Wertekatalog 2013 - UFA Serial Drama

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Wertekatalog 2013 - UFA Serial Drama
Wertekatalog 2013
„Die Auflage von ‚Bild‘, der größten Deutschen Tageszeitung, liegt bei drei Millionen. Wir erreichen jeden Tag
zehn Millionen Zuschauer. Damit gestalten wir Gesellschaft, und jeder Einzelne von uns nimmt diese Verantwortung an und gestaltet mit.“
Vorwort
Rainer Wemcken, CEO UFA SERIAL DRAMA
Liebe Leserin, lieber Leser,
Freund, Vorbild, Trendsetter und Berater bei alltäglichen Problemen des Lebens und Liebens
– mit über 10 Millionen Zuschauern täglich müssen die Serien aus dem Hause UFA SERIAL
­DRAMA viele Aufgaben übernehmen. Sie begleiten vor allem Jugendliche und junge Erwachsene in ihrem Alltag, oft über viele Jahre hinweg, jeden Tag. Gerade deshalb tragen wir Verantwortung gegenüber der Gesellschaft, die wir sehr ernst nehmen. Und das sehr gerne.
„Es erfordert Mut, sozial kritische Themen in Unhaltungssendungen aufzugreifen. Die Gefahr, den Zuschauer mit der Moralkeule zu erschlagen, ist groß. Wir sind
jederzeit bereit dieses Risiko einzugehen. Mit Erfolg.“
Guido Reinhardt, CCO und Produzent
UFA SERIAL DRAMA
Mithilfe der inhaltlichen Aufstellung setzt dabei jede Serie andere Schwerpunkte. Deshalb
­arbeiten die Producer und Autoren jeder Produktion beim Entwickeln neuer Geschichten streng
nach einem eigens für das jeweilige Format ausgearbeiteten Regelwerk, das klare Vorgaben
im Hinblick auf die Wertevermittlung enthält.
Dieser Wertekatalog bietet einen Einblick in den Umgang mit der Verantwortung, die ­UFA
SERIAL DRAMA gegenüber der Gesellschaft trägt. Zu jeder in unserem Hause produzierten
Serie werden deshalb Beispiele erläutert, die zeigen, wie die Vermittlung von Werten in unseren Serien inhaltlich ausgeführt wird und wie Unternehmen und Schauspieler darüber hinaus
nachhaltig wirken. Zudem kommen Medienexperten, Mitarbeiter und Partner zu Wort, die sich
in unterschiedlicher Weise mit dem Thema Wertevermittlung im Fernsehen beschäftigt haben.
Unsere Arbeit hat Folgen … und dessen sind wir uns bewusst.
„Es gibt ein ganz klares Bedürfnis des Zuschauers nach
realitätsnahen Geschichten, die aus dem Alltag gegriffen und ihm Vorbild und Spiegel gleichermaßen sind.
Wir erzählen heute realistische Geschichten mit sozialer
Tiefe, die den Zuschauer direkt treffen. Das ist eine
große Verantwortung für uns, erweitert aber auch unsere
Erzählkunst.“
Thorsten Degen, COO/CFO UFA SERIAL DRAMA
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Gute Zeiten, schlechte Zeiten
14
24
38
Schauspieler in ihren
wichtigsten Rollen
Ausgewählte Projekte
Unter Uns
Inhalt
Unsere Verantwortung
Wer täglich zehn Millionen Zuschauer
erreicht, trägt eine große Verantwortung.
Dessen ist man sich bei
UFA SERIAL DRAMA jeden Tag bewusst.
Seite 6
Werte in unseren Serien
17
Verbotene Liebe
6
Unsere Verantwortung
Alles was zählt
Alles oder nichts – dazwischen gibt es bei
„Alles was zählt“ keinen Spielraum.
Seite 8
Gute Zeiten, schlechte Zeiten
„Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ erzählt
tabulos vom echten Leben in Berlin.
Seite 11
Alles was zählt
„Serien werden Alltag und gehen in die eigene
Identität über“
Seite 20
Wolf Bauer, Vorsitzender der
Geschäftsführung der UFA
Auszüge aus dem Beitrag: „(Un)heimliche
Erzieher“ Seite 22
Unsere Schauspieler in ihren
wichtigsten Rollen
Unter Uns
Auch nach Drehschluss spielt soziale Verantwortung bei UFA SERIAL DRAMA eine
große Rolle.
Seite 24
„Unter Uns“ versteht sich als Spiegel für den
Zuschauer, ist realitätsnah und authentisch.
Seite 14
Berichterstattung und Reaktionen
Seite 25
Verbotene Liebe
8
Medienpädagogin Dr. Maya Götz
im Interview
Familienfehden, fiese Machenschaften und
Zerrissenheit zwischen Liebe und Moral
fokussiert „Verbotene Liebe“ aus einem
neuen Blickwinkel.
Seite 17
Weitere ausgewählte Projekte
Seite 38
Unsere
Verantwortung
Wer täglich zehn Millionen Zuschauer erreicht, trägt eine große Verantwortung.
Dessen ist man sich bei UFA SERIAL DRAMA jeden Tag bewusst.
„Das Leben schreibt
bekanntlich die besten
Geschichten. Aber es
ist ein lausiger
Dramaturg“
Guido Reinhardt,
CCO und Produzent
UFA SERIAL DRAMA
„Gute Zeiten, schlechte Zeite“ zu Besuch im Kanzleramt
Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr am Set der Produktion „Verbotene Liebe“
ihr und auch die Liebe zwischen ihr und Bela erhält
eine neue Chance. „Unter Uns“ schaffte es mit dieser Geschichte, das Thema „Verhütung“ in die Köpfe
der Zuschauer zurückzuholen, und zeigte, wie wichtig der Rückhalt im Freundes- und Familienkreis für
die Betroffenen ist. Bereits nach der Ausstrahlung der
ersten Folge wurde in den Foren der Serie das Thema heiß diskutiert. Das Thema Homosexualität spielte ganz bewusst keine Rolle in der HIV-Geschichte.
„Es gibt zwei Grundsätze, an die sich alle Autoren bei
UFA SERIAL DRAMA halten müssen – insbesondere
wenn es sich um gesellschaftlich relevante Themen
handelt“, erläutert Produzent Guido Reinhardt. „Zum
einen dürfen niemals bestehende Vorurteile verstärkt
werden. Zum anderen muss die Geschichte gründlich
und solide recherchiert sein.“
In ihrer Studie zur Bedeutung von täglichen Serien
im Alltag von Kindern und Jugendlichen kommt Dr.
Maya Götz zu dem Schluss, dass Serien nicht nur unterhalten, sondern gerade für jungen Menschen die
Möglichkeit bieten, etwas über das Leben zu lernen.
Folglich geht auch für UFA SERIAL DRAMA eine große
Verantwortung einher. Unsere Serien setzen Trends,
liefern Gesprächsstoff für Diskussionen und polarisieren in den unterschiedlichsten Bereichen – täglich für
zehn Millionen Menschen. Unsere Figuren haben einen nachweislichen Vorbildcharakter, dessen wir uns
immer bewusst sind. Toleranz und ein respektvoller
Umgang mit seinen Mitmenschen spielen in all unseren Serien eine zentrale Rolle. Jeder Producer bei UFA
SERIAL DRAMA ist daher verpflichtet, für seine Serie
positive Werte zu definieren, die bei der Entwicklung
der Geschichten immer präsent sind.
Auch die Serie „Verbotene Liebe“ widmete sich 2012
ausführlich einem gesellschaftlich relevanten Thema:
Serienurgestein Arno Brandner erkrankt an Demenz.
Um den Zuschauer für diese Volkskrankheit zu sensibilisieren, zeichnete die Serie die Schwierigkeit der
Diagnose für den Betroffenen und seine Mitmenschen
auf gefühlvolle und so real wie mögliche Weise nach.
Die Thematik gab auch Bundesminister Daniel Bahr
den Anlass die „Verbotene Liebe“ Produktion zu be-
Bei „Unter Uns“ nahm man sich 2011 dem Tabuthema HIV an. In der Serie steckt sich Schülerin Micki
bei einem One-Night-Stand mit dem Virus an und ist
schon bald heftigen Anfeindungen ausgesetzt. Freundschaften und Beziehungen rücken für sie in eine unerreichbare Ferne. Die soziale Ausgrenzung, die Micki
erlebt, ist für sie, aber auch für den Zuschauer, kaum
zu ertragen. Am Ende stehen Mickis Freunde hinter
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für Stück auf, dass hinter einer Essstörung viel mehr
steckt, als der Wunsch dünn zu sein.
suchen und sich mit Produzenten, Verantwortlichen
des Senders und Schauspielern auszutauschen. „Ich
engagiere mich politisch, um Verbesserungen für demenziell erkrankte Menschen und ihre Angehörigen
zu erreichen. Es ist mir auch ein wichtiges Anliegen, in
der Öffentlichkeit deutlich zu machen, wie relevant die
Themen Pflege und Demenz für jeden von uns sind.
Deshalb finde ich es gut, dass eine populäre Serie wie
‚Verbotene Liebe‘ dieses wichtige Thema aufgreift und
über einen langen Zeitraum darstellt“, so Bahr. Alleine
in Deutschland leiden 1,3 Millionen Menschen unter
einer mittelschweren oder schweren Demenz.
Die Zusammenarbeit mit Organisationen wie der
Deutschen Aidshilfe der Deutschen Alzheimer Gesellschaft e.V. oder Dick & Dünn e.V., sowie intensive Gespräche mit Experten gehören für Producer, Autoren,
Schauspieler und Regisseure zum Pflichtprogramm.
UFA SERIAL DRAMA erweitert zudem alle langlaufenden Programmmarken ins Netz und stellt ein umfangreiches Onlineangebot bereit. Seit 2010 ist die
UFA SERIAL DRAMA Abteilung digital zentral für die
Produktion dieser Online-Inhalte verantwortlich und
rundet das Unterhaltungsangebot des Unternehmens
crossmedial ab. UFA SERIAL DRAMA digital produziert
originären Webcontent in Form von Webserien, Brand
Extensions, Spin-Offs, Facbook-Präsenzen, interaktiven Tools und vieles mehr. Dabei wird der UFA SERIAL
DRAMA Wertekodex selbstverständlich auch voll und
ganz berücksichtigt.
Von der Essstörung Bulimie sind etwa 600.000 Deutsche betroffen. 85 Prozent davon sind junge Frauen,
wie Serienfigur Lilly Seefeld, die in der täglichen Serie „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ an der Ess-BrechSucht erkrankt. Lilly fühlt sich unwohl in ihrem Körper
und frisst den Kummer sprichwörtlich in sich hinein.
