Ines Faulhaber Ein Kulturelles Intermezzo und seine Bedeutung
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Ines Faulhaber Ein Kulturelles Intermezzo und seine Bedeutung
Ines Faulhaber Ein Kulturelles Intermezzo und seine Bedeutung: Die Hyksos und die Ägäis Gliederung: • • • • • • 1. Ursprung der Hyksos • 1.1 Die Machtergreifung der Hyksos in Ägypten 1.2 Ausdehnung der Hyksos in Ägypten 1.3 Das Ende der Hyksosherrschaft 2. Funde der Hyksos in Ägypten: • 2.1 Skarabäenfunde: Skarabäen des Chajan und des Apophis 2.2 Steinartefakte: Löwe des Chajan • Opferplatte des Apophis Stele des Janassi • 2.3 Waffenfunde: Dolch des Nehemen • • 3. Verbindungen zwischen der Ägäis und den Hyksos • 3.1 Funde: Alabasterdeckel des Chajan in Knossos 3.2 Obsidiandeckel des Chajan in Hattussas 3.3 Malereifragment in Tell-el Daba 3.4 Nilotische Landschaft in Thera 3.5 Tell- el Yahudiya- Ware in Thera • 4. Schlussbetrachtung • • • Zu 1.: Die Hyksos regierten von ca. 1648 - 1539 v. Chr. in Ägypten und bildeten die 15. Dynastie, bestehend aus 6 Herrschern. Ihre Abfolge ist jedoch nicht genau gesichert. Aufgrund ihres westsemitischen Namensgutes waren sie wahrscheinlich Ostdeltaasiaten, größtenteils Amoriter, und regierten ca. 108 Jahre in Ägypten und werden auch als Herrscher der Fremdländer bezeichnet; der Ausdruck Hyksos sollte nur für diese Herrscher genutzt werden und nicht als eine ethnische Bezeichnung für den Rest der Bevölkerung. Zu 1.1: Schon in der 12. Dynastie waren in Ägypten zahlreiche Fremde ansässig und in dieser Zeit gab es eine zweite Einwanderungswelle aus dem südlichen Palästina und Syrien. Aufgrund von Auseinandersetzungen um den Thron, zerfiel das Ägyptische Reich in kleine Territorien und es gelang Salitis, dem späteren Hyksoskönig, sich des memphitischen Throns zu bemächtigen und leitet damit die 15. Dynastie ein. Zu 1.2: Die Hyksos herrschten im Delta in der Hauptstadt Auaris, Mittel - und Oberägypten zerfielen in verschiedene Machtbereiche. In Oberägypten lösten sich Kleinfürsten ab, in Mittelägypten saßen lokale Fürsten. Man kann das Land als loses Vasallensystem in Abhängigkeit der Fremdherrscher sehen. Ausdehnung der Hyksos bis Hermopolis, Kusai bildete die Grenze zum Territorium der Thebaner. Südlich des ersten Kataraktes grenzte das Großreich Kusch an, mit dem die Hyksos in Verbindung standen. Zu 1.3: Unter Chajan und Apophis erreichte die Hyksosherrschaft ihren Höhepunkt. Zu dieser Zeit entstand ein Widerstand gegen diese Herrscher in Theben unter Sekenenre, der den Kampf gegen die Vasallen der Hyksos eröffnete, der jedoch in der Schlacht starb. Sein Sohn Kamose versuchte dann in Auaris einzufallen, musste aber vor den Mauern der Zitadelle umkehren. Erst seinem Bruder und Nachfolger Ahmose gelang es, die Hyksos zu vertreiben. Zu 2.: Die Funde der Hyksos sind in Ägypten spärlich. Von ihrer Regentschaft zeugen Skarabäen mit ihren Namen, usurpierte Statuen früherer Könige und Waffenfunde. Außerdem führten sie Pferde, Streitwagen und neue Waffentechniken in Ägypten ein. Zu 3.: Beweise für Handelsbeziehungen zwischen der Ägäis und den Hyksos sind spärlich. Es wurden nur wenige Artefakte in Ägypten, Thera und Knossos gefunden, die auf Handelsbeziehungen schließen lassen könnten. Man kann viel mehr durch stilistische Übereinstimmungen und Funde in Knossos und in Boghazkoi (Hethiterreich) auf gegenseitige Kontakte und freundschaftliche Beziehungen schliessen. Es ist jedoch schwierig, aufgrund des unzureichenden Fundmaterials, einen direkten Handel zu beweisen. Literatur: Bietak, M. (Hrsg.), Trade, Power and Cultural Exchange: Hyksos, Egypt and the Eastern Mediterranean World, Ägypten und Levante 5 (1995) 85-88 Hein, I., u.a. (Hrsg), Pharaonen und Fremde. Dynastien im Dunkel (1994) 20-34. 48-55 Manning, St. W., A Test of Time. The Volcano of Thera and the chronology and history of the Aegean and east mediterranean in the mid second millennium BC (1999) 129-150 Oren, E. (Hrsg), The Hyksos: New Historical and Archaeological Perspectives (1998) 429-433