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Nummer 8/2015 (20. bis 27. Februar 2015)
Inhaltsübersicht
METRIX – Zahl der Woche
POLITIK
Seite 1
Volksbefreiungsarmee: Chinesisches Militär will familienfreundlicher werden
China verstärkt sein Engagement als Konfliktvermittler in Afghanistan
Seite 2
Seite 3
WIRTSCHAFT
Chinesen reisen zum Neujahrsfest verstärkt ins Ausland
Behörden erlauben Leerverkäufe über die Börsenverbindung Shanghai-Hongkong
Seite 3
Seite 4
GESELLSCHAFT & MEDIEN
The same procedure as every year? Neue Kritik an der diesjährigen CCTV-Frühlingsgala
Südchina als Drehkreuz für die Produktion und den Handel mit Methamphetamin?
Seite 4
Seite 5
INNOVATION & UMWELT
WeChat: Innovatives Gewinnspiel beim Neujahrsfest zur Bindung von Kunden
Imageverlust für Lenovo durch Sicherheitslücke
Seite 6
Seite 7
MERICS IN EIGENER SACHE
China Media Awards für differenzierte China-Berichterstattung verliehen
Seite 7
MAD MERIX
Bauhelme gegen Glücksregen
Seite 8
METRIX – Zahl der Woche
690 Millionen Chinesen haben am 18. Februar
die Neujahrsgala des staatlichen Fernsehsenders CCTV am Bildschirm verfolgt. ↑
EN: http://m.news.cntv.cn/2015/02/19/ARTI142
4332549925390.shtml
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China Update Nr. 8/2015 (20. bis 27. Februar 2015)
POLITIK
Volksbefreiungsarmee: Chinesisches Militär will familienfreundlicher werden
Im Rahmen eines Pilotprogramms mit dem Titel „Glückliche Familienzusammenführung“ hatten in der
vergangenen Woche Unteroffiziere der Volksbefreiungsarmee erstmals die Möglichkeit, anlässlich des
chinesischen Neujahrsfestes (春节假期, 18. bis 24. Februar) in der Kaserne ihre Partner und
Angehörigen zu empfangen. Die Mehrheit der Unteroffiziere und Mannschaften verbrachte dennoch die
Festtage fernab ihrer Familie. Ähnlich wie in anderen Staaten hat auch das chinesische Militär ein
Nachwuchsproblem: Es mangelt an qualifiziertem Personal für die Berufsarmee, die verstärkt auf
moderne Waffensysteme und Technologien setzt.
Das Pilotprogramm der Familienzusammenführung über das chinesische Neujahr gehört zu einer
Initiative der chinesischen Regierung, um insbesondere die Unteroffizierslaufbahn für
Hochschulabsolventen attraktiver zu machen. Im Vergleich zu der Situation von Offizieren, die über
vielfältige Privilegien verfügen und zumeist gemeinsam mit ihren Familien in geräumigen Wohnungen
innerhalb der Kasernen wohnen, gestaltet sich das Dasein von Unteroffizieren eher bescheiden. Erst
im Rahmen der Initiativen zur Modernisierung der Armee und des Militärdiensts haben sich ihre
Arbeitsbedingungen seit 2008 schrittweise verbessert. Zum Beispiel bauen sie nun während ihres
aktiven Militärdienstes Rentenansprüche auf. ↑
CN: http://news.qq.com/a/20150223/006936.htm
EN: http://www.scmp.com/news/china/article/1720803/pla-pilot-scheme-extends-family-reunion-privileges-noncommissioned
China verstärkt sein Engagement als Konfliktvermittler in Afghanistan
Am 20. Februar berichteten afghanische Sicherheitskräfte, dass sie 15 Uiguren an China ausgeliefert
hätten. Den Uiguren wird vorgeworfen, in Pakistan Terrorcamps besucht zu haben. Ein pakistanischer
Taliban-Kommandeur bestätigte dies gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Nach Aussage
hochrangiger Mitarbeiter des afghanischen Nachrichtendienstes bezweckt Kabul mit der Auslieferung,
China stärker in den afghanischen Friedensprozess einzubinden. China verfüge über ausreichend
Einfluss, um Pakistan zu einem konstruktiven Beitrag im Friedensprozess zu bewegen. Pakistan
wiederum könne die Taliban an den Verhandlungstisch bringen, so die afghanische Sichtweise. Der
chinesische Außenminister Wang Yi hatte zuletzt vor zwei Wochen während eines Staatsbesuchs in
Pakistan Bereitschaft signalisiert, zwischen der afghanischen Regierung und den Taliban zu vermitteln.
