Pressematerial Saison 2016/17

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Pressematerial Saison 2016/17
Spielplanpräsentation
Donnerstag 25. Februar, 10:00 Uhr
Keinerg. 19, 1030 Wien
Die Saison 2016/17
„Das ganze Unglück der Menschen kommt davon, dass sie keine einfache Sprache sprechen.“
(Albert Camus)
Finanzkrise, Eurokrise, Griechenlandkrise, zuletzt die Flüchtlingskrise, bestimmen die Nachrichten. Der Fokus
verschiebt sich auf die jeweilige Krise und mündet in der Suggestion, die vorangegangenen Krisen wären
bereits bewältigt. Europa steht vor der Herausforderung Lösungen zu finden, ansonsten droht eine Spaltung
der Gesellschaft. Genau darum geht es in den Werken des Spielplans 2016/17.
Die „Staatsoperette“ Otto M. Zykans beleuchtet sarkastisch das Österreich der Zwischenkriegszeit. Das ursprünglich als Film produzierte Werk wurde von Irene Suchy und Michael Mautner als Bühnenfassung
bearbeitet und vervollständigt. Es erlebt seine Uraufführung in Koproduktion mit den Bregenzer Festspielen.
Ernst Kreneks Todestag jährt sich zum 25 Mal. Seine Oper „Pallas Athene weint“ setzt sich mit dem
Phänomen des Populismus auseinander und zeigt beängstigend aktuell daraus entstehende Konflikte und
Krisen. Krenek komponierte dieses Werk in den USA unter dem Eindruck der McCarthy-Ära. Die Wahl der
Krisenbewältigung ist jedoch bis in die Gegenwart gültig.
„Le Maletendu“ (Das Missverständnis), ein Theaterstück von Albert Camus, wurde vom Argentinier Fabian
Panisello vertont. Das Werk stellt persönliche Motive, die zu blindem Agieren führen, in den Mittelpunkt. Erst
die Katastrophe öffnet die Augen. 2016 werde ich dieses Werk in Buenos Aires uraufführen, 2017 wird es in
Wien seine europäische Erstaufführung erleben und danach Madrid, gezeigt.
Im April zeigt die Neue Oper Wien die erfolgreiche Produktion „Die Nase“ in Trient. Kurz darauf präsentieren
die SchülerInnen der AHS Diefenbachgasse gemeinsam mit drei jugendlichen Flüchtlingen ihr, zu diesem
Werk, selbst erarbeitetes Stück im Rahmen des Vermittlungsprogramms junge oper wien.
Der Anspruch zeitgenössisches Musiktheater zu vermitteln, führt die Neue Oper Wien zu einem
Integrationsprojekt. Nicht nur durch Einführungsgespräche und Jugendprojekte soll niederschwellig, direkt
und nachhaltig Gegenwartskunst vermittelt werden. Die aktive Einbindung von Flüchtlingen in eine
Produktion hat das Ziel, ihnen den Zugang in unsere Gesellschaft zu erleichtern, sie als Teil eines Projekts
einzubinden und soziale Verantwortung wahr zu nehmen.
Weiters präsentiert die Neue Oper Wien die vom ORF veröffentlichte CD von „Biedermann und die
Brandstifter“ von Šimon Voseček (Uraufführung der Neuen Oper Wien 2013 Semperdepot).
Zum ersten Mal bietet Ihnen die Neue Oper Wien ein Abonnement an. Ich lade Sie herzlich zum Besuch
unseres Programms über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft ein.
Walter Kobéra (Intendant & Musikalischer Leiter)
August & September 2016
Staatsoperette – Die Austrotragödie
In zwei Akten, eine Bearbeitung der Staatsoperette von Franz Novotny und Otto M. Zykan (1977) durch
Michael Mautner und Irene Suchy (2015) Uraufführung
Musikalische Leitung: Walter Kobéra
Regie: Simon Meusburger
Bühne & Kostüme: Nikolaus Webern
Lichtdesign: Norbert Chmel
Chorleitung: Michael Grohotolsky
Puppen: Nikolaus Habjan
Mit: Marco Di Sapia, Camillo Dell’ Antonio, Gernot Heinrich, Hagen Matzeit, Dieter Kschwendt-Michel,
Stephan Rehm, Thomas Weinhappel, Barbara Pöltl und Laura Schneiderhahn
Wiener Kammerchor
amadeus ensemble-wien
Termine & Spielorte:
13., 16., 17. & 18. September 2016: Theater Akzent, Wien
2. & 4. August 2016: Werkstattbühne, Bregenz
Die Zwischenkriegszeit und der Austrofaschismus sind eine historische Epoche der österreichischen Politik,
die nicht restlos aufgearbeitet wurde. 1977 thematisierte der Film „Staatsoperette“ von Otto M. Zykan und
Regisseur Franz Novotny Fragen zu jener Zeit auf zynische und provokative Weise. Der Film verursachte
einen heftigen Skandal. Zykan plante bereits damals eine Bühnenfassung, diese konnte jedoch nie
fertiggestellt oder szenisch aufgeführt werden. Das Fragment erfuhr nun eine Überarbeitung, aus der eine
aufführungsfähige Bühnenfassung entstand.
Die Darstellung der politischen Akteure mittels Puppen verdeutlicht ihre Austauschbarkeit und zeigt somit
auch, dass die Macht von politischen Interessen und jene diverser Lobbys die Welt der Politik heute immer
noch beherrschen. Der Puppenkünstler Nikolaus Habjan coacht die Sänger der anderen
Führungspersönlichkeiten und führt sie in seine Kunst ein.
Koproduktion mit den Bregenzer Festspielen
Abonnementbestellungen ab 25. Februar 2016
Einzelkarten ab 13. Juni 2016
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Oktober 2016
Pallas Athene weint
Ernst Krenek
Musikalische Leitung: Walter Kobéra
Regie: Christoph Zauner
Bühne: Jörg Brombacher
Kostüme: Mareile von Stritzky
Lichtdesign: Norbert Chmel
Chorleitung: Michael Grohotolsky
Mit: Mareike Jankowski, Megan Kahts, Barbara Zamek-Gliszczynska, Karl Huml, Klemens Sander, Lorin Wey
und Studierende der Musik u. Kunst Privatuniversität der Stadt Wien
Wiener Kammerchor
Tonkünstler-Orchester Niederösterreich
Termine & Spielort
25., 27., 28. & 29. Oktober 2016, Halle E im MuseumsQuartier Wien
Unter dem Vorwand die Werte Athens beschützen zu müssen, wird für die handelnden Figuren im
peloponnesischen Krieg jedes Mittel legitim. Die Lehren des Mentors Sokrates werden, unterschiedlich
gedeutet, für eigene Zwecke missbraucht – ein höchst aktuelles Phänomen unserer Zeit. Dass dadurch die
Gesellschaftsstruktur als Hülle zurückbleibt, wird fahrlässig übersehen oder bewusst in Kauf genommen.
