Pressematerial Saison 2016/17
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Pressematerial Saison 2016/17
Spielplanpräsentation Donnerstag 25. Februar, 10:00 Uhr Keinerg. 19, 1030 Wien Die Saison 2016/17 „Das ganze Unglück der Menschen kommt davon, dass sie keine einfache Sprache sprechen.“ (Albert Camus) Finanzkrise, Eurokrise, Griechenlandkrise, zuletzt die Flüchtlingskrise, bestimmen die Nachrichten. Der Fokus verschiebt sich auf die jeweilige Krise und mündet in der Suggestion, die vorangegangenen Krisen wären bereits bewältigt. Europa steht vor der Herausforderung Lösungen zu finden, ansonsten droht eine Spaltung der Gesellschaft. Genau darum geht es in den Werken des Spielplans 2016/17. Die „Staatsoperette“ Otto M. Zykans beleuchtet sarkastisch das Österreich der Zwischenkriegszeit. Das ursprünglich als Film produzierte Werk wurde von Irene Suchy und Michael Mautner als Bühnenfassung bearbeitet und vervollständigt. Es erlebt seine Uraufführung in Koproduktion mit den Bregenzer Festspielen. Ernst Kreneks Todestag jährt sich zum 25 Mal. Seine Oper „Pallas Athene weint“ setzt sich mit dem Phänomen des Populismus auseinander und zeigt beängstigend aktuell daraus entstehende Konflikte und Krisen. Krenek komponierte dieses Werk in den USA unter dem Eindruck der McCarthy-Ära. Die Wahl der Krisenbewältigung ist jedoch bis in die Gegenwart gültig. „Le Maletendu“ (Das Missverständnis), ein Theaterstück von Albert Camus, wurde vom Argentinier Fabian Panisello vertont. Das Werk stellt persönliche Motive, die zu blindem Agieren führen, in den Mittelpunkt. Erst die Katastrophe öffnet die Augen. 2016 werde ich dieses Werk in Buenos Aires uraufführen, 2017 wird es in Wien seine europäische Erstaufführung erleben und danach Madrid, gezeigt. Im April zeigt die Neue Oper Wien die erfolgreiche Produktion „Die Nase“ in Trient. Kurz darauf präsentieren die SchülerInnen der AHS Diefenbachgasse gemeinsam mit drei jugendlichen Flüchtlingen ihr, zu diesem Werk, selbst erarbeitetes Stück im Rahmen des Vermittlungsprogramms junge oper wien. Der Anspruch zeitgenössisches Musiktheater zu vermitteln, führt die Neue Oper Wien zu einem Integrationsprojekt. Nicht nur durch Einführungsgespräche und Jugendprojekte soll niederschwellig, direkt und nachhaltig Gegenwartskunst vermittelt werden. Die aktive Einbindung von Flüchtlingen in eine Produktion hat das Ziel, ihnen den Zugang in unsere Gesellschaft zu erleichtern, sie als Teil eines Projekts einzubinden und soziale Verantwortung wahr zu nehmen. Weiters präsentiert die Neue Oper Wien die vom ORF veröffentlichte CD von „Biedermann und die Brandstifter“ von Šimon Voseček (Uraufführung der Neuen Oper Wien 2013 Semperdepot). Zum ersten Mal bietet Ihnen die Neue Oper Wien ein Abonnement an. Ich lade Sie herzlich zum Besuch unseres Programms über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft ein. Walter Kobéra (Intendant & Musikalischer Leiter) August & September 2016 Staatsoperette – Die Austrotragödie In zwei Akten, eine Bearbeitung der Staatsoperette von Franz Novotny und Otto M. Zykan (1977) durch Michael Mautner und Irene Suchy (2015) Uraufführung Musikalische Leitung: Walter Kobéra Regie: Simon Meusburger Bühne & Kostüme: Nikolaus Webern Lichtdesign: Norbert Chmel Chorleitung: Michael Grohotolsky Puppen: Nikolaus Habjan Mit: Marco Di Sapia, Camillo Dell’ Antonio, Gernot Heinrich, Hagen Matzeit, Dieter Kschwendt-Michel, Stephan Rehm, Thomas Weinhappel, Barbara Pöltl und Laura Schneiderhahn Wiener Kammerchor amadeus ensemble-wien Termine & Spielorte: 13., 16., 17. & 18. September 2016: Theater Akzent, Wien 2. & 4. August 2016: Werkstattbühne, Bregenz Die Zwischenkriegszeit und der Austrofaschismus sind eine historische Epoche der österreichischen Politik, die nicht restlos aufgearbeitet wurde. 1977 thematisierte der Film „Staatsoperette“ von Otto M. Zykan und Regisseur Franz Novotny Fragen zu jener Zeit auf zynische und provokative Weise. Der Film verursachte einen heftigen Skandal. Zykan plante bereits damals eine Bühnenfassung, diese konnte jedoch nie fertiggestellt oder szenisch aufgeführt werden. Das Fragment erfuhr nun eine Überarbeitung, aus der eine aufführungsfähige Bühnenfassung entstand. Die Darstellung der politischen Akteure mittels Puppen verdeutlicht ihre Austauschbarkeit und zeigt somit auch, dass die Macht von politischen Interessen und jene diverser Lobbys die Welt der Politik heute immer noch beherrschen. Der Puppenkünstler Nikolaus Habjan coacht die Sänger der anderen Führungspersönlichkeiten und führt sie in seine Kunst ein. Koproduktion mit den Bregenzer Festspielen Abonnementbestellungen ab 25. Februar 2016 Einzelkarten ab 13. Juni 2016 1 Oktober 2016 Pallas Athene weint Ernst Krenek Musikalische Leitung: Walter Kobéra Regie: Christoph Zauner Bühne: Jörg Brombacher Kostüme: Mareile von Stritzky Lichtdesign: Norbert Chmel Chorleitung: Michael Grohotolsky Mit: Mareike Jankowski, Megan Kahts, Barbara Zamek-Gliszczynska, Karl Huml, Klemens Sander, Lorin Wey und Studierende der Musik u. Kunst Privatuniversität der Stadt Wien Wiener Kammerchor Tonkünstler-Orchester Niederösterreich Termine & Spielort 25., 