert … • Das ist ein, Reh, ein Igel, ein Hase • Das Reh lebt im Wald. • Der Hase lebt im Feld. • Der Vogel (Specht) baut ein Nest. Beispiele für Redemittel • Adjektive • Steigerung der Adjektive • Adjektive deklinieren • Verben 3. Person Plural (Die Elefanten trampeln. Sie trampeln.) Grammatik 7. Lernfelder zur Unterrichtspraxis in den Klassen 1 und 2 b) Sinne • Körperteile benennen können • Die Körperfunktionen (Bewegungen) kennen und beschreiben können Mein Körper a) Körperteile (in Verbindung mit Lernfeld Schule -> Das bin ich) • Sinnesparcours • ♣ Geruchsmemory • Fühlstationen • Körperumrisse zeichnen • Verschiedene Körperteile und ihre Funktion benennen • ♣ Bewegungsspiele • ♣ Anweisungsspiel • ♣ Statue • ♣ Fingerspiele/ Reime • ♣ Kommando Pimperle • ♣ Bingo • ¯ Zwicke Zwacke in die Backe (unter 5.8.2) • Die Sinnesorgane benennen • ¯ Ich habe einen Kopf • ¯ Flummilied und deren Funktionen • Punkt, Punkt, Komma, Strich … erkennen • ¯Fingerfamilie • ¯Zeigt her eure Füßchen Zielsetzung Lernfeld Lernfeld Mein Körper Unterrichtsideen/Material Grammatik • Das sind meine Augen, meine Nase … • Das ist dein Mund. Das ist seine Nase. • Mit der Nase kann ich riechen. • Possessivpronomen • Das ist mein Kopf, mein • Verben Arm, meine Hand, mein • Einzahl / Mehrzahl Fuß, mein Bein … • ! Wortfelder • ! Mit den Beinen „bewegen“, laufe ich. „gehen“ etc. • Mit den Armen kann ich winken. • Ich habe zwei Augen. • Ich habe eine Nase. Beispiele für Redemittel 7. Lernfelder zur Unterrichtspraxis in den Klassen 1 und 2 63 64 • über Arztbesuche informieren • Krankheitssymptome benennen und beschreiben können • die richtige Körperhygiene kennenlernen b) Ich bin krank c) Körperpflege • Körperpflegeprodukte gesundheitsbewusst auswählen • Waschregeln erarbeiten • Besuch einer Arztpraxis • Interview mit einem Arzt oder Arzthelferin • ♣ Rollenspiele • ♣ Was legt der Doktor in den Doktorkoffer ? (Koffer packen) • verschiedene Zahnarten und • Gebiss- und Zahnmodelle deren Verwendung kennen • Kauversuche (welche Zahnart lernen und benennen benutze ich wann?) können • Wie putze ich meine Zähne? • richtige Zahnpflege kennen (Demonstration anhand eines lernen Modells) • Besuch beim Zahnarzt / Besuch des Zahnarztes in der Schule Gesundheit (in Verbindung mit dem Lernfeld Körper) a) Die Zähne Zielsetzung Lernfeld Lernfeld Gesundheit Unterrichtsideen/Material Grammatik • Das ist ein Schneidezahn, ein Aussagesatz Eckzahn, ein Backenzahn. • Mit dem Schneidezahn beiße ich ab. • Ich putze meine Zähne 3 mal am Tag. • Wie geht es dir? Fragesatz • Was tut dir weh? • Mir tut mein Kopf weh. Beispiele für Redemittel 7. Lernfelder zur Unterrichtspraxis in den Klassen 1 und 2 • Mit Mengen und Zahlen umgehen • Den Umgang mit Geld üben unterschiedliche Währungen kennen lernen Euro Geld zahlen und raus geben bestimmten Produkten Preisschilder zu zuordnen • • • • • Dinge, die uns beim Einkauf begegnen, kennen lernen • Redewendungen in einem Verkaufsgespräch üben • verschiedene Geschäfte kennen lernen Einkaufen • Lerngang in Dorf oder Stadt; einkaufen gehen; Geschäfte kennen lernen; Nachprüfen, was es wo zu kaufen gibt • Kaufladen im Klassenzimmer aufbauen • ♣ Rollenspiele • ♣ Stadtbummel: verschiedene Gegenstände liegen im Klassenzimmer verstreut, Kinder machen einen „Stadtbummel“ durch die Klasse, an den einzelnen Stationen wird nachgefragt: a) Wo kaufe ich das Buch? b) Kaufst du das Buch beim Bäcker? Nein, das Buch kaufe ich in der Buchhandlung. Zielsetzung Lernfeld Lernfeld Einkaufen Unterrichtsideen/Material Grammatik • Was kaufst du beim Bäcker • Verben 1. und …? 2. Person Singular • Beim Bäcker kaufe ich Brötchen. • Das ist ein Bäcker. • Beim Metzger bekomme ich Wurst. • Verneinung • Das ist ein Einkaufswagen. • Wo ist die Kasse? • Der Laden öffnet um 9.00 Uhr und schließt um 20.00 Uhr. • Ich gehe Obst kaufen. • Ich möchte gerne zwei Äpfel. • Wo gibt es … zu kaufen? • Wie viel kostet … ? • Was muss ich bezahlen? • Das kostet … ? • Guten Tag ! • Auf Wiedersehen ! • Vielen Dank ! Bitte! Beispiele für Redemittel 7. Lernfelder zur Unterrichtspraxis in den Klassen 1 und 2 65 66 Zielsetzung • Monatsnamen kennen und nennen können • Merkmale der verschiedenen Jahreszeiten erkennen • Die Monate den Jahreszeiten zuordnen können • Verschiedene Kalender kennen lernen • Verschiedene Uhren kennen • Die Teile einer Uhr kennen • Uhrzeiten ablesen und einstellen können • Einen Tagesablauf darstellen können • Tageszeiten kennen und benennen können b) Monate / Jahr c) Jahreszeiten d) Uhrzeit Das Jahr / Die Zeit • Wochentage kennen a) Tage und benennen können Lernfeld • Eine Uhr basteln • Uhrzeiten einstellen und ablesen • Den eigenen Tagesablauf erzählen und bildlich darstellen • Tageszeiten: morgens, mittags, nachmittags, abends, nachts • ¯ Große Uhren machen … (Anhang) • ¯ Morgens früh um sechs … unter 5.8.2) einen Geburtstagskalender anlegen Geburtstage nennen ! Daten und Zahlen Monatsplakate erstellen Eine Jahresuhr basteln Monate an Hand der Faustregel lernen ¯ Die Jahresuhr (von Rolf Zuckowski) ¯ Es war eine Mutter, die hatte vier Kinder (Rondo 2) • Der Igel im Jahreslauf • Ein Baum im Jahreslauf • ! (beobachten und bildlich festhalten) • • • • • • • • Wochentage ordnen und lernen • Abkürzungen der Tage kennen lernen • ¯ Laurenzia • Drehscheibe: gestern, heute, morgen Grammatik • Wie spät ist es ? • Es ist 7.00 Uhr. Lisa steht auf. • Um 12.00 Uhr gehe ich nach Hause. • Um 12.00 Uhr mittags gehe ich nach Hause. • Heute um 10.00 Uhr haben wir Frühstückspause. • ! (Um viertel vor 7 muss ich aufstehen.) Verben: • 1. Person Singular (Um 7.00 Uhr stehe ich auf.) • 3. Person Singular (Um 8.00 Uhr geht Lisa in die Schule.) • ! 1. Person Plural (Um 12.00 Uhr gehen wir nach Hause) Am Montag fahre ich Fahrrad. • Verben Am Dienstag … • ! Zeitformen: Heute ist Montag. Präsens, Perfekt, Gestern war … Futur (Heute gehe Morgen ist … ich ins Schwimmbad. Eine Woche hat 7 Tage. Gestern habe ich ! Vorgestern war … Hausaufgaben Übermorgen ist … gemacht. Morgen Ich habe im Oktober Geburtstag. werde ich eine Arbeit Im Dezember ist es sehr kalt. schreiben.) Das Jahr hat 12 Monate, 365 Tage. • Wortarten: • Es ist Frühling. Der Igel wacht Jahreszeiten mit Hilfe auf. von Namenwörtern, • Die Igelkinder haben Hunger. Verben und • Im Herbst verliert der Baum Adjektiven seine Blätter. beschreiben • • • • • • • • • • • Lernfeld Das Jahr / Die Zeit Unterrichtsideen/Material Beispiele für Redemittel 7. Lernfelder zur Unterrichtspraxis in den Klassen 1 und 2 Zielsetzung Ernährung • Obst- und a) Obst und Gemüse Gemüsesorten erkennen und benennen können • Obst und Gemüse unterscheiden und zuordnen können Lernfeld • Obst und Gemüse-Korb: Sorten benennen und in Obst und Gemüse unterteilen • Muttersprachenvergleich: viele Sorten klingen ähnlich (Ananas, Tomate, Kartoffel, Orange …) • schmecken/ fühlen/riechen: mit verbundenen Augen erraten • Tabelle Obst Gemüse: Bild- oder Wortkarten zuordnen • Lerngang zum Markt: Obst oder Gemüse einkaufen und anschließend Obstsalat oder Gemüsesuppe machen. • ! Rezept dazu schreiben • Farben benennen • ♣ Kim-Spiel • ♣ Memory • ♣ Schnapp-Spiel • ♣ Ratespiel: Obst und Gemüse beschreiben • ♣ Lippen lesen • ♣ Der stumme Prinz will Obst essen Lernfeld Ernährung Unterrichtsideen/Material • • • • • • • • • • • • • • Was ist das? Das ist die/eine Banane. Welche Farbe hat die Banane? Die Banane ist gelb. Wie viele Bananen sind das? Das sind vier Bananen. Die Banane ist eine Obstsorte. Die Gurke ist eine Gemüsesorte. ! Die gelbe Banane … Die Banane schmeckt süß. Die Zitrone schmeckt sauer. Ich möchte bitte vier Bananen und ein Kilo Äpfel. Ich wasche das Obst. Ich schäle die Banane und schneide den Apfel in kleine Stücke … Beispiele für Redemittel • bestimmter Artikel/ Sprachbetrachtung • Einzahl -Mehrzahl • ! Unbest. Artikel • Farbadjektive • süß, sauer • ! krumm, stachlig, oval, glatt, grob, rund, saftig … • Adjektive deklinieren Grammatik 7. Lernfelder zur Unterrichtspraxis in den Klassen 1 und 2 67 68 Zielsetzung • Lebensmittel in gesunde und ungesunde unterscheiden können • Ein gesundes Frühstück planen • Frühstückssachen benennen können • Die Wahrnehmung für eine gesunde Ernährung stärken Lernfeld Ernährung b) gesundes Frühstück • Gemeinsames Frühstück planen: jeder bringt etwas mit / oder gemeinsam einkaufen • Lerngang zum Bäcker: Brotsorten unterscheiden „Was ist gesünder?“ • Vesperbox „untersuchen“: benennen, was man dabei hat; klären: Was ist gut (gesund)?/ Was ist nicht so gut (ungesund)? • Frühstücksbilder- oder Wortkarten in Tabelle JL einordnen • ♣ Memory • ♣ Kim-Spiel „Frühstückstisch“ • Elternabend zum Thema: „gesundes Frühstück“ Lernfeld Ernährung Unterrichtsideen/Material • • • • • • • • • • • • Grammatik Wir frühstücken • Verben: 1.Pers. Sing., Wir decken den Tisch 2.Pers. Sing. Kann ich bitte … haben? • Possessivpronomen: Was hast du auf deinem Brot / mein/e dein/ e, Teller? meiner, deiner Ich habe … auf meinem … ! zusammengesetzte Ich schenke Tee ein. Verben Schenkst du mir bitte Tee ein? • (ein – schenken / Schneidest du bitte das Brot? Ich ab – räumen / schneide … auf – räumen etc.) Räumst du bitte den Tisch ab? Was hast du in deiner Vesperbox? Ich habe … in meiner Vesperbox. Was streichst du auf dein Brot? Ich streiche … auf mein Brot. Beispiele für Redemittel 7. Lernfelder zur Unterrichtspraxis in den Klassen 1 und 2 Zielsetzung • Kulinarische • „Kulinarischer Nachmittag mit Besonderheiten Eltern, Verwandten / der verschiedenen Bekannten: Mitbringen Kulturen kennen lernen besonderer Speisen aus ihrem • Höflichkeitsformen Land / Fähnchen markieren Land und Esskultur kennen und Name der Speise / Schüler lernen oder Eltern stellen ihre Speisen vor / alle probieren: Resümee „Das schmeckt gut.“ „Das mag ich nicht.“ • Gemeinsam kochen mit den Eltern • Wir decken den Tisch • BK: Collage-Bilder aus Zeitschriften (das mag ich / mag ich nicht; mein Lieblingsessen; das gibt es in meinem Land; Getränke / Essen / Nachtisch …) • BK: Lieblingsessen malen … Lernfeld Ernährung c) andere Nahrungsmittel und Speisen Lernfeld Ernährung Unterrichtsideen/Material • • • • • • • • • • Das schmeckt gut. Das mag ich nicht. Das schmeckt süß (salzig …). In Indien essen wir / trinken wir … (Das essen wir in …) Was ist dein Lieblingsessen / Was magst du am liebsten? Was kannst du kochen? Ich kann … kochen. Meine Mama / Papa hat … gemacht. Guten Appetit (in verschiedenen Sprachen) Wir decken den Tisch: rechts das Messer, links die Gabel, den Teller in die Mitte, der Becher oben rechts … Beispiele für Redemittel • Adjektive: salzig / bitter / süß / sauer … • Präpositionen Grammatik 7. Lernfelder zur Unterrichtspraxis in den Klassen 1 und 2 69 70 Zielsetzung • Hausteile erkennen und benennen können • Adresse erfragen und nennen können Lernfeld Wohnen a) Wo ich wohne • großes Bild oder Puzzle von einem Haus: Hausteile benennen – Wortkarten zuordnen • ♣ Memory • ♣ Domino • ♣ Schnappspiel • ♣ Kim-Spiel • ♣ Lippen lesen • ¯ In meinem Haus (Kunterbunt Fibel S. 52) • Wo ist die Katze? (kleine Katze immer wieder an einen anderen Platz stellen: Kinder die Lage benennen lassen.) • Adresse auswendig lernen • Lerngang durch die Stadt: Wohnadressen der Kinder ablaufen • BK: Schulweg malen / eigenes Haus malen / Straße mit Haus malen … • ♣ Rollenspiel oder Telefongespräch: Wir verabreden uns zum Spielen mit Adresse und • ! Wegbeschreibung • Einen Brief schreiben (z. B. an Eltern oder Freunde) und abschicken Unterrichtsideen/Material Lernfeld Wohnen • • • • • Wo wohnst du? Ich wohne in … Was ist das? Das ist … Wo ist die Katze? Die Katze ist vor dem Haus / im Garten / auf dem Dach / auf dem Balkon / vor dem Fenster / im Haus / neben dem Haus / hinter dem Haus Beispiele für Redemittel • Namenwörter mit Begleiter • Präpositionen Grammatik 7. Lernfelder zur Unterrichtspraxis in den Klassen 1 und 2 Zielsetzung • Möbelstücke und Zimmer erkennen und benennen können • Möbelstücke verschiedenen Zimmern zuordnen können Lernfeld Wohnen b) Im Haus: Zimmer und Möbelstücke • Puppenhaus (leer) einrichten und die Möbelstücke dabei benennen • Bilder von Zimmern: Möbelbildkarten richtig einsortieren (oder Puppenhaus) • Möbelstücke auf die Zimmer falsch verteilen und von Kindern richtig einsortieren lassen • Wir ziehen um. Der Möbelwagen kommt. Was müssen wir einladen? • Kinder nehmen Videokamera oder Foto mit nach Hause und filmen/fotografieren. • ♣ „Ich packe in den Möbelwagen …“ • ♣ Kim-Spiel • ♣ Lippen lesen • ♣ Memory • ♣ Schnapp-Spiel • BK: Puppenhaus basteln aus Schuhkartons: Gruppenarbeit • BK: Zimmer malen und einrichten Lernfeld Wohnen Unterrichtsideen/Material • Wo ist der Stuhl? • Der Stuhl ist im (gehört ins) Wohnzimmer / • ! Der Teppich liegt im … / Das Bild hängt an der Wand /… • Die Badewanne ist nicht im (gehört nicht ins) Wohnzimmer. • Ist der Fernseher im Badezimmer? • Nein, er ist im Wohnzimmer. • Lisa ist im Kinderzimmer. Sie macht Hausaufgaben … • Ich packe einen Stuhl … in den Möbelwagen Beispiele für Redemittel • Personalpronomen: Die Badewanne > Sie … • Präpositionen • Verneinung • ! Verben: 3. Person Singular Grammatik 7. Lernfelder zur Unterrichtspraxis in den Klassen 1 und 2 71 72 Zielsetzung • Sich und die anderen kennen lernen und beschreiben können Lernfeld Meine Familie und ich a) Das bin ich (in Verbindung mit Lernfeld Körper, Schule) • Das bin ich: Steckbrief oder Ich-Buch erstellen (Freiarbeit / Stationen) • BK: Lebensgroßes Selbstbildnis in Partnerarbeit • Handpuppe stellt sich vor: Kinder machen es nach • Handpuppe macht Fehler, Kinder beschreiben die Puppe richtig • Klassenfest mit der Familie: Kinder stellen sich selbst oder gegenseitig vor. • Kinder stellen ein kleines Vorführprogramm zusammen mit Tätigkeiten, die sie gut können (vorlesen / singen / spielen / tanzen / jonglieren …) Grammatik • Meine Augen sind blau / meine • Verben: 1. Pers. Sing., 2. Haare sind … / Pers. Sing., 3. Pers Sing. • Ich habe blaue Augen … • Possessivpronomen: mein/e, • Ich bin --- cm groß; Ich bin ein Junge dein/e / ein Mädchen • Adjektive • Ich wiege … kg • Ich wohne in … / komme • Ich bin … Jahre alt • Was machst du gerne? • Ich fahre gerne Fahrrad … • Was magst du am liebsten? • Am liebsten mag ich Pizza … • Was kannst du gut? • Ich kann gut … • Was kannst du nicht so gut? • … kann ich nicht so gut • Was ist dein Lieblingstier (-essen)? Lernfeld Meine Familie und ich Unterrichtsideen/Material Beispiele für Redemittel 7. Lernfelder zur Unterrichtspraxis in den Klassen 1 und 2 Zielsetzung Meine Familie und ich • Eigene Familie der b) Familie Klasse vorstellen können • Verwandschaftsbeziehungen und -bezeichnungen kennen lernen und nennen können • Tätigkeiten im Haushalt benennen Lernfeld • Bildsituation „Familie“ oder Puppenhaus mit Puppen • Wer gehört zu deiner Familie? Unterrichts-Gespräch / Bild dazu malen / ! Sätze schreiben • Stammbaum zeichnen • BK: „Ahnengalerie“/Portraits aller Familienmitglieder zeichnen • ♣ Pantomimen-Spiel zu Tätigkeiten im Haushalt • ♣ Memory • Familienfest in der Klasse (s. Das bin ich): Kinder stellen ihre Familie vor • Muttertag / Vatertag / Geburtstage / sonstige Familienfeste (wie ist das in anderen Ländern?) • Wer gehört zur Familie? • Zu meiner Familie gehören … • Was macht Mama ? • Mama kocht. / Sie kocht … • Was machst du zu Hause? Wie hilfst du zu Hause? • Ich koche … • ! Wir wollen einkaufen • Wir kaufen ein. Lernfeld Meine Familie und ich Unterrichtsideen/Material Beispiele für Redemittel • Verben • Personalpronomen: 3. Pers. Sing. (Papa – Er …) • ! Zusammengesetzte Verben ein - kaufen/ ab - waschen/ aufhängen / auf- räumen / 1. Person Plural Grammatik 7. Lernfelder zur Unterrichtspraxis in den Klassen 1 und 2 73 74 Zielsetzung Das Wetter • Wettererscheinungen benennen können • Symbole für verschiedene Wettererscheinungen kennen lernen bzw. eigene finden • ! Wetterkarte kennen lernen und Informationen entnehmen können • Wetterbeobachtungen anstellen und aufzeichnen Lernfeld • Wettertagebuch erstellen: Wetterbeobachtungen durchführen und täglich mit Bild oder Schrift notieren. Für jede Wetterform ein Bildzeichen festlegen! • Wettervorhersage im Fernsehen oder in der Zeitung anschauen: Stimmt das? Trifft es ein? • eigenen Wetterbericht erfinden ! (schreiben, filmen) • Was ziehen wir an? (s. Lernfeld Kleidung) • Zu welcher Jahreszeit gibt es welche Wetterformen? (s. Lernfeld Jahreszeit) • ¯ Wetter-Aktions-Gedicht: sprechen und dazu Geräusche machen, z.B. es regnet (mit Finger auf Tisch trommeln); Kinder bekommen Arbeitsauftrag, selbst Geräusche für Wetterformen zu erfinden (Gruppenarbeit) • ¯ Gedicht: Ein Regenbogen … (siehe 5.8.2 und weitere) • Versuch: Regenbogen am Fenster • BK: Nebel - Bild / Gewitter • Bild / Regenbogen malen • ¯ Hörst du nicht das Klopfen? • ¯ Es regnet, es regnet … • versch. Gedichte in Rösgen, Anja; Willmeroth, Sabine. Schöne Gedichte- Eine Werkstatt. Mülheim a.d.Ruhr, Verlag an der Ruhr, 2001. Lernfeld Das Wetter Unterrichtsideen/Material Beispiele für Redemittel • Es regnet. • Es blitzt. • Es schneit. • Es donnert. • Die Sonne scheint. • Es gibt einen Regenbogen. • Es windet (stürmt)/ Der Wind weht. • Es hagelt. • Es ist warm (kalt). • Es ist nass (trocken). • Wetter – Verben 3. Person Singular • Adjektive Grammatik 7. Lernfelder zur Unterrichtspraxis in den Klassen 1 und 2 8. Basiswortschatz für die Arbeit mit den Lernfeldern in den Klassen 1 und 2 8.1 „Überlebensfloskeln“ In den ersten Wochen lernen die Schüler ganz bestimmte Satzfloskeln, die man im Schulalltag zum „Überleben“ braucht. Es ist wichtig, dass die Kinder ihre Bedürfnisse ausdrücken und Fragen stellen können. Die wichtigsten „Floskeln“ sind hier zusammengestellt. Sie sollten wie selbstverständlich in den Unterrichts- und Schulalltag mit einfließen: Ja – nein Bitte – Danke Ich möchte bitte … / Kann ich bitte … haben? Ich habe … vergessen. Entschuldigung, ich habe verschlafen … Ich weiß es nicht. / Ich verstehe es nicht. Was muss ich machen? / Wie geht das? Kannst du mir bitte helfen? Darf ich spielen gehen? Kann ich bitte den Schlüssel haben? Kann ich bitte auf die Toilette gehen? (Ich muss auf die Toilette.) Ich habe Hunger. Ich habe Durst. Mein Kopf … tut weh. Ich möchte nicht. Ich bin müde. Wie geht es dir? Gut / nicht so gut / schlecht Wo ist …? Ich heiße … Ich komme aus „Land“ Ich wohne in „Stadt / Straße und Hausnummer“ Ich gehe in die … Schule. Ich bin … Jahre alt. 8.2 Basiswortschatz zu den Lernfeldern Der folgende Wortschatz bezieht sich auf die Lernfelder für die Klassen 1 und 2 und ist tabellarisch nach Wortarten aufgelistet. Mit einem * gekennzeichnete Wörter finden sich in mehreren Lernfeldern wieder. 75 8. Basiswortschatz für die Arbeit mit den Lernfeldern in den Klassen 1 und 2 Ich bin in der Schule: Substantive der / die das das das der das das der die der / die das das das der der der das der / die das die der die der die / der der das die die der die der die die die die das die der 76 Bleistift / Buntstifte Buch Fenster Frühstück Hausmeister Heft Klassenzimmer Klebstoff Kreide Lehrer / Lehrerin Lehrerzimmer Lineal Mäppchen Ordner Pinsel Radiergummi Regal Rektor / Rektorin Rektorat Schere Schrank Schule Schulhof Schultasche / Schulranzen Schwamm Sekretariat Sekretärin Sportsachen Stuhl Tafel Tisch Toilette Treppe Tür Turnhalle / Sporthalle Waschbecken Wasserfarben Zeichenblock Verben Adjektive basteln hören kleben legen lesen malen rechnen schauen schneiden schreiben singen spielen sprechen turnen blau braun bunt dunkel-… gelb grau grün hell-… lila orange rosa rot schwarz weiß 8. Basiswortschatz für die Arbeit mit den Lernfeldern in den Klassen 1 und 2 Einkaufen: Substantive der / die die der (die) der die der das der die der der / die die der / (das) der / (das) der / (das) der die Bäcker / Bäckerei Bank Blumenladen (Gärtnerei) Buchladen Einkaufstasche (-tüte) Einkaufswagen Geld Geldbeutel Kasse Korb Metzger / Metzgerei Post Schreibwarenladen (-geschäft) Schuhladen (-geschäft) Spielzeugladen (-geschäft) Supermarkt Waage Verben Adjektive/Adverbien *einkaufen abwiegen bezahlen kosten billig teuer viel wenig 77 8. Basiswortschatz für die Arbeit mit den Lernfeldern in den Klassen 1 und 2 Ernährung: Substantive die der die die das das das die das die das die das das die der der/das die die die der die die der der der der der die die das die das die die das die 78 Ananas Apfel Banane Birne Bonbon Brot Brötchen Butter Ei Erdbeere Fleisch Gabel Gemüse Glas Gurke Honig Joghurt Kanne Karotte Kartoffel Käse Kirsche Kiwi Knoblauch Kohl Kuchen Löffel Mais Marmelade Melone Messer Milch Müsli Nektarine Nudeln Obst Orange Verben Adjektive (be-) streichen (Tisch) decken *backen *kochen *waschen abräumen abtrocknen einschenken legen rühren schälen schmecken schneiden stellen bitter gut salzig sauer scharf schlecht süß 8. Basiswortschatz für die Arbeit mit den Lernfeldern in den Klassen 1 und 2 die/der der der die der der der der das die die die der die der der die die die die die der die Paprika Pfeffer Pfirsich Pflaume Quark Reis Saft Salat Salz Schokolade Schüssel Serviette Spinat Tasse Tee Teller Tischdecke Tomate Traube Wurst Zitrone Zucker Zwiebel 79 8. Basiswortschatz für die Arbeit mit den Lernfeldern in den Klassen 1 und 2 Meine Familie und ich: Substantive der der die die die der das die die der der die die der Bruder Cousin Cousine Eltern Familie Junge Mädchen Mutter (Mama) Oma Onkel Opa Schwester Tante Vater (Papa) Verben Adjektive (Staub) saugen (Wäsche) aufhängen *abtrocknen *backen *einkaufen *kochen *waschen abstauben aufräumen bügeln gießen kehren können lieben / mögen spülen *groß *klein alt jung Gesundheit: Substantive der / die die der das der das die die das die die das die der der / die die die 80 Arzt / Ärztin Bürste Föhn Handtuch Kamm Krankenhaus Krankheit Medizin Pflaster Pille / Tablette Seife Shampoo Spritze Verband Zahn / Zähne Zahnbürste Zahnpasta Verben Adjektive *abtrocknen *waschen „weh tun“ föhnen kämmen putzen schlucken untersuchen verbinden dreckig schmutzig gesund krank sauber 8. Basiswortschatz für die Arbeit mit den Lernfeldern in den Klassen 1 und 2 Das Jahr: Substantive der der der der der der der der der der der der die der der der der die der der die der der der der der der das der der der der die der die die das der Verben Advent April August Dezember Dienstag Donnerstag Fasching Februar Freitag Frühling Geburtstag Herbst Jahreszeit/Jahreszeiten Januar Juli Juni Kalender Kerze Mai März Minute Mittwoch Monat Montag Nikolaus November Oktober Ostern Samstag September Sommer Sonntag Stunde Tag Uhr Uhrzeit Weihnachten Winter Adjektive / Adverbien abends früh gestern heute mittags morgen morgens spät übermorgen vorgestern (Substantive) die Woche der Zeiger 81 8. Basiswortschatz für die Arbeit mit den Lernfeldern in den Klassen 1 und 2 Kleidung: Substantive die der / die die der die das die der das der der der die der die der der die der der der / die die der/die der/die die das der das die 82 (Regen-) Jacke Badeanzug / Badehose Bluse Gürtel Handschuhe Hemd Hose Hut Kleid Klettverschluss Knopf Mantel Mütze Pullover Regenjacke Reißverschluss Rock Sandale/Sandalen Schal Schnürsenkel Schuh / Schuhe Socke / Socken Stiefel Strumpf/Strümpfe Strumpfhose T-Shirt Turnschuh Unterhemd Unterhose Verben Adjektive anhaben anziehen aufknöpfen aufmachen aufsetzen ausziehen einpacken umziehen zubinden zuknöpfen zumachen dick dünn eng gepunktet gestreift groß kalt kariert klein kurz lang rau warm weich weit 8. Basiswortschatz für die Arbeit mit den Lernfeldern in den Klassen 1 und 2 Mein Körper: Substantive der das der das die der der der das die der die die das der der die das der der die der die Arm Auge Bauch Bein Brust Ellbogen Finger Fuß Gesicht Haare Hals Hand Haut Knie Kopf Mund Nase Ohr Po Rücken Schulter Zeh Zunge Verben Adjektive bewegen blinzeln fühlen gähnen gehen hören hüpfen klatschen laufen liegen nicken rennen riechen schmecken schütteln sehen sitzen sprechen stampfen tasten winken *bitter *kalt *langsam *nass *rau *salzig *sauer *scharf *schnell *spitz *süß *trocken *warm *weich glatt hart 83 8. Basiswortschatz für die Arbeit mit den Lernfeldern in den Klassen 1 und 2 Tiere: Substantive der der der der die das der die der das der die der das die der der der das der der der die die der die das der das das das die der die das der der der 84 Affe Bär Bau Bauernhof Biene Eichhörnchen Elefant Ente Esel Fell Fisch Fliege Fuchs Futter Giraffe Hahn Hase Hirsch Huhn Hund Igel Käfer Katze Kuh Löwe Maus Nest Papagei Pferd Reh Schaaf Schlange Schmetterling Schnecke Schwein Stall Tiger Vogel Verben Adjektive *rennen beißen bellen brüllen fressen füttern klettern knurren krabbeln kriechen miauen saufen / trinken schleichen springen streicheln *dick *dünn *groß *klein *langsam *schnell gefährlich laut leise schwach stark wild zahm (Substantive) der Wald die Wiese der Wurm das Zebra die Ziege der Zoo 8. Basiswortschatz für die Arbeit mit den Lernfeldern in den Klassen 1 und 2 Wetter: Substantive der der das der der der der der der die das das der der die Blitz Donner Eis Hagel Nebel Regen Regenbogen Schirm Schnee Sonne Thermometer Wetter Wetterbericht Wind Wolke Verben Adjektive beobachten blitzen donnern frieren hageln messen regnen scheinen schneien schwitzen stürmen *kalt *nass *schwach *stark *trocken *warm bewölkt neblig sonnig windig 85 8. Basiswortschatz für die Arbeit mit den Lernfeldern in den Klassen 1 und 2 Wohnen: Substantive das die der das der der *der das die die die das *das der der die der das die der der der das die die der die *das das *der der das die *der das der *der *die 86 Verben Bad Badewanne Balkon Bett Boden Briefkasten Computer Dach Decke Dusche Ecke Esszimmer Fenster Fernseher Flur Garage Garten Haus Hausnummer Herd Kamin Keller Kinderzimmer Klingel Küche Kühlschrank Lampe Regal Schlafzimmer Schrank Sessel Sofa Straße Stuhl Telefon Teppich Tisch Toilette *essen gehören leben schlafen stehen wohnen Adjektive 8. Basiswortschatz für die Arbeit mit den Lernfeldern in den Klassen 1 und 2 *die *die die *das das das Treppe Tür Wand Waschbecken Wohnzimmer Zimmer Präpositionen: Präpositionen mit Akkusativ Präpositionen mit Dativ Wechselpräpositionen: bis für um mit zu an auf hinter in neben über unter vor zwischen 87 9. Lernfelder und Basiswortschatz zur Unterrichtspraxis in den Klassen 3 und 4 9.1 Lernfelder der Klassen 3 und 4 1. Ich, du, wir: Zusammen leben, miteinander gestalten 2. Kinder dieser Welt: Sich informieren, sich verständigen, sich verstehen 3. Mensch, Tier, Pflanze: Ernährung 4. Heimatliche Spuren: Suchen, entdecken, gestalten und verändern 5. Raum und Zeit: Erleben und gestalten 6. Natur macht neugierig: Forschen, experimentieren, gestalten, dokumentieren 7. Erfinder/innen, Künstler/innen, Komponist/innen: entwerfen, bauen, darstellen 8. Energie, Materialien, Verkehrswege: Vergleichen und bewusst nutzen 9.2 Struktur des Materials Das vorliegende Arbeitsmaterial ist in acht Lernfelder gegliedert. Die Lernfelder orientieren sich an den Vorgaben des Bildungsplans im Bereich MeNuK. Somit lassen sich die Vorschläge gut in den Regelunterricht integrieren. Jedem Lernfeld ist ein kurzer thematischer Überblick vorangestellt. Die didaktisch-methodischen Hinweise geben Auskunft über mögliche Zielsetzungen des Lernfeldes sowie über Unterrichtsideen, mögliche Tätigkeiten und zu verwendende Materialien. Den unterrichtlichen Tätigkeiten werden jeweils syntaktische Mittel zugeordnet. Handlungsbegleitende Sätze bilden die Vorlage zu weiteren Strukturübungen. Unter der Spalte Grammatik und Textproduktion finden sich Strukturen, die schwerpunktmäßig zu diesem Lernbereich erarbeitet 88 werden könnten. Diese Vorschläge lassen sich auf vielfältige Weise auch im regulären Deutschunterricht umsetzen. Im Anschluss an jedes Lernfeld folgt ein ausführlicher Grammatikteil mit Themen und Beispielen. Dieser gibt auch Hinweise zu Besonderheiten und Schwierigkeiten der deutschen Sprache. Der sich anschließende Wortschatzteil gliedert die Wörter in Sachfelder. Er gibt einen exemplarischen Überblick. Die Wörterliste ist als Anregung gedacht. Sie erhebt weder Anspruch auf Vollständigkeit, noch muss sie umfänglich erarbeitet werden. Sie beinhaltet zudem auch Fachwörter zum Aufbau eines Fachwortschatzes, der für alle, also auch für die deutschen Kinder relevant ist. Zum Thema Ernährung folgen nach der Wortschatzliste noch vier gesonderte Spielvorschläge. Die vorliegende Ausarbeitung ist nicht ausschließlich für den Unterricht in Vorbereitungsklassen und Sprachförderstunden konzipiert worden. Das Material kann und soll auch im Regelunterricht, zur Binnendifferenzierung im Rahmen eines integrativen Sprachförderkonzepts, eingesetzt werden. In Teilen ist es bis zur Klasse 6 der Hauptschule verwendbar. 9. Lernfelder und Basiswortschatz zur Unterrichtspraxis in den Klassen 3 und 4 9.3 Lernfeld 1: Ich – Du – Wir: Zusammen leben, miteinander gestalten, voneinander lernen Vier Bereiche Wer bin ich – Wer bist du? Gespräche führen – Konflikte lösen Feste und Rituale stärken die Gemeinschaft Medien beeinflussen uns 9.3.1 Mögliche Tätigkeiten im Überblick erklären beobachten beschreiben fotografieren zeichnen/malen erzählen zuhören vergleichen begründen argumentieren diskutieren Szenen nachstellen/ nachspielen Streit schlichten feiern miteinander spielen Theater spielen essen singen tanzen malen basteln präsentieren Freizeit planen betrachten analysieren hinterfragen Perspektive wechseln gestalten kleben ausschneiden sammeln Informationen einholen nachspielen 89 90 Unterschiede und Gemeinsamkeiten wahrnehmen und mitteilen Toleranz entwickeln Werbung als Vermittler von Trends und Wunschvorstellungen erkennen und einschätzen können Medien beeinflussen uns Zielsetzung Akkusativ (Aufzählung von Adjektiven) Possessivpronomen Ihre Ohren sind klein. Seine Hände sind groß. Textproduktion unter Berücksichtigung der Grammatik Sie hat blaue Augen. Sie hat braune, lange Haare. Redemittel/ syntaktische Mittel Werbungen nachspielen Eigene Werbung ausdenken und vorspielen/ zeichnerisch gestalten Werbespots gemeinsam anschauen und untersuchen auf Textinhalt, Aussagen, Wahrheitsgehalt, Behauptungen, Häufigkeit der Darstellung der Produkte… Kauf dir das tollste, neueste Spiel von …! Hol dir das Beste vom Besten! Steigerung von Adjektiven, Komparativ, Superlativ, Verstärkung des Superlativs, Imperativ Akkusativ Ich bin nie unfreundlich. Personalpronomen Sie ist selten beleidigt. Er ist häufig nett. Sie ist oft hilfsbereit. Er ist immer gut gelaunt. Genitiv Verwandtschaftsbeziehungen: Meine Mutter ist die Schülerinnen und Schüler zeichnen/ fotografieren Tochter meiner Oma. sich selbst und alle Personen ihres näheren Umfeldes. Mein Onkel ist der Anschließend ordnen sie die einzelnen Personen um ihr Bruder meines Vaters. eigenes Bild. Durch die Anordnung soll die emotionale Mein Opa ist der Vater Nähe zu den einzelnen Personen zum Ausdruck kommen. meines Vaters. Meine Oma ist die Mögl. weitere Themen: Hobbys, Freizeitgestaltung, Mutter meiner Mutter/ Tagesablauf Tante. Schüler/innen erhalten Selbsteinschätzungsbögen und markieren in einer Tabelle die Ausprägung versch. Eigenschaften. Evtl. Fremdeinschätzung durch Partner und Vergleich der beiden Ergebnisse Schüler/innen erstellen Steckbriefe von sich selbst Einen Mitschüler genau anschauen: Haare, Augen, Lippen, Ohren, Gesichtsform, besondere Merkmale, Hände, Finger etc. Kinder stellen sich danach gegenseitig vor, evtl. in Rätselform ♣ Ritual: „Kofferpacken“ Unterrichtsideen / Tätigkeiten 9.3 Wer bin ich – wer bist du? Themen des Lernfeldes 9. Lernfelder & Basiswortschatz zur Unterrichtspraxis i. d. Klassen 3 und 4 Lernfeld 1: Ich – Du – Wir: Zusammen leben, miteinander gestalten, voneinander lernen Gemeinschaft erfahren, miteinander spielen und gestalten Probleme besprechen und lösen, Kompromisse schließen Eigene Meinung äußern können, nachfragen können Zielsetzung Redemittel/ syntaktische Mittel Textproduktion unter Berücksichtigung der Grammatik Ich mische die Bananenscheiben unter den Quark. Ich klebe die braunen Ohren an den Hasenkopf. Ich lege die Eier in das Osternest. Essen und Trinken vorbereiten Dekoration basteln Musik auswählen und üben Theaterstück proben Typische Redewendungen für Einladungen (Liebe xy, ich lade dich …) Planung und Durchführung eines Klassenfestes: Einladungen schreiben Akkusativ Präpositionen Verschiedene grammatische Strukturen durch Lieder und Theater einüben Höflichkeitsformen Satzanfänge werden bei verschiedenen Gesprächsanlässen Ich denke, dass… visualisiert und als Formulierungshilfe angewandt. Ich bin der Meinung, dass... Meiner Meinung nach… Meiner Ansicht nach… Ich sehe es so, dass… Meinst du, dass… Klassenrat einrichten Ich finde, dass… Problemsituationen nachspielen Konjunktiv Verschiedene Lösungen finden und beurteilen Ihr könntet einander ♣ Rollenspiele helfen. Ich könnte mich entschuldigen. Du könntest… Unterrichtsideen / Tätigkeiten 9.3 Feste und Rituale stärken die Gemeinschaft Gespräche führen Konflikte lösen Themen des Lernfeldes 9. Lernfelder & Basiswortschatz zur Unterrichtspraxis i. d. Klassen 3 und 4 Lernfeld 1: Ich – Du – Wir: Zusammen leben, miteinander gestalten, voneinander lernen 91 9. Lernfelder & Basiswortschatz zur Unterrichtspraxis i. d. Klassen 3 und 4 9.3 Lernfeld 1: Ich – Du – Wir: Zusammen leben, miteinander gestalten, voneinander lernen 9.3.2 Grammatik und Textproduktion 1. Aufzählung von Adjektiven im Akkusativ Artikel im Nominativ Adjektivendung der die das à à à Sie hat einen großen, roten Mund. Sie hat ein blaues, gestreiftes Halstuch. Sie hat blonde, lange Haare. 2. Possessivpronomen Mein Arm ist lang. Dein Haar ist lockig Sein Haar ist glatt Ihr Fuß ist klein. Unser Gesicht ist rund. Euer Körper ist groß. Ihre Finger sind lang. 3. Personalpronomen Ich bin fröhlich Du bist müde Er ist hilfsbereit. Sie ist selten liebenswert. Es (das Kind) ist immer schlecht gelaunt. Wir sind gut gelaunt. Ihr seid heiter. Sie sind glücklich. 4. Genitiv Meine Mutter ist die Tochter meiner Oma. Mein Onkel ist der Bruder meines Vaters. 92 -en -e -es 5. a) Verbkonjugation im Konjunktiv Ich könnte dir helfen. Du könntest ihn in Ruhe lassen Er/ Sie/ Es könnte vorsichtiger sein. Wir könnten uns wieder vertragen. Ihr könntet euch entschuldigen. Sie könnten besser aufpassen. b) flektierte Pronomen Ich könnte dir helfen. Du könntest ihn in Ruhe lassen Wir könnten uns wieder vertragen. Ihr könntet euch entschuldigen. 6. Höflichkeitsformen Wie heißen Sie? Wie geht es Ihrer Tochter? Wie geht es Ihnen? Wo arbeitet Ihr Sohn? 7. Steigerung von Adjektiven (Komparativ und Superlativ) toll – toller – am tollsten neu – neuer – am neuesten billig – billiger – am billigsten Das allertollste Spiel... Der allerneueste Trend... 8. Imperativ Kauf dir das allerneueste Game! Hol dir das Beste vom Besten! 9. Lernfelder & Basiswortschatz zur Unterrichtspraxis i. d. Klassen 3 und 4 9.3 Lernfeld 1: Ich – Du – Wir: Zusammen leben, miteinander gestalten, voneinander lernen 9.3.3 Wortschatz Wer bin ich – wer bist du? das Auge der Bauch das Bein der Finger der Fuß das Haar, die Haare die Hand der Kopf der Mund die Nase das Ohr der Zeh/die Zehe, die Zehen das Knie, die Knie die Hose das Kleid die Kleider der Mantel die Mütze der Pullover der Rock der Bruder der Cousin die Cousine die Mutter die Oma der Onkel der Opa die Schwester die Tante blau braun dick dünn glatt groß kaputt klein kurz lang lockig riesig sauber schmutzig aggressiv beleidigt böse fies hilfsbereit liebenswert nett schlecht / gut gelaunt streitsüchtig unfair / fair unfreundlich / freundlich ungerecht / gerecht zickig 93 9. Lernfelder & Basiswortschatz zur Unterrichtspraxis i. d. Klassen 3 und 4 9.3 Lernfeld 1: Ich – Du – Wir: Zusammen leben, miteinander gestalten, voneinander lernen der Vater Gespräche führen – Konflikte lösen die Ansicht aufpassen der Kompromiss beurteilen die Meinung denken vorsichtig sich entschuldigen finden helfen in Ruhe lassen können meinen sehen sich vertragen Feste und Rituale die Dekoration abmessen die Einladung anmalen das Essen auswählen das Getränk backen das Klassenfest basteln das Messer dekorieren das Osternest einladen die Platte feiern die Schüssel kleben kochen legen mischen schneiden vorbereiten schreiben unterrühren Medien beeinflussen uns die Behauptung anschauen gut - besser - am ... die Darstellung nachsprechen neu - neuer - am ... das Fernsehen nachspielen toll - toller - am ... der Inhalt untersuchen das Internet vorsprechen die Mode das Produkt der Trend die Wahrheit der Werbespot die Werbung der Wunsch die Zeitschriften 94 9. Lernfelder & Basiswortschatz zur Unterrichtspraxis i. d. Klassen 3 und 4 9.4 Lernfeld 2: Kinder dieser Welt: sich informieren, sich verständigen, sich verstehen Fünf Bereiche Esskultur in verschiedenen Ländern* Internationale Gerichte* Musik und Tanz* Kinder in der Kunst Kritischer Umgang mit Medien *Zu diesen Bereichen sollen/können Eltern als Experten eingeladen werden 9.4.1 Mögliche Tätigkeiten im Überblick beschreiben szenisch darstellen beobachten vergleichen zubereiten kochen essen dokumentieren singen darstellen reimen tanzen bewegen Sprachen vergleichen betrachten beschreiben nachspielen/ nachstellen Plakate erstellen zeichnen malen betrachten beschreiben nachspielen/ nachstellen fotografieren Plakate erstellen zeichnen malen 95 96 Zielsetzung Essensrituale in den Kulturen der Kinder kennen lernen Gerichte kennen lernen, nachkochen, beschreiben Musik (singen, tanzen, sich bewegen) aus aller Welt kennen lernen Thema des Lernfeldes Esskultur in verschiedenen Ländern Gerichte aus verschiedenen Ländern Musik und Tanz Tänze aus den Herkunftsländern Liedbeispiele: - Bruder Jakob - Happy Birthday - Der Hahn ist tot - Lieder in den Muttersprachen der Kinder - Bewegungslieder Sprachvergleiche bei einzelnen Liedern (z.B. Wortanzahl, Endungen, Artikel...) Besondere Nahrungsmittel in verschiedenen Kulturen Gemeinsam kochen Internationales Büffet Gerichte aus verschiedenen Ländern, Lieblingsgerichte Rezepte sammeln, Rezeptbuch herstellen Kinder spielen kurze Szenen zum Thema „Besuch kommt zum Essen/ Kaffee und Kuchen“ Textproduktion unter Berücksichtigung der Grammatik Dativ Liedtext = syntaktische Mittel Möglichst Lieder mit strukturellen Wiederholungen nutzen, damit sich die grammatischen Strukturen einschleifen. Wir schneiden die Zwiebel. Wir würfeln die Karotten. Wir setzen den Topf auf den Herd. Man wäscht das Gemüse... Man tunkt das Brot ein. Abhängig von der Liedauswahl Verben in der 3.Person Singular Akkusativ Für mein Lieblingsessen brauche ich Wortschatz folgende Zutaten: ... Nahrungsmittel Mein Lieblingsessen macht man so: Zuerst Satzanfänge schäle ich die Zwiebel. Anschließend schneide ich sie klein... Wo esst ihr? An dem Tisch Auf dem Boden Wie esst ihr? Mit einem Löffel Mit einer Gabel Wo hilfst du mit? Ich helfe beim Einkaufen, Tischdecken... Redemittel/ syntaktische Mittel 9.4 Verschiedenes Geschirr und Zubehör mitbringen, benennen und erklären lassen Unterrichtsideen/Material/ Tätigkeiten 9. Lernfelder & Basiswortschatz zur Unterrichtspraxis i. d. Klassen 3 und 4 Lernfeld 2: Kinder dieser Welt: sich informieren, sich verständigen, sich verstehen Zielsetzung Medien kritisch betrachten, Tricks der Webung verstehen Informationen aus Büchern, Zeitung, Internet... beschaffen Medien als Informationsquelle Informationen zu einem bestimmten Thema sammeln Besuch in einer Zeitungsredaktion Interviews mit Redakteuren führen Adjektive und ihre Flexionsformen Wo wird die Zeitung gedruckt? Fragesätze, Wie sieht der Tagesablauf in der Redaktion Fragepronomen aus? Welche Artikel schreiben Sie? Auf dem Bild sehe ich grelle Farben. Die Schrift ist auffällig und groß. Der Lippenstift ist größer als der Kopf. Mittel der Werbung untersuchen (Bilder, Farbe , Größe, Schrift, Sprache, Inhalt) und in eigenem Werbespot oder in einem Werbeplakat umsetzen Finalsätze mit „dass“ Verbklammer Das Mädchen hat einen Rock an. Die Werbung möchte, dass ... Präpositionen mit Dativ Textproduktion unter Berücksichtigung der Grammatik Das Kind sitzt auf dem ... Die Kinder spielen mit den/ der.. Redemittel/ syntaktische Mittel Werbung (Plakate, TV-Spots, Radio...) betrachten, beschreiben, besprechen, nachspielen, nachstellen Selbstbildnis: Kinder heute Bildbetrachtung zu Kindermotiven aus verschiedenen Ländern und Epochen Beispiele: Brueghel der Ältere: „Kinderspiele“, Goya: „Bildnis des Don Manuel Osorio de Zuniga“, Ferdinand Georg Waldmüller: „Junge Bäuerin mit drei Kindern im Fenster“, Velázquez: „Die Hoffräulein“ Unterrichtsideen/Material/ Tätigkeiten 9.4 Umgang mit Medien Kinder in der Kunst Darstellung unterschiedlicher Lebensweisen in der Kunst kennen lernen Thema des Lernfeldes 9. Lernfelder & Basiswortschatz zur Unterrichtspraxis i. d. Klassen 3 und 4 Lernfeld 2: Kinder dieser Welt: sich informieren, sich verständigen, sich verstehen 97 9. Lernfelder & Basiswortschatz zur Unterrichtspraxis i. d. Klassen 3 und 4 9.4 Lernfeld 2: Kinder dieser Welt: sich informieren, sich verständigen, sich verstehen 9.4.2 Grammatik und Textproduktion Wir gießen das Wasser ab. 1. b) Dativ Die Artikel ändern sich im Dativ: Änderung im Singular Änderung im Plural der à die à das à die à den dem / einem der / einer dem / einem Wir essen an dem Tisch. Wir essen auf dem Boden. Wir essen mit einer Gabel. Wir essen mit einem Löffel. Das Mädchen hat einen roten Rock an. Das Mädchen hat eine blaue Bluse an. Der Junge hat ein kariertes Hemd an. 4. Verbklammer/ Trennbare Verben Das Mädchen hat einen roten Rock an. Der Junge hat eine blaue Hose an. Die Kinder spielen mit einem Reifen./ ...mit einem Kreisel./ ... mit einem Hund./ ... mit einem Stock./ ... mit einer Ente./ ... mit einem Steckenpferd. weitere trennbare Verben: weggehen aufheben abtrocknen aufräumen zulassen aufmachen zuknöpfen auslachen 2. 5. Ich helfe beim Einkaufen. Ich helfe beim Tischdecken. Satzanfänge Zuerst... Zunächst... Erst... Danach... Später... Dann... Anschließend... Daraufhin... Darüber hinaus... Deshalb... Zum Schluss... Letztendlich... Schließlich... 3. Akkusativ (Wen?) a) Flexion Singular der à das à die à Plural den / einen das / ein die / eine Finalsätze mit dass Die Werbung möchte, dass ich das Produkt kaufe./ ..., dass ich hinschaue./ ..., dass ich mich wohlfühle./ …, dass ich mir etwas merke./ ..., dass ich etwas toll finde. 6. Adjektive und ihre Vergleichsformen ... ist größer als... ... ist kleiner als... ... ist heller als... ... ist greller als... ... ist leuchtender als... die à die Wir schneiden die/ eine Zwiebel. Wir waschen das Gemüse. Wir schneiden die Karotten. Wir setzen den/einen Topf auf den/einen Herd. Wir drehen den Schalter auf Stufe 4. 98 Deklination von Adjektiven 7. Fragepronomen Wie Welche Was Wozu Warum Weshalb Wen/Wem Wann Wer Wo 9. Lernfelder & Basiswortschatz zur Unterrichtspraxis i. d. Klassen 3 und 4 9.4 Lernfeld 2: Kinder dieser Welt: sich informieren, sich verständigen, sich verstehen 9.4.3 Wortschatz: Kinder dieser Welt Esskultur das Besteck der Boden das Essen die Gabel das Gebäck das Geschirr der Kaffee die Kaffeekanne der Kaffeelöffel die Kekse der Kuchen die Kuchengabel der Löffel die Schüssel der Tee das Messer die Teekanne der Stuhl der Tisch der Topf begrüßen den Tisch decken die Türe öffnen essen Hände schütteln helfen klingeln küssen trinken umarmen verbeugen groß heiß scharf tief wackelig das Aufräumen das Einkaufen das Tischdecken 99 9. Lernfelder & Basiswortschatz zur Unterrichtspraxis i. d. Klassen 3 und 4 9.4 Lernfeld 2: Kinder dieser Welt: sich informieren, sich verständigen, sich verstehen Gerichte kennen lernen und nachkochen der Deckel abkühlen das Gemüse anbraten das Gewürz aufkochen der Herd ausschalten die Herdplatte backen die Hitze einschalten der Kartoffelschäler erhitzen das Kochbuch hacken das Küchenmesser köcheln das Lieblingsgericht kochen das Mehl putzen der Reis schälen das Rezept schneiden der Rührlöffel sieden das Schneidebrett umrühren die Schüssel untermischen das Sieb vermischen der Spüllappen würfeln das Spülmittel der Topf das Waschbecken Kinder in der Kunst der Ast der Ball das Bild die Bluse die Farbe das Gemälde das Hemd die Hütte das Jackett der Kreisel der Künstler der Maler der Mantel der Pinsel 100 fangen hüpfen lachen rennen spielen springen verstecken weinen 9. Lernfelder & Basiswortschatz zur Unterrichtspraxis i. d. Klassen 3 und 4 9.4 Medien der Artikel das Bild die Farbe die Fernsehwerbung das Foto die Größe die Informationen der Inhalt das Internet der Journalist die Nachrichten das Plakat die Radiowerbung die Redaktion der Reporter die Schrift die Sprache der Werbespot die Zeitung Lernfeld 2: Kinder dieser Welt: sich informieren, sich verständigen, sich verstehen ausdenken beeinflussen drucken kaufen korrigieren schreiben vervielfältigen aggressiv bunt fetzig fröhlich grell groß klein laut leuchtend schillernd 101 9. Lernfelder & Basiswortschatz zur Unterrichtspraxis i. d. Klassen 3 und 4 9.5 Lernfeld 3: Mensch, Tier und Pflanze (Ernährung) Vier Bereiche Anbau (Landwirtschaft) Anpflanzen (privat/Schule) Wachstum Ernte zubereiten kochen essen trinken Gesunde Ernährung Lebensmittelkunde (Ernährungswissenschaft) 9.5.1 Mögliche Tätigkeiten im Überblick anpflanzen (säen, stecken, pflanzen) pflegen beobachten dokumentieren ernten verarbeiten/zubereiten experimentieren beobachten dokumentieren sortieren kosten vergleichen 102 einkaufen Preise vergleichen zubereiten (kochen, backen, braten) Tisch decken abräumen spülen/abtrocknen aufräumen experimentieren beobachten dokumentieren vergleichen Essen/trinken Ein Kochrezept mit genauer Reihenfolge schreiben können Ein Gericht nach Anweisung bzw. nach Rezept zubereiten können Weizen wächst über der Erde. Kartoffeln wachsen unter der Erde. Äpfel vom Baum pflücken Äpfel vom Boden auflesen Teilnahme an der Apfelernte ♣ Spiel: Das ist mein Apfel Wir machen Orangensaft oder Zitronensaft ♣ Spiel: Jagdhunde Ein Topf für Suppe ist ein Suppentopf. Aus Orangen, Wasser und Zucker wird Orangensaft gemacht. Zuerst wasche ich.... Ich lege die Kartoffeln in einen Topf mit Salzwasser. Dann stelle ich den Topf auf den Herd.... Nach einem Tag... Nach einer Woche ist der Halm/ Stängel ...cm lang. Nach einem Monat .... Tägliche Dokumentation des Wachstums: Wann keimt das Korn ? Wann keimt die Bohne ? Wie viel wächst der Halm an einem Tag ? Wie viel ist er in einer Woche gewachsen ? Wir kochen Pellkartoffeln mit Quark ♣ Spiel: Schmeckstäbchen Aus Weizen wird .... gemacht. Aus Gerste wird .... gemacht. Aus Mehl wird .... Die vier Getreidearten auf Watte oder Erde aussäen und/oder eine Bohne oder Kartoffel stecken ... ist/sind teurer als ... ist/sind billiger als ... ist/sind größer als Redemittel/ syntaktische Mittel Woher stammt ...? Woher kommt ... ? Wie viel kostet ein Kilo ... ? Passivformen Zusammengesetzte Namenwörter Satzanfänge Zusammengesetzte Namenwörter: Apfel + Baum = Vorgangsbeschreibung/ Kochrezept Präpositionen: über/unter mit Dativ Präposition: nach Passivformen Steigerung von Adjektiven Textproduktion unter Berücksichtigung der Grammatik Frageformen 9.5 Zubereiten/ Kochen: Kochen nach Rezept Ergebnisse präsentieren können (schriftlich u. mündlich) Wachstum beobachten und dokumentieren können Wachstum von Pflanzen Unterrichtsideen/Tätigkeiten/ Material Regionale Produkte kennen lernen Lerngang auf den Markt und von ausländischen Produkten unterscheiden Regionale Informationen erwerben können Befragungen der Händler/Verkäufer Landwirtschaft über Herkunft, Größe, Qualität und Preise Auf dem Markt Preisvergleiche Zielsetzung Thema des Lernfeldes Anbau von Nutzpflanzen: 9. Lernfelder & Basiswortschatz zur Unterrichtspraxis i. d. Klassen 3 und 4 Lernfeld 3: Mensch, Tier und Pflanze (Ernährung) 103 104 →BP Mathematik Planung eines Pausenverkaufs Unterrichtsideen/Tätigkeiten/ Material Gemeinsam ein Frühstück mit gesunden Nahrungsmitteln planen, organisieren (Einkauf) und anrichten, gemeinsam frühstücken; das Ab- bzw. Aufräumen organisieren Lebensmittel und ihre Verpackungen kennen lernen. Arbeiteinsatz und Verdienst zueinander in Beziehung setzen können. Stundenlohn berechnen können. Den Wert von Arbeit schätzen lernen. Gemeinsam einkaufen im Supermarkt. Sich informieren über verschiedene Verpackungen und Verpackungsmaterialien. ♣ Einkaufsspiele, Zuordnungsspiele, Memory Pausenverkauf durchführen Möglichkeiten der Werbung erarbeiten und umsetzen Einen Pausenverkauf mit Werbung Einen Frühstücksverkauf für organisieren können die Schule organisieren, z.B: Frühstücksspieße; lustige Ausgaben und Verdienst Brotgesichter o.