SQL Server 2008 R2 - Administration - HERDT
Transcription
SQL Server 2008 R2 - Administration - HERDT
SQL Server Roland Bauch 1. Ausgabe, 1. Aktualisierung, Januar 2012 2008 R2 Administration SQL2008R2A 3 SQL Server 2008 R2 Administration 3 SQL Server installieren In diesem Kapitel erfahren Sie D D D D welche Editionen von SQL Server 2008 R2 verfügbar sind welche Vorbereitungen Sie für die Installation treffen müssen wie Sie die Installation Schritt für Schritt durchführen können welche Kontrollen Sie nach der Installation vornehmen sollten Voraussetzungen D Grundwissen über Server D Grundkenntnisse in Datenbank-Management-Systemen 3.1 Editionen von Microsoft SQL Server 2008 R2 Nachfolger von SQL Server 2008 SQL Server 2008 R2 ist der offizielle Nachfolger der Version SQL Server 2008 und hatte während der Entwicklungsphase den Codenamen "Kilimanjaro". Als Basis für dieses Buch dient die dritte und letzte CTP(Community Technology Preview)-Version vom 13. November 2009 mit der internen Versionsnummer 10.50.1352.12. Auf der Website von Microsoft steht diese Software sowohl als DVD-Image als auch als selbstextrahierende Datei zum Download bereit. Im Unterschied zur Image-Datei, die installierbare Versionen für X86, X64 und IA64 enthält, gibt es die exe-Datei in drei Ausführungen, z. B. SQLFULL_x86_DEU.exe für X86-Systeme. Es handelt sich dabei um eine Vorabversion, die aber bereits alle Funktionen der endgültigen Version enthält und als 180-Tage-Evaluierungsversion kostenlos auf der Microsoft-Webseite zur Verfügung steht. Der Launch für die endgültige Version von SQL Server 2008 R2 in Deutschland ist am 21. April 2010. Erfahrungsgemäß dauert es immer eine gewisse Zeit, bis Firmen auf neue Versionen umsteigen, sodass Microsoft den parallelen Betrieb verschiedener Versionen von SQL Server in einem Netzwerk fast zwingend möglich machen muss und dies für die neue Version SQL Server 2008 R2 auch tut. Für viele Firmen bedeutet dies, dass z. B. neue Datenbankprojekte bereits mit der neuen Version SQL Server 2008 R2 begonnen werden, aber die bestehenden Datenbanken, die auf älteren Versionen von SQL Server implementiert sind, ganz regulär und ohne Migrationszwang weiter im Einsatz bleiben können. Vereinzelt finden sich noch Datenbanken, die mit SQL Server 2000 oder sogar noch mit SQL Server 7.0 aus dem Jahr 1999 verwaltet werden. In Bezug auf die Unterstützung durch den Hersteller sieht dies bei Microsoft konkret so aus, dass der Mainstream-Support erst zwei Jahre nach dem Erscheinen der nächsten Produktversion endet, der Extended Support fünf Jahre nach Ende des Mainstream-Supports. Neuerungen Einige der Neuerungen betreffen wieder die zentralen Datenbankmoduldienste und hier in erster Linie Verbesserungen auf dem Gebiet sehr großer Datenmengen und deren optimaler Verwaltung. Aber der Schwerpunkt der neuen Version SQL Server 2008 R2 liegt in der konsequenten Weiterentwicklung des Produkts in Richtung "Business Intelligence". Besonders deutlich wird dies an zwei Aspekten, die hier exemplarisch erwähnt werden sollen: D 14 Eine neue Version des Teilprogramms Report Builder macht es Endbenutzern so leicht wie nie zuvor, komplexe Auswertungen großer Datenmengen selbst zu entwickeln und in unterschiedlichsten Formaten zur Verfügung zu stellen. Als Begriff prägt Microsoft hier die Beschreibung "EndbenutzerBerichterstattung". © HERDT-Verlag SQL Server installieren D 3 Das unter dem Projektnamen "Gemini" entwickelte und zeitgleich mit SQL Server 2008 R2 veröffentlichte Produkt PowerPivot stellt ein Add-On für MS Excel 2010 dar, mithilfe dessen Endbenutzer Auswertungen von bis zu 100 Millionen Datensätzen erstellen und als Berichte in Form von Web-Anwendungen auf einen SharePoint Server laden können. Microsoft versucht diese Neuerungen insgesamt mit dem Begriff "Self-Service Business Intelligence" ('Selbstbedienungs-BI') auf den Punkt zu bringen und setzt damit einen neuen Schwerpunkt im Bereich der Entwicklung des Datenbank-Management-Systems SQL Server. Vier Server-Editionen Im Vergleich zur Vorgängerversion sind bei SQL Server 2008 R2 zwei neue Premium-Editionen hinzugekommen. Die Datacenter Edition erweitert dabei das Leistungsspektrum im klassischen OLTP-Bereich, die Edition Parallel Data Warehouse ist für den Data-Warehouse-Bereich gedacht. Insgesamt ergibt sich damit bei den Server-Editionen folgende Bandbreite: D D D D Standard Edition Enterprise Edition Datacenter Edition Parallel Data Warehouse In Bezug auf die integrierten Features gibt es zwischen den ersten drei hier aufgelisteten Editionen nur wenige Unterschiede, aber im Bereich der Skalierbarkeit sind die Abstufungen enorm. So unterstützt z. B. die Datacenter Edition so viele Prozessoren, wie das Betriebssystem maximal anbieten kann (maximal 256), wohingegen die Enterprise Edition mit höchstens 8 und die Standard Edition nur mit maximal 4 Prozessoren arbeiten kann. Die Datacenter Edition kann als hochperformante und hochskalierbare Datenplattform angesehen werden, die z. B. für den gleichzeitigen Einsatz