„Produktpiraterie bedroht Verbraucher, Staat und Wirtschaft
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„Produktpiraterie bedroht Verbraucher, Staat und Wirtschaft
„Produktpiraterie bedroht Verbraucher, Staat und Wirtschaft – Forschung und Industrie entwickeln übergreifende Gegenstrategien und Schutzkonzepte“ Themenexposé für Medien Stand: 16. Dezember 2009 Abstract: Rund 650 Milliarden US-Dollar werden nach Schätzungen der Internationalen Handelskammer (ICC) weltweit mit Produktfälschungen umgesetzt. In einer aktuellen Studie werden die Schäden für die G20-Staaten auf über 100 Milliarden Euro pro Jahr beziffert. Die Volkswirtschaften der G20 verlieren dabei zusätzlich rund 62 Milliarden Euro an Steuereinnahmen und müssen rund 20 Milliarden Euro aufgrund höherer Kosten für die Verbrechensbekämpfung aufwenden. Von Textilien über CDs und DVDs der Unterhaltungsbranche bis hin zu Medikamenten und Ersatzteilen der Fahrzeug- und Luftfahrtindustrie haben Produktpiraten ihre Aktivitäten inzwischen zunehmend auch auf High-Tech-Erzeugnisse und auf die Investitionsgüterindustrie ausgedehnt. In Deutschland sind nach Schätzungen der Industrie- und Handelskammer (IHK) mindestens 70.000 Arbeitsplätze vernichtet worden. Der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. (VDMA) beziffert den wirtschaftlichen Schaden durch Produktpiraterie für den deutschen Maschinenbau auf 7 Milliarden Euro pro Jahr. Gleichzeitig meldet der Zoll den deutlichen Anstieg von beschlagnahmten gefälschten Produkten um 40 Prozent in 2008. Eine dramatische Entwicklung, die durch die globale Verflechtung der Märkte und Produktionsverlagerungen ins Ausland weiter verschärft wird. Vor diesem Hintergrund wächst die Gefahr, dass die eigenen Produkte kopiert und in Umlauf gebracht werden, wenn keine ausreichende Vorsorge getroffen wird. Doch die deutsche Maschinen- und Anlagenbranche beginnt sich mit Hilfe der Politik massiv zu wehren: Im Rahmen der Hightech-Strategie für Deutschland fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) seit Januar 2008 die Forschungsoffensive „Innovationen gegen Produktpiraterie“, um den Schaden künftig für produzierende Unternehmen zu begrenzen. Ziel sind schlagkräftige Gegenmaßnahmen, welche die Nachahmung von Maschinen, Dienstleistungen und Ersatzteilen mit technischen und organisatorischen Lösungen nahezu unmöglich machen sollen. Das BMBF fördert die Forschungsprojekte mit 15 Millionen Euro, die Industriepartner beteiligen sich mit der gleichen Summe. Kontakt: Flad & Flad Communication GmbH Thomas-Flad-Weg 1 90562 Heroldsberg b. Nbg. Olaf Hultsch Telefon: +49 (0)9126 275 402 E-Mail: olaf.hultsch@flad.de 10. KAG 2010 Themenexposé Produktpiraterie Seite 1 / 19 Inhalt Seite Themen-Überblick 3 Zahlen, Daten und Fakten 4 Aktualität, Aspekte und gesellschaftliche Relevanz 5 Beschreibung von Projekten zur Lösung der Problematik 9 Verbundprojekt ConImit 10 Verbundprojekt PROTACTIVE 12 Verbundprojekt Mobilauthent 14 Verbundprojekt ProAuthent 16 Quellen für weiterführende und Hintergrundinformationen 10. KAG 2010 Themenexposé Produktpiraterie 18 Seite 2 / 19 Themen-Überblick Produktimitationen sind in den vergangenen Jahren zu einem Massenphänomen geworden, das den Markterfolg vieler Unternehmen bedroht. Während in den vergangenen Jahrzehnten vor allem digitale Medien und Luxusgüter imitiert wurden, sind inzwischen auch High-TechProdukte wie Maschinen und Anlagen in der Investitionsgüterindustrie betroffen. Die Qualität der Kopien nimmt dabei weiter zu. Konnten die Fälschungen noch vor einigen Jahren meist mühelos identifiziert werden, kommen inzwischen oft täuschend echte Kopien der Originalprodukte in Umlauf. Die Konsequenzen für die betroffenen Unternehmen sind vielfältig: Von niedrigeren Umsätzen bis hin zum Wegfall von Arbeitsplätzen oder sogar existenzieller ökonomischer Bedrohung. Vor allem jedoch werden die Wettbewerbsvorteile der deutschen Unternehmen als Hersteller innovativer Produkte durch Produktpiraterie zunichte gemacht. Trotz einer massiven Bedrohung durch Piraterieprodukte setzen bislang dennoch nur wenige Unternehmen Schutzmaßnahmen systematisch ein. Viele Firmen erkennen die Tatsache, dass ihr Know-how nicht ausreichend geschützt ist, erst wenn bereits Schäden durch Imitationen eingetreten sind. Aber auch dann werden meist nur Maßnahmen ergriffen, die sich auf rechtliche Aktivitäten beschränken. Diese Ansätze greifen jedoch erst, wenn bereits eine Schädigung des Original-Herstellers vorliegt. Gerade bei kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) bleibt es oft bei Einzelaktionen. Deshalb sind ganzheitliche Konzepte notwendig, die die Produkte sowohl juristisch als auch technologisch und organisatorisch besser sichern. Deutschlands Innovationskraft soll künftig nicht nur für die Entwicklung neuer Produkte, sondern auch für deren Schutz eingesetzt werden. Seit dem Jahr 2008 fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) elf Projekte zum Schutz vor Produktpiraterie und -fälschung im Forschungsschwerpunkt „Innovationen gegen Produktpiraterie“ des Rahmenkonzepts „Forschung für die Produktion von morgen“. Ziel dieser Projekte ist die Entwicklung praxistauglicher Lösungen gegen Produktpiraterie und deren Bereitstellung für eine breite Anwendung. Die in diesem Schwerpunkt mit einem Volumen von 15 Millionen Euro für drei Jahre geförderten Projekte sollen insbesondere produzierenden KMU helfen, sich besser gegen Piraterieprodukte zu schützen. Die Industriepartner beteiligen sich ebenfalls mit 15 Millionen Euro. Die Projekte werden vom Projektträger Karlsruhe, Produktion und Fertigungstechnologien (PTKA-PFT) im Rahmen des Programms „Forschung für die Produktion von morgen“ betreut. Drei der geförderten Projekte und die Innovationsplattform Conimit zeigen beispielhaft die Bandbreite der Forschungsaktivitäten, an denen 65 Unternehmen und Forschungseinrichtungen beteiligt sind: Um die Synergien der Initiativen und Verbundprojekte besser zu nutzen, hat das BMBF die Innovationsplattform „ConImit – Contra Imitatio“ als Begleitmaßnahme ins Leben gerufen. Diese Initiative soll wirkungsvolle Maßnahmen und Prozesse gegen Produktpiraterie zeitnah und breit in der Industrie verankern, um vielen Unternehmen die Möglichkeit zu geben, ihre Produkte besser zu schützen. Das Ziel des Verbundprojektes „PROTACTIVE“ liegt darin, Produkte der Investitionsgüterindustrie durch technologischen Schutz, kontrollierten Wissens- und Datenflüssen sowie Maßnahmen zur Vermeidung von Know-how-Abflüssen präventiv vor Piraterieprodukten zu schützen. Das Projekt „MobilAuthent“ will einen branchenübergreifenden, globalen Dienst aufbauen, mit dessen Hilfe technische Produkte in der gesamten Beschaffungskette der produzierenden Industrie eindeutig gekennzeichnet und authentifiziert werden können. Beim Projekt „ProAuthent“ soll durch eine fälschungssichere Überprüfung der Echtheit von Produkten und ihrer Komponenten ein integrierter, präventiv wirkender Schutz vor Piraterieware realisiert werden. 10. KAG 2010 Themenexposé Produktpiraterie Seite 3 / 19 Zahlen, Daten und Fakten Die europäische Kommission veröffentlicht für 2008 Statistiken über Aktionen des Zolls an den Außengrenzen der EU für einen besseren Schutz der Rechte des geistigen Eigentums Die Statistik für 2008 zeigt Folgendes: Die Anzahl der Fälle, in denen der Zoll Waren zurückgehalten hat, war mit über 49 000 registrierten Fällen noch nie so hoch, sie ist im Vergleich zu 2007 (43 000 Fälle) um 13 Prozent gestiegen. Die Zusammenarbeit mit der Industrie hat sich weiterentwickelt, es wurden wegen Verdachts auf Verletzung der Rechte geistigen Eigentums annähernd 13 000 Anträge (gegenüber 10 000 in 2007) auf Tätigwerden der Zollbehörden gestellt. Dies entspricht 80 Prozent der Zolleinsätze im Jahr 2008. Die Anzahl der Waren, durch die tatsächlich Rechte geistigen Eigentums verletzt wurden, ist mit 178 Millionen im Vergleich zum Vorjahr (79 Millionen) drastisch angestiegen. Die meisten, nämlich 54 Prozent der Artikel, durch die Rechte des geistigen Eigentums verletzt wurden, kamen aus China. (Quelle: Europäische Kommission, Pressemitteilung vom 9. Juli 2009) Warenwert der weltweit gehandelten Piraterieprodukte Die Internationale Handelskammer (ICC) beziffert den Warenwert, der weltweit mit gefälschten Produkten umgesetzt wird, auf 650 Milliarden US-Dollar. (Quelle: www.original-ist-genial.de) Eine Studie der OECD schätzt den Warenwert der im Jahr 2005 gefälschten und grenzüberschreitenden gehandelten Produkte auf rund 200 Milliarden Dollar. Berücksichtigt wurden jedoch nicht gefälschte Produkte, die innerhalb eines Landes hergestellt und abgesetzt wurden, und Produkte, die im Internet gehandelt wurden. Daher könne die Gesamtsumme - so sagen die Verfasser der Studie - "mehrere hundert Milliarden" höher liegen. (Quelle: OECD-Studie “The economic impact of cunterfeiting and piracy”, 2007) VDMA-Studie: Produkt- und Markenpiraterie in der Investitionsgüterindustrie 2008 Der Gesamtumsatz in der Maschinen- und Anlagenbaubranche betrug im Jahr 2007 rund 193 Milliarden Euro. Auf Grundlage dieser Zahlen schätzt der Verband Deutscher Anlagen- und Maschinenbau (VDMA) den durch Produktpiraterie entstandenen Schaden für die deutschen Branchenunternehmen auf zirka sieben Milliarden Euro. (Quelle: VDMA, Untersuchung zur Produkt- und Markenpiraterie 2008) Volkswirtschaftliche Schäden durch Produktpiraterie Der weltweite volkswirtschaftliche Schaden beträgt pro Jahr: 200-300 Mrd. (Deutschland: EUR 29 Mrd.). (Quelle: www.plagiarius.de) In einer aktuellen Studie werden die Schäden für die G20-Staaten auf über 100 Milliarden Euro pro Jahr beziffert. Die Volkswirtschaften der G20 verlieren dabei zusätzlich rund 62 Milliarden Euro an Steuereinnahmen und müssen rund 20 Milliarden Euro aufgrund höherer Kosten für die Verbrechensbekämpfung aufwenden. (Quelle: ICC-Studie „The Impact of Counterfeiting on Governments and Consumers”, 2009) Der weltweite Verlust von Arbeitsplätzen beträgt pro Jahr 200.000 (Deutschland: 70.000). (Quelle: www.dihk.de/inhalt/informationen/news/meldungen/meldung0100111.html) 10. KAG 2010 Themenexposé Produktpiraterie Seite 4 / 19 Aktualität, Aspekte und gesellschaftliche Relevanz Aktualität Eine leistungsfähige industrielle Produktion ist für Deutschland unverzichtbar. Sie erfordert nicht zuletzt die Entwicklung und Anwendung neuester Technologien. Produktpiraterie bedroht jedoch die Wettbewerbsfähigkeit des Innovationsstandorts Deutschland in zunehmendem Maße. Das BMBF fördert deshalb elf Forschungsprojekte gegen Produktpiraterie und -fälschung, um einerseits durch technische und organisatorische Maßnahmen den Know-how-Abfluss aus Firmen zu verhindern und andererseits die Nachahmung von Maschinen, Dienstleistungen und Ersatzteilen künftig nahezu unmöglich zu machen. „Es ist dringend notwendig, dass wir Produkte und Dienstleistungen in Deutschland nicht nur juristisch, sondern auch technologisch besser sichern“, wird das Ziel der Forschung seitens des BMBF formuliert. Im Fokus des Forschungsschwerpunktes „Innovationen gegen Produktpiraterie“ stehen dabei insbesondere produzierende mittelständische Unternehmen. Die Förderung hat auch für die neue Bundesregierung hohe Priorität: „Wir werden dafür sorgen, dass in Deutschland produzierende Unternehmen faire Bedingungen im europäischen und auch globalen Wettbewerb vorfinden.