Zunehmend kommt es zum Beschneiden der Rechte des Einzelnen, für die man eigentlich vorgibt zu
kämpfen. Reflexion und Selbstkritik fallen blindem Egozentrismus zum Opfer und tragen zum gemeinsamen
Untergang bei. Pallas Athene ist von der eigenen Stadt um ihre Werte betrogen.
Krenek schuf mit diesem Werk ein Spiegelbild seiner eigenen Zeit: den 50er Jahren in den USA. Einer Zeit, in
der, vergleichbar mit der unmittelbaren Gegenwart, unter dem Vorwand der Erhöhung der Sicherheit
Persönlichkeitsrechte zunehmend eingeschränkt oder gänzlich abgeschafft wurden, um fortschreitend eine
gezielte Kontrolle der Bevölkerung zu erreichen.
Gefördert durch die Ernst Krenek Institut Privatstiftung
Zusammenarbeit mit der Musik und Privatuniversität der Stadt Wien
Ermäßigungen für Tonkünstler AbonnentInnen 20%!
Abonnementbestellungen ab 25. Februar 2016
Einzelkarten ab 13. Juni 2016
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Februar 2017
Le Maletendu – Das Missverständnis (Uraufführung)
Fabian Panisello
Nach dem gleichnamigen Stück von Albert Camus
Musikalische Leitung: Walter Kobéra
Regie: Mariano Tenconi Blanco
Ausstattung: Mariano Tenconi Blanco & Carolina Castro
Klangregie: Alexis Baskind
amadeus ensemble-wien
Termine & Spielort
Uraufführung April 2016 Buenos Aires, Argentinien
Österreichische Erstaufführung 21., 24., 25. & 27. Februar 2017, Semper-Depot Wien
September 2017 Teatros del Canal, Madrid
Ein Stück über Heimat, Rückkehr und Entwicklung in unterschiedliche Richtungen. Nach 20 Jahren
Abwesenheit kehrt ein Mann in sein Heimatdorf zurück. Zwar mietet er sich als Gast in die Unterkunft ein,
die seine Mutter und Schwester betreiben, doch gibt er sich nicht als der verlorene Sohn und Bruder zu
erkennen. Er möchte das Leben seiner Verwandten beobachten, sie aus der Distanz kennen lernen und
wissen, ob sie ihn wiedererkennen. Während er seine wahre Existenz geheim hält, kann er nicht wissen, dass
auch die beiden Frauen ein Geheimnis hüten. Seit Jahren ermorden und bestehlen sie ihre Gäste, um endlich
eine Möglichkeit zu finden, aus der Enge des Dorfes zu entfliehen. So sind alle in ihren Rollen gefangen und
das Unheil nimmt seinen Lauf. Erst als die Papiere des Ermordeten durchgesehen werden, erfahren die
beiden Frauen, um wen es sich bei ihrem Opfer handelt.
Kooperation mit dem Teatro Colon (Argentinien), den Teatros del Canal & Teatro Real (Madrid) und dem
Centre National de Création Musicale (CIRM)
Abonnementbestellungen ab 25. Februar 2016
Einzelkarten ab 13. Juni 2016
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Vermittlungsarbeit der Neuen Oper Wien
junge oper wien
Kulturvermittlung für Jugendliche: partizipativ – kreativ – integrativ
junge oper wien ist ein Response-Projekt, in dem Jugendliche auf eine bestehende Produktion künstlerisch
reagieren. Dabei treten sie in einen Dialog mit KünstlerInnen der Neuen Oper Wien, um auf Basis des
gewählten Werkes ihr eigenes Musiktheater zu entwickeln.
Beim diesjährigen Projekt, mit SchülerInnen der Diefenbachgasse des 15. Bezirks, geht es um soziale
Unterschiede und deren Folgen. In Dimitri Schostakowitschs Oper „Die Nase“ wird die Hauptfigur aus der
Gesellschaft verstoßen, weil sie ihre Nase verliert. Die SchülerInnen werden mittels Workshops in die
Ebenen des Musiktheaters eintauchen, ein eigenes Libretto verfassen, dieses vertonen und aufführen. Auch
der Umgang mit dem Fremden und das Sich-Zurechtfinden des Fremden in der Gesellschaft sind wichtige
Themen.
Anknüpfend daran ist geplant junge Flüchtlinge einzubeziehen und sie als Teil eines professionellen
Jugendprojektes zu integrieren. Diese künstlerische Zusammenarbeit bietet den Flüchtlingen die
Möglichkeit des Austausches mit Gleichaltrigen und den SchülerInnen die Chance für die
Flüchtlingsthematik sensibilisiert zu werden. Dem Verarbeiten von Erlebnissen und dem Einbringen der
eigenen Kultur mittels des Mediums Kunst soll dadurch Gelegenheit geboten werden.
Konzept & Durchführung: Mag. Axel Petri-Preis (verein terz)
Workshops Instrument & Stimme:
Judith McGregor (Bratschistin amadeus ensemble wien)
Marco Di Sapia (Hauptrolle „Die Nase“, Ensemblemitglied Volksoper, Mitwirkung bei „Staatsoperette“)
Komposition: Willhelm Spuller
Szenische Umsetzung: Leonard Prinsloo
Kostüme: Su Pitzek
Präsentation des erarbeiteten Stückes:
4. Mai 2016
18:30 Uhr
Probenlokal der Neuen Oper Wien: Keinergasse 19, 1030 Wien
Begrenzte Platzkapazität, Anmeldung erforderlich ab April unter office@neueoperwien.at
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Herbst 2016 - Integration
Die Situation der Gegenwart – Integration – Verantwortung – Betreuung – Zuwendung
Kunst ist nicht nur ein Spiegel der Gesellschaft, sondern auch ein Medium der Kommunikation, in dem
Menschen jenseits von Sprache über den Kanal der Emotion miteinander in Verbindung treten.
Die Neue Oper Wien sieht sich nicht nur als Produzentin und Erhalterin zeitgenössischen Musiktheaters.