Anschließend ergreift sie jedes Mal der Drang, das
Essen wieder loszuwerden. Lilly gerät in einen Teufelskreis aus dem sie ohne professionelle Hilfe nicht
mehr ausbrechen kann. Der Verein Dick & Dünn e.V.
stand den Autoren von GZSZ und Lilly-Schauspielerin
Iris Mareike Steen während ihrer Arbeit beratend zur
Seite. So deckt „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ Stück
*Götz, Maya: Alles Seifenblasen?: Die Bedeutung von Daily
Soaps im Alltag von Kindern und Jugendlichen. Erschienen 2002
im KoPäd-Verlag.
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Alles was zählt
Die Werte
VIELFALT:
Menschen anderer Herkunft oder mit einem anderen kulturellen Hintergrund sind ein selbstverständlicher Teil unseres Alltags - integriert
und dennoch stolz auf ihre Wurzeln. Can ist fest
in seiner türkisch-deutschen Familie verankert,
bringt seine besondere Beziehung zu dem Land
seiner Väter aber humorvoll und selbstverständlich in sein Umfeld mit ein. Und manchmal muss
er sich eben doch gegenüber kleingeistigen Mitbürgern stark entgegen stellen, bis diese merken, dass Vorurteile keine Chance haben.
GELD VS. GLÜCK:
Geld allein macht nicht glücklich. Während sich
bei den Steinkamps trotz ihres Reichtums alles
um Macht und Geld dreht und ihre ewigen Intrigen die Familie schon oft auseinander gerissen haben, halten die Freunde in der Siedlung
zusammen. Sie haben mit Problemen wie Geldnot, Zukunftsängsten oder Arbeitslosigkeit zu
kämpfen. Doch egal was kommt, Krisen werden
gemeinsam bewältigt. Für die Figuren stehen
Werte wie Freundschaft und Zusammenhalt an
erster Stelle - und so gelingt ihnen ein glückliches Leben.
Montag bis Freitag, 19.05 Uhr bei RTL
Sendestart: 4. September 2006
„Was ist Dein Traum, Dein Ziel? Wie weit bist Du bereit, dafür zu gehen? Ist Dir Deine Karriere wichtiger als Deine Familie? Wie loyal bist
Du, wenn es wirklich darauf ankommt? Gibst Du anderen eine Chance?
Toleranz, Moral, ethische Grundsätze – diese Grundlagen sozialen
Miteinanders, treten in unserer schnelllebigen Welt immer mehr in den
Hintergrund. Der Kampf ist härter geworden, sei es um ein
berufliches Ziel oder eine dauerhafte Beziehung. Dass es sich lohnt, für
seine Überzeugungen einzustehen, nicht vorschnell aufzugeben und dabei
sein eigenes Handeln immer wieder kritisch zu hinterfragen – das möchten wir gerade unseren jungen Zuschauern in unterhaltsamer
Verpackung mit auf den Weg geben.“
ZUSAMMENHALT:
Eine Familie sollte zusammenhalten und die
Wünsche des Anderen respektieren. Blut ist dicker als Wasser – und manchmal kann die Familie schier unüberwindbare Hindernisse und
Konflikte überstehen. Jenny und ­Maximilian
haben ihren Eltern nicht nur beruflich geschadet, sondern sie auch menschlich schwer enttäuscht. Und doch: In der Not werden Simone
und ­Richard nie vergessen, dass sie immer noch
ihre Kinder sind, die sie brauchen. Auch Marian
und Lena überstehen gemeinsam eine schwere
Krise, die das Schicksal für sie bereithält – und
gehen gestärkt daraus hervor.
MUT:
Das große Thema bei „Alles was zählt“ ist der
Kampf um einen Traum. Ob sportlich, beruflich oder in der Liebe: Wer seinen persönlichen Traum verwirklichen will, muss sich Ziele
stecken und für diese kämpfen. Für Dinge und
Menschen, die einem wichtig sind, lohnt es sich,
alles zu geben.
Julia hat einen Traum: Sie will eine erfolgreiche
Tänzerin werden und ihre Ausbildung an der
Steinkamp Dance Factory als eine der Besten
abschließen. Obwohl ihr missgünstige Neider,
mangelnde tänzerische Erfahrung, Geldknappheit und Liebeskummer dabei im Weg stehen,
gibt sie diesen Traum nicht auf.
Annette Herre, Producerin von „Alles was zählt“
HART AN DER GRENZE: Alles oder nichts. Dazwischen gibt es bei „Alles was zählt“ keinen Spielraum. Das
jüngste Daily Drama aus dem Hause UFA SERIAL DRAMA ist die dynamischste tägliche Serie Deutschlands und
hat mit seiner rasanten Erzählweise die Serien-Landschaft verändert. „Alles was zählt“ setzt in den Bereichen Regie, Schnitt und Musikdramaturgie neue Maßstäbe und legt stets Wert auf einen filmischen Look, der diese Serie
einzigartig macht.
HART AM LIMIT: In der Liebe und im Krieg ist alles erlaubt, doch bei „Alles was zählt“ kämpft man auch im Sport
mit jeder Art von Waffen. Der Zuschauer wird genau da getroffen, wo die vielschichtigsten Gefühle sitzen: in der
eigenen Seele, wo die allgegenwärtige Frage nach Gut und Böse tobt und man sich täglich zwischen Herz und
Verstand entscheiden muss. Im Mittelpunkt steht der Essener Steinkamp-Clan und dessen Sport- und WellnessZentrum mit angegliederter Dance Factory, neu im Imperium ist auch ein Fußballverein. Erbittert kämpfen die
Mitglieder der Steinkamp-Familie um die Macht in der eigenen Firma. Das hat Intrigen, Machtkämpfe und Liebeswirren zur Folge ...
HART, ABER HERZLICH: Abseits von sportlichen Machtkämpfen werden bei „Alles was zählt“ große Gefühle
gelebt, die Menschen vereinen, aber auch entzweien. Der Konkurrenzkampf findet nicht nur auf dem Tanzparkett
oder Fußballplatz statt, sondern auch in der Liebe. Mit intensiven Storys, energiegeladener Erzählsprache, einem
modernen Look und einem eigenen Musikstil mit Wiedererkennungswert hat sich AWZ zu einer emotionsgeladenen Serie für seine Zuschauer entwickelt.
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v.l.n.r. Lena Bergmann (Maria Kempken), Jan Marco Schöler
(Salvatore Greco), Letizia v. Altenburg (Jennifer
Dessin-Brasching), Bea Meyer (Carolin Maria Frier)
v.l.n.r. Can Öztürk (Volkan Isbert), Bilsat Öztürk (MohammadAli Behboudi) , Deniz Öztürk (Igor Dolgatschew), Melek Öztürk
(Hürdem Riethmüller), Marian Öztürk (Sam Eisenstein),
Lena von Altenburg (Maria Kempken)
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Joscha Degen (Carlo Degen), Richard Steinkamp (Silvan-Pierre Leirich, M.), Can Öztürk (Volkan Isbert)
Montag bis Freitag, 19.40 Uhr bei RTL
Sendestart: 11. Mai 1992
v.l.n.r. Jan Marco Schöler (Salvatore Greco), Deniz Öztürk
(Igor Dolgatschew), Marian Öztürk (Sam Eisenstein),
Ben Steinkamp (Jörg Rohde), Julia Meyer (Jenny Bach), Lena
Bergmann (Maria Kempken), Katja Bergmann
(Anna-Katharina Samsel)
v.l.n.r. Jennifer Steinkamp (Kaja Schmidt-Tychsen),
David M. Degen (Andreas Hofer),
Simone Steinkamp (Tatjana Clasing)
GLEICHSTELLUNG /
GLEICHBERECHTIGUNG:
Diskriminierung von Frauen ist auch heute noch
ein Thema mit hoher gesellschaftlicher Relevanz. So dominieren Männer zum Beispiel noch
immer viele Berufe und Sportarten. Unsere
starken Frauenfiguren aus allen Gesellschaftsschichten sind die, die oftmals mehr Mut und
Stärke zeigen, als ihre männlichen Konterparts.
Sei es Simone, die gegen alle Widerstände ein
neues Leben beginnt, sei es Jenny, die sich auf
eine völlig unerwartete private Zukunft einstellen muss. Oder Lena, die einen schweren
Schicksalsschlag meistert, Katja, die sich nach
dem Ende ihrer Karriere eine neue Lebensaufgabe sucht. Letizia lässt sogar ihre Heimat und
Familie hinter sich, um sich in Essen eine bessere Zukunft aufzubauen. Und Bea hält alles zusammen; mit Herz und Verstand zeigt sie den
Männern, dass das „schwache“ Geschlecht mehr
zu leisten vermag, als das vermeintlich „starke“.
Glück heraus. Lena und Maximilian haben einen
gemeinsamen Sohn, um den sie sich nach einem
heftigen Sorgerechtsstreit nun einvernehmlich
kümmern. Mit ihrem neuen Mann Marian gelingt
Lena sogar eine vorbildliche Patchwork-Familie.
Sie schafft es trotz der großen Verantwortung
für ihr Kind, Job und Muttersein unter einen Hut
zu bekommen. Neben Lena gibt es noch eine
andere junge Mutter in unserer Serie: Isabelle. Die allerdings muss sich ihr Recht, ein Teil
im Leben ihres Kindes sein zu dürfen, erst noch
erkämpfen.
TOLERANZ:
Homosexualität ist kein Grund mehr für Diskriminierungen, sondern sollte in unserer Gesellschaft inzwischen voll akzeptiert sein. Dennoch
gibt es immer noch Männerdomänen wie das
Fußballumfeld, in dem sich Joscha nicht outen
will – denn das könnte das Ende seiner Karriere bedeuten. Wie er es mit der Unterstützung
seiner Freunde schafft, diesen schweren Weg
trotzdem zu gehen, ohne dabei seinen beruflichen Traum aufgeben zu müssen, ist nur eine
unserer Geschichten, die zeigt, dass es sich immer lohnt, zu dem zu stehen, wer man ist.
