Geschichte der Abtei
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Geschichte der Abtei
Tag des offenen Denkmals am Sonntag, 13. September 2009 in Metten Geschichte der Abtei Das Kloster wurde in der zweiten Hälfte des achten Jahrhunderts wohl im Jahre 766 von dem seligen Gamelbert – einem in Michaelsbuch ansässigen Adeligen – gegründet. Erster Abt war der selige Utto. Unter Karl dem Großen wurde Metten um 800 Reichskloster. Somit unterstand es unmittelbar dem Kaiser und war vor Eingriffen anderer Anlieger in finanzielle und gerichtliche Angelegenheiten geschützt. Die Abtei sah ihre Aufgabe im Verlauf des Mittelalters unter anderem in der Kolonisation des Bayerischen Waldes. In der zweiten Hälfte des zehnten Jahrhunderts übernahm die im heutigen Österreich ansässige Adelsfamilie der Babenberger die Vogtei (Blutgerichtsbarkeit, die von Geistlichen nicht ausgeübt werden durfte) über Metten. Die Vertreter dieses Geschlechts wurden somit Schutzherren und Inhaber des Klosters. Wohl Mitte des 11. Jahrhunderts wandelten diese das Benediktinerkloster in ein Stift um, in dem Chorherren (standesbewusste Weltgeistliche, die eine große persönliche Freiheit genießen und sich nicht der strengen Benediktinerregel unterwerfen) lebten. 1051 verlieh Kaiser Heinrich III. der Abtei das Recht, einen Markt abzuhalten. Im Jahre 1157 wurden durch den Babenberger Heinrich Jasomirgott wieder Benediktiner in Metten angesiedelt. Nachdem 1236 die Abtei Opfer eines Brandes geworden war, übernahmen 1246 nach dem Aussterben der Babenberger die Wittelsbacher (seit 1180 Herzöge von Bayern) die Vogteirechte über Metten, das in den folgenden Jahrhunderten zu den bayerischen Landklöstern zählte. Im Spätmittelalter erlebte die Buchmalerei eine Blüte in Metten, für die Zeit um 1300 ist dort erstmals eine Schule nachgewiesen. Außerdem widmeten sich die Mönche dem Bierbrauen und dem Anbau von Wein auf dem Himmelberg. Nach einer Zeit des Niedergangs im 16. Jahrhundert erfolgte zwar im frühen 17. Jahrhundert eine gewisse Stabilisierung, im Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) wurde das Kloster jedoch schwer in Mitleidenschaft gezogen. Einen erneuten Aufschwung erlebte Metten nach den Schrecken des Spanischen Erbfolgekriegs (1701-1713/14), als der Barock Einzug in das Kloster hielt. Die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts war nicht zuletzt von wirtschaftlichen Schwierigkeiten geprägt. Im Jahre 1803 fiel die Abtei der Säkularisation zum Opfer, der Besitz wurde zum Großteil versteigert. Die Klosterkirche wird seitdem als Mettener Pfarrkirche genutzt. 1830 setzte sich Johann Baptist von Pronath (Herr auf Offenberg) mit Hilfe des bayerischen Königs Ludwig I. mit Erfolg für die Wiederbesiedlung Mettens durch die Benediktiner ein. 1837 wurde die Lateinschule eröffnet, auf die das heutige SanktMichaels-Gymnasium zurückgeht. Mit Gregor von Scherr (später Erzbischof von München-Freising) erhielt Metten 1840 wieder einen Abt. Heute leitet Abt Wolfgang Maria Hagl die Geschicke des Klosters.