Ein Hauptgrund für Chinas Engagement ist die Annahme, dass ein stabiles Afghanistan Voraussetzung
für ein stabiles Xinjiang ist. Wiederholt hatte Beijing erklärt, dass militante Uiguren in Terrorcamps auf
afghanischem und pakistanischem Territorium ausgebildet werden. Friedensgespräche zwischen der
afghanischen Regierung und den Taliban wären zudem ein politischer Erfolg für China. Staats- und
Parteichef Xi Jinping forderte 2014 erneut einen von Afghanistan selbstständig koordinierten
Friedensprozess, ohne eine Intervention der USA. Im Hintergrund nimmt China hierbei aber eine immer
wichtigere Rolle ein. ↑
EN: http://www.reuters.com/article/2015/02/20/us-afghanistan-taliban-china-idUSKBN0LO18020150220
CN: http://military.china.com/important/11132797/20150225/19321964.html
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China Update Nr. 8/2015 (20. bis 27. Februar 2015)
WIRTSCHAFT
Chinesen reisen zum Neujahrsfest verstärkt ins Ausland
Jedes Jahr zum Frühlingsfest erleben Chinas Verkehrssysteme einen Härtetest: Das halbe Land macht
sich auf, um gemeinsam mit der Familie das chinesische Neujahr zu begehen. Schätzungen zufolge
werden in den 40 Tagen um das Frühlingsfest (春节) etwa 2,5 Milliarden Reisen in China unternommen.
Dies ist die weltweit größte Migrationsbewegung. Chinas Heer an Wanderarbeitern, die über Neujahr
aus den Städten in ihre Heimatdörfer zurückkehren, macht den größten Teil der Reisenden aus. Mit
steigendem Wohlstand nutzen jedoch immer mehr Chinesen die Neujahrsferien für eine Reise ins
Ausland. Laut Umfrage eines großen chinesischen Reiseanbieters CTRIP (携程) führt bereits die Hälfte
der Reisen ins Ausland. Neben Thailand, Indonesien, Europa und Australien steht dabei für Chinesen
auch Japan als Urlaubsziel ganz oben auf der Liste. Denn aufgrund des niedrigen Wechselkurses
können sie dort zurzeit besonders günstig einkaufen. Nicht zuletzt deshalb besuchten etwa 2,4 Millionen
chinesische Touristen im vergangenen Jahr Japan - 1,8 Mal so viele wie noch 2013. Dabei ließen sie
rund 558 Mrd. JPY (4,1 Mrd. EUR) im Land und waren damit für knapp ein Drittel der Gesamtausgaben
ausländischer Touristen in Japan verantwortlich. Erst im Januar dieses Jahres hatte Japan die
Visabestimmungen für chinesische Staatsbürger gelockert, gerade noch rechtzeitig vor dem Beginn des
Neujahrsansturms. ↑
EN:http://www.scmp.com/news/china/article/1720714/cashed-mainlanders-switch-sights-japan-weak-yen-lurestourists
CN: http://cn.nikkei.com/china/ceconomy/13193-20150217.html
Behörden erlauben Leerverkäufe über die Börsenverbindung Shanghai-Hongkong
Die Hongkonger Börse hat angekündigt, Investoren ab dem 2. März sogenannte Leerverkäufe über die
Börsenverbindung Shanghai-Hong Kong („stock connect“) zu ermöglichen. Leerverkäufe („short
selling“) erlauben es Investoren, Aktien zu verkaufen, ohne diese vorher selbst zu besessen zu haben.
Dadurch können auch bei fallenden Aktienkursen Gewinne erzielt werden. Gerade für institutionelle
Anleger stellen solche Geschäfte ein wichtiges Instrument zur Absicherung von Investitionen („hedging“)
dar. Auf diese Weise will China die Attraktivität des „stock connect“ für ausländische Investoren erhöhen.
Der Start des Programms am 17. November 2014 war von Experten allgemein als ein wichtiger Schritt
für die Öffnung des chinesischen Aktienmarktes gewertet worden. Allerdings blieb der Andrang
ausländischer Investoren auf in Shanghai notierte Aktien bisher weit hinter den Erwartungen zurück. Bis
dato haben Investoren nur etwa ein Drittel des erlaubten Gesamtvolumens ausgeschöpft. Es ist
unwahrscheinlich, dass die nun beschlossenen Maßnahmen dies rasch ändern werden, denn die
Erlaubnis, Leerverkäufe zu tätigen, ist stark eingeschränkt. Die neuen Regeln sehen vor, dass pro Tag
nur ein Prozent der Anteile einer bestimmten Aktie für Leerverkäufe zur Verfügung stehen. ↑
EN: http://www.ft.com/intl/cms/s/0/d88cce72-ba86-11e4-844700144feab7de.html?siteedition=intl#axzz3SYMnPi5t
CN: http://money.21cbh.com/2015/2-20/xNMDA0MDZfMTM3MTAxNg.htm
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China Update Nr. 8/2015 (20. bis 27. Februar 2015)
GESELLSCHAFT UND MEDIEN
The same procedure as every year? Neue Kritik an der diesjährigen CCTV-Frühlingsgala
Der kollektive Spott nach der alljährlichen Neujahrsgala des chinesischen Staatsfernsehens CCTV ist
für viele Chinesen längst interessanter als die Show selbst. Die am 18. Februar ausgestrahlte
Viereinhalb-Stunden-Veranstaltung warf jedoch einen bis dato wenig genannten Kritikpunkt auf:
Frauenfeindlichkeit. In Sketchen hatte z.B. ein Bruder das Single-Dasein seiner Schwester damit erklärt,
dass sie ein unattraktives „Mannsweib“ sei. In einem anderen Dialog hatte ein Vater seine zu
verheiratende Tochter mit einem zu verkaufenden Mantel verglichen. Im Anschluss an die Gala riefen
30 Frauenrechtlerinnen zu einer Protestpetition auf und sammelten innerhalb weniger Stunden rund
1.000 Unterschriften.
Die jährlich in der Nacht zum chinesischen Neujahr stattfindende Gala wurde 1983 erstmals live
ausgestrahlt und entwickelte sich schnell zu einem festen Bestandteil der Feierlichkeiten zum
Frühlingsfest in chinesischen Familien: Die bunten Unterhaltungsprogramme bedienten anfänglich –
nach langen Jahren der Einschränkungen im kulturellen Leben – vor allen Dingen den Wunsch der
Bevölkerung nach Normalität.
Doch inzwischen hat sich die chinesische Gesellschaft so stark pluralisiert, dass es für die
Programmverantwortlichen nicht mehr möglich ist, mit einer einzigen Show das ganze Land zufrieden
zu stellen. Darüber hinaus muss CCTV seiner ideologischen Funktion gerecht werden und politische
sowie nationalistische Inhalte propagieren. Dies ergab auch dieses Jahr wieder eine wilde Mischung,
u.a. aus Schlagern, Propagandaliedern und kritischen Sketchen über das korrupte Verhalten vieler
Chinesen. Letzteres empfanden viele Internetnutzer als „Anbiederung“ der Veranstalter an die
Kommunistische Partei. ↑
EN: https://foreignpolicy.com/2015/02/18/spring-festival-gala-china-chunwan-terrible/
CN: http://www.21ccom.net/articles/china/gqmq/20150220121277_all.html
Südchina als Drehkreuz für die Produktion und den Handel mit Methamphetamin?
Der Leiter der Regionalvertretung des Büros für Drogen- und Verbrechensbekämpfung der UN (United
Nations Office on Drugs and Crime, UNODC) in Südostasien, Jeremy Douglas, sieht PharmaUnternehmen in der südchinesischen Provinz Guangdong mitverantwortlich für den globalen Handel mit
der Droge Methamphetamin.
Laut der South China Morning Post stellte Douglas einen direkten Zusammenhang zwischen der
Produktion und dem globalen Handel von Methamphetamin und korrupten Chemie- und
Pharmabetrieben in Südchina her. Die von chinesischen Behörden im Februar geschlossenen MethLabore hätten ohne Verbindungen zu Arzneimittelherstellern keine derart großen Mengen der Droge
herstellen können. Allein im September 2014 beschlagnahmte und verbrannte die chinesische Polizei
in der Provinz Guangdong 400 Tonnen der Substanzen, die für die Herstellung von Methamphetamin
benötigt werden. Douglas geht davon aus, dass diese für den Export bestimmt gewesen sind. Im
„Darknet“ (einem verborgenen, sicheren Netzwerk, das häufig für illegale Geschäfte genutzt wird)
verkaufen chinesische Händler die Droge an Konsumenten weltweit. Die indonesische Regierung hatte
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China Update Nr. 8/2015 (20. bis 27. Februar 2015)
bereits im Mai 2014 angekündigt, Drogenkontrollen in Flugzeugen zu verschärfen, die von China oder
Hongkong aus starten. Dies wäre nötig, um den sprunghaft angestiegenen Drogenhandel
einzudämmen.
In China sind offiziellen Statistiken zufolge 2,73 Millionen Menschen Meth-süchtig. Die Dunkelziffer
dürfte allerdings weit höher liegen. Der Leiter der Abteilung für Betäubungsmittelkontrolle des
Ministeriums für Öffentliche Sicherheit (公安部禁毒局) Liu Yuejin schätzt die Zahl der Süchtigen auf 13
Millionen. ↑
CN: http://news.sina.com.cn/c/2014-11-22/103731185795.shtml
EN: http://www.scmp.com/news/china/article/1720801/corrupt-mainland-drug-firms-fuelling-crystal-meth-scourgesays-un
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China Update Nr. 8/2015 (20. bis 27. Februar 2015)
INNOVATION UND UMWELT
WeChat: Innovatives Gewinnspiel beim Neujahrsfest zur Bindung von Kunden
Die Internetunternehmen Tencent und Alibaba wetteifern um Nutzer mobiler Zahlungsdienste. Der zu
Tencent gehörende Chat-Service WeChat konnte das chinesische Neujahrsfest erfolgreich nutzen, um
neue Kunden zu gewinnen. WeChat kooperierte dazu mit der am Frühlingsfest ausgestrahlten
Neujahrsgala. Nutzer der App konnten durch das Schütteln ihres Smartphones zum richtigen Zeitpunkt
während der Show insgesamt 500 Millionen CNY (rund 71 Mio. EUR) gewinnen. Normalerweise dient
die in WeChat integrierte Schüttelfunktion dazu, andere Nutzer aus der Umgebung zu finden. Im Laufe
des Neujahrsabends schüttelten Zuschauer insgesamt ca. elf Milliarden Mal ihre Smartphones. Der
Coup dabei: Der jeweilige Gewinn konnte nur dann transferiert werden, wenn der WeChat-Account mit
den Bankdaten des Gewinners verknüpft war.
WeChat setzt darauf, dass einmal registrierte Nutzer auch in Zukunft weiterhin den digitalen
Zahlungsdienst nutzen. Die Präsenz in der Neujahrsgala verhalf WeChat außerdem dazu, den Markt
der digital verschickten „roten Umschläge“ ( 红包) zu dominieren. Gemeint sind damit Geldgeschenke,
die traditionell in einem roten Briefumschlag überreicht wurden. Heute kann man diese Geschenke
digital an die Empfänger verschicken. WeChat-Nutzer versandten auf diesem Weg über eine Milliarde
virtuelle rote Umschläge. Marktführer unter den mobilen Zahlungsdiensten ist sonst der zu Alibaba
gehörende Anbieter Alipay. Das Unternehmen verzeichnete jedoch nur 240 Millionen verschickte rote
Umschläge, sowie weitere 300 Millionen, die über den Mikroblogging-Dienst Weibo verschickt wurden
Dieser gehört teilweise zu Alibaba. ↑
CN: http://tech.sina.com.cn/zl/post/detail/i/2015-02-21/pid_8472269.htm
EN: https://www.techinasia.com/wechat-1-billion-red-envelopes-chinese-new-year-2015/
Imageverlust für Lenovo durch Sicherheitslücke
Vergangene Woche wurde bekannt, dass die auf Lenovo-Computern vorinstallierte Software
„Superfish“ es Hackern ermöglicht, auf verschlüsselte Daten zuzugreifen. Diese Sicherheitslücke
schadet dem Image des weltweit größten Computerherstellers erheblich. Bereits im Januar machten
Computerexperten Lenovo auf die bestehende Sicherheitslücke aufmerksam. Jedoch erst jetzt,
nachdem die Sicherheitslücke international für Aufsehen sorgte, veröffentlichte Lenovo das Programm
zur Deinstallation von „Superfish“. Im Januar hat der chinesische Computerhersteller lediglich die
Vorinstallation von „Superfish“ auf neu hergestellten Laptops eingestellt und darauf hingewiesen, die
Software auf bereits verkauften Geräten nicht zu aktivieren.
Doch Lenovo ist kein Einzelfall: Auf Geräten der Smartphone-Hersteller Xiaomi und Coolpad war
ebenfalls Schadsoftware vorinstalliert, die Hackern Zugriff zu gesicherten Daten gewährte. Dies steigert
das Misstrauen gegenüber chinesischen IT-Anbietern. Trotz fehlender Beweise stehen Produkte
chinesischer IT- und Telekommunikationsausrüster immer wieder unter Verdacht, Einfallstore für
Spionage-Aktivitäten der chinesischen Regierung zu öffnen. Dies erschwert es den Unternehmen, sich
auf dem internationalen Markt durchzusetzen. ↑
CN: http://techcrunch.cn/2015/02/20/lenovo-says-pre-loaded-adware-is-no-longer-active-and-pre-installationstopped-in-january/
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China Update Nr. 8/2015 (20. bis 27. Februar 2015)
EN: http://www.forbes.com/sites/thomasbrewster/2015/02/19/superfish-need-to-know/
MERICS in eigener Sache
Die Preisträger und Jury des MERICS China Media Award 2015. Foto: David Ausserhofer
Erstmals MERICS China Media Awards für differenzierte China-Berichterstattung verliehen
MERICS hat die ehemalige China-Korrespondentin der Wochenzeitung DIE ZEIT, Angela Köckritz, mit
dem ersten Preis für herausragende und differenzierte China-Berichterstattung ausgezeichnet. Sie
erhielt den mit 5.000 EUR dotierten ersten Preis für ihre am 7. November 2013 im ZEITmagazin
erschienene Reportage „Die Geisterhochzeit“.
Der zweite Preis ging an Mark Siemons, der von 2005 bis 2014 als Kulturkorrespondent für die
Frankfurter Allgemeine Zeitung aus China berichtete. Siemons wurde für seinen am 3. Juni 2014 im
Feuilleton der Zeitung erschienenen Text „Was Mainstream ist, bestimmen wir“ gewürdigt, der 25 Jahre
nach der Niederschlagung der Protestbewegung auf dem Platz des Himmlischen Friedens erschien.
Der dritte Preis geht an die Leiterin des ARD-Studios in Beijing, Christine Adelhardt, und den
Filmemacher Martin Gronemeyer für ihre gemeinsame Fernseh-Dokumentation „China – Reich ohne
Mitte“. Der Film, der am 3. Juni 2014 bei ARTE ausgestrahlt wurde, begleitet fünf Chinesen, die sich für
ein besseres China engagieren.
„Die Preisträger haben jeweils einen eigenen Zugang zu China gefunden, der weit über die reine
Tagesberichterstattung hinausreicht und den Blick des Publikums auf die Vielschichtigkeit und
Widersprüchlichkeit der Entwicklung in China lenkt“, sagte Sebastian Heilmann, MERICS-Direktor und
Mitglied der Jury bei der Preisverleihung in der Berliner Kalkscheune. „Mit ihren Beiträgen haben die
vier Journalisten das Wissen über China in der deutschen Öffentlichkeit auf fundierte und differenzierte
Art und Weise bereichert. Dieses Ziel verfolgt auch MERICS.“ Reinhard Bütikofer, Mitglied des
Europäischen Parlaments und des Deutsch-Chinesischen Dialogforums, hielt die Festrede. Darin
betonte der Politiker: "Immer wieder Neugier zu wecken auf Chinas Vielfalt, das ist das Wichtigste.
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China Update Nr. 8/2015 (20. bis 27. Februar 2015)
Dabei gilt es, Chinas eigene Widersprüche ebenso zu beleuchten wie unsere Widersprüche im Umgang
mit China." ↑
DE: http://www.merics.org/presse/china-flashpressemitteilungen/pressemitteilung-mcma-2015.html
MAD MERIX
Bauhelme gegen Glücksregen
Münzen in Brunnen- oder Tempelanlagen zu werfen bringt Glück, glaubt man jedenfalls in China ebenso
wie in Deutschland. In einigen Fällen kann es jedoch auch gefährlich werden, wenn Münzen wild durch
die Luft sausen und die Werfer nicht ganz treffsicher sind: Vor einiger Zeit schoss ein Zoo-Besucher in
Berlin dem ältesten Krokodil am Platze mit einer Münze ein Auge aus. Vielleicht hatten die Betreiber
einer Tempelanlage in Wuhan diesen tragischen Fall im Kopf, als sie zum Neujahrsfest ihre Angestellten
mit Bauhelmen aus Hartplastik ausrüsteten: Die Arbeiter sollten die Unmengen von Kleingeld
zusammenzufegen, die die Besucher des Tempels in der Hoffnung auf Glück und Reichtum im neuen
Jahr auf Dächer und Böden des Tempels warfen. Ob der Gott des Reichtums, den die Chinesen am 5.
Tag des Frühlingsfestes anbeten, dafür sorgte, dass die Arbeiter die Münzen behalten durften? ↑
EN: http://www.scmp.com/news/china-insider/article/1724308/around-nation-temple-staff-don-helmets-it-rainspennies-god
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© Mercator Institute for China Studies (MERICS)
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