“ (Quelle: Koalitionsvertrag vom 24.10.2009, Seite 25) Der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) betont dabei den Schutz des geistigen Eigentums. In einer technologielastigen Branche wie dem Maschinen- und Anlagenbau ist der Schutz geistiger Eigentumsrechte existenziell. Nur wenn die Unternehmen auch für die für Innovationen aufgewandten Investitionen belohnt werden, kann ein fruchtbarer Wirtschaftsboden für Erfindungen entstehen – zieht jedoch auch Nachahmer an. „Plagiate werden vor allem von ganzen Maschinen hergestellt, aber auch von Komponenten, dem äußeren Erscheinungsbild und Ersatzteilen“, berichtet Manfred Wittenstein, Präsident des VDMA, aus einer Verbandsstudie zur Produktpiraterie, der zufolge wie schon in den Vorjahren über zwei Drittel der Maschinenbauer betroffen sind. Aus diesem Grund hat der VDMA nun sogar eine Arbeitsgemeinschaft „Produkt- und Knowhow-Schutz“ (AG Protect) gegründet, mit deren Hilfe ab Anfang 2010 die Interessen der Anbieter von Technologien und Dienstleistungen zum Produkt- und Knowhow-Schutz gebündelt werden sollen. (Quellen: Pressemitteilung des VDMA vom 8.12.2009, Die Welt: „Deutsche fälschen ihre Werkzeugmaschinen gerne selbst“, 23.04.2008) Die Bedeutung der Produktpiraterie und ihre negativen Folgen für deutsche Unternehmen haben auch Landesregierungen erkannt, die kein Blatt vor den Mund nehmen und auch im Ausland immer wieder für den Schutz des geistigen Eigentums eintreten. Zwei Beispiele: NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers forderte China während eines Wirtschaftsforums in Peking nachdrücklich auf, die verbreitete Produktpiraterie härter zu bekämpfen. Als eine führende Wirtschaftsnation müsse China Spielregeln und internationale Standards einhalten, verlangte Rüttgers. Rüttgers reiste Mitte November 2009 nach China, um für den Ausbau der wirtschaftlichen Beziehungen zwischen China und Nordrhein-Westfalen zu werben. (Quellen: Landesregierung Nordrhein-Westfalen, Pressemitteilung vom 12.11.2009; Westfälische Allgemeine Zeitung vom 16.11.2009) Die bayerische Staatsministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten Emilia Müller thematisierte dies im Rahmen einer Reise nach Peking und in die bayerischen Partnerprovinzen Guangdong und Shandong im November 2009. Müller: „Für ein innovatives und kreatives Land wie Bayern hat der wirksame Schutz des geistigen Eigentums eine enorme Bedeutung. Gerade China als mit Abstand stärkster Wachstumsmarkt in Asien hat bei der globalen Durchsetzung geistiger Eigentumsrechte eine Schlüsselrolle. Wir setzen auch hier auf eine enge Partnerschaft mit den Verantwortlichen in China.“ (Quelle: Bayerische Staatskanzlei, Pressemitteilung vom 09.11.2009) 10. KAG 2010 Themenexposé Produktpiraterie Seite 5 / 19 Die Anzahl der vom Zoll an den Außengrenzen der Europäischen Union sichergestellten Erzeugnisse – von Kleidungsstücken bis zu elektronischen und Computerbauteilen – hat sich 2008 mit 178 Millionen gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppelt. Von 20 Millionen Artikeln ging sogar potenziell eine Gefahr für die Gesundheit und Sicherheit der europäischen Verbraucher aus. (Quelle: Europäische Kommission, Pressemitteilung vom 9. Juli 2009) Potenzielle Gefahren für Verbraucher Ärgerliche Mehrkosten, massive Schwierigkeiten durch mangelnde Qualität und Haltbarkeit sowie Schadensersatzforderungen eines betroffenen Rechtsinhabers – das alles droht dem Käufer von Fälschungen. Noch gravierender sind aber mögliche Gesundheitsschäden: AutoBremsbeläge aus Torf oder minderwertige Radlager können beispielsweise schwere Unfälle verursachen. Der ehemalige Rennfahrer Mika Häkkinen musste 1998 ungewollte Bekanntschaft mit einem solchen Radlager machen. Beim Großen Preis von San Marino hatte er das Ziel nicht erreicht, da er das Rennen vorzeitig beenden musste. Grund: Ein gefälschtes Kugellager hielt den Belastungen des Rennens nicht stand. Dabei hatte Häkkinen noch Glück im Unglück: Er hat diesen Ausfall gesund überstanden. Tödliche Folgen dagegen hatte der Einsatz von Piraterieprodukten beim Absturz eines Flugzeuges der Norwegischen Fluggesellschaft Partnair am 8. September 1989: Gefälschte Ersatzteile führten auf dem Flug von Hamburg nach Oslo zu technischen Problemen am Flugzeug, es stürzte mit 55 Passagieren ins Meer. (Quellen: Der Zoll – Produktpiraterie im Visier, Bundesministerium der Finanzen, Februar 2009; Schlussbericht der Air Accidents Investigation Branch Norway vom 12.02.1993, Pressemitteilung der Schäffler KG vom 23.01.2007) Verbraucher müssen beim bewussten oder unbewussten Kauf von Plagiaten oder Fälschungen in verschiedenen Bereichen mit Unfallrisiken oder auch finanziellen Nachteilen rechnen: Unfallgefahren Fehlende oder unwirksame technische Schutzeinrichtungen Fehlende oder unzureichende Gebrauchsanleitungen Fehlende oder eingeschränkte Produktfunktionalitäten Einsatz und Verarbeitung minderwertiger Materialien Finanzielle Gefahren Einbehaltung der Piraterieprodukte durch Behörden Nachträgliche Zoll- und Bußgelderhebung durch Behörden Produktpiraten übernehmen keine Gewährleistungsansprüche Produktpiraten übernehmen keinen Produkthaftungsfall (Quelle: Verbraucherleitfaden Schutz vor Produkt- und Markenpiraterie, Institut für Arbeitsmedizin, Sicherheitstechnik und Ergonomie e.V. (ASER) an der Bergischen Universität Wuppertal und Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, Januar 2008) Volkswirtschaftlicher Schaden Der zunehmende Verkauf von Piraterieprodukten bedeutet für den Staat den Verlust von Steuereinnahmen der Unternehmen und Beschäftigten, Mehrwertsteuer sowie sonstigen Verbrauchssteuern: Im Jahr 2008 beschäftigten die knapp 6000 Unternehmen im deutschen Maschinen- und Anlagenbau mehr als 965.000 Arbeitnehmer. Mit einem Volumen von rund 205 Milliarden Euro lag der Maschinenbau beim Umsatz im Jahr 2008 auf Rang 2 hinter dem Fahrzeugbau. Die Innovationsaufwendungen der Maschinenbau-Unternehmen hatten mit 11,8 Mrd. Euro im Jahr 2007 einen neuen Höchststand erreicht. Die Innovationsintensität (Innovationsaufwendungen im Verhältnis zum Umsatz) lag 2007 bei 5,2 Prozent. Den Planungen der Unternehmen zufolge dürften die Innovationsaufwendungen 2008 auf über 12 Mrd. Euro gestiegen sein. (Quelle: VDMA Maschinenbau in Zahl und Bild 2009) 10. KAG 2010 Themenexposé Produktpiraterie Seite 6 / 19 Der Verlust von Arbeitsplätzen geht einher mit steigenden Sozialkosten, was wiederum das Wirtschaftswachstum hemmt. (Quelle: www.original-ist-genial.de) Für die Bekämpfung von Produktpiraten entstehen hohe Kosten, beispielsweise bei den Zollbehörden. Je mehr Produkte kopiert und gefälscht werden, desto geringer wird