Vielmehr erkennt sie ihre gesellschaftliche Verpflichtung, mit Hilfe des Musiktheaters Menschen beim
Integrationsprozess zu unterstützen und sich mit Fragen der eigenen Identität auseinanderzusetzen.
Das Einbinden von jugendlichen Flüchtlingen in das Projekt junge oper wien und das Mitwirken von
Flüchtlingen als Statisten bei der Oper "Pallas Athene weint" vermittelt neben dem Ziel Zugang zu Kultur zu
schaffen zentrale Werte und Fertigkeiten, die für einen gelungenen Integrationsprozess von unschätzbarem
Wert sind: gegenseitige Wertschätzung und Respekt, gewaltfreie Kommunikation, Reflexionsfähigkeit und
das Erkennen von eigenen Begabungen.
Schwierigkeiten in der Kommunikation, Berührungsängste und andere Hürden werden im Zuge dieser
Projekte von beiden Seiten überwunden werden, um ein gemeinsames Ganzes entstehen zu lassen. Das
Medium Musiktheater mit all seinen Kunstformen bietet die Chance, dies niederschwellig, leicht zugänglich
und intuitiv zu bewältigen.
Gemeinsam mit dem Georg Danzer Haus und dem Verein Alpine Peace Crossing hat die Neue Oper Wien
zwei professionelle Partner gefunden, die ebenfalls den Anspruch haben, nachhaltig und professionell zu
agieren.
Der Verein Alpine Peace Crossing fungiert nicht nur kooperativ, sondern auch als Sponsor.
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ORF CD
Biedermann und die Brandstifter
Zum Werk:
Die in den Jahren 2005 bis 2007 entstandene Oper „Biedermann und die Brandstifter“ nach der Vorlage von
Max Frisch nimmt eine Schlüsselposition in Šimons Werk ein. Das Theaterstück von M. Frisch beschreibt auf
der Metaebene den Zersetzungsprozess einer vermeintlich heilen Welt bis hin zur völligen Auflösung der
Regeln der Vernunft. Dieser Prozess spiegelt sich auch in der Musik wider, die sich anfänglich an der
Sprache der klassischen Oper orientiert. Im Lauf des Abends gehen immer mehr Elemente dieser Sprache
verloren, bis am Schluss, wo die handelnden Personen keinen Handlungsspielraum mehr haben, die Musik
völlig „sprachlos“ wird. (Šimon Voseček)
Die Oper „Biedermann und die Brandstifter“ wurde 2008 mit dem Förderungspreis des BMUKK
ausgezeichnet.
Zur CD aus dem ORF-Shop:
„Simon Voseček, geboren in Prag, seit 2002 in Wien lebend, vertonte das Drama „Biedermann und die
Brandstifter" von Max Frisch zu einer Oper, die 2013 durch die „Neue Oper Wien" unter Walter Kobera
uraufgeführt wurde. Die exzellente Aufnahme dieser Produktion belegt die zeitlose Aktualität des Stückes
und die mitreißende Qualität der Musik.“
Mit freundlicher Unterstützung durch die AKM
Erhältlich im ORF Shop sowie auch online unter: www.shop.ort.at um 18,10EUR zzgl. Versandkosten
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Trient – Die Nase
von Dimitri Schostakowitsch
Oper in 3 Akten und 1 Epilog nach der gleichnamigen Novelle von Nikolai W. Gogol
Platon Kusmitsch Kowaljoff erwacht eines Morgens. Etwas ist komisch, etwas ist anders, etwas fehlt.
Ja, richtig: seine Nase! Ein Mann ohne Nase, nicht zu denken, was das für Folgen nach sich zieht, sowohl
beruflich als auch gesellschaftlich! Und dann noch eine Nase, die nach Individualität, Unabhängigkeit strebt!
Das kann nur ein böser Traum sein.
Die absurde Handlung, nach Gogol, unterstreicht der russische Komponist Dimitri Schostakowitsch musikalisch gekonnt, durch ein Patchwork an Musikformen. Das Werk kanalisiert die Macht der Kunst unterhaltsam, pointiert und unerbittlich Kritik zu üben. Das einstige Anprangern von Machtgier in allen Formen
innerhalb der russischen Gesellschaft wurde zeitlos und erlangte universelle Gültigkeit.
Platon Kusmitsch Kowaljoff: Marco Di Sapia
Iwan Jakowlewitsch: Igor Bakan
Die Nase: Alexander Kaimbacher
Wachtmeister: Pablo Cameselle
Mit: Tamara Gallo, Megan Kahts, Ethel Merhaut, Georg Klimbacher und Lorin Wey
Komposition & Libretto: Dimitri Schostakowitsch
Musikalische Leitung: Walter Kobéra
Inszenierung: Matthias Oldag
Ausstattung Frank Fellmann
Lichtdesign Norbert Chmel
Chorleitung Michael Grohotolsky
Wiener Kammerchor
amadeus ensemble-wien
22. & 24. April 2016 in Trient am Teatro Sociale
Premiere in Wien 2015: 22. September 2015
Weitere Vorstellungen: 26., 28., 30. September & 1. Oktober 2015
Ort: Kammeroper, Fleischmarkt 24, 1010 Wien
Vorstellungen am Palast der Künste, Budapest: 7. & 8. Oktober 2015
Eine Koproduktion mit dem CAFe Budapest Festival und dem Müpa Budapest & OPER.A 20.21 – Stiftung
Haydn von Bozen und Trient
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Ticketinformation
Die Neue Oper Wien bietet erstmals ABOs an!
Tickets unter:
www.neueoperwien.at
ticket@neueoperwien.at
tel. 0043 699 107 45 907
Kategorien:
A 50€/ B 35€ / C 25€
Einheitspreis „Le Malentendu“ 35€
Abonnements ab 25. Februar 2016:
Ö1-Club-ABO: -30%
NOW-ABO: -26%
Abonnement-Bestellung mittels ABO-Bestellkarte ab 25. Februar 2016:
Bestellung postalisch mittels Abo-Bestellkarte an:
Neue Oper Wien
Hermineng. 10/23
1020 Wien
Infos unter: www.neueoperwien.at, ticket@neueoperwien.at
Einzelkarten ab 13. Juni 2016
Ermäßigungen im Einzelkartenverkauf für Ö1-Club Mitglieder, Der STANDARD AbonnentInnen, TonkünstlerAbonnentInnen, SeniorInnen, Studierende & SchülerInnen u.v.m.