mehrerer SQL Server-Installationen (Instanzen) optimiert und deren Arbeitsspeicherverwendung nur durch die Kapazität des Betriebssystems eingeschränkt ist. Parallel Data Warehouse Edition Diese neue Edition folgt einem anderen Weg, der sich auch im Namen der Edition andeutet und auch daran, dass während der Entwicklungszeit ein anderer Projektname (Madison) verwendet wurde. Es geht hier nicht mehr primär um einen transaktionsorientierten Datenbank-Server, sondern um die Umsetzung des Industriestandards für DWH (Data Warehouse), also die Auswertung größter Datenmengen in vorhersehbar kürzester Zeit. Ausgangspunkt dieser Edition ist ein Programm der Firma DATAllegro, die 2008 von Microsoft übernommen worden ist. Diese Firma gehörte zu den Anbietern, die sich spezialisiert hatten auf neue Methoden zur Verwaltung und schnellen Auswertung großer Datenmengen (bis in den Petabyte-Bereich), wie sie in einem Data Warehouse anfallen. Erreicht wird dieses Ziel nicht mit Instrumenten, wie sie im Bereich der relationalen Datenbanken üblich sind, sondern mit der "Massively Parallel Processing"(MPP)-Architektur. Somit ist es z. B. möglich, sehr große Tabellen physikalisch auf mehrere SQL Server-Installationen zu verteilen und eine maximale Performance zu erreichen. Realisiert wird die Parallel Data Warehouse Edition aber dennoch auf der Basis von Standard-Hardware, allerdings in enger Zusammenarbeit mit ausgewählten Firmen wie z. B. Dell, HP oder IBM. Microsoft will mit dieser Edition den SQL Server zur Referenz im Bereich "Data Warehousing" machen. Fünf Spezial-Editionen Die "speziellen" Editionen wurden für bestimmte Szenarien entwickelt und unterscheiden sich in Bezug auf das benötigte Betriebssystem, die maximale Datenbankgröße, die Anzahl der unterstützten Prozessoren und Clients und die entsprechenden Kosten. Es sind folgende Varianten erhältlich, wobei es mit Ausnahme der Compact Edition jeweils sowohl eine 32- als auch eine 64-Bit-Version gibt: D D Developer Edition Workgroup Edition © HERDT-Verlag 15 3 SQL Server 2008 R2 Administration D D D Express Edition Web Edition Compact Edition Die Developer Edition ist identisch mit der Enterprise Edition, erlaubt aber rechtlich keinen produktiven Einsatz. Sie stellt Datenbankentwicklern und Anwendungsprogrammierern eine kostengünstige Arbeitsumgebung zur Verfügung. Die Workgroup Edition ist gedacht für Unternehmen, die ihre Zweigstellen und Filialen ideal für die Ausführung von Datenbanken ausstatten wollen ohne Beschränkung der Datenbankgröße oder Benutzerzahl und mit sicherer Remote-Synchronisierung und -Verwaltung. Microsoft bietet hier ein vereinfachtes Lizenzierungsverfahren an und will eine spätere Erweiterung auf die Standard oder Enterprise Edition erleichtern. Die Express Edition ist eine frei erhältliche Datenbank, die in Microsoft Visual Studio integriert ist. Hauptzielgruppe dieser Edition sind Softwarehersteller und Entwickler, die eine einfach zu verwaltende Datenbank im Hintergrund benötigen, um darauf aufbauend z. B. Client-Anwendungen zu entwerfen. Als Erweiterung dieser Edition bietet Microsoft eine "Express Edition with Advanced Services" an. Diese beinhaltet zusätzlich eine grafische Verwaltungsoberfläche, ein Berichtswesen (Reporting Services) und eine Volltextsuche. Die Web Edition richtet sich an Unternehmen, die Websites mit Datenbankanbindung hosten, und bietet Skalierbarkeit und Verwaltungsfunktionen für Webauftritte jeder Größenordnung. Die Compact Edition ist eine kostenlose, eingebettete (embedded) Variante und eignet sich ideal zum Erstellen eigenständiger Anwendungen für mobile Geräte. 3.2 Installation vorbereiten Keine Zusatzaufgaben für den Datenbank-Server Idealerweise werden auf dem Datenbank-Server nur das Betriebssystem und SQL Server 2008 R2 ausgeführt. Dient der Server-Rechner gleichzeitig etwa als File-, Druck- oder Mail-Server, werden dadurch Systemressourcen zusätzlich belastet und die Server-Dienste können instabil oder mit unzureichender Performance ausgeführt werden. In vielen Fällen ist es schon kurzfristig kostengünstiger, einen neuen, dezidierten Rechner für SQL Server 2008 R2 ins Netz zu stellen, als das Ressourcenproblem durch die Aufrüstung eines multifunktionalen Servers in den Griff bekommen zu wollen. Auf jeden Fall sollten Sie vor der Installation von SQL Server 2008 R2 folgende Wartungsarbeiten vornehmen: f Überprüfen Sie, ob auf dem Server Programme vorhanden sind, die nicht benötigt werden. Entfernen Sie diese mithilfe der programmeigenen Deinstallationsroutine oder spezieller Tools. f Führen Sie anschließend mit Dienstprogrammen des Betriebssystems eine Defragmentierung und Fehlerüberprüfung der Festplatte(n) durch. Falls der Server derzeit keine weiteren Funktionen im Netzwerk ausübt, ist es empfehlenswert, die Festplatte(n) des Servers neu zu partitionieren und damit den gesamten Server neu aufzubauen. Bezüglich der Partitionierung der ersten Festplatte bietet sich eine Zweiteilung an, wobei Laufwerk C: für das Betriebssystem und Laufwerk D: für SQL Server 2008 R2 eingesetzt werden sollte. Etliche weitere Festplatten werden später unter anderem für die Implementierung der temporären Datenbank von SQL Server sowie der Datenbank- und Transaktionsprotokolldateien der Benutzerdatenbanken benötigt. Hard- und Software-Voraussetzungen SQL Server 2008 R2 ist - sowohl vom Ressourcenbedarf als auch von seiner Funktionalität her - ein recht "anspruchsvolles" Software-Paket. Vor der Installation sollten Sie daher Ihr Computersystem einem gründlichen Check unterziehen, um die Voraussetzungen für den erfolgreichen Einsatz von SQL Server 2008 R2 sicherzustellen. 