VERANTWORTUNGSBEWUSSTSEIN:
Ein Kind verändert das Leben vollkommen. Was
zunächst als schwere Aufgabe wahrgenommen
wird, stellt sich aber am Ende als das größte
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„ ,GZSZ‘ ist eine Coming of Age-Serie und erzählt Geschichten vom
Erwachsenwerden. Das bedeutet für junge Menschen oft eine
Strecke voller Umwege. Aber auch Ältere werden im Leben immer wieder
mit Situationen konfrontiert, in denen sie vor schwierigen
Entscheidungen stehen. GZSZ versucht, diese Konflikte mit größt­
möglicher psychologischer Genauigkeit auszuloten, um dem Publikum
Orientierungshilfe für das eigene Leben anbieten zu können.“
Marie Hölker, Producerin von „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“
LEBEN UND LEBEN LASSEN: „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ erzählt als erste tägliche Serie Deutschlands tabulos vom echten Leben in Berlin. Egal ob Sweet Sixteen, Twentysomething oder „on the wrong side of thirtyfive“:
Im GZSZ-Kiez zählt nur die Wahrheit über das Leben. Die Erzählweise ist modern, trendy, schnell und schonungslos offen, die Haltung der Protagonisten ist klar: Es gibt keine Kompromisse, nur das pralle Leben – egal, wie die
Konsequenzen aussehen und egal, wie weit man dafür gehen muss…
LEBEN UM JEDEN PREIS: „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ holt den Zuschauer da ab, wo er sich hinsehnt: in ein
buntes Leben in der Großstadt, in der man jeden Tag zwischen Chancen und Möglichkeiten gefangen ist und man
sich immer wieder aufs Neue fragen kann: Was wäre, wenn …? Liebe, Intrigen, Bangen, Hoffen und Erwachsenwerden: „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ erzählt die Geschichten von Menschen, die im Aufbruch sind und auf der
Suche nach sich selbst – nach sich selbst und vor allem: nach einem selbstbestimmten Leben…
LEBEN UND LIEBEN: Das Rezept von GZSZ ist so komplex wie seine Geschichten. Die Zutaten werden regelmäßig überprüft und neu gemischt, der Zuschauer wächst mit den Charakteren mit und erkennt: Manchmal muss
man einen Umweg gehen, um anzukommen. Wichtig ist nur, dass man den ersten Schritt macht.
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Gute Zeiten, schlechte Zeiten
Die Werte
Verändert Geld den Charakter?
Um Sozialneid gar nicht erst entstehen zu lassen, wird oft der Satz verwendet: „Geld allein
macht nicht glücklich“. Fakt ist gleichzeitig, dass
mehr Geld in Deutschland statistisch mit bis zu
zehn Jahren mehr Lebenserwartung einhergeht.
Die Schere zwischen arm und reich geht immer
weiter auseinander, wer Geld hat, scheint zunehmend den Bezug zu denen zu verlieren, die
keines oder wenig haben. Ist das ein zwangsläufiger Prozess?
Mit Tayfun Badak gewinnt bei GZSZ ein sehr
bodenständiger Charakter einen Lotto-Jackpot.
Plötzlich stehen ihm nicht nur alle Türen offen,
er könnte sich auch jeden erdenklichen Wunsch
erfüllen. Bleibt er sich zunächst treu, unterstützt
Freunde und sucht mit Bedacht nach soliden
Investitionsmöglichkeiten, verändert sich sein
Umgang mit dem vielen Geld im Zusammenleben mit seiner hedonistischen Freundin Emily.
Luxus beginnt Spaß zu machen, Status wird
selbstverständlich. Die materielle Leichtigkeit
des Seins führt auch zu eher leichtherzig getroffenen Entscheidungen – Emilys Töchterchen
Kate soll zu Emily und Tayfun zurückgeholt werden, weil man der Kleinen viel mehr wird bieten
können als das Pflegeelternpaar Philip und Ayla.
Doch die Verantwortung für ein Kind und ausgelebter Luxus-Lifestyle passen nicht so einfach
zusammen. Und so wird Tayfun schließlich mit
der Frage konfrontiert, was für ein Leben er
führen will: Ein Schwelgen in Luxus oder eine
Verantwortung für Kate und die Gesellschaft, in
der sie aufwächst?
Ungewollte Schwangerschaft:
Mythos Mutterliebe
Mutterliebe wird in unserer Gesellschaft vorausgesetzt. Noch immer ist die nicht berufstätige
Vollzeit-Mutter in Deutschland ein Idealbild, das
politisch massiv gestützt wird, auch wenn Lebensrealitäten inzwischen oft anders aussehen.
Emily ist unser Beispiel für einen nonkonformen,
schwierigen Weg zum Mutter-Sein. Nach einem
One-Night-Stand wird sie ungewollt schwanger.
Nach einigem Hin und Her entscheidet sie sich
gegen eine Abtreibung – eigentlich aus eher
kindlichen Motiven: Mit sich selbst im Unreinen
und sich alleine fühlend, erhofft sie sich bedingungslose Liebe von ihrer kleinen Tochter – nur
um nach der Geburt schnell zu merken, dass sie
mit den Mutterpflichten restlos überfordert ist.
Ihre Entscheidung, das Kind an Philip und Ayla
abzugeben, fällt ihr dennoch schwer und ist von
vielen Zweifeln begleitet. Auch stößt sie auf viele Vorbehalte von außen, die ihr Leichtsinnigkeit
und Egoismus vorwerfen: Wie es Emiliy mit ihrer Entscheidung geht, verfolgen wir bei GZSZ.
Nach vielen Irrungen und Wirrungen holt sie
ihr Kind schließlich zurück, um doch Mutter zu
sein – allerdings eine „Mutter mit Hindernissen“.
Emily Höfer (Anne Menden), Ayla Höfer (Sila Sahin), Philip Höfer (Jörn Schlönvoigt) Tayfun Badak (Tayfun Baydar), Baby Kate
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Katrin Flemming (Ulrike Frank), Lilly Seefeld (Iris Mareike Steen), Vince Köpke (Vincent Krüger)
GZSZ gegen Körperkult und Schönheitswahn:
Eine klare Botschaft: Du bist schön, so wie du
bist! Was sind Ursachen der lebensbedrohlichen
Ess-Brech-Sucht? Inwieweit tragen Medien und
falsche „Schlankheitsvorbilder“ und der gesellschaftliche Hype um den perfekt gestylten Körper zu der Erkrankung bei? Wie gefährdet sind
insbesondere Mädchen/junge Frauen nach wie
vor, sich zuallererst über ihr Äußeres zu definieren bzw. definiert zu werden? Wie verhält man
sich am besten, wenn die Schwester, Tochter,
Freundin, Partnerin an Bulimie erkrankt?
Lilly Seefeld ist ein hübsches, doch neben ihrer Schwester Tanja eher unscheinbares Mädchen. In der Schule wird sie als „Pummelchen“
gehänselt und entscheidet sich abzunehmen.
Ihre radikale Diät entwickelt sich zur Essstörung
– die anfängliche Anerkennung anderer für ihr
schlankeres Äußeres spornt sie dabei an, immer weiter abzunehmen. Doch in Phasen von
Unsicherheit und Nervosität verliert Lilly die
Kontrolle über ihren Körper und isst nur umso
mehr – was sie anschließend zwanghaft wieder
loswerden muss, durch Erbrechen oder Abführmittel. Lilly gerät in einen unheilvollen Kreislauf,
bis ihr Leben sich nur noch um Essen dreht –
und ihre Krankheit nicht nur sie selbst, sondern
vor allem auch ihren Freund Vince zunehmend
an die Grenzen treibt … Er liebt Lilly und will ihr
helfen – doch wie?
Katrin Flemming ist eine beruflich ehrgeizige,
hart arbeitende und wirtschaftlich sehr erfolgreiche Frau, die zusätzlich zwei Töchter in ihren
beschäftigten Lebensweg integriert. Obwohl
schlagfertig und durchsetzungsfähig, reicht das
Erreichte ihr jedoch nicht, um stolz und zufrieden zu sein. Vielmehr wird Katrin, wie viele Frauen ab 40, Opfer des gängigen Jugendkultes, der
das weibliche Älterwerden als steten Attraktivitätsverlust definiert und gegen den es um jeden
Preis anzukämpfen gilt. Um jünger zu wirken
und im Job leistungsfähig zu bleiben, beginnt
Katrin trotz unklarer Risiken eine teure Hormontherapie. So vermeidet sie eine inhaltliche Auseinandersetzung mit dem eigenen Älterwerden,
spürt auch ihre körperlichen Grenzen nicht mehr
und rutscht unbemerkt in die Burnout-Falle, bis
ihr Körper ihr drastisch seine Grenzen aufzeigt…
Warum können viele Frauen sich nicht an ihrer Leistung erfreuen und mit einem gesunden
Körpergefühl selbstbewusst älter werden? Warum ordnen sich Frauen Schönheitsdefinitionen
unter, die für den Großteil eine ständige Optimierungsarbeit erfordern? Warum arbeiten viele
Frauen sogar an der Entstehung und Aufrechterhaltung dieses Schönheits- und Jugendideals
aktiv mit, so wie Katrin als Herausgeberin eines
Modemagazins? Sind wir eine Gesellschaft, die
mit Alter, Krankheit, Tod immer weniger umgehen kann?
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Unter Uns
Die Werte
Montag bis Freitag, 17.30 Uhr bei RTL
Sendestart: 28. November 1994
„‚Unter Uns‘ erzählt die Geschichten junger Menschen direkt dort, wo
der Großteil ihres Lebens stattfindet: im unmittelbaren sozialen Umfeld, der Nachbarschaft. Das gibt uns die Möglichkeit die Beziehungen
und Konflikte der Figuren besonders nah und eingehend zu betrachten
und Lösungsansätze nachvollziehbar aufzuzeigen.“
Jana Gutsch, Producerin von „Unter Uns“
NACHBARSCHAFT
Nachbarschaft ist weit mehr als bloßes Nebeneinanderleben. Unter den Bewohnern der
Schillerallee 10 gibt es häufig Auseinandersetzungen und Konflikte. Doch aus dem zunächst
rein nachbarschaftlichen Verhältnis ist bei vielen
Charakteren mit der Zeit ein freundschaftliches
Verhältnis geworden – denn man hilft sich wo
man kann. Als die Familie Beckmann Einzug in
die Schillerallee hält, werden sie von den ganzen
Nachbarn gut aufgenommen. Auch, wenn diese
Familie etwas anders ist, als die anderen und für
viele skurrile Momente sorgt. Die Tierarztpraxis,
die Sonja Beckmann in der Schillerallee eröffnet,
sorgt zudem für viel Trubel. Denn das ein oder
andere Tier mischt die Nachbarschaft ab und an
schon Mal auf…
LIEBE
Die Liebe gibt Kraft und Halt. Auch wenn es
manchmal schwierig ist, zu seinen Gefühlen zu
stehen: Wahres Glück findet man erst, wenn
man sich und seinen Gefühlen gegenüber ehrlich ist. Eva und Till sind nicht zum ersten Mal
ein Paar. Doch die beiden grundverschiedenen
Charaktere verbindet eine Art „magische Anziehungskraft“. Als Eva schwanger ist, gerät die
Beziehung erneut in eine schwierige Situation,
denn nicht nur Till könnte der Vater sein, sondern auch ein One-Night-Stand von Eva. Till ist
getroffen, doch dann wird ihm klar, dass er Eva
liebt und das Kind akzeptiert. Egal, ob es seins
ist oder nicht.