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Biographien
Neue Oper Wien
Die Neue Oper Wien gibt es seit 1990, sie hat sich auf modernes Musiktheater spezialisiert und damit dem
Mangel an zeitgenössischer Oper abgeholfen, der zu Beginn der 1990er Jahre in Wien und Österreich noch
immer herrschte. Kompromisslos stehen seit 1994 ausschließlich Werke des 20. und 21. Jahrhunderts auf
dem Spielplan. Uraufführungen und österreichische Erstaufführungen bilden das Zentrum unserer Arbeit.
Daneben wird aber auch moderne Opernliteratur wieder erweckt, die ungerechtfertigter Weise aus dem
Repertoire verschwunden ist.
Ohne eigene Spielstätte und fixes Ensemble will die Neue Oper Wien unbelastet und flexibel bleiben, ihr
Credo ist nicht nur die Erschließung neuer Klangwelten, sondern auch neuer Räume und Spielstätten. Mit
dem Konzept, sich die Häuser nach den Opern auszusuchen, werden die Räume zu Mitspielern, die
Bühnenbilder werden eng an die jeweiligen Räume angepasst, die Akustik wird im neuen Raum erprobt und
entwickelt.
Größtes Ziel der Produktionen der Neuen Oper Wien ist es, die Distanz zwischen Bühne und Zuschauern zu
verringern oder ganz aufzuheben und dadurch eine größtmögliche Unmittelbarkeit und Nähe zwischen allen
Beteiligten zu schaffen. Werk, Ausführende, Raum und Zuschauer verschmelzen in diesem Spannungsfeld zu
einer Einheit. Das Theater findet zu einer neuen Sprache und die Musik gewinnt an emotionaler Dichte. In
diesem hoch gesteckten Ziel liegt eine permanente Verpflichtung, aber auch immer wieder eine große
Chance.
Im Wechselspiel mit Regie, Ausstattung und Musikalischer Leitung werden Räume immer wieder neu
definiert und anders bespielt. Die Idee der Neuen Oper Wien hat sich durchgesetzt: Spielstätten wie das
Odeon, das Semper-Depot, die Bank Austria Halle im Gasometer, die Remise, das Jugendstiltheater oder die
Alte Werft in Korneuburg wurden von der Neuen Oper Wien für das Musiktheater erschlossen.
Die Neue Oper Wien zeigt unter der Leitung von Walter Kobéra, dass Innovation und Publikumszuspruch
einander nicht ausschließen und dass "moderne Oper" und innovative Inszenierungen kein
"Schreckgespenst" für Musikliebhaber bedeuten, sondern zur intensiven Diskussion anregen. Musiktheater
als Ort der inhaltlichen und gesellschaftspolitischen Auseinandersetzung wird bei der Neuen Oper Wien
gelebt. Das Labor "Neue Musik", wo Komponist, Librettist und Produzent eng zusammenarbeiten, wird in den
nächsten Jahren weiter geführt und entwickelt werden.
Walter Kobéra
Der österreichische Dirigent Walter Kobéra prägt das Musikleben des Landes nachhaltig mit Ur- und
Erstaufführungen von Musiktheaterwerken.
Axel Seidelmanns "Hiob", Wolfram Wagners "Endlich Schluss", Dieter Kaufmanns "Requiem für Piccoletto",
Richard Dünsers "Radek" - und das sind nur ein paar der Uraufführungen, die Walter Kobéra als Dirigent und
Intendant der Neuen Oper Wien bestritt.
Unter den Erstaufführungen sind Benjamin Brittens "Billy Budd", Helmut Lachenmanns "Das Mädchen mit
den Schwefelhölzern" und György Ligetis "Le Grand Macabre". Kein anderer Dirigent hat in Wien dermaßen
viele stilistisch unterschiedliche Werke des zeitgenössischen Musiktheaters zur Ur- oder Erstaufführung
gebracht - und dabei oft auch Modellinterpretationen hingelegt.
Außerhalb Österreichs waren die Orchester zunächst in Abwartehaltung, wie so oft, wenn Dirigenten ihren
Beruf mehr durch Assistenzen und die Ausübung erlernt haben als in einem regulären Studium, doch bald
waren sie überzeugt, dass gerade der Orchesterpraktiker Kobéra es war, der komplexe Werke (auch solche
vergangener Epochen) neu zu beleuchten und sowohl für die Fachwelt als auch für das Publikum verstehbar
machen konnte. Seine klare Schlagtechnik, unspektakulär und frei von eitlen Posen, und ein untrügliches
Gehör überzeugten auch die Skeptiker sehr schnell.
"Musik erlebbar machen, ist für mich - und das gilt im Besonderen für das Moderne Musiktheater - wie eine
Gratwanderung auf einem Vulkan, dabei nicht die sichere Route wählend, jederzeit den Absturz in das
absolute Desaster vor Augen", sagt Kobéra über seine Arbeit. (Edwin Baumgartner)
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Otto M. Zykan
1935-2006, geboren in Wien, freischaffender Komponist. Der ehemalige Sängerknabe wurde als SchönbergSpezialist am Piano berühmt. Komponist von Kammermusik, Bühnenmusik und Opern (u.a. »Singers
Nähmaschine ist die beste«, 1966) aber auch Gestalter von Videoperformances für Festivals (»Odysseus«,
1994) sowie von Humanic-Werbungen. Sein Stück »Staatsoperette« (1977) wurde zu einem handfesten
Skandal.
Irene Suchy
Irene Suchy, gebürtige Wienerin, Dr. phil. Mag. artium, hat Studien der Musikwissenschaft und Germanistik,
der Musikpädagogik und Instrumentalmusikpädagogik in Wien und Tokyo absolviert.
Sie ist Musikredakteurin in Ö1, Lehrbeauftragte an der Universität Wien und an der KUG Graz,
Ausstellungsmacherin, Moderatorin, Dramaturgin und Literatin.
Sie hat Publikationen zur neueren Musikgeschichte – über Paul Wittgenstein (2006), Otto M. Zykan (2008)
und Friedrich Gulda (2010), zur Geschichte der abendländischen Musik in Japan, zu NS-Verfolgten und zur
NS-Musikexilgeschichte, zu feministischer Musikologie sowie zur Zeitgeschichte – Strasshof an der
Nordbahn (2012) – in den letzten Jahren herausgebracht. 2013 erschien in der Edition Ausblick “Henzes
Utopie. Jugend. Musik. Fest. Deutschlandsberg 1984 – 2003”, in der Bibliothek der Provinz „Litanei gottloser
Gebete“.