16 © HERDT-Verlag 3 SQL Server installieren Diese Checkliste umfasst die Punkte D D D Hardware-Ausstattung Vorbereiten des Betriebssystems Netzwerkumgebung Eine vollständige und detaillierte Aufstellung der Anforderungen finden Sie auf der Website von Microsoft unter der Adresse msdn.microsoft.com/de-de/library/ms143506(SQL.105).aspx. Hardware-Überprüfung Die Hardware des Rechners, auf dem SQL Server 2008 R2 installiert werden soll, muss gewisse Voraussetzungen erfüllen, damit das Programm stabil und mit akzeptabler Geschwindigkeit ausgeführt werden kann. Die folgende Tabelle kann Ihnen als Checkliste zur Überprüfung der vorhandenen Hardware-Komponenten dienen und entspricht den von Microsoft genannten Mindestanforderungen in Bezug auf die Enterprise- und die Standard-Editionen jeweils in der 32-Bit-Variante. Erfahrungsgemäß ist es sehr sinnvoll, so weit wie möglich über diese Anforderungen hinauszugehen. Komponente Notwendiges Minimum Empfohlen Prozessortyp Intel Pentium III oder kompatibel Intel Pentium 4 oder kompatibel Prozessorgeschwindigkeit 1 GHz > 2 GHz Arbeitsspeicher 1 GB > 2 GB Platzbedarf auf Festplatte 280 MB > 2 GB DVD-Laufwerk Ja ja Internetzugang Nein ja Folgende Ergänzungen zur Arbeitsspeicherangabe sind erwähnenswert: D Die Express Edition kann auch auf Geräten ab 256 MB RAM installiert werden, unterstützt aber nur maximal 1 GB an Arbeitsspeicher. D D Die 64-Bit-Variante der Workgroup Edition kann nur maximal 4 GB Arbeitsspeicher verwenden. Alle anderen Editionen können die maximale vom Betriebssystem unterstützte Arbeitsspeichergröße nutzen. Festplatten Ein ganz wichtiges Augenmerk muss den verfügbaren Festplatten gelten. So bezieht sich z. B. die Angabe in der obigen Tabelle von 280 MB Speicherplatz als notwendiges Minimum nur und ausschließlich auf die Kernkomponente von SQL Server 2008 R2, nämlich die Datenbankmoduldienste. Werden weitere Module installiert, was in der Praxis der Normalfall sein wird, steigt die benötigte Kapazität von 280 MB auf ca. 1,5 GB. Für die Installation der von Microsoft über Internet zur Verfügung gestellten Übungsdatenbanken sollten ca. weitere 250 MB an Platz bereitstehen. Die Berechnung des konkreten Platzbedarfs für die zu implementierenden Benutzerdatenbanken muss mit den Entwicklern zusammen abgesprochen werden. Das Ergebnis dieser Berechnung sollte dann mindestens verdoppelt und am Ende in Festplattenplatz verfügbar gemacht werden. Dabei wird der Einsatz von mehreren Festplatten dringend empfohlen, um eine getrennte Speicherung von Daten- und Protokolldateien zu ermöglichen und somit die Sicherheit des Datenbestandes erheblich zu erhöhen. Sehr sinnvoll ist hier der Einsatz von RAID-Systemen, entweder für alle Daten oder, wenn aus Kostengründen nicht möglich, zumindest für die Protokolldateien. Während der Installation muss mindestens 2 GB freier Speicherplatz für temporäre Daten auf dem Systemlaufwerk zur Verfügung stehen. © HERDT-Verlag 17 3 SQL Server 2008 R2 Administration Vorbereiten des Betriebssystems Als Betriebssysteme werden von den vier Server-Editionen von SQL Server 2008 R2 grundlegend folgende Windows-Versionen unterstützt: D D D Windows Server 2008 R2 Windows Server 2008 mit SP2 Windows Server 2003 mit SP2 Eine Ausnahme stellt die Standard Edition dar, die auch auf einem Rechner mit Windows XP, Windows Vista oder Windows 7 installiert werden kann. In Bezug auf die speziellen Editionen von SQL Server 2008 R2 gilt die gleiche Liste wie oben mit der Angabe der Windows-Server-Versionen, aber darüber hinaus können auch folgende Betriebssysteme verwendet werden: D D D Windows XP Windows Vista Windows 7 Eine Ausnahme bildet hier die Web Edition, die sowohl in der 32- als auch in der 64-Bit-Version ein WindowsServer-Betriebssystem erfordert. Aber es könnte z. B. die Developer Edition auf einem PC mit Windows XP Home SP3 installiert werden. Weitere Voraussetzungen Die folgenden Komponenten müssen vor der eigentlichen Installation von SQL Server 2008 R2 auf dem Rechner verfügbar sein: D D D D D D Microsoft Internet Explorer 6.0 SP1 oder höher Microsoft Data Access Components (MDAC) 2.8 SP1 Microsoft Windows Installer 4.5 oder höher .NET Framework 3.5 SP1 SQL Server Native Client Setup-Unterstützungsdateien Auch hier gibt es wieder erwähnenswerte Unterschiede zwischen den Betriebssystemen. So ist z. B. für Windows Server 2003 nicht das .NET Framework 3.5 maßgeblich, sondern die Version .NET