Menschenbild

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Menschenbild ist ein in der philosophischen Anthropologie gebräuchlicher Begriff für die Vorstellung, das Bild, das
jemand vom Wesen des Menschen hat. Insofern der Mensch Teil der Welt ist, ist das Menschenbild auch Teil des
Weltbildes. Menschenbild wie Weltbild sind immer in eine bestimmte Überzeugung oder Lehre eingebunden, die
jemand vertritt. So gibt es unter anderem zum Beispiel ein christliches, ein buddhistisches, ein humanistisches oder
ein darwinistisches Menschen- und Weltbild.
Dem Einzelnen erscheint das eigene Menschenbild häufig als so selbstverständlich, dass er kaum darüber nachdenkt,
dass man sich den Menschen auch anders vorstellen kann. Trifft man auf ein anderes Menschenbild, so wird dieses
häufig als falsch, das eigene als richtig angesehen. Hier geht es nicht um die Klärung von Streitfragen, also nicht
darum, was richtig und was falsch ist, sondern, welche unterschiedlichen Vorstellungen die Menschen in
unterschiedlichen Kulturen haben und zu unterschiedlichen Zeiten über sich hatten und welche Implikationen daraus
folgen.
Abgrenzung: Wer ist Mensch und wer nicht?
Die Frage, was ein Mensch ist und was nicht, ist grundlegender und vor allem strittiger als gemeinhin angenommen
(z. B. die Frage, wann das Leben beginnt, ob eine befruchtete Eizelle oder ein Embryo bereits ein Mensch ist).
Die Differenzierung des Menschen erfolgt durch die Annahme, dass der Mensch sowohl Instinkte als auch die
Fähigkeit besitzt, über sich selbst zu reflektieren. Dadurch unterscheidet er sich (in seinem Verhalten) von anderen
Lebewesen.
Siehe auch: Leben#Beginn des Lebens und Bioethik#Definition des Lebensbeginnes
Das Bild vom Menschen im Laufe der Geschichte
Vorzeit
Über Menschenbild und Selbstverständnis des Menschen der Vorzeit ist wenig bekannt, allerdings existieren
künstlerische, wohl religiöse Zeugnisse wie Abbildungen von Menschen und Göttern. Nachgewiesene
Begräbnis-Riten weisen auf Vorstellungen vom Jenseits und Sorge um die Verstorbenen hin. Religiöse
Vorstellungen waren wahrscheinlich animistisch inspiriert.
Schöpfung
In fast allen Gesellschaften existieren Mythen der Schöpfung, die Hinweise auf Weltbild, aber auch auf das
Selbstverständnis der Menschen liefern.
Mensch und Gottheit
In der griechischen und römischen Antike wie auch im Zweistromland existiert eine Vielzahl von Göttern, die den
Menschen überlegen sind, aber ihnen auch ähneln. Der Mensch wird im Gegensatz zu den Göttern als sterblich
angesehen, weshalb „die Sterblichen“ als Umschreibung für Menschen benutzt wurde. Menschen und Götter pflegen
untereinander und miteinander eine Vielzahl von Lieb- oder Feindschaften, und sind gleichermaßen in
Leidenschaften verstrickt (siehe z. B. die Sage von Odysseus). Ansonsten ist das Menschenbild der Antike auch
durch Sklaverei, Ungerechtigkeit und Ungleichheit geprägt. In Athen, und später auch in Rom finden sich zwar
Ansätze der Demokratie. Diese ist jedoch immer auf die sog. Freien (vgl. Oberschicht) begrenzt. Die Philosophie
erblüht in der Antike, es werden weitreichende Betrachtungen über den Menschen und die Gesellschaft angestellt,
auf die man sich teilweise noch heute bezieht.
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Menschenbild
Im Monotheismus ist die Trennung zwischen Mensch und Gott weitaus prägnanter. Der alleinige Gott duldet keine
weiteren Götter neben sich und verlangt nach Erfüllung seines Willens z. B. Opfer (siehe Altes Testament).
Der Unterschied zwischen Mensch und Gott (Monotheismus)/Göttern wird in religiös geprägten Gesellschaft darin
gesehen, dass ein Gott das Überwesen ist, das - selber anderen, keinen oder undurchschaubaren Regeln unterworfen den Menschen überhaupt erst geschaffen hat, das ihn (wie z. B. im Christentum oder Islam) einst richten wird, und
das in der Zwischenzeit jede Macht hat, das Leben des Menschen auch existenziell zu beeinflussen. Der Mensch
erscheint - besonders im Monotheismus - als abhängig von Gott. In christlichen Strömungen wie Katholizismus und
Protestantismus bekommt hierbei der Begriff der Sünde, etwa im Verhältnis zum freien Willen große Bedeutung.
In verschiedenen Kulturen konnten Menschen zu Göttern werden und wurden auch als solche verehrt. Weltliche
Herrscher wie manche der Pharaonen, oder solche in den mittelamerikanischen Kulturen der Maya oder Azteken
beanspruchten, als Menschen gleichzeitig Götter zu sein, Herrscher über Himmel und Erde. Die Konquistadoren aus
Europa wurden von den Indianern zunächst als Götter wahrgenommen, die alte Prophezeiungen erfüllten.
Bei den Voodoo-Kulten und vergleichbaren Naturreligionen etwa in Afrika oder der Karibik geraten (auch heute)
gewöhnliche Menschen in Trance, und Gottheiten ergreifen von ihnen zeitweise Besitz, sprechen durch sie oder
drücken sich in Bewegungen und Handlungen aus.
Im asiatischen Kulturkreis überwiegt im Unterschied zu christlich geprägten Gesellschaften eine buddhistisch
beeinflusste Sicht des Menschen, die dadurch gekennzeichnet ist, dass Gott und Mensch in eins fallen. Schöpfer und
Geschöpf existieren nicht unabhängig voneinander. Gott drückt sich als alles durchdringende Lebenskraft in der
Schöpfung aus. Aus diesem Grund hat der Begriff „Gott“ im Buddhismus keine Bedeutung, da „Gott“ im
wesentlichen eine Abgrenzung zum Menschen ausdrückt. Für das Menschenbild hat diese Sicht entscheidende
Bedeutung, da sie den Menschen auf sich selbst und die ihn umgebende Schöpfung zurückwirft. Er ist keinem
außerhalb von sich befindlichen Überwesen Rechenschaft schuldig (wie im Judentum, Christentum und Islam),
sondern hat sein Tun und Lassen allein vor sich selbst zu verantworten. Jede Ausübung einer Wirkung auf die
Umwelt kommt einer Auswirkung auf das eigene Selbst gleich, da das Schöpferische im Menschen (Gott) und der
Mensch als Teil der Welt nicht voneinander verschieden sind (vgl. auch Pantheismus).