Irene Suchy wurde 2010 mit dem Goldenen Ehrenzeichen der Republik Österreich ausgezeichnet, 2011 mit
Bank Austria Kunstpreis Kulturjournalismus, 2013 mit dem Karl Renner Preis.
Michael Mautner
* 22.12.1959 Salzburg. Komponist. Studierte Musikwissenschaft an der Univ. Salzburg (1978–84) sowie
Komposition (bei G. Wimberger) und Dirigieren am Mozarteum (1979–85). War 1980–85 musikalischer
Betreuer der Elisabethbühne Salzburg und 1981–84 Mitarbeiter der Gesamtausgabe von Ch. W. Gluck. 1986–
93 freischaffender Komponist und Dirigent in Paris. Seit 1994 lehrt M. an der Musikuniversität Mozarteum.
Seit 2001 Zusammenarbeit mit dem Künstler und Designer Franz West. M. bevorzugt „stilistische
Ambivalenz“, experimentiert aber auch mit ekmelischer Musik.
Simon Meusburger
Ausbildung
1984-1992: AHS Gymnasium Mehrerau, Matura: 10.6.1992
1995-2000: Studium Publizistik- u. Kommunikationswissenschaft & Theaterwissenschaft, Univ. Wien
Berufspraxis
Sommer 1992, 93, 95, 96: Bregenzer Festspiele; Statisterie
April, Mai 1994: Praktikum in der Lokalredaktion der NEUEN Vorarlberger Tageszeitung
1994/95: Freier Journalist, NEUE Vorarlberger Tageszeitung
Jänner/Februar 2000: Aalto Oper Essen; Regiehospitanz – „Anatevka“ (Regie: Hellmuth Matiasek)
Februar–Mai 2001: Statist bei Mozart – Theater an der Wien
Mai–Juni 2003: Presseabteilung der Wiener Festwochen
2004: Regieass. u. Stage Manager „West Side Story“ (Regie: Francesca Zambello); Bregenzer Festspiele
Februar-März 2005: Regiehospitanz „La Clemenza di Tito” (Leitung d. Wiederaufnahme: Monika Steiner)
Volksoper Wien
2005/06: Regieass. & Stage Management „Der Troubadour“ (Regie: Robert Carson); Bregenzer Festspiele
September-Oktober 2006: Regie „Krach im Hause Gott“ von Felix Mitterer; Schubert Theater Wien
November-Dezember 2006: Presseassistent – Presseabteilung „NewCrownedHope“-Festival; Wien
Jänner–Feb. 2007: Abendspielltg., Inspinzienz „The Fairy Queen“ (Regie Rebecca Scheiner); Landestheater
Vorarlberg, Bregenz
Dezember 2006: Regie „Kurt Weill: Berlin-Paris-New York“ Schubert Theater Wien
Juni–Aug. 2007/08: Regieass. & Stage Manag. „Tosca“ (Regie: Philipp Himmelmann); Bregenzer Festspiele
Seit September 2007: Künstlerischer Leiter Schubert Theater Wien.
Spielzeit 2007/08: Regie „Novecento“ (Allessandro Barrico); „Die Glasmenagerie“ (Tenessee Williams); „My
10
Way“ (Andy Hallwaxx)
Februar 2008: Inspizienz und Abendspielleitung „Der Freischütz“ Landestheater Vorarlberg
April-Mai 2008: Stage Management Bregenz Unit „James Bond 007-A Quantum of Solace“
Spielzeit 2008/09: Regie “Schlag sie tot” (Uraufführung); “Geschlossene Gesellschaft” (Jean-Paul Sartre)
Spielzeit 2009/10: Regie “Schlußapplaus für Oscar W.”; Buch und Regie “Herr Berni macht Urlaub”
(Uraufführung); Regie “Der Herr Karl (Carl Merz und Helmut Qualtinger)
Spielzeit 2010/11: Regie “Phantomschmerz” (Constanze Dennig); Buch und Regie “Becoming Peter Pan – An
Epilogue to Michael Jackson” (Uraufführung)
Spielzeit 2011/12: Buch u. Regie “Freaks” (Uraufführung); Buch und Regie “F.Zawrel – Erbbiologisch und
sozial minderwertig” (Uraufführung)
Spielzeit 2013/14: Regie “Don Quijote”; Regie “Die Odyssee”; Regie “6 Österreicher unter den ersten 5”
(Uraufführung)
Musik und Film
Musik: 15 Jahre Klavierunterricht, Musikschule Bregenz; Komposition, Filmmusik, seit 1992 Komposition für
zahlreiche Filme. 1999 Musicalfilm: Faust – 2001 darauf basierend das Bühnenmusical Faust
Film: Seit 1992 Regisseur und Autor sowie Filmkomponist im Amateurbereich. Zahlreiche Spiel, Kurz und
Experimentalfilme
2004 Produzent des Kurzfilms „The Game Is In Ur Mind“ für den Spezialwettbewerb der Berlinale 2005 „Shot
Films“
April-Mai 2008 Stage Management Bregenz Unit „James Bond 007-A Quantum of Solace“
2012 Komposition Bühnenmusik zu “Woyzek” Schubert Theater Wien.
Ernst Krenek
1900 – geboren am 23. August in Wien
1906 – erster Musikunterricht und erste Kompositionsversuche
1916 – Beginn des Studiums bei Franz Schreker an der Wiener Musikakademie
1918 – Militärdienst
1919 – Philosophiestudium an der Wiener Universität (zwei Semester)
1920–23 – folgt Franz Schreker an die Staatliche Musikhochschule in Berlin;
Begegnung mit Ferruccio Busoni, Hermann Scherchen, Eduard Erdmann, Artur Schnabel u.a.
