IMS Newsletter 1 - Institut für Mikroelektronik Stuttgart
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IMS Newsletter 1 März 07 Hauchdünne Chips – sicher prozessiert Neues Fertigungsverfahren ermöglicht ultradünne flexible Mikrochips: IMS CHIPS stellt erstmals Chips mit 20 Mikrometern Dicke her. Dünnfilm Handhabungstechnik für Mikrobauteile setzt auf schnelle Magnetventile und kompakte Modulbauweise dank ASIC-Technologie Die Firma Pilz sorgt mit SafetyEYE® für Aufsehen in der Fachwelt Die baden-württembergischen Unternehmen Steuerungstechnik Staiger aus Erligheim und Lange Feinwerktechnik aus Ölbronn-Dürrn haben gemeinsam mit dem Institut für Mikroelektronik Stuttgart neue hoch integrierte Komponenten für Robotik- Ein am Institut für Mikroelektronik Stuttgart entwickelter HDRC®-Bildsensor stellt ein wesentliches Element des revolutionären SafetyEYE®-Systems der Firma Pilz dar, das im Herbst 2006 erstmals der Öffentlichkeit präsentiert wurde. SafetyEYE® ermöglicht es, konventionelle Schutzvorrichtungen (z.B. Gitter, Lichtschranken) für gefährliche Maschinen bzw. Industrieroboter durch eine den gesamten Gefahrenraum überblickende Videolösung zu ersetzen. SafetyEYE® erfüllt die strengen Auflagen der Berufsgenossenschaften. Handhabungssysteme zur Montage von Mikrobauteilen entwickelt. Mikrohandhabung Seite 3 SafetyEye® Seite 3 Seite 2 Winzige Endoskop-Kamera enthält IMS HDRC® Bildsensor Im Rahmen eines europäischen Verbundprojekts wurden miniaturisierte Videosensoren für die Medizintechnik mit speziell angepassten HDRC® (High-Dynamic-Range CMOS) Bildsensoren entwickelt. Mini-Endoskop Seite 4 IMS NL1 – 23-03-2007 Neue Chipfilm-Technologie am IMS Erstmals Chips mit 20 Mikrometern Dicke Auf dem wichtigsten Jahrestreffen der Mikroelektronikindustrie, der renommierten Halbleiterkonferenz „International Electron Devices Meeting“ im Dezember 2006 stellte das Institut für Mikroelektronik Stuttgart ein in Zusammenarbeit mit dem Institut für Physikalische Elektronik (IPE) der Universität Stuttgart entwickeltes neuartiges Verfahren vor. Dem Forscherteam um Professor Joachim Burghartz gelang ein Durchbruch bei der Herstellung ultradünner Mikrochips. Hauchdünne Mikrochips sind flexibel und die Voraussetzung für viele neue Produkte wie z.B. intelligente elektronische Etiketten oder medizinische Implantate. Mehrere namhafte Mikroelektronik-Hersteller sind an dem neuen Verfahren interessiert. Chipstrukturen werden kleiner und die Chips dünner Die kleinsten Strukturen auf Mikrochips bewegen sich heutzutage in Bereichen bis unter 100 Nanometern. Bei der Dicke von Mikrochips sieht es aber ganz anders aus. Typisch für Mikrochips ist eine Dicke von 200 Mikrometern. Der Grund für die erhebliche Dicke ist die notwendige Robustheit im Fertigungsprozess. Bei der Herstellung von Mikrochips werden Wafer mit Dicken zwischen 500 µm und 800 µm verwendet. Erst kurz vor Ende der Fertigung wird die Rückseite der Wafer mit Schleifmaschinen bearbeitet und so die Waferdicke auf weniger als die Hälfte reduziert. Intensive Forschung bei ultradünnen Chips In der Elektronik-, insbesondere in der Unterhaltungselektronikindustrie, steigt der Bedarf an dünnen Chips, um eine weitere Verkleinerung der Produkte wie MP3-Player zu erreichen. Bei sehr dünnen Produkten wie Chipkarten müssen Chips mit