die Bereitschaft der Unternehmen, in die Forschung und Entwicklung neuer Produkte, Verfahren und Technologien zu investieren. Langfristig könnte dies den Verlust der Innovationsfähigkeit Deutschlands bedeuten, dessen weltweiter Wettbewerbsvorteil mangels eigener Rohstoffe genau darin besteht. Zum Vergleich: In einer aktuellen Studie aus dem Jahr 2009 kommt die ICC für Großbritannien zu dem hochgerechneten Ergebnis, dass Produktpiraterie rund 4,1 Milliarden Euro Verluste aus entgangenen Steuern und Sozialabgaben verursachen. Dies entspricht rund 2,5 Prozent der gesamten britischen Steuereinnahmen. (Quelle: ICC-Studie „The Impact of Counterfeiting on Governments and Consumers”, 2009) Schäden für Unternehmen Die Gründe für Unternehmen, sich gegen Produktpiraterie zu schützen, sind sehr individuell und reichen bis hin zu konkreten Produktfälschungen wie beispielsweise bei der SchaefflerGruppe: Rund 40 Tonnen gefälschte Wälzlager im Nominalwert von etwa acht Millionen Euro haben die beiden Weltmarktführer SKF und die Schaeffler Gruppe Anfang 2007 auf dem Gelände des FAG-Werks in Schweinfurt zerstört. Ein anderes Beispiel tritt beispielsweise beim Hersteller von Holzbearbeitungsmaschinen HOMAG AG auf. Der durchgängig modulare Aufbau der Maschinen ermöglicht kundenspezifische Lösungen für Einzelmaschinen und Fertigungsstraßen. An CNCMaschinen für die Holzbearbeitung lassen sich beispielsweise Module zum Bohren, Sägen oder Kantenumleimen anschließen. Imitierte oder gefälschte Module sind häufig jedoch von geringerer Qualität als das Original und bergen damit hohe Gefahren für den Benutzer: Bei Drehzahlen der angeschlossenen Werkzeuge von bis zu 24.000 Umdrehungen pro Minute kann eine minimale Unwucht an einem solchen Werkzeug unter Umständen Schwingungen auf die gesamte Maschine übertragen und damit bei längerer Nutzung Schäden an der Maschine oder erheblich Verletzungen verursachen. Auch wenn „nur“ die Maschine ausfällt, kann das für die HOMAG AG massive finanzielle Folgen haben, denn mit dem Verkauf einer Maschine sind in der Regel auch Verfügbarkeitsgarantien verbunden. Bei Ausfall einer Maschine muss HOMAG dann unter Umständen hohe Konventionalstrafen zahlen – sofern nicht eindeutig nachgewiesen werden kann, dass der Ausfall eine andere Ursache hatte. Schäden für Unternehmen können sich in folgenden Bereichen ergeben: Unfallgefahren für Arbeitnehmer: Produktionsmaschinen, an die gefälschte Werkzeuge oder Aggregate angeschlossen sind, können zu schweren Unfällen führen. Haftung für fehlerhafte Produkte: Mit beträchtlichen Kosten für Anwälte und Gerichtsverfahren sehen sich daher auch viele Markenhersteller konfrontiert, weil sie sich juristisch mit ungerechtfertigten Produkthaftungsklagen und Schadenersatzansprüchen auseinandersetzen müssen. Umsatz- und Gewinneinbußen: Betroffenen Unternehmen entstehen beträchtliche finanzielle Schäden, die aus deutlichen Umsatzrückgängen resultieren. Die rühren nicht nur aus entgangenen Verkäufen, also dem Verlust von Marktanteilen her; viele Firmen müssen sich auch dem Preisdruck beugen, der von den weit billigeren Pirateriewaren am Markt erzeugt wird. Gefahr für Arbeitsplätze: Hohe Kosten bzw. Umsatzausfälle aufgrund von Piraterieprodukten können Firmen zwingen, Stellen abzubauen. Nach Schätzungen des Instituts der deutschen Wirtschaft in Köln gingen allein in Deutschland rund 70.000 Arbeitsplätze durch Produktpiraten verloren (Quelle: iwd Nr. 35 vom 2. September 1999) 10. KAG 2010 Themenexposé Produktpiraterie Seite 7 / 19 Aufwendungen für Gegenmaßnahmen: Zusätzliche Kosten entstehen für geeignete Maßnahmen, um die Fälschung von Produkten zu verhindern oder sich anderweitig vor Plagiaten (z. B. durch Maßnahmen an den Produkten) zu schützen, für die Überwachung der Märkte sowie für die Rechtsdurchsetzung gerade bei geschützten Produkten. Beeinträchtigung des Markenimages: Zunehmend fehlerhafte Markenprodukte oder Erzeugnisse minderwertiger Qualität können das Image einer Marke bzw. eines Unternehmens massiv beeinträchtigen oder sogar nachhaltig beschädigen – mit entsprechenden finanziellen Folgen. Existenzbedrohung: Gerade kleine und mittlere Unternehmen sind unter Umständen so massiv betroffen, dass das Bestehen der gesamten Firma bedroht ist. Patentanmeldungen: häufig Teil des Problems Die Anmeldung von Patenten ist häufig Teil des Problems. Patente „belohnen“ zwar erfolgreiche Forschungsergebnisse durch ein auf 20 Jahre befristetes, staatlich garantiertes Monopolrecht für ein bestimmtes Territorium. Im Gegenzug muss die neu entwickelte Lösung jedoch veröffentlicht werden. Diese Publikation in den Datenbanken der Patentämter erfolgt bereits 18 Monate nach Einreichung der Patentanmeldung. Oft wird diese Lösung unmittelbar kopiert – mit allen Problemen der juristischen Durchsetzbarkeit. "Wir raten unseren Mitgliedern inzwischen, Patente nur noch anzumelden, wenn die Produkte ein sehr komplexes technisches Know-how voraussetzen", sagt VDMA-Hauptgeschäftsführer Hannes Hesse. (Quelle: Die Welt, „Deutsche fälschen ihre Werkzeugmaschinen gerne selbst“, 23.04.2009) 10. KAG 2010 Themenexposé Produktpiraterie Seite 8 / 19 Beschreibung von Projekten zur Lösung der Problematik und geförderte Verbundprojekte Strategien für den Schutz vor Produktpiraterie Für den Schutz vor Produktpiraterie existiert keine für jedes Unternehmen allgemeingültige „beste“ Methode oder Maßnahme. Denn Produktpiraten greifen dort an, wo keine Nachahmungsbarrieren vorhanden sind und wo sie hohe Margen realisieren können. Auch kann es keinen hundertprozentigen Schutz vor Fälschung geben, doch die Latte lässt sich für potenzielle Nachahmer sehr hoch legen. Ausgehend von einer unternehmensspezifischen Schwachstellen- und Risikoanalyse müssen im Unternehmen Strategien zum durchgängigen Piraterieschutz entwickelt werden. Analysefelder sind dabei die Bedeutung des Produktes, die Wahrscheinlichkeit der Produktpiraterie und die Tragweite des Auftretens von Piraterieware für das Unternehmen. Vom BMBF geförderte