27., 28. & 29. Oktober 2016, Halle E im MuseumsQuartier Wien Unter dem Vorwand die Werte Athens beschützen zu müssen, wird für die handelnden Figuren im peloponnesischen Krieg jedes Mittel legitim. Die Lehren des Mentors Sokrates werden, unterschiedlich gedeutet, für eigene Zwecke missbraucht – ein höchst aktuelles Phänomen unserer Zeit. Dass dadurch die Gesellschaftsstruktur als Hülle zurückbleibt, wird fahrlässig übersehen oder bewusst in Kauf genommen. Zunehmend kommt es zum Beschneiden der Rechte des Einzelnen, für die man eigentlich vorgibt zu kämpfen. Reflexion und Selbstkritik fallen blindem Egozentrismus zum Opfer und tragen zum gemeinsamen Untergang bei. Pallas Athene ist von der eigenen Stadt um ihre Werte betrogen. Krenek schuf mit diesem Werk ein Spiegelbild seiner eigenen Zeit: den 50er Jahren in den USA. Einer Zeit, in der, vergleichbar mit der unmittelbaren Gegenwart, unter dem Vorwand der Erhöhung der Sicherheit Persönlichkeitsrechte zunehmend eingeschränkt oder gänzlich abgeschafft wurden, um fortschreitend eine gezielte Kontrolle der Bevölkerung zu erreichen. Gefördert durch die Ernst Krenek Institut Privatstiftung Zusammenarbeit mit der Musik und Privatuniversität der Stadt Wien Ermäßigungen für Tonkünstler AbonnentInnen 20%! Abonnementbestellungen ab 25. Februar 2016 Einzelkarten ab 13. Juni 2016 2 Februar 2017 Le Maletendu – Das Missverständnis (Uraufführung) Fabian Panisello Nach dem gleichnamigen Stück von Albert Camus Musikalische Leitung: Walter Kobéra Regie: Mariano Tenconi Blanco Ausstattung: Mariano Tenconi Blanco & Carolina Castro Klangregie: Alexis Baskind amadeus ensemble-wien Termine & Spielort Uraufführung April 2016 Buenos Aires, Argentinien Österreichische Erstaufführung 21., 24., 25. & 27. Februar 2017, Semper-Depot Wien September 2017 Teatros del Canal, Madrid Ein Stück über Heimat, Rückkehr und Entwicklung in unterschiedliche Richtungen. Nach 20 Jahren Abwesenheit kehrt ein Mann in sein Heimatdorf zurück. Zwar mietet er sich als Gast in die Unterkunft ein, die seine Mutter und Schwester betreiben, doch gibt er sich nicht als der verlorene Sohn und Bruder zu erkennen. Er möchte das Leben seiner Verwandten beobachten, sie aus der Distanz kennen lernen und wissen, ob sie ihn wiedererkennen. Während er seine wahre Existenz geheim hält, kann er nicht wissen, dass auch die beiden Frauen ein Geheimnis hüten. Seit Jahren ermorden und bestehlen sie ihre Gäste, um endlich eine Möglichkeit zu finden, aus der Enge des Dorfes zu entfliehen. So sind alle in ihren Rollen gefangen und das Unheil nimmt seinen Lauf. Erst als die Papiere des Ermordeten durchgesehen werden, erfahren die beiden Frauen, um wen es sich bei ihrem Opfer handelt. Kooperation mit dem Teatro Colon (Argentinien), den Teatros del Canal & Teatro Real (Madrid) und dem Centre National de Création Musicale (CIRM) Abonnementbestellungen ab 25. Februar 2016 Einzelkarten ab 13. Juni 2016 3 Vermittlungsarbeit der Neuen Oper Wien junge oper wien Kulturvermittlung für Jugendliche: partizipativ – kreativ – integrativ junge oper wien ist ein Response-Projekt, in dem Jugendliche auf eine bestehende Produktion künstlerisch reagieren. Dabei treten sie in einen Dialog mit KünstlerInnen der Neuen Oper Wien, um auf Basis des gewählten Werkes ihr eigenes Musiktheater zu entwickeln. Beim diesjährigen Projekt, mit SchülerInnen der Diefenbachgasse des 15. Bezirks, geht es um soziale Unterschiede und deren Folgen. In Dimitri Schostakowitschs Oper „Die Nase“ wird die Hauptfigur aus der Gesellschaft verstoßen, weil sie ihre Nase verliert. Die SchülerInnen werden mittels Workshops in die Ebenen des Musiktheaters eintauchen, ein eigenes Libretto verfassen, dieses vertonen und aufführen. Auch der Umgang mit dem Fremden und das Sich-Zurechtfinden des Fremden in der Gesellschaft sind wichtige Themen. Anknüpfend daran ist geplant junge Flüchtlinge einzubeziehen und sie als Teil eines professionellen Jugendprojektes zu integrieren. Diese künstlerische Zusammenarbeit bietet den Flüchtlingen die Möglichkeit des Austausches mit Gleichaltrigen und den SchülerInnen die Chance für die Flüchtlingsthematik sensibilisiert zu werden. Dem Verarbeiten von Erlebnissen und dem Einbringen der eigenen Kultur mittels des Mediums Kunst soll dadurch Gelegenheit geboten werden. Konzept & Durchführung: Mag. Axel Petri-Preis (verein terz) Workshops Instrument & Stimme: Judith McGregor (Bratschistin amadeus ensemble wien) Marco Di Sapia (Hauptrolle „Die Nase“, Ensemblemitglied Volksoper, Mitwirkung bei „Staatsoperette“) Komposition: Willhelm Spuller Szenische Umsetzung: Leonard Prinsloo Kostüme: Su Pitzek Präsentation des erarbeiteten Stückes: 4. Mai 2016 18:30 Uhr Probenlokal der Neuen Oper Wien: Keinergasse 19, 1030 Wien Begrenzte Platzkapazität, Anmeldung erforderlich ab April unter office@neueoperwien.at 4 Herbst 2016 - Integration Die Situation der Gegenwart – Integration – Verantwortung – Betreuung – Zuwendung Kunst ist nicht nur ein Spiegel der Gesellschaft, sondern auch ein Medium der Kommunikation, in dem Menschen jenseits von Sprache über den Kanal der Emotion miteinander in Verbindung treten. Die Neue Oper Wien