Framework 2.0 mit SP2. Im Unterschied zu früheren Versionen von SQL Server müssen die Internet Information Services nicht mehr installiert werden, da SQL Server bereits seit der Version 2008 einen eigenen Webserver-Dienst mitbringt. Dienstkonten Während der Installation wird nach Konten gefragt, unter denen später die Dienste von SQL Server 2008 R2 ausgeführt werden sollen. Es ist zwar möglich, diese Angabe nach der Installation zu ändern, aber letztendlich kann auch im Rahmen der Vorüberlegungen bereits bestimmt werden, welche Konten diese Aufgabe übernehmen werden. Bei vielen Installationen wird das Konto lokales System oder Netzwerkdienst (verfügbar bei Windows Server 2003, 2008 und 2008 R2) für den geplanten Zweck verwendet. Dies ist aber aus Sicherheitsgründen nicht zu empfehlen, da diese Konten über zu viele Rechte verfügen, die für den Betrieb von SQL Server 2008 R2 gar nicht notwendig sind. Eine bessere Vorgehensweise ist es, einfache Windows-Benutzerkonten (idealerweise im Active Directory) für die einzelnen Dienste einzurichten und diese dann den entsprechenden Windows-Gruppenkonten zuzuordnen, die bei der Installation von SQL Server 2008 R2 automatisch eingerichtet werden. Der einzig nennenswerte Nachteil ist, dass die Gruppenkonten manuell mit Lese- und Schreibberechtigungen auf Verzeichnisse ausgestattet werden müssen, mit denen SQL Server 2008 R2 arbeitet. 18 © HERDT-Verlag 3 SQL Server installieren Der Hauptvorteil ist der, dass damit die SQL Server-Dienste unter Konten ausgeführt werden, die genau passend die benötigten Rechte besitzen, und damit die Sicherheit des gesamten Systems deutlich erhöht wird. Virtuelle Maschinen Microsoft betont die Möglichkeit, SQL Server 2008 R2 in einer virtuellen Maschine einzurichten. Insbesondere die Datacenter Edition ist auf den Einsatz in virtualisierten Systemumgebungen optimiert. In der Praxis muss Fall für Fall überlegt werden, ob diese Option für die ein oder andere Datenbank eine Alternative darstellt. Für Testsysteme ist es in jedem Fall hilfreich, mit virtuellen Maschinen zu arbeiten. Netzwerkumgebung Beim Überprüfen der Netzwerkumgebung sind es vor allem folgende zwei Gesichtspunkte, die vorab überdacht und eingerichtet werden sollten: D D Verfügbare Bandbreite Benötigte Protokolle Bezüglich der Bandbreite ist mittlerweile eine Client-Anbindung mit 10 Mbps nur noch vertretbar, wenn diese Clients kaum Daten von Servern abrufen. Standard sollte 100 Mbps sein. Die Anbindung der Server mit 1 Gbps oder mehr an das Netzwerk ist heutzutage weder finanziell noch strukturell ein großes Problem. Für den Fall, dass der Server zu Spitzenzeiten wirklich Performance-Probleme bekommt, ist der Ausbau des Servers (mehr Prozessoren, mehr Arbeitsspeicher) oder der Aufbau eines Windows-Clusters sicher die sinnvollere Lösung als die Erhöhung der Bandbreite des Netzwerks. Protokolle Die folgende Tabelle gibt eine Auflistung der von SQL Server 2008 R2 unterstützten Netzwerkbibliotheken: Netzwerkbibliothek Einsatzgebiet TCP/IP Standardverbindung; dient der Kommunikation mit verschiedenen Clients und wird für Internetverbindungen benötigt Named Pipes Wurde für lokale Netze entwickelt; arbeitet interaktiv zwischen Client und Server und ist für WAN-Verbindungen schlechter geeignet als TCP/IP Shared Memory Dient der schnellen Kommunikation zwischen Client und Server auf demselben Rechner; hilfreich bei der Problembehandlung, wenn vermutet wird, dass die anderen Protokolle nicht ordnungsgemäß konfiguriert sind VIA Virtual Interface Adapter; wird zusammen mit VIA-Hardware eingesetzt. VIA wird in zukünftigen Versionen von SQL Server nicht mehr unterstützt werden. In den allermeisten Firmen ist inzwischen TCP/IP der absolute Standard und für den Einsatz von SQL Server gut geeignet. Das Shared Memory-Protokoll und VIA werden in Failover-Clustern nicht unterstützt. 3.3 Installation durchführen Installation starten Melden Sie sich zur Installation von SQL Server 2008 R2 am Rechner mit einem Benutzerkonto an, das über Administratorenrechte verfügt. Abhängig von der eingesetzten Edition von SQL Server 2008 R2 und vom verwendeten Betriebssystem können die Dialogfenster des Setup-Programms geringfügig von den folgenden Abbildungen abweichen. © HERDT-Verlag 19 3 SQL Server 2008 R2 Administration f Legen Sie die Installations-DVD ein. Falls das Setup nicht nach einigen Sekunden automatisch startet, wechseln Sie im Explorer zum entsprechenden Laufwerk und klicken Sie doppelt auf die Datei setup.exe. f Es erscheint ein Hinweis auf nötige Installationsvoraussetzungen. Klicken Sie auf OK, um die entsprechenden Komponenten zu installieren. Wird zum Beispiel Windows Server 2008 eingesetzt, geht es hierbei in erster Linie um das Service Pack 1 zum .NET Framework 3.5 und um das Hotfix für Windows mit der Nummer KB942288. Am Ende dieser Vorstufe zur Installation müssen Sie den Rechner neu starten und eine gewisse Zeit warten, bis die eben installierten Komponenten vom System verarbeitet worden sind. f Starten Sie danach erneut das