ä. berechnen können ♣ Spiel: Kraut und Rüben Tischsitten/Höflichkeitsfloskeln kennenlernen und pflegen Ein gesundes Frühstück zusammenstellen und anrichten können Gesunde von ungesunden Nahrungsmitteln unterscheiden können Zielsetzung Textproduktion unter Berücksichtigung der Grammatik Zusammengesetzte Namenwörter Ich möchte bitte zwei Schachteln Höflichkeitsfloskeln Eier. beim Einkaufen Ich brauche vier Flaschen Apfelsaft. Ich hätte gern eine Dose Tomaten. Mehrzahlformen ... Verkleinerungsformen Eine kleine Kanne ist ein Kännchen. Ein kleines Brett ist ein Brettchen. Höflichkeitsfloskeln bei Tisch Kann ich bitte den .... haben? Artikel im Akkusativ Reich mir bitte das .... Fragesätze mit Wer räumt den Tisch ab ? zweiteiligem Prädikat Wer trocknet das Geschirr ab ? gelb wie eine Zitrone zusammengesetzte rot wie eine Tomate Farbadjektive Redemittel/ syntaktische Mittel Ein Brötchen mit Käse ist ein Käsebrötchen. Ein Teller mit Käse ist ein Käseteller. Ein Brett zum Schneiden ist ein Schneidebrett. 9.5 Planung eines Schulfrühstücks Thema des Lernfeldes Gesunde Ernährung 9. Lernfelder & Basiswortschatz zur Unterrichtspraxis i. d. Klassen 3 und 4 Lernfeld 3: Mensch, Tier und Pflanze (Ernährung) 9. Lernfelder & Basiswortschatz zur Unterrichtspraxis i. d. Klassen 3 und 4 9.5 Lernfeld 3: Mensch, Tier und Pflanze (Ernährung) 9.5.2 Wortschatz: Mensch, Tier und Pflanze (Ernährung) Küche/kochen, Küchenzubehör, Geschirr der Herd (auf)heizen der Backofen backen der Schalter braten die Hitze kochen das Gericht (ab)wischen das Geschirr aufräumen die Schüssel abräumen das Brett(chen) spülen das Schneidebrett abtrocknen der Topf abputzen der Deckel aufkehren die Platte der Wasserkocher der Dampf der Teelöffel der Kaffeelöffel die Kuchengabel der Schöpflöffel der Rührlöffel der Topflappen das Spültuch die Spülbürste das Geschirrtuch das Wischtuch die Serviette Tierische Nahrung, wissenschaftliche Begriffe das Rindfleisch das Kalbfleisch das Schweinefleisch das Hammelfleisch das Lammfleisch das Putenfleisch das Geflügel das Vitamin der Mineralstoff heiß kalt lecker scharf süß salzig sauer bitter klein groß gesund tierisch pflanzlich 105 9. Lernfelder & Basiswortschatz zur Unterrichtspraxis i. d. Klassen 3 und 4 9.5 Lernfeld 3: Mensch, Tier und Pflanze (Ernährung) die Kohlehydrate das Eiweiß das Fett der Ballaststoff die Ernährung die Nahrung Behälter, Anbau, Pflanzen, Wachstum der Behälter gießen das Glas, die Gläser säen die Flasche stecken der Becher, die Becher (an)pflanzen die Schachtel keimen das Paket, die Pakete ernten das Päckchen, die Päckchen wachsen die Tüte, die Tüten das Netz, die Netze der Korb, die Körbe die Tasche der Bauer die Bäuerin der Landwirt das Feld der Acker das Beet das Wachstum die Erde der Traktor die Landmaschine die Ernte das Getreide der Weizen der Roggen die Gerste der Hafer der Stängel die Ähre der Keim(ling) 106 9. Lernfelder & Basiswortschatz zur Unterrichtspraxis i. d. Klassen 3 und 4 9.5 Lernfeld 3: Mensch, Tier und Pflanze (Ernährung) 9.5.3 Grammatik und Textproduktion Zusammengesetzte Namenwörter (zwei Substantive) à Bildungsplan Deutsch (Hinweis: Der Artikel richtet sich nach dem 2. Wortbestandteil!) a) verschiedene Säfte Zitronen + Saft Apfel + Saft Birnen + Saft Kirsche + Saft b) Nussbaum Kastanienbaum Orangenbaum Olivenbaum Pflaumenbaum Kirschbaum Birnbaum = = = = = = = = ein Käsebrötchen ein Wurstbrot ein Honigbrot eine Butterbrezel ein Käseteller eine Saftflasche eine Fleischplatte ein Obstkorb Geschirr für bestimmte Zwecke (für) ein Topf für Suppe ein Teller für Suppe ein Brett für das Vesper eine Tasse für Tee ein Glas für Wasser ein Löffel für Kaffee eine Gabel für Kuchen eine Kanne für Tee ein Kännchen für Milch eine Dose für Zucker = = = = = = = = = = a) ein Suppentopf ein Suppenteller ein Vesperbrett eine Teetasse ein Wasserglas ein Kaffeelöffel eine Kuchengabel eine Teekanne ein Milchkännchen eine Zuckerdose Geschirr und Zubehör eine Pfanne (zum Braten) ein Topf (zum Kochen) ein Löffel (zum Schöpfen) ein Löffel (zum Rühren) ein Stäbchen (zum Essen) ein Glas (zum Trinken) ein Brett (zum Schneiden) eine Bürste (zum Spülen) ein Lappen (zum Putzen) b) = = = = = = = = = eine Bratpfanne ein Kochtopf ein Schöpflöffel ein Rührlöffel ein Essstäbchen ein Trinkglas ein Schneidebrett eine Spülbürste ein Putzlappen = = = eine Gießkanne Pflanzerde ein Zugpferd = = = eine Einkaufsliste ein Knäckebrot ein Kaugummi Anbau eine Kanne zum Gießen Erde zum Pflanzen ein Pferd zum Ziehen c) verschiedene Behälter (mit) ein Teller mit Käse eine Flasche mit Saft eine Platte mit Fleisch ein Korb mit Obst e) = = = = = = = verschiedene Brote (mit) ein Brötchen mit Käse ein Brot mit Wurst ein Brot mit Honig eine Brezel mit Butter d) Zitronensaft Apfelsaft Birnensaft Kirschsaft verschiedene Bäume Nuss + Baum Kastanien + Baum Orangen + Baum Oliven + Baum Pflaumen + Baum Kirschen + Baum Birnen + Baum c) = = = = Zusammengesetzte Namenwörter (Substantive + Verben) à BP Deutsch Verschiedenes eine Liste zum Einkaufen ein Brot zum Knacken ein Gummi zum Kauen Zusammengesetzte Namenwörter (Substantive + Adjektive) à BP Deutsch a) Nahrungsmittel: schwarz + Tee blau + Kraut b) = = Schwarztee Blaukraut = = = zitronengelb apfelgrün himbeerrot Farben: Zitronen + gelb Apfel + grün Himbeere + rot Einkaufen: Verpackungen ein Päckchen: Tee, Kaffee, Salz, Kaugummi eine Schachtel: Pralinen, Eier 107 9. Lernfelder & Basiswortschatz zur Unterrichtspraxis i. d. Klassen 3 und 4 9.5 Lernfeld 3: Mensch, Tier und Pflanze (Ernährung) ein Glas: Honig, Marmelade, Gurken, Oliven eine Tüte: Zucker, Mehl, Milch, Bonbons Äpfel sind teurer als Kartoffeln. Erdbeeren sind billiger als Himbeeren. Salat aus Italien ist billiger als Salat aus Spanien. eine Flasche: Apfelsaft, Mineralwasser, Milch, Essig Öl Passivformen ein Becher: Jogurt, Sahne, Margarine, Quark eine Dose: Bohnen, Tomaten, Mais, Fisch, Wurst ein Netz: Kartoffeln, Zwiebeln Besonderheiten: eine Tafel Schokolade ein Müsliriegel ein Schokoladenriegel Verkleinerungsformen à BP Deutsch a) ohne Umlautbildung ein Löffel ein Brett ein Teller b) - ein Löffelchen ein Brettchen ein Tellerchen mit Umlautbildung eine Gabel eine Kanne eine Schale eine Tasse ein Paket ein Korn - ein Gäbelchen ein Kännchen ein Schälchen ein Tässchen ein Päckchen ein Körnchen Präpositionen (mit Dativ-Objekt) Erdbeeren wachsen über der Erde. Kartoffeln wachsen unter der Erde. Äpfel wachsen auf dem Baum. Himbeeren wachsen am Strauch. Steigerung von Adjektiven (Vergleichsformen) Äpfel schmecken besser als Birnen. Erdbeeren sind größer als Himbeeren. Bananensaft ist süßer als Apfelsaft. 108 Aus Weizen wird Mehl gemacht. Aus Mehl wird Brot gemacht. Aus Gerste wird Bier gemacht (gebraut). Aus Kartoffeln wird Mehl gemacht. 9.5.4 Wahrnehmungsspiele Für die ganze Klasse oder für die Vorbereitungsklasse Literatur: Irene Flemming/Jürgen Fritz: Wahrnehmungsspiele für Grundschulkinder Matthias-Grünewald-Verlag, Mainz 1997 (2. Auflage) Das ist mein Apfel (Konzentrationsspiel) Ort: in größeren Räumen, im Stuhlkreis Dauer: 5 – 10 Minuten Eignung: Kinder ab 5 Jahren. Fördert Konzentration und genaue Wahrnehmung. Kleinere Gruppen (etwa 10 Spieler) sind empfehlenswert. Spielbeschreibung: Alle Spieler nehmen im Stuhlkreis Platz. Sie sollen als Detektive ausgebildet werden. Eine wichtige Fähigkeit des Detektivs besteht darin, genau hinzusehen und sich alles zu merken. Dazu erhält jeder einen Apfel, den er sich sehr genau ansehen soll. Danach werden alle Äpfel wieder eingesammelt und beliebig wieder ausgeteilt. Jeder Spieler stellt sich jetzt die Frage: „Ist das mein Apfel?“. Man gibt die Äpfel im Uhrzeigersinn so lange weiter, bis jeder wieder seinen eigenen Apfel in Händen hält. Hinterher können die Äpfel abgewaschen und gegessen werden. 9. Lernfelder & Basiswortschatz zur Unterrichtspraxis i. d. Klassen 3 und 4 9.5 Lernfeld 3: Mensch, Tier und Pflanze (Ernährung) Jagdhunde (Suchspiel) Schmeckstäbchen (Kontaktspiel, Ratespiel) Ort: in größeren Räumen Dauer: ca. 10 Minuten Eignung: Kinder ab 8 Jahren. Geeignet zur Schärfung der sinnlichen Wahrnehmung. Für kleinere Gruppen bis ca. 10 Spieler. Ort: Klassenzimmer, Gruppenraum Dauer: nach der Vorbereitung ca. 10 Minuten Eignung: Kinder ab 5 Jahren; für kleinere und größere Gruppen bis zu Klassenstärke Spielbeschreibung: Die Spieler verwandeln sich in „Jagdhunde“ und orientieren sich nach dem Geruch. Den „Jagdhunden“ (etwa der Hälfte der Spieler) werden die Augen verbunden. Sie beriechen ein mit Parfüm getränktes Taschentuch und müssen nun das „Wild“ aufspüren. Das sind Mitspieler, die denselben Duft an sich haben. Damit es nicht zu schwierig wird, kann das „Wild“ einen Kreis bilden und muss auf der Stelle verharren. Danach werden die Rollen getauscht. Kraut und Rüben (Kontaktspiel, Ratespiel) Ort: Klassenzimmer, Gruppenraum, Kreis Dauer: nach der Vorbereitung ca. 10 Minuten Eignung: Kinder ab 6 Jahren; für kleinere und größere Gruppen bis zu Klassenstärke Spielbeschreibung: Zur Vorbereitung werden verschiedene Gemüsesorten (besonders geeignet: Karotten, Kohlrabi, Sellerie, Rettich, Steckrüben) geschnitten und getrennt in Schüsseln gegeben. Die Schüsseln werden auf einen Tisch in der Mitte des Kreises gestellt. Damit die Kinder eine Vorstellung davon haben, welches Gemüse in den Schüsseln ist, wird jeweils das Gemüse im „Urzustand“ daneben gelegt. Jeder Mitspieler erhält eine Untertasse und holt sich mit dem Teelöffel ein paar Würfelchen aus den verschiedenen Schüsseln. Zuerst wird gekostet und der Spielleiter sagt an, was wir kosten: Orange – das ist die Karotte. Hellgrün – das ist Kohlrabi usw. Jetzt geht es in Partnerarbeit weiter: Ein Kind schließt die Augen, das andere füttert ihn mit Gemüsestückchen. Der Erste soll schmecken, um welches Gemüse es sich handelt. Spielbeschreibung: Für diese „Schmeck-Aktion“ brauchen wir viele halbierte Schaschlikspieße oder viele kleine Plastiklöffelchen und 500g Quark, der mit Milch cremig gerührt wird. Den Quark verteilen wir anschließend auf mehrere Tassen oder kleine Schüsseln und schmecken ihn ganz unterschiedlich ab: mit Honig, mit Salz, mit Zwiebelpulver, mit Zitronensaft, mit weißem Pfeffer usw. Die Zutaten sollen den Quark möglichst nicht verfärben, weil sonst das Auge „mitschmeckt“. An dieser Vorbereitung kann man die Kinder beteiligen. Jetzt setzen sich alle in den Kreis um einen Tisch, auf dem die verschiedenen Quark-Sorten stehen. Die Spieler tun sich zu Paaren zusammen. Jeweils eines der Kinder nimmt ein Stäbchen oder Löffelchen, taucht es in eine der „Quarkspeisen“ und lässt den Partner kosten. Der „Koster“ muss die Zutat im Quark erraten. Das benutzte Stäbchen wird weggeworfen, die Löffelchen werden weggelegt und können später gespült werden. Dann tauschen die Partner die Rollen. Es wird so lange „geschmeckt“, bis jeder einmal jede Sorte probiert hat. 109 9. Lernfelder & Basiswortschatz zur Unterrichtspraxis i. d. Klassen 3 und 4 9.6 Lernfeld 4: Heimatliche Spuren suchen, entdecken, gestalten und verändern Vier Bereiche Der Ort , in dem wir leben* Die Entstehung unseres Ortes Die Geschichte unseres Ortes Besonderheiten und Berühmtheiten In unserem Ort leben Menschen vieler verschiedener Nationalitäten* Wie verschiedene Kulturen unseren Ort prägen* Unser Landkreis Die Kulturgeschichte des Kreises (Kelten, Römer...) Naherholungsgebiete Unsere Umwelt braucht Schutz Unsere Tierwelt braucht Hilfe * Zu diesem Bereich können/sollen Eltern als Experten eingeladen werden 9.6.1 Mögliche Tätigkeiten im Überblick 110 einen Ort erkunden/erforschen fotografieren interviewen dokumentieren eine Ausstellung gestalten Stadt-Rallye Stadt-Quiz Präsentation umgehen mit Landkarten Modelle bauen Sammeln aller Nationalitäten in der Schule/in der Innenstadt Geschäfte und Gaststätten erkunden Fotos/Interviews mit den Inhabern Stadtkarte mit Fähnchen (s.o.) Speisekarten lesen/vergleichen Rezepte erfragen Dokumentation Kochen wie bei .... Orte erkunden/Lerngänge Museumsbesuch (Römermuseum) fotografieren interviewen dokumentieren Ausstellung gestalten Präsentation umgehen mit Landkarten Modelle bauen sich (ver)kleiden wie die Kelten... kochen wie die Römer... Ausflüge/Lerngänge Bestandsaufnahme: Wie sieht der Wald/Spielplatz aus? Foto-Dokumentation Korksammel-Aktionen Innenstadt-Putzete Spielplatz-Putzete Kastanien sammeln als Winterfutter Die Geschichte des Heimatortes kennenlernen; Um die Entstehung des Ortes wissen; Historisch bzw. kulturell wichtige Ereignisse und Plätze kennen; Das Wissen älterer Mitbürger schätzen lernen; Besonderheiten des Ortes und berühmte Menschen aus dem Heimatort kennen; Einen Stadtplan lesen/ eine Wegbeschreibung geben können Verschied. Nationalitäten und kulturelle Verschiedenheit als Bereicherung erfahren und wertschätzen. Gegenseitigen Respekt empfinden/vertiefen. Fragestellungen für ein Interview erarbeiten/ kennen. Der Ort, in dem wir leben Viele Nationalitäten und Kulturen prägen unseren Ort Themen des Lernfeldes Zielsetzung Befragen älterer Mitbürger unseres Ortes: Einladen in den Unterricht oder Interviews vor Ort; Stadterkundung; Fotodokumentation historischer, kultureller oder allgemein wichtiger Plätze im Ort; Besuch des städtischen Museums/Heimatmuseums recherchieren/lesen/Referate über Besonderheiten oder Berühmtheiten des Ortes Stadt-Rallye und/oder Schatzsuche Sammeln aller Nationalitäten in der Schule/in der Innenstadt; Geschäfte und Gaststätten erkunden; Interviews mit/Fotos von den Inhabern/ Dokumentationen; Stadtkarte mit verschiedenen Flaggen Unterrichtsideen/ Tätigkeiten/Materialien Woher kommen Sie ? Seit wann sind Sie ....? Wann haben Sie .....? Wie lange sind sie schon.... ? Welche Gründe .... ? Wie gefällt es Ihnen ....? Welche Probleme ....? Fragestellungen/ Frageformen für ein Interview Wegbeschreibungen Präsentationen: Texte im Präteritum verfassen Welche wichtigen Persönlichkeiten lebten hier ? Welche berühmten Menschen wurden hier geboren ? 9.6 Wo befindet sich ....? Gehen Sie immer geradeaus bis zum/zur.... Biegen Sie .... links ein. Nehmen Sie die zweite Straße rechts .... . Das .... liegt auf der linken Seite. Präposition: seit wann ? Textproduktion unter Berücksichtigung der Grammatik Wann entstand ....? Seit wann gibt es ....? Redemittel/ syntaktische Mittel 9. Lernfelder & Basiswortschatz zur Unterrichtspraxis i. d. Klassen 3 und 4 Lernfeld 4: Heimatliche Spuren suchen, entdecken, gestalten und verändern 111 112 Die Kulturgeschichte des Landkreises kennenlernen; Erfahren, erkunden, wer in früheren Jahrhunderten in unserem Landkreis lebte (Kelten, Römer...). Naherholungsgebiete in der näheren Umgebung kennen lernen. Die Wichtigkeit solcher Plätze für das eigene Wohlbefinden erkennen. Mithelfen wollen, die Umwelt zu schonen und zu schützen. Kulturelle Spuren Naherholungsgebiete: Unsere Umwelt braucht Schutz Unsere Tierwelt braucht Hilfe Gemeinden und geografische Besonderheiten Eine Landkarte lesen können; Die umliegenden Gemeinden finden und benennen; Besonderheiten im Gelände erkennen. (Berge, Flüsse usw.). Parks/Waldspielplätze aufsuchen und eine Bestandsaufnahme machen: Sauberkeit, Gepflegtheit, intakte Spielgeräte, Mülleimer, Lärm usw. Foto-Dokumentation Spielplatz-Putzete Innenstadt-Putzete Kastanien sammeln als Winterfutter Orte erkunden Museumsbesuch Sich als Römer verkleiden oder Kelten usw. Kochen wie die Römer... Ausstellung gestalten Partner-Spiele mit der Landkarte Landkreis-Quiz Große Kreiskarte: Aus welchen Gemeinden stammen unsere Eltern und Großeltern ? Schülerinnen stecken Fähnchen Bauen eines Landkreis-Modells Unterrichtsideen/ Tätigkeiten/Materialien Interview-Fragen finden und formulieren Interviews mit städtischen Angestellten führen Mängelberichte verfassen Wer reinigt ... ? Wie oft wird ... gereinigt ? Briefe an den Gemeinderat Wer repariert ...? und/oder Bürgermeister Wie viel Euro wird pro Jahr für ... schreiben ausgegeben ? Wie viele Parkanlagen gibt es ...? Wie viele Spielplätze gibt es im Stadtgebiet ? Präsentationen: Texte im Präteritum verfassen Präposition: aus Mein Vater stammt aus ... Meine Großmutter stammt aus ... Mein Großvater kommt aus ... Vor ... Jahren lebten die Kelten hier. Himmelsrichtungen/ Präpositionen: Im Norden von ... Im Osten von... Im Südwesten von ... Textproduktion unter Berücksichtigung der Grammatik Die Gemeinde X liegt im Norden von ... Welche Gemeinden liegen im Westen von ...? Redemittel/ syntaktische Mittel 9.6 Unser Landkreis: Themen des Lernfeldes Zielsetzung 9. Lernfelder & Basiswortschatz zur Unterrichtspraxis i. d. Klassen 3 und 4 Lernfeld 4: Heimatliche Spuren suchen, entdecken, gestalten und verändern 9. Lernfelder & Basiswortschatz zur Unterrichtspraxis i. d. Klassen 3 und 4 9.6 Lernfeld 4: Heimatliche Spuren suchen, entdecken, gestalten und verändern 9.6.2 Wortschatz: Heimatliche Spuren suchen Der Ort, in dem wir leben der Ort die Stadtkarte der Stadtplan die Landkarte das Gebiet der Stadtteil die Siedlung die (Stadt)Grenze die Stadtmauer die Innenstadt die Sehenswürdigkeit der (Stadt)Rundgang die Altstadt der Gründer die Gründung der Grundstein der Bewohner/Einwohner der Dichter der Schriftsteller der Pfarrer die Persönlichkeit das Standbild die Statue das Gebäude das Amt, die Ämter der Osten der Westen der Norden der Süden das Luftbild liegen sich befinden erbauen bewohnen gründen örtlich ländlich städtisch östlich westlich nördlich südlich geschichtlich 113 9. Lernfelder & Basiswortschatz zur Unterrichtspraxis i. d. Klassen 3 und 4 9.6 Lernfeld 4: Heimatliche Spuren suchen, entdecken, gestalten und verändern Der Ort, in dem wir leben die Himmelsrichtung die Wegbeschreibung das Wappen die Ansicht das Interview die Geschichte die Gemeinde der Gemeinderat der Bürgermeister Unser Landkreis der Landkreis die Kreisstadt das Dorf, die Dörfer der Laubwald der Nadelwald der Mischwald die Bahnlinie der Fluss, die Flüsse die Schleuse die Römer (ab)stammen Naherholung, Umweltschutz, Tierschutz die Erholung sich erholen das Naherholungsgebiet sich entspannen die Umwelt reinigen der Umweltschutz reparieren der Tierschutz schonen der Lärmschutz pflegen die Parkanlage der Mängel, die Mängel der Mängelbericht 114 gepflegt 9. Lernfelder & Basiswortschatz zur Unterrichtspraxis i. d. Klassen 3 und 4 9.6 Lernfeld 4: Heimatliche Spuren suchen, entdecken, gestalten und verändern 9.6.3 Grammatik und Textproduktion Von Substantiven abgeleitete Adjektive: Stadt Land Ort Osten Westen Süden Norden Geschichte Stunde Tag Woche Monat Jahr - städtisch ländlich örtlich östlich westlich südlich nördlich geschichtlich stündlich täglich wöchentlich monatlich jährlich Präpositionen a) der Zeit: seit Seit wann gibt es die Markt-Apotheke ? Die Marktapotheke gibt es seit 1905. Die Markt-Apotheke gibt es seit 92 Jahren. b) der Zeit: vor Vor 1000 Jahren lebten hier die ..... Vor 100 Jahren baute man ... c) des Ortes: aus Mein Vater stammt aus Heilbronn. Meine Großmutter stammt aus Stuttgart Mein Großvater stammt aus Polen. des Ortes: Himmelsrichtungen: im .... von Im Norden von Ludwigsburg liegt Freiberg. Kornwestheim liegt im Süden von Ludwigsburg. Welche Stadt liegt im Westen von Ludwigsburg? Briefe schreiben Adresse Absender Datum, Anrede, Text, Unterschrift 115 9. Lernfelder & Basiswortschatz zur Unterrichtspraxis i. d. Klassen 3 und 4 9.7 Lernfeld 5: Raum und Zeit erleben und gestalten Vier Bereiche Raum: Unsere Nachbarn in Europa* Raum: Unser Sonnensystem (die acht Planeten) Mondphasen Sternzeichen Zeit/Geschichte: Zeitliche Gliederungen: Uhrzeiten, Jahreszeiten, Kalender (Stunden, Tag, Woche, Monat, Jahr) Die Entwicklung des Menschen (Urmenschen) Musik: Zeitliche Gliederungen: Verschiedene Rhythmen einfache Taktarten Tempi Notenwerte * Zu diesem Bereich können/sollen Eltern als Experten eingeladen werden 9.7.1 Mögliche Tätigkeiten im Überblick erkunden, erforschen fotografieren interviewen dokumentieren präsentieren umgehen mit Landkarten Modelle bauen Sonnenuhr bauen Zeitleisten erstellen exzerpieren erkunden fotografieren interviewen dokumentieren Präsentation Besuch relevanter Örtlichkeiten (z.B.: Urmenschmuseum, Steinbruch) 116 exzerpieren zeichnen Bauen eines Modells präsentieren Besuch eines Planetariums Körperklänge erfahren/nutzen Rhythmen erfahren/erfinden mit und ohne Instrumente einen Rap erfinden (Text und Rhythmus in Übereinstimmung bringen) erste Versuche am Keyboard (spielen/komponieren) Notation der Komposition Vorspiel/Präsentation Zielsetzung Kennenlernen der angrenzenden Länder: - Ländernamen - Sprachen - einige ausgewählte kulturelle Besonderheiten - Musik/Lieder: Lieder in anderen Sprachen kennen und singen lernen kennen lernen der acht großen Planeten unseres Sonnensystems; erkennen, dass die Erde sich um die Sonne und der Mond sich um die Erde dreht. verstehen, weshalb der Mond verschiedene Erscheinungsformen hat; verstehen, wie ein Mondmonat (29,5 Tage) entsteht Themen des Lernfeldes Unsere Nachbarn in Europa Unser Sonnensystem Die Mondphasen Lesen: Sachbuch: Die Nacht, der Mond und die Sterne (Ravensburger) Präposition: aus (der) Präposition: nach Präposition: in (die) Präposition: mit (Dativ) Wir fahren nach Italien. Wir fahren in die Türkei. Der Mond nimmt ab. Der Mond nimmt zu. Die Erde dreht sich um ... Der Mond dreht sich um ... Bezeichnung des Mondes in seinen verschiedenen Erscheinungsformen Namen der Planeten Reflexivpronomen reflexive Verben Präposition: um Ländernamen Adjektive: italienisch ... Ahmet kommt aus der Türkei. Tim kommt aus der Schweiz. Chiara kommt aus Italien. ... Maria fährt mit dem Bus nach Italien. Christos fliegt mit dem Flugzeug nach Griechenland. Textproduktion unter Berücksichtigung der Grammatik Redemittel/ syntaktische Mittel 9.7 Experiment mit Taschenlampe und Tennisball Bauen: Modell unseres Sonnensystems →Musik: Die Reise der Sonne Eigene Sternzeichen erkunden, Bilder sammeln, Daten zuordnen (Kalender) Unsere Schüler berichten aus ihren Heimatländern Eltern erzählen lassen Fotoausstellung: Land und Leute Fäden und Fähnchen in der Europakarte Musik/Lieder aus den jeweiligen Ländern hören und singen gemeinsames Kochen/Backen (Pizza, Börek u.a.) ♣Spiele:Länder-Memory, Stadt, Land, Fluss Unterrichtsideen/ Tätigkeiten/Materialien 9. Lernfelder & Basiswortschatz zur Unterrichtspraxis i. d. Klassen 3 und 4 Lernfeld 5: Raum und Zeit erleben und gestalten 117 118 Aufbau einer Uhr Den Aufbau des Ziffernblatts verstehen und die Teile der Uhr benennen können Den Aufbau der Uhr verstehen und die Uhr ablesen können; Uhrzeiten verschieden sprechen und schreiben Uhrzeiten → BP Mathematik Die sechs Tagesabschnitte kennen und benennen; erkennen, dass nicht die Sonne, sondern die Erde sich bewegt; erkennen, dass bestimmte Tätigkeiten bestimmte bzw. verschiedene Tageszeiten erfordern Zielsetzung Bauen einer Sonnenuhr Beobachtung des Sonnenlaufs und Zuordnung von Uhrzeiten Zeichnen eines Modells → Musik: Lied: Die Uhr schlägt 12 Schreiben eines persönlichen Tagesablaufs Deutsch: Aufsatz Unterrichtsideen/ Tätigkeiten/Materialien Wie spät ist es ? Wie viel Uhr ist es ? Es ist halb ... Es ist viertel .... Es ist drei viertel ... Es ist 10 Minuten vor ... Es ist 10 Minuten nach ... Es ist 9.