FAMILIENZUSAMMENHALT
Familie ist ein Begriff, der vom Gefühl des Geborgenseins geprägt wird. Familie ist das zentrale Thema von „Unter Uns“. Dass eine moderne Patchworkfamilie genauso gut funktionieren
kann wie die klassische Familie, zeigt die Serie
immer wieder aufs Neue.
TRADITIONEN PFLEGEN
Traditionen sind immer wieder Anlass sich zusammenzufinden und sich auf die wichtigen
Dinge im Leben zu besinnen. Auch Traditionen
sind wichtige Werte, die über die Geschichten
von „Unter Uns“ vermittelt werden: Das Weihnachtssingen im Hof, an dem alle Hausbewohner teilnehmen, darf in keinem Jahr fehlen. Es
ist stets Gelegenheit sich zusammenzufinden,
auf die wirklich wichtigen Dinge im Leben - Familie und Freundschaft - zu besinnen und im
Kreise seiner Nächsten zur Ruhe zu kommen.
NAH DRAN AM ECHTEN LEBEN: „Unter Uns“ führt den Zuschauer behutsam in den Serien-Nachmittag ein
und holt ihn da ab, wo er selbst steht: mitten im alltäglichen Leben. „Unter Uns“ versteht sich als Spiegel für den
Zuschauer, ist realitätsnah, authentisch, ehrlich und beweist, dass der Alltag in einer täglichen Serie gar nicht so
weit entfernt ist von dem der Zuschauer.
NAH DRAN AN DEN MENSCHEN: „Unter Uns“ erzählt die Geschichten der Bewohner des Hauses der Schillerallee 10 in Köln. Unter einem Dach wohnen Menschen aller Generationen. Die angeschlossene Konditorei wird
von der Familie Weigel geführt, die als Mittelpunkt der Serie dient. Durch die Nähe begegnen sich die Figuren
zwangsläufig immer wieder, was die direkte und unmittelbare Erzählweise ermöglicht, für die „Unter Uns“ steht,
wobei die räumliche Nähe oftmals nicht nur verbindet, sondern auch trennt.
NAH DRAN AN DEN GESCHICHTEN: Die Geschichten werden primär aus der Perspektive der jungen Generation erzählt. In deren Probleme werden die anderen im Hause lebenden Familienmitglieder, Freunde, Feinde und
Nachbarn miteinbezogen. So entstehen realitätsnahe Verknüpfungen, die genug Stoff für so manche Konflikte
bieten. Doch über all den emotionalen Verwebungen der einzelnen Figuren bleibt die Basis immer leicht, komisch,
frech – und vor allem eines: ganz nah dran am alltäglichen Leben.
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Gruppenfoto „Unter Uns“
Eva Wagner (Claudelle Deckert) und Till Weigel (Ben Ruedinger)
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v.l.n.r Micky Fink (Joy Lee Abiola), Bela Hoffmann (Bela Klentze), Paco Weigl (Milos Vukovic), Britta Schönfeld (Tabea Heynig)
TOLERANZ: HIV-INFEKTION
In den vergangenen Jahren ist es in der Öffentlichkeit ruhig um das Thema HIV geworden.
Die Gefahr scheint fern, doch eine Infektion kann noch immer jeden treffen. Das musste
auch Micki schmerzlich erfahren. Bei einem One-Night-Stand im Kokainrausch steckt sie sich
an und wird einige Zeit später bei einer Blutspende in der Schule positiv auf HIV getestet. In
der Schule wird sie heftigen Anfeindungen ausgesetzt, doch Micki hat es geschafft, ein ganz
normales Leben weiterzuführen, woran die Liebe zu ihrem neuen Freund Tobias nicht ganz
unschuldig ist. Und auch ihre Familie und ihre Freunde stehen schlussendlich fester zu ihr
denn je.
DIAGNOSE BRUSTKREBS
Brustkrebs – und von einer Sekunde zur nächsten ist nichts mehr, wie es einmal war. Solch
eine Diagnose ist für Betroffene ein harter Schlag. „Unter Uns“ befasst sich mit dieser Thematik und dem Umgang mit dieser Diagnose.
Ute und Henning sind ein glückliches Paar. Doch dann wird ihre Beziehung auf eine harte Probe gestellt: Ute bekommt die Diagnose Brustkrebs. In dieser schweren Situation ist Henning
für sie da und auch ihre Familie, Freunde und die Nachbarn helfen, wo sie können. Ute muss
lernen, nicht aufzugeben und den Kampf gegen den Krebs aufzunehmen.
Montag bis Freitag, 18.00 Uhr im Ersten
Sendestart: 2. Januar 1995
„Seit nunmehr 18 Jahren bricht „Verbotene Liebe“ jegliche Tabus und
gilt im TV auch als Vorreiter der Akzeptanz von gleichgeschlechtlicher
Liebe. VL erzählt weiter, große konfliktreiche Liebesgeschichten. Hierbei
werden innere und äußere Hinderungsgründe, die es heute schwierig
machen zu lieben, ausführlich dargestellt. Darüber hinaus erzählen wir
in der täglichen Serie Geschichten über oben und unten in unserer Gesellschaft, über privilegiert und nicht privilegiert, über reich und arm – und
das in der modernen Form des beruflichen Alltags.“
Florian Strebin, Producer von „Verbotene Liebe“
Ute Weigel (Isabell Hertel) und Henning Fink (Benjamin Kiss)
Verboten neu, verboten gut: „Verbotene Liebe“ sieht nicht nur neu aus. „Verbotene Liebe“ ist neu! Denn: Für
Luxus-Probleme allein ist in Zeiten von Wirtschaftskrisen, Leistungsdruck und Existenzängsten kein Platz. Die
Fassade des einst so prunkvollen Adels hat Risse. Plötzlich zeigen sich die wahren Persönlichkeiten – und die sind
oft jenseits von Etikette und politischer Korrektheit. Es gilt, das Modeimperium „Ligne Clarisse Lahnstein“, kurz
LCL, aufrecht zu erhalten. LCL – die Begegnungsstätte zwischen der privilegierten Besitzerfamilie von Lahnstein
und den arbeitenden Angestellten.
Zeigte „Verbotene Liebe“ einst die Welt im Scheinwerferlicht, sehen wir in 2013, was passiert, wenn die Reichen
und Schönen vom roten Teppich verschwinden und das schmeichelnde Blitzlicht der Öffentlichkeit erlischt. Armut
und Reichtum, Humor und Tragik, Erfolg und Ruin, Mode und Lifestyle – ab sofort erzählt „Verbotene Liebe“ aus
einem neuen Blickwinkel. „Verbotene Liebe“ ist die erste Versuchung am Abend. Verboten neu, verboten gut.
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Verbotene Liebe
Die Werte
Jessica Stiehl (Jana Julie Kilka) und Sohn Maximilian
FAMILIENZUSAMMENHALT UND
FREUNDSCHAFT
Die Familie ist eine Konstante im Leben. Auch
wenn es manchmal Probleme gibt, ist die Familie in schweren Zeiten füreinander da. Familie
und Freundschaft ist da wo Liebe ist.
Ein Motto der Serie – Blut ist dicker als Wasser
– spürt der Zuschauer stetig in den Geschichten: Thomas Wolf hält seine Familie zusammen
und auch die zerrissene Familie Lahnstein hält in
großen Krisen zusammen und stellt sich vereint
gegen äußere Widrigkeiten. Auch die WG ist bei
„Verbotene Liebe“ zur Familie geworden. Jessica
und Dana heiraten, um sich gemeinsam um den
kleinen Max zu kümmern und ihn zu adoptieren.
Beide verlieben sich derweil in Ricardo und vor
allem Dana, der es anfangs schwer fiel sich ihrer
Gefühle für einen anderen Mann als Hagen einzugestehen, hadert mit dem Versprechen, das
sie und Jessica sich vor der Hochzeit gegeben
haben: Nichts soll in den nächsten zwei Jahren
wichtiger sein als die Adoption von Max.
TOLERANZ: HOMOSEXUALITÄT
Es ist nicht wichtig, ob Du Mann oder Frau liebst.
Entscheidend ist, dass Du glücklich bist.
Kaum ein Paar in der Geschichte von „Verbotene
Liebe“ hat weltweit so viele Fans, wie Christian
und Olli (Chrolli) und auch Marlene und Rebecca (Marbecca) erhalten großen, internationalen
Zuspruch. Beide Paare begegneten zu Beginn
ihrer Beziehungen vielen Schwierigkeiten und
Vorurteilen. So musste Christian lange dafür
kämpfen als schwuler Mann in der Boxszene anerkannt zu werden. Und auch Marlene brauchte
lange, um sich nach der Trennung von Tristan zu
ihrer lesbischen Liebe zu bekennen.
LIEBE
Es lohnt sich immer um die Liebe zu kämpfen.
Welche Paare zueinander finden und welche
nicht, hängt häufig auch von äußeren Faktoren
und dem sozialen Umfeld der Rollen ab. In den
meisten Fällen siegt aber nach langem Kampf
doch die Liebe, so wie zum Beispiel bei Marlene
und Rebecca. Aber auch Martha Wolf hat sich
verliebt. „Verbotene Liebe“ erzählt ihre schier
unerreichbar scheinende Liebesgeschichte zu
Juri Adam in Form einer Telenovela.
Marlene von Lahnstein (Melanie Kogler) und
Rebecca von Lahnstein (Tatjana Kästel)
Familie Wolf
Viktoria Wolf (Patricia Schäfer) und Martha Wolf (Julia Sontag)
MODERNE FORMEN DES BERUFLICHEN ALLTAGS
„Verbotene Liebe“ erzählt Geschichten, die auch im Alltag des Zuschauers Relevanz haben.
Die unterschiedlichen Gesellschaftsschichten werden in den Geschichten stark betont und
das Oben und Unten in unserer Sozialstruktur thematisiert.