Mittelalter
Das Mittelalter ist geprägt vom Glauben und vom Aberglauben, von der Hinnahme des eigenen Schicksals, vom
Fatalismus und der Furcht vor der Hölle, aber auch von der Wiederentdeckung des Wissens der Antike in den
Bibliotheken der Klöster. Handel mit dem Orient bietet die Möglichkeit der Verbreitung von Wissen und
Erfindungen. Die Kreuzzüge sollen die Überlegenheit des christlichen Glaubens demonstrieren, weltliche und
kirchliche Macht und Rechtsprechung gehen Hand in Hand. Die Herrschaft des Adels wird als gottgewollt
dargestellt, Ungleichheit zwischen den Menschen meist hingenommen (siehe aber auch: Habeas Corpus).
Das Menschenbild der Aufklärung
Der Humanismus stellt einen Bruch mit den vormaligen Vorstellungen dar, im Zentrum steht nun der Mensch, das
Individuum. Die Philosophie der Aufklärung erreicht eine Synthese von antiken und neueren Vorstellungen vom
Menschen. Das Licht der Aufklärung soll dem vernunftbegabten Menschen ermöglichen, alten Aberglauben
abzulegen, sich selbst zu erkennen, seine eigenen Belange und die der Gesellschaft vernünftig zu regeln. Das
naturwissenschaftlich-rationale Denken hält Einzug. Das Bürgertum überwindet in Folge der französischen
Revolution die Herrschaft von Kirche und Adel, und entwickelt ein neues Selbstverständnis, das sich in Kultur und
Politik niederschlägt.
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Moderne
Die Industrialisierung mündet in die Moderne. Die Moderne ist (in ihrer Selbstwahrnehmung) geprägt von
technischen Erfindungen, kulturellen Revolutionen und Fortschritt, Säkularisierung, politisch von Marxismus,
Emanzipation von Frauen und der Arbeiterbewegung, Liberalismus, Faschismus und den Katastrophen der beiden
Weltkriege.
Max Weber analysiert in Die protestantische Ethik und der 'Geist' des Kapitalismus die ökonomischen Prozesse der
Industriegesellschaft, die zeitgenössische Arbeitsethik, ihre Verankerung im Protestantismus. In ihrem berühmten
Werk Dialektik der Aufklärung kritisieren die Philosophen Theodor W. Adorno und Horkheimer die
Unmenschlichkeiten des Nazi-Regimes und anderer Systeme als Folge des überbetont rationalen Denkens der
Aufklärung: Die Konzentrationslager funktionierten technisch perfekt organisiert nach rationalen Gesichtspunkten,
die den Wert des Menschen auf seinen Materialwert bezifferten.
In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts entstehen die modernen kapitalistischen westlichen Gesellschaften auf der
Grundlage von Demokratie und Menschenrechten. Das Individuum tritt als Bürger und Konsument, als Wähler und
als Arbeitnehmer auf. Wohlstand und weitere Rationalisierung halten Einzug. Im konkurrierenden Ostblock soll ein
dogmatischer Sozialismus die Lehren von Karl Marx verwirklichen. Die Verfolgung von sog. Abweichlern von der
Parteilinie, autoritäre Regimes und Mangel an Freiheit sind jedoch die Folge.
Das Menschenbild des Grundgesetzes
Das Menschenbild des Grundgesetzes ist nicht das eines isolierten souveränen Individuums; das Grundgesetz hat
vielmehr die Spannung Individuum - Gemeinschaft im Sinne der Gemeinschaftsbezogenheit und
Gemeinschaftsgebundenheit der Person entschieden, ohne dabei deren Eigenwert anzutasten. Das ergibt sich
insbesondere aus einer Gesamtsicht der Art. 1, 2, 12, 19 und 20 GG. Dies heißt aber: der Einzelne muss sich
diejenigen Schranken seiner Handlungsfreiheit gefallen lassen, die der Gesetzgeber zur Pflege und Förderung des
sozialen Zusammenlebens in den Grenzen des bei dem gegebenen Sachverhalt allgemein Zumutbaren zieht,
vorausgesetzt, dass dabei die Eigenständigkeit der Person gewahrt bleibt. (BVerfGE 4, 7, 15 f. [1])
Postmoderne
Der Existenzialismus als populäre Denkschule der Avantgarde der 50er entwirft ein Bild vom modernen Menschen,
der in eine sinnlose Welt geworfen ist, Sinn muss von ihm selbst gestiftet werden.
Mit der Studentenbewegung von 1968, mit Umbrüchen wie der machtvollen Popkultur hält wiederum ein neues
Menschenbild Einzug. Die 68er protestieren gegen eine vermeintlich erstarrte Gesellschaft in West wie Ost, eine
Technokratie, die dem Individuum keinen Raum einräumt, sondern angepasstes Verhalten verlangt. Irrationale
Seiten des Menschen wie Phantasie werden von den 68ern dagegengehalten, Esoterik, Utopien, aber auch Kunst und
Kultur sind dabei Ausdruck dieser Haltung.
In der Philosophie entwerfen Philosophen wie Gilles Deleuze oder Jacques Derrida Grundzüge einer neuen
Philosophie des Menschen. Sie wenden sich gegen die scheinbar selbstverständlichen Eindeutigkeiten, binären
Entscheidungen, Festschreibungen, die das Denken über Mensch und Welt bisher prägten.
Die Postmoderne ist gekennzeichnet vom Nebeneinander einer Vielzahl von Ansichten über den Menschen, von
divergierenden neuen und alten Lebensstilen. Gemein ist ihnen jedoch zumeist der Wille zu Pluralismus und
Toleranz. Die Ökologie-Bewegung entwirft in den 70ern und 80ern ein ganzheitliches Menschenbild, bei dem
besonders das Eingebundensein des Menschen in die Natur betont wird. Jugendbewegungen wie Punk oder New
Wave propagieren einen melancholischen bis pessimistisch-nihilistischen Blick auf den Menschen.
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Was macht den Menschen aus?
Mensch und Tier
Im europäischen Weltbild scheint die Abgrenzung zum Tier eindeutig zu sein. In anderen Kulturen jedoch erfolgt die
Abgrenzung anders. In einigen südostasiatischen Sprachen beispielsweise werden die Menschenaffen zu den
Menschen gerechnet: Orang Utan ist der Waldmensch und Orang Asli ein Einheimischer. Alle sind Menschen.