sieht sich nicht nur als Produzentin und Erhalterin zeitgenössischen Musiktheaters. Vielmehr erkennt sie ihre gesellschaftliche Verpflichtung, mit Hilfe des Musiktheaters Menschen beim Integrationsprozess zu unterstützen und sich mit Fragen der eigenen Identität auseinanderzusetzen. Das Einbinden von jugendlichen Flüchtlingen in das Projekt junge oper wien und das Mitwirken von Flüchtlingen als Statisten bei der Oper "Pallas Athene weint" vermittelt neben dem Ziel Zugang zu Kultur zu schaffen zentrale Werte und Fertigkeiten, die für einen gelungenen Integrationsprozess von unschätzbarem Wert sind: gegenseitige Wertschätzung und Respekt, gewaltfreie Kommunikation, Reflexionsfähigkeit und das Erkennen von eigenen Begabungen. Schwierigkeiten in der Kommunikation, Berührungsängste und andere Hürden werden im Zuge dieser Projekte von beiden Seiten überwunden werden, um ein gemeinsames Ganzes entstehen zu lassen. Das Medium Musiktheater mit all seinen Kunstformen bietet die Chance, dies niederschwellig, leicht zugänglich und intuitiv zu bewältigen. Gemeinsam mit dem Georg Danzer Haus und dem Verein Alpine Peace Crossing hat die Neue Oper Wien zwei professionelle Partner gefunden, die ebenfalls den Anspruch haben, nachhaltig und professionell zu agieren. Der Verein Alpine Peace Crossing fungiert nicht nur kooperativ, sondern auch als Sponsor. 5 ORF CD Biedermann und die Brandstifter Zum Werk: Die in den Jahren 2005 bis 2007 entstandene Oper „Biedermann und die Brandstifter“ nach der Vorlage von Max Frisch nimmt eine Schlüsselposition in Šimons Werk ein. Das Theaterstück von M. Frisch beschreibt auf der Metaebene den Zersetzungsprozess einer vermeintlich heilen Welt bis hin zur völligen Auflösung der Regeln der Vernunft. Dieser Prozess spiegelt sich auch in der Musik wider, die sich anfänglich an der Sprache der klassischen Oper orientiert. Im Lauf des Abends gehen immer mehr Elemente dieser Sprache verloren, bis am Schluss, wo die handelnden Personen keinen Handlungsspielraum mehr haben, die Musik völlig „sprachlos“ wird. (Šimon Voseček) Die Oper „Biedermann und die Brandstifter“ wurde 2008 mit dem Förderungspreis des BMUKK ausgezeichnet. Zur CD aus dem ORF-Shop: „Simon Voseček, geboren in Prag, seit 2002 in Wien lebend, vertonte das Drama „Biedermann und die Brandstifter" von Max Frisch zu einer Oper, die 2013 durch die „Neue Oper Wien" unter Walter Kobera uraufgeführt wurde. Die exzellente Aufnahme dieser Produktion belegt die zeitlose Aktualität des Stückes und die mitreißende Qualität der Musik.“ Mit freundlicher Unterstützung durch die AKM Erhältlich im ORF Shop sowie auch online unter: www.shop.ort.at um 18,10EUR zzgl. Versandkosten 6 Trient – Die Nase von Dimitri Schostakowitsch Oper in 3 Akten und 1 Epilog nach der gleichnamigen Novelle von Nikolai W. Gogol Platon Kusmitsch Kowaljoff erwacht eines Morgens. Etwas ist komisch, etwas ist anders, etwas fehlt. Ja, richtig: seine Nase! Ein Mann ohne Nase, nicht zu denken, was das für Folgen nach sich zieht, sowohl beruflich als auch gesellschaftlich! Und dann noch eine Nase, die nach Individualität, Unabhängigkeit strebt! Das kann nur ein böser Traum sein. Die absurde Handlung, nach Gogol, unterstreicht der russische Komponist Dimitri Schostakowitsch musikalisch gekonnt, durch ein Patchwork an Musikformen. Das Werk kanalisiert die Macht der Kunst unterhaltsam, pointiert und unerbittlich Kritik zu üben. Das einstige Anprangern von Machtgier in allen Formen innerhalb der russischen Gesellschaft wurde zeitlos und erlangte universelle Gültigkeit. Platon Kusmitsch Kowaljoff: Marco Di Sapia Iwan Jakowlewitsch: Igor Bakan Die Nase: Alexander Kaimbacher Wachtmeister: Pablo Cameselle Mit: Tamara Gallo, Megan Kahts, Ethel Merhaut, Georg Klimbacher und Lorin Wey Komposition & Libretto: Dimitri Schostakowitsch Musikalische Leitung: Walter Kobéra Inszenierung: Matthias Oldag Ausstattung Frank Fellmann Lichtdesign Norbert Chmel Chorleitung Michael Grohotolsky Wiener Kammerchor amadeus ensemble-wien 22. & 24. April 2016 in Trient am Teatro Sociale Premiere in Wien 2015: 22. September 2015 Weitere Vorstellungen: 26., 28., 30. September & 1. Oktober 2015 Ort: Kammeroper, Fleischmarkt 24, 1010 Wien Vorstellungen am Palast der Künste, Budapest: 7. & 8. Oktober 2015 Eine Koproduktion mit dem CAFe Budapest Festival und dem Müpa Budapest & OPER.A 20.21 – Stiftung Haydn von Bozen und Trient 7 Ticketinformation Die Neue Oper Wien bietet erstmals ABOs an! Tickets unter: www.neueoperwien.at ticket@neueoperwien.at tel. 0043 699 107 45 907 Kategorien: A 50€/ B 35€ / C 25€ Einheitspreis „Le Malentendu“ 35€ Abonnements ab 25. Februar 2016: Ö1-Club-ABO: -30% NOW-ABO: -26% Abonnement-Bestellung mittels ABO-Bestellkarte ab 25. Februar 2016: Bestellung postalisch mittels Abo-Bestellkarte an: Neue Oper Wien Hermineng. 