TRÄUME LEBEN
Es lohnt sich immer, für seine Träume einzustehen: Martha will eine Karriere als Modedesignerin starten. Von ihrem Ziel scheint sie allerdings noch meilenweit entfernt. Als Cousine der
drei Töchter von Thomas Wolf ist sie das Gegenteil von Marlene, Dana und Kim. Martha tritt
bei fast jeder Gelegenheit ins Fettnäpfchen und auch optisch verfügt sie nicht über die gewünschten Modelmaße der Düsseldorfer Modeszene. Doch Martha gibt nicht auf und kämpft
um die Erfüllung ihres Traums und gewinnt; im Job und in der Liebe!
Martha Wolf (Julia Sontag) und
Juri Adam (Kristian Kiehling)
18
Juri Adam (Kristian Kiehling) und Martha Wolf (Julia Sontag)
19
„Serien werden Alltag und gehen
in die eigene Identität über!“
Dr. Maya Götz ist eine der führenden Medienwissenschaftlerinnen und Medienpädagogin
in Deutschland. Ihr Hauptarbeitsfeld ist die Forschung im Bereich „Kinder und
Jugendliche und Fernsehen“. Ein Experten-Gespräch über den Erfolg von Daily Dramas.
Interview: Jasmin Kreulitsch
W
as ist Ihrer Meinung nach das
Geheimrezept für eine erfolgreiche Serie?
Dr. Maya Götz: Ich denke, es gibt nicht nur
ein Geheimrezept, sondern viele verschiedene Rezepte, denn es gibt ja auch viele verschiedene Menschen. Eine Serie bietet den
Menschen im Alltag etwas, wo sie sich wiederfinden können, was ihnen Perspektiven
eröffnet und etwas, was ihnen natürlich auch
Spaß macht. Da wir verschiedene Menschen
haben, brauchen wir verschiedene Serien
und praktisch verschiedene Geheimrezepte.
Warum machen Daily Dramas Ihrer
Meinung nach süchtig?
Dr. Maya Götz: Sucht ist psychologisch die falsche Beschreibung. Es ist keine Sucht, denn
man hat ja keine Entzugserscheinung. Es
ist vielmehr eine große Leidenschaft. Gerade tägliche Serien haben eine ganz wichtige
Funktion im Alltag. Sie erhalten die Zuschauer ein gewisses Stück aufrecht, dementsprechend gehören sie zu einem wichtigen Teil der
Identität. Gerade Mädchen im Alter von etwa
15 Jahren, die Serien regelmäßig gucken,
beschreiben sich oft als süchtig, Erwachsene
sind da etwas vorsichtiger. Es ist eine Art Leidenschaft und das Gefühl „Oh, jetzt fehlt mir
was“, weil Serien eben im Alltag eingebaut
sind, man mit den Figuren wächst. Nach dem
Motto „Ich habe ja quasi mit John meine letzten zehn Jahre verbracht!“. Serien werden
Alltag und gehen in die eigene Identität ein.
Dr. Maya Götz leitet das Zentralinstitut für das
Jugend und Bildungsfernsehen des Bayerischen
Rundfunks. Seit 2006 steht sie zudem dem
PRIX JEUNESSE INTERNATIONAL, dem
international renommiertesten Festival und
Netzwerk für Kinderfernsehen weltweit, vor.
Warum bleiben Daily Dramas von UFA
SERIAL DRAMA Ihrer Meinung nach
auf Sendung, während Mitbewerber
wie „Marienhof“ ihre Serien einstellen
mussten?
Dr. Maya Götz: Das sind immer viele verschie-
20
dene Gründe. Das kann mit der ARD-Zuschauerschaft
zu tun haben, die älter ist, aber vielleicht war „Marienhof“ auch ein Format, das die jüngeren Zuschauer zu
wenig berührt hat. Serien wie „Unter uns“ und „Gute
Zeiten, schlechte Zeiten“ haben es besser geschafft,
die Leute zu erreichen. Sie sind ästhetisch schneller,
viel moderner, aber auch die Geschichten und die Figuren sind dichter dran am Zuschauer. Bei „Marienhof“
gab es mehr Abgrenzfiguren. Nach dem Schema: Da
gucken Menschen Mitte 30, Mitte 40 auf die Jugendlichen, die sie selber nicht mögen. Bei „Gute Zeiten,
schlechte Zeiten“ und „Unter uns“ gibt es hingegen
viele Anschlussfiguren. Das heißt: Ich gehe mit ihnen
mit, ich fühle mit ihnen. Ich kann mich zwar abgrenzen, aber die Figuren sind wertgeschätzt. Selbst ein
Gerner wird wertgeschätzt. Das ist wichtig für eine Serie, diese Art der Identifikation: „Es ist okay, wenn ich
einen Fehler mache, und die Soap erklärt mir quasi,
wie der Fehler zustande kommt.“ Daraus kann man
lernen. In einer Studie hat mal ein Mädchen treffend
gesagt: „GZSZ zeigt mir, welche Probleme auf mich
zukommen werden!“
denn sie wissen genau, die wird da nur gespielt, aber
die Geschichten haben einen hohen Wert für sie und
sie sehen und lernen, wie man beispielsweise mit Konflikten umgeht. Daher ist es wichtig, dass das moralische Moment nie vergessen wird.
Sie haben unzählige Studien über Serien und
Zuschauerverhalten veröffentlicht. Welche Erkenntnis daraus war für Sie besonders verblüffend?
Dr. Maya Götz: Es gab über all die Jahre viele Erkenntnisse, aber besonders sticht hervor, wenn Kinder erzählen, wie sie zu GZSZ gekommen sind und die
Geschichten, die dahinterstehen. Es gab so wunderschöne Fälle wie ein Mädchen, das mir erzählte, wie
seine Mutter eines Tages zu ihm sagte: „So, jetzt bist
du achteinhalb und gut in der Schule, jetzt darfst du
GZSZ gucken!“ Das ist wie eine Art
Initiationsritus in die Welt der erwachsenen Frauen.
Oder ein anderes Mädchen, das sagte: „Ich wollte
den Kinderkanal gucken, aber meine Eltern haben
„Ein Mädchen hat zu mir gesagt: ‚Ich wollte den Kinder-
Wie empfinden junge Zuschauer die einzelnen Figu- kanal gucken, aber meine Eltern haben gesagt: Du
ren? Schalten sie ein, weil guckst entweder GZSZ mit uns oder du gehst schlafen!‘ “
sie in eine Figur verliebt
sind oder geht das tiefer?
gesagt: Du guckst entweder mit uns GZSZ oder du
Dr. Maya Götz: Wenn wir beim Beispiel John Bachgehst schlafen!“ Das ist Alltag! Und dann malte dieses
mann bleiben, dann ist er ganz klar ein parasozialer
Mädchen auf, wie es die Situation zu Hause im Wohnerotischer Partner. Mädchen verlieben sich, denn er ist
zimmer begreift: Mama und Papa liegen auf dem Sofa,
erotisch attraktiv, aber sexuell nicht gefährlich. Junge
Hund und Katze sitzen davor, es gibt Süßigkeiten – und
Mädchen erleben über Serien körperliche, erotische
ganz klein vorne ist der Fernseher. Wie gesagt: Das ist
Empfindungen, sie reagieren emotional und sind zum
tatsächlich Alltag. Und so wachsen junge Menschen in
Beispiel eifersüchtig, wenn er mit einer anderen rumSerien hinein, auch wenn ihnen anfangs viele Handmacht. In ihrer Imagination gehen sie eine Beziehung
lungsstränge langweilig erscheinen und sie vor allem
ein und durchleben sie in allen Formen, sie trennen
auf die jungen Schauspieler und deren Geschichten
sich quasi auch. Man darf nicht vergessen: Man kann
fokussiert sind. Aber dennoch bleiben sie dran.
heute anders als vor 100 Jahren durch Serieninhalte
im Kopf quasi durchspielen, was man von einem PartWie schätzen Sie die Zukunft von deutschen Sener erwartet. Das sind enorm wichtige Fantasien, die
rien ein?
einem helfen, sich selber klarer darüber zu werden,
Dr. Maya Götz: Die Gesellschaft verändert sich, die Rewas man will. Ein gutes Beispiel ist das sogenannte
alität, in der sich die Menschen befinden, verändert
Müttergespräch. Junge Mädchen sind in diesem Alter
sich, das ist klar. Aber solange es gelingt, aktuelle
gerne mit ihrer Mutter zusammen, wollen und können
Themen aufzugreifen und gute Geschichten zu eraber nicht über alles mit ihr reden. Also sprechen sie
zählen, wird es Serien geben. Vor allem dann, wenn
über John und das, was er gemacht hat – und meinen
es gelingt, einen Nerv zu treffen. Ich nenne da gerne
den eigenen Freund oder eine andere Beziehungskondas Beispiel Lisa Plenske. „Verliebt in Berlin“ hat einstellation. Eigentlich reden die Mädchen da über Wergeschlagen, weil eine Geschichte so völlig neu erzählt
te. Deshalb ist es wichtig, dass Serienautoren sich ihworden ist. Das hat hunderttausenden Frauen aus der
rer Aufgabe bewusst sind und verantwortungsvoll mit
Seele gesprochen. Mit solchen Geschichten kann man
Werten umgehen.
etwas verändern.
Wie genau muss diese Verantwortung aus­
sehen?
Dr. Maya Götz: Gerade bei jugendrelevanten Serien ist
es ganz wichtig, dass sich Serienautoren dessen bewusst sind, dass Jugendliche die Geschichten in Serien
quasi als Lehrprogramm für ihre soziale Realität ansehen. Sie verwechseln das zwar nicht mit der Realität,
Vielen Dank für das Gespräch.
21
„Unterhaltende Programm werden in ihrer
gesellschaftlichen und politischen Wirkung
hochgradig unterschätzt.“
Wolf Bauer
Im Oktober 2010 hielt Wolf Bauer, Vorsitzender der Geschäftsführung der UFA,
eine vielbeachtete Rede auf der Konferenz „Denk ich an Deutschland“.
Auszüge aus seinem Beitrag ­„(Un)heimliche Erzieher“:
Palmer. In Staffel 1 noch Senator und Präsidentschatskandidat wurde David Palmer im
weiteren Verlauf der Serie der erste schwarze
Präsident der USA. Sein Amt übte er so aus,
wie man es vom Präsidenten erwartet: umsichtig, tatkräftig, führungsstark.