(Uhr) 25 Uhr Aber: Ich putze mir die Zähne. Morgens wasche ich mich. Morgens kämme ich mich. Vormittags .... Redemittel/ syntaktische Mittel Präposition: vor Präposition: nach Sachfeld: Zeit Wortfeld „Uhr“ Zusammengesetzte Namenwörter Zeitangaben: heute, morgen, übermorgen, gestern ... Namen der Tageszeiten Präpositionen der Zeit: am Morgen morgens am Abend - abends Aber: in der Nacht - nachts um Mitternacht Textproduktion unter Berücksichtigung der Grammatik Reflexivpronomen reflexive Verben 9.7 Tageszeiten Themen des Lernfeldes 9. Lernfelder & Basiswortschatz zur Unterrichtspraxis i. d. Klassen 3 und 4 Lernfeld 5: Raum und Zeit erleben und gestalten Verschiedene Rhythmen erkennen und nachspielen; den Takt halten können; erkennen und verstehen, dass Musikstücke/Lieder einer gewissen Regelhaftigkeit unterliegen; verschiedene Taktarten kennenlernen; Notenwerte als Maßeinheiten der Musik verstehen; kleine Kompositionen in GA erstellen/erfinden; Tempi und Tempowechsel erkennen und nachvollziehen Zeit in der Musik Eva-Maria Schmidt/Bärbel Heumann-Kranz: Sterne und Planeten Buch Verlag Kempen Die Nacht, der Mond und die Sterne Reihe: Die Welt entdecken Ravensburger Buchverlag, Otto Maier GmbH Experimentieren und Spielen mit verschiedenen Trommeln Trommeln bauen (Tontopf) Rhythmen vor-/nachspielen Namen/Texte rhythmisieren Rap erfinden (in Gruppen) Musikalische „Rollenspiele“ Vier Gruppen spielen die vier Notenwerte Kleine Musikstücke einüben Klangillustrationen zu Texten (Gedichte u.a.) in Gruppen komponieren Musik hören, kommentieren Musik (nach)spielen Vivaldi: Die vier Jahreszeiten Erstellen einer Zeitleiste Bilderausstellung Referate über bestimmte Zeitabschnitte und Menschen halten Besuch im Urmenschmuseum Fossiliensuche in einem Steinbruch Unterrichtsideen/ Tätigkeiten/Materialien ... ist lauter als ... ... ist leiser als ... ... ist schneller als ... ... ist langsamer als ... Vor 15 Millionen Jahren lebte der .... Vor 1 Million Jahren entwickelte sich der .... Redemittel/ syntaktische Mittel Sachfeld: Rhythmus Steigerung von Adjektiven (Vergleichsformen) Präposition: vor Textproduktion unter Berücksichtigung der Grammatik Präsentationen schreiben: Texte im Präteritum verfassen 9.7 Literatur: Die Entwicklung des Menschen vom Hominiden zum Homo sapiens nachvollziehen und verstehen Zielsetzung Zeitgeschichte: Die Entwicklung des Menschen Themen des Lernfeldes 9. Lernfelder & Basiswortschatz zur Unterrichtspraxis i. d. Klassen 3 und 4 Lernfeld 5: Raum und Zeit erleben und gestalten 119 9. Lernfelder & Basiswortschatz zur Unterrichtspraxis i. d. Klassen 3 und 4 9.7 Lernfeld 5: Raum und Zeit erleben und gestalten 9.7.2 Wortschatz: Raum und Zeit Unsere Nachbarn in Europa der Nachbar das Nachbarland die Nachbarländer die Grenze die Flagge der Staat die Regierung die Nationalität der Pass der (Personal)Ausweis Italien Griechenland Österreich Frankreich Belgien England Schottland Irland Serbien Kroatien Albanien Spanien Portugal Holland Polen Tschechien die Türkei die Schweiz die Niederlande 120 reisen verreisen abreisen (an)grenzen vorlegen italienisch griechisch österreichisch französisch belgisch englisch schottisch irisch serbisch kroatisch albanisch spanisch portugiesisch holländisch polnisch tschechisch türkisch schweizerisch niederländisch 9. Lernfelder & Basiswortschatz zur Unterrichtspraxis i. d. Klassen 3 und 4 9.7 Lernfeld 5: Raum und Zeit erleben und gestalten Unsere Nachbarn in Europa der Italiener die Italienerin der Grieche die Griechin der Deutsche die Deutsche der Türke die Türkin der Engländer die Engländerin der Belgier die Belgierin der Franzose die Französin usw. Unser Sonnensystem das Sonnensystem der Mars die Venus der Merkur der Saturn der Neptun der Uranus die Mondphase der Halbmond der Vollmond der Neumond die Mondsichel der zunehmende Mond der abnehmende Mond entstehen/ist entstanden sich drehen (um) kreisen (um) umkreisen sich bewegen scheinen bescheinen abnehmen zunehmen abnehmend (Partizip) zunehmend (Partizip) 121 9. Lernfelder & Basiswortschatz zur Unterrichtspraxis i. d. Klassen 3 und 4 9.7 Lernfeld 5: Raum und Zeit erleben und gestalten Zeit, Tageszeiten, Uhrzeiten die Tageszeit der Morgen der Vormittag der Mittag der Nachmittag der Abend die Nacht die Mitternacht die Dämmerung das Abendrot das Morgenrot die Uhrzeit der Wecker die Armbanduhr die Wanduhr die Kuckucksuhr die Sonnenuhr die Standuhr die Stoppuhr die Taschenuhr die Sanduhr das Zifferblatt die Minute die Sekunde der Minutenzeiger der Sekundenzeiger der Stundenzeiger 122 sich ankleiden sich hinlegen sich schlafen legen sich ausruhen sich duschen sich waschen sich kämmen dämmern ticken vergehen stehen bleiben rasseln aufziehen klingeln läuten schlagen morgens (Adverb) vormittags (Adverb) mittags (Adverb) nachmittags (Adverb) abends (Adverb) nachts (Adverb) heute (Adverb) morgen (Adverb) übermorgen (Adverb) gestern (Adverb) vorgestern (Adverb) viertel acht (Adverbial) halb acht (Adverbial) drei viertel acht (Adverbial) 9. Lernfelder & Basiswortschatz zur Unterrichtspraxis i. d. Klassen 3 und 4 9.7 Zeit in der Musik der Rhythmus der Takt der Taktstrich der Notenschlüssel die Ganze die Halbe die Viertel die Achtel die Pause die Punktierung das Tempo das Instrument das Klangholz die Djembe die Bongos das Tamburin der Triangel Die Entwicklung des Menschen die Entwicklung die Entstehung der Urmensch die Eiszeit die Steinzeit der Fund die Ausgrabung die Fossilie Lernfeld 5: Raum und Zeit erleben und gestalten piano Adverb) forte (Adverb) crescendo (Adverb) decrescendo (Adverb) sich entwickeln entstehen (aus)graben sich verändern sich aufrichten abstammen aufrecht behaart 123 9. Lernfelder & Basiswortschatz zur Unterrichtspraxis i. d. Klassen 3 und 4 9.7 Lernfeld 5: Raum und Zeit erleben und gestalten 9.7.3 Grammatik und Textproduktion von Substantiven abgeleitete Adjektive Griechenland Italien Frankreich Österreich (die) Schweiz England (die) Türkei - griechisch italienisch französisch österreichisch schweizerisch englisch türkisch von Substantiven abgeleitete Substantive Griechenland Italien Frankreich (die) Türkei - der Grieche der Italiener der Franzose der Türke vor: Es ist Viertel vor acht. Es ist 15 Minuten vor acht. Es ist fünf Minuten vor zwölf. mit: Wir fahren mit dem Auto nach Spanien. Wir fliegen mit dem Flugzeug in die Türkei. Wir fahren mit dem Schiff in die USA. Nationalitäten: männliche und weibliche Formen um (örtlich): Die Erde dreht sich um die Sonne. Der Mond dreht sich um die Erde. Die Venus dreht sich um die Sonne. Der Mars dreht sich um die Sonne. Viele Monde drehen sich um den Jupiter. der Grieche der Italiener der Franzose der Türke - die Griechin die Italienerin die Französin die Türkin um (zeitlich): Um 6 Uhr steht er auf. Um Mitternacht geht sie schlafen. Dracula erwacht um Mitternacht. Aber: der Deutsche - die Deutsche Präpositionen aus: Pedro kommt aus Spanien. Martin kommt aus Österreich. Lisa kommt aus Deutschland. Aber: Ahmet kommt aus der Türkei. Tim kommt aus der Schweiz. Sinan kommt aus dem Iran. Negar kommt aus dem Irak. nach (zeitlich): Es ist zehn Minuten nach elf. Es ist zwanzig Minuten nach Mitternacht. nach (örtlich): Wir fahren nach Italien. Wir fahren nach Frankreich. 124 Aber: Wir fahren in die Türkei. Wir fahren in die Schweiz. Wir fliegen in den Irak. Wir reisen in den Iran. am: Früh am Morgen geht Peter zur Arbeit. Am Abend sehe ich fern. Am Mittag bin ich sehr hungrig. Am Vormittag sind alle Kinder in der Schule. Aber: In der Nacht .... Reflexive Verben und Reflexivpronomen Die Erde dreht sich um die Sonne. Der Mond dreht sich um die Erde. Morgens wasche ich mich. Um Mitternacht legte sie sich schlafen. Vergleichsformen/Steigerung von Adjektiven Die Trommeln spielen lauter als die Klanghölzer. Die Jungen singen leiser als die Mädchen. Die Trompete spielt am lautesten. Teil B ist langsamer als Teil A. 9. Lernfelder & Basiswortschatz zur Unterrichtspraxis i. d. Klassen 3 und 4 9.8 Lernfeld 6: Natur macht neugierig: Forschen, experimentieren, dokumentieren, gestalten Zwei Bereiche Wasser Lebensgrundlage und Versorgung Wetterphänomene Brandgefahren Feuer, brennen und löschen Verhütung Die Feuerwehr Wärme und Temperatur 9.8.1 Mögliche Tätigkeiten im Überblick Vorgänge beschreiben und Vorgehensweisen begründen Warum schneit es? Wie entsteht eine Wolke? Versuche mit Wasser beschreiben beobachten vergleichen dokumentieren beschreiben Plakate erstellen zeichnen malen Eine Feuerwache besuchen Die Aufgabe (der Wahlspruch) der Feuerwehr: Retten, löschen, bergen und schützen 125 126 Vorgänge beschreiben und Vorgehensweisen begründen Wetterphänomene aus naturwissenschaftlicher Sicht erklären Wasser Lebensgrundlage und Versorgung Wetterphänomene Lied: Feuer Text: James Krüss Melodie: Frank Stieper Meditation: Gewitter Text: Marion Deister aus: Streichelwiese CD/ Heft Kontakte Musikverlag Über Wetterphänomene Hörst du wie die Flammen flüstern, knicken, knacken, krachen, knistern……? Lied: Bin ganz Ohr zuerst, dann, danach, zuletzt aus: Dorothee Kreusch-Jacob, Lieder aus der Stille Patmos Verlag, 1995 Lieder und Texte zum Nachspielen und Mitmachen Wenn man Wasser erhitzt, dann verdunstet es. Wenn Wasser kälter als Null Grad ist, dann gefriert es. Versuche zum Wasser Warum schneit es? Gefrierpunkt, Siedepunkt (Thermometer) Wie entsteht eine Wolke? Informationen aus Medien entnehmen Versuche zu Wasser Lieder und Texte als syntaktisches Mittel Satzanfänge Wenn/dann-Sätze Fragen formulieren mit „warum“ und „wie“ Erstens, zweitens, drittens: 1., 2., 3. Ordinalzahlen Versuche zu den Aggregatzuständen von Wasser: gasförmig oder flüssig werden, gefrieren. Das Wasser konnte nicht kochen, Wasser als Lösungsmittel, als Quellmittel weil die Flamme zu schwach war. ... brauchen…, weil … konnte nicht, weil… Versuche planen und durchführen Textproduktion unter Berücksichtigung der Grammatik Für das Experiment brauchen wir Weil-Sätze mit Feuer, weil wir das Wasser erhitzen Modalverben wollen. Unterrichtsideen/Material/Tätigkeiten Redemittel/ syntaktische Mittel 9.8 Verben zu Gewitter, Feuer und Wasser Zielsetzung Thema des Lernfeldes 9. Lernfelder & Basiswortschatz zur Unterrichtspraxis i. d. Klassen 3 und 4 Lernfeld 6: Natur macht neugierig: Forschen, experimentieren, dokumentieren, gestalten 9. Lernfelder & Basiswortschatz zur Unterrichtspraxis i. d. Klassen 3 und 4 9.8 Lernfeld 6: Natur macht neugierig: Forschen, experimentieren, dokumentieren, gestalten Für das Experiment brauchen wir Feuer, weil wir das Wasser erhitzen wollen. Das Wasser konnte nicht kochen, weil die Flamme zu klein war. ... brauchen…, weil … konnte nicht, weil… Fragewörter Warum schneit es? Wie entsteht eine Wolke? Einen Notruf aufgeben können Wenn-Sätze Wenn man Wasser erhitzt, dann verdunstet es. Wenn Wasser kälter als null Grad ist, dann gefriert es. Darstellendes Spiel: einen Notruf absetzen Die Aufgabe (der Wahlspruch) der Feuerwehr: Retten, löschen, bergen und schützen Wer ruft an? Was ist passiert? Wo ist es passiert? Ein Interview vorbereiten Eine Feuerwache besuchen Woraus besteht ein Löschzug? Wie beugt man Bränden vor? Die Kerze brennt. Das Papier verbrennt. Die Flamme erlischt. Versuche zum Feuer Weil-Sätze mit Modalverben Brandgefahren Feuer, brennen und löschen Verhütung Die Feuerwehr Wärme und Temperatur Thema des Lernfeldes Zielsetzung Unterrichtsideen/Material/Tätigkeiten Redemittel/syntaktische Mittel Textproduktion unter Berücksichtigung der Grammatik Fragestellungen/ Frageformen für ein Interview 9.8.2 Grammatik und Textproduktion Ordinalzahlen Erstens, zweitens, drittens: 1., 2., 3. Satzanfänge Zuerst... Zunächst... Erst... Danach... Später... Dann... Anschließend... Fragestellungen Interview Daraufhin... Darüber hinaus... Deshalb... Zum Schluss... Letztendlich... Schließlich... und Frageformen für ein Woraus besteht ein Löschzug? Wie beugt man Bränden vor? Zusammengesetzte Namenwörter Substantiv + Substantiv (der Artikel richtet sich nach dem hinteren Substantiv) der Müll + die Deponie → die Mülldeponie 127 9. Lernfelder & Basiswortschatz zur Unterrichtspraxis i. d. Klassen 3 und 4 9.8 Lernfeld 6: Natur macht neugierig: Forschen, experimentieren, dokumentieren, gestalten 9.8.3 Wortschatz: Natur macht neugierig : Forschen, experimentieren, dokumentieren, gestalten Natur- und Wetterphänomene der Wind der Regen der Donner der Blitz der Brand der Rauch die Wärme der Sturm die Flamme die Kerze die Luft der Rauch der Wasserkreislauf der Hagel der Schnee die Schneeflocke der Nebel die Naturphänomene die Sonne Wetterphänomene der Regenbogen der Küstennebel der Landwind der Seewind die Gipfelstürme der Tornado die Wasserhose die Sandhose die Wirbelstürme der Orkan der Taifun der Schneesturm die Lawine der Monsun 128 winden regnen donnern blitzen brennen rauchen wärmen stürmen knistern erlöschen prasseln verdunsten gefrieren hageln kondensieren tropfen scheinen strahlen wärmen reflektieren wärmen rasen schneien kalt nass schwach stark trocken warm bewölkt neblig sonnig windig flüssig gasförmig tropfenförmig sonnig bedeckt elektrisch staubig 9. Lernfelder & Basiswortschatz zur Unterrichtspraxis i. d. Klassen 3 und 4 9.8 Lernfeld 6: Natur macht neugierig: Forschen, experimentieren, dokumentieren, gestalten der Blitz der Donner das Tiefdruckgebiet die Kaltfront die Warmfront die Sturmflut das Eis der Frost Ergebnissicherung: Versuche zum Thema Wetter, Temperatur, Feuer und Wasser die Notizen verdunsten kalt - kälter - am kältesten die Tabelle gefrieren warm - wärmer - am wärmsten das Tafelbild kondensieren heiß - heißer - am heißesten das Plakat messen das Barometer verbrennen das Thermometer das Satellitenbild die Windfahne Brandgefahren: Feuer, brennen und löschen Verhütung und Feuerwehr der Löschzug strahlen der Einsatzwagen warnen der Rettungswagen retten das Tanklöschfahrzeug löschen der Rüstwagen bergen das Martinshorn wärmen das Blaulicht schützen die Pumpe pumpen die Drehleiter atmen die Atemschutzmaske das Stahlrohr der Schlauch das Handlöschgerät die Motorsäge das Handfunkgerät die Warnflagge das Warndreieck die Hitzeschutzkleidung die Chemieschutzkleidung die Strahlenschutzkleidung die Stiefel 129 9. Lernfelder & Basiswortschatz zur Unterrichtspraxis i. d. Klassen 3 und 4 das Atemschutzgerät der Feuerwehrhelm der Feuermelder die Notrufsäule 9.9 Lernfeld 7: Erfindungen und Kunstwerke Fünf Bereiche Biographien von Erfindern Bedeutung von Erfindern für Kinder heute Erfindungen und deren Bedeutung Kinder als Erfinder Mit Material bauen und gestalten Sachgemäße Benutzung von technischen Geräten und Werkzeugen * Technische Zusammenhänge verstehen *Zu diesen Bereichen sollen/können Eltern als Experten eingeladen werden 9.9.1 Mögliche Tätigkeiten im Überblick lesen nachschlagen Informationen beschaffen Umgang mit versch. Medien beschreiben dokumentieren präsentieren planen skizzieren montieren bauen kleben fixieren sägen schneiden präsentieren beobachten lesen verstehen erklären schreiben 130 ausprobieren / testen experimentieren musizieren hämmern / nageln sägen kleben / verleimen schrauben säubern Arbeitsplatz vorbereiten Dosentelefon herstellen Geschichte des Telefons Bildbetrachtung von Buchkunst vor J. Gutenberg Biographie von J. Gutenberg Nutzung der Freinet-Druckerei o.ä. Beschreibung und Besprechung Besuch des Daimler-BenzMuseums Beschreibung einzelner Fahrzeuge Skizzieren von Fahrzeugen Entwicklung des Automobils kennen lernen Bedeutung des Automobils (für die Kinder) Informationen beschaffen aus Lexika, Bücherei, Internet s.o. Wenn es kein Auto gäbe…, würde… …könnten wir… …müssten wir... An dem Auto sind… Auf der Rückbank… An der Türe… In dem Kofferraum sind… In den Kofferraum hat man…hinein gelegt. C. Benz erfand… C. Benz überlegte… Früher benutzte man… Man konnte damals… …gab es… …wurde… Man fuhr…. Unterrichtsideen / Tätigkeiten Redemittel/syntaktische Mittel Biographie von Carl Benz und Gottlieb Daimler kennen lernen, dokumentieren, präsentieren Zielsetzung s.o. Konjunktiv Präpositionen mit Dativ und Akkusativ Infinite Konstruktion (Man…) Textproduktion unter Berücksichtigung der Grammatik Vergangenheitsformen 9.9 Alternativen: Transfer Erfindung des Telefons (Bell) Erfindung des Buchdrucks (Johannes Gutenberg) Musikentwicklung (z.B. Mozart) Biographien von Erfindern und Erfinderinnen, Künstlern und Künstlerinnen, Komponisten und Komponistinnen und deren Bedeutung Erfindungen und deren Bedeutung Thema des Lernfeldes 9. Lernfelder & Basiswortschatz zur Unterrichtspraxis i. d. Klassen 3 und 4 Lernfeld 7: Erfindungen und Kunstwerke 131 Zielsetzung 132 Technische Zusammenhänge Technische Zusammenhänge verstehen und erklären Erfindungen in der Kinderliteratur entdecken Technische Geräte und Werkzeuge sachgerecht benutzen können Zuerst habe ich… Danach habe ich… Anschließend… Deswegen… Weil… Meine Maschine soll…/…kann…/… muss…/…darf… Wie kann ich / man das Rad befestigen, damit es sich dreht? Wie kann ich…, so dass… Redemittel/ syntaktische Mittel Warum fährt das Fahrrad vorwärts? Wie funktioniert Buchdruck/ Stempeldruck? Ausschnitte aus Kinderbüchern bzw. Filmen; Schüler beschreiben die Erfindungen und bauen bzw. zeichnen nach. Bildbetrachtungen zu Tinguely und Niki de Saint-Phalle Verbindung mit Vergangenheit Wie könnte es Pippi gebaut haben? Vielleicht hat sie… genommen. Vielleicht hat sie… gefunden. Auf die Stempel wird Farbe aufgetragen. Passivsätze Der Druckstock wird in die Druckerpresse gelegt. Die Druckwalze wird über den Druckstock gerollt. Konjunktiv Zusammengesetzte Namenwörter Satzanfänge Bauanleitung erklären und aufschreiben Konjunktion Textproduktion unter Berücksichtigung der Grammatik Modalverben + Infinitiv Wie könntest du das bauen? Ich könnte… nehmen. Ich könnte… zusammenkleben. Ich könnte… benutzen. Pippi Langstrumpf kann… Namen für die eigene Erfindung Meine Maschine kann grüne Äpfel in rote finden Äpfel umwandeln. „Apfelumwandelmaschine“ Bauen und beschreiben (Vorgangsbeschreibung) Fragen und Vermutungen über den Bauvorgang anstellen Maschine/ Objekt planen und skizzieren Unterrichtsideen / Tätigkeiten 9.9 Kinder als Erfinder Eigene Maschine / eigenes Objekt erfinden, entwerfen und präsentieren Thema des Lernfeldes 9. Lernfelder & Basiswortschatz zur Unterrichtspraxis i. d. Klassen 3 und 4 Lernfeld 7: Erfindungen und Kunstwerke 9. Lernfelder & Basiswortschatz zur Unterrichtspraxis i. d. Klassen 3 und 4 9.9 Lernfeld 7: Erfindungen und Kunstwerke 9.8.2 Grammatik und Textproduktion Auf dem Auto… Auf der Rückbank… In dem Kofferraum… Neben dem Fahrer gab es… Zeitform: Präteritum a) regelmäßige Verben: überlegen bauen können tüfteln rätseln fragen stecken b) überlegte baute konnte tüftelte rätselte fragte steckte Akkusativ (Richtungsbezeichnung: Wohin?) der das die dachte hatte erfand hielt fuhr hing flog hob gab half ging kam gelang ließ geschah maß gewann mochte glitt schnitt grub tat griff wurde Konjunktiv Wenn es kein Auto gäbe, könnte man nicht… Wenn es kein Telefon gäbe, müsste man… Wenn es kein Fahrrad gäbe, würde man… Wenn es keine Computer gäbe, hätte man auch keine… Modalverben: soll / muss / darf + Infinitiv Meine Maschine soll fahren können. Meine Maschine soll Äpfel in Schokolade umwandeln. Meine Maschine muss laut sein. Meine Maschine darf nicht kaputt gehen! Finale Konjunktion Präpositionen: auf, unter, in, neben, zwischen, vor, über Voraussetzung: Beherrschung der Artikel! Dativ (Lagebezeichnung: Wo?) der das die dem dem der einen ein eine In den Kofferraum konnte man… hineinlegen. Die Farbe wird über die Stempel gewalzt. In den Tank füllte man… Sonderfall: Richtungsbezeichnung „zu“ wird mit dem Dativ gebildet! Ich fahre zum Bahnhof. unregelmäßige Verben: denken haben erfinden halten fahren hängen fliegen heben geben helfen gehen kommen gelingen lassen geschehen messen gewinnen mögen gleiten schneiden graben tun greifen werden den das die einem einem einer …, damit …, dass Wie kann ich es so festkleben, damit es nicht herunterfällt? Fass es so an, dass du es nicht kaputt machst. („dass“ kommt meistens mit „so…dass“ oder „Ich möchte dass…“. „damit“ kann man ersetzen durch „so…dass“) 133 9. Lernfelder & Basiswortschatz zur Unterrichtspraxis i. d. Klassen 3 und 4 9.9 Lernfeld 7: Erfindungen und Kunstwerke Satzanfänge Zuerst... Zunächst... Erst... Danach... Später... Dann... Anschließend... Daraufhin... Darüber hinaus... Deshalb... Zum Schluss... Letztendlich... Schließlich... Zusammengesetzte Namenwörter a) Substantiv + Substantiv (der Artikel richtet sich nach dem hinteren Substantiv) der Apfel + die Maschine → die Apfelmaschine b) Verb + Substantiv Umwandeln + die Maschine → die Umwandelmaschine Passivsätze wird + Partizip Perfekt Bsiepiel: Auf die Stempel wird Farbe aufgetragen. wird wird 134 + + gerollt gelegt 9. Lernfelder & Basiswortschatz zur Unterrichtspraxis i. d. Klassen 3 und 4 9.9 Lernfeld 7: Erfindungen und Kunstwerke 9.9.3 Wortschatz: Erfinder, Erfindungen, ... Erfinder/Erfindungen und deren Bedeutung für die Kinder heute das Auto ausprobieren die Bedeutung beobachten der Buchdruck entdecken der Entdecker entwerfen der Erfinder erfinden das Experiment experimentieren das Fahrzeug nachdenken der Fortschritt rätseln der Komponist skizzieren die Kutsche testen die Maschine zeichnen der Motor der Tüftler Bauen und Gestalten die Feile der Hammer das Holz der Leim das Metall der Nagel die Säge der Schalter das Schleifpapier die Schraube der Schraubendreher / -zieher die Schraubzwinge bauen fixieren hämmern hauen kleben leimen montieren nageln planen pressen sägen säubern schleifen schneiden schrauben bedeutend besser einfach erstaunlich fortschrittlich kompliziert langsam neu schneller wichtig fein fest genau glatt grob kräftig rau scharf schwer spitz 135 9. Lernfelder & Basiswortschatz zur Unterrichtspraxis i. d. Klassen 3 und 4 9.10 Lernfeld 8: Energie, Materialien, Verkehrswege: Vergleichen und bewusst nutzen Vier Bereiche 9.10.1 136 Das Fahrrad als Fortbewegungsmittel als technisches Objekt sachgemäße Reparatur Mobilität Verkehrsmittel und Verkehrswege Energieformen Strom Wärme Licht Bewegung Abfallvermeidung Umweltgerechtes Verhalten Mögliche Tätigkeiten im Überblick Praktische Übungen mit dem Fahrrad Eine Verkehrsschule besuchen Den Fahrradführerschein machen Bestandteile des Fahrrads und dessen Aufgaben benennen Einen Fahrradschlauch flicken Planung einer Radtour Eine Radfahrkarte lesen Verkehrsmittel in unserem Ort: Lerngang interviewen dokumentieren Versuche Möglichkeiten des Energiesparens Informationen sammeln Eine Müllverwertungsanlage besuchen Mit Müll basteln Kompost einrichten Mülltrennung Schulhofputzaktion Das Fahrrad als technisches Objekt Zuerst fülle ich eine Schüssel mit Wasser. Vorgangsbeschreibung Dann halte ich den Schlauch in das Satzanfänge Wasser… Einfache Reparaturen am Fahrrad selbst tätigen. Einen Fahrradschlauch flicken. Fahrrad auf Fahrtüchtigkeit überprüfen. Sachgemäße Reparaturen ausführen Verben im Präsens: Untrennbare Verben Ich verfahre mich mit dem Fahrrad. Ich umfahre das Hindernis. 