Umgekehrt werden gelegentlich völlig andere Menschen nicht zu den Menschen gerechnet. In Brasilien kommt es
vor, dass die dortigen Ureinwohner als „Waldtiere“ bezeichnet werden.
In der klassischen Philosophie und im christlichen Menschenbild kommt dem Menschen aufgrund seiner geistigen
Seele (Geist) eine eindeutig herausgehobene Stellung gegenüber den Tieren zu, denn der Mensch gilt als Ebenbild
Gottes (Gen 1, 26-27) und ihm steht es zu, über die Tiere wie die gesamte Schöpfung zu herrschen (Gen 1, 28). Das
moderne naturwissenschaftliche Menschenbild verneint dagegen einen systematischen Unterschied zwischen
Mensch und Tier.
Häufig schmücken sich jedoch in vielen Kulturen Menschen mit Bezeichnungen von Tieren. Adler, Löwe, Fuchs,
Wolf usw. sind beliebte Selbstbezeichnungen, wie auch anhand von Vornamen und Titeln erkennbar ist. Analog gibt
es Bezeichnungen, die abwertend gesehen werden, wie z. B. Schwein, Sau, Ratte, Hund, Esel. Manche Tiere wie z.
B. Kamel werden in einigen Kulturkreisen anerkennend, in anderen abwertend gebraucht. Wo der Unterschied
zwischen Mensch und Tier besonders betont wird, werden Tiervergleiche überhaupt nicht gerne gesehen.
Teilweise umstritten sind die Bezeichnungen human (wörtlich: menschlich) und bestialisch (wörtlich: tierisch). Hier
wird unterstellt, dass der Mensch mild wäre, während das Tier roh ist. Häufig werden aber Handlungsweisen des
Menschen als bestialisch bezeichnet, die beim Tier kaum oder gar nicht vorkommen. Umgekehrt wird mit human
häufig eine Verhaltensweise bezeichnet, die bei Tieren in analoger Form vorkommen.
Kritische Literatur zu dieser Problematik:
• Jobst Paul (2004): Das >Tier< -Konstrukt - und die Geburt des Rassismus. Zur kulturellen Gegenwart eines
vernichtenden Arguments. ISBN 3-89771-731-X
Mensch geschlechtsspezifisch
Noch bis ins 19. Jahrhundert wurde in der Theologie, aber auch in den Wissenschaften und der Politik darüber
debattiert, ob Frauen als Menschen zu gelten haben oder nicht und wenn ja, ob sie „vollwertige“ Menschen seien
oder nur eine minderwertige Sonderform.
Entmenschlichung
Menschen mit Aussehen, Verhalten oder Lebensweisen, die nicht der Norm entsprachen, etwa geistiger
Behinderung, wurde gelegentlich das Attribut „Mensch“ abgesprochen, man spricht hierbei von Entmenschlichung.
Dies hat z. B. in der „NS-Rassenhygiene“ während der Zeit des Nationalsozialismus zum Begriff des
„lebensunwerten Lebens“ geführt: Im Nationalsozialismus wurden psychisch Kranke und geistig und physisch
behinderte Menschen mit dieser Begründung ermordet ("Euthanasie" und "Aktion T4"). Der Maßstab von Wert, der
dabei zum Ausdruck kam, bezog sich auf einen vermeintlich mangelnden Nutzen (also Leistung für die
Gemeinschaft) der Opfer, aber auch auf auszurottendes Erbgut. Auch kulturell fand dieses Denken in anderer Form
als Verfolgung etwa der Swing-Jugend oder von Künstlern (Entartete Kunst) Ausdruck: Abweichung vom Normalen
wurde nicht geduldet. Ideal war das Gesunde, Saubere, Ordentliche, Heile (wie es sich auch in der Kunst des
Nationalsozialismus immer wieder findet, siehe auch Kitsch).
Auch die Kommunisten kannten die Entmenschlichung ihrer Gegner; die Nazis wurden als Unmenschen und als
vertiert dargestellt. Im Kalten Krieg galten die Westeuropäer und ganz besonders die Amerikaner als dekadent,
bourgeois und im Verfall begriffen. Für eine Umsiedlungsaktion von mehreren tausend DDR-Bürgern aus
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grenznahen Orten ist der Tarnname Aktion Ungeziefer belegt.
Bei Schwerverbrechern wird eine ähnliche Ausgrenzung vorgenommen. In einer Vorform spricht man vom
„Unmenschen“ oder von Bestialität. Man „werde zum Tier“, ist ein geflügeltes Wort, wenn man sich selbst oder
anderen in bestimmten Phasen Eigenschaften abspricht, die man als „typisch menschlich“ betrachtet.
In Kriegen wurden häufig Gegner dämonisiert und verteufelt: Sie sollen dadurch als kollektive Bedrohung, als
Masse, als das Böse wahrgenommen werden, nicht als menschliche Individuen, um die eigenen Soldaten zu
enthemmen und die Anwendung von militärischer Gewalt zu erleichtern. Dabei wächst die Gefahr von Exzessen und
brutalen Entgleisungen, wie etwa im Zweiten Weltkrieg oder im irakischen Gefängnis Abu Ghraib.
Auch die gutbürgerliche Welt kennt die Ausgrenzung (bisweilen auch die Diskriminierung) von Menschen, die nicht
in ihr Weltbild passt, beispielsweise geistig Behinderte, Schwerverbrecher, "Radikale", Extremisten oder einfach
"Penner".
Eine Erklärung für die Entmenschlichung, neben kalkulierter Propoganda, liefert die Sozialpsychologie mit dem
Benjamin-Franklin-Effekt.
Siehe hierzu auch: Heuschreckendebatte, Aus dem Wörterbuch des Unmenschen
Wann beginnt der Mensch "Mensch zu sein"?
Seine Rechtsfähigkeit beginnt im Allgemeinen mit der Vollendung der Geburt. Eine Ausnahme ist im Erbrecht zu
finden, da bereits ein Ungeborener als Erbe fungieren und somit Rechte übertragen bekommen kann.
Dies entspricht jedoch nicht der allgemeinen Vorstellung vom Beginn des Menschseins, sondern ist nur für
rechtliche Zwecke recht praktisch, weil im Allgemeinen gut datierbar. Nach römisch-katholischer sowie
buddhistischer Lehre beginnt der Mensch mit der Zeugung, da bereits dort das Erbgut vollständig ist sowie die
Geist-Seele wirkt und ihm die personale Würde samt aller Menschenrechte verleiht. Andere setzen die Ausbildung
mehrerer Zellen an. Wieder andere erkennen keinen Zeitpunkt der Menschwerdung, sondern eine Entwicklung, in
der der Fötus mehr und mehr Mensch wird. Praktische Bedeutung hat diese Frage vor allem bei der Abtreibung. Von
den Verfechtern eines frühen Menschen wird daher von Mord gesprochen, während andere keine moralischen
Probleme haben, den Fötus abzutöten, weil sie ihn noch nicht als Menschen sehen.