Haben die Macher von „Twenty Four“ also
etwas vorstellbar gemacht, das bisher als
ausgeschlossen galt: Ein Afroamerikaner als
Präsident der Vereinigten Staaten. Nicht wenige politische Analysten und Kommentatoren in den USA sind davon überzeugt. Zitat:
„Nachdem wir seit einigen Jahren in der Serie
‚Twenty Four‘ einem klugen, weisen und gewählten schwarzen Präsidenten in der Gestalt
des von Dennis Haysbert gespielten David
Palmer zusehen, könnten wir dies nicht auch
in der Realität mit einem echten schwarzen
Präsidenten aus Fleisch und Blut? Yes we
can!“
Was erzählt uns diese Geschichte? Hier hat
eine TV - Actionserie möglicherweise eine
enorme gesellschaftliche Wirkung entfaltet:
Sie hat dazu beigetragen, Barack Hussein
Obama denkbar zu machen. Die Massenmedien sind eben nicht nur das Archiv für unsere kollektive Vergangenheit, sie ermöglichen
auch einen virtuellen Blick in die Zukunft.
Wolf Bauer, Vorsitzender der Geschäftsführung der UFA
M
eine sehr verehrten Damen und Herren,
ich weiß – mein Titel trägt einen bedrohlichen Unterton – deshalb möchte ich zunächst mit einer
harmlosen Frage beginnen: Kennen Sie den Palmer
Effekt? Sie kennen ihn nicht! Das hätte mich auch überrascht.
Aber Sie kennen „Twenty Four“ – die erste Echtzeitserie, die
weltweit und insbesondere in den USA Millionen Zuschauer vor
den TV-Geräten fesselte. Eine der Figuren darin heißt: David
22
„Twenty Four“ ist nur ein Beispiel für die gesellschaftliche Kraft des Unterhaltungsfernsehens von der ich Ihnen berichten möchte.
Denn diese Kraft wirkt auch hier bei uns. Und
sie bekommt eine neue Qualität angesichts
der Veränderungen in der Gesellschaft. Die
eigentlichen Träger des traditionellen Wertekonsenses in Deutschland haben dramatisch
an Einfluss verloren: die bürgerliche Mehrkind-Familie, die Kirchen, die Volksparteien,
die Gewerkschaften und die politischen Medien. Die Gesellschaft und die nachwachsende
Generation verlieren Vorbilder und beständige Autoritäten zur Orientierung im eigenen Leben und zum
richtigen Handeln. (…)
mobil und unabhängig ist. (…)
Der Philosoph Norbert Bolz hat auf einer Veranstaltung der UFA folgende These aufgestellt: Wer lange
genug TATORT schaut, der wird allmählich ein guter
Deutscher, ohne Ethik-Unterricht besucht zu haben!
Der TATORT steckt voller positiver Werte, sagt Norbert
Bolz. Werte, wie sie das heutige Deutschland verkörpert. Das reicht von der Tatsache, dass der Bösewicht
am Ende immer gefasst wird, bis zur Political Correctness. Norbert Bolz hat das provokant in die Formel
gepackt: Ein Türke ist – egal in welchem dunklen Licht
er zunächst erscheinen mag – zum Schluss niemals
der Mörder.
Ob bildungsfern oder bildungsnah, eines ist gewiss: Die
Jugendlichen in Deutschland orientieren sich grundlegend anders als frühere Generationen es getan haben.
Die Medien – und allen voran die Unterhaltungsmedien – spielen in diesem Zusammenhang eine zentrale
Rolle. 9 ½ Stunden verbringt der durchschnitliche Jugendliche heute jeden Tag mit der Nutzung von Fernsehen, Radio und Internet, weniger mit dem Buch und
der Tageszeitung. Und sie schauen nicht „MONITOR“,
„Tagesschau“ und „heute journal“, sondern „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“, „Die Simpsons“, „Deutschland
sucht den Superstar“ und amerikanische Serien wie
„Twenty Four“.
Warum hat Norbert Bolz diese Qualität dem TATORT,
nicht aber Anne Wills Talkshow zugesprochen? Meine
These lautet, dass die Unterhaltung in Sachen Verhaltensprägung gegenüber Informationsprogrammen im
Fernsehen deutlich überlegen ist. (…)
Um es zuzuspitzen: Je mehr die klassischen Institutionen unserer Gesellschaft an Prägekraft verlieren,
desto mehr gewinnt das Unterhaltungsfernsehen an
Einfluss. Das verliebte Mädchen wird vermutlich „Gute
Zeiten, Schlechte Zeiten“ schauen, um die eigene erste
große Liebe zu verstehen, der junge Mann, der seine
gleichgeschlechtliche sexuelle Orientierung zu ahnen
beginnt, sieht bei „Alles was zählt“, wie sich andere in
seiner Situation durch setzen.
Das Unterhaltungsfernsehen wirkt subtiler und zugleich ganzheitlicher, weil Bilder entstehen und Charaktere erscheinen, denen es gelingt, Menschen emotional anzusprechen und weil die Unterhaltung mehr
und andere gesellschatliche Zielgruppen erreicht als
das Informationsfernsehen. Nun mag mancher einwenden, Informationssendungen sieht man eben, um
sich zu informieren, und Unterhaltungssendungen der
Entspannung wegen. Dort ist das Gehirn auf Wissensaufnahme programmiert, hier auf Abschalten und
Amüsement. Die Gehirnforschung widerspricht dem.
Manfred Spitzer, einer der profiliertesten Forscher, der
sich insbesondere auch mit der Mediennutzung auseinandersetzt, ist ganz eindeutig in seiner Aussage. Er
sagt: Das menschliche Gehirn lernt immer! Egal, was
man tut oder was man schaut. Ob Trash-TV oder Tagesschau. Ob DSDS oder Maybrit Illner.
Dennoch fürchte ich, dass vermutlich nur eine Minderheit derer, die derzeit die Bildungs- und Integrationsdebatte führen, den Jugendlichen regelmäßig folgt,
wenn diese in das Leben ihrer virtuellen Vorbilder eintauchen. Den Unterhaltungsmedien wird in Deutschland nach wie vor nur eine untergeordnete Rolle in der
Wertevermittlung zugeschrieben. Es gibt noch immer
das typische Verständnis von E- wie ernst- und wertvoll und U - wie leicht und belanglos, ähnlich wie in der
Musik. Die Informationsmedien sind längst anerkannt
als eine ernstzunehmende und legitime Kraft der Aufklärung, die Unterhaltungsformate gelten dagegen
als unpolitisch und gesellschaftlich unbedeutend. (…)
Welch folgenschwere Fehleinschätzung, denke ich.
Der Nutzer entscheidet, mit was er sein Gehirn „füttert“. Und die Medienmacher entscheiden, wie das
Menü aussieht, aus dem der Nutzer auswählen kann.
(…) Das Unterhaltungsfernsehen wirkt an der Wertevermittung in unserer Gesellschaft mit. Ob wir wollen
oder nicht. Es wird Zeit, dass wir das ernst nehmen und
uns mit dieser Wirkungsmacht auseinandersetzen. Die
Medienmacher müssen eine erweiterte Verantwortung
dafür übernehmen. Ja! Aber wir müssen auch die Mediennutzer in die Lage versetzen mit der Vielzahl der
medialen Unterhaltungsangebote sinnvoll umzugehen.
Medienkompetenz ist das Stichwort und diese endlich
- gerade jungen Menschen - zu vermitteln, ist eine gesellschaftliche Aufgabe von hoher Dringlichkeit.
Meine These lautet: Unterhaltende Programme werden in ihrer gesellschaftlichen und politischen Wirkung
hochgradig unterschätzt. Und es geht gar nicht darum, ob wir uns diesen Einfluss wünschen sollten. Er ist
längst Realität.
Andere Gesellschaften sind auf diesem Erkenntnisweg
bereits weiter fortgeschritten. In Südamerika spielen
die Telenovelas seit Jahrzehnten eine große gesellschaftliche Rolle. Es ist inzwischen unbestritten, dass
beispielsweise die Telenovelas in Brasilien mit dazu
beigetragen haben, das Rollenverständnis der Frau
und das Idealbild des familiären Lebens grundlegend
zu verändern. Während dieses früher eher durch das
Ideal der Großfamilien geprägt war, in denen mehrere
Generationen zusammenlebten, entspricht es heute
zunehmend dem Ideal der westlichen Kernfamilie, die
23
Unsere Schauspieler
Berichterstattung
und
in ihren
Reaktionen (Auswahl)
wichtigsten Rollen
Druckversion - TV-Soap "GZSZ": Mit Models gegen Drogen kämpfen - SPIEGEL ...
Seite 1 von 1
Auch nach Drehschluss spielt soziale Verantwortung bei UFA SERIAL DRAMA eine große
Rolle. Eine Auswahl der Engagements unserer Schauspieler:
17. Januar 2008, 15:32 Uhr
TV-Soap "GZSZ"
Mit Models gegen Drogen kämpfen
Die Vorabendserie "Gute Zeiten, schlechte Zeiten" schickt - zur Abschreckung - Model
"Emily" in den Kokainrausch. Das Bundesgesundheitsministerium berät; Ministerin Ulla
Schmidt freut sich über die Anti-Drogen-PR.
Die RTL-Seifenoper "Gute Zeiten, schlechte Zeiten" greift das Thema Drogenmissbrauch auf. In
den Folgen bis Ende Juni werde das Model Emily Höfer (Anne Menden) in die Kokainsucht
abgleiten, erklärte Produzent Rainer Wemcken heute in Potsdam.
Tayfun Baydar
Sila Sahin
Marylu Poolman, Tabea Heynig, Patrick Müller,
Joy Lee Abiola-Müller,
Mignon in Hamburg, ein Zentrum für traumatisierte und entwicklungsgestörte Kinder. ‫ ׀‬Tatjana
Clasing setzt sich seit mehreren Jahren für Schwächere in der ganzen Welt ein: Mit den sogenannten
„Briefen gegen das Vergessen“ von Amnesty International engagiert sie sich regelmäßig gegen Menschenrechtsverletzungen. Mit zwei Patenschaften
unterstützt sie die internationale Kinderhilfsorganisation „Plan“, die in Entwicklungsländern arbeitet
und sich für Kinderrechte stark macht. Auch für
„Ärzte ohne Grenzen“ ist Tatjana immer wieder auf
unterschiedliche Weise aktiv. ‫ ׀‬Francisco Medina‘s
Herz schlägt für sein Heimatland Chile. Mit „FM
Chile Kids“ engagiert er sich für chilenische Straßenkinder. So produzierte er bereits auf eigene
Faust einen Kurzdokumentarfilm über das Leben
der Kinder in der chilenischen Wüste, um auf die
sozialen Missstände aufmerksam zu machen. ‫ ׀‬Jo
Weil und Thore Schölermann sind Botschafter der
„AIDS-Hilfe Köln“. Als Botschafter unterstützen
sie unter anderem den Charity-Marathon „Run of
Colours“, zu Gunsten der Kölner Aidhilfe. Darüber
hinaus engagiert sich Thore Schölermann für die
„Deutsche Knochenmarkspenderdatei“. ‫ ׀‬Melanie
Kogler ist Unterstützerin des „Gnadenhof Chiemgau e.V.“. Zusammen mit Tatjana Kästel engagiert
sie sich für den „Woman‘s Run“ in Köln.