Verbundprojekte Im Januar 2008 starteten im Rahmen der Bekanntmachung "Innovationen gegen Produktpiraterie" des BMBF – als Teil der Hightech-Strategie der Bundesregierung zehn Verbundprojekte, in denen Forschungseinrichtungen, Dienstleistungs- und Industrieunternehmen neue Methoden, Vorgehensweisen und Technologien erarbeiten, um die Unternehmen der betrachteten Branche in Zukunft wirkungsvoll zu schützen. Durch diese Verbundprojekte und die Transfermaßnahme "ConImit" soll die Prävention vor Produktpiraterie in der Investitionsgüterindustrie ausgebaut werden. Aufgegliedert in drei Schwerpunkte arbeiten die Unternehmen und Forschungsinstitute in verschiedenen Projekten zusammen. Themenfelder der BMBF-Initiative: Piraterie-sichere Gestaltung von Produkten sowie von Produktentstehungs- und Vertriebsprozessen: Häufig ist der ungehinderte Zugang zu Produkt- und Prozesswissen der Ausgangspunkt von Plagiaten. Daher gilt es, unter anderem die Produkt- und Prozessgestaltung zu einer geschützten Einheit zusammenzufassen, den Know-how-Abfluss im Unternehmen zu minimieren und Maschinen durch Softwareschutz zu schützen. Diesem Bereich ist u. a. das Projekt "PROTACTIVE" zuzuordnen. Kennzeichnung von Produkten und Systemen zur Überwachung und Verfolgung: beschäftigen sich mit der Entwicklung von Verfahren, mit den Produkte und Systeme durch fälschungssichere Kennzeichnung, z.B. mit Hilfe von RFID, über den gesamten Produktlebenszyklus überwacht werden können. Das Verfolgen der Produkte und Systeme entlang der Wertschöpfungskette ist damit ebenso möglich. An diesem Themenschwerpunkt arbeitet u. a. das Projekt "MobilAuthent". Entwicklung von Schutzkonzepten gegen Produktpiraterie: Um ein Unternehmen ausreichend zu schützen, sind konstruktive, organisatorische, produktbezogene, ITbasierte und rechtliche Maßnahmen nötig. In diesem Schwerpunktbereich werden unter anderem vom Verbundprojekt "ProAuthent" für das jeweilige Unternehmen spezifische Informationen über Produktpiraterie erfasst und analysiert und ein passendes Schutzkonzept entwickelt. 10. KAG 2010 Themenexposé Produktpiraterie Seite 9 / 19 Transfermaßnahme ConImit: Innovationsplattform gegen Produktpiraterie Das Projekt „ConImit“ (lat. Contra Imitatio, gegen Nachahmung) bildet als Transfermaßnahme das „Dach“ der zehn weiteren Projekte des BMBF. ConImit schafft eine Innovationsplattform zur Förderung von Prävention gegen Produktpiraterie in der Investitionsgüterindustrie. Diese Initiative soll wirkungsvolle Maßnahmen und Prozesse gegen Produktpiraterie zeitnah und breit in der Industrie verankern, um vielen Unternehmen die Möglichkeit zur geben, ihre Produkte besser zu schützen. Die Innovationsplattform besteht aus einem Netzwerk von Partnern, die über Methoden und Wissen im Bereich des präventiven Plagiatschutzes verfügen, aus Kommunikations- und Kooperationsmechanismen sowie einer Internet-basierten Informationsplattform mit folgenden Hauptfunktionen: Informieren über die vielfältigen Möglichkeiten der Prävention (Schutzbereiche und -maßnahmen), Abstimmung der Verbundprojekte aufeinander im Rahmen der Bekanntmachung „Innovationen gegen Produktpiraterie“ und Aktive Förderung von Kommunikation und Kooperation, so dass sich Netzwerke im Kampf gegen Produktpiraterie bilden können. Den Unternehmen soll insbesondere dargestellt werden, wie aus den einzelnen Methoden und Instrumenten der Verbundprojekte umfassende Schutzkonzeptionen entstehen und verwirklicht werden können. In Zusammenarbeit mit der Projektpartner Technische München und Universität Paderborn wurde die Bedarfsanalyse "Schutz vor Produktpiraterie" entwickelt, mit der ein Unternehmen den Leistungsstand und den Handlungsbedarf bezüglich des Schutzes vor Produktpiraterie ermitteln kann. Der Zweck der Bedarfsanalyse ist, in einem Unternehmen den Handlungsbedarf gegen Produktpiraterie zu ermitteln und ein Handlungskonzept zu erstellen und umzusetzen. Dazu ist zunächst zu erheben, wie das Unternehmen im Kampf gegen Produktpiraterie aufgestellt ist. Das Ist-Profil wird anhand eines detaillierten Fragenkataloges in Zusammenarbeit mit dem betroffenen Unternehmen erfasst und für die Bereiche Produkt, Prozess, Technologie, Information und Recht ausgewertet. Ausgehend vom Ist-Profil und den identifizierten Handlungsbereichen wird das Soll-Profil erarbeitet. Das Soll-Profil repräsentiert den Zustand, den ein Unternehmen erreichen soll, um sich wirksam gegen Produktpiraterie zu schützen. Darauf basierend wird ein Handlungskonzept erarbeitet, dass das Unternehmen in sinnvollen Schritten vom Ist-Profil zum gewünschten Soll-Profil führt. Darüber hinaus liefert ConImit unter www.conimit.de eine Internet-Plattform, die insbesondere KMU informiert und die Kommunikation von potenziellen Kooperationspartnern und entsprechende Kooperation fördert. Projektstatus Seit Start des Projektes wurden vom Lehrstuhl Produktentwicklung der Technischen Universität München und dem Heinz-Nixdorf-Institut der Universität Paderborn für fünf von sechs Unternehmen der Investitionsgüterindustrie beispielhaft jeweils individuelle Bedarfsanalysen fertiggestellt. Für eine möglichst breite Abdeckung der gesamten Branche wurden diese Unternehmen möglichst heterogen ausgesucht: von Herstellern von Textilmaschinen, Elektromotoren und elektronischen Betriebsmitteln über Produzenten von Zementwerkabfüllmaschinen und Bahnaustattung bis hin zu Holzmaschinenfabrikanten. Nach Abschluss der jeweiligen Analysen hat die TUM den jeweiligen Firmen fünf bis acht individuell aufeinander und auf das Schutzprofil des Unternehmens abgestimmte Schutzmaßnahmen zu einem Konzept kombiniert. 