1921 – erste Kompositionen in freier Atonalität
1923–25 – Aufenthalt in der Schweiz, Begegnung mit Friedrich Gubler (Feuilleton-Chef der Frankfurter
Zeitung), Rainer Maria Rilke und Werner Reinhart
1924 – erste Begegnung mit Theodor W. Adorno; Reise nach Frankreich; Auseinandersetzung mit der Musik
Igor Strawinskys und Les Six; kompositorische Annäherung an den Neoklassizismus; heiratet Anna Mahler
1925–27 – Assistent von Paul Bekker an der Staatsoper Kassel; literarische Auseinandersetzung mit der
Gattung Oper; Beschäftigung mit der Musik Schuberts; 'romantische' Kompositionsphase
1927 – folgt Paul Bekker als Assistent an die Staatsoper Wiesbaden; Uraufführung von Jonny spielt auf in
Leipzig; internationale Anerkennung
1928 – heiratet die Schauspielerin Berta Haas (Hermann); Rückkehr nach Wien; Bekanntschaft mit Karl
Kraus
1932–33 – mit Alban Berg, Rudolph Ploderer und Willi Reich Gründung der Musikzeitschrift Dreiundzwanzig;
tätig in der IGNM; erste Kompositionen in Zwölftontechnik
1933 – Kompositionsauftrag der Wiener Staatsoper für Karl V.; Krenek wird in Deutschland auf die schwarze
Liste der Nazis gesetzt
1934 – aus politischen Gründen wird die Aufführung von Karl V. vom Unterrichtsminister verhindert;
Spanienreise
1935–37 – rege literarische Tätigkeit; freie Konzert- und Vortragstätigkeit in Wien und anderen Städten;
Beiträge für die Wiener Zeitung
1937 – erste Amerikareise
1938 – zweite Amerikareise; verläßt Österreich nach dem Anschluß an das Deutsche Reich; Vorträge und
Konzerte im amerikanischen Exil
1939–42 – Professor of Music am Vassar College in Poughkeepsie, N.Y.;
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1939–42 – Gastvorlesungen an den Universitäten von Michigan und Wisconsin
1942–47 – Professor of Music, Head of the Department of Music und Dean of the School of Fine Arts an der
Hamline University, St. Paul, Minnesota
1945 – Zuerkennung der amerikanischen Staatsbürgerschaft
1947–49 – Gastvorlesungen an Universitäten und Colleges in New Mexico, Los Angeles und am Chicago
Musical College
1947–66 – ständiger Wohnsitz in Los Angeles
1948 – deutsche Erstveröffentlichung der Autobiografie Selbstdarstellung
1950 – heiratet die Komponistin Gladys Nordenstrom; Wiederaufnahme von Konzert- und Vortragsreisen in
Europa; Dozent bei den Darmstädter Ferienkurse
1954 – Krenek Festival in Madison, Wisconsin
1956 – serielle Kompositionen; Beschäftigung mit elektronischer Musik und mittelalterlichem Kontrapunkt
1957 – Gastprofessur an der Princeton University
1960 – Krenek-Festival Venedig
1963 – Krenek-Festival der North Carolina Music Society in Raleigh, North Carolina
1965 – Krenek-Festival in Minneapolis/St. Paul, Minnesota; Gastprofessur an der Brandeis University in
Waltham, Massachussettes
1966 – Umzug nach Palm Springs, California
1967 – Gastprofessur am Peabody Institute in Baltimore, Maryland und an der University of Hawaii
1968 – Europareise mit intensiver Dirigier- und Lehrtätigkeit
1969 – erstes Krenek-Festival beim Steirischen Herbst in Graz
1974 – Krenek-Festival der California State University Northridge
1975 – 75. Geburtstagsfeier am College of the Desert in Palm Desert, California; Twin Cities Music Festival in
Honor of Ernst Krenek der Hamline University in Minnesota; Krenek-Festivals an der California State
University Northridge und der University of California San Diego
1978 – Gründung des Ernst-Krenek-Archivs an der University of California San Diego
1979 – Krenek-Festival der University of California Santa Barbara
1980 – Gründung des Ernst-Krenek-Archivs in der Wiener Stadt- und Landesbibliothek; Zehn-Städte-Tour
durch die Vereinigten Staaten und Kanada (Goethe-Institut)
1982 – Ausstellung der Wiener Stadt- und Landesbibliothek Dank an Ernst Krenek; Beginn jährlicher
Sommeraufenthalte im Mödlinger Arnold Schönberg-Haus
1984 – Erstaufführung von Karl V. an der Wiener Staatsoper
1985 – Krenek-Festival der University of California San Diego
1986 – Erster Kompositions-Wettbewerb um den Ernst-Krenek-Preis der Stadt Wien
1990 – Erstes Erscheinen des Newsletters des Ernst-Krenek-Archivs (USA)
1991 – gestorben am 22. Dezember in Palm Springs
1992 – Überführung und Beisetzung in einem Ehrengrab der Stadt Wien
1994 – Gründung der Ernst Krenek Society in Palm Springs/USA
1998 – Gründung des Ernst-Krenek-Instituts in Wien
2004 – Gründung der Ernst-Krenek-Institut-Privatstiftung, Krems a.D./A
Die Ernst Krenek Institut Privatstiftung
Im Jahre 1997 wurde das Ernst Krenek Institut von Krenek-Enthusiasten als Verein gegründet, um Kreneks
Werke zu sammeln, zu verwalten und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Auf dieser Grundlage konnte
Gladys Nordenstrom Krenek, die Witwe des Komponisten, mit Unterstützung des Bundes und des Landes
Niederösterreich 2004 die Ernst Krenek Institut Privatstiftung in Krems errichten, in deren Eigentum dann
auch der bis dahin in den USA befindliche Teil des Nachlasses überging. Bis heute stellen vor allem das
Land Niederösterreich und das Bundesministerium für Kunst und Kultur der Republik Österreich gemeinsam
mit Gladys N. Krenek die notwendigen Mittel für die Arbeit der Stiftung zur Verfügung, deren Zweck die
Aufarbeitung und Promotion des Werkes und Nachlasses von Ernst Krenek ist, der am Institut
Wissenschaftlern aus aller Welt zu Forschungszwecken zur Verfügung steht. Ein besonderes Anliegen ist
auch die aktive Kontaktaufnahme zu Künstlern und Veranstaltern, um das Œuvre Kreneks im öffentlichen
Musikleben wieder zu verankern.
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Mit dem Ernst Krenek Forum wurde 2008 im Minoritenkloster in Krems-Stein ein Raum geschaffen, der als
Museum wie auch als Veranstaltungsort einer breiteren Öffentlichkeit Einblick in Leben und Werk Kreneks
sowie in die Arbeit des Instituts ermöglicht. Neben der Dauerausstellung „Ich hab’ von dem fahrenden Zuge
geträumt“, die wichtige biographische und künstlerische Stationen im Leben des Komponisten beleuchtet,
finden dort auch Konzerte, kleine Workshops und Präsentationen statt.