Janina Uhse ist Schirmherrin von „jungundjetzt
e.V.“, einer anonymen Online-Beratung für Jugendliche. ‫ ׀‬Wolfgang Bahro ist Botschafter für
„Kinderschutzengel e.V.“. Der Verein wird durch finanzielle Spenden verschiedener Schauspieler unterstützt. ‫ ׀‬Tayfun Baydar unterstützt als Botschafter die Bertelsmann-Aktion „Alle Kids sind VIPs“
und macht sich so für Integration an Deutschlands
Schulen stark. ‫ ׀‬Isabell Horn ist Botschafterin für
„Straßenkinder e.V.“ und unterstützt damit wohnungslose und sozial benachteiligte Kinder. ‫ ׀‬Für
die Deutsche „Knochenmarkspenderdatei“ (DKMS)
engagiert sich Sila Sahin. ‫ ׀‬Stefan Bockelmann
macht sich als Botschafter der „Soonwald ­Stiftung“
für leukämiekranke Kinder, zu deren Gunsten er
bereits mehrere Veranstaltungen organisiert und
moderiert hat, stark. ‫ ׀‬Patrick Müller und Joy Lee
Abiola-Müller sind Botschafter der Kampagne
­„Wissen schützt!“. Diese soll Jugendlichen notwendiges Wissen über Aids und HIV vermitteln. ‫ ׀‬Auch
­Tabea Heynig und Benjamin Kiss engagieren sich
für die „AIDS-Hilfe Köln“. ‫ ׀‬Milos Vukovic engagiert
sich im Verein „Traumwolke e.V.“, der es sich zur
Aufgabe gemacht hat, schwer kranken Kindern ein
Treffen mit ihren Lieblingsstars zu ermöglichen,
um ihnen so Lebensmut und Kraft zu schenken.
‫ ׀‬Als Kuratoriumsmitglied der „Benita-QuadfliegStiftung“ unterstützt Eric Langner das Kinderhaus
24
Die Produktionsfirma Grundy UFA hat sich bei der Umsetzung des Stoffes vom
Bundesgesundheitsministerium beraten lassen. Das Thema sei ernst - und müsse entsprechend
dargestellt werden. Den Angaben zufolge sollen in den betreffenden Episoden Broschüren und
Telefonnummern von Drogenberatungsstellen ins Bild gesetzt werden. Möglicherweise tritt auch
die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Sabine Bätzing, in einer Gastrolle auf. Dies sei
"vorstellbar", sagte Bätzing. Jedoch gehe es "nicht um den erhobenen Zeigefinger".
Zudem soll es öffentliche Aktionen wie gemeinsame Besuche von Jugendeinrichtungen mit
Darstellern geben. Serien wie "GZSZ" hätten eine wichtige Vorbildfunktion für junge Menschen,
sagte Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt. "Es ist daher gut, wenn sich auch Fernsehserien
seriös mit dem Thema auseinandersetzen." Das Ministerium sehe die Serie als "Verbündete" im
Kampf gegen Drogenmissbrauch.
"GZSZ" läuft fünfmal pro Woche und hat im Schnitt etwa vier Millionen meist jüngere Zuschauer.
lw/AP/dpa
URL:
http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/tv-soap-gzsz-mit-models-gegen-drogen-kaempfen-a529259.html
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Berichterstattung und Reaktionen
Berichterstattung und Reaktionen
Ein One-Night-Stand mit Folgen | Hintergründe zu HIV | Aids | STI | Hepatitis | Aid... Seite 1 von 1
Pressemitteilung des Bundesministeriums für Gesundheit
17. Januar 2008
Ein One-Night-Stand mit Folgen
19. September 2011 von Axel Schock inAktuell
1 Kommentar
Gemeinsam gegen Drogen!
Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt und die Drogenbeauftragte der Bundesregierung
Sabine Bätzing unterstützen die RTL-Vorabendserie „Gute Zeiten, Schlechte Zeiten“ in ihrem
Kampf gegen Drogenkonsum.
Die vor allem bei jungen Menschen beliebte Fernsehserie „Gute Zeiten, Schlechte Zeiten“ wendet sich aktuell einem wichtigen gesundheitspolitischen Thema zu: Dem Drogenkonsum, -missbrauch und der -abhängigkeit von Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit den Verantwortlichen der Serie und mehreren Schauspielern äußerten
sich die Bundesgesundheitsministerin und die Drogenbeauftragte der Bundesregierung heute in
Potsdam zu dem gemeinsamen Engagement gegen Drogen.
Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt: „Die Bekämpfung des Drogenkonsums ist ein gesamtgesellschaftliches Thema. Es ist wichtig, dafür eine breite öffentliche Aufmerksamkeit zu
gewinnen. In bestimmen Szenen der Jugendkultur hat sich z. B. der Konsum von Kokain etabliert. Aufklärung ist dabei der beste Ansatz zu einer wirksamen Prävention, gerade bei Jugendlichen. Es ist daher gut, wenn sich auch Fernsehserien seriös mit dem Thema auseinandersetzen.
Drogen zerstören Leben. Da gibt es nichts zu beschönigen.“ Auch die Drogenbeauftragte der
Bundesregierung Sabine Bätzing äußerte sich anerkennend zum Engagement der Serie: „Drogenkonsum ist kein harmloses Partyvergnügen, Drogen schaden der Gesundheit und können
abhängig machen. Drogenabhängigkeit bedeutet das Ende eines freien und selbstbestimmten
Lebens. Ich begrüße es sehr, dass sich die Verantwortlichen und Schauspieler der Serie für Drogenprävention einsetzen, da ihnen eine wichtige Vorbildfunktion zukommt.
Was es für einen Menschen bedeutet, kokainabhängig zu sein, konnte ich vorgestern bei meinem Besuch der auf Kokain spezialisierten Beratungsstelle und Therapieeinrichtung KOKON in
Berlin erfahren. Zusammen mit der Schauspielerin Anne Menden hatte ich die Gelegenheit, mit
Patienten über ihre Kokainabhängigkeit zu sprechen. Dabei wurde deutlich, wie radikal man sein
Leben ändern muss, wenn man abstinent bleiben will.“
In Deutschland haben etwa 1,45 Mio. Menschen (zwischen 12 und 60 Jahren) in ihrem Leben
mindestens einmal Kokain probiert. Damit liegt Kokain nach Cannabis und Amphetaminen auf
Platz drei in Deutschland.
Kokain wird besonders häufig in Diskotheken und Clubs als Partydroge verwendet. Verbreitet
ist ein exzessiver Konsum am Wochenende. Die Droge bewirkt schwere Persönlichkeitsveränderungen und verursacht Depressionen sowie Paranoia. Der Ausstieg gelingt oft erst nach jahrelangem Konsum, wenn den Betroffenen ihr Alltagsleben vollständig zu entgleiten droht.
Studien zeigen, dass gerade Jugendliche neugieriger und risikofreudiger sind und daher häufiger als Erwachsene Kokain probieren. In Großstädten ist die Risikobereitschaft noch höher. Im
Vergleich zum bundesweiten Durchschnitt haben in Hamburg zum Beispiel fast doppelt so viele
Jugendliche zwischen 14 und 18 Jahren mindestens einmal im Leben Kokain probiert.
In vielen Fällen nehmen Kokainkonsumenten verschiedene Drogen, wobei Kokain oft zusammen
mit Alkohol und Tabak, mit anderen illegalen Drogen wie sonstigen Stimulantien und Cannabis
oder mit Heroin eingenommen wird.
26
Joy Lee Juana Abiola
(rechts) spielt die HIVpositive Schülerin Micki
(Foto: Grundy UFA/ Unter
uns)
„Dass die überhaupt frei rumlaufen darf. So was gehört doch weggesperrt.“ – Fiese Sprüche dieser
Art musste sich die 19-jährige Micki in der Schule anhören, nachdem ihre HIV-Infektion bekannt
geworden ist. Seit März verfolgen die Zuschauer des Daily Dramas „Unter uns“, wie sich das Leben
der Serienfigur durch HIV verändert hat. Axel Schock hat sich darüber mit Barbara Süvern,
Producerin der von Grundy UFA produzierten RTL-Serie, unterhalten.
Storylines von täglichen Serien wie „Unter uns“ werden ja sehr langfristig und mit Kalkül
konstruiert, um die Personen zu entwickeln und das Interesse der Zuschauer zu halten. Was hat
sich das Autorenteam von einem Erzählstrang rund um HIV versprochen?
Grundsätzlich schauen wir natürlich, dass wir emotionale Höhen und Tiefen und entsprechende
Fallhöhen bekommen, damit mit den Figuren auch etwas passiert und sich Geschichten mit Ecken und
Kanten entwickeln können. Die Idee zu einer Geschichte rund um eine HIV-Infektion ergab sich Ende
2009, als wir uns entschieden hatten, verstärkt realitätsnahe Themen in die Serie
einzubringen. Darüber hinaus sind wir uns als erfolgreiches Produktionsteam einer täglichen Serie
unserer sozialen Verantwortung sehr bewusst: Wir erreichen ein Millionenpublikum. Täglich. Unsere
Geschichten sind nicht selten ein Leitfaden für Jugendliche und junge Erwachsene, die eine
Orientierung suchen, auch mit heiklen Themen umzugehen.
Stand von vornherein fest, in welcher Form dies in der Serie umgesetzt werden sollte?