10. KAG 2010 Themenexposé Produktpiraterie Seite 10 / 19 Zusammen mit einer Roadmap mit entsprechenden Voraussetzungen, Zeitplan und Priorisierung der einzelnen Maßnahmen wurden diese an die Unternehmen übergeben. Die Maßnahmenpakete werden derzeit auf ihre Umsetzbarkeit geprüft bzw. implementiert. Parallel hierzu wird die Webplattform www.conimit.de weiter ausgebaut und bietet interessierten Unternehmen nach Registrierung und Verifizierung Zugang zu den detaillierten Schutzkonzepten sowie einer Expertendatenbank. Projektpartner Das Vorhaben wird von den Projektpartnern Heinz Nixdorf Institut, Lehrstuhl für Produktentstehung, Universität Paderborn, dem Lehrstuhl für Produktentwicklung der Technischen Universität München und der VDMA-Gesellschaft für Forschung und Innovation mbH (VFI), Frankfurt am Main, gemeinsam bearbeitet. Förderung und Projektlaufzeit Dieses Forschungs- und Entwicklungsprojekt wird mit rund 1,1 Millionen Euro aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) innerhalb des Rahmenkonzepts „Forschung für die Produktion von morgen“ gefördert und vom Projektträger Karlsruhe (PTKA) betreut. Das Projekt startete am 1. Mai 2007 und läuft bis zum 31. März 2011. Ansprechpartner und weitere Informationen HEINZ NIXDORF INSTITUT Universität Paderborn Fürstenallee 11 33102 Paderborn Dipl.-Wirt.-Ing. Oliver Köster Telefon: +49 (0) 5251 60-6265 /-6236 E-Mail: Oliver.Koester@hni.uni-paderborn.de Technische Universität München Lehrstuhl für Produktentwicklung Boltzmannstr. 15 85748 Garching Dipl.-Ing. Markus Petermann Telefon: +49 (0) 89 289-15129 E-Mail: petermann@pe.mw.tum.de VDMA Gesellschaft für Forschung und Innovation mbH (VFI) Lyoner Str. 18 60528 Frankfurt am Main Dr.-Ing. Beate Stahl Telefon: +49 (0) 69 66 03-1295 E-Mail: Beate.Stahl@vdma.org Weitere Informationen zum Projekt unter www.conimit.de 10. KAG 2010 Themenexposé Produktpiraterie Seite 11 / 19 Verbundprojekt PROTACTIVE: Präventives Schutzkonzept für Investitionsgüter durch einen ganzheitlichen Ansatz aus Organisation, Technologie und Wissensmanagement Durch das Projekt „PROTACTIVE“ sollen Produkte der Investitionsgüterindustrie durch einen präventiven Ansatz kopiersicherer gestaltet werden. Als Folge daraus soll sich der Aufwand für potenzielle Produktpiraten immens erhöhen. PROTACTIVE nimmt dabei eine ganzheitliche Betrachtung von Technologie, Organisation und Wissensflussmanagement vor. Das Konzept von PROTACTIVE sieht die systematische Kombination aus einem früh implementierten technologischen Schutz, aus kontrollierten inter- und intraorganisationalen Wissens- und Datenflüssen sowie einer Reihe aufbau- und ablauf-organisatorischer Maßnahmen zur Minimierung des Risikos von Know-how-Abflüssen jedweder Art vor. 10. KAG 2010 Themenexposé Produktpiraterie Seite 12 / 19 Der Projektansatz beschränkt sich dabei nicht nur auf das eigene Unternehmen, sondern betrachtet die Wertschöpfungskette über die Unternehmensgrenzen hinaus. Eine erschwerte Kopierbarkeit bedeutet in diesem Zusammenhang vor allem, den Kostenaufwand für Produktpiraten so massiv zu erhöhen, dass lukrative Gewinne für die Piraten kaum noch zu erzielen sind – und sich das Kopieren somit äußerst unattraktiv und aufgrund hoher Investitionen risikoreich gestaltet. Die Verzahnung der drei modularen Säulenkonzepte – Organisation, Technologie und Wissensflussmanagement- zu einem ganzheitlichen Schutzkonzept bekämpft die Ursachen der Produktpiraterie auf ganzer Linie, wie beispielsweise Angriffe durch Reverse Engineering oder Datendiebstahl. Dieser präventive, aktive Ansatz besitzt den großen Vorteil, Schutzmaßnahmen für das Produkt bereits während der frühen Entwicklungsphase einzubinden. Projektpartner Das Vorhaben wird von den Projektpartnern Forschung und Beratung: Lehrstuhl für Produktionssysteme (LPS), Ruhr-Universität Bochum Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik und Electronic Government (WI), Universität Potsdam Dr. Wüpping Consulting GmbH, Bochum Industriepartner Terex Demag GmbH & Co. KG, Zweibrücken HIROLIFT Hillenkötter & Ronsieck GmbH, Bielefeld contech electronic GmbH & Co. KG, Leopoldshöhe Gummiwerk Kraiburg GmbH & Co. KG, Waldkraiburg HYDAC INTERNATIONAL GmbH, Sulzbach/Saar Netzsch Mohnopumpen GmbH, Waldkraiburg Multiplikatoren OWL Maschinenbau, Bielefeld Industrie- und Handelskammer Detmold GITO Verlag, Berlin gemeinsam bearbeitet. Förderung und Projektlaufzeit Dieses Forschungs- und Entwicklungsprojekt wird mit rund 1,84 Millionen Euro aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) innerhalb des Rahmenkonzepts „Forschung für die Produktion von morgen“ gefördert und vom Projektträger Karlsruhe (PTKA) betreut. Das Projekt startete am 1. Januar 2008 und läuft bis zum 31. Dezember 2010. Ansprechpartner und weitere Informationen Dr. Wüpping Consulting GmbH Lennershofstraße 162 44801 Bochum Dr. Daniel Kortmann Telefon: +49 (0)234 97835 0 E-Mail: dk@wuepping.com Weitere Informationen unter www.protactive.de 10. KAG 2010 Themenexposé Produktpiraterie Seite 13 / 19 Verbundprojekt MobilAuthent: Supply-Chain-übergreifende Services für die fälschungssichere Produkt-Authentifizierung und -Verfolgung Bestehende Schutzmaßnahmen durch statische Produkt-Kennzeichnung mit Hologrammen, Farbpigmentfolien oder Nano-Partikeln bieten entweder keinen ausreichenden Schutz oder sind in der Anwendung zu teuer. Durch das Projekt „MobilAuthent“ sollen den produzierenden Unternehmen branchenübergreifende, kostengünstige, fälschungssichere und schnell einsetzbare Authentifizierungsservices die Möglichkeit geben, ihre physischen Erzeugnisse durch kryptographisch kodierten RFID-Tags (Sender von Radio Frequency Identification-Systemen, die in Produkte integriert sind und deren Signale mit entsprechenden Lesegeräten entschlüsselt und verarbeitet werden können) wirkungsvoll gegen Fälschungen zu schützen. Bereits am Markt verfügbare, kostengünstige RFID-Lesegeräte sollen weiterentwickelt bzw. mobile Kommunikationsgeräte wie Mobiltelefone erweitert werden. Es ist geplant, die entwickelten Lösungen am Beispiel von Produkten und Prozessen in verschiedenen Branchen zu validieren und branchenspezifische Geschäftsmodelle zu entwickeln. Dabei wird eine Skalierbarkeit der Lösung auf verschiedene Produkte und Branchen angestrebt und schließt die gesamte Vertriebs- und Logistikkette vom Zulieferer bis zum ErsatzteilHersteller ein. Besonderes Augenmerk liegt darauf, dass