herkömmlicher Dicke zu ihrem Schutz aufwändig eingebettet werden oder lassen sich nur eingeschränkt verwenden. Aus diesen Gründen wird das Thema „ultradünne Chips“ seit mehreren Jahren intensiv erforscht. Die bisherigen Ansätze konzentrieren sich darauf, die Rückseite der Wafer mehrstufig auf möglichst geringe Dicken zu schleifen, ohne dabei die Funktion der Schaltung auf der Oberfläche zu beeinträchtigen. Unterschreitet man dabei jedoch kritische Dicken, werden die Wafer elastisch und verlieren ihre für eine sichere mechanische Handhabung notwendige Steifigkeit. Die gängigen Herstellungsverfahren in der Mikroelektronik sind auf feste bie- kömmlichen Verfahren zu fertigen und zu handhaben. Auf Standardwafern wird das Silizium mittels eines speziellen Ätzverfahrens innerhalb vorher definierter Gebiete porös geätzt. Bei einer anschließenden Temperung schließt sich an der Oberfläche das poröse Silizium wieder zu einem durchgehenden Film, während sich unter diesem Film abgeschlossene Hohlräume ausbilden. Auf diesen Hohlräumen wird für Schaltkreise geeignetes Silizium durch ein Epitaxieverfahren wie eine dünne Haut aufgebracht. Auf dieser Fläche wird die gewünschte Schaltungsstruktur hergestellt. Anschließend wird durch einen Ätzprozess der fertig prozessierte Chip freigestellt. Bis auf wenige Haltestrukturen an den Chipkanten schwebt der so gewonnene ultradünne Chip frei über seinem Hohlraum. Das Vereinzeln der Chips vom Wafer erfolgt indem die Vakuumpinzette eines herkömmlichen Pick & Place-Tools den Chip ansaugt, die Haltestrukturen des gewünschten Chips bricht und diesen Vergleich eines herkömmlichen Mikrochips mit einem ultradünnen Mikrochip anschließend auf gleicher Funktion einem beliebigen gesteife Wafer ausgerichtet. Die Chipträgermaterial oder in einem Elastizität der ultradünnen Wafer Chipgehäuse platziert. Dieses Verfahren erzwingt teure Anpassungen der Handersetzt das bei konventioneller habungstechnik und führt zu einer verChipfertigung übliche Dünnschleifen und größerten Ausfallrate. Sägen der Wafer. Das zum Patent angemeldete Verfahren stellt damit einen Neues Verfahren entwickelt Durchbruch zur rationellen Fertigung Mit dem neu entwickelten Verfahren ultradünner Chips mit herkömmlichen „Pick, Crack & PlaceTM“ ist es erstmals Verfahren dar. möglich, ultradünne Mikrochips mit herInfos: Martin Zimmermann • Telefon +49 711 21855-423 • zimmermann@ims-chips.de 2 IMS NL1 – 23-03-2007 Schnelle Mikrogreifer Handhabungstechnik für Mikrobauteile setzt auf schnelle Magnetventile und kompakte Modulbauweise Viele alltägliche Gebrauchsgegenstände enthalten äußerst kleine mechanische Bauteile: der moderne Akkurasierer benötigt exakt gefertigte Scherblätter, die taghellen Xenon-Scheinwerfer moderner Autos enthalten winzige Zündelektroden. Aus der Medizintechnik sind Endoskope mit komplizierten Greifwerkzeugen nicht mehr wegzudenken. Wie werden solche Bauteile präzise und rationell hergestellt? Die Herausforderungen für die Feinwerk- technik und die Mikrotechnik wachsen mit den immer kleiner werdenden Werkstücken. Die baden-württembergischen Unternehmen Steuerungstechnik Staiger und Lange Feinwerktechnik haben gemeinsam mit dem Institut für Mikroelektronik Stuttgart neue hoch integrierte Komponenten für RobotikHandhabungssysteme zur Montage von entwickelt. Das Mikrobauteilen Verbundvorhaben wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Ein von IMS CHIPS entwickelter Mikrochip steuert gleichzeitig mehrere miniaturisierte Magnetventile an. Diese Ventile sind eine Spezialität der Firma Staiger und zeichnen sich durch Schaltzeiten im Millisekundenbereich aus. Solche Hochgeschwindigkeitsventile werden benötigt, wenn Mikrogreifer mit Druckluft angesteuert werden sollen. Mit den von der Firma Lange im Verbundprojekt entwickelten Mikro- greifern werden Werkstücke im Submillimeterbereich äußerst präzise und schnell gehandhabt. Greifzeiten von unter 20 Millisekunden wurden erfolgreich demonstriert. Diese Mikrohandhabungssysteme können für die rationelle automatische Montage von mechanischen Bauteilen eingesetzt werden. Die ersten Bauteile werden bereits in industriellem Maßstab mit diesen Mikrogreifern produziert. Infos: Thomas Deuble • Telefon +49 711 21855-244 • deuble@ims-chips.de SafetyEYE® Sicheres Sehen für die Automation mit SafetyEYE® Mit SafetyEYE® hat einer der weltweit führenden Anbieter sicherer Automatisierungstechnik, die Pilz GmbH & Co KG aus Ostfildern, eine echte Innovation präsentiert und für Aufsehen in der Fachwelt gesorgt. Mit SafetyEYE® hat Pilz auf Anhieb den ersten Platz beim Automation AWARD 2006 gewonnen. SafetyEYE® ist ein sicheres Kamerasystem, das von Pilz gemeinsam mit DaimlerChrysler entwickelt wurde. SafetyEYE® steuert, überwacht und sichert die Interaktion von Mensch und Maschine und löst typische Sicherheitsaufgaben aus den Bereichen Safety und Security. SafetyEYE® erlaubt es, in der Produktion herkömmliche, zum Teil einengende Sicherheitsvorrichtungen zu ersetzen. Das sichere Kamerasystem hat zum Beispiel eine Roboterarbeitsstation sicher im Blick. Ob schützen, steuern oder überwachen – SafetyEYE® ermöglicht das mit nur einem System, das zudem eine ergonomische Zusammenarbeit von Mensch und Maschine ermöglicht. SafetyEYE® heißt „sehende“ Überwachung. Das Gesamtsystem von SafetyEYE® besteht aus zwei Komponenten, einer Sensor- und einer Auswerteeinheit. Die Sensoreinheit besteht aus drei Kameras, die das Geschehen observieren und Grauwertebilder übermitteln. Die Auswerteeinheit empfängt und verarbeitet die Bilddaten und dient als Schnittstelle zur Maschinensteuerung. Bei einer Verletzung des engsten Schutzraumes schaltet sie sofort die betreffende Maschine ab. SafetyEYE® ist das erste sichere Kamerasystem, das sowohl gefahrbringende Arbeitsprozesse zum Schutz von Mensch und Maschine sicher überwacht und steuert (Safety) als auch Objekte vor unbefugtem Zugriff schützt (Security). Bei den Kameras der Sensoreinheit setzt Pilz auf die Fähigkeiten der hochdynamischen HDRC®-Bildsensoren. Speziell für Pilz hat das Institut für Mikroelektronik Stuttgart einen neuen Bildsensor entwikkelt und um neue Sicherheits-Features erweitert. Bild: Pilz GmbH & Co KG Infos: Jan-Dirk Schulze-Spüntrup • Telefon +49 711 21855-286 • spuentrup@ims-chips.de IMS NL1 – 23-03-2007 3 Winzige Videokamera für medizinische Endoskope mit HDRC®-Bildsensor In enger Zusammenarbeit mit Partnern aus Wissenschaft und Medizintechnik hat das Institut für Mikroelektronik Stuttgart einen der weltweit kleinsten Bildsensoren für Anwendungen in der Endoskopie entwikkelt. Die komplette Bildaufnahme-Einheit an der Spitze eines Endoskops misst weniger als 3,5 mm im Durchmesser und liefert farbige Videobilder. Das Videoendoskop mit dem IMSBildsensor entstand innerhalb des europäischen Verbundprojektes "Intracorporeal Video Probe" (IVP). Das Projekt wurde vom IMS geleitet. An dem Vorhaben waren das Tuttlinger MedizintechnikUnternehmen Karl Storz sowie die University of Westminster, die Scuola Superiore Sant’ Anna und die Katholieke Universteit Leuven beteiligt. Das Projekt wurde von der Europäischen Union gefördert und ist vor kurzem erfolgreich abgeschlossen worden. Innerhalb dieses Projekts wurden neben den miniaturisierten Videoproben für die Medizintechnik auch mikromechanische Komponenten und Software zur Bildverarbeitung und Diagnose entwickelt. Mit den von IMS entwickelten und patentierten HDRC®-Bildaufnahmeschaltungen lassen sich hochwertige und kostengünstige CMOS-Bildsensoren herstellen, die sich durch höchste Helligkeitsdynamik und hohe Ausleserate auszeichnen. Infos: Dr. Christine Harendt Telefon +49 711 21855-403 • harendt@ims-chips.de Neues in Kürze Stuttgarter Mikrochips im Weltraum Für den deutschen Erderkundungssatelliten TerraSAR-X hat das Institut für Mikroelektronik Stuttgart Mikrochips entwickelt und für die extremen Bedingungen im All erfolgreich qualifiziert. HANNOVER MESSE Industrie Auf dem Gemeinschaftsstand von Baden-Württemberg stellen wir einige hochinteressante Entwicklungen aus dem Bereich Mikroelektronik für Weltraum-Anwendungen vor, sowie neuartige Sensoren zur berührungslosen Temperaturmessung mit extrem hoher Temperaturbandbreite. HANNOVER MESSE Industrie 16.-20.04.07, Halle 002, Stand C19 Fachmesse MINAT Die neue Messe Stuttgart stellt den Rahmen für die ebenfalls neue Internationale Fachmesse für Feinwerktechnik, Ultrapräzision, Micro- und Nano-Technlogien, kurz MINAT. Wir präsentieren hauchdünne Mikrochips, mikromechanische Komponenten aus Silizium und Entwicklungen aus der Mikrohandhabungstechnik. MINAT, Messe Stuttgart 12.-14.06.07. Pyrocam - die Kamera, die Temperaturen sieht Die neuentwickelte HDRC® Q-PYRO CAM ist zur berührungslosen Temperaturmessung unter besonders schwierigen Bedingungen einsetzbar, wie z.B. beim Schweißen. Verein der Förderer Unterstützen Sie unsere Arbeit, werden Sie oder Ihr Unternehmen Mitglied in unserem Fördererverein und nutzen Sie die Zugehörigkeit zu einem etablierten Firmennetzwerk. Der Verein unterstützt das Institut für Mikroelektronik Stuttgart bei vielen Aktivitäten, insbesondere im Bereich der Bildung und Nachwuchsförderung in den ingenieurwissenschaftlichen Berufen.Der gemeinnützige Verein wurde 1983 gegründet und hat den Zweck, die Forschung und Entwicklung am IMS sowie den wissenschaftlich-technischen Nachwuchs ideell und materiell zu fördern. Es können Firmen, Verbände und Personen beitreten. Einmal im Jahr findet eine Mitgliederversammlung statt. Die Mitglieder erhalten Rabatt auf unsere Schulungen und Veranstaltungen. Die Mitgliederliste finden Sie im Internet unter www.ims-chips.de. Infos: Frau Breyer • Pilz GmbH & Co. KG, Sichere Automation, Felix-Wankel-Straße 2, 73760 Ostfildern Telefon +49 711 3409-811 • s.breyer@pilz.de Institut für Mikroelektronik Stuttgart Allmandring 30a, 70569 Stuttgart, Germany %: +49 711 21855 - 0 • Fax: +49 711 21855 - 111 info@ims-chips.de • www.ims-chips.de 047/N/03_07