Liebe Lehrerinnen und Lehrer, wir sind bereits fleißig am Proben für

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Liebe Lehrerinnen und Lehrer, wir sind bereits fleißig am Proben für
Liebe Lehrerinnen und Lehrer,
wir sind bereits fleißig am Proben für unser Jugendstück der nächsten Spielzeit FÜSSE IM
HIMMEL. Um Ihre Planung zu erleichtern, schicken wir Ihnen diese Extrapost schon vor den
Sommerferien. Sie können ab sofort Vorstellungen buchen und denken Sie dran: je früher Sie
buchen, desto eher bekommen Sie Ihren Wunschtermin und den Frühbucherrabatt oben drauf!
Wir kommen gerne zu Ihnen, z. B. in die Schulaula. Die technischen Voraussetzungen, unter
denen wir spielen können, erfahren Sie bei unserer Disponentin, Fr. Thies (Tel.: 04421/940127),
oder Sie kommen zu uns nach Wilhelmshaven in unser neues Studio, das TheOs – Theater im
Oceanis. Der Preis pro Person ist im Übrigen der gleiche!
FÜSSE IM HIMMEL
13 +
Simon vermisst seinen Vater. Der ist weg, für immer, gestorben beim
Auslandseinsatz in Afghanistan. Doch warum sitzt Papa dann nachts
immer auf seiner Bettkante und erzählt ihm die immer gleiche
Geschichte ohne Schluss? Simon hat jede Menge Fragen, die ihm
niemand beantworten kann, seine Mutter nicht, sein bester Freund
nicht und schon gar nicht der Psychologe zu dem er einmal die Woche
geht.
Das Stück erzählt einfühlsam und humorvoll von einer
außergewöhnlichen Familiengeschichte und von einem Krieg in der
Fremde, der plötzlich ganz nah ist.
Michael Alexander Müller sagt über sein Stück, das durch das „Stipendium zum Deutschen
Kindertheaterpreis 2014“ vom Kinder- und Jugendtheaterzentrum Frankfurt gefördert wurde, in
einem Interview zur Uraufführung am Jungen Staatstheater Braunschweig 2015: „Eigentlich ist
FÜSSE IM HIMMEL voller Hoffnung: Die, die wir lieben, bleiben auf eine bestimmte Art auch nach
dem Tod bei uns, unsere Fragen sind unser Leben und Freunde und Familie unser Halt.“
Nach ÜBER DIE GRENZE IST ES NUR EIN SCHRITT in der Spielzeit 2013/14 ist dies das zweite
Stück des Autors im Spielplan der Jungen Landesbühne.
Premiere: Samstag, 13. August 2016 / 20.00 Uhr / TheOs – Theater im Oceanis Wilhelmshaven
Regie: Alice Asper / Bühne & Kostüme: Bernhard Niechotz
Mit: Timon Ballenberger, Heiko Grosche, Philip Leenders, Ramona Marx, Metin Turan
Die Materialmappe zur Inszenierung finden Sie direkt nach den Sommerferien unter
www.landesbuehne-nord.de.
Informationen zur Offenen Probe dem „ProbeGucken“, Buchung und Kartenpreisen finden Sie auf
der Rückseite und eine Szene aus dem Stück auf den darauf folgenden Seiten.
Viele Grüße
Britta Hollmann
Dramaturgin Junge Landesbühne
Tel. 04421.9401-34
britta.hollmann@landesbuehne-nord.de
FÜSSE IM HIMMEL
Premiere: Samstag, 13. August 2016 / 20.00 Uhr / Theos – Theater im Oceanis
Wilhelmshaven
ProbeGucken: Dienstag, 9. August 2016 / 19.00 Uhr / Theos – Theater im Oceanis
Wilhelmshaven
Im Anschluss besteht die Möglichkeit, mit dem Regieteam zu sprechen.
Das ProbeGucken findet im Anschluss an den Lehrerinfotag statt, der um 17.00 Uhr im
Stadttheater Wilhelmshaven beginnt.
Bitte melden Sie sich an unter Tel. 04421.9401-34 oder
britta.hollmann@landesbuehne-nord.de.
Wir kommen mit dem Stück auch zu Ihnen in die Schule! Wenden Sie sich dafür und für
Gruppenbuchungen bis zum 22. Juni an unsere Disponentin Heike Thies unter Tel.
04421.9401-27 oder heike.thies@landesbuehne-nord.de.
Vom 23. Juni bis zum 31. Juli sind wir in den Theaterferien, danach erreichen Sie uns
wie gewohnt.
Pro Schüler kostet eine Karte 5,60 €. Lehrkräfte und Aufsichtspersonen haben freien
Eintritt.
Achtung! Frühbucherrabatt: Buchen Sie vor der Premiere, kostet eine Karte nur 2,70 €.
Termine im TheOs – Theater im Oceanis:
Sa., 13/08/2016 / 20.00 Uhr Premiere
Di., 23/08/2016 / 19.00 Uhr
So., 11/09/2016 / 18.00 Uhr
Mi., 21/09/2016 / 19.00 Uhr
Termine im Spielgebiet:
Do., 8/09/2016 / 9.00 Uhr & 11.15 Uhr / Norden, WBZ
Do., 15/09/2016 / vormittags / Emden, VHS (Buchungen über das Kulturbüro Emden
unter Tel.: 04921 871266)
Mo., 19/09/2016 / 9.00 Uhr & 11.15 Uhr / Aurich, Kleiner Saal der Stadthalle
(Buchungen über Stadt Aurich Kultur unter Tel.: 04941 123322)
Wir spielen FÜSSE IM HIMMEL bis zum 21. September 2016 und empfehlen das Stück
für Jugendliche ab Jahrgangsstufe 7 und interessierte Erwachsene.
LehrerInnennfotag 2016 – Alles, was Sie wissen müssen!
In schöner Tradition laden wir alle Lehrerinnen und Lehrer, alle Referendarinnen und Referendare und
alle Erzieherinnen und Erzieher zu uns ins Stadttheater Wilhelmshaven ein. Wir berichten Ihnen, was
wir nächste Spielzeit vorhaben, welche Möglichkeiten der Zusammenarbeit es gibt und stellen
unseren Spielplan vor: Schauspieler des Ensembles werden Ihnen einen kleinen akustischen
Vorgeschmack auf die Stücke geben. Sie können tausend Fragen stellen und noch mehr Wünsche
äußern. Herzlich willkommen am Dienstag, den 9. August 2016 um 17.00 Uhr im Unteren Foyer des
Stadttheaters in Wilhelmshaven!
… und im Anschluss ProbeGucken!
Spielszenen aus FÜSSE IM HIMMEL
Szene 1
Helge
Aufstehen! Nein! Es ist vier Uhr. Nicht heute, nicht am Sonntag, verdammt noch mal.
Ich liege auf meiner Matte und starre an die Decke. Alles ist so ruhig. Ich denke, das
Böse kann nicht da draußen sein. Ich fühle mich, als ob ich ganz alleine bin. Nichts
kommt zu mir durch. Ich möchte immer weiter schlafen, schlafen, bis ich zu Hause
bin. Simon, bist du wach?
Simon
Ja, Papa.
Helge
Hast du meine Email bekommen?
Simon
Die Geschichte über den Jungen mit dem Luftballon fand ich gut.
HELGE
Wir rücken aus zum Kokcha-Fluss.
SIMON
Zur „Brücke der deutsch-afghanischen Freundschaft“.
HELGE
Das Unwetter gestern …
SIMON
… alles total überflutet.
HELGE
Sie ist abgesackt.
SIMON
Die Rebellen.
HELGE
Rebellen sind von unseren Vorposten am gegenüberliegenden Ufer gesichtet worden.
Die Arbeiter, die die Brücke abstützen sollen, haben Angst vor einem Überfall. Wir
müssen das Gelände sichern und herausfinden, ob sich die Aufständischen in der
Gegend aufhalten. Heute ist Sonntag, da könnten wir ausschlafen. Sonntag, wir beide
bis mittags im Bett, lesen, Videos gucken …
Simon
… Mama kommt rein, zieht die Bettdecke weg, meckert rum, dass wir Faultiere sind
und die Rühreier kalt werden …
Helge
Ich stinke wie ein streunender Köter. Egal, ab dafür! Aufrödeln, rein in die
Drecksklamotten, Helm auf und fertig. Schau dir das an! Mitten in der Wüste …
Simon
Schneeregen.