10/23 1020 Wien Infos unter: www.neueoperwien.at, ticket@neueoperwien.at Einzelkarten ab 13. Juni 2016 Ermäßigungen im Einzelkartenverkauf für Ö1-Club Mitglieder, Der STANDARD AbonnentInnen, TonkünstlerAbonnentInnen, SeniorInnen, Studierende & SchülerInnen u.v.m. 8 Biographien Neue Oper Wien Die Neue Oper Wien gibt es seit 1990, sie hat sich auf modernes Musiktheater spezialisiert und damit dem Mangel an zeitgenössischer Oper abgeholfen, der zu Beginn der 1990er Jahre in Wien und Österreich noch immer herrschte. Kompromisslos stehen seit 1994 ausschließlich Werke des 20. und 21. Jahrhunderts auf dem Spielplan. Uraufführungen und österreichische Erstaufführungen bilden das Zentrum unserer Arbeit. Daneben wird aber auch moderne Opernliteratur wieder erweckt, die ungerechtfertigter Weise aus dem Repertoire verschwunden ist. Ohne eigene Spielstätte und fixes Ensemble will die Neue Oper Wien unbelastet und flexibel bleiben, ihr Credo ist nicht nur die Erschließung neuer Klangwelten, sondern auch neuer Räume und Spielstätten. Mit dem Konzept, sich die Häuser nach den Opern auszusuchen, werden die Räume zu Mitspielern, die Bühnenbilder werden eng an die jeweiligen Räume angepasst, die Akustik wird im neuen Raum erprobt und entwickelt. Größtes Ziel der Produktionen der Neuen Oper Wien ist es, die Distanz zwischen Bühne und Zuschauern zu verringern oder ganz aufzuheben und dadurch eine größtmögliche Unmittelbarkeit und Nähe zwischen allen Beteiligten zu schaffen. Werk, Ausführende, Raum und Zuschauer verschmelzen in diesem Spannungsfeld zu einer Einheit. Das Theater findet zu einer neuen Sprache und die Musik gewinnt an emotionaler Dichte. In diesem hoch gesteckten Ziel liegt eine permanente Verpflichtung, aber auch immer wieder eine große Chance. Im Wechselspiel mit Regie, Ausstattung und Musikalischer Leitung werden Räume immer wieder neu definiert und anders bespielt. Die Idee der Neuen Oper Wien hat sich durchgesetzt: Spielstätten wie das Odeon, das Semper-Depot, die Bank Austria Halle im Gasometer, die Remise, das Jugendstiltheater oder die Alte Werft in Korneuburg wurden von der Neuen Oper Wien für das Musiktheater erschlossen. Die Neue Oper Wien zeigt unter der Leitung von Walter Kobéra, dass Innovation und Publikumszuspruch einander nicht ausschließen und dass "moderne Oper" und innovative Inszenierungen kein "Schreckgespenst" für Musikliebhaber bedeuten, sondern zur intensiven Diskussion anregen. Musiktheater als Ort der inhaltlichen und gesellschaftspolitischen Auseinandersetzung wird bei der Neuen Oper Wien gelebt. Das Labor "Neue Musik", wo Komponist, Librettist und Produzent eng zusammenarbeiten, wird in den nächsten Jahren weiter geführt und entwickelt werden. Walter Kobéra Der österreichische Dirigent Walter Kobéra prägt das Musikleben des Landes nachhaltig mit Ur- und Erstaufführungen von Musiktheaterwerken. Axel Seidelmanns "Hiob", Wolfram Wagners "Endlich Schluss", Dieter Kaufmanns "Requiem für Piccoletto", Richard Dünsers "Radek" - und das sind nur ein paar der Uraufführungen, die Walter Kobéra als Dirigent und Intendant der Neuen Oper Wien bestritt. Unter den Erstaufführungen sind Benjamin Brittens "Billy Budd", Helmut Lachenmanns "Das Mädchen mit den Schwefelhölzern" und György Ligetis "Le Grand Macabre". Kein anderer Dirigent hat in Wien dermaßen viele stilistisch unterschiedliche Werke des zeitgenössischen Musiktheaters zur Ur- oder Erstaufführung gebracht - und dabei oft auch Modellinterpretationen hingelegt. Außerhalb Österreichs waren die Orchester zunächst in Abwartehaltung, wie so oft, wenn Dirigenten ihren Beruf mehr durch Assistenzen und die Ausübung erlernt haben als in einem regulären Studium, doch bald waren sie überzeugt, dass gerade der Orchesterpraktiker Kobéra es war, der komplexe Werke (auch solche vergangener Epochen) neu zu beleuchten und sowohl für die Fachwelt als auch für das Publikum verstehbar machen konnte. Seine klare Schlagtechnik, unspektakulär und frei von eitlen Posen, und ein untrügliches Gehör überzeugten auch die Skeptiker sehr schnell. "Musik erlebbar machen, ist für mich - und das gilt im Besonderen für das Moderne Musiktheater - wie eine Gratwanderung auf einem Vulkan, dabei nicht die sichere Route wählend, jederzeit den Absturz in das absolute Desaster vor Augen", sagt Kobéra über seine Arbeit. (Edwin Baumgartner) 9 Otto M. Zykan 1935-2006, geboren in Wien, freischaffender Komponist. Der ehemalige Sängerknabe wurde als SchönbergSpezialist am Piano berühmt. Komponist von Kammermusik, Bühnenmusik und Opern (u.a. »Singers Nähmaschine ist die beste«, 1966) aber auch Gestalter von Videoperformances für Festivals (»Odysseus«, 1994) sowie von Humanic-Werbungen. Sein Stück »Staatsoperette« (1977) wurde zu einem handfesten Skandal. Irene Suchy Irene Suchy, gebürtige Wienerin, Dr. phil. Mag. artium, hat Studien der Musikwissenschaft und Germanistik, der Musikpädagogik und Instrumentalmusikpädagogik in Wien und Tokyo absolviert. Sie ist Musikredakteurin in Ö1, Lehrbeauftragte an der Universität Wien und an der KUG Graz, Ausstellungsmacherin, Moderatorin, Dramaturgin und Literatin. Sie hat Publikationen zur neueren Musikgeschichte – über Paul Wittgenstein (2006), Otto M. Zykan (2008) und Friedrich Gulda (2010), zur Geschichte der abendländischen Musik in Japan, zu NS-Verfolgten und zur NS-Musikexilgeschichte, zu feministischer Musikologie sowie zur Zeitgeschichte – Strasshof an der Nordbahn (2012) – in den letzten Jahren herausgebracht. 