Wir sind zunächst in die Recherche gegangen. Wir hatten deshalb beispielsweise Kontakt mit der
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung aufgenommen, am wichtigsten waren allerdings die
Informationsabende mit der AIDS-Hilfe Köln und Bonn, die wir für unsere Autoren im
Storydepartment organisiert haben. Wir wollten die Geschichte in jedem Fall so erzählen, dass sie
nicht an der Realität vorbeigeht. Erst dann haben wir überlegt, zu welcher Figur in unserem Ensemble
→
die Geschichte am besten passen könnte.
http://blog.aidshilfe.de/2011/09/19/ein-one-night-stand-mit-folgen/
27
26.06.2013
Berichterstattung und Reaktionen
Berichterstattung und Reaktionen
Ein One-Night-Stand mit Folgen | Hintergründe zu HIV | Aids | STI | Hepatitis | Aid... Seite 1 von 1
Ein One-Night-Stand mit Folgen | Hintergründe zu HIV | Aids | STI | Hepatitis | Aid... Seite 1 von 1
Ein One-Night-Stand mit Folgen (2)
Ausgewählt wurde Micki Fink, gespielt von Joy Lee Juana Abiola.
Wir haben uns unter anderem für Micki entschieden, weil wir die Geschichte auf jeden Fall mit einem
jungen Charakter erzählen wollten, um auf diese Weise auch Aufklärungsarbeit leisten zu
können. Außerdem wussten wir, dass Joy schauspielerisch toll ist und über viele Facetten verfügt. Wir
waren uns daher sicher, dass sie die Rolle so rüberbringen würde, wie wir es uns vorstellten. Wir
hätten das Thema HIV und Aids natürlich auch anhand einer homosexuellen Figur behandeln können,
aber das war uns zu naheliegend. Wir wollten daher einen anderen Weg gehen. Es ist eben keineswegs
unüblich, dass sich auch junge Frauen anstecken.
Micki infiziert sich bei einem One-Night-Stand unter Drogeneinfluss mit einem Unbekannten
auf dem Klo eines Nachtclubs. Von ihrer Infektion erfährt sie zufällig im Rahmen einer
Blutspendeaktion in der Schule.
Uns war wichtig zu zeigen, dass Micki sich in einer Situation infiziert hat, die sehr viele selbst auch
kennen – und dass vielen Zuschauerinnen Ähnliches passieren könnte.
Welches Schicksal haben Sie Micki langfristig denn zugedacht? Das der mutigen Lebensheldin
oder des bedauernswerten Opfers?
Wir haben die Figur fast alle Stationen durchlaufen lassen – angefangen mit der Mitteilung des
Testergebnisses nach der Blutspende. Micki hat sich erst einmal zurückgezogen und mit niemandem
darüber geredet. Unsere Gesprächspartner bei der AIDS-Hilfe Köln und Bonn berichteten uns, dass
manche HIV-Positive ihren Status ein Leben lang ganz für sich behalten. Andere wiederum gehen
total offen damit um. Nach dieser Phase der Verdrängung und Isolation folgte bei Micki die
Auseinandersetzung mit ihrem Freund über ihre Infektion: Soll sie es ihm sagen, wie wird er
reagieren? Wir ließen sie Schritt für Schritt mit ihrer Infektion öffentlicher umgehen.
Wie reagiert im Falle von Micki die Umwelt?
Micki geht ja noch in die Schule und wird dort zunächst auch gemobbt. Auf dem Mädchenklo hat
beispielsweise jemand „HIV-Hure“ auf den Spiegel geschmiert. Aber Micki lässt sich nicht
unterkriegen. Jetzt ist die Figur an einem Punkt, an dem sie für sich die Stärke aufgebaut hat, um ganz
klar für sich sagen zu können: „Ich habe die Krankheit und ich kann damit leben.“
Wo sind die Grenzen dessen, was Sie Ihren Zuschauern in einem Daily Drama am Nachmittag
zumuten können?
Wir sprachen ja bereits über die soziale Verantwortung, die wir gegenüber dem Zuschauer haben, und
auch darüber, dass wir nah an der Realität erzählen wollen. Nun dürfen wir aber nicht vergessen, dass
wir unsere Zuschauer auch unterhalten möchten und wir hier die Geschichte eines starken Mädchens
erzählen, das mit der Krankheit zu leben lernt und dadurch ein Vorbild sein kann.
„Unter uns“ wird montags bis freitags um 17.30 Uhr auf RTL ausgestrahlt.
Offizielle Website: http://www.rtl.de/cms/sendungen/unter-uns
Micki sucht Hilfe bei einer
Aids-Beratung (Foto:
Grundy UFA/ Unter uns)
Hatte vielleicht auch der Medienwirbel um die No-Angels-Sängerin Nadja Benaissa einen Anteil,
daran, dass das Thema HIV nun bei „Unter uns“ Einzug gehalten hat?
Das war purer zeitlicher Zufall. Als damals der Fall in die Schlagzeilen geriet, waren wir bereits
mittendrin in der Storyentwicklung. Er gab also keineswegs den Anstoß dazu, aber die ganze Debatte
zeigt, wie wichtig es ist, dass man HIV und Aids immer wieder neu thematisiert.
Wenn man in den Einträgen in Internetforen zu „Unter uns“ herumstöbert, stößt man bisweilen
auf recht heftige, ablehnende Reaktionen von Zuschauerinnen und Zuschauern. Wie schätzen
Sie selbst die Resonanz ein?
Es gibt in der Tat auch sehr unqualifizierte Äußerungen in diesen Foren, aber in der Mehrheit erleben
wir doch eine sehr intensive, ernsthafte Auseinandersetzung. Wir hatten vor einigen Monaten auch das
Problem der häuslichen Gewalt behandelt. Diese Zuwendung zu solch sozialen dramatischen Themen
war eine bewusste Entscheidung. Die Zuschauer haben das gut angenommen. Die Geschichten sind
deshalb so nah an der Realität, weil wir immer wieder ausführlich recherchieren. Und das erkennt der
Zuschauer. Gleichwohl wird eine Geschichte wie die von Mickis HIV-Infektion natürlich auch als
düster wahrgenommen, das ist schon klar.
http://blog.aidshilfe.de/2011/09/19/ein-one-night-stand-mit-folgen/
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Berichterstattung und Reaktionen
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«GZSZ» widmet sich dem Thema Essstörung - Quotenmeter
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Medien: Das Erste: Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr besucht die Studios der ... Seite 1 von 2
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Medien
Das Erste: Bundesgesundheitsminister Daniel
Bahr besucht die Studios der Serie „Verbotene
Liebe“ in Köln
«GZSZ» widmet sich dem Thema Essstörung
Dienstag, 28.08.2012, 09:23
Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr besuchte gestern, am 27. August 2012, das Set der von
GrundyUFA produzierten ARD-Vorabendserie „Verbotene Liebe“ in Köln.
Einen großen und langen Erzählstrang bekommt in der Serie die Figur Lilly Seefeld. Was
Producerin Marie Hölker sagt…
Die Serie widmet sich aktuell ausführlich dem Thema Demenzerkrankung – Anlass genug für den
Minister sich vor Ort im Gespräch mit Produzenten, Verantwortlichen des Senders und Schauspielern
über diese Thematik auszutauschen. Hier erfuhr der Bundesgesundheitsminister, wie sich das
„Verbotene Liebe“-Team von der Deutschen Alzheimer Gesellschaft e.V. auf den Handlungsstrang
vorbereiten ließ, wie es ist, eine Demenzerkrankung und deren langsame Entwicklung zu spielen und
inwieweit sich die Sicht der Schauspieler und Autoren auf dieses Thema durch ihre Arbeit verändert
hat.
Die RTL-Serie «Gute Zeiten, schlechte Zeiten» wird sich in den
kommenden Monaten mit einem aktuellen und wichtigen
Thema auseinander setzen. Essstörung bei Teenagern.
"Insbesondere unsere jungen Zuschauer suchen in einer
täglichen Serie wie GZSZ auch Orientierung und Vorbilder.
Damit geht eine große Verantwortung für uns einher, denn wir
müssen dafür sorgen, dass unsere Figuren dementsprechend
handeln und wir die Geschichten verantwortungsbewusst
erzählen“, sagt die Producerin und Chefautorin der täglichen
RTL-Sendung.
Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr: „Ich engagiere mich politisch, um Verbesserungen für
demenziell erkrankte Menschen und ihre Angehörigen zu erreichen. Es ist mir auch ein wichtiges
Anliegen, in der Öffentlichkeit deutlich zu machen, wie relevant die Themen Pflege und Demenz für
jeden von uns sind. Deshalb finde ich es gut, dass eine populäre Serie wie ´Verbotene Liebe´ dieses
wichtige Thema aufgreift und über einen langen Zeitraum darstellt.“
In der Serie wird die Figur Lilly Seefeld an Bulimie erkranken – in der wird dies erst Schritt für
Schritt bemerkbar. "Anders als bei einer Magersucht lassen sich bei einer Bulimie auch nicht so
leicht äußere Veränderungen erkennen. Einmal erkrankt, begleitet diese Krankheit Betroffene dann
oft ihr ganzes Leben“, sagt Hölker. Anfangs werden auch im wirklichen Leben erste Anzeichen vom
Umfeld leicht übersehen. Das «GZSZ»-Team möchte mit dem großen Handlungsbogen, der sich
über Monate erstrecken wird, auch aufklären. „Immer noch wissen viel zu wenige Menschen, wie
gefährlich Essstörungen sind, dass sie tödlich enden können – und das nicht nur in seltenen
Einzelfällen."
Guido Reinhardt, CCO und Produzent GrundyUFA: „Unsere Serien unterhalten täglich Menschen,
nehmen den Zuschauer mit auf eine Reise. Aber Reisen bedeutet immer auch zu lernen, Eindrücke zu
verarbeiten und ins eigene Leben zu transportierten. Darin liegt unsere Verantwortung, der wir uns
jeden Tag stellen.“
Hölker (Foto) verrät auch konkret, was mit Lilly Seefeld in den
vergangenen schon gezeigten Episoden und in der
kommenden Zeit passieren wird. „Wir wollen mit der
Geschichte um Lilly Seefeld zeigen, was mit einem jungen
Mädchen passiert, das diese Botschaft verinnerlicht: Wenn ich
nur schön wäre, würden alle mich toll finden und lieben. Und
das dann anfängt, ihren Körper dem gängigen Schönheitsideal
entsprechend umzuformen – oft der direkte Weg in eine
gefährliche
Essstörung.“
Unterstützt
wurde
das
Produktionsteam bei der Erarbeitung der Geschichte von Verein Dick & Dünn e.V.
Anhand der beliebten Serienfigur Arno Brandner (gespielt von Konrad Krauss) zeigt „Verbotene Liebe“
den Leidensdruck des Betroffenen, von Familie und Freunden, ihre Ängste, Sorgen und die Erkenntnis,
dass es bei dieser Diagnose keine Heilungschance gibt.
Auch Verena Kulