MiG-29

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MiG-29
Mikojan-Gurewitsch MiG-29
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Die MiG-29 ist ein sowjetischer düsengetriebener Luftüberlegenheitsjäger aus dem
Konstruktionsbüro Mikojan-Gurewitsch. Ihr Nato-Codename ist "Fulcrum".
1972 wurden in der damaligen UdSSR erste Überlegungen über eine wirksame
Gegenmaßnahme zu den westlichen F-15 und F-16 angestellt. Im Laufe dieses Prozesses
wurden die Entwürfe von Suchoi (Su-27) und MiG für die Prototypenphase ausgewählt. Die
MiG-29 ist dabei das Flugzeug für die Frontstreitkräfte das unter Feldbedingungen auf
unbefestigten Startplätzen einsatzfähig sein muss. Es hatte die Aufgabe die Streitkräfte direkt
zu unterstützen. Dies schloss auch die direkte Verteidigung von Flugplätzen oder Städten ein.
Ferner wurde die Bekämpfung von Marschflugkörpern zumindest vorgesehen.
Am 6. Oktober 1977 flog der erste Prototyp der MiG-29.
Die Serienfertigung dieses für hohe Stückzahlen ausgelegten Flugzeuges beinhaltet
Lieferungen u.a. nach Bulgarien, Nordkorea, Kuba, DDR, Indien, Iran, Irak, Jemen,
Jugoslawien, Malaysia, Polen, Rumänien, Sudan, Syrien, Tschechoslowakei und Ungarn.
Von diesem außerordentlich wendigen, in dieser Hinsicht vielen westlichen Kampfflugzeugen
überlegenen Flugzeug wurde ein große Anzahl von Varianten gebaut bzw. erprobt (So kann
die MiG-29 kurzzeitig auf ihrem eigenen Schubstrahl stehen - wichtig für das so genannte
Kobra-Manöver). Die Flügelkonstruktion mit breiter Flügelwurzel bringt einen großen Teil
des Auftriebs durch den Rumpfansatz, was die Langsamflugeigenschaften verbessert. Typisch
für die Mig-29 sind die großen Klappen, die die Luftansaugschächte der Triebwerke am
Boden abdecken um ein Eindringen von Fremdkörpern zu vermeiden. Beim Start saugen die
Triebwerke Luft über Lamellenschächte auf der Rumpfoberseite an. Am Heck befindet sich
die Luftbremse und ein Bremsschirm. Die Maschine besitzt einen 16 bit Bordrechner, einen
Frontscheibenprojektor zuzüglich eines Monitors, eine bordeigene Fehlererkennung (Aekran)
und zwei Sensorsysteme. Mit dem Radar können Funkziele (Reichweite 70 km) erfasst
werden und mit dem Wärmepeiler/Laserentfernungsmesser (Reichweite 7 km,Laserklasse 3 in
Deutschland) die Infrarotziele. Bemerkenswert ist auch eine Helmvisieranlage, die es dem
Piloten erlaubt, mittels Kopfbewegung ein Ziel anzuvisieren. Die Zielsuchköpfe der Raketen
erhalten dann automatisch die Zielparameter. Genau dieses Gerät macht sie der sehr wendigen
F-16 im Luftnahkampf überlegen. Auch die Bewaffnung ist außerordentlich vielfältig und
erlaubt neben der 30 mm-Bordkanone (Typ GSch-301, Kaliber 30 mm, mit 150 Schuss,
Kadenz 1.500 Schuss/min) die Auswahl von Waffen gegen eine Vielzahl von Zielen an bis zu
sechs Unterflügel-Rumpfstationen.
Obwohl die MiG-29 bereits annähernd 30 Jahre alt ist, wird das Modell nach wie vor gebaut,
befindet sich aber parallel in einem ständigen Modernisierungs- und Diversifizierungsprozess.
Eine Vielzahl verbesserter Modelle wurden seit Ende der 1970er Jahre gebaut. Bei der MiG33 handelt es sich weniger um ein Nachfolgemodell als um eine kampfwertgesteigerte
Version der MiG-29. Weitere bekannte Varianten sind die MiG-29 SMT (einsitziges
Mehrzweckkampfflugzeug), MIG-29 UB (zweisitziger Trainer) und MIG-29 K
(Trägergeeignet). Die MIG-29 K wird zurzeit nur auf dem einzigen Flugzeugträger der
Russischen Marine, der Admiral Kusnezow, eingesetzt; da Indien aber nach neuesten
Pressemeldungen nun doch den ehemals sowjetischen Träger Admiral Gorschkow
übernimmt, wird die Maschine auch zum Bordgeschwader dieses Schiffes gehören. Die
neueste Variante sind die MiG-29M und ihre zweisitzige Version, die MiG-29M2, bei denen
insbesondere Feuerleit-, Ortungs- und Bedienungsysteme verbessert wurden.
Als einziges NATO-Mitglied vor der Osterweiterung besaß die Bundesrepublik Deutschland
24 MiG-29 Flugzeuge (20 MiG-29A & 4 MiG-29 UB), welche sie nach dem Ende der DDR
1990 von der NVA übernommen hatte. Die Maschinen wurden nach einer Erprobungsphase
dem Jagdgeschwader 73 unterstellt. Sie dienten u.a. als Alarmrotte der Überwachung des
deutschen Luftraumes und waren der Nato zugeteilt. Im Zuge der Einführung des Eurofighters
wurden die MiGs an die Luftwaffe Polens verkauft, das zuvor der NATO und der EU
beigetreten war.
Technische Daten
MiG-29 A Jagdeinsitzer
Länge: 17,32 m / 16,28 m (o. Staurohr)
Spannweite: 11,36 m
Höhe: 4,73 m
Flügelfläche: 43,5 m²
Leergewicht: ca. 10.900 kg,
Abfluggewicht: ca. 14.670 kg / 18.480 kg maximal
Antrieb: zwei Tumanski R-33D Mantelstromtriebwerke / Startleistung 2 x 49,6 kN (mit
Nachbrenner von je ca. 81 kN Schub)
Höchstgeschwindigkeit (in Bodennähe): ca. Mach 1,1, in großen Höhen ca. Mach 2,35 (2500
km/h)
Marschgeschwindigkeit: 1250 km/h
Landegeschwindigkeit: 260-280 km/h
Startstrecke: ~ 300 m
Landestrecke: ~ 900 m (m. Bremsschirm 700 m)
Reichweite: 1200-1300 km
Dienstgipfelhöhe: 18.000 m
Steigzeit: 6000 m in 55 s
kleinster Wendekreis: 800 m