Wasser: Ver- und Entsorgung bei einem langanhaltenden

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Wasser: Ver- und Entsorgung bei einem langanhaltenden
Wasser: Ver- und Entsorgung bei
einem langanhaltenden,
flächendeckenden Stromausfall
2. März 2015
Wiesbaden
LDEW Landesverband der Energie- und Wasserwirtschaft
Hessen/Rheinland-Pfalz e. V.
www.ldew.de
Leistungsfähigkeit der öffentlichen
Trinkwasserversorgung in Deutschland
● Ca. 6200 Wasserversorger (Hessen: ca. 440)
● Anschlussgrad der Bevölkerung: 99 %
● Wasserverluste: 7 %
 Österreich: 11 %
 Frankreich: 20 %
 England/Wales: 22 %
● Nutzung von weniger als 3 % der in Deutschland verfügbaren
Wasserressourcen
● Steigerung der Wasserpreise deutlich unterhalb der Inflationsrate
● Jährliche Investitionen: ca. 2 Mrd. € (Hessen: ca. 100 Mio. €)
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Leistungsfähigkeit der
Abwasserentsorgung in Deutschland
● Ca. 7000 Abwasserentsorger (Hessen: ca. 500)
● Anschlussgrad der Bevölkerung: 96 %
● Über drei Reinigungsstufen gereinigte Abwassermenge: 98 %
 Polen: 84 %
 England/Wales: 50,9 %
 Frankreich: 50,5 %
● Steigerung der Abwassergebühren unterhalb der Inflationsrate
● Jährliche Investitionen: ca. 4 Mrd. € (Hessen: ca. 300 Mio. €)
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Netzlängen der Energie- und Wasserversorger Hessens in Kilometern
Gasverteilnetzbetreiber1
Niederdrucknetz
Mitteldrucknetz
Hochdrucknetz
Rohrnetzlänge gesamt
Stromverteilnetzbetreiber
Niederspannung
Mittelspannung
Hochspannung
Stromkreislänge gesamt
Wärme- und Kältenetzbetreiber
Wassernetz
Dampfnetz
Kältenetz
Trassenlänge gesamt
Trink- und Abwassernetze
Trinkwassernetz
Abwasserkanäle
2001
10.014
7.200
4.017
21.231
2012
10.877
10.711
8.552
30.140
1998
71.659
29.885
4.574
106.118
2012
72.063
28.175
4.433
104.671
1999
667
68

735
2010
795
61
2
858
2001
21.458
35.547
2010
23.539
38.675
1)
Quellen: BDEW, AGFW (Stand: Juli 2014)
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Nach Sitz des GNB
 keine Angaben
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Klare Strukturen?
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Wasser/Abwasser
● Meldewege Wassernotversorgung
Quelle: BDEW
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Wasser
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Wasser/Abwasser
● Die Unternehmen haben Strukturen für solche Notfälle entwickelt
und eigene Pläne, Abläufe, Verantwortlichkeiten definiert.
● Ziel: Aufrechterhaltung der leitungsgebunden Ver- und
Entsorgung!
 Löschwasser
 Schwierige Wiederinbetriebnahme nach Ausfall
 Hygiene
 Versorgung wichtiger Einrichtungen
…
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Notstromversorgung
● Wie kann Ver-/ Entsorgung aufrechterhalten werden?
 Netzersatzanlagen (NEAs) [Notstromaggregate]
• meist direkt vorhanden oder Zugriff über Stromsparte
• stationär und/oder mobil
• Bevorratung Treibstoff (Menge & Qualität!)
• Wasser „Kritische Infrastruktur“? Nachschub gesichert?
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Notstromversorgung
● Eigenerzeugung weitet sich aus
 BHKWs, gerade bei Abwasser stark: Biomasse/Faulgase
• 1.000 (v.a. die großen) von 10.000 Anlagen produzieren
selbst:
1,1 TWh Produktion, 4,2 TWh Verbrauch (Quelle: dwa)
 Wind, PV
• Schwarzstartfähigkeit bei „Netzeinspeisern“ vorhanden?
• könnte regional helfen!
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Wasser
● Was passiert ohne Strom und ohne NEAs?
 Belieferung über mobile Leitungen aus funktionierenden Netzen
 Hochbehälter könnten weiter über Leitung liefern
 Natürliches Gefälle
 Athesische Brunnen
 Wasserabgabestellen, Flaschen
 „Berliner Brunnen“ (Trinkwassernotbrunnen) (WasSiG)
 Mechanische Pumpen
 Tankwägen: Milchtankwagen, Wassertankwagen THW,
Feuerwehr
• bei Bedarf mit Chlortabletten
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Abwasser
● Trotz der zunehmenden Eigenerzeugung und NEAs kann es zu
Schwierigkeiten bei der Abwasserentsorgung kommen
● Falls Trinkwasserleitungen nicht mehr funktionieren, kommt außer Regen,…
wenig durch die Abwasserleitungen
● Bakterien im Belebungsbecken benötigen Luft, sonst fällt biologische
Reinigung aus
● Vorklärung durch Sedimentierung könnte noch 1-2 Tage ohne Strom
aufrechterhalten werden
● Ohne Strom kann Kläranlage nach sechs Stunden kippen
● Abwasser fließt teilweise (wenn nur einzelne Stufen ausfallen) oder gänzlich
ungeklärt in Vorfluter / Kanal / Fluß
● Auswirkungen auf Hygiene schon in den Haushalten, aber auch nach den
Kläranlagen
● Auswirkungen auf Flora und Fauna
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Fazit
● Unsere Trinkwasserver- und Abwasserentsorgung ist weltweit führend!
● Eine Versorgung mit Trinkwasser wird nach menschlichem Ermessen auch
über sehr lange Zeiträume sichergestellt werden können.
● Eine pauschale Festsetzung von Schutzzielen für technische Anlagen der
Abwasserentsorgung und Trinkwasserversorgung ist ohne Würdigung des
tatsächlichen Risiko- und Schadenspotenzials nicht in jedem Falle
zweckmäßig.
● Dennoch wünschen Ver- und Entsorger klare Strukturen und
Priorisierungen der Abläufe
● Es wird immer Entscheidungen für / gegen bestimmte Sparten / Gegenden
geben: Kommunikation vs. Wasser vs. Abwasser sowie Ländliche Räume
vs. Ballungsräume.
● Wenn höhere Schutzstandards gewünscht sind, müssen diese
definiert/gefördert werden! (Preisdebatte in Hessen)
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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Horst Meierhofer
Geschäftsführer
LDEW Landesverband der Energie- und Wasserwirtschaft Hessen/Rheinland-Pfalz e.V.
Kupferbergterrasse 16
55116 Mainz
Telefon +49 6131 / 6 27 69 - 25
meierhofer@ldew.de
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