Helge
Jetzt dreht das Wetter völlig durch.
Simon
(ohne ihn anzusehen) Bleib hier! Bei mir.
Helge
Ich muss los. Sie warten.
Der Vater steht auf und geht. Auf dem Tisch stehen ein Teller mit Nutella-Brot und ein Glas Milch, daneben
liegt ein Zettel. Simon nimmt ihn und liest ihn halblaut vor.
Simon
Bin um fünf wieder da, viel Spaß in der Schule. Vergiss nicht, deine Tabletten zu
nehmen. Kuss Mama.
Simon beißt vom Brot ab, nimmt einen Schluck Milch, schüttelt sich und holt eine Cola aus dem Ranzen.
Nutella und Cola, echt gute Mischung. Wenn Papa zu Besuch kommt, schlaf’ ich
nicht viel. Mama hat gesagt, ich soll Papa nicht mehr in mein Zimmer lassen. Aber
das kann ich nicht. Jeden Tag steh’ ich auf, jeden Tag Frühstück, jeden Tag Schule.
Nach der Schule Essen, Hausaufgaben, Computer spielen mit Jerome, schlafen,
wieder aufstehen, Frühstück, Schule … Die Tage sind alle total gleich, total nutzlos,
außer, wenn Papa zu Besuch kommt.
Szene 2
Hein
Bist du bereit?
Simon
Seit wann spielen Sie Gitarre?
Hein
Wieso?
Simon
Nur so.
Hein
Schon lange.
Simon
Oha!
Hein
Was soll das heißen?
Simon
Da müssen Sie noch viel üben.
Hein
Willst du damit andeuten, dass ich schlecht spiele?
Simon
Ja.
Hein
Hab ich gesagt, dass ich gut spielen will?
Simon
Keine Ahnung.
Hein
Na also. Ich finde, man sollte alles im Leben tun, so lange man es noch kann. Ob du
darin gut oder schlecht bist, ist so was von egal, Hauptsache du probierst es aus. Wir
müssen unsere eigenen Klänge erzeugen. Jetzt du! Gitarre spielen ist gut. Da kann
man die ganze Wut und die Freude in die Welt krachen lassen.
Fantastisch! Du bist für die Musik geboren. Ich werde dich unterrichten.
Simon
Na, ja, wenn Sie dadurch auch besser werden. Herr Mesutat!
Hein
Sag doch einfach Hein zu mir!
Simon
Okay, Hein!
Hein
Hast du deine Eltern gefragt, ob das in Ordnung geht, dass du mich besuchst?
Simon
Meine Mutter.
Hein
Dein Vater ist nicht bei euch?
Simon
Er ist … bei mir. Offizier … in Afghanistan … gewesen.
HEIN
Afghanistan! Interessant.
SIMON
Was ist denn daran interessant?
HEIN
Das war eine fantastische Reise!
SIMON
Du warst da? Echt jetzt!
HEIN
71, ja Anfang 1971. Auch wenn ich niemals weiß, wohin meine blinden Augen mich
führen, auch wenn ich nicht weiß, wer ich bin, was ich werde, alles bringt mich zurück
zu dir, fremdes, vertrautes Land der Erinnerungen.
SIMON
Hein? Hallo, Simon an Hein!
HEIN
Wo waren wir gerade? … Ach, ja … stell dir fünf abgerissene Freaks in einem
verbeulten Mercedesbus vor.
SIMON
Wie ist Afghanistan?
HEIN
Schön, auf eine sehr besondere Weise schön … die Ebenen mit den Getreide- und
Mohnfeldern, wir sind durch Wüsten und über schneebedeckte Berge.
SIMON
Und der Krieg?
HEIN
Kam alles später. Die Besetzungen, Aufstände, Bürgerkriege …
HEIN
aber eigentlich wolltest du ja über deinen Vater erzählen.
SIMON
Papa hat mal gesagt, dass er vielen Menschen in Afghanistan das Leben rettet, dass
er sie beschützt.
HEIN
Im Krieg hat wohl jede Seite ihre eigene Wahrheit.