9.10 Wortfeld Fahrrad und Tätigkeiten mit dem Fahrrad benennen Verben im Präsens: trennbare Verben Ich halte mit dem Fahrrad an. Ich fahre mit dem Fahrrad los. Die Bestandteile des Fahrrads Ich trete in das Pedal. und dessen Aufgaben benennen. Ich sitze auf dem Sattel. Ich lenke mit dem Lenker. Ich klingle mit der Klingel. Verben mit Präfixen: an-, um-, auf- und ab- als Bedeutungsträger an- : anfahren um- : umfahren auf- : auffahren, aufsetzen ab- : absetzen Die Bestandteile des Fahrrads Vorgangsbeschreibung Textproduktion unter Berücksichtigung der Grammatik Sie setzt den Helm auf. Sie setzt den Helm ab. Redemittel/ syntaktische Mittel Praktische Übungen mit dem Fahrrad (anfahren, bremsen, Kurven und Schleifen fahren). Eine Verkehrsschule besuchen. Den Fahrradführerschein machen. Unterrichtsideen/Material/ Tätigkeiten Tätigkeiten mit dem Fahrrad benennen Thema des Lernfeldes Zielsetzung 9. Lernfelder & Basiswortschatz zur Unterrichtspraxis i. d. Klassen 3 und 4 Lernfeld 8: Energie, Materialien, Verkehrswege: Vergleichen und bewusst nutzen 137 138 Energieformen benennen Möglichkeiten der Müllvermeidung und Müllentsorgung kennen lernen Energieformen Strom, Wärme, Licht und Bewegung Abfallvermeidung Umweltgerechtes Verhalten Eine Müllverwertungsanlage besuchen; Mit Müll basteln; Einen Kompost einrichten; Mülltrennung; Mithelfen wollen, die Umwelt zu schonen und zu schützen; Schulhofputzaktion Informationen aus dem Internet, Büchern, vor Ort und von Experten Adjektive und ihre Vergleichsformen Der Zug ist schneller als das Motorrad. Der Zug ist langsamer als ein Flugzeug. Wo kommt der Müll hin? Wie wird der Müll sortiert? Wer sortiert den Müll? Was passiert mit dem Glas? Fragestellungen/ Frageformen für ein Interview Die Bananenschale kommt in den Akkusativ Biomüll. Das Senfglas kommt in den Glascontainer. Steigerung von Adjektiven Komparativ und Superlativ schnell - schneller - am schnellsten lang - länger - am längsten laut - lauter - am lautesten Redemittel/ syntaktische Mittel 9.10 Mobilität Verkehrswege und Verkehrsmittel benennen Unterrichtsideen/Material/ Tätigkeiten Textproduktion unter Berücksichtigung der Grammatik Einen Stadtplan Eine Radtour planen. Zuerst fahren wir geradeaus. Dann biegen Vorgangsbeschreibung lesen, Eine Radfahrkarte lesen. wir rechts ab und fahren über die Brücke. Satzanfänge eine WegbeschreiAdverbiale Bestimmungen bung geben können des Ortes Informationen aus dem Internet, Schiff, Boot und Kanu sind Verkehrsmittel Verkehrsmittel Büchern und von Experten Wasserfahrzeuge. Oberbegriffen zuordnen benennen einholen. Thema des Lernfeldes Zielsetzung 9. Lernfelder & Basiswortschatz zur Unterrichtspraxis i. d. Klassen 3 und 4 Lernfeld 8: Energie, Materialien, Verkehrswege: Vergleichen und bewusst nutzen 9. Lernfelder & Basiswortschatz zur Unterrichtspraxis i. d. Klassen 3 und 4 9.10 9.10.2 Lernfeld 8: Energie, Materialien, Verkehrswege: Vergleichen und bewusst nutzen Grammatik und Textproduktion Präpositionen als Vorsilbe an-: anfahren um-: umfahren auf-: auffahren Verben im Präsens a) Trennbare Verben (Verbklammer) Ich halte mit dem Fahrrad an. (anhalten) Ich fahre mit dem Fahrrad los. (losfahren) aufsetzen aussteigen sich umschauen aufpassen abbiegen weiterfahren vorbeilassen b) Untrennbare Verben Ich verfahre mich mit dem Fahrrad. Vorgangsbeschreibung: Einen Fahrradschlauch flicken Ich fülle eine Schüssel mit Wasser. Ich halte den Schlauch in das Wasser und suche das Loch. Ich markiere das Loch. Ich raue das Loch mit Schmirgelpapier auf. Ich trage den Klebstoff auf das Loch auf. Ich klebe den kleinen Flicken auf das Loch und drücke ihn fest. Ich pumpe den Schlauch wieder auf. Quelle: Werkstatt Deutsch Band C, Schrödelverlag Satzanfänge Zuerst... Zunächst... Erst... Danach... Später... Dann... Anschließend... Daraufhin... Darüber hinaus... Deshalb... Zum Schluss... Letztendlich... Schließlich... befahren umfahren Zuerst fülle ich eine Schüssel mit Wasser. Dann halte ich den Schlauch in das Wasser…. Die Vorsilbe als Bedeutungsträger Wegbeschreibung aufsetzen - absetzen einsteigen - umsteigen - aussteigen Zuerst fahren wir geradeaus. Dann biegen wir rechts ab und fahren über die Brücke. Konjugation Steigerung von Adjektiven Ich trete in das Pedal. Du trittst in das Pedal. Er tritt in das Pedal. Ich sitze auf dem Sattel. Du sitzt auf dem Sattel. Ich lenke mit dem Lenker. Du lenkst mit dem Lenker. Ich klingle mit der Klingel. Du klingelst mit der Klingel. a) Komparativ und Superlativ schnell – schneller - am schnellsten lang - länger - am längsten laut – lauter - am lautesten b) Adjektive und ihre Vergleichsformen Der Zug ist schneller als das Motorrad. Der Zug ist langsamer als ein Flugzeug. 139 9. Lernfelder & Basiswortschatz zur Unterrichtspraxis i. d. Klassen 3 und 4 9.10 9.10.3 Lernfeld 8: Energie, Materialien, Verkehrswege: Vergleichen und bewusst nutzen Wortschatz: Energie, Materialien, Verkehrswege: Vergleichen und bewusst nutzen Das Fahrrad der Dynamo der Gepäckträger der Fahrradschlauch der Helm die Klingel der Lenker die Luftpumpe das Pedal das Rücklicht der Sattel der Scheinwerfer die Vorderradbremse Der Verkehr die Ampel die Einbahnstraße der Gehweg die Haltestelle die Panne das Verkehrszeichen die Vorfahrtstraße der Zebrastreifen Von Tieren angetriebene Fortbewegungsmittel die Kutsche Kraftfahrzeuge der Bus der Krankenfahrstuhl mit Motor der Lastkraftwagen (LKW) das Moped der Personenkraftwagen (PKW) das Taxi 140 abbiegen absteigen anhalten aufpassen aufsetzen bremsen flicken klingeln losfahren schieben sich umschauen treten vorbeilassen weiterfahren aufmerksam langsam schnell sicher unsicher vorausschauend vorsichtig 9. Lernfelder & Basiswortschatz zur Unterrichtspraxis i. d. Klassen 3 und 4 9.10 Lernfeld 8: Energie, Materialien, Verkehrswege: Vergleichen und bewusst nutzen Schienenverkehr die Eisenbahn die Stadtbahn die U-Bahn Luftfahrzeuge das Düsenflugzeug der Fallschirm das Flugzeug der Heißluftballon der Hubschrauber das Segelflugzeug Verkehr auf dem Wasser: das Boot die Fähre der Kajak das Kanu das Motorboot das Motorschiff das Ruderboot das Schiff das Schlauchboot das Segelboot das Segelschiff die Segelyacht das Tretboot Verkehr im Weltraum die Rakete die Raumfähre das Raumschiff Energieträger: Fossile Energieträger das Erdgas das Erdöl die Kohle 141 9. Lernfelder & Basiswortschatz zur Unterrichtspraxis i. d. Klassen 3 und 4 9.10 Lernfeld 8: Energie, Materialien, Verkehrswege: Vergleichen und bewusst nutzen Kernbrennstoffe das Plutonium das Uran der Wasserstoff Erneuerbare Energieträger die Bioenergie die Solarenergie die Wasserkraft die Windkraft Abfallvermeidung das Altpapier der Biomüll der gelbe Sack die Müllabfuhr das Müllauto der Müllberg der Müllbeutel der Müllcontainer die Mülldeponie der Mülleimer die Müllkippe der Müllmann der Müllsack die Mülltonne 142 entsorgen sammeln trennen wegwerfen wiederverwerten sorgfältig sparsam umweltbewusst 10. Anhang 10.1 Förderung von Kindern aus sprachlichen Minderheiten Werner Knapp Der folgende Text aus „Grundschule, 5/2001“ erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Westermann-Verlags. Lange herrschte die Meinung vor, dass sich Sprachschwierigkeiten von Kindern aus Sprachminderheiten von selbst erledigen werden, wenn die Kinder der zweiten und dritten Generation in Deutschland aufwachsen. Die Wirklichkeit sieht allerdings anders aus: Immer noch sind Kinder aus Sprachminderheiten in der Schule weniger erfolgreich als deutsche Kinder. Nicht wenige Kinder aus Sprachminderheiten beherrschen die deutsche Sprache nur unzureichend, wenn sie eingeschult werden. Bei manchen Kindern fällt es sofort auf, dass die Deutschkenntnisse für die Anforderungen der Grundschule nicht ausreichen, bei anderen sind die Schwierigkeiten mit der deutschen Sprache verdeckt. Aus verschiedenen Gründen, die eng mit der spezifischen Art des Unterrichts in der ersten Klasse zusammenhängen, fallen verdeckte Sprachschwierigkeiten (vgl. Knapp 1999) oft nicht auf. Verdeckte Sprachschwierigkeiten In Unterrichtsgesprächen dominieren häufig die leistungsstarken Kinder, welche sich sprachlich differenzierter ausdrücken können. Kinder, die nicht alles verstehen und Schwierigkeiten bei der Formulierung differenzierter Sachverhalte haben, kommen eher bei einfacheren Fragen zum Zuge. Lehreraufforderungen beantworten sie oft mit „ja“, „nein“ oder sonstigen kurzen Wendungen. Vielleicht übernehmen sie in der Antwort auch Versatzstücke der gestellten Frage. Weil sie dabei keine oder wenige grammatische Fehler machen, erscheinen sie der Lehrerin hinsichtlich der sprachlichen Kompetenz unauffällig. Dieser Eindruck wird durch Erfahrungen in Dialogen zur Organisation der Tätigkeiten und Abläufe in der Klasse bestätigt. Auch wenn Kinder die deutsche Sprache nicht besonders gut beherrschen, verstehen sie doch einfache Aufforderungen oder können zumindest aus der Situation heraus erschließen, was die Lehrerin bzw. der Lehrer meint. Auffallen könnten sprachliche Schwierigkeiten, wenn die Kinder im Unterricht ihre Erlebnisse erzählen. In solchen Situationen konzentriert sich die Lehrkraft jedoch oft mehr auf den Inhalt der Erzählung und achtet weniger auf die sprachliche Form. Verstärkt wird der Eindruck einer ausreichenden sprachlichen Kompetenz durch Vermeidungsstrategien der Kinder. Solche Strategien sind typisch im Zweit- und Fremdspracherwerb. Lernende, welche die Zweitsprache nicht perfekt beherrschen, vermeiden die Anwendung nicht sicher beherrschter Wörter und sprachlicher Strukturen. Weitere Bestandteile der Vermeidungsstrategie sind undeutliche Aussprache, schnelles Sprechtempo und das Verschlucken von Endungen. Damit erwecken die Kinder den Eindruck einer geläufigen Sprachbeherrschung, was jedoch nicht der Realität entspricht (vgl. Steinmüller 1987). Verdeckte Sprachschwierigkeiten zu erkennen, ist im Anfangsunterricht auch deshalb so diffizil, weil die Lehrerin kaum schriftsprachliche Dokumente analysieren kann, in denen sich sprachliche Unzulänglichkeiten zeigen würden. Eigenständig formulierte Texte liegen noch nicht vor oder sind so kurz und einfach strukturiert, dass man daraus kaum auf sprachliche Kompetenzen oder Defizite schließen kann. Ins Auge springen die Sprachschwierigkeiten erst, wenn die Schriftsprache eine größere Rolle spielt, also etwa zu Beginn der dritten Klasse. Vor allem in Diktaten und Aufsätzen werden die Probleme mit der deutschen Sprache offenkundig. Bis zu diesem Zeitpunkt sind aber schon zwei wertvolle Jahre für eine gezielte sprachliche Förderung verschenkt worden. Im Folgenden will ich einige Möglichkeiten aufzeigen, wie eine solche Förderung aussehen könnte. Zur Diagnose von sprachlichen Kompetenzen siehe den Beitrag von Werner Knapp in der Praxis Grundschule, Heft 3/2001. Spracherwerb in der Erstsprache Wenn man sich Gedanken darüber macht, wie man Kinder aus Sprachminderheiten am besten fördern kann, lohnt es sich, einen Blick darauf zu werfen, wie Kinder ihre Erstsprache erwerben. Natürlich findet der Zweitsprachenerwerb unter anderen Bedingungen statt als der Erstspracherwerb, und er verläuft auch nicht identisch. Dennoch gibt es einige Merkmale des Sprechenlernens in der Familie oder in familienähnlichen Lebensverhältnissen, die sich günstig auf die sprachliche Entwicklung auswirken. Deshalb ist eine sinnvolle Art der Förderung der „inszenierte Spracherwerb“ (Dannenbauer 1999, S.138), bei dem in möglichst natürlichen Situationen Methoden eingesetzt werden, die dem intuitiven Vorgehen der Erwachsenen in Kommunikationen mit kleinen Kindern entsprechen. 143 10. Anhang Wortschatz- und Bedeutungserwerb Eine zentrale Rolle im Erstspracherwerb spielt die Mutter-Kind-Dyade. Die Mutter konzentriert sich auf den Dialog mit dem Kind. Dies gilt entsprechend auch für andere Personen, die Kontakt zum kleinen Kind haben. Wie die Forschungen von Jerome Bruner (1987, S. 65) zeigen, läuft der Erwerb der ersten Bedeutungen von Wörtern nach einem typischen Muster ab: Mutter: Kind: Mutter: Kind: Mutter: Schau! (Aufruf) (berührt das Bild) Was ist das? (Frage) („babbelt“ als Antwort und lächelt) Ja, das sind Kaninchen. (Rückmeldung und Bezeichnung) Kind: (macht stimmliche Äußerungen, lächelt und schaut zur Mutter auf) Mutter: (lacht) Ja, Kaninchen. (Rückmeldung und Bezeichnung) Kind: (gibt wieder Laute von sich, lächelt) Mutter: Ja. (lacht) (Rückmeldung) 144 ferenzierten Wortschatzes. Ein besonderes Kennzeichen der oben wiedergegebenen Situation ist, dass die Mutter und das Kind gemeinsam ein Bilderbuch ansehen. Wenn das Kind älter ist, wird ihm aus einem Buch vorgelesen. Vorlesen stellt eine der sinnvollsten Arten der Förderung sprachlicher Kompetenz dar. Den Kindern werden reichhaltige Formen des Sprachgebrauchs präsentiert. Durch das Vorlesen erweitern sich der Wortschatz und die Allgemeinbildung. Die Kinder lernen Möglichkeiten kennen, sich gewählt und differenziert auszudrücken. Sie werden damit konfrontiert, dass in verschiedenen Textsorten unterschiedliche Aufbauformen und sprachliche Mittel vorkommen. Sie lernen idiomatische Wendungen kennen. Beim Vorlesen werden die Endungen der Wörter weniger als in der Umgangssprache verschliffen. Insofern können die Kinder die korrekten Konjugations- und Deklinationsformen wahrnehmen. Nicht zuletzt regt das Vorlesen zu qualifizierten Gesprächen an, die sich sprachlich auf einem relativ hohen Niveau bewegen. Deshalb sollte viel vorgelesen werden – auch und gerade in der Schule. (Alter des Kindes: ein Jahr, ein Monat) Förderung grammatischer Kompetenz Mit Aufruf und Frage veranlasst die Mutter das Kind zu einer sprachlichen Äußerung. Stärker kann eine Motivation zum Sprechen nicht sein. Mit der Rückmeldung bestätigt die Mutter das Kind nachhaltig darin, sich sprachlich zu äußern. Und mit der Bezeichnung vermittelt die Mutter sprachliches, hier lexikalisches Wissen. Die Bedeutung des Wortes, also das semantische Wissen, erschließt das Kind aus der (sprechenden) Situation, in der das zu lernende Wort verwendet wird. Außerdem lernt das Kind die sprachliche Tätigkeit des Bezeichnens. In der schulischen Förderung ist das Versprachlichen von Handlungen und Vorgängen ein guter Ansatzpunkt zum Sprechen und damit zum Sprechenlernen. Dieses Versprachlichen ist besonders im handlungsorientierten Unterricht möglich. Beim gemeinsamen Kochen, Basteln, Anfertigen eines Werkstücks, aber auch bei der Planung und Durchführung von Projekten bieten sich viele Gelegenheiten, die jeweiligen Handlungen und Vorgänge sprachlich zu fassen. Wenn dabei die genauen Begriffe der Gegenstände ( zum Beispiel Bratpfanne, Feile, Papierschere, Kostenvoranschlag) in verschiedenen Verwendungssituationen gebraucht werden, lernen die Kinder die genauen Bedeutungen der Wörter. Es geht aber nicht nur darum, die Bedeutungen von Wörtern zu lernen. Genauso wichtig ist, dass sich die Kinder daran gewöhnen, sich sprachlich exakt auszudrücken. Dies ist eine wichtige Voraussetzung für den Erwerb eines dif- In der Mutter-Kind-Dyade vermittelt die Mutter nicht nur Wortschatz und Bedeutungen, sondern auch grammatische Kompetenz. Wenn das Kind beginnt, die Gegenstände selbst zu benennen und dabei lexikalische Wortformen gebraucht, korrigiert die Mutter bei Bedarf: Mutter: Kind: Mutter: Kind: Mutter: Was ist das? Aus. Maus, ja. Das ist eine Maus. Mehr Maus. (zeigt auf ein anderes Bild) Nein, das sind Eichhörnchen. Sie sind wie Mäuse, aber mit langen Schwänzen. Ungefähr. Kind: Maus, Maus, Maus. Mutter: Ja, richtig. Das sind Mäuse. Kind: Mäuse, Mäuse. (Bruner 1987, S. 73 f.; Alter des Kindes: ein Jahr, elf Monate). An den Sätzen „Das ist eine Maus“ sowie „Das sind Mäuse“ sehen wir, dass die Mutter sich nicht nur auf die Korrektur beschränkt. Sie expandiert Einwortsätze oder rudimentäre Sätze auf eine grammatisch vollständige Form. Darüber hinaus bietet sie dem Kind Muster für komplexere Sätze an: „Nein, das sind Eichhörnchen. Sie sind wie Mäuse, aber mit langen Schwänzen“. Die Mutter verhält sich intuitiv hochgradig didaktisch. 10. Anhang In einer exemplarischen Situation fordert sie zum Lernen auf ( Aufruf, Frage), bestätigt richtige Äußerungen, korrigiert falsche Antworten, vervollständigt unvollständige Sätze und gibt auf die Bemühungen des Kindes und insbesondere auf adäquate Antworten positive Rückmeldungen. Oft wird in der Schule versucht, grammatisch korrektes Sprechen und Schreiben mit formalen Übungen zu trainieren. Im natürlichen Spracherwerb werden weder systematische grammatische Übungen durchgeführt noch Arbeitsblätter eingesetzt, und trotzdem lernen die Kinder die Sprache grammatisch korrekt. Dies gilt sowohl für den Erstspracherwerb als auch für den frühen Zweitspracherwerb. Grundschulkinder haben noch keinen Sinn für Regelsysteme. Insbesondere bei der Deklination ist davon abzuraten, systematische Übungen durchzuführen. Sie können leicht zu neuen Verwechslungen führen und sind oft wenig ergiebig. Problematisch sind auch Übungen, bei denen der Genus des Nomens bestimmt werden soll. Manche Übungen sind so ungeschickt aufgebaut, dass sie zu einem „heiteren Artikelraten“ führen. Wenn man die Liste der bei Aufsätzen am häufigsten falsch geschriebenen Wörter ansieht, macht man eine überraschende Entdeckung. Dazu gehören nicht Wörter wie „nämlich“ oder „Rhythmus“, die schwierig sind und bei denen man erwartet, dass sie oft falsch geschrieben werden, sondern darunter sind fast durchweg einfache Wörter. Zu den zehn häufigsten Fehlschreibungen gehören „dem“, „einen“, „einem“ und „den“ (Menzel 1985, S. 10). Warum werden diese Wörter, die so einfach erscheinen, falsch geschrieben? Dahinter verbergen sich grammatische Fehler. Die Kinder, die diese Wörter falsch schreiben, haben offensichtlich Probleme bei der Deklination. Diese Fehler mit der Deklination sind typisch für Lernende einer Zweitsprache (vgl. Steinmüller 1987). Da in der gesprochenen Sprache die Endungen oft verschliffen werden, fehlt den Lernenden häufig ein vorbildliches Muster, um die Deklinationsmorpheme korrekt zu lernen. Wenn sie dann auch noch wenig lesen, haben sie eigentlich keine Gelegenheit, die Deklination korrekt zu lernen. Grammatische Kompetenz kann gefördert werden, indem man die Kinder anhält, in vollständigen Sätzen zu sprechen. Sie setzen sich so damit auseinander, welche Syntax korrekt ist und wie man Wörter dekliniert oder konjugiert. Immer wieder üben sie morpho-syntaktische Strukturen. Wenn das Kind fehlerhafte Konstruktionen äußert, korrigiert die Lehrerin den Satz. Bei unvollständigen Sätzen wiederholt die Lehrerin und bildet einen vollständigen Satz. Vielleicht reagiert der Schüler bzw. die Schülerin so, dass er von sich aus den korrekten beziehungsweise vollständigen Satz wiederholt. Ansonsten kann man Kinder auch anleiten, die korrekten Sätze zu wiederholen. Bei allem sollte man dosiert vorgehen. Mit dem Kind kann man aushandeln, wie viel es wiederholt. Manche Mädchen und Jungen sind sehr willig dabei, andere stört es, wenn sie in ihrem Redefluss unterbrochen werden. Wenn die Kinder die Lust verlieren, überhaupt noch zu sprechen, kann eine Förderung nicht erfolgreich verlaufen. Sprachbewusstheit In Sprechspielen wird die Sprache geformt und verändert. Im spielerischen Umgang mit der Sprache erfährt man ihren Formenreichtum. Fast alle Lernziele im Spracherwerb werden durch Sprachspiele unterstützt. Beispielsweise eignen sich die Kinder mit Reimen wie „Bi-Ba-Butzemann“ die am meisten verbreitete Ablautreihe bei den Stammformen unregelmäßiger Verben an (z.B. singen, sang, gesungen; vgl. Belke 1999). Ebenso wird mit solchen Reimen das Segmentieren von Wörtern und Silben praktiziert, was eine wichtige Unterstützung für den Schriftspracherwerb darstellt (vgl. Schmid-Barkow 1999). In Liedern wie „Drei Chinesen mit dem Kontrabass“, bei denen die Vokale verändert werden ( „Dra Chanasan mat dam Kantrabass“) werden Laute segmentiert. Mit Sprachspielen lernt und übt man das Deklinieren: Einen Löffel für die Mama, einen für den Papa, einen für die Oma aus Oklahoma, einen für die Tante und für den Onkel auch, bis dem armen Kinde beinahe platzt der Bauch. (Belke 1999, S. 47). Dass mit solchen Reimen und Liedern sprachliche Sequenzen automatisiert werden, ist offensichtlich. Auch zur Wortschatzerweiterung und zur Aneignung sachkundlicher Themen tragen Sprachspiele und Lieder bei, zum Beispiel wenn in ihnen Wochentage oder Monatsnamen aneinander gereiht werden. Statt formale Übungen durchzuführen, deren Nutzen fragwürdig ist, sollten wir lieber auf die im Erstspracherwerb bewährten Mittel zurückgreifen, um die sprachlichen Kompetenzen von Migrantenkindern zu fördern. Ausführlich informiert darüber Gerlind Belke (1999). Viele praktische Beispiele findet man auch bei Hans Domenego u.a. (1996) und Franz Fühmann (1996). Neben 145 10. Anhang dem Nutzen für die sprachlichen Fähigkeiten haben Sprachspiele, Lieder und Reime noch einen anderen entscheidenden Vorzug: Sie machen Spaß. Förderung der Erzählkompetenz In Situationen, an denen ein kindlicher Erzähler und ein erwachsener Zuhörer beteiligt sind, intervenieren die Erwachsenen und führen das Kind durch die Erzählung. Dabei geben sie ihm ein Gerüst vor, mithilfe dessen es die Erzählung aufbauen kann. Beispiel: Kind: Mutter: Kind: Mutter: Kind: Mutter: Kind: Mutter: Ähm …. weißt du noch (lacht), wie ich meinen Hasen bekommen hab? Ne, erzähl mal… Im November war’s, gell? Ja. Was ham mer da gemacht, erinnersch dich noch genau, wie das ging. Im Schuhkarton hab ich ihn nach Hause gebracht……. und dann haben wir am Anfang gedacht, er wär krank, weil er kein Futter gegessen hat. Und wie sieht er aus? Schwarz, ganz schwarz mit nem (leise) mit ner weißen Schnauze (wieder lauter). Und wo hat er gewohnt, bevor er zu uns kam? (Alter des Kindes: sechs Jahre). Der Handlungsablauf wird von der Mutter klar strukturiert. Das Kind erfährt, wie man in einer chronologischen Ordnung erzählt. Die Erwachsenen zeigen dem Kind aber auch, wie es die Erzählung narrativ strukturieren kann. Geübte Erzähler bewerten besondere Ereignisse mit Äußerungen wie „da habe ich nochmals Glück gehabt“ oder „das war toll“ (Evaluation). In Erzähldialogen mit kindlichem Erzähler und erwachsenem Zuhörer übernimmt der Erwachsene die Bewertung und zeigt damit dem Kind, dass und wie man in Erzählungen berichtete Ereignisse evaluiert: Kind: Da is die Kassette runtergefalln. Erwachsener: Auweia. (Hausendorf/Quasthoff 1996, S. 215; Alter des Kindes: sieben Jahre). 146 Heiko Hausendorf und Uta Quasthoff weisen in ihrer Untersuchung zum Erzählerwerb nach, dass die Kinder in Peergroups, also wenn sie unter sich bleiben, solche und andere Erzählmuster weniger lernen als in der Kommunikation mit Erwachsenen. Deshalb ist es wichtig, dass Kinder nicht nur anderen Kindern, sondern auch Erwachsenen Erlebnisse erzählen. Eine beliebte Form des Erzählens in der Schule sind Erzählkreise. Die Kinder sitzen zusammen und erzählen vom vergangenen Tag, vom Wochenende oder von einem bestimmten Ereignis. Zum Zuge kommen oft Kinder, die sich schon sprachlich versiert ausdrücken können. Nicht selten sind dies auch die Kinder, die am ehesten etwas zu erzählen haben. Diese Kinder erzählen in Erzählkreisen oft ausführlich ihre Erlebnisse, was sicherlich zu ihrer sprachlichen Entwicklung positiv beiträgt. Wichtig ist es daher, bei Erzählkreisen darauf zu achten, dass alle Kinder der Klasse drankommen und dass auch Kinder, die eher Schwierigkeiten beim Erzählen haben, genügend Zeit erhalten. Erzählsituationen sollten sich nicht auf Erzählkreise mit der ganzen Klasse beschränken. Dyadische Konstellationen, also Zweier-Beziehungen, üben eine besonders förderliche Rolle auf das Erzählenlernen aus. Der oder die Erwachsene unterstützt dabei das Kind ähnlich wie im frühen Spracherwerb. Im Förderunterricht oder im differenzierten Unterricht können kleine Gruppen mit zwei oder drei Kindern gebildet werden, in denen erzählt wird. Zusammenfassend kann man feststellen, dass kindlicher Spracherwerb dann am besten gelingt, wenn - sich das Lernen in Partnerkonstellationen mit einer erwachsenen Person abspielt, zumindest aber kleine Gruppen gebildet werden können, bei denen möglichst eine erwachsene Person beteiligt ist; - die Erwachsenen im Dialog mit dem Kind Modelle der Zielsprache präsentieren und unkorrekte Äußerungen korrigieren; - Erwachsene den Kindern Bestätigungen und positive Rückmeldungen geben. Solche oder ähnliche Bedingungen sollten im Förderunterricht geschaffen werden, um gute Ergebnisse zu erzielen. 10. Anhang Literatur: Belke, Gerlind: Mehrsprachigkeit im Deutschunterricht. Sprachspiele – Spracherwerb – Sprachvermittlung. Hohengehren 1999. Bruner, Jerome: Wie das Kind sprechen lernt, Bern 1987. Dannenbauer, Friedrich Michael: Grammatik. In: Baumgartner, Stephan/Füssenich, Iris (Hrsg.): Sprachtherapie mit Kindern, München, Basel 1999, S. 105-161. Domenego, Hans u.a.: Das Sprachbastelbuch, Esslingen, Wien 121996. Fühmann, Franz: Die dampfenden Hälse der Pferde im Turm von Babel. Ein Sprachspielbuch für Kinder, Berlin 1996. Hausendorf, Heiko/ Quasthoff, Ute: Sprachentwicklung und Interaktion, Opladen 1996. Knapp, Werner: Verdeckte Sprachschwierigkeiten. In: Grundschule, Heft 5/1999, S. 30-33. Knapp, Werner: Diagnostische Leitfragen. In: Praxis Grundschule, Heft 3/2001, S. 4-6. Menzel, Wolfgang: Rechtschreibfehler – Rechtschreibübungen. In: Praxis Deutsch, Heft 69/1985, S. 9-11. Sandig, Uwe (Hrsg.): Förderunterricht konkret. Materialien und Unterrichtsbeispiele für die Jahrgangsstufen 5-9, Bad Heilbrunn 1990. Schmid-Barkow, Ingrid: Kinder lernen Sprache sprechen, schreiben, denken. Beobachtungen zur Schrifterfahrung und Sprachbewusstheit bei Schulanfängern mit Sprachentwicklungsstörungen, Frankfurt am Main 1999. Steinmüller, Ulrich: Sprachentwicklung und Sprachunterricht türkischer Schüler (Türkisch und Deutsch) im Modellversuch „Integration ausländischer Schüler in Gesamtschulen“. In: Thomes, Helga (Hrsg.): Modellversuch „Integration ausländischer Schüler in Gesamtschulen“, Bd. 1, Berlin 1987. 