Seit dem 1. November 2014 steht die Stiftung unter der Leitung von Dr. Antje Müller, die in ihrer Arbeit von
einem kleinen, aber kompetenten Team sowie einem wissenschaftlichen Beirat und dem Vorstand der
Stiftung unterstützt wird.
Ernst Krenek Institut Privatstiftung
Dr. Karl Dorrek Str. 30
3500 Krems an der Donau
www.krenek.at
a.mueller@krenek.com
Christoph Zauner
Nach seinem Studium an der Universität Wien wurde Christoph Zauner eingeladen bei den renommierten
Wiener Festwochen als Regieassistent und Inspizient für mehrere Produktionen zu arbeiten. Danach ging er
nach Deutschland an die Wuppertaler Bühnen, wo er für zwei Jahre als Spielleiter und Regieassistent an der
Oper engagiert war. In dieser Zeit realisierte er auch erste eigene kleinere Inszenierungen.
Seit 2006 arbeitet Christoph Zauner als freischaffender Regisseur und bewegt sich dabei ohne Grenzen
durch die unterscheidlichen Gattungen der darstellenden Kunst wie Oper, Schauspiel, Musical, Kindertheater
oder Film.
Er überzeugte dabei in unterschedlichsten Genres von zeitgenössicher Oper wie der österreichischer
Erstaufführung von Sanchez Verduz ‚Gramma – Gärten der Schrift’ in einer sehr poetischen Version (Neue
Oper Wien) über Monty Python’s schräger Musicalparodie ‚Spamalot’ (Luisenburg Festspiel), dem
berührenden Schicksal des Behinderten Wast in Felix Mitterer’s ‚Kein Platz für Idioten’ (Luisenburg Festspiel),
der bitterbösen halbszenischen Oper ‚Mare Nostrum’ von Mauricio Kagel (Kammeroper Wien) in einer
komplett inszenierten Fassung oder der Tragikkomödie ‚Indien’ von Hader und Dorfer, sowei auch bei ‚Jim
Knopf und Lukas der Lokomotivführer’ oder bei ‚Pippi Langstrumpf’ im Kinder und Familientheater.
Vertraut mit großen internationalen Bühnen wie Beispielsweise dem Theater an der Wien, dem Théâtre du
Châtelet in Paris, dem Teatro Real in Madrid oder dem Hellenic Festival in Athen hat der routinierte
Theatermann die Zepterführung von den Großen seiner Zunft wie Claus Guth, Andrea Breth, Robert Carsen,
Harry Kupfer, Keith Warner, Placido Domingo oder Nikolaus Harnoncourt gelernt.
Antje Müller
Dr. Antje Müller studierte Musikwissenschaft und Philosophie an der TU Berlin, wo sie mit einer Arbeit über
Charles Koechlin promoviert wurde. Sie arbeitete u.a. als Pressereferentin und Dramaturgin an der
Deutschen Oper Berlin sowie als "Promotion & Composers Manager" bei Boosey & Hawkes.
Seit November 2014 leitet sie die Ernst Krenek Institut Privatstiftung in Krems an der Donau.
Axel Petri Preis
Axel Petri-Preis wurde 1981 in Wien geboren. Er studierte Musikerziehung, Germanistik und
Musikwissenschaft und ist zur Zeit als Musikerzieher an einem Wiener Gymnasium und als freischaffender
Musikvermittler (www.terz.cc) tätig. Zu seinen Tätigkeiten als Musikvermittler zählen Moderationen, die
Entwicklung und Konzeption von Konzertformaten, die Konzeption von Programmheften, das Verfassen von
Werkeinführungen und die Durchführung von Workshops für Jugendliche. Aufträge erhielt er u.a. von
Institutionen und Festivals wie Neue Oper Wien, Pädagogische Hochschulen Wien & Niederösterreich, ORF
RSO Wien, Tonkünstler Orchester Niederösterreich, WIEN MODERN, Festspiele Mecklenburg-Vorpommern
und Jeunesse. Von 2012-2014 war er Stipendiat der 2. Masterclass on Music Education der Körber Stiftung.
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Marco Di Sapia
Marco Di Sapia hat seine Saison 2014/15 mit den Rollen des „Dr. Pillerl“ und Dr. G’Fällig“ in Friedrich Cerhas
„Onkel Präsident“ an der Volksoper Wien eröffnet, wo er seit September 2013 festes Ensmblemitglied ist.
Weiters folgen in dieser Saison Der Regisseur in G. Donizettis „Viva la mamma“ unter der Regie von Rolando
Villazón sowie Schaunard in Bohème. Er ist auch weiterhin in seinen Hauptrollen zu hören wie Papageno,
Danilo, Sweeney Todd , Falke. Seit seinem Hausdebüt als Lord Cookburn in „Fra Diavolo” (2009) hat er u.a.
Rollen wie Morales (Carmen), Notaro (Gianni Schicchi) und Dr. Cajus (Die lustigen Weiber von Windsor)
gesungen.
Im September 2015 wird er ausserdem als Kowaljoff in Shostakowitschs „Die Nase“ mit der Neuen Oper
Wien in Wien und Budapest zu hören sein.
Neben seinen Auftritten an der Volksoper Wien, hat sich Marco Di Sapia in den letzten Jahren in der
europäischen Theaterlandschaft mit breit gefächertem Repertoire etabliert. 2012/13 sang er in den
französischen Erstaufführungen von „Jetzt” (Mathis Nitschke) und „What next?” (Elliott Carter) an der Opéra
National de Montpellier, Alidoro in „La Cenerentola“ am Nationaltheater Bukarest und Guglielmo in „Così fan
tutte“ mit dem Sommerfestival Murten Classics. Rollen in vorangegangenen Saisonen waren unter anderem
Belcore an der Opéra de Limoges, dem Opéra Théâtre de St. Etienne und der Opéra de Rouen, Danilo am
Staatstheater Kassel, Zamti in der Weltpremiere von Cherubinis verloren geglaubter Oper „Koukourgi” am
Stadttheater Klagenfurt, Cavaliere Belfiore in Verdis „Un giorno di regno“ am Teatro Poliziano sowie Don
Profondo in Rossinis „Il viaggio a Reims“ am Staatstheater Nürnberg und in einer Tournee-Produktion des
Centre Français de Promotion Lyrique, die ihn an zahlreiche wichtige französische Bühnen wie Reims,
Bordeaux, Toulouse, Marseille, Nizza und Nancy führte. Weiter wichtige Debüts in Frankreich waren an der
Opèra de Lyon, der Opéra de Toulon, und in 2007 an der Opéra National de Montpellier, wo er an der Seite
von Roberto Alagna in Massenets „Le Jongleur de Notre-Dame“, in der Uraufführung von „Affaire Étrangère“
(Valentin Villenave) und als Jupiter in Offenbachs „Orphée aux Enfers“ mitwirkte.