2013 erschien in der Edition Ausblick “Henzes Utopie. Jugend. Musik. Fest. Deutschlandsberg 1984 – 2003”, in der Bibliothek der Provinz „Litanei gottloser Gebete“. Irene Suchy wurde 2010 mit dem Goldenen Ehrenzeichen der Republik Österreich ausgezeichnet, 2011 mit Bank Austria Kunstpreis Kulturjournalismus, 2013 mit dem Karl Renner Preis. Michael Mautner * 22.12.1959 Salzburg. Komponist. Studierte Musikwissenschaft an der Univ. Salzburg (1978–84) sowie Komposition (bei G. Wimberger) und Dirigieren am Mozarteum (1979–85). War 1980–85 musikalischer Betreuer der Elisabethbühne Salzburg und 1981–84 Mitarbeiter der Gesamtausgabe von Ch. W. Gluck. 1986– 93 freischaffender Komponist und Dirigent in Paris. Seit 1994 lehrt M. an der Musikuniversität Mozarteum. Seit 2001 Zusammenarbeit mit dem Künstler und Designer Franz West. M. bevorzugt „stilistische Ambivalenz“, experimentiert aber auch mit ekmelischer Musik. Simon Meusburger Ausbildung 1984-1992: AHS Gymnasium Mehrerau, Matura: 10.6.1992 1995-2000: Studium Publizistik- u. Kommunikationswissenschaft & Theaterwissenschaft, Univ. Wien Berufspraxis Sommer 1992, 93, 95, 96: Bregenzer Festspiele; Statisterie April, Mai 1994: Praktikum in der Lokalredaktion der NEUEN Vorarlberger Tageszeitung 1994/95: Freier Journalist, NEUE Vorarlberger Tageszeitung Jänner/Februar 2000: Aalto Oper Essen; Regiehospitanz – „Anatevka“ (Regie: Hellmuth Matiasek) Februar–Mai 2001: Statist bei Mozart – Theater an der Wien Mai–Juni 2003: Presseabteilung der Wiener Festwochen 2004: Regieass. u. Stage Manager „West Side Story“ (Regie: Francesca Zambello); Bregenzer Festspiele Februar-März 2005: Regiehospitanz „La Clemenza di Tito” (Leitung d. Wiederaufnahme: Monika Steiner) Volksoper Wien 2005/06: Regieass. & Stage Management „Der Troubadour“ (Regie: Robert Carson); Bregenzer Festspiele September-Oktober 2006: Regie „Krach im Hause Gott“ von Felix Mitterer; Schubert Theater Wien November-Dezember 2006: Presseassistent – Presseabteilung „NewCrownedHope“-Festival; Wien Jänner–Feb. 2007: Abendspielltg., Inspinzienz „The Fairy Queen“ (Regie Rebecca Scheiner); Landestheater Vorarlberg, Bregenz Dezember 2006: Regie „Kurt Weill: Berlin-Paris-New York“ Schubert Theater Wien Juni–Aug. 2007/08: Regieass. & Stage Manag. „Tosca“ (Regie: Philipp Himmelmann); Bregenzer Festspiele Seit September 2007: Künstlerischer Leiter Schubert Theater Wien. Spielzeit 2007/08: Regie „Novecento“ (Allessandro Barrico); „Die Glasmenagerie“ (Tenessee Williams); „My 10 Way“ (Andy Hallwaxx) Februar 2008: Inspizienz und Abendspielleitung „Der Freischütz“ Landestheater Vorarlberg April-Mai 2008: Stage Management Bregenz Unit „James Bond 007-A Quantum of Solace“ Spielzeit 2008/09: Regie “Schlag sie tot” (Uraufführung); “Geschlossene Gesellschaft” (Jean-Paul Sartre) Spielzeit 2009/10: Regie “Schlußapplaus für Oscar W.”; Buch und Regie “Herr Berni macht Urlaub” (Uraufführung); Regie “Der Herr Karl (Carl Merz und Helmut Qualtinger) Spielzeit 2010/11: Regie “Phantomschmerz” (Constanze Dennig); Buch und Regie “Becoming Peter Pan – An Epilogue to Michael Jackson” (Uraufführung) Spielzeit 2011/12: Buch u. Regie “Freaks” (Uraufführung); Buch und Regie “F.Zawrel – Erbbiologisch und sozial minderwertig” (Uraufführung) Spielzeit 2013/14: Regie “Don Quijote”; Regie “Die Odyssee”; Regie “6 Österreicher unter den ersten 5” (Uraufführung) Musik und Film Musik: 15 Jahre Klavierunterricht, Musikschule Bregenz; Komposition, Filmmusik, seit 1992 Komposition für zahlreiche Filme. 1999 Musicalfilm: Faust – 2001 darauf basierend das Bühnenmusical Faust Film: Seit 1992 Regisseur und Autor sowie Filmkomponist im Amateurbereich. Zahlreiche Spiel, Kurz und Experimentalfilme 2004 Produzent des Kurzfilms „The Game Is In Ur Mind“ für den Spezialwettbewerb der Berlinale 2005 „Shot Films“ April-Mai 2008 Stage Management Bregenz Unit „James Bond 007-A Quantum of Solace“ 2012 Komposition Bühnenmusik zu “Woyzek” Schubert Theater Wien. Ernst Krenek 1900 – geboren am 23. August in Wien 1906 – erster Musikunterricht und erste Kompositionsversuche 1916 – Beginn des Studiums bei Franz Schreker an der Wiener Musikakademie 1918 – Militärdienst 1919 – Philosophiestudium an der Wiener Universität (zwei Semester) 1920–23 – folgt Franz Schreker an die Staatliche Musikhochschule in Berlin; Begegnung mit Ferruccio Busoni, Hermann Scherchen, Eduard Erdmann, Artur Schnabel u.a. 1921 – erste Kompositionen in freier Atonalität 1923–25 – Aufenthalt in der Schweiz, Begegnung mit Friedrich Gubler (Feuilleton-Chef der Frankfurter Zeitung), Rainer Maria Rilke und Werner Reinhart 1924 – erste Begegnung mit Theodor W. Adorno; Reise nach Frankreich; Auseinandersetzung mit der Musik Igor Strawinskys und Les Six; kompositorische Annäherung an den Neoklassizismus; heiratet Anna Mahler 1925–27 – Assistent von Paul Bekker an der Staatsoper Kassel; literarische Auseinandersetzung mit der Gattung Oper; Beschäftigung mit der Musik Schuberts; 'romantische' Kompositionsphase 1927 – folgt Paul Bekker als Assistent an die Staatsoper Wiesbaden; Uraufführung von Jonny spielt auf in Leipzig; internationale Anerkennung 1928 – heiratet die Schauspielerin Berta Haas (Hermann); Rückkehr nach Wien; Bekanntschaft mit Karl Kraus 1932–33 – mit Alban Berg, Rudolph Ploderer und Willi Reich Gründung der Musikzeitschrift Dreiundzwanzig; tätig in der IGNM; erste Kompositionen in Zwölftontechnik 1933 – Kompositionsauftrag der Wiener Staatsoper für Karl V.; Krenek wird in Deutschland auf die schwarze Liste der Nazis gesetzt 1934 – aus politischen Gründen wird die Aufführung von Karl V. vom Unterrichtsminister verhindert; Spanienreise 1935–37 – rege literarische Tätigkeit; freie Konzert- und Vortragstätigkeit in Wien und anderen Städten; Beiträge für die Wiener Zeitung 1937 – erste Amerikareise 1938 – zweite Amerikareise; verläßt Österreich nach dem Anschluß an das Deutsche Reich; Vorträge und Konzerte im amerikanischen Exil 1939–42 – Professor of Music am Vassar College in Poughkeepsie, N.Y.; 11 1939–42 – Gastvorlesungen an den Universitäten von Michigan und Wisconsin 1942–47 – Professor of Music, Head of the Department of Music und Dean of the School of Fine Arts an der Hamline University, St. Paul, Minnesota 1945 – Zuerkennung der amerikanischen Staatsbürgerschaft 1947–49 – Gastvorlesungen an Universitäten und Colleges in New Mexico, Los Angeles und am Chicago Musical College 1947–66 – ständiger Wohnsitz in Los Angeles 1948 – deutsche Erstveröffentlichung der Autobiografie Selbstdarstellung 1950 – heiratet die Komponistin Gladys Nordenstrom; Wiederaufnahme von Konzert- und Vortragsreisen in Europa; Dozent bei den Darmstädter Ferienkurse 1954 – Krenek Festival in Madison, Wisconsin 1956 – serielle Kompositionen; Beschäftigung mit elektronischer Musik und mittelalterlichem Kontrapunkt 1957 – Gastprofessur an der Princeton University 1960 – Krenek-Festival Venedig 1963 – Krenek-Festival der North Carolina Music Society in Raleigh, North Carolina 1965 – Krenek-Festival in Minneapolis/St. Paul, Minnesota; Gastprofessur an der Brandeis University in Waltham, Massachussettes 1966 – Umzug nach Palm Springs, California 1967 – Gastprofessur am Peabody Institute in Baltimore, Maryland und an der University of Hawaii 1968 – Europareise mit intensiver Dirigier- und Lehrtätigkeit 1969 – erstes Krenek-Festival beim Steirischen Herbst in Graz 1974 – Krenek-Festival der California State University Northridge 1975 – 75. Geburtstagsfeier am College of the Desert in Palm Desert, California; Twin Cities Music Festival in Honor of Ernst Krenek der Hamline University in Minnesota; Krenek-Festivals an der California State University Northridge und der University of California San Diego 1978 – Gründung des Ernst-Krenek-Archivs an der University of California San Diego 1979 – Krenek-Festival der University of California Santa Barbara 1980 – Gründung des Ernst-Krenek-Archivs in der Wiener Stadt- und Landesbibliothek; Zehn-Städte-Tour durch die Vereinigten Staaten und Kanada (Goethe-Institut) 1982 – Ausstellung der Wiener Stadt- und Landesbibliothek Dank an Ernst Krenek; Beginn jährlicher Sommeraufenthalte im Mödlinger Arnold Schönberg-Haus 1984 – Erstaufführung von Karl V. an der Wiener Staatsoper 1985 – Krenek-Festival der University of California San Diego 1986 – Erster Kompositions-Wettbewerb um den Ernst-Krenek-Preis der Stadt Wien 1990 – Erstes Erscheinen des Newsletters des Ernst-Krenek-Archivs (USA) 1991 – gestorben am 22. Dezember in Palm Springs 1992 – Überführung und Beisetzung in einem Ehrengrab der Stadt Wien 1994 – Gründung der Ernst Krenek Society in Palm Springs/USA 1998 – Gründung des Ernst-Krenek-Instituts in Wien 2004 – Gründung der Ernst-Krenek-Institut-Privatstiftung, Krems a.D./A Die Ernst Krenek Institut Privatstiftung Im Jahre 1997 wurde das Ernst Krenek Institut von Krenek-Enthusiasten als Verein gegründet, um Kreneks Werke zu sammeln, zu verwalten und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Auf dieser Grundlage konnte Gladys Nordenstrom Krenek, die Witwe des Komponisten, mit Unterstützung des Bundes und des Landes Niederösterreich 2004 die Ernst Krenek Institut Privatstiftung in Krems errichten, in deren Eigentum dann auch der bis dahin in den USA befindliche Teil des Nachlasses überging. Bis heute stellen vor allem das Land Niederösterreich und das Bundesministerium für Kunst und Kultur der Republik Österreich gemeinsam mit Gladys N. Krenek die notwendigen Mittel für die Arbeit der Stiftung zur Verfügung, deren Zweck die Aufarbeitung und Promotion des Werkes und Nachlasses von Ernst Krenek ist, der am Institut Wissenschaftlern aus aller Welt zu Forschungszwecken zur Verfügung steht. Ein besonderes Anliegen ist auch die aktive Kontaktaufnahme zu Künstlern und Veranstaltern, um das Œuvre Kreneks im öffentlichen Musikleben wieder zu verankern. 