10.2 Diagnostische Leitfragen beherrschung. Häufig beobachtete Mittel sind: · sie sprechen besonders schnell · sie sprechen Wörter undeutlich aus und verschleifen Endungen · sie sprechen besonders betont Dialekt. Werner Knapp Der folgende Text aus „Praxis Grundschule, 3/2001“ erfolgt mit freundlicher Genehmigung des WestermannVerlags. Sprachschwierigkeiten bei Kindern aus sprachlichen Minderheiten Um Sprachschwierigkeiten von Kindern mit anderen Erstsprachen im Anfangsunterricht zu erkennen, wurde ein Fragebogen entwickelt. Kinder aus Sprachminderheiten verfügen bei Schuleintritt nicht immer über die erforderlichen Kenntnisse der deutschen Sprache. Allerdings sind Sprachschwierigkeiten im Anfangsunterricht schwer zu erkennen ( vgl. Knapp 1999;2001). Schriftliche Äußerungen der Kinder liegen kaum vor, und ihre ersten kleinen Texte lassen sich kaum so auswerten, dass grammatikalische Korrektheit beurteilt werden kann. Auch in der gesprochenen Sprache fällt die Diagnose von Sprachschwierigkeiten schwer. Viele Kinder aus Sprachminderheiten setzen Strategien ein, um ihre Probleme mit der Zweitsprache Deutsch zu verschleiern. Sie erwecken in ihren mündlichen Äußerungen den Eindruck einer geläufigen Sprach- Um einen Überblick über die sprachlichen Fähigkeiten zu gewinnen, kann man eine Sprachstandsdiagnose durchführen. Für die Grundschule sind informelle Verfahren geeignet, die in eine Unterrichtseinheit eingebettet sind. Ein Beispiel hat das Ministerium für Kultus und Sport (1986) herausgegeben. Allerdings sind für diese und ähnliche Sprachstandsdiagnosen schriftsprachliche Kenntnisse erforderlich. Für den Bereich Deutsch als Zweitsprache im Anfangsunterricht liegen meines Wissens keine geeichten Sprachstandsdiagnosen vor. Es ist auch problematisch, den Sprachstand mittels eines Tests zu beurteilen, weil die sprachliche Entwicklung dynamisch abläuft, eine Sprachstandsdiagnose aber nur eine Momentaufnahme darstellt. Über die Entwicklung erfährt man durch eine Sprachstandsdiagnose zu wenig. Auf den folgenden Seiten stelle ich diagnostische Leitfragen bei Sprachschwierigkeiten von Kindern aus sprachlichen Minderheiten vor, die im Anfangsunterricht eingesetzt werden können. Alle Fragen lassen sich ohne schriftliche Dokumente beantworten. Bei der Zusam- 147 10. Anhang menstellung der Leitfragen legte ich Wert auf Vollständigkeit. In der Praxis wird man den Fragebogen nicht vollständig „abarbeiten“, sondern Beobachtungsschwerpunkte setzen. Die ersten Fragen betreffen die Sprachbiografie. Es soll herausgefunden werden, ob es in der sprachlichen Entwicklung Anhaltsschwerpunkte für Schwierigkeiten gibt, die das Kind mit der deutschen Sprache haben könnte. Im zweiten Fragenkomplex geht es um Voraussetzungen für den Schriftspracherwerb bzw. für den Erwerb grammatischer Kompetenzen. Dabei kann man davon ausgehen, dass ein Kind sich neben dem Wortschatz auch morphosyntaktische Strukturen dann besonders gut aneignet, wenn ihm vorgelesen wird oder wenn es Reime und Lieder etc. lernt. Diese beiden ersten Fragenkomplexe können Gegenstand von Elterngesprächen sein. Aus den Resultaten sollten aber nicht „mechanistisch“ Schlussfolgerungen gezogen werden, sondern sie sollten als Indizien für die sprachliche Kompetenz gewertet werden. Die weiteren Leitfragen werden durch Beobachtung geklärt. Mit der dritten Fragengruppe kann ermittelt werden, wie das sprachliche Verhalten des Kindes im Unterricht ist. Es wird festgestellt, ob auffällige Verhaltensweisen vorliegen. Dazu kann auch gehören, dass sich das Kind „auffällig unauffällig“ verhält. Bei allen Fragen zum Verstehen ist wichtig, woraus man schließt, dass etwas verstanden wurde. Deshalb werden mögliche Verhaltensweisen des Kindes aufgeführt. Aus den Antworten zum sprachlichen Verhalten im Unterricht gewinnt man weitere Indizien für die sprachliche Kompetenz. Dies gilt auch für den vierten Bereich, der sich auf das kommunikative Verhalten des Kindes gegenüber Mitschülern bezieht. Die diagnostischen Leitfragen 2 betreffen die sprachlichen Merkmale der Äußerungen des Kindes. Mit dem ersten Bereich der Fragen soll herausgefunden werden, ob das Kind versucht, etwaige Sprachschwierigkeiten zu verschleiern. In den folgenden Fragenkomplexen werden linguistische Kategorien aufgeführt, mit denen der sprachliche Stand des Kindes erfasst wird. Es folgt eine Gruppe von Fragen, die sich auf Schrifterfahrungen bzw. auf metasprachliche Kompetenzen beziehen. Damit werden spezielle Voraussetzungen für den Schriftspracherwerb ermittelt. Wichtige Indikatoren für das sprachliche Niveau sind die Konjugation des finiten Verbs sowie die Stellung des Verbs im einfachen Aussagesatz (Zweitstellung), in 148 der Frage (Inversion) und bei Konstruktionen mit der Satzklammer (Perfekt, Modalverben, trennbare Verben). Wenn Verben fast nie konjugiert werden oder wenn die Satzstellung häufig unkorrekt ist, sind dies Indizien für einen besonderen Förderungsbedarf. Eine im Schulalltag praktikable Möglichkeit des Umgangs mit den diagnostischen Leitfragen ist, jedes infrage kommende Kind einen Tag lang zu beobachten. Von den Leitfragen werden die Bereiche ausgesucht, die bei dem jeweiligen Kind relevant erscheinen. Als Anhaltspunkt zur Einschätzung der sprachlichen Kompetenzen kann man Vergleiche mit Kindern anstellen, die über besonders gute bzw. durchschnittlich gute sprachliche Kompetenzen verfügen (vgl. Oomen-Welke 1998). Ein solcher Beobachtungstag bringt sicherlich wichtige Erkenntnisse. Danach wird man wissen, ob bei einem Kind mit Sprachschwierigkeiten zu rechnen ist. Literatur: Füssenich, Iris: Semantik. In: Baumgartner, Stephan/ Füssenich, Iris (Hrsg.): Sprachtherapie mit Kindern, Grundlagen und Verfahren, München, Basel 41999, S. 63-104. Knapp, Werner: Verdeckte Sprachschwierigkeiten. In: Grundschule, Heft 5/1999, S. 30-33. Knapp, Werner: Förderung von Kindern aus sprachlichen Minderheiten. In: Grundschule, Heft 5/2001, S. 18-20. Kornmann, Reimer u.a.: Sprachliche Probleme ausländischer Kinder im Unterricht. Ein Vorschlag zur Evaluation von Aspekten eigenen Unterrichts und zur inhaltlichen Strukturierung von BeratungsGesprächen im Hinblick auf notwendige pädagogische Fördermaßnahmen. In: Lernen in Deutschland, Heft 4/1988, S. 120-127. Ministerium für Kultus und Sport Baden-Württemberg (Hrsg.): Hinweise zur Leistungsbeurteilung und Lerngruppenzuweisung, Stuttgart 1986. Oomen-Welke, Ingelore: „ …. ich kann da nix!“ Mehr Zutrauen im Deutschunterricht, Freiburg i.Br. 1998 . Schmid-Barkow, Ingrid: Kinder lernen Sprache sprechen, schreiben, denken. Beobachtungen zur Schrifterfahrung und Sprachbewusstheit bei Schulanfängern mit Sprachentwicklungsstörungen, Frankfurt am Main 1999. 10. Anhang Diagnostische Leitfragen Sprachbiografie · Welches ist die Erst-, welches die Zweitsprache? · Seit wann spricht das Kind die Zweitsprache? · Liegt eine Pendelbiografie (mehrfacher Wechsel vom Heimatland nach Deutschland oder umgekehrt) vor? · Wurde im Kindergarten eine Sprachförderung durchgeführt? · Welches ist die dominante Sprache, die Erstsprache oder Deutsch? · In welcher Sprache spricht das Kind mit Eltern/ Geschwistern/Freundinnen und Freunden? · Wann spricht das Kind Deutsch, wann die Erstsprache? · Auf welchem Niveau wird vermutlich die Erstsprache beherrscht? Erfahrungen, die den Erwerb der Schriftsprache erleichtern · Wird/wurde dem Kind vorgelesen? Wenn ja, in welcher Sprache? · Inwieweit lernte/beherrscht das Kind Reime, Abzählverse, Lieder, Gedichte? · Besitzt das Kind Bücher (Bilderbücher, Kinderbücher)? Sprachliches Verhalten im Unterricht Verstehen · Versteht das Kind alles, was im Unterricht gesprochen wird? · Versteht das Kind einfache Arbeitsanweisungen? · Versteht das Kind komplizierte Arbeitsanweisungen? · Versteht das Kind längere Ausführungen und Erklärungen der Lehrerin? · Versteht das Kind Erzählungen? · Versteht das Kind Gespräche über sachkundliche Themen vollständig? · Versteht das Kind in Texte verkleidete mathematische Aufgaben gut? · Bemerkt das Kind, wenn es etwas nicht versteht? · Woran erkennt man, dass das Kind etwas versteht (z.B. Blick, Mimik, Gestik des Kindes während der Anweisung, verbale Reaktionen, Handlungen infolge der Anweisung)? · Fragt das Kind, wenn es etwas nicht versteht (nach Wörtern, Begriffen, Zusammenhängen)? Sprechen · Meldet sich das Kind selten/unregelmäßig/ häufig? · Wird das Kind selten/regelmäßig/häufig aufgerufen? · Wird das Kind auch aufgerufen, wenn es sich nicht meldet? · Gibt es Fächer, in denen das Kind sich besonders häufig/besonders selten meldet? · Gibt es Themen, bei denen sich das Kind besonders häufig/besonders selten meldet? · Sind die Beiträge des Kindes eher reproduktiv oder eher eigenständig? · Sind die Beiträge des Kindes kurz oder kommen auch längere Ausführungen vor? · Sind kürzere Beiträge des Kindes immer verständlich? · Sind längere Beiträge des Kindes vollständig verständlich? · Korrigiert sich das Kind selbst, um die sprachliche Form der Äußerung zu verbessern? Kommunikatives Verhalten gegenüber Mitschülerinnen und Mitschülern · Spielt und kommuniziert das Kind überwiegend mit Kindern, die dieselbe Erstsprache sprechen? · Spielt und kommuniziert das Kind viel/wenig mit deutschen Kindern oder Kindern mit anderer Erstsprache? · Unterhält sich das Kind mit anderen Kindern in der Weise, dass längere Beiträge geäußert werden? Sprachliche Merkmale der Äußerungen Sprechweise · Spricht das Kind deutlich? · Spricht das Kind eher schnell/in gewöhnlichem Tempo/langsam? · Spricht das Kind eher hochsprachlich oder eher dialektal? · Verschleift das Kind Endungen (bei der Verbkonjugation, in Nominalphrasen)? Verbkomplex · Konjugiert das Kind geläufige Verben korrekt? · Verwendet das Kind Präteritumsformen von Verben korrekt? Nominalphrasen · Dekliniert das Kind Nomen korrekt? · Dekliniert das Kind bestimmte Artikel korrekt? 149 10. Anhang · Dekliniert das Kind unbestimmte Artikel, attributive Adjektive, Possessiv- oder Indefinitpronomen korrekt (ein schönes Auto, meine schöne Puppe, keine Hausaufgaben, manchen Kindern)? · Gebraucht das Kind gelegentlich den Genitiv? Reflexivpronomen · Werden Reflexivpronomen korrekt gebraucht? Präpositionen und Fall · Werden Präpositionen semantisch korrekt gebraucht? · Folgt auf die Präpositionen der richtige Kasus? Morphologie · Werden Pluralformen nicht oder auffällig häufig unkorrekt gebraucht? · Werden Adjektive gesteigert? Sind die Komparationsformen korrekt? · Verwendet das Kind trennbare Verben? · Bildet das Kind Komposita? Semantik · Gebraucht das Kind gelegentlich Wörter semantisch falsch? · Verfügt das Kind über eine Strategie, ein ihm unbekanntes Wort durch andere Wörter zu ersetzen bzw. zu umschreiben? · Welche Strategie wendet das Kind zur Ersetzung von ihm unbekannten Wörtern an (andere Wörter aus dem gleichen semantischen Feld; allgemeine unspezifische Oberbegriffe; lautlich ähnliche Wörter; Umschreibungen; Neologismen)? Syntax · Ist die Satzstellung im einfachen Aussagesatz korrekt (finites Verb an zweiter Stelle)? · Führt das Kind Inversionen durch (im Fragesatz): Gehst du in die Sportschule? · Verwendet das Kind die Satzklammer korrekt (Ich habe meine Hausaufgaben gemacht; ich möchte ein Eis essen; ich gehe heute Nachmittag weg.)? · Wird die Negation korrekt realisiert? Schrifterfahrung/metasprachliche Kompetenzen · Erkennt das Kind Embleme wie Langnese, Coca-Cola, BP? · Kann das Kind Wörter in Silben zerlegt aussprechen? · Kennt das Kind Auszählverse? Kann es einen einfachen Auszählvers (Ene mene mu, und raus bist du) nachsprechen? · Kann das Kind Reime ergänzen? Erkennt das Kind Reimpaare? 10.3 Deutsch. Die Gründe hierfür sind vielfältig. Häufig hatten sie nicht ausreichend Gelegenheit, die deutsche Sprache zu lernen. Um die sprachlichen Fähigkeiten und Potenziale der Kinder zu erfahren, werden Sprachstandsuntersuchungen in Form von Tests oder Beobachtungsbögen durchgeführt. Dabei besteht die Gefahr, nur die Fähigkeiten in der Zweitsprache zu beurteilen. Die sprachlichen Kompetenzen zweisprachiger Kinder sind jedoch wesentlich vielfältiger, da sie von der Notwendigkeit geprägt sind, im Alltag mit mehreren Sprachen zu leben und diese Sprachen weiterzuentwickeln. Für manche Kinder spielt die deutsche Sprache fast nur im schulischen Kontext und somit im Zusammenhang mit Leistungsbewertung eine Rolle. Einige Erhebungsverfahren orientieren sich an den Bedürfnissen der Kinder. Werner Knapp (2001) stellt diagnostische Leitfragen vor, die sich für eine differenzierte Sprachstandsbeobachtung im Sprachgebrauch mehrsprachiger Kinder (Stefan Jeuk) Der folgende Text aus „Praxis Grundschule 2/2005“ erfolgt mit freundlicher Genehmigung des WestermannVerlags. Welche Bedeutung haben die Leben mehrsprachiger Kinder? Sprachen im Häufig werden mehrsprachig aufwachsende Kinder an ihren Deutschkenntnissen gemessen. Dabei verfügen die Kinder oft über ein hohes sprachliches Potenzial, das so übersehen und nicht genutzt wird. Zum Zeitpunkt des Schuleintritts verfügen nicht alle mehrsprachigen Kinder mit Migrationshintergrund über die erforderlichen Kenntnisse in der Zweitsprache 150 Lexik · Fällt das Kind durch einen besonders geringen aktiven Wortschatz auf? · Verwendet das Kind gezielt Fachbegriffe? · Gebraucht das Kind nur Universalverben (machen, tun, sagen, gehen) oder Universalnomen (Ding, Sache)? 10. Anhang Anfangsunterricht eignen. Für den Übergang zur Grundschule und das letzte Kindergartenjahr liegt der Beobachtungsbogen SISMIK vor (Ulich/Mayr 2003). Ziel einer Sprachstandserhebung muss sein, Sprachentwicklungswege, Entwicklungsbeschränkungen und Potenziale des mehrsprachigen Kindes zu erkennen. Dazu gehören neben den sprachlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten seine Spracherfahrungen und seine lebensweltlichen Entwicklungsbedingungen. Sprachstandserhebungen, die sich einseitig auf die Zweitsprache richten, sind in der Gefahr, zu oberflächlichen bzw. falschen Einschätzungen über die sprachlichen Lernmöglichkeiten des Kindes zu gelangen. Auf den Seiten 8 bis 11 (Anm.: Praxis Grundschule 2/ 2005) werden Materialien vorgestellt, die dazu beitragen können, die lebensweltliche Zweisprachigkeit der Kinder besser zu verstehen. Ein wichtiger Baustein dieses Verständnisses ist das Wissen um den Sprachgebrauch des Kindes in den verschiedenen Sprachen und Kontexten. Beispielsweise kann das Wissen um die emotionale Haltung eines Kindes zu den verschiedenen Sprachen wichtige Hinweise auf die Sprachlernmotivation des Kindes geben. Die Materialien können als Ergänzung verschiedener Sprachstandserhebungsverfahren verwendet werden, sie können aber auch allein eingesetzt werden, wenn die Lehrkraft mehr über die lebensweltliche Zweisprachigkeit ihrer Schülerinnen und Schüler erfahren möchte. Unter anderem kann die Frage geklärt werden, ob es in der sprachlichen Entwicklung des Kindes Hinweise auf sprachliche Schwierigkeiten in der Erstsprache gibt. Solche Beobachtungen müssen jedoch behutsam gewichtet werden. Viele Kinder besuchen keinen muttersprachlichen Unterricht, sie erhalten schulische Bildung nur in der Zweitsprache. Deshalb sind ihre semantisch-lexikalischen Fähigkeiten insbesondere im Hinblick auf schulische Bereiche auch in der Erstsprache nicht immer altersgemäß. Dies ist aber kein Hinweis auf individuelle Sprachdefizite, sondern auf das Fehlen schulischer Bildung in der Erstsprache. Andererseits kann aus Defiziten in der Zweitsprache nicht pauschal auf Sprachschwierigkeiten geschlossen werden. Vielmehr ist anzunehmen, dass eine Reihe von mehrsprachigen Kindern ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten in der Zweitsprache auf Grund lebensweltlicher Bedingungen außerhalb der Schule kaum weiterentwickeln kann. Wenn ein Kind erst seit sehr kurzer Zeit Deutsch spricht und außerhalb der Schule nur Kontakte zu Sprechern der Herkunftssprache bestehen, sind seine Fähigkeiten anders zu beurteilen, als wenn ein Kind in Deutschland geboren und aufgewachsen ist und vielfältige Sprachkontakte in der Zweitsprache außerhalb der Schule hat. Bei der Bearbeitung der Fragen geht es darum zu ermessen, welche Bedeutung Zweisprachigkeit im Leben des Kindes spielt. So kann es problematisch sein, Eltern auf ihre Pflicht, das Kind bei den Hausaufgaben zu unterstützen, hinzuweisen, wenn diese die Zweitsprache nicht beherrschen. Das Wissen um die lebensweltliche Zweisprachigkeit eines Kindes ist nicht zuletzt für das Angebot und die Koordination von begleitenden und fördernden Maßnahmen (Hausaufgabenhilfe, Sprachförderung etc.) von hoher Bedeutung. Zudem können Möglichkeiten und Grenzen der Zusammenarbeit mit den Eltern ausgelotet werden. Es geht in erster Linie um die Sensibilisierung für die sprachlichen Lebensbedingungen des Kindes. Ein wichtiger Baustein der Förderung des Zweitspracherwerbs ist die Anerkennung, die Wertschätzung und der Einbezug sprachlichen Wissens aus der Erstsprache des Kindes. Dieses Verständnis kann die Grundlage dafür sein, in der Klasse die Sprachen der Kinder zum Thema zu machen und zum Ausgangspunkt für sprachliches Lernen aller Kinder zu machen. Vorschläge finden sich bei Gerlind Belke (2002), in anderen Beiträgen dieses Heftes und in Heft 3/05 der „Grundschule“. Zu den Materialien Den Fragenkatalog bearbeitet die Lehrerin auf Grund von eigener Beobachtung, von Elterngesprächen und von Gesprächen mit dem Kind. Der Bogen stellt nicht den Anspruch, alle Aspekte der Zweisprachigkeit des Kindes zu dokumentieren. Vielmehr kann er zum Ausgangspunkt weiterer, differenzierter Beobachtungen gemacht werden. Es müssen nicht alle Fragen beantwortet werden, genauso können sich neue Fragen ergeben. Die Arbeitsblätter (siehe S. 9 bis 11, Praxis Grundschule 2/2005) sind für Kinder ab der dritten Klasse geeignet. Sie können Bestandteil interkulturell orientierten Arbeitens im Deutschunterricht sein. Die Gestaltung orientiert sich an einer umfangreichen Untersuchung zum Sprachgebrauch an Essener Grundschulen (Chlosta u.a. 2003). Die Kinder werden nicht nur zu ihrem Sprachgebrauch, sondern auch nach ihrer Selbsteinschätzung gefragt. Die Lehrerin bzw. der Lehrer kann so einen Einblick in die Sprachlernmotivation des Kindes bekommen. Das Material ist gut kombinierbar mit Kapitel 1 aus dem Buch von Gerlind Belke und Martin Geck (2004). 151 10. Anhang Literatur Belke, Gerlind: Mehrsprachigkeit im Deutschunterricht, Baltmannsweiler 2002 Belke, Gerlind/Geck, Martin: Das Rumpelfax, Singen, Spielen, Üben im Grammatikunterricht, Baltmannsweiler 2004 Chlosta, Christoph/Ostermann, Torsten/Schroeder, Christoph: Ergebnisse des Projekts Sprachenerhebung Essener Grundschule (SPREEG) 2003 unter : http:// www.ellse.uni-essen.de/ellse/ellse_03-01/el_03_01spreeg.pdf Knapp, Werner: Diagnostische Leitfragen, in: Praxis Grundschule, Heft 3/2001, S.4-6 Ulich, Michaela/Mayr, Toni: SISMIK, Sprachverhalten und Interesse an Sprache bei Migrantenkindern in Kindertageseinrichtungen, Freiburg 2003 Sprachgebrauch Fragenkatalog zum Sprachgebrauch mehrsprachiger Kinder Emotionaler Zugang zu den Sprachen Zur Durchführung Es müssen nicht alle Fragen beantwortet werden. Weitere Fragen können ergänzt werden. Fragen Sie wenn möglich die Eltern und die Kinder, um die Fragen beantworten zu können. Viele Fragen lassen sich nicht eindeutig beantworten (z.B. Welche Sprache ist die wichtigste Familiensprache?), da in der Familie möglicherweise zwei oder mehrere Sprachen je nach Situation bevorzugt werden. Der Fragenkatalog soll nicht einer lückenlosen Diagnose dienen, sondern ist Ausgangspunkt für ein besseres Verständnis der „lebensweltlichen Zweisprachigkeit“ von Kindern mit Migrationshintergrund. Sprachbiografie • Welches ist die Erstsprache des Kindes? • Seit wann lebt das Kind in Deutschland? • Seit wann spricht das Kind die Zweitsprache Deutsch? • Gibt es weitere Sprachen, die in der Familie gesprochen werden? • Hat das Kind in Deutschland einen Kindergarten besucht? • Berichten die Eltern von Auffälligkeiten im Erstspracherwerb? 152 • Welche Sprache ist die wichtigste Familiensprache? • In welcher Sprache spricht das Kind mit seinem Vater? • In welcher Sprache spricht das Kind mit seiner Mutter? • In welcher Sprache spricht das Kind mit seinen Geschwistern? • In welcher Sprache spricht das Kind mit seinen Freundinnen und Freunden? • Welche Sprache beherrscht das Kind (vermutlich) besser? • Besucht das Kind muttersprachlichen Unterricht? • Lernt (kann) das Kind in der Erstsprache lesen und schreiben? • Kann das Kind von einer in die andere Sprache umschalten? • Kann das Kind übersetzen? • Welche Sprache spricht das Kind lieber (was sagt es selbst dazu)? • Wie reagiert das Kind, wenn es auf seine Erstsprache angesprochen wird? • Wie reagiert das Kind, wenn es in seiner Erstsprache angesprochen wird (z.B. einfache Floskeln wie „guten Morgen“)? • Kennt das Kind Lieder, Reime, Gedichte etc. in seiner Erstsprache? • Kann das Kind Auskunft über seine Herkunftssprache geben (z.B. in welchem Land/welcher Gegend sie gesprochen wird)? • Betätigt sich das Kind bereitwillig als Helfer bei anderen Kindern mit derselben Erstsprache? 10. Anhang 10.4 Grammatische Progression 10.4.1 Grammatische Progression Kl. 1 und 2 Klassenstufe 1. Klasse 2. Klasse 10.4.2 grammatische Elemente (aus Kapitel 5.5. „Handreichung Deutsch als Zweitsprache (DaZ)“, Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Sport Berlin, 2001, S. 22) · · · · · · · · · · · · · · · Nomen mit Artikel Verb, Hilfsverb, qualifizierende Adjektive Personalpronomen Possessivpronomen Numerale Präpositionen einfacher Aussagesatz (Subjekt, Prädikat, Akkusativobjekt) adverbiale Bestimmung des Ortes Satzreihen mit „und“ Erweiterung des Wortschatzes Verstärkter Gebrauch von qualifizierenden und klassifizierenden Adjektiven Erweiterung des Gebrauchs von Präpositionen, vor allem kausale Relativpronomen Dativ - Objekt adverbiale Bestimmung des Grundes Einfache Satzgefüge Grammatische Progression allgemeiner Art „Die nachfolgende Zusammenstellung von Spracherwerbsphasen und -sequenzen der Erstsprache Deutsch beruht nicht auf einer umfassenden, breit angelegten Studie, sondern ist eine Aufarbeitung zahlreicher Einzeluntersuchungen, die aus unterschiedlichen Anlässen und zu verschiedenen Zeiten durchgeführt wurde. Die auf diese Weise zusammengetragenen Ergebnisse stellen daher nicht den aktuellen Stand gesicherter wissenschaftlicher Erkenntnisse dar, sondern sind eher als Tendenzaus- sagen und Näherungswerte zu verstehen. Aktuelle wissenschaftliche Untersuchungen zum Thema stehen zur Zeit nicht zur Verfügung. Trotzdem sind die hier dargestellten Beobachtungen als Orientierungsgrößen bei der Entwicklung von Sprachfördermaßnahmen nutzbar“ (Handreichung Deutsch als Zweitsprache (DAZ)“, hrsg. Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Sport Berlin,2001, S.20 ff.). Die Erläuterungen im o.g. Text zu den grammatischen Komplexen dienten als Grundlage für die folgende Tabelle. 