Beachtet werden sollte, dass auch das Neugeborene nicht zu allen Zeiten bereits als vollwertiger Mensch galt. Häufig
wurde das Kind erst mit der Entwicklung der Sprache als Mensch gezählt. Sehr praktisch wurde diese Diskussion in
den Betrachtungen über den sprachlosen Kaspar Hauser. Das Aussetzen eines Kindes war früher weit verbreitet.
Findelkinder wurden dem Schicksal überlassen.
Wann endet der Mensch?
Die Frage nach dem Ende des Menschen gewinnt mit zunehmender Medizintechnik an Bedeutung. Herzstillstand
muss aber z. B. noch keinen endgültigen Tod bedeuten. Der Eintritt des Hirntods ist eindeutiger, aber schwerer
feststellbar. Praktisch wird die Frage, wenn - etwa nach einem Unfall - ein Mensch mit Hilfe von Apparaten im
Koma gehalten wird, aber ein Wiedererreichen der vollen Vitalfunktionen ausgeschlossen erscheint. Sehr
unterschiedliche Vorstellungen darüber führen dazu, dass alten Menschen eine Patientenverfügung empfohlen wird,
in der sie ihre eigenen Vorstellungen darüber niederschreiben und für die behandelnden Ärzte verbindlich machen
können.
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Erbe und Umwelt, Determinismus und freier Wille
Welche Eigenschaften eines Menschen vererbt sind und welche durch die Umwelt erworben sind, ist von jeher
strittig. Neben den extremen Ansichten, die von einer vollständigen Vorbestimmung des Menschen durch sein
Erbgut bzw. von einer völligen Erziehbarkeit des Menschen („tabula rasa“) ausgehen, gibt es viele Abstufungen von
Meinungen, die den Menschen mehr oder weniger durch das Erbgut vorbestimmt sehen.
Beide Seiten können hinreichend Beispiele für die Vererbbarkeit bzw. die Umweltbeeinflussung von menschlichen
Eigenschaften vorbringen, so dass die extremen Ansichten heute selten geworden sind. Neben den beiden Extremen
gibt es auch noch die Prägung, einer irreversiblen Umweltbeeinflussung.
Philosophisch und religiös haben diese Fragen eine sehr große Bedeutung bei der Diskussion über den freien Willen.
Wird ein freier Wille postuliert, dann gibt es Bereiche, die weder durch Erbe noch durch Umwelt determiniert sind.
Im Gegensatz dazu steht die Auffassung, dass der Mensch völlig determiniert sei. Auch hier gibt es wieder die
vermittelnden Auffassungen, dass der Mensch teilweise frei sei und teilweise vorbestimmt.
Die Fragen haben sehr praktische Bedeutung.
In der Erziehung geht es um die Frage, was Erziehung überhaupt bewirken kann. Geht man von einer sehr starken
Vorbestimmung von Fähigkeiten durch das Erbe aus („Begabungen“), dann muss man diese Begabung ermitteln, um
sie zu fördern. Die Erziehung zu Fähigkeiten, die nicht angeboren sind, ist danach ausgeschlossen bzw. nur mit sehr
großem Aufwand durchzuführen. Früher ging man bei der Frage der Rechtshändigkeit von einer
Umweltbeeinflussung aus und versuchte, die Kinder alle zu Rechtshändern zu erziehen. Heute unterstellt man, dass
die Händigkeit angeboren ist, und lässt die Kinder mit der Hand schreiben, die für sie die „richtige“ erscheint.
Geht man von starken Umwelteinflüssen aus, so neigt staatliche Erziehung dazu, die Unterschiede zwischen den
Einflüssen verschiedener Elternhäuser ausgleichen zu wollen. Der Mensch sei „gleich geboren“ und die
Ungleichheiten sind nach dieser Auffassung Ungerechtigkeiten, die man in der Schule möglichst ausgleichen muss.
Auch in der Kriminalitätspolitik hat das Menschenbild einen erheblichen Einfluss. Menschen mit der Vorstellung,
dass Verbrecher zu Verbrechern „gemacht“ werden, neigen zu starker Gewichtung von Resozialisierungsmaßnahmen
und lehnen das „Wegsperren“ der Täter ab. Umgekehrt gehen Menschen mit der Vorstellung, dass man „zum
Verbrecher
geboren“
wird,
dazu,
Verbrecher
wegzusperren.
Nach
ihrer
Vorstellung
sind
Resozialisierungsbemühungen vertane Liebesmüh’. Weit verbreitet ist auch die Vorstellung, dass beides - erbliche
Veranlagung und Umwelteinflüsse zusammenkommen, wenn ein Mensch zum Verbrecher wird. Hier mischen sich
dann die Absichten zum Wegsperren mit denen zur Resozialisierung.
Werbung beruht auf der Vorstellung der Beeinflussbarkeit der Menschen. Das wiederum setzt voraus, dass man
vererbte Gesetzmäßigkeiten des Verhaltens der Menschen unterstellt, die durch Werbung angesprochen werden. Die
Grenzen dieser Vorstellung werden bei internationalen Konzernen sichtbar, die gelegentlich ihre Werbekampagnen
an die jeweilige Kultur anpassen.
Gleichheit oder Ungleichheit?
Die alte Streitfrage, ob alle Menschen gleich seien oder verschieden, wird ebenfalls durch das Menschenbild
bestimmt. Ganz offensichtlich haben alle Menschen Gemeinsamkeiten, die schon rein äußerlich auffallen. Auch in
ihren Grundbedürfnissen gleichen die Menschen sich, und in ihrer emotionalen Grundstruktur, die durch die
Funktion des Gehirns festgelegt ist.
Ebenso offensichtlich gibt es aber auch Unterschiede, so dass wir einzelne Menschen identifizieren können, was ja
nicht möglich wäre, wenn alle gleich wären. In der Frage, wie gleich die Menschen sind, scheiden sich die Geister.
Und noch mehr unterscheiden sich die Vorstellungen, ob die Menschen gleich oder verschieden sein sollen. Darüber,
dass alle Menschen die gleichen Rechte haben sollen, gibt es seit der Aufklärung einen Konsens in freien
Gesellschaftssystemen.
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Psychologie der Menschenbilder
Definition
Das Menschenbild ist die Gesamtheit der Annahmen und Überzeugungen, was der Mensch von Natur aus ist, wie er
in seinem sozialen und materiellen Umfeld lebt und welche Werte und Ziele sein Leben hat oder haben sollte. Es
umfasst das Selbstbild und das Bild von anderen Personen oder von den Menschen im Allgemeinen. Dieses
Menschenbild wird von jedem Einzelnen entwickelt, enthält jedoch vieles, was auch für die Auffassungen anderer
Personen oder größerer Gruppen und Gemeinschaften typisch ist. Es enthält Traditionen der Kultur und Gesellschaft,
Wertorientierungen und Antworten auf Grundfragen des Lebens. Viele der Ansichten werden sich wahrscheinlich
auf einige fundamentale Überzeugungen zurückführen lassen. Diese Überzeugungen unterscheiden sich von anderen
Einstellungen durch ihre systematische Bedeutung, gedanklich den Grund zu legen und durch ihre persönlich
empfundene Gültigkeit, durch ihre Gewissheit und Wichtigkeit. Die Annahmen über den Menschen haben viele und
unterschiedliche Inhalte und bilden ein individuelles Muster mit Kernthemen und Randthemen. Psychologisch
betrachtet ist das Menschenbild eine subjektive Theorie, die einen wesentlichen Teil der persönlichen
Alltagstheorien und Weltanschauungen ausmacht.
Zu den Grundüberzeugungen gehören oft der religiöse Glaube, der Glaube an Gott und eine geistige Existenz nach
dem biologischen Tod (Unsterblichkeit der Seele), die Spiritualität, Willensfreiheit, Prinzipien der Ethik, soziale
Verantwortung und andere Werte. Menschenbilder enthalten demnach Überzeugungen, die eine hohe persönliche
Gültigkeit haben, sie sind aus der Erziehung und der individuellen Lebenserfahrung entstandene persönliche
Konstruktionen und Interpretationen der Welt.
Psychologie der Menschenbilder
In der Psychologie existieren mehrere ähnliche oder weitgehend synonyme Fachbegriffe. Alltagstheorien oder
subjektive Theorien sind die Auffassungen, welche sich Menschen über ihre Lebenswelt herausgebildet haben. Es
sind Begriffe, Zuschreibungen von Eigenschaften (Attributionen), insbesondere von Ursachen (Kausaldeutungen)
und andere Konzepte, wie sich Menschen in der Welt orientieren und Zusammenhänge begreifen.
Alltagspsychologie hat die wichtige Funktion, das Verhalten anderer Menschen verstehbar, subjektiv voraussagbar
und kontrollierbar zu machen. Persönliche Konstrukte eines Menschen bezeichnen – im Unterschied zu den
Erklärungshypothesen der Wissenschaftler – Schemata zur Erfassung der Welt. Die Menschen gehen, um andere
Personen oder die Ereignisse in der Welt zu verstehen, wie Wissenschaftler vor – so lautet auch die grundlegende
Behauptung von Harold Kelley. Menschen interpretieren ihre Wahrnehmungen, sie entwickeln Annahmen und
prüfen diese an ihren wiederkehrenden Erfahrungen. Dabei unterliegt das System persönlicher Konstrukte einer
kontinuierlichen Veränderung durch neue Erfahrungen. Implizite Anthropologie enthält die gesamte vom
Individuum gesammelte und deshalb einzigartige Lebenserfahrung. Sie bildet den Bezugsrahmen, um sich zu
orientieren, andere Menschen einzuordnen, Probleme zu lösen und das Leben zu bewältigen. Werthaltungen sind
durch die Orientierung an typischen Werten, z. B. humanistischen, christlichen, demokratischen Werten
gekennzeichnet. Selbstkonzepte sind alle auf die eigene Person bezogenen Einstellungen bzw. Beurteilungen.
Aus der Forschung über solche Alltagstheorien (u.a. Laucken) ist seit langem bekannt, wie differenziert die „naiven“
Verhaltenstheorien sein können, u.a. durch tradierte Vorstellungen und durch Lernen an der eigenen Erfahrung. Sie
sind z. T. mit Zusatzannahmen und mit Kausal-Deutungen (im Unterschied zu wissenschaftlichen, kausalen
Erklärungen) ähnlich geformt wie die aus der Fachwissenschaft stammenden Konzepte. Sie sind jedoch oft
unterschwellig und nicht ausformuliert, so dass sie erst durch geeignete Methoden erkundet werden müssen.
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Menschenbilder und Persönlichkeitstheorien
Menschenbilder als subjektive Theorien und wissenschaftliche Persönlichkeitstheorien unterscheiden sich in
verschiedener Hinsicht. Persönlichkeitstheorien geben eine verallgemeinernde Beschreibung der Struktur und
Funktion von Persönlichkeitsmerkmalen, d. h. Persönlichkeitseigenschaften, Motiven, Emotionen usw. Das
wissenschaftliche Programm lautet, die psychophysische Individualität des Menschen genau zu beschreiben, als
Persönlichkeit zu verstehen und in ihrer genetisch, familiär und soziokulturell bedingten Entwicklung zu erklären. In
diesen Aufgaben bündeln sich zahlreiche Forschungsrichtungen der Psychologie, und es existiert eine kaum noch
überschaubare Vielfalt heterogener, mehr oder minder ausgeformter Persönlichkeitstheorien. Diese beziehen auch
soziale Einstellungen, Wertorientierungen und Überzeugungen ein, klammern jedoch gewöhnlich die grundlegenden
philosophischen und religiösen Überzeugungen und Sinnfragen aus.
Persönlichkeitstheorien sind in der Regel sehr viel differenzierter, begrifflich ausgearbeitet, formal strukturiert und in
Teilen auch empirisch überprüft, wobei bestimmte Untersuchungsmethoden eingesetzt werden. Zwischen den
individuellen Menschenbildern und den psychologischen Persönlichkeits- und Motivationstheorien bestehen also
formale Unterschiede, und die Konstruktionen haben verschiedene Absichten: Orientierung des Einzelnen in der
persönlichen Lebenswelt bzw. systematisches, gesichertes Wissen.
Leitbegriffe oder differentielle Psychologie der Menschenbilder
Wie gegensätzlich der Mensch bestimmt werden kann, hat der Philosoph Alwin Diemer durch eine Reihe
charakteristischer Zitate demonstriert. Bekannt sind Begriffe wie zoon politikon, homo rationale, homo faber, homo
oeconomicus, oder der Mensch als das nicht-festgestellte Tier, als gesellschaftsbestimmtes, arbeitendes und
produzierendes Lebewesen oder als gesellschaftsgeschädigtes Reflexionswesen. Auch aus psychologischer Sicht
wurden solche Leitprinzipien geprägt: die unbewussten Triebansprüche, das Lernen am Modell, die immerwährende
Suche nach Sinn, die Selbstverwirklichung usw. Psychische Phänomene werden auf ein angeblich zugrunde
liegendes Funktionsprinzip zurückgeführt oder auf einen fundamentalen Gegensatz. Im Unterschied zu solchen
Vereinfachungen oder Zerrbildern verlangt die differentielle Psychologie eine wesentlich breitere empirische Sicht
auf die zahlreichen Facetten des Menschenbildes.
Die Psychologie der Menschenbilder hat mehrere ineinander verschachtelte Perspektiven. Welche grundlegenden
Annahmen über den Menschen sind bei den Einzelnen bzw. in der Bevölkerung vorzufinden? Welche
Menschenbilder – im Sinne von Vorannahmen oder Vorentscheidungen – lassen andererseits die Autoren der
wissenschaftlichen Persönlichkeitstheorien erkennen? Welches Menschenbild dokumentiert der Autor eines
Lehrbuchs durch die Auswahl und spezielle Gewichtung von Persönlichkeitstheorien und Methoden? Die zuvor
getroffene Unterscheidung zwischen den wissenschaftlichen Persönlichkeitstheorien und den Annahmen der
psychologischen Alltagstheorien kann folglich nicht sehr scharf sein. Auch in die wissenschaftlichen Theorien
mischen sich oft noch sehr vorläufige Annahmen und in die Alltagstheorien durchaus auch psychologische
Wissenskomponenten aus der Forschung, d. h. von den Medien popularisierte Details. Viele Psychologen verwenden
Fragebogen und Interviews und importieren mit den erhaltenen Antworten auch Bestandteile der Alltagstheorien in
ihre Konzeptionen. Außerdem sind die Alltagstheorien der Bevölkerung wiederum Thema der wissenschaftlichen
Psychologie.
Die Forschung zu Menschenbildern gehört in ein Grenzgebiet der Persönlichkeits- und Entwicklungspsychologie,
der Sozial- und Kulturpsychologie sowie der Wissenspsychologie. Dadurch ergeben sich viele Perspektiven: z. B.
sozialpsychologisch im Hinblick auf Stereotype und Vorurteile sowie deren Konsequenzen für die interkulturelle
Verständigung.
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Erkundung des Menschenbildes
Das individuelle Menschenbild kann durch die Methode des Interviews und näherungsweise auch durch Fragebogen
erfasst werden; gründlichere Einsichten werden sich dagegen nur in psychologisch-biographischen Studien (und
auch im Alltagsverhalten) ergeben. Die Methodik der sozialpsychologischen Forschung über Einstellungen und über
Werte ist am besten ausgearbeitet, auch für die Religionspsychologie gibt es inzwischen zahlreiche Fragebogen bzw.
standardisierte Skalen. Auch in einigen bevölkerungsrepräsentativen sozialwissenschaftlichen Erhebungen wurde
u.a. nach Wertüberzeugungen und dem Sinn des Lebens, nach Religiosität und Spiritualität gefragt. Andere
Umfragen zeigten die Menschenbilder bestimmter Gruppen, z. B. von Studierenden der Psychologie oder von
Psychotherapeuten. Schließlich können die Autobiographien von Psychologen, Psychotherapeuten oder Philosophen
inhaltlich ausgewertet werden, ob sie Hinweise auf das Menschenbild geben.
Die Vielfalt der Menschenbilder empirisch zu erkunden und nach häufigen Mustern zu suchen, wäre die erste
Aufgabe. Zweitens wäre systematisch nach den historischen, zeitgeschichtlichen, religiösen, soziokulturellen und
anderen Bedingungen für das Entstehen und die Veränderung von Überzeugungen zu fragen. Beispielsweise könnte
untersucht werden, wie sich zentrale Annahmen des Menschenbildes durch ein Fachstudium, etwa der Psychologie,
Pädagogik oder Medizin, ändern. Eine weitere Perspektive geben die speziellen Inhalte der Lehrbücher, denn die
Autoren werden unvermeidlich eigene Überzeugungen erkennen lassen, wenn sie bestimmte Theorien auswählen
und darstellen. Menschenbilder haben die Funktion von Leitbildern in verschiedenen Lebensbereichen und damit
auch auf den Gebieten der angewandten Psychologie, unter anderem Arbeitspsychologie, Organisationspsychologie,
Betriebspsychologie, Pädagogische Psychologie, Erziehung, Gesundheitspsychologie und Psychotherapie.
Die individuellen Menschenbilder werden sich auf den Lebensalltag auswirken. Aber beeinflussen sie auch die
Berufspraxis von Ärzten, Psychotherapeuten, Richtern, wenn diese Verantwortung für andere Menschen
übernehmen? Empirische Untersuchungen zur differentiellen Psychologie der Menschenbilder könnten mehr
Aufschluss über diese Zusammenhänge geben.
Menschenbilder in der Psychotherapie
Die verschiedenen Menschenbilder der Psychotherapie-Richtungen können als Leitbilder des therapeutischen
Handelns verstanden werden. Seit der Auseinandersetzung um Sigmund Freuds atheistisches und pessimistisches
Menschenbild gibt es fortdauernde Diskussionen über das Verständnis des Menschen, über humane Werte und Ethik
in der Psychotherapie. Die in den verschiedenen Richtungen der Psychotherapie existierenden Menschenbilder sind
jedoch nicht ohne weiteres festzulegen. Die Menschenbilder der bedeutenden Pioniere sind selten in systematischer,
ausgearbeiteter Weise vorzufinden. Oft sind es markante und zugespitzte Zitate, um die sich dann Kontroversen
ranken, welche im Kontext anderer Äußerungen alsbald relativiert werden müssten. An erster Stelle der
Quelleninterpretation stehen natürlich Biographie und Werk des Begründers einer bestimmten
Psychotherapie-Richtung.
Während in einer ersten Phase das Menschenbild Freuds und der Psychoanalyse im Zentrum standen, richtete sich
das Interesse anschließend vor allem auf das Menschenbild der Verhaltenstherapeuten sowie auf die Leitbilder neuer
Strömungen beispielsweise die „Psychologie des guten Lebens“, die „Ideologie der neuen Spiritualität“, auf
fundamentalistische Ideologien, Dogmen und Mythen in der Psychoszene. In wieweit sich bestimmte Leitbilder
tatsächlich auf die Therapieziele, den therapeutischen Prozess und die Erfolgsbeurteilung auswirken, ist empirisch
noch kaum untersucht worden.
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Menschenbild
Siehe auch
• Anthropologie, Psychologische Anthropologie, Theologische Anthropologie
• Konstruktivismus (Philosophie)
• Zivilisation, Kunstbegriff
Literatur
• Peter Häberle: Das Menschenbild im Verfassungsstaat, Duncker&Humblot, Berlin 2008, 4. Auflage, ISBN
978-3-428-12635-4.
• Jens Asendorpf: Psychologie der Persönlichkeit. Springer, Heidelberg 2003. (3. Aufl.) ISBN 978-3-540-71684-6.
• Charles S. Carver, Michael F. Scheier: Perspectives on personality. Allyn and Bacon, Boston MA 1996. (5 th.
ed.) ISBN 0-205-37576-6.
• Alwin Diemer: Elementarkurs Philosophie. Philosophische Anthropologie. Econ, Düsseldorf 1978, S. 57-72,
ISBN 3-430-12068-3.
• Jochen Fahrenberg: Annahmen über den Menschen. Menschenbilder aus psychologischer, biologischer, religiöser
und interkultureller Sicht. Asanger, Heidelberg 2004, ISBN 3-89334-416-0.
• Jochen Fahrenberg: Was denken Studierende der Psychologie über das Gehirn-Bewusstsein-Problem, über
Willensfreiheit, Transzendenz, und den Einfluss philosophischer Vorentscheidungen auf die Berufspraxis? Journal
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• Jochen Fahrenberg: Psychologische Anthropologie – Eine Fragebogenstudie zum Menschenbild von 800
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• Jochen Fahrenberg: Menschenbilder. Psychologische, biologische, interkulturelle und religiöse Ansichten.
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• Hermann-Josef Fisseni: Persönlichkeitspsychologie. Ein Theorienüberblick. Hogrefe, Göttingen 2003. (5. Aufl.),
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• Detlev Ganten et al. (Hrsg.): Was ist der Mensch? Berlin/New York 2008. ISBN 978-3-11-020262-5
• Nobert Groeben (Hrsg.): Zur Programmatik einer sozialwissenschaftlichen Psychologie. Band 1-3. Aschendorff,
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• Charles Hampden-Turner: Modelle des Menschen. Ein Handbuch des menschlichen Bewusstseins. Beltz,
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• Jürgen Kriz: Grundkonzepte der Psychotherapie. Eine Einführung. Beltz, Weinheim 2007. (6. Aufl.).
• Peter Kutter, Raúl Páramo-Ortega, Thomas Müller (Hrsg.): Weltanschauung und Menschenbild. Einflüsse auf die
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• Walfried Linden, Alfred Fleissner: Geist, Seele und Gehirn. Entwurf eines gemeinsamen Menschenbildes von
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• Rolf Oerter (Hrsg.): Menschenbilder in der modernen Gesellschaft. Konzeptionen des Menschen in Wissenschaft,
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• René Thalmair: Das Menschenbild des homo europaeus. Menschenbildaspekte im Vertrag über eine Verfassung
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Quellen und Bearbeiter der Artikel
Quellen und Bearbeiter der Artikel
Menschenbild Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?oldid=77221132 Bearbeiter: Al.arodob, Amruthgen, Anton-Josef, Arno Matthias, BesondereUmstaende, Blaufisch, Blaumaler,
Blunt., Borisbaran, C.Löser, ChristophDemmer, Ciciban, Debauchery, Der Stachel, DerHexer, Docmo, Don Magnifico, ElRaki, ErikDunsing, Faraway, FeliXXX, Fristu, GiordanoBruno, Giramo,
Gnu1742, HaSee, Hafenbar, Herr Andrax, HiWiBay, Hokanomono, Howwi, Hubertl, Janneman, Jed, Jergen, Jtanzler, Kai-Hendrik, Kaninchenohr, KarlV, Karsten11, Katharina, Knoerz, Kunani,
Magipulus, Markus Mueller, Martin Riedel, McB, Mipago, Musbay, OB-LA-DI, Olei, Onee, ParaDox, Psychophysiologie, Raffix, RainerB., Reinhard Kraasch, RobertLechner, Rolf H., Rr2000,
STBR, Saehrimnir, Schewek, Seewolf, Sinn, Southpark, Spuk968, Stefan, Stefan Kühn, Superbass, T.M.L.-KuTV, T.ill, TeesJ, Thorwald C. Franke, Tischbeinahe, Tobi B., Tsor, Uoeia,
Vagabund, Victor Eremita, VolkerHa, W!B:, WKr, Wiggum, WissensDürster, Wodiga, Wolli-j, Xilef18, YourEyesOnly, Zoidberg, 138 anonyme Bearbeitungen
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and satisfy these conditions, can be treated as verbatim copying in other respects.
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you distribute an Opaque copy (directly or through your agents or retailers) of that edition to the public.
It is requested, but not required, that you contact the authors of the Document well before redistributing any large number of copies, to give them a chance to provide you with an updated version of the Document.
4. MODIFICATIONS
You may copy and distribute a Modified Version of the Document under the conditions of sections 2 and 3 above, provided that you release the Modified Version under precisely this License, with the Modified Version filling the role
of the Document, thus licensing distribution and modification of the Modified Version to whoever possesses a copy of it. In addition, you must do these things in the Modified Version:
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A. Use in the Title Page (and on the covers, if any) a title distinct from that of the Document, and from those of previous versions (which should, if there were any, be listed in the History section of the Document). You may use
the same title as a previous version if the original publisher of that version gives permission.
B. List on the Title Page, as authors, one or more persons or entities responsible for authorship of the modifications in the Modified Version, together with at least five of the principal authors of the Document (all of its principal
authors, if it has fewer than five), unless they release you from this requirement.
C. State on the Title page the name of the publisher of the Modified Version, as the publisher.
D. Preserve all the copyright notices of the Document.
E. Add an appropriate copyright notice for your modifications adjacent to the other copyright notices.
F. Include, immediately after the copyright notices, a license notice giving the public permission to use the Modified Version under the terms of this License, in the form shown in the Addendum below.
G. Preserve in that license notice the full lists of Invariant Sections and required Cover Texts given in the Document's license notice.
H. Include an unaltered copy of this License.
I. Preserve the section Entitled "History", Preserve its Title, and add to it an item stating at least the title, year, new authors, and publisher of the Modified Version as given on the Title Page. If there is no section Entitled
"History" in the Document, create one stating the title, year, authors, and publisher of the Document as given on its Title Page, then add an item describing the Modified Version as stated in the previous sentence.