dieser Service auch und gerade für KMU wirtschaftlich und effizient anwendbar ist. Des Weiteren soll ein Dienstleistungskonzept ausgearbeitet werden, in dem ein neutraler Serviceanbieter den Herstellern einen Authentifizierungsservice unternehmens- und branchenübergreifend zur Verfügung stellt. Auf Basis dieses Konzeptes wird auch ein Geschäftsmodell für die Produkt-Authentifizierung entwickelt. Durch die Zusammenarbeit von MobilAuthent mit anderen Forschungsvorhaben wie beispielsweise ConImit, die sich auf vorbeugende Maßnahmen gegen Produktpiraterie in der Produktentwicklung konzentrieren, werden vielseitige Möglichkeiten zum Schutz gegen Produktpiraterie für Investitionsgüter entstehen, das über eine gemeinsame webbasierte Innovationsplattform der Industrie angeboten wird. 10. KAG 2010 Themenexposé Produktpiraterie Seite 14 / 19 Projektstatus Nach einer detaillierten Analysephase von konkreten Problemstellungen und Definition der Projektspezifikationen wird das Projektkonsortium Anfang 2010 einen Prototypen für einen Produktkennzeichnung vorstellen. Der Prototyp wurde auf der Grundlage eines RFID-Tags entwickelt, dessen Funktion auf Standardtechnologien basiert. Damit wird die Lösung besonders für KMU interessant, für die bestehende, individuell angepasste Schutzsysteme auf RFID-Basis derzeit wirtschaftlich nicht interessant sind. Auf diese Weise wird eine wesentliche Zielsetzung des Verbundprojektes erreicht, eine kosteneffiziente Lösung zu entwickeln, die dennoch einen hohen Schutzwert aufweist. Nach erfolgreicher Erprobung des Prototypen soll ein Geschäftsmodell für die Produktauthentifizierung bis zur Marktreife entwickelt werden, die auf ein möglichst vielseitiges System mit breiten Anwendungsmöglichkeiten setzt. Projektpartner Das Vorhaben wird von den Projektpartnern novero GmbH, Düsseldorf DTE Automation GmbH, Enger Lehrstuhl für Maschinenbauinformatik, Ruhr-Universität Bochum escrypt GmbH, Bochum ZEITLAUF GmbH Antriebstechnik & Co KG, Lauf an der Pegnitz und Presstec Pressentechnologie GmbH, Kehl gemeinsam bearbeitet. Förderung und Projektlaufzeit Dieses Forschungs- und Entwicklungsprojekt wird mit rund 1,48 Millionen Euro aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) innerhalb des Rahmenkonzepts „Forschung für die Produktion von morgen“ gefördert und vom Projektträger Karlsruhe (PTKA) betreut. Das Projekt startete am 1. Juli 2008 und läuft bis zum 30. September 2011. Ansprechpartner und weitere Informationen escrypt GmbH - Embedded Security Zentrum für IT-Sicherheit Lise-Meitner-Allee 4 44801 Bochum Dr.-Ing. Jan Pelzl Telefon: +49 (234) 438702-15 E-Mail: jpelzl@escrypt.com novero GmbH Parsevalstraße 7a 40468 Düsseldorf Dirk Kunert Telefon: +49 (0)151 55114218 E-Mail: dirk.kunert@novero.com Weitere Informationen unter www.mobilauthent.de. 10. KAG 2010 Themenexposé Produktpiraterie Seite 15 / 19 Verbundprojekt ProAuthent: Integrierter Produktpiraterieschutz durch Kennzeichnung und Authentifizierung von kritischen Bauteilen im Maschinen- und Anlagenbau Ganzheitliche Konzepte, die einen umfassenden Schutz vor gefälschten Produkten auf Grundlage durchgängiger Schutzstrategien und technischer Schutzmethoden bieten, die Wertschöpfungskette bis zum Kunden einbeziehen und über den gesamten Produktlebenszyklus reichen, sind bisher weder definiert noch in der Industrie eingeführt. Mit dem Projekt ProAuthent sollen Unternehmen und ihre Kunden erstmals einen Schutz vor Piraterieware realisieren können, der in die gefährdeten Produkte und Prozesse integriert ist. Dazu sind fälschungssichere Authentifizierungsmechanismen notwendig, die eine Prüfung der Echtheit von Produkten und Komponenten entlang der Wertschöpfungs- und Logistikkette und während der gesamten Produktlebensdauer erlauben. Ein umfassendes, präventiv wirkendes Schutzsystem soll dabei mehrere Bedingungen erfüllen: Kennzeichnung und Authentifizierung, d.h. Feststellen der Echtheit, von Produkten und ihrer Komponenten Schutz von Produkten entlang der Wertschöpfungs- und Logistikkette und während der Produktlebenszeit, d. h. dauerhafter Schutz für Hersteller und Kunde Integration des Schutzsystems in Produkte und Prozesse Zusätzlicher Kundennutzen durch neue Dienstleistungen und Produktfunktionalitäten Projektstatus Nach einer umfassenden Analysephase zum Projektstart wurden Pilotanwendungen definiert, die derzeit als Anwendung aufgesetzt und ab 2010 umfassend getestet werden. Die Analyse umfasste drei verschiedene Bereiche. Zum einen untersuchte das Projektkonsortium, welche Bauteile im Maschinen- und Anlagenbau von Produktpiraterie (potenziell) betroffen sind. Komponentengruppen wurden geclustert und in einer Auswahlmatrix geeigneten Kennzeichnungstechnologien (Copy Detection Patterns, CDP, z. B. Etiketten mit Barcode und IR-Markierungen, RFID-Kennzeichnungen) gegenübergestellt. Geeignete Kennzeichnungstechnologien wurden in einem zweiten Schritt entsprechend qualifiziert und weiterentwickelt. So wurden beispielsweise Technologien untersucht, um „elektronische Fingerabdrücke“ per Laser auf Metallbauteile aufzubringen. 10. KAG 2010 Themenexposé Produktpiraterie Seite 16 / 19 Im dritten Bereich beschäftigten sich die Projektpartner mit der Einbettung der Kennzeichnungs- und Identifizierungsprozesse in die jeweiligen Unternehmen sowie der Entwicklung von produktbegleitenden Dienstleitungen als Zusatznutzen für die Kunden wie die Online-Anbindung von Maschinen, die beispielsweise bei der HOMAG AG über die Identifizierung von Maschinen und Bauteilen eine vereinfachte Ersatzteilbeschaffung oder eine zustandsabhängige Wartungsanalyse der Maschinen ermöglicht. Der Öffentlichkeit wird ein entsprechender Demonstrator im Rahmen der 10. Karlsruher Arbeitsgespräche Produktionsforschung im März 2010 vorgestellt. Projektpartner Das Vorhaben wird von den Projektpartnern Lehrstuhl für Betriebswirtschaft, Unternehmensführung, Logistik und Produktion, TU München Lehrstuhl für Fördertechnik Materialfluss Logistik, TU München Lehrstuhl für Wirtschaftsrecht und Geistiges Eigentum, TU München Homag Holzbearbeitungssysteme AG, Schopfloch Infoman AG, Stuttgart Multivac Sepp Haggenmueller GmbH & Co.KG, Wolfertschwenden Schreiner Group GmbH & Co. KG, Oberschleißheim Vollmer Werke Maschinenfabrik GmbH, Biberach/Riss gemeinsam bearbeitet. Förderung und Projektlaufzeit Dieses Forschungs- und Entwicklungsprojekt wird mit rund 2,25 Millionen Euro aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) innerhalb des Rahmenkonzepts „Forschung für die Produktion von morgen“ gefördert und vom Projektträger Karlsruhe (PTKA) betreut. Das Projekt startete am 1. Januar 2008 und läuft bis zum 31. Januar 2011. Ansprechpartner und weitere Informationen Homag Holzbearbeitungssysteme AG Homagstraße 3-5 72296 Schopfloch Dipl.