12 Mit dem Ernst Krenek Forum wurde 2008 im Minoritenkloster in Krems-Stein ein Raum geschaffen, der als Museum wie auch als Veranstaltungsort einer breiteren Öffentlichkeit Einblick in Leben und Werk Kreneks sowie in die Arbeit des Instituts ermöglicht. Neben der Dauerausstellung „Ich hab’ von dem fahrenden Zuge geträumt“, die wichtige biographische und künstlerische Stationen im Leben des Komponisten beleuchtet, finden dort auch Konzerte, kleine Workshops und Präsentationen statt. Seit dem 1. November 2014 steht die Stiftung unter der Leitung von Dr. Antje Müller, die in ihrer Arbeit von einem kleinen, aber kompetenten Team sowie einem wissenschaftlichen Beirat und dem Vorstand der Stiftung unterstützt wird. Ernst Krenek Institut Privatstiftung Dr. Karl Dorrek Str. 30 3500 Krems an der Donau www.krenek.at a.mueller@krenek.com Christoph Zauner Nach seinem Studium an der Universität Wien wurde Christoph Zauner eingeladen bei den renommierten Wiener Festwochen als Regieassistent und Inspizient für mehrere Produktionen zu arbeiten. Danach ging er nach Deutschland an die Wuppertaler Bühnen, wo er für zwei Jahre als Spielleiter und Regieassistent an der Oper engagiert war. In dieser Zeit realisierte er auch erste eigene kleinere Inszenierungen. Seit 2006 arbeitet Christoph Zauner als freischaffender Regisseur und bewegt sich dabei ohne Grenzen durch die unterscheidlichen Gattungen der darstellenden Kunst wie Oper, Schauspiel, Musical, Kindertheater oder Film. Er überzeugte dabei in unterschedlichsten Genres von zeitgenössicher Oper wie der österreichischer Erstaufführung von Sanchez Verduz ‚Gramma – Gärten der Schrift’ in einer sehr poetischen Version (Neue Oper Wien) über Monty Python’s schräger Musicalparodie ‚Spamalot’ (Luisenburg Festspiel), dem berührenden Schicksal des Behinderten Wast in Felix Mitterer’s ‚Kein Platz für Idioten’ (Luisenburg Festspiel), der bitterbösen halbszenischen Oper ‚Mare Nostrum’ von Mauricio Kagel (Kammeroper Wien) in einer komplett inszenierten Fassung oder der Tragikkomödie ‚Indien’ von Hader und Dorfer, sowei auch bei ‚Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer’ oder bei ‚Pippi Langstrumpf’ im Kinder und Familientheater. Vertraut mit großen internationalen Bühnen wie Beispielsweise dem Theater an der Wien, dem Théâtre du Châtelet in Paris, dem Teatro Real in Madrid oder dem Hellenic Festival in Athen hat der routinierte Theatermann die Zepterführung von den Großen seiner Zunft wie Claus Guth, Andrea Breth, Robert Carsen, Harry Kupfer, Keith Warner, Placido Domingo oder Nikolaus Harnoncourt gelernt. Antje Müller Dr. Antje Müller studierte Musikwissenschaft und Philosophie an der TU Berlin, wo sie mit einer Arbeit über Charles Koechlin promoviert wurde. Sie arbeitete u.a. als Pressereferentin und Dramaturgin an der Deutschen Oper Berlin sowie als "Promotion & Composers Manager" bei Boosey & Hawkes. Seit November 2014 leitet sie die Ernst Krenek Institut Privatstiftung in Krems an der Donau. Axel Petri Preis Axel Petri-Preis wurde 1981 in Wien geboren. Er studierte Musikerziehung, Germanistik und Musikwissenschaft und ist zur Zeit als Musikerzieher an einem Wiener Gymnasium und als freischaffender Musikvermittler (www.terz.cc) tätig. Zu seinen Tätigkeiten als Musikvermittler zählen Moderationen, die Entwicklung und Konzeption von Konzertformaten, die Konzeption von Programmheften, das Verfassen von Werkeinführungen und die Durchführung von Workshops für Jugendliche. Aufträge erhielt er u.a. von Institutionen und Festivals wie Neue Oper Wien, Pädagogische Hochschulen Wien & Niederösterreich, ORF RSO Wien, Tonkünstler Orchester Niederösterreich, WIEN MODERN, Festspiele Mecklenburg-Vorpommern und Jeunesse. Von 2012-2014 war er Stipendiat der 2. Masterclass on Music Education der Körber Stiftung. 13 Marco Di Sapia Marco Di Sapia hat seine Saison 2014/15 mit den Rollen des „Dr. Pillerl“ und Dr. G’Fällig“ in Friedrich Cerhas „Onkel Präsident“ an der Volksoper Wien eröffnet, wo er seit September 2013 festes Ensmblemitglied ist. Weiters folgen in dieser Saison Der Regisseur in G. Donizettis „Viva la mamma“ unter der Regie von Rolando Villazón sowie Schaunard in Bohème. Er ist auch weiterhin in seinen Hauptrollen zu hören wie Papageno, Danilo, Sweeney Todd , Falke. Seit seinem Hausdebüt als Lord Cookburn in „Fra Diavolo” (2009) hat er u.a. Rollen wie Morales (Carmen), Notaro (Gianni Schicchi) und Dr. Cajus (Die lustigen Weiber von Windsor) gesungen. Im September 2015 wird er ausserdem als Kowaljoff in Shostakowitschs „Die Nase“ mit der Neuen Oper Wien in Wien und Budapest zu hören sein. Neben seinen Auftritten an der Volksoper Wien, hat sich Marco Di Sapia in den letzten Jahren in der europäischen Theaterlandschaft mit breit gefächertem Repertoire etabliert. 2012/13 sang er in den französischen Erstaufführungen von „Jetzt” (Mathis Nitschke) und „What next?” (Elliott Carter) an der Opéra National de Montpellier, Alidoro in „La Cenerentola“ am Nationaltheater Bukarest und Guglielmo in „Così fan tutte“ mit dem Sommerfestival Murten Classics. Rollen in vorangegangenen Saisonen waren unter anderem Belcore an der Opéra de Limoges, dem Opéra Théâtre de St. Etienne und der Opéra de Rouen, Danilo am Staatstheater Kassel, Zamti in der Weltpremiere von Cherubinis verloren geglaubter Oper „Koukourgi” am Stadttheater Klagenfurt, Cavaliere Belfiore in Verdis „Un giorno di regno“ am Teatro Poliziano sowie Don Profondo in Rossinis „Il viaggio a Reims“ am Staatstheater Nürnberg und in einer Tournee-Produktion des Centre Français de Promotion Lyrique, die ihn an zahlreiche wichtige französische Bühnen wie Reims, Bordeaux, Toulouse, Marseille, Nizza und Nancy führte. Weiter wichtige Debüts in Frankreich waren an der Opèra de Lyon, der Opéra de Toulon, und in 2007 an der Opéra National de Montpellier, wo er an der Seite von Roberto Alagna in Massenets „Le Jongleur de Notre-Dame“, in der Uraufführung von „Affaire Étrangère“ (Valentin Villenave) und als Jupiter in Offenbachs „Orphée aux Enfers“ mitwirkte. Marco Di Sapia feierte zahlreiche Erfolge in Mozart-Rollen unter anderem auch als Don Giovanni und Leporello, welche er beide an der Mongolischen Staatsoper in Ulan Bator interpretierte. Weiters die Vier Bösewichte („Hoffmanns Erzählungen“) an der Städtischen Oper Stettin, Faninal („Der Rosenkavalier“) an der Staatsoper Danzig, Plistene („La grotta di Trofonio“ – Antonio Salieri) im Wiener Konzerthaus, Mirko in der Welturaufführung von „Eine MarathonFamilie“ (Isidora Žebeljan) bei den Bregenzer Festspielen, Danilo beim Operettensommer Kufstein sowie Pappacoda in „Eine Nacht in Venedig“ und Boris in Schostakowitschs einziger Operette „Moskva, Cheremushki“, beide an der Wiener Kammeroper. Sein professionelles Bühnendebüt erfolgte im Jahr 2000 als Sid in Brittens „Albert Herring“ mit der Neuen Oper Wien, mit der er in Folge in zahlreichen zeitgenössischen Partien zu hören war. Marco Di Sapia wurde in Genua geboren und wuchs in Rom auf, wo er seine Schauspielausbildung erhielt. In Italien spielte er in einigen Theater-, Film- und Fernsehproduktionen, ehe er sich dem Gesang zuwandte. 1997 zog er nach Wien, wo er am Konservatorium im Hauptfach Sologesang sowie an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien in musikdramatischer Darstellung (Oper), sowie in Lied und Oratorium diplomierte. Alpine Peace Crossing ALPINE PEACE CROSSING – Verein für Flüchtlingshilfe (APC) ist eine zivilgesellschaftliche, unabhängige und gemeinnützige Sozial- und Friedensinitiative mit Sitz in Krimml (Salzburg), gegründet 2007 von Ernst Löschner unter dem Ehrenschutz von Heinz Fischer und Giorgio Napolitano, den Staatsoberhäuptern von Österreich und Italien. Sie basiert auf einem lange Zeit vergessenen jüdischen Exodus über die österreichischen Alpen bei Krimml (Salzburg) im Jahr 1947 und ist allen Flüchtlingen dieser Welt gewidmet. Die drei Schwerpunkte dieser Sozial- und Friedensinitiative sind: • die direkte finanzielle Unterstützung für Flüchtlinge und Asylsuchende in Österreich in Notsituationen, 2015 auch für syrische Binnenflüchtlinge, sowie für Opfer von Kriegen und Naturkatastrophen, • die jährliche APC-Friedenswanderung über den Krimmler Tauern, gemeinsam mit Flüchtlingen/Asylsuchenden, • der Krimmler Friedensdialog zu aktuellen Flüchtlingssituationen. 14 Eine Initiative von GEORG DANZER HAUS, 1190 Wien, Sieveringerstrasse 72 Eine Sozialpädagogische Einrichtung der ka mensch verlaßt sei heimat ohne grund ka mensch wü gern a fremder sei und sei verzweiflung in der letzten stund is stumm wia a erstickter schrei Georg Danzer „A erstickter Schrei“ Wir freuen uns und verkünden mit Stolz, dass wir unser Haus in 1190 Wien, Sieveringerstrasse 72, das in Zukunft 8 unbegleiteten, minderjährigen Flüchtlingen aus Kriegsgebieten ein neues Zuhause geben wird, das 1. „Georg Danzer Haus“ nennen dürfen. Danzer hat für die hiesige Musikszene mehr getan, als den meisten bewusst ist, dies- und jenseits hohler Chiffren wie jener vom „AustroPop". Er hat darüber hinaus getan, was die wahrhaftigste Aufgabe eines Künstlers ist: zu einem Mehr an Bewusstsein, Sensibilität und Offenheit beizutragen in fast allen Dingen, die uns beschäftigen, tagein, tagaus, und bisweilen auch zu berühren vermögen, im tiefsten Inneren. Danzer war mutig genug zu träumen. Er hat sich getraut, die Gitarre in die Hand zu nehmen; getraut, Texte zu schreiben und anzubieten und diese schliesslich selbst zu interpretieren. Danzer hatte Zivilcourage – er war populär und hat Unpopuläres gewagt. Er hat sich getraut, seinen eigenen Weg zu gehen - im Leben und im Pop-Business und in der Öffentlichkeit. Auch wir haben uns getraut, durch Eigeninitiative etwas auf die Beine zu stellen und mussten einen sehr steinigen Weg gehen, damit wir unsere Träume verwirklichen konnten. Aber wir haben uns gegenseitig unterstützt, immer wieder Mut zugesprochen und so unser Ziel nie aus den Augen verloren und nun erreicht. Dieses und alle zukünftigen Häuser, die wir nach unserem Konzept Österreichweit errichten wollen, werden alle Georg Danzer Haus heißen. Wir hoffen dadurch auf mehr Toleranz und Respekt für diese hilfesuchenden Menschen aus der Bevölkerung und Regierung. Ein Georg Danzer Haus steht für - MENSCHENRECHTE NÄCHSTENLIEBE GEBORGENHEIT und SOZIALE GERECHTIGKEIT Wir glauben damit im Sinne von Georg Danzer zu handeln und ihm damit ein ehrwürdiges Denkmal – oder besser ein „DENK – Mal“ zu setzen. Wir bedanken uns im Namen von vielen unbekannten, unbegleiteten, minderjährigen jugendlichen Flüchtlingen aus Kriegsgebieten bei seinen Kindern und Prof. Franz Christian „BLACKY“ Schwarz, die uns für die Namensgebung ihre Einwilligung gaben. www.georgdanzerhaus.at www.vereinfluchtweg.at Bregenzer Festspiele 2016 Bregenzer Festspiele 2016 Bregenzer Festspiele 2016