J. Preserve the network location, if any, given in the Document for public access to a Transparent copy of the Document, and likewise the network locations given in the Document for previous versions it was based on. These
may be placed in the "History" section. You may omit a network location for a work that was published at least four years before the Document itself, or if the original publisher of the version it refers to gives permission.
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Lizenz
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•
K. For any section Entitled "Acknowledgements" or "Dedications", Preserve the Title of the section, and preserve in the section all the substance and tone of each of the contributor acknowledgements and/or dedications given
therein.
•
L. Preserve all the Invariant Sections of the Document, unaltered in their text and in their titles. Section numbers or the equivalent are not considered part of the section titles.
•
M. Delete any section Entitled "Endorsements". Such a section may not be included in the Modified Version.
•
N. Do not retitle any existing section to be Entitled "Endorsements" or to conflict in title with any Invariant Section.
•
O. Preserve any Warranty Disclaimers.
If the Modified Version includes new front-matter sections or appendices that qualify as Secondary Sections and contain no material copied from the Document, you may at your option designate some or all of these sections as
invariant. To do this, add their titles to the list of Invariant Sections in the Modified Version's license notice. These titles must be distinct from any other section titles.
You may add a section Entitled "Endorsements", provided it contains nothing but endorsements of your Modified Version by various parties--for example, statements of peer review or that the text has been approved by an organization
as the authoritative definition of a standard.
You may add a passage of up to five words as a Front-Cover Text, and a passage of up to 25 words as a Back-Cover Text, to the end of the list of Cover Texts in the Modified Version. Only one passage of Front-Cover Text and one of
Back-Cover Text may be added by (or through arrangements made by) any one entity. If the Document already includes a cover text for the same cover, previously added by you or by arrangement made by the same entity you are
acting on behalf of, you may not add another; but you may replace the old one, on explicit permission from the previous publisher that added the old one.
The author(s) and publisher(s) of the Document do not by this License give permission to use their names for publicity for or to assert or imply endorsement of any Modified Version.
5. COMBINING DOCUMENTS
You may combine the Document with other documents released under this License, under the terms defined in section 4 above for modified versions, provided that you include in the combination all of the Invariant Sections of all of
the original documents, unmodified, and list them all as Invariant Sections of your combined work in its license notice, and that you preserve all their Warranty Disclaimers.
The combined work need only contain one copy of this License, and multiple identical Invariant Sections may be replaced with a single copy. If there are multiple Invariant Sections with the same name but different contents, make the
title of each such section unique by adding at the end of it, in parentheses, the name of the original author or publisher of that section if known, or else a unique number. Make the same adjustment to the section titles in the list of
Invariant Sections in the license notice of the combined work.
In the combination, you must combine any sections Entitled "History" in the various original documents, forming one section Entitled "History"; likewise combine any sections Entitled "Acknowledgements", and any sections Entitled
"Dedications". You must delete all sections Entitled "Endorsements".
6. COLLECTIONS OF DOCUMENTS
You may make a collection consisting of the Document and other documents released under this License, and replace the individual copies of this License in the various documents with a single copy that is included in the collection,
provided that you follow the rules of this License for verbatim copying of each of the documents in all other respects.
You may extract a single document from such a collection, and distribute it individually under this License, provided you insert a copy of this License into the extracted document, and follow this License in all other respects regarding
verbatim copying of that document.
7. AGGREGATION WITH INDEPENDENT WORKS
A compilation of the Document or its derivatives with other separate and independent documents or works, in or on a volume of a storage or distribution medium, is called an "aggregate" if the copyright resulting from the compilation
is not used to limit the legal rights of the compilation's users beyond what the individual works permit. When the Document is included in an aggregate, this License does not apply to the other works in the aggregate which are not
themselves derivative works of the Document.
If the Cover Text requirement of section 3 is applicable to these copies of the Document, then if the Document is less than one half of the entire aggregate, the Document's Cover Texts may be placed on covers that bracket the
Document within the aggregate, or the electronic equivalent of covers if the Document is in electronic form. Otherwise they must appear on printed covers that bracket the whole aggregate.
8. TRANSLATION
Translation is considered a kind of modification, so you may distribute translations of the Document under the terms of section 4. Replacing Invariant Sections with translations requires special permission from their copyright holders,
but you may include translations of some or all Invariant Sections in addition to the original versions of these Invariant Sections. You may include a translation of this License, and all the license notices in the Document, and any
Warranty Disclaimers, provided that you also include the original English version of this License and the original versions of those notices and disclaimers. In case of a disagreement between the translation and the original version of
this License or a notice or disclaimer, the original version will prevail.
If a section in the Document is Entitled "Acknowledgements", "Dedications", or "History", the requirement (section 4) to Preserve its Title (section 1) will typically require changing the actual title.
9. TERMINATION
You may not copy, modify, sublicense, or distribute the Document except as expressly provided for under this License. Any other attempt to copy, modify, sublicense or distribute the Document is void, and will automatically terminate
your rights under this License. However, parties who have received copies, or rights, from you under this License will not have their licenses terminated so long as such parties remain in full compliance.
10. FUTURE REVISIONS OF THIS LICENSE
The Free Software Foundation may publish new, revised versions of the GNU Free Documentation License from time to time. Such new versions will be similar in spirit to the present version, but may differ in detail to address new
problems or concerns. See http:/ / www. gnu. org/ copyleft/ .
Each version of the License is given a distinguishing version number. If the Document specifies that a particular numbered version of this License "or any later version" applies to it, you have the option of following the terms and
conditions either of that specified version or of any later version that has been published (not as a draft) by the Free Software Foundation. If the Document does not specify a version number of this License, you may choose any version
ever published (not as a draft) by the Free Software Foundation.
ADDENDUM: How to use this License for your documents
To use this License in a document you have written, include a copy of the License in the document and put the following copyright and license notices just after the title page:
Copyright (c) YEAR YOUR NAME.
Permission is granted to copy, distribute and/or modify this document
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with no Invariant Sections, no Front-Cover Texts, and no Back-Cover Texts.
A copy of the license is included in the section entitled
"GNU Free Documentation License".
If you have Invariant Sections, Front-Cover Texts and Back-Cover Texts, replace the "with...Texts." line with this:
with the Invariant Sections being LIST THEIR TITLES, with the
Front-Cover Texts being LIST, and with the Back-Cover Texts being LIST.
If you have Invariant Sections without Cover Texts, or some other combination of the three, merge those two alternatives to suit the situation.
If your document contains nontrivial examples of program code, we recommend releasing these examples in parallel under your choice of free software license, such as the GNU General Public License, to permit their use in free
software.