-Ing. Ulrich Doll Telefon: +49 (0)7443 13 2649 E-Mail: ulrich.doll@homag.de Weitere Informationen unter www.proauthent.de 10. KAG 2010 Themenexposé Produktpiraterie Seite 17 / 19 Quellen für weiterführende und Hintergrundinformationen Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) BMBF-Rahmenkonzept "Forschung für die Produktion von morgen" http://www.produktionsforschung.de/index.htm BMBF-Kongress "Karlsruher Arbeitsgespräche Produktionsforschung", 10. Karlsruher Arbeitsgespräche Produktionsforschung 2010, 09./10. März 2010 http://www.produktionsforschung.de/UCM01_000158 Ankündigung: 10. Karlsruher Arbeitsgespräche Produktionsforschung 2010 http://www.produktionsforschung.de/ucm/groups/contribution/@pft/documents/native/ucm 01_000271.pdf Projektträger Karlsruhe, Produktion und Fertigungstechnologien (PTKA-PFT) Der Bereich Produktion und Fertigungstechnologien auf einen Blick http://www.fzk.de/fzk/idcplg?IdcService=FZK&node=0742&document=ID_002133 Imagebroschüre http://www.produktionsforschung.de/ucm/groups/contribution/@pft/documents/native/ucm 01_000285.pdf Verbundprojekte, die im Rahmen der „Forschung für die Produktion von morgen“ durch das BMBF gefördert werden ConImit - Inovationen gegen Produktpiraterie www.conimit.de EZ-Pharm - Anwendung elektronischer Echtheits-Zertifikate an Verpackungen entlang der Pharmaversorgungskette www.ez-pharm.de KoPira - Piraterie-Risiko, Strategien, Maßnahmen www.kopira.de MobilAuthent - Supply-Chain-übergreifende Services für die fälschungssichere ProduktAuthentifizierung und –Verfolgung www.mobilauthent.de KoPiKomp - Konzept zum Piraterieschutz für Komponenten von Investitionsgütern www.kopikomp.de O-PUR - Originäres Produktsicherungs- und Rückverfolgungskonzept www.opur-secure.de PiratPro - Gestaltung von Piraterierobusten Produkten und Prozessen www.piratpro.de ProAuthent - Integrierter Produktpiraterieschutz durch Kennzeichnung und Authentifizierung von kritischen Bauteilen im Maschinen- und Anlagenbau www.proauthent.de Pro Original - Produkte ganzheitlich schützen - Originale weltweit verkaufen www.prooriginal.de Pro-Protect - Produktpiraterie verhindern mit Softwareschutz www.pro-protect.de PROTACTIVE - Präventives Schutzkonzept für Investitionsgüter durch einen ganzheitlichen aktiven Ansatz aus Organisation, Technologie und Wissensmanagement www.protactive.de 10. KAG 2010 Themenexposé Produktpiraterie Seite 18 / 19 Informationen zum Produkt- und Markenschutz Merkblatt Innerbetriebliche Präventivmaßnahmen für Unternehmen gegen Fälschungen und Knowhow-Abzug (2008) http://www.muenchen.ihk.de/mike/ihk_geschaeftsfelder/international/Anhaenge/Produktpi raterie-Merkblatt-Praeventivmassnahmen.pdf G 8 Gipfel 2007 Heiligendamm - "Produkt- und Markenpiraterie verhindern" Präventionsstrategien der deutschen Wirtschaft (2007) http://www.original-ist-genial.de/fileadmin/icc_dokumente/Broschuere_Praevention.pdf International Chamber of Commerce (ICC): "Current and emerging intellectual property issues for business" - A roadmap for business and policy makers (2007) http://ci.methoden24.de/fileadmin/files/Fakten_und_Statistiken/Ratgeber/Current_and_e merging_intellectual_property_issues_for_business__2007_.pdf Plattform für Produkt- und Markenschutz sowie Geräte- und Produktsicherheit: www.produktpiraterie.org Aktionskreis Deutsche Wirtschaft gegen Produkt- und Markenpiraterie e.V.: www.markenpiraterie-apm.de Zentralstelle Gewerblicher Rechtsschutz: www.ipr.zoll.de Internetportal Original ist Genial: www.original-ist-genial.de Aktion Plagiarius: www.plagiarius.de Schutzkonzepte gegen Produktpiraterie (Verbundprojekt ConImit) http://ci.methoden24.de/index.php?id=schutzkonzepte Studien, Berichte und Statistiken Studie des International Chamber of Commerce (ICC) „The Impact of Counterfeiting on Governments and Consumers”, 2009 http://www.iccwbo.org/uploadedFiles/BASCAP/Pages/Impact%20of%20Counterfeiting%2 0on%20Governments%20and%20Consumers%20-%20Final%20doc.pdf Studie des International Chamber of Commerce (ICC) „Research Report on Consumer Attitudes and Perceptions on Counterfeiting and Piracy”, 2009 http://www.icc-deutschland.de/fileadmin/ICC_Dokumente/BASCAPConsumerResearchReport_Final.pdf VDMA-Untersuchung „Produkt- und Markenpiraterie in der Investitionsgüterindustrie 2008“ http://ci.methoden24.de/fileadmin/files/Fakten_und_Statistiken/Statistiken/WM_Ergebniss e_VDMA-Umfrage_Produktpiraterie_2008.pdf Statistiken über die Beschlagnahmen an den Außengrenzen der EU http://ec.europa.eu/taxation_customs/customs/customs_controls/counterfeit_piracy/statist ics/index_de.htm Schlussbericht über den Absturz einer Maschine der norwegischen Fluggesellschaft Partnair am 8. September 1989 http://aviation-safety.net/database/record.php?id=19890908-0&lang=de Sonstiges VDMA Volkswirtschaft und Statistik: „Maschinenbau in Zahl und Bild 2009“ http://www.vdma.org/wps/wcm/connect/4b94b9804dd1e8929fbcffd1f693e3d9/MabauinZu B2009_deutsch.pdf?MOD=AJPERES&CACHEID=4b94b9804dd1e8929fbcffd1f693e3d9 Radio Frequency Identification (RFID) – Information des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik https://www.bsi.bund.de/cln_174/ContentBSI/Themen/elekausweise/rfid/rfidsysteme.html 10. KAG 2010 Themenexposé Produktpiraterie Seite 19 / 19