153 10. Anhang Substantiv Artikel Verb Hilfsverb 154 Beim Schuleintritt vorhanden WORTARTEN x x x x nicht vorhanden Abstrakta Adjektive x ab Kl.6 Passiv - ab Kl. 3 Präpositionen Personalpronomina Possessivpronomina x x x Relativpronomina Demonstrativpronomina Definitpronomina Interrogativpronomina Numerale Konjunktionen (meist „und“) Kausale Konjunktionen Zeitliche Konjunktionen Restliche Konjunktionen x - Subjekt Prädikat Akkusativobjekt Adverbiale Bestimmung des Ortes Attribut Adverbiale Bestimmung der Art u. Weise Adverbiale Bestimmung des Grundes Genitivattribut Dativobjekt Präpositionale Objekte Beim Schuleintritt vorhanden SATZTEILE x x x x nicht vorhanden - ab Kl. 2 ab Kl. 2 - ab Kl. 2 - erst nach der GS häufig verwendet ab Kl. 4/5 ab Kl. 4/5 ab Kl. 3 - erst nach der GS SATZARTEN x x erst nach der GS Hauptsatz erst nach der GS Satzgefüge x - - ab Kl. 2 ab Kl. 3 ab Kl. 4 ab Kl. 2 10. Anhang 10.5 Stolpersteine der deutschen Sprache Zitiert aus: Rösch, Heidi (Hrsg.), 2003: Deutsch als Zweitsprache, Braunschweig: Schrödel, S. 213-215. Die folgende Übersicht enthält Besonderheiten der deutschen Sprache, die DaZ-Lernenden erfahrungsgemäß Schwierigkeiten bereiten (können). Sie liefert Hintergundinformationen für die Beobachtung des Spracherwerbs sowie für die Einschätzung beobachteter Normverstöße, Unsicherheiten oder auch der Vermeidung bestimmter Strukturen; Und sie enthält Hinweise auf sprachliche Aspekte, die im Fachunterricht besonders wichtig sind (mit * gekennzeichnet). Lautung und Artikulation - Konsonantenhäufungen und -verbindungen (Herbst, (du) springst, ängstlich usw.) - bedeutungsunterscheidende Laute (lange/kurze Vokale: Hüte - Hütte) - andere Lautvarianten (stimmloses und stimmhaftes S, ich- und ach-Laut) - Vokale und Laute, die es in anderen Sprachen nicht gibt; hierzu zählen auch Diphthonge (neu) und Nasallaute (eng) - Auslautverhärtung wie in /kint/, (er)/gap/, (sie)/mak/ Wortschatz/Wortbedeutung/Wortbildung - Wortzusammensetzungen (Baumhaus, Badetuch, Kleingeld) - Ableitungen von Wörtern* (z.B. Substantivierung: endlich ... Ende; herstellen - Herstellung; es ist zum Lachen; das Schöne daran ist, dass ...; Schönling; Schönheit) - Vor- und Nachsilben, Bedeutungsveränderung durch Vorsilben (aus-/anziehen; Verben, die Vermehrung/ Verstärkung bzw. Abschwächung/Verminderung ausdrücken: zunehmen - abnehmen)* - Strukturwörter wie Präpositionen (auf, unter, in, ,,,) und Konjunktionen (weil, wenn, sowohl - als auch, ...) - Adverbien (gestern, dahin, oben, so, gern, ...) - Modalpartikel/Wörter zur Hervorhebung des Beziehungsaspekts (doch, mal, ja). - Verben mit unterschiedlicher Bedeutung (Ich gehe. Es geht mir gut. Die Uhren gehen falsch.) - Begriffe mit unterschiedlicher bzw. sehr ähnlicher Bedeutung (Tor als Fußballtor und Tor zur Welt) - Fachbegriffe; Abstrakta und nicht erklärbare Begriffe* (Multiplikation, Addition; Hilfe, Kleidung) - Systeme fachsprachlicher Bezeichnungen (Ober-, Unterbegriffe; Ordnungen)* - Unpersönliche Formulierungen (man, es ...)* Formenbildung - Artikel (bestimmter und unbestimmter Artikel), NullArtikel, Artikeldeklination - 3 Genera; Genus und Genuskonkordanz (der Mann, seine Frau) - 8 Formen der Pluralbildung: - -e (Hunde) - -e + Umlaut (Hände) - -er (Bilder) - -er + Umlaut (Männer) - nur Umlaut (Vögel) - -en (Frauen) - -n (Nadeln) - -s (Autos) - und Pluralkonkordanz (Die Kinder lachen.) - Personal- und Possessivpronomen und deren Dreigliedrigkeit (er/sie/es - sein/ihr/sein) - lautgleiche Formen (bei Personalund Possessivpronomen im Singular und Plural: sie für: Marita und für: Marita und Paul; meine Tasche/meine Taschen) - Präposition + Kasus, insbesondere Wechselpräpositionen (Wo?: in der Schule / Wohin?: in die Schule) 155 10. Anhang - Adjektivdeklination: nach bestimmtem/unbestimmtem Artikel/nach Null-Artikel - Deklination der Nomen und Pronomen (Er sieht den Mann.) - Verbformen: - Konjugation trennbare/untrennbare Verben (vorsingen, wiederholen)* - regelmäßige Verben: Suffix -t im Präteritum und im Partizip (sagen, sagte, gesagt) - unregelmäßige Verben: Veränderung des Stammvokals in den Zeiten (singen, sang, gesungen) und im Präsens (ich trage, du trägst), verschiedene Stammvokale und die Endungen der schwachen Verben (nennen, nannte, genannt) - Verben mit präpositionalen Ergänzungen (Ich frage nach dem Weg.) - Modalverben (wollen, können, müssen, dürfen) - Hilfsverben haben und sein bei der Bildung von Perfekt, Plusquamperfekt und werden bei der Bildung von Futur Satzbau - Verbstellung in Haupt- und Nebensatz: - Zweitstellung des finiten Verbs im Aussagesatz (Er geht in die Schule.) - Inversion: Umkehrung der üblichen Satzstellung Subjekt-Verb in Verb-Subjekt bei vorangestelltem Satzteil (Morgen fällt Sport aus. In die Schule geht er heute nicht. Darauf hat sie lange gewartet.) - Verbklammer bei Sätzen mit Modalverben, Perfekt, Passiv (Er will nicht in die Schule gehen. Er ist in die Schule gegangen. Die Orange wird mit dem Messer geschält.) - Endstellung im Gliedsatz (..., weil er gern in die Schule geht.) 156 - Bildung von Fragen (durch Inversion) mit Fragepronomen (Wer? Wann? Wo? Warum? Wie? etc.) oder durch ein Verb in Erststellung (Gehst du nach Hause?). - Entschlüsselung von verschachtelten Sätzen (Der Mann, mit dessen Tochter ich heute gesprochen habe, hat sich gestern ein Fahrrad gekauft.)* - Genitivobjekte (Die Mutter meiner Freundin ist Lehrerin)?* Textaufbau - Formen, durch die ein Textzusammenhang hergestellt wird: Ersatzformen/Proformen für Wörter (diese, beide, etc.) und Satzglieder (dadurch, dabei, etc.)* - Signale für logische Verknüpfungen (demzufolge demnach)* - Am Satzanfang steht in der Regel das Subjekt, aber es können auch Mittel an den Satzanfang gestellt werden, mit denen man an vorige Äußerungen anknüpft (Danach arbeiten wir weiter.) oder die man besonders betonen möchte (Den Rock ziehe ich nicht an.). 10. Anhang Grundsätze zum Unterricht für Kinder und Jugendliche mit Sprachförderbedarf an allgemein bildenden und beruflichen Schulen Verwaltungsvorschrift vom 1. August 2008 Az.: 33-6640.0/656/6 Inhaltsübersicht 1. Pädagogische Vorbemerkung 2. Geltungsbereich 3. Allgemeines 3.1 Aufnahme und Schulpflicht 3.2 Klassenbildung und Art der Fördermaßnahmen 3.3 Fremdsprachenregelung 3.4 Zeugnisse und Leistungsbeurteilung, Hausaufgaben 3.5 Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten 4. Muttersprachlicher Zusatzunterricht durch die (General-)Konsulate 5. Besondere Fördereinrichtungen 6. Schlussbestimmungen 1. Pädagogische Vorbemerkung Sprache ist das wesentliche Kommunikationsmittel und eine Voraussetzung zur Teilnahme in Gesellschaft und Schule. Die Beherrschung der deutschen Sprache ist die Grundlage für den schulischen Erfolg und damit auch dafür, sich nachhaltig für das Leben in Gesellschaft und Beruf zu qualifizieren. Sie bildet das Fundament zur Integration von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund und geringen Deutschkenntnissen (vgl. hierzu auch Verwaltungsvorschrift ‚Kinder und Jugendliche mit Behinderungen und besonderem Förderbedarf‘ vom 8. März 1999, Ziffer 2, K.u.U. S 45., und Verwaltungsvorschrift zur Kooperation Kindergarten-Grundschule vom 8. April 2002). Sprachkenntnisse zu vermitteln ist ein zentrales Aufgabenfeld für die Kindergärten und alle Schularten und Auftrag aller am Erziehungs- und Bildungsprozess Beteiligten. Schon im vorschulischen Bereich wird die sprachliche Entwicklung kontinuierlich beobachtet und vielfältig gefördert. Dies erfordert eine an Alter und sprachlicher Entwicklung orientierte koordinierte Zusammenarbeit zwischen Erziehungsberechtigten, vorschulischen Einrichtungen und Schulen. Kinder und Jugendliche mit verschiedenen Herkunftssprachen in den Klassen bringen besondere Kompetenzen mit. Diese kulturellen und sprachlichen Erfahrungen sind für die Schule eine Bereicherung, stellen gleichzeitig eine Herausforderung zur Vermittlung der Unterrichtssprache Deutsch dar und erfordern in der Unterrichtspraxis differenzierende Maßnahmen. Über die abgestimmte sprachliche Förderung wird die Möglichkeit eröffnet, die Gesamtpersönlichkeit von Kindern und Jugendlichen in ihrer aktuellen Lebens- und Lernwirklichkeit zu berücksichtigen. Voraussetzung hierfür ist ein schulisches Förderkonzept, das zur Grundlage den Bildungsplan der jeweiligen Schulart hat und sich flexibel an der Bedürfnislage der Schülerinnen und Schüler orientiert. Die Koordination der Sprachförderung gehört zum Aufgabenbereich der Schulleitung. Eine Lehrkraft kann mit der Koordination der Sprachförderung von der Schulleitung beauftragt werden. Zum Aufgabenfeld gehören u. a. die Erarbeitung und Fortschreibung einer Förderkonzeption für die Schule im Bereich Sprache und Spracherwerb sowie eine differenzierte Sprachstandsermittlung und die Feststellung des individuellen Sprachförderbedarfs von Kindern und Jugendlichen mit nichtdeutscher Herkunftssprache. Eine Entlastung für die Aufgabenwahrnehmung erfolgt im Rahmen der zugewiesenen Anrechnungsstunden für Schulleitungsaufgaben. 157 10. Anhang Für die Klassen- bzw. Gruppenbildung im Rahmen der Maßnahmen zur Sprachförderung‘ (z. B. Vorbereitungsklassen für Kinder oder Jugendliche mit nichtdeutscher Herkunftssprache) gilt die für das jeweilige Schuljahr erlassene Verwaltungsvorschrift ‚Eigenständigkeit der Schulen und Unterrichtsorganisation‘. 2. Geltungsbereich Diese Verwaltungsvorschrift gilt unbeschadet Ziffer 4 und Ziffer 5 für Schülerinnen und Schüler mit nichtdeutscher Herkunftssprache, darunter insbesondere für Kinder und Jugendliche aus ausländischen und ausgesiedelten Familien ohne den familiären Spracherwerb in Deutsch. Richtschnur ist dabei die volle schulische Integration aller Kinder und Jugendlichen. Kinder von Asylbewerbern werden bei Bedarf ebenfalls in die Sprachfördermaßnahmen aufgenommen. 3. Allgemeines 3.1 Aufnahme und Schulpflicht Nach § 72 Abs. 1 des Schulgesetzes besteht Schulpflicht für Kinder und Jugendliche, die in Baden-Württemberg ihren Wohnsitz oder gewöhnlichen Aufenthalt oder ihre Ausbildungs- oder Arbeitsstätte haben. Kinder und Jugendliche mit nichtdeutscher Herkunftssprache besuchen soweit wie möglich die ihrem Alter und ihrer Leistung entsprechende Klasse der in Betracht kommenden Schulart. Dies gilt insbesondere für Grundschulkinder, die über eine integrative Förderung im Klassenverband in der sprachlichen Entwicklung unterstützt werden. Falls dies nicht möglich ist, nehmen sie an besonderen Fördermaßnahmen teil. Sprachförderung kann dabei stattfinden in eigens gebildeten Klassen (Vorbereitungsklassen), in einem Kurssystem oder durch sonstige organisatorische Maßnahmen (Teilungsstunden, Förderunterricht usw.) der Schule (vgl. Ziffer 3.2). Bei Schülerinnen und Schülern, die in ihrem Herkunftsland eine der Realschule oder dem Gymnasium vergleichbare schulische Einrichtung besucht haben, ist eine Aufnahme in ein Gymnasium oder eine Realschule auf Probe möglich, wenn die Schule zur Auffassung gelangt, dass die Schülerin oder der Schüler in absehbarer Zeit die Anforderungen des Bildungsgangs in Bezug auf einen ausreichenden Kenntnisstand der deutschen Sprache erfüllen wird. Die Probezeit dauert längstens ein Jahr. In Fachklassen der Berufsschule werden die Jugendlichen aufgenommen, die ihre im Herkunftsland begonnene Berufsausbildung fortsetzen und über hinreichende Kenntnisse der deutschen Sprache verfügen. Im Übrigen besuchen sie das Berufsvorbereitungsjahr, ggf. zur Förderung in Deutsch in der entsprechenden Sonderform des Berufsvorbereitungsjahres oder das Berufseinstiegsjahr. Bei sonstigen beruflichen Vollzeitschulen ist ein Eintritt nur zu Beginn des Ausbildungsgangs und bei hinreichenden Kenntnissen in der deutschen Sprache möglich. Vorrangiges Ziel der schulischen Förderung ist, Schülerinnen und Schülern ausreichende deutsche Sprachkenntnisse zu vermitteln, um sie in die Klassen der verschiedenen Schularten einzugliedern und so die Möglichkeit zu geben, einen schulischen Abschluss zu erreichen. Die Verbindung zu Sprache und Kultur des Herkunftslandes soll gewahrt werden. Dabei entscheiden die Erziehungsberechtigten in eigener Verantwortung über die Teilnahme ihrer Kinder an den freiwilligen Angeboten zur muttersprachlichen Bildung (vgl. Ziffer 4) in der Herkunftssprache. 3.2 Klassenbildung und Art der Fördermaßnahmen An Schulen mit Schülerinnen und Schülern mit nichtdeutscher Herkunftssprache bzw. Förderbedarf in Deutsch sollen grundsätzlich gemischte Klassen gebildet werden. Werden auf der jeweiligen Klassenstufe Parallelklassen eingerichtet, so ist anzustreben, dass die Gruppe der Schülerinnen und Schülern mit ausreichenden deutschen Sprachkenntnissen in den Klassen ausgewogen vertreten ist. 158 10. Anhang Die Fördermaßnahmen haben folgende Elemente: - Schulorganisatorische Maßnahmen (vgl. 3.2.1) - Vorbereitungsklassen (vgl. 3.2.2) - Vorbereitungskurse (vgl. 3.2.3) - Sonstige Maßnahmen (vgl. 3.2.4). 3.2.1 Schulorganisatorische Maßnahmen Ein integratives Förderkonzept, das Kinder und Jugendliche mit nichtdeutscher Herkunftssprache beim Besuch der Regelklasse in der sprachlichen Entwicklung unterstützt, nutzt die schulischen Gestaltungsmöglichkeiten von Bildungsplan oder Lehrplan, den Stundentafeln und Schulcurriculum. Den Schulen zusätzlich zur Verfügung stehende Lehrerstunden sollen auch für Maßnahmen der Sprachförderung verwendet werden. Über flexible Organisationsmodelle (zeitweilige zielgruppenspezifische Angebote, Sprachförderangebote im Ganztagesrhythmus, äußere Differenzierungen usw.) kann der Freiraum vor Ort gestaltet werden. Der Wechsel zwischen der Teilnahme am Unterricht der Regelklasse und einer Fördermaßnahme soll dabei organisatorisch flexibel erfolgen und orientiert sich am festgestellten Förderbedarf. Benachbarte Schulen arbeiten im Rahmen der Sprachförderung bei Bedarf zusammen. 3.2.2 Vorbereitungsklassen Für Kinder und Jugendliche mit nichtdeutscher Herkunftssprache und ohne ausreichende Kenntnisse in Deutsch ist in den Grund- und Hauptschulen die Einrichtung einer Vorbereitungsklasse ab 10 Schülerinnen und Schüler möglich. Maßgebend für die Einrichtung und Klassenbildung ist der Organisationserlass. Die Vorbereitungsklasse wird als Jahrgangsklasse oder als jahrgangsgemischte Klasse geführt. Die Einrichtung einer Vorbereitungsklasse für die Klassenstufe 1 für Kinder mit besonderem Sprachförderbedarf (Einstiegsklasse) ist möglich. Vor der Aufnahme in die Vorbereitungsklasse wird eine Sprachstandserhebung durchgeführt. Zur Feststellung des Sprachförderbedarfs werden von der Schule hierfür altersstufengemäße Sprachstandsfeststellungsverfahren eingesetzt, die u. a. die Bereiche Wortschatz, Satzbau, Ausdrucksfähigkeit und Leseverständnis umfassen. Die sprachlichen Fortschritte der Schülerinnen und Schüler werden bei den Sprachfördermaßnahmen in geeigneter Form evaluiert und insbesondere für den Wechsel in die Regelklasse dokumentiert. Der Wechsel in die Regelklasse ist an keinen festen Zeitpunkt gebunden und kann gestuft mit sich erhöhenden Stundenanteilen in der Regelklasse nach Zuwachs in der Sprachkompetenz erfolgen. Zur Koordination der Sprachförder- und Integrationsmaßnahmen erhält die Schule je gebildeter Vorbereitungsklasse eine Entlastungsstunde. Schülerinnen und Schüler mit nichtdeutscher Herkunftssprache, die in Vorbereitungsklassen unterrichtet werden, nehmen vor allem in den Fächern und Fächerverbünden des musisch-technischen Bereichs am Unterricht zusammen mit den Schülerinnen und Schülern der Regelklasse teil. Das schulische Leben wird unabhängig davon so gestaltet, dass gegenseitige Kontakte regelmäßig gepflegt werden können. Die Unterrichtsorganisation soll dabei flexibel und nicht ausschließlich im Klassenverband erfolgen, damit den Schülerinnen und Schülern eine zeitweilige Teilnahme am Unterricht der Regelklasse möglich ist. Der Unterricht dient vorwiegend dem Erlernen der deutschen Sprache, des Fachwortschatzes und schulischer Techniken und Arbeitsweisen. Er bereitet auf den Unterricht und die Integration in die Regelklasse vor. Der Zeitpunkt der Integration in eine Regelklasse wird von den unterrichtenden Lehrkräften mit Zustimmung der Schulleitung flexibel und individuell festgelegt. Eine unterjährige Integration in eine Regelklasse ist dabei ausdrücklich 159 10. Anhang in den Blick zu nehmen, wenn die Voraussetzungen hierfür gegeben sind. Leistungsstand, Leistungsvermögen und Motivation entscheiden über die Zuweisung in die jeweilige Klassenstufe und Schulart. Dem Wechsel von der Vorbereitungsklasse in die Regelklasse können Probephasen von unterschiedlicher Dauer und in unterschiedlichen Fächern bzw. Fächerverbünden vorgeschaltet werden. Die Vorbereitungsklassen können mit Zustimmung der unteren Schulaufsichtsbehörde auch für Schülerinnen und Schüler benachbarter Schulbezirke eingerichtet werden. In diesem Fall entscheidet die untere Schulaufsichtsbehörde nach Rücksprache mit den Schulleitungen über die Aufnahme in eine Vorbereitungsklasse. 3.2.3 Vorbereitungskurse An den Grund- und Hauptschulen ohne Vorbereitungsklasse kann für mindestens vier Schülerinnen und Schüler mit nichtdeutscher Herkunftssprache ein zeitlich befristeter zusätzlicher Sprachförderunterricht (Vorbereitungskurs) mit bis zu acht Wochenstunden eingerichtet werden, wenn die Schülerinnen und Schüler noch größere Sprachschwierigkeiten bzw. Verständnisschwierigkeiten in einzelnen Fächern oder Fächerverbünden haben, die auf die Deutschkenntnisse zurückzuführen sind. Dieses Kursangebot dient vorrangig dem Erlernen von Deutsch. Daneben wird auch gezielt sachbezogener Unterricht zum Erwerb eines Fachwortschatzes und von Basiskompetenzen erteilt. Die zeitweilige, zusätzliche Aufnahme von Schülerinnen und Schülern mit der Muttersprache Deutsch aber mit besonderem Förderbedarf im sprachlichen Bereich ist möglich. 3.2.4 Sonstige Maßnahmen Für die Festlegung der Pflicht zum Besuch der Sonderschulen gelten die allgemeinen Bestimmungen. Dabei ist zu beachten, dass mangelnde Kenntnisse in der deutschen Sprache kein Kriterium für Sonderschulbedürftigkeit sind. Bei den entsprechenden Überprüfungen kann auf Wunsch der Erziehungsberechtigten ein geeigneter Lehrer der jeweiligen Herkunftssprache hinzugezogen werden; auf diese Möglichkeit sollen die Erziehungsberechtigten durch die meldende Schule hingewiesen werden. Dieser Hinweis wird im Bericht der meldenden Schule vermerkt. Darüber, welche Formen der sonderpädagogischen Förderung für Schülerinnen und Schüler mit nichtdeutscher Herkunftssprache an allgemeinen Schulen durchgeführt werden, entscheidet die jeweilige Sonderschule. Dies geschieht im engen Zusammenwirken mit der entsprechenden allgemeinen Schule, wobei die individuellen Förderbedürfnisse besonders zu berücksichtigen sind. Neben den bei den Grund- und Hauptschulen vorgesehenen Maßnahmen können je nach der Situation der einzelnen Schule auch andere Fördermöglichkeiten ergriffen werden. An den Realschulen und Gymnasien können im Rahmen des Ergänzungsbereichs zeitlich befristete Angebote zur Sprachförderung eingerichtet werden. An Fachklassen der Berufsschule kann erforderlichenfalls im Rahmen des Wahlpflichtunterrichts ein Stützunterricht mit zwei Wochenstunden für Deutsch und Fachkunde angeboten werden. An beruflichen Vollzeitschulen kann zeitlich begrenzter Förderunterricht mit zwei Wochenstunden angeboten werden. Zur sprachlichen Förderung von Jugendlichen mit nichtdeutscher Herkunftssprache können besondere Klassen in Berufsschulen bzw. im Berufsvorbereitungsjahr eingerichtet werden; soweit die Schülerinnen und Schüler ohne Ausbildungsverhältnis sind, erfolgt der Unterricht in den besonderen Klassen nach den hierfür erlassenen Stundentafeln und Lehrplänen. Abweichungen von den Stundentafeln und den Lehrplänen aus pädagogischen Gründen sind zulässig. 3.3 Fremdsprachenregelung Für Schülerinnen und Schüler mit nichtdeutscher Herkunftssprache, die erstmals als Seiteneinsteiger in eine Grundschule oder weiterführende Schulart aufgenommen werden, gelten im Einzelnen die folgenden Regelungen: 160 10. Anhang Grundschule In der Grundschule ist die besondere Situation der mehrsprachig aufgewachsenen Kinder und der noch zu unterstützende Sprachkompetenzerwerb zu würdigen. In den Klassenstufen 3 und 4 wird dies in Englisch bzw. Französisch bei der Notengebung pädagogisch angemessen berücksichtigt. In Einzelfällen kann die Note ausgesetzt und durch eine verbale Beurteilung ersetzt werden. Hauptschule Die Schülerinnen und Schüler sollen durch Förderunterricht in der Pflichtfremdsprache Englisch auf einen Kenntnisstand gebracht werden, der es ihnen ermöglicht, am Unterricht der von ihnen besuchten Klasse teilzunehmen. Ausländische und ausgesiedelte Schülerinnen und Schüler, die ab Klasse 7 in die Hauptschule eingetreten sind, können in der Hauptschulabschlussprüfung als Ersatz für die Prüfung in der Pflichtfremdsprache eine Sonderfremdsprachenprüfung in ihrer Herkunftssprache ablegen, wenn die organisatorischen und personellen Voraussetzungen gegeben sind. Die gewählte Sprache wird schriftlich und mündlich geprüft, da im Gegensatz zu der Prüfung in Englisch keine Jahresleistung vorliegt. Gleichzeitig zu der Sonderfremdsprachenprüfung in der Herkunftssprache wird eine Zertifizierung der Herkunftssprache zusätzlich zur Prüfung der Pflichtfremdsprache angeboten. Die Zertifizierung ist in allen Herkunftssprachen möglich, für die auch eine Sonderfremdsprachenprüfung angeboten wird. Bei der Zertifizierung werden die Schülerinnen und Schüler schriftlich sowie auf Wunsch mündlich geprüft. Bei der Abschlussprüfung in Klasse 10 sollen die Schülerinnen und Schüler die Fremdsprachenprüfung möglichst in Englisch ablegen. Die Prüfung in der Herkunftssprache statt in Englisch kommt hier nur in besonderen Fällen in Frage. In der Abschlussprüfung wird die Note in dieser Herkunftssprache nur aufgrund der Prüfungsleistungen gebildet. Die Schülerinnen und Schüler sind in geeigneter Form über die Prüfungsanforderungen zu informieren. Realschule Für Schülerinnen und Schüler, die in die Klasse 7 und 8 aufgenommen werden, kann die Wahlpflichtfremdsprache an die Stelle der ersten Fremdsprache treten. Für Schülerinnen und Schüler, die erst in den Klassen 9 und 10 in die Realschule eintreten, kann die Pflichtfremdsprache durch die Sprache des Herkunftslandes ersetzt werden, wenn es aus organisatorischen und personellen Gründen möglich ist, den Kenntnisstand am Ende eines Schuljahres schriftlich und mündlich zu überprüfen. Das Ergebnis der Überprüfung ist als versetzungserhebliche Note in das Zeugnis aufzunehmen. Die Schülerinnen und Schüler sind im Hinblick auf die Prüfungsvorbereitung in geeigneter Form über die Prüfungsanforderungen zu informieren. Gymnasium Bei Eintritt in die Klassen 6 bis 10 kann die Sprache des Herkunftslandes eine der vorgeschriebenen Pflichtfremdsprachen ersetzen, wenn es aus organisatorischen und personellen Gründen möglich ist, den Kenntnisstand der Schülerinnen und Schüler am Ende eines jeden Schuljahres schriftlich und mündlich zu überprüfen. Das Ergebnis der Überprüfung ist als versetzungserhebliche Note in das Zeugnis aufzunehmen. Die Schülerinnen und Schüler sind im Hinblick auf die Prüfungsvorbereitung in geeigneter Form über die Prüfungsanforderungen zu unterrichten. Bei Eintritt in die Klasse 6 kann der Besuch des Unterrichts in der zweiten Fremdsprache bis zum Ende des Schuljahres ausgesetzt werden, wenn das fremdsprachliche Angebot an der Schule es zulässt, dass die Schülerin/der Schüler ab Klasse 8 eine dritte Fremdsprache erlernen kann. In diesem Fall tritt die dritte Fremdsprache an die Stelle der zweiten Pflichtfremdsprache. Berufliche Vollzeitschulen Bei den beruflichen Vollzeitschulen sind neu zu beginnende Fremdsprachen verbindlich. Bei Eintritt in eine 161 10. Anhang berufliche Vollzeitschule, in der eine Pflichtfremdsprache weitergeführt wird, kann die Sprache des Herkunftslandes bei ausgesiedelten Schülerinnen und Schülern diese ersetzen, wenn es aus organisatorischen und personellen Gründen möglich ist, den Kenntnisstand der Schülerin/des Schülers am Ende eines jeden Schuljahres schriftlich und mündlich zu überprüfen. Das Ergebnis der Überprüfung ist als versetzungserhebliche Note in das Zeugnis aufzunehmen. Im Hinblick auf die Prüfungsvorbereitung sind die Schülerinnen und Schüler in geeigneter Form über die Prüfungsanforderungen zu informieren. Im Übrigen bleibt die Teilnahme am Unterricht in der Pflichtfremdsprache verpflichtend, ggf. begleitet durch Stützunterricht. 3.4 Zeugnisse und Leistungsbeurteilung, Hausaufgaben - Bei Besuch der Vorbereitungsklassen und in den besonderen Klassen für Jugendliche mit nichtdeutscher Herkunftssprache in Berufsschulen einschließlich des Berufsvorbereitungsjahres ist in den Zeugnissen die Note für den erteilten Unterricht auszuweisen. Eine Notengebung ist in den genannten Klassen nur vorzunehmen, sofern der Kenntnisstand der Schülerinnen und Schüler dies in Bezug auf die Bildungsziele bzw. erreichten Kompetenzen zulässt. Eine verbale Beurteilung mit Ausführungen zu den erworbenen Kompetenzen u. a. im Sprechen, Schreiben, Lesen usw. kann die Notengebung ergänzen oder ersetzen. - Bei dem erstmaligen Besuch der Regelklasse nehmen die Schulen in der Leistungsbeurteilung auf die sprachlich bedingten Erschwernisse des Lernens bei Kindern und Jugendlichen mit nichtdeutscher Herkunftssprache Rücksicht. Die Noten können durch eine Verbalbeurteilung ersetzt werden. Halbjahresinformationen und Zeugnissen kann eine Leistungsbeschreibung mit Hinweisen zur Lernentwicklung und einer Aussage (Verbalbeurteilung) über die mündliche und schriftliche Ausdrucks- und Verständigungsfähigkeit beigelegt werden. - Nicht ausreichende Leistungen im Fach Deutsch können bei der ersten Versetzungsentscheidung außer Betracht bleiben. Auf die jeweiligen schulartspezifischen Regelungen zur Versetzung in Ausnahmefällen wird verwiesen. - Bei der Erteilung von Hausaufgaben berücksichtigen die Schulen die besonderen Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler mit nichtdeutscher Herkunftssprache und zusätzlichem Sprachförderbedarf. 3.5 Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten Maßgeblichen Anteil am Gelingen der schulischen Eingliederung von Kindern und Jugendlichen mit nichtdeutscher Herkunftssprache haben die Erziehungsberechtigten. Sie entscheiden über längerfristigen Verbleib oder die Rückkehr ins Herkunftsland, über die Teilnahme an freiwilligen Angeboten der muttersprachlichen Bildung. Sie werden bereits von den Fachkräften der Kindergärten und den Lehrkräften der Schulen im Rahmen der Kooperation KindergartenGrundschule über mögliche Bildungsgänge beraten. Die Schulen übernehmen diese Aufgabe zur Information und Beratung der Erziehungsberechtigten von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund und beziehen Migrantenfamilien in die Zusammenarbeit an der Schule ein. Zu den Aufgaben der Schule kann hierbei auch gehören, bei der Organisation von Deutsch-Sprachkursen für Erziehungsberechtigte unterstützend tätig zu werden. 4. Muttersprachlicher Zusatzunterricht durch die (General-)Konsulate Zur Förderung der Schülerinnen und Schüler in der Herkunftssprache kann das jeweilige (General-)Konsulat Unterrichtskurse in eigener Verantwortung durchführen (Muttersprache, Geschichte, Landeskunde). Diese Kurse werden von der Schulverwaltung unterstützt, unterliegen aber nicht deren Aufsicht. Eine enge Zusammenarbeit zwischen den deutschen Schulbehörden und Schulen und den Vertretungen und Lehrern der Herkunftsländer ist anzustreben. Diese muttersprachlichen Unterrichtskurse umfassen in der Regel bis zu 5 Wochenstunden. Vor ihrer Einrichtung sind die Kurse dem Ministerium für Kultus, Jugend und Sport mitzuteilen. Die Teilnahme ist freiwillig. 162 10. Anhang Die Schulträger werden gebeten, Schulräume für den muttersprachlichen Zusatzunterricht kostenlos zur Verfügung zu stellen. Die Schulen sorgen im Rahmen des Möglichen für eine Abstimmung bei der Stundenplangestaltung mit den Beauftragten der (General-) Konsulate. Vom Land können im Rahmen der verfügbaren Haushaltsmittel Zuschüsse für die muttersprachlichen Unterrichtskurse an die (General-) Konsulate gewährt werden, sofern mindestens 12 Schüler am Unterricht teilnehmen. Soweit Schülerinnen und Schüler den von den (General-)Konsulaten veranstalteten muttersprachlichen Zusatzunterricht besuchen, besteht die Möglichkeit, im Zeugnis unter „Bemerkungen“ oder durch eine Anlage folgenden Hinweis aufzunehmen: Nach Mitteilung des ... (General-) Konsulats in .... hat die Schülerin/der Schüler an dem vom (General-) Konsulat veranstalteten muttersprachlichen Zusatzunterricht teilgenommen und dabei in den nachfolgenden Fächern die folgenden Noten/Punktzahlen erzielt: ...... „. Auf die Ausbringung der Fächer und Noten kann verzichtet werden; stattdessen kann auch ein Zeugnis/eine Bescheinigung des (General-)Konsulats beigefügt werden. Dieser Hinweis auf den Besuch des muttersprachlichen Zusatzunterrichts bzw. auf die Benotung unterbleibt auf Wunsch der Erziehungsberechtigten. 5. Besondere Fördereinrichtungen Eine Förderung für ausgesiedelte Schülerinnen und Schüler kann auch an besonderen Fördereinrichtungen erfolgen. Dies sind freie Unterrichtseinrichtungen in privater Trägerschaft oder entsprechende Einrichtungen an Aufbaugymnasien. Die Dauer des Besuchs soll in der Regel ein Schuljahr nicht überschreiten; sie kann jedoch aus pädagogischen Gründen auf insgesamt zwei Schuljahre ausgedehnt werden. Ausnahmsweise kann eine solche besondere Fördereinrichtung bis zur Beendigung der Schulpflicht besucht werden, wenn eine Umschulung in eine öffentliche Schule wegen des Zeitraums bis zur Abschlussprüfung nicht mehr zumutbar ist. Während des Besuchs der besonderen Fördereinrichtung ruht die Schulpflicht. 6. Schlussbestimmungen Diese Verwaltungsvorschrift tritt am 1. August 2008 in Kraft. Gleichzeitig treten die Verwaltungsvorschriften „Unterricht für ausgesiedelte Schüler an den allgemein bildenden und beruflichen Schulen“ vom 14. März 2005 (K.u.U. 2005, S.42) und „Unterricht für ausländische Schüler an den allgemein bildenden und beruflichen Schulen“ vom 24. November 2000 (K.u.U. 2001, S.1) außer Kraft. 163 10. Anhang 10.6 Literatur zu 1. Einleitung: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Allgemeinbildende Schulen in Baden-Württemberg im Schuljahr 2007/08, B I -1 j/ 07 vom 31.10.2008 Ergebnisse des Mikrozensus 2007: Lebenssituation von Menschen mit Migrationshintergrund in BadenWürttemberg, S. 2 f., Statistisches Landesamt Baden-Württemberg Familien in Baden - Württemberg - Report 3/2008; Bildung: Integration von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund, S. 4, Statistisches Landesamt Baden-Württemberg IGLU-E 2006: Die Länder der Bundesrepublik Deutschland im nationalen und internationalen Vergleich – Zusammenfassung für Pressekonferenz am 9. Dezember 2008, S. 29 PISA - Konsortium Deutschland, Zusammenfassung des IPN- Leibniz- Instituts, 2008, S. 18 PISA -Konsortium a.a.O., S. 20 Bevölkerung in Baden-Württemberg nach Migrationshintergrund und überwiegendem Lebensunterhalt - Ergebnisse des Mikrozensus 2007, S. 9, Statistisches Landesamt Baden-Württemberg PISA -Konsortium a.a.O., S. 20 Einführung in den Bildungsplan Deutsch Grundschule 2004, S. 18 dto., S. 42 f. dto., S. 46 dto. S.46 f. dto. S. 47 zu 2. Einführung zu Deutsch als Zweitsprache 1 2 3 4 5 164 Hohmann (Hrsg.): Unterricht mit ausländischen Kindern, Düsseldorf 1976, S. 150 Butzkamm, Psycholinguistik des Fremdsprachenunterrichts, Tübingen 1989 (UTB 1505) Rosemarie Neumann: Zweitspracherwerb und Beschulungsmodell, in: Diskussion Deutsch,1978, S. 15 Lado, R.: Moderner Sprachunterricht - Eine Einführung auf wissenschaftlicher Grundlage, Hueber, München 1971,3 Barkowski/ Harnisch/ Kumm: Handbuch für den Deutschunterricht mit ausländischen Arbeitern, Königstein, 1980, S. 60 6 7 8 9 a.a.O. S. 104 Neumann: a.a.O., S. 33,39 Neumann, a.a.O.; S. 39 Gogolin, Neumann, Roth: Gutachten für die Bund Länder-Kommission, Universität Hamburg, 2003, S.16 f.). a.a.O., S.51. 10 Berliner Senat, Lehrplan „Deutsch als Zweitsprache“, 25.11.1998 11 Gogolin: a.a.O., S.60 12 Lehrplan Berlin zu 3. Zweitspracherwerb unter Migrationsbedingungen Bredel, Ursula (2005): Sprachstandsmessung – Eine verlassene Landschaft. In: Bundesministerium für Bildung und Forschung (Hrsg.): Anforderungen an Verfahren der regelmäßigen Sprachstandsfeststellung als Grundlage für die frühe und individuelle Förderung von Kindern mit und ohne Migrationshintergrund. Berlin. Bruner, Jerome S (1988): Wie das Kind sprechen lernt. Bern: Huber. Ehlich, Konrad (2005): Sprachaneignung und deren Feststellung bei Kindern mit und ohne Migrationshintergrund. Was man weiß, was man braucht, was man erwarten kann. In: Bundesministerium für Bildung und Forschung (Hrsg.): Anforderungen an Verfahren der regelmäßigen Sprachstandsfeststellung als Grundlage für die frühe und individuelle Förderung von Kindern mit und ohne Migrationshintergrund. Berlin. Grießhaber, Wilhelm (2005): Sprachstandsdiagnose im kindlichen Zweitspracherwerb: Funktionalpragmatische Fundierung der Profilanalyse. [online]: http://spzwww.uni-muenster.de/~griesha/ pub/tprofilanalyse-azm-05.pdf (Stand: 14.09.2005) Gogolin, Ingrid (1999): Mehrsprachigkeit. In: Grundschule Heft 5/1999, S. 40 – 43. Jeuk, Stefan (2003): Erste Schritte in der Zweitsprache Deutsch. Eine empirische Untersuchung zum Zweitspracherwerb türkischer Migrantenkinder in Kindertageseinrichtungen. Freiburg: Fillibach. Jeuk, Stefan (2005): Sprachgebrauch mehrsprachiger Kinder. In: Praxis Grundschule Heft 2/2005, S. 6-11. Knapp, Werner (1999): Verdeckte Sprachschwierigkeiten. In: Grundschule Heft 5/1999, S. 30-33. Knapp, Werner (2001): Diagnostische Leitfragen. In: Praxis Grundschule Heft 3/01, S. 4-6. 10. Anhang Reich, Hans H. (2003): Tests und Sprachstandsmessungen bei Schülern und Schülerinnen, die Deutsch nicht als Muttersprache haben. In: Bredel, Ursula, u.a. (Hrsg.): Didaktik der deutschen Sprache Band 2, S. 914-923. Rösch, Heidi u.a. (2003): Deutsch als Zweitsprache. Grundlagen, Übungsideen, Kopiervorlagen. Braunschweig: Schrödel. Tracy, Rosemarie (1996): Vom Ganzen und seinen Teilen. Überlegungen zum doppelten L1 Erwerb. In: Sprache & Kognition 15, S. 70 – 92. zu 4. Sprachstandsfeststellung bei Kindern mit Deutsch als Zweitsprache Ahrenholz, Bernt (2006): Wortstellung in mündlichen Erzählungen von Kindern mit Migrationshintergrund. Spracherwerb und Fördermöglichkeiten. In: Ahrenholz, Bernt (Hg.): Kinder mit Migrationshintergrund. Freiburg: Fillibach, S. 221-240. Bundesministerium für Bildung und Forschung (Hrsg.) (2005): Anforderungen an Verfahren der regelmäßigen Sprachstandsfeststellung als Grundlage für die frühe und individuelle Förderung von Kindern mit und ohne Migrationshintergrund. Berlin. Böttcher, Ingrid; Becker-Mrotzek, Michael (2003): Texte bearbeiten, bewerten und benoten. Berlin: Scriptor. Dehn, Mechthild (1994): Zeit für die Schrift. Düsseldorf: Kamp. Grießhaber, Wilhelm (2005): Sprachstandsdiagnose im kindlichen Zweitspracherwerb: Funktionalpragmatische Fundierung der Profilanalyse. [online]: http://spzwww.uni-muenster.de/~griesha /pub/ tprofilanalyse-azm-05.pdf (Stand: 12.03.2007) Jeuk, Stefan (2006): Zweitspracherwerb im Anfangsunterricht – Erste Ergebnisse. In: Ahrenholz, Bernt (Hg.): Kinder mit Migrationshintergrund. Spracherwerb und Fördermöglichkeiten. Freiburg: Fillibach, S. 186 – 202. Ministerium für Kultus, Jugend und Sport BadenWürttemberg (2008): Grundsätze zum Unterricht für Kinder und Jugendliche mit Sprachförderbedarf an allgemein bildenden und beruflichen Schulen. Villingen-Schwenningen. Verwaltungsvorschrift vom 1. August 2008. In: Kultus und Unterricht 5/08, Villingen-Schwenningen: Neckar-Verlag, S. 57-62. Reich, Hans H. (2003): Tests und Sprachstandsmessungen bei Schülern und Schülerinnen, die Deutsch nicht als Muttersprache haben. In: Bredel, Ursula, u.a. (Hrsg.): Didaktik der deutschen Sprache Band 2, S. 914-923. Testzentrale (2008): Testkatalog 2008/2009. Göttingen: Hogrefe. Auch einzusehen in: www.testzentrale.de Beschriebene Testverfahren Angermaier, M (1977): PET, Psycholinguistischer Entwicklungstest. Göttigen: Hogrefe. Esser, G., Wyschkon, A. (2008): P-ITPA, PotsdamIllinois Test für Psycholinguistische Fähigkeiten. Göttingen: Hogrefe. Fippinger, F. (1991): AST 3, Allgemeiner Schulleistungstest für 3. Klassen. Göttingen: Hogrefe. Fippinger, F. (1992): AST 4, Allgemeiner Schulleistungstest für 4. Klassen. Göttingen: Hogrefe. Grimm, H., Schöler, H. (1999): HSET, Heidelberger Sprachentwicklungstest. Göttingen: Hogrefe. Hobusch, A., Lutz, N., Wiest, U. (1999): SFD, Sprachstandsüberprüfung und Förderdiagnostik für Ausländer- und Aussiedlerkinder 1. bis 4. Schuljahr. Horneburg: Persen. Holler-Zittlau, I., Dux, W., Berger, R. (2003): MSS, Marburger Sprach-Screening für 4- bis 6-jährige Kiner. Horneburg: Persen. Jeuk, S; Schäfer, J. (2007): Beobachtung des Zweitspracherwerbs im Anfangsunterricht Schwerpunkt Grammatik. In: Grundschule Deutsch 14, 2/07, S. 38-39, ausführliche Fassung und Beobachtungsbogen auf CD-Rom. Knapp, W. (2001): Diagnostische Leitfragen. In: Praxis Grundschule 3/01, S. 4-6. Petermann, F. (2008): SET 5-10, Sprachstandserhebungsverfahren für Kinder im Alter zwischen 5 und 10 Jahren. Göttingen: Hogrefe. Reich, Hans H., Roth, Hans-J. (2004): HAVAS 5. Hamburger Verfahren zur Analyse des Sprachstandes bei 5-jährigen. Hamburg: Behörde für Bildung und Sport. Rieder, O (1991): AST 2, Allgemeiner Schulleistungstest für 2. Klassen. Göttingen: Hogrefe. Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München (2002): Kenntnisse in Deutsch als Zweitsprache erfassen. Screening-Modell für Schulanfänger. Stuttgart: Klett. 165 10. Anhang zu 5. Die schulischen Rahmenbedingungen des Faches Deutsch als Zweitsprache , , , siehe http://www.ankommen.info siehe http://www.kloster-denkendorf.de/sprachhilfe.htm 6 siehe z.B.: http://www.senbjs.berlin.de/schule/ schulische_angebote/staatliche_europa_schulen/thema_ europaschule.asp) 1 2 3 4 5 zu 6.- 8. Einsatz der Handreichung im Unterricht Grundlagen: Bartnitzky, Horst: Grammatikunterricht in der Grundschule. Berlin, Cornelsen Verlag, 2005. Heringer, Hans –Jürgen (2006): Kleine deutsche Grammatik. Berlin, Cornelsen. Belke, Gerlind: Mehrsprachigkeit im Deutschunterricht: Sprachspiele, Spracherwerb, Sprachvermittlung. Baltmannsweiler, Schneider Verlag Hohengehren, 2003. Boehrer, Helga: Deutsch mit Spaß und Spiel. Basiswissen und Praxismaterial Deutsch als Zweitsprache. Stuttgart, Ernst Klett Verlag, 2004. Engin, Havva u.a.: Kinder lernen Deutsch als zweite Sprache: Prinzipien, Sequenzen, Planungsraster, Minimalgrammatik. Berlin, Cornelsen-Verlag, 2004. Rösch, Heidi, (Hrsg.): Deutsch als Zweitsprache: Grundlagen, Übungsidee, Kopiervorlagen zur Sprachförderung. Braunschweig: Schroedel Verlag, 2003. Pollert, Manfred u. a.: Kiras Lernwelt: Handreichungen für den Unterricht. Berlin, Cornelsen - Verlag, 2005. (Anlauttabellen in verschiedenen Sprachen) Schader, Basil. Sprachenvielfalt als Chance: Das Handbuch - Hintergründe und 101 praktische Vorschläge für den Unterricht. Troisdorf, Bildungsverlag 1, 2004. Spiele: Berghoff, Wilfried / Mayer-Koenig, Birgit. Ludmilla, Paul, Hassan: Lisa und Ayse lernen Deutsch: Handbuch zur interkulturellen Pädagogik in Tageseinrichtungen, Schulen, Jugendeinrichtungen und Erwachsenenbildung. Baltmannsweiler, Schneider-Verlag, 2003. Cros, Rotraud; Ladiges,Doris; Laveau,Ingeborg : Huckepack : Gemeinsam lernen macht Spaß - Deutsch als Fremdsprache für die Grundschule. Stuttgart, Ernst Klett Verlag, 1999. 166 Gleuwitz, Lily; Martin Kersten: Täglich fünf Minuten Sprachförderung:1./2. Schuljahr. Horneburg, PersenVerlag, 2004 Krull, Renate / Schulte-Bunert, Ellen: Fit für Deutsch als Zweitsprache / Deutsch als Fremdsprache: Leichter unterrichten in der Grundschule. Lichtenau, AOLVerlag, 2005. Ott, Irene; Stantscheva, Nadja: Hippo: Für Kinder mit Deutsch als Zweitsprache. Teil 1. Donauwörth, Auerverlag, 2005. Piel, Alexandra: Sprachen lernen mit Methode: 170 Sprachspiele für den Deutsch- und Fremdsprachenunterricht. Mühlheim an der Ruhr, Verlag an der Ruhr, 2002. Lieder und Reime: (Zum Teil in den Lernfeldern aufgelistet) Bartnitzky, Horst, u.a.: Kunterbunt Fibel. Leipzig, Klett Verlag, 2003. Belke, Gerlind; Geck, Martin: Das Rumpelfax: Singen, Spielen, Üben im Grammatikunterricht – Handreichungen für den Deutschunterricht in mehrsprachigen Lerngruppen. Baltmannsweiler, Schneider Verlag Hohengehren, 2004. Belke, Gerlind (Hrsg.), (2007), Mit Sprache(n) spielen, Textsammlung. Baltmannsweiler: Schneider. Belke, Gerlind, (2007), Poesie und Grammatik, Textkommentar. Baltmannsweiler: Schneider. Fühmann, Franz, (2005), Die dampfenden Hälse der Pferde im Turm von Babel. Rostock: Hinstorff. Cros, Rotraud; Ladiges, Doris; Laveau,Ingeborg : Huckepack : Gemeinsam lernen macht Spaß- Deutsch als Fremdsprache für die Grundschule. Stuttgart, Ernst Klett Verlag, 1999. Delitz, Gunhild; Proßowsky, Petra: Bri – Bra - BrillenBär: Sprachspiele für Kinder in multikulturellen Gruppen. Donauwörth, Auer-Verlag, 2005. Ott, Irene; Stantscheva,Nadja: Hippo: Für Kinder mit Deutsch als Zweitsprache. Teil 1(mündlicher Vorkurs für d. Vorschule). Donauwörth, Auerverlag, 2005. Affenschrille Hitbananen 2: Kinderdisco mit Volker Rosin. Düsseldorf, Moon - Records, 2004. Hurra 3: Der Tanzspaß nimmt kein Ende! Nahe, Condor Musikvertrieb. Unsere schönsten Liedertänze: Räubertänze sind geheim. Pepito Musikverlag, 1997. Anne Kaffeekanne; Fredrik Vahle: Düsseldorf, PatmosVerlag. TIPP! Hier finden sich folgende Lieder, die auch in den Lernfeldern aufgelistet sind: Katzentatzentanz / Leni Tanzbein / und andere. 10. Anhang Weitere zu empfehlende Literatur für die Praxis: Raether, Annette; Hautzel, Anette: Wir lernen Deutsch– Deutsch als Zweitsprache für Kinder „Ich erzähl von mir“. Mülheim an der Ruhr, Verlag an der Ruhr, 2004. (TIPP! Gute Lieder und Reime) Rösgen, Anja; Willmeroth, Sabine: Schöne Gedichte - Eine Werkstatt. Mülheim a.d.Ruhr, Verlag an der Ruhr, 2001. Schlösser, Elke: Wir verstehen uns gut: Spielerisch Deutsch lernen. Münster, Ökotopiaverlag, 2001. 10.7 Weiterführende Links Links zum Thema „Deutsch als Zweitsprache“ Für die Inhalte der verlinkten Fremdangebote ist der jeweilige Herausgeber verantwortlich. Bitte beachten Sie, dass sich Links im Internet schnell ändern können Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Sport: Rahmenplan für Unterricht und Erziehung in der Berliner Schule - Deutsch als Zweitsprache für Schüler und Schülerinnen im Alter von 6 bis 15 Jahren unterschiedlicher Niveaustufen in allen Schularten (2001) www.berlin.de/sen/bildung/schulorganisation/ lehrplaene/index.html Gogolin, Ingrid; u.a. (2003): Förderung von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund. Gutachten für die Bund-Länder-Kommission. Universität Hamburg. [online]: http://www.erzwiss.uni-hamburg.de/ Personal/gogolin/files/heft107.pdf (Stand: 9.1.2005). Reich, Hans H. u.a. (2002): Spracherwerb zweisprachig aufwachsender Kinder und Jugendlicher. Ein Überblick über den Stand der nationalen und internationalen Forschung. [online]: http://fhh.hamburg.de/ stadt/Aktuell/behoerden/bildung-sport/service/ veroeffentlichungen/handreichung/gutachten-zurzweisprachigkeit-pdf,property=source.pdf (Stand: 9.01.2005) Tracy, Rosemarie (2002): Deutsch als Erstsprache: Was wissen wir über die wichtigsten Meilensteine des Erwerbs? http://www.phil.uni-mannheim.de/anglistik/ linguistik/kontaktstelle/p/pdf/info1-2002.pdf Literatur zu Mehrsprachigkeit und Sprachförderung www.ph-ludwigsburg.de/2811.html Zweisprachige Märchen und Bilderbücher Märchen aus aller Welt: www.bookanddrink.com Märchen aus aller Welt in der Suchmaschine für Kinder www.milkmoon.de Russische Märchen: www.russouvenir.de Internationale Märchen: www.sagen.at Zwei- und mehrsprachige Bilderbücher: www.manfred_ huth.de/zwei/index.html Zweisprachige arabisch - deutsche Kinderbücher www.petra-duenges.de/zweisprachig.html und www.arabischesbuch.de Bücher aus Asien und dem Orient: www.tamakaibooks.de Internationale Kinderbücher: www.le-matou.de/matou/ katalog.php Max und Moritz in Griechisch - deutsch www.griechischlernen.de/shop/max_und _moritz.htm Lern- und Arbeitssoftware, Interaktive Sprachspiele (Die Auflistung ist unvollständig) Lesen 2000: Lernsoftware für eigenständiges Lesen, Lesenlernen, Lesetechniken üben und Wortschatzerweiterung für Klassen 1 - 4, www.lernspiele.at/lese2000/html Budenberg: Lesenlernen und Techniken üben, Kl. 1 - 4, www.budenberg.de Lernwerkstatt (Medienwerkstatt Mühlacker): Anlauttabelle, Lesen nach Bildern www.medienwerkstatt-online.de Schreiblabor für 1. Klasse: Lesen, Schreiben, Wortschatzerweitern www.medienwerkstatt-online.de Archiv für sachunterrichtliche Themen: www.hamsterkiste.de Suchmaschine, auch in Türkisch und anderen Sprachen: www.blindekuh.de Fit für Deutsch: Interaktive Multimedia CD-ROM für Schule und Weiterbildung www.raa.de Materialien für die DaZ-Differenzierung: Interkulturelles Lernen in den Lehrplänen www.lehrplan.lernnetz.de/intranet1/links/materials/ 1108483203.pdf Übersicht über die DaZ-Software: www.raakr.krefeld.schulen.net/04-L06-sof04.htm Zweisprachige Wortbilder der Anlauttabelle (farbig) www.ddhannover.de/serve.php Übungen am PC: www.iik.com/uebungen/uebungsseite/ menue.html Verlage im Web Übersicht: www.raakr.krefeld.schulen.net/04-L00..htm 167 10. Anhang Lehr- und Lernmaterialien für DaZ - Elementarerziehung www.raakr.krefeld.schulen/net/04-L01-kig04.htm Deutsch lehren mit dem www : www.deutsch-alsfremdsprache.ded/daf-uebungen Bildungsmedien www.schubi.de DaZ-Lehrwerke: www.tu-berlin.de/fak1/spboard/ board.cgi?id=fadi&action=print_view&gul=42 Übungen selbstgemacht: www.goethe.de/z/50/uebungen/ Achtung - fertig - Deutsch: www.schulbuchzetrumonline.de Spielerisch Deutsch lernen - Erste Wörter und Sätze www.ravensburger.de Meine Freunde und ich www.langenscheidt,de Ein Koffer Deutsches www.goethe.de/lhr/prj/zfd/hef/ler/ de872223.htm DaZ-Box Deutsch als Zweitsprache/Sprachförderung www.finken.de Werkstatt Deutsch als Zweitsprache www.schroedel.de Die Sprachraupe (CD-ROM) www.fwu.de Hennings Haus - 5 kurze Geschichten zur Sprachförderung www.fwu.de Deutsch für Kinder anderer Muttersprache www.deltoverlag.de SWR-Fernsehserie „Anna, Schmidt und Oskar“ www.planet-schule.de Lieder Überblick in: www.daf-portal.de/material/ index.php?viewCat=8 w w w. f e d e r m a p p e . d e / p h p / f r m _ a z _ s g _ lernmat.php3?id=15&prozedur=&step=2 :Der kleine freche Ohrwurm - Lieder für Kinder; Ein Kühlschrank ging spazieren Kinderlieder nach bestimmten Themen geordnet, auch Lieder in anderen Sprachen www.kindergaudi.de/ kigacms/lieder/katlist.htm?&rid=5&cid=50 Paule Puhmanns Paddelboot, Langenscheidt, Berlin 1991 Sprachvergleiche Sprachvergleich deutsch albanisch und deutsch kurdisch: www.nibis.ni.schule.de/ nibis.phtml?menid=1130 deutsch – türkisch: www.lehrer-info.net ww.naht/download/sprachvergleich_tr_de.pdf 10.8 Impressum Herausgeber Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg, Schlossplatz 4 70173 Stuttgart www.kultusportal-bw.de Autorinnen und Autoren Karl-Heinz Aschenbrenner, Lehrer, Pädagogische Hochschule Ludwigsburg und Schillerschule Esslingen Winfried Bauer, Lehrer, Fellbach Stefanie Biermann, Lehrerin, Schillerschule Esslingen Natalie Hazzouri, Lehrerin, Schillerschule Esslingen Antje Hermeneit, Lehrerin, Hardtschule Ebersbach Dr. Stefan Jeuk, Juniorprofessor, Pädagogische Hochschule Ludwigsburg Alexandra Junk, Lehrerin, Pädagogische Hochschule Ludwigsburg und Schillerschule Esslingen Hannelore Maier, Lehrerin, Anton-Bruckner-Schule Ludwigsburg Katja Wiedmaier, Lehrerin, Pädagogische Hochschule Ludwigsburg und Pestalozzischule Ludwigsburg Beraterinnen und Berater Ursula Conradt, Lehrerin, Hohensteinschule StuttgartZuffenhausen Timea Eberling, Studentin, Pädagogische Hochschule Ludwigsburg Margarete Lamparter-Posselt, Sonderschullehrerin, Pädagogische Hochschule Ludwigsburg Zeki Sen, Lehrer, Oskar-Paret-Schule Freiberg am Neckar Redaktion Christa Engemann (verantwortlich), Sabine Hagenmüller-Gehring, Hans-Joachim Pröchtel, Ministerium für Kultus, Jugend und Sport des Landes Baden-Württemberg Layout Matthias Knecht (post(a)matze-knecht.de) Stand 11/2009 168 169 170