Installationsprogramm mit der Datei setup.exe. Sie gelangen damit in das eigentliche Installationscenter. Das Register PLANEN bietet Hyperlinks, die auf Webseiten von Microsoft mit Informationen rund um die Installation führen. Dort befindet sich auch der Link SYSTEMKONFIGURATIONSPRÜFUNG, mit dem vor der eigentlichen Installation das System einer genauen Analyse unterzogen wird. Diese Prüfungen finden aber auch ganz regulär während der Installation statt. Im Register INSTALLATION starten Sie mit dem Link NEUINSTALLATION ODER HINZUFÜGEN VON FUNKTIONEN ZU EINER VORHANDENEN INSTALLATION den eigentlichen Installationsprozess. Dieses SQL Server-Installationscenter können Sie jederzeit später über das Startmenü des Rechners aufrufen. Mehrere vorbereitende Schritte Dieser Prozess verläuft in mehreren Schritten, von denen die ersten hier nur kurz beschrieben werden müssen, da sie in der Praxis selbsterklärend sind: Im ersten Schritt findet der erste Teil der Prüfung der Setupunterstützungsregeln statt mit dem Ziel, eventuelle Probleme mit den Setup-Unterstützungsdateien im Vorfeld zu erkennen. Falls hier Fehlermeldungen auftreten, müssen diese erst behoben werden, bevor die Installation fortgesetzt werden kann. Nach Abschluss dieser Systemprüfung kann im Register PRODUKT KEY der 25-stellige Produktschlüssel eingegeben werden. Alternativ kann in einem Listenfeld eine freie Edition ausgewählt werden. Neben einer Enterprise Evaluation Edition steht hier z. B auch die Express Edition zur Auswahl. 20 © HERDT-Verlag 3 SQL Server installieren Danach erfolgt die Kenntnisnahme der Lizenzbedingungen und die Frage, ob Daten zur Funktionsverwendung des SQL Servers an Microsoft gesendet werden sollen . Nachdem im nächsten Fenster über die Schaltfläche INSTALLIEREN die Setup-Unterstützungsdateien installiert worden sind, erfolgt schließlich der zweite und letzte Teil der Prüfung der Setupunterstützungsregeln. Auch hier muss im Fall von Fehlermeldungen zuerst das gefundene Problem beseitigt werden, bevor die eigentliche Installation im Register SETUPROLLE beginnen kann. Setuprolle Dieses Register bietet drei InstallationsOptionen. Die SQL SERVER-FUNKTIONSINSTALLATION entspricht einer benutzerdefinierten Installation, die Ihnen alle Möglichkeiten gibt, die Grundkonfiguration für den SQL Server zu verändern. Im Unterschied dazu bietet die Option ALLE FUNKTIONEN MIT STANDARDWERTEN eine schnelle Variante, den Server mit Standardeinstellungen zu konfigurieren. Bei der Option ANALYSIS SERVICES MIT SHAREPOINT-INTEGRATION werden die Analysis Services und deren Integration in eine SharePoint-Umgebung installiert. Bei dieser Option müssen aber für eine erfolgreiche Installation etliche Bedingungen erfüllt sein, so müssen auf dem entsprechenden Rechner z. B. die Internet Information Services (IIS) 7.0 oder höher eingerichtet sein. Auswahl der zu installierenden Komponenten Nach diesen Vorbereitungen gelangen Sie mit der Schaltfläche WEITER zum Fenster mit der Auswahl der gewünschten Funktionen für diesen SQL Server. f Aktivieren Sie die Kontrollfelder der Funktionen, die Sie installieren möchten. So wird z. B. bei aktiviertem Kontrollfeld DATENBANKMODULDIENSTE die gesamte Funktionalität eines OLTP-Servers installiert. Wenn Sie das Kontrollfeld ANALYSIS SERVICES aktivieren, wird ein komplettes OLAP-System bereitgestellt, und wenn Sie REPORTING SERVICES auswählen, ein vollständiger Berichtsserver eingerichtet. Falls diese beiden Funktionen aktiviert worden sind, erscheinen zwei neue Register , über die Sie beide Dienste im weiteren Verlauf der Installation konfigurieren können. Im Bereich BESCHREIBUNG erhalten Sie ausführliche Erklärungen zu Funktionsauswahl dem im Bereich FUNKTIONEN markierten Eintrag. Alle Funktionen, die sich unter der Überschrift FREIGEGEBENE FUNKTIONEN befinden, sind instanzunabhängig und müssen entsprechend nur ein einziges Mal installiert werden, auch wenn auf diesem Rechner mehrere Instanzen von SQL Server 2008 R2 eingerichtet sind. © HERDT-Verlag 21 3 SQL Server 2008 R2 Administration Die Auswahl der Komponenten im Fenster FUNKTIONSAUSWAHL hat Auswirkungen auf die Anzahl an weiteren Dialogfenstern, die im Verlauf der Installation noch erscheinen werden. Wenn Sie das Fenster mit der Schaltfläche WEITER bestätigen, erfolgt zunächst eine weitere Kontrolle, und zwar in Bezug auf die Installationsregeln, die sich durch die vorher getroffene Funktionsauswahl ergeben haben. Falls hier Fehler gemeldet werden, müssen diese behoben werden, bevor die Installation weitergeführt werden kann. Installationsregeln Seit der Version SQL Server 2005 werden die Beispieldatenbanken von Microsoft nicht mehr automatisch zusammen mit dem SQL Server installiert und seit der Version SQL Server 2008 wird diese Möglichkeit bei der Funktionsauswahl gar nicht mehr angeboten. Nähere Informationen zu diesen Datenbanken vgl. Kapitel 4. Instanzkonfiguration Es ist möglich, SQL Server 2008 R2 mehrmals nacheinander auf dem gleichen Rechner zu installieren. Jede Installation wird als Instanz bezeichnet