Marco Di Sapia feierte zahlreiche Erfolge in Mozart-Rollen unter anderem auch als Don Giovanni und
Leporello, welche er beide an der Mongolischen Staatsoper in Ulan Bator interpretierte. Weiters die Vier
Bösewichte („Hoffmanns Erzählungen“) an der Städtischen Oper Stettin, Faninal („Der Rosenkavalier“) an der
Staatsoper Danzig, Plistene („La grotta di Trofonio“ – Antonio Salieri) im Wiener Konzerthaus, Mirko in der
Welturaufführung von „Eine MarathonFamilie“ (Isidora Žebeljan) bei den Bregenzer Festspielen, Danilo beim Operettensommer Kufstein sowie
Pappacoda in „Eine Nacht in Venedig“ und Boris in Schostakowitschs einziger Operette „Moskva,
Cheremushki“, beide an der Wiener Kammeroper.
Sein professionelles Bühnendebüt erfolgte im Jahr 2000 als Sid in Brittens „Albert Herring“ mit der Neuen
Oper Wien, mit der er in Folge in zahlreichen zeitgenössischen Partien zu hören war.
Marco Di Sapia wurde in Genua geboren und wuchs in Rom auf, wo er seine Schauspielausbildung erhielt. In
Italien spielte er in einigen Theater-, Film- und Fernsehproduktionen, ehe er sich dem Gesang zuwandte.
1997 zog er nach Wien, wo er am Konservatorium im Hauptfach Sologesang sowie an der Universität für
Musik und darstellende Kunst Wien in musikdramatischer Darstellung (Oper), sowie in Lied und Oratorium
diplomierte.
Alpine Peace Crossing
ALPINE PEACE CROSSING – Verein für Flüchtlingshilfe (APC) ist eine zivilgesellschaftliche, unabhängige und
gemeinnützige Sozial- und Friedensinitiative mit Sitz in Krimml (Salzburg), gegründet 2007 von Ernst
Löschner unter dem Ehrenschutz von Heinz Fischer und Giorgio Napolitano, den Staatsoberhäuptern von
Österreich und Italien. Sie basiert auf einem lange Zeit vergessenen jüdischen Exodus über die
österreichischen Alpen bei Krimml (Salzburg) im Jahr 1947 und ist allen Flüchtlingen dieser Welt gewidmet.
Die drei Schwerpunkte dieser Sozial- und Friedensinitiative sind:
• die direkte finanzielle Unterstützung für Flüchtlinge und Asylsuchende in Österreich in
Notsituationen, 2015 auch für syrische Binnenflüchtlinge, sowie für Opfer von Kriegen und
Naturkatastrophen,
• die jährliche APC-Friedenswanderung über den Krimmler Tauern, gemeinsam
mit Flüchtlingen/Asylsuchenden,
• der Krimmler Friedensdialog zu aktuellen Flüchtlingssituationen.
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Eine Initiative von
GEORG DANZER HAUS, 1190 Wien, Sieveringerstrasse 72
Eine Sozialpädagogische Einrichtung der
ka mensch verlaßt sei heimat ohne grund
ka mensch wü gern a fremder sei
und sei verzweiflung in der letzten stund
is stumm wia a erstickter schrei
Georg Danzer „A erstickter Schrei“
Wir freuen uns und verkünden mit Stolz, dass wir unser Haus in 1190 Wien,
Sieveringerstrasse 72, das in Zukunft 8 unbegleiteten, minderjährigen
Flüchtlingen aus Kriegsgebieten ein neues Zuhause geben wird,
das 1. „Georg Danzer Haus“
nennen dürfen.
Danzer hat für die hiesige Musikszene mehr getan, als den meisten bewusst
ist, dies- und jenseits hohler Chiffren wie jener vom „AustroPop". Er hat
darüber hinaus getan, was die wahrhaftigste Aufgabe eines Künstlers ist:
zu einem Mehr an Bewusstsein, Sensibilität und Offenheit beizutragen
in fast allen Dingen, die uns beschäftigen, tagein, tagaus,
und bisweilen auch zu berühren vermögen, im tiefsten Inneren.
Danzer war mutig genug zu träumen. Er hat sich getraut, die Gitarre in die
Hand zu nehmen; getraut, Texte zu schreiben und anzubieten und diese
schliesslich selbst zu interpretieren. Danzer hatte Zivilcourage – er war
populär und hat Unpopuläres gewagt. Er hat sich getraut, seinen eigenen Weg
zu gehen - im Leben und im Pop-Business und in der Öffentlichkeit.
Auch wir haben uns getraut, durch Eigeninitiative etwas auf die Beine zu
stellen und mussten einen sehr steinigen Weg gehen, damit wir unsere Träume
verwirklichen konnten. Aber wir haben uns gegenseitig unterstützt, immer
wieder Mut zugesprochen und so unser Ziel nie aus den Augen verloren und
nun erreicht.
Dieses und alle zukünftigen Häuser, die wir nach unserem Konzept
Österreichweit errichten wollen, werden alle Georg Danzer Haus heißen. Wir
hoffen dadurch auf mehr Toleranz und Respekt für diese hilfesuchenden
Menschen aus der Bevölkerung und Regierung.
Ein Georg Danzer Haus steht für
-
MENSCHENRECHTE
NÄCHSTENLIEBE
GEBORGENHEIT und
SOZIALE GERECHTIGKEIT
Wir glauben damit im Sinne von Georg Danzer zu handeln und ihm damit ein
ehrwürdiges Denkmal – oder besser ein „DENK – Mal“ zu setzen.
Wir bedanken uns im Namen von vielen unbekannten, unbegleiteten,
minderjährigen jugendlichen Flüchtlingen aus Kriegsgebieten bei
seinen Kindern und Prof. Franz Christian „BLACKY“ Schwarz, die uns für die
Namensgebung ihre Einwilligung gaben.
www.georgdanzerhaus.at
www.vereinfluchtweg.at
Bregenzer Festspiele 2016
Bregenzer Festspiele 2016
Bregenzer Festspiele 2016