und stellt am Ende einen eigenständigen SQL Server dar. Damit diese unterscheidbar werden, müssen die Instanzen jeweils unterschiedliche Namen haben. Eine einzige davon ist die sogenannte Standardinstanz und bereits nur mit dem Namen des Servers erreichbar. Alle anderen werden sogenannte "benannte Instanzen" und sind mit Servername plus Instanznamen ansprechbar. Die eindeutige Identifizierung einer Instanz erfolgt über die Instanz-ID . Für den praktischen Einsatz muss eine Abwägung stattfinden, ob der Aufbau mehrerer physikalisch eigenständiger Server nicht doch sinnvoller ist als die Installation mehrerer Instanzen auf einem Server. Erforderlicher Speicherplatz Mit der Schaltfläche WEITER gelangen Sie aus dem Fenster INSTANZKONFIGURATION in das Dialogfenster ERFORDERLICHER SPEICHERPLATZ mit einer Zusammenfassung der Datenträgerverwendung bzw. der Angabe des vorhandenen und des erforderlichen Speicherplatzes. Eine Installation mit Analysis und Reporting Services benötigt ca. 2,6 GB an Speicherplatz. Durch erneutes Betätigen mit der Schaltfläche WEITER erreichen Sie das Dialogfenster SERVERKONFIGURATION. 22 © HERDT-Verlag 3 SQL Server installieren Serverkonfiguration - Dienstkonto In diesem Teil der Installation können Sie Einstellungen für die Dienste konfigurieren, die SQL Server 2008 verwendet. Neben der Startart eines Dienstes ist vor allem die Festlegung wichtig, unter welchem Konto und damit mit welcher Berechtigungsstruktur ein Dienst auf einem Server arbeitet. Für alle Dienste das lokale Systemkonto zu verwenden, ist zwar die einfachste Lösung, stellt aber ein potenzielles Sicherheitsrisiko dar. Die aufwendigere, aber sinnvollere Vorgehensweise ist es, für jeden Dienst ein eigenes Windows-Benutzerkonto zu erstellen und diese dann über die Zuordnung zu passenden Gruppenkonten mit den passenden Rechten auszustatten. Bereits seit der Version 2005 werden mit der Installation von SQL Server einige Windows-Gruppenkonten eingerichtet, die für die entsprechenden Dienste die optimal konfigurierten Berechtigungen haben. SQLSERVERMSSQLUSER$RECHNERNAME$INST z. B. ist gedacht für den Hauptdienst des SQL Server-DatenbankModuls. Die einzigen Berechtigungen, die diesen Gruppen eventuell fehlen und somit manuell nachträglich eingerichtet werden müssten, sind Schreibberechtigungen für bestimmte Verzeichnisse, die von den entsprechenden Windows-Gruppenkonten SQL Server-Diensten verwendet werden. ANZNAME Im Listenfeld KONTONAME können Sie das jeweils passende Konto auswählen oder über den Befehl DURCH auf bereits vorbereitete Windows-Benutzerkonten zugreifen. SUCHEN Falls diese Benutzerkonten noch nicht vorbereitet sein sollten, kann die Zuordnung zwischen Dienst und Konto auch nachträglich konfiguriert werden. Microsoft gibt den ausdrücklichen Hinweis, dass die nachträgliche Konfiguration der Dienstkonten nicht mit der Computer- oder Serververwaltung unter Windows durchgeführt werden sollte, sondern mit dem SQL Server-Konfigurationsmanager, dem entsprechenden Verwaltungswerkzeug des SQL Servers. Im Listenfeld STARTTYP legen Sie fest, ob der jeweilige Dienst manuell oder automatisch gestartet werden soll. Da im Normalfall im laufenden Betrieb des SQL Servers alle aufgelisteten Dienste benötigt werden, kann hier generell als Starttyp AUTOMATISCH eingestellt werden. © HERDT-Verlag 23 3 SQL Server 2008 R2 Administration Serverkonfiguration - Sortierung Im gleichen Dialogfenster wie die Dienstkonten befinden sich auch die Einstellungen für die Sortierung . Die in Europa vom Installationsassistenten vorgeschlagene Reihenfolge LATIN1_GENERAL_CI_AS ist in den allermeisten Fällen passend und nimmt Bezug auf die Gebietsschema-Einstellung des aktuell installierten Betriebssystems. CI steht dabei für case insensitive und AS für accent sensitive. Die Sortierungseinstellungen sind z. B. bei der Implementierung neuer Datenbanken oder der Erstellung von Indexdateien sehr wichtig. Auch können unterschiedliche Sortierungseinstellungen die Kommunikation zwischen zwei Servern erheblich erschweren. Falls z. B. auf diesem SQL Server die Ausführung einer Datenbank-Anwendung eines Fremdherstellers geplant ist, ist es wichtig, dass die Sortierungseinstellungen des Servers und entsprechend die dieser Datenbank zueinander passen. In jedem Fall ist es sinnvoll, mit dem Fremdhersteller Kontakt aufzunehmen, um die Frage der Sortierung zu klären. Die Sortierungseinstellung des Servers hat auch für SQL Server selbst weitreichende Konsequenzen, denn sie dient auch als Vorgabe bei der Erstellung der Systemdatenbanken. Eine nachträglich notwendige Änderung der Sortierreihenfolge dieser Datenbanken ist so aufwendig, dass eine Neuinstallation des Servers vorzuziehen wäre. Datenbankmodulkonfiguration - Authentifizierungsmodus Wie bei jedem Server muss sich ein potenzieller Client ausweisen, um Zugriff auf Ressourcen zu erhalten. SQL Server bietet dazu zwei Möglichkeiten, da neben den Windows-Konten auch SQL Server-eigene Konten eingerichtet und verwaltet werden können. 24 © HERDT-Verlag 3 SQL Server installieren Wählen Sie die Option WINDOWS-AUTHENTIFIZIERUNGSMODUS , wenn alle zukünftigen Clients über ein gültiges Windows-Konto verfügen und z. B. von einem Domain-Controller authentifiziert werden können. Wählen Sie die Option GEMISCHTER MODUS , wenn Sie auch Clients mit Zugriff auf den SQL Server ausstatten müssen, die über kein Konto verfügen, das Windows authentifizieren kann, wie z. B. Apple- oder LinuxClients. Im gemischten Modus müssen Sie für das integrierte SQL Server-Systemadministratorkonto namens SA ein Kennwort vergeben . Da es sich bei diesem Konto um ein Konto mit kompletten Administrationsrechten über den SQL Server handelt, muss das Kennwort allen üblichen Kennwortrichtlinien genügen (z. B. gewisse Mindestlänge, Mischung aus Buchstaben, Ziffern und Sonderzeichen sowie Zwang zum turnusmäßigen Wechsel). Datenbankmodulkonfiguration - Datenverzeichnisse Im Unterschied zu früheren Versionen können ab SQL Server 2008 bereits bei der Installation die standardmäßig vorgegebenen Datenverzeichnisse geändert werden. Das Dialogfenster DATENBANKMODULKONFIGURATION bietet dazu das Register DATENVERZEICHNISSE. Die Änderung des Datenstammverzeichnisses ist dabei eher selten, d. h., in der Praxis befinden sich die Systemdatenbanken von SQL Server häufig auf dem Systemlaufwerk C: in einem Unterverzeichnis namens Data . Die Angaben zur Benutzerdatenbank und zum Protokoll wären nur dann wichtig, wenn beim konkreten Anlegen neuer Datenbanken keine explizite Angabe zu den Verzeichnissen gemacht werden würde. Dies wird aber im Regelfall gemacht, sodass hier keine Änderung nötig ist. Ganz wichtig dagegen ist die Möglichkeit, die temporäre Datenbank , die SQL Server im laufenden Betrieb permanent im Hintergrund verwendet, bereits bei der Installation auf ein anderes Laufwerk bzw. gleich auf eine andere Festplatte zu legen. Eine nachträgliche Änderung ist zwar möglich, aber nur mithilfe eines T-SQLSkripts, das im weiteren Verlauf dieses Buches angesprochen wird. © HERDT-Verlag 25 3 SQL Server 2008 R2 Administration Die Angabe des Sicherungsverzeichnisses spielt wiederum kaum eine Rolle, da der Aufbau und die Einrichtung von Datenbanksicherungen sowieso im Rahmen eines durchdachten Sicherungskonzepts erfolgen müssen. Falls hier dennoch eine andere Verzeichnisangabe als die standardmäßig vorgegebene gemacht werden soll, dann sollte es sich in jedem Fall um ein anderes Laufwerk handeln als das Systemlaufwerk C:, da Sicherungen generell an einem anderen Ort aufbewahrt werden sollten als der Raum, in dem sich physikalisch der Server befindet. Datenbankmodulkonfiguration - Filestream Das dritte Register FILESTREAM des Dialogfensters DATENBANKMODULKONFIGURATION bietet die Möglichkeit, sogenannte BLOB-Daten (binary large objects), wie z. B. Bilder oder Videos, außerhalb einer Datenbank im Dateisystem von Windows zu speichern. Dabei wird das SQL Server-Datenbankmodul in ein NTFS-Dateisystem integriert, und mit speziellen T-SQL-Anweisungen können FilestreamDaten dennoch abgefragt, durchsucht oder gesichert werden. Die Win32-Dateisystemschnittstellen stellen einen Streamingzugriff auf die Daten bereit. Standardmäßig wird diese Funktion bei der Installation nicht aktiviert. Für die Einrichtung der Beispieldatenbanken wird sie aber notwendig sein. Analysis Services und Reporting Services Für den Fall, dass bei der Funktionsauswahl am Anfang dieses Installationsvorgangs die beiden Dienste ANALYSIS SERVICES und REPORTING SERVICES angeklickt worden sind, erfolgt nun in jeweils einem eigenen Schritt die Grundkonfiguration für diese beiden Funktionen. Im Bereich der Analysis Services geht es dabei nur um die Bereitstellung eines administrativen Kontos und der Angabe der Datenverzeichnisse. Für die Konfiguration der Reporting Services werden drei Optionen angeboten. In jeder dieser drei Varianten wird der Berichtsserver bereits vollständig installiert, aber nur bei der Option STANDARDKONFIGURATION DES SYSTEMEIGENEN MODUS INSTALLIEREN auch so konfiguriert, dass er nach Abschluss der Installation auch bereits verwendet werden kann. Reporting Services-Konfiguration Weitere Informationen zum Einsatz der Reporting Services finden Sie im Kapitel 16. Abschließende Schritte Das nächste Dialogfenster bietet die Möglichkeit, Windows- und SQL Server-Fehlerberichte nach der Installation an Microsoft oder den Berichtsserver des Unternehmens zu senden. Mit der Schaltfläche WEITER gelangen Sie zu dem Dialogfenster KONFIGURATIONSREGELN FÜR DIE INSTALLATION, das zeigt, wie das Setup-Programm bestimmte Regeln anwendet, die sicherstellen, dass der folgende Installationsvorgang nicht blockiert wird. Abhängig von der gewählten Konfiguration kann ein Neustart des Rechners erforderlich sein, was aber in einem eigenen Dialogfenster entsprechend gemeldet wird. 26 © HERDT-Verlag 3 SQL Server installieren Danach erscheint ein weiteres Fenster, das zusammenfassend die Komponenten auflistet, die nun installiert werden. Anschließend können Sie mit der Schaltfläche INSTALLIEREN das Setup starten. Während des Setups kann in einem entsprechenden Fenster der SetupStatus der einzelnen Komponenten beobachtet werden. Nach Beendigung des Setups erscheint ein abschließendes Fenster, das über einen Link auf eine Zusammenfassungsprotokolldatei hinweist. 3.4 Installation prüfen Server neu starten Auch wenn es bei vielen Installationen mittlerweile nicht mehr zwingend erforderlich ist, den Rechner neu zu starten, sollte ein Neustart dennoch durchgeführt werden. Ein Grund dafür ist, dass danach das Ereignisprotokoll von Windows auf Einträge untersucht werden kann, die beim Systemstart eventuell Probleme bereiteten. Ereignisprotokoll prüfen Die folgenden Angaben beziehen sich auf Windows Server 2008. f Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das Symbol COMPUTER, und wählen Sie den Befehl VERWALTEN. f Erweitern Sie den Zweig DIAGNOSE, danach den Zweig EREIGNISANZEIGE und schließlich den Zweig WINDOWS-PROTOKOLLE. f Markieren Sie den Eintrag ANWENDUNG, und kontrollieren Sie, ob in der Liste Fehlermeldungen erscheinen. © HERDT-Verlag 27 3 SQL Server 2008 R2 Administration Dienste kontrollieren f Klicken Sie auf START ALLE PROGRAMME MICROSOFT SQL SERVER 2008 R2 - KONFIGURATIONSTOOLS - SQL SERVERKONFIGURATIONSMANAGER. f Klicken Sie auf den Eintrag SQL SERVER-DIENSTE. Dienste Die während der Installation für den automatischen Start konfigurierten Dienste sollten ausgeführt werden. Wenn dies nicht der Fall ist, können Sie die Konfiguration der Dienste hier ändern und die Dienste auch entsprechend starten. Ordnerstruktur prüfen Verwenden Sie den Explorer des Betriebssystems, um die vom Setup-Programm erstellte Ordnerstruktur zu überprüfen. Falls Sie das von Setup vorgeschlagene Installationsverzeichnis beibehalten haben, sollte die abgebildete Ordnerstruktur im Verzeichnis C:\Programme zu finden sein. Die folgende Tabelle nennt exemplarisch einige der wichtigsten Ordner: Ordner Inhalt 80 Programme zur Abwärtskompatibilität zu SQL Server 2000 90 Programme zur Abwärtskompatibilität zu SQL Server 2005 100 Dateien, die übergreifend für alle Instanzen von SQL Server 2008 und SQL Server 2008 R2 zur Verfügung stehen 100\tools\binn Etliche Befehlszeilenprogramme, z. B. zur Diagnose MSSQL10_50.Name Basisverzeichnis einer Instanz eines Datenbankmoduls. Die Standardinstanz hat den Namen MSSQLSERVER. MSAS10_50.Name Basisverzeichnis der Analysis Services einer Instanz MSRS10_50.Name Basisverzeichnis der Reporting Services einer Instanz Ordner Inhalt Backup Sicherungskopien von Datenbanken Binn Instanzbezogene Programmdateien von SQL Server 2008 R2 DATA Alle Datenbankdateien inkl. der Systemdatenbanken Log Fehlerprotokolldateien von SQL Server repldata Informationen und Daten für Replikationsvorgänge Sie werden im Verlauf dieses Buches darauf hingewiesen, wenn es aus Sicherheits- oder Performancegründen empfehlenswert ist, Dateien in anderen Ordnern bzw. auf anderen Laufwerken zu speichern als in den von Setup vorgeschlagenen. 28 © HERDT-Verlag 3 SQL Server installieren Installationsprotokolle prüfen Im Verzeichnis \Programme\Microsoft SQL Server\100\Setup Bootstrap\LOG\ befinden sich auf mehrere Unterverzeichnisse verteilt sämtliche Protokolle, die während der Installation aufgezeichnet wurden. Es handelt sich dabei um Text- oder XML-Dateien, die mit einem beliebigen Editor oder Browser geöffnet und eingesehen werden können. Programmgruppe prüfen Das Setup-Programm von SQL Server 2008 R2 erstellt im WindowsStartmenü eine Programmgruppe namens Microsoft SQL Server 2008. Diese Programmgruppe bietet Zugang zu allen Programmen, die zur Verwaltung der einzelnen Komponenten von SQL Server 2008 R2 nötig sind. Das Hauptprogramm für das DBMS wird unter der Bezeichnung SQL Server Management Studio aufgelistet. f Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den Eintrag SQL SERVER MANAGEMENT STUDIO, und wählen Sie den Befehl SENDEN AN - DESKTOP (VERKNÜPFUNG ERSTELLEN). f Verfahren Sie mit dem Eintrag SQL SERVER BUSINESS INTELLIGENCE DEVELOPMENT STUDIO ebenso. Dieser zweite Eintrag startet eine spezialisierte Version von Microsoft Visual Studio, das in diesem Fall für die Entwicklung von Projekten im Bereich der Analysis Services, der Reporting Services und der Integration Services verwendet wird. Zugriff auf SQL Server 2008 R2 testen Die einfachste Form, um zu testen, ob SQL Server 2008 R2 ordnungsgemäß läuft und grundlegend ein Zugriff auf den Server möglich ist, ist der Start des SQL Server Management Studios und die Anmeldung beim Server. f Wählen Sie im Listenfeld SERVERTYP den Eintrag DATENBANKMODUL aus. f Wählen Sie im Listenfeld SERVERNAME die gewünschte Instanz aus. f Wählen Sie im Listenfeld AUTHENTIFIZIERUNG den Eintrag WINDOWS-AUTHENTIFIZIERUNG. f Klicken Sie auf die Schaltfläche VERBINDEN . Anmeldemaske am Datenbankmodul Das Windows-Benutzerkonto ADMINISTRATOR wurde dem SQL Server bei der Installation automatisch als authentifiziertes und gültiges Konto mitgeteilt und kann damit ohne weitere Vorbereitungen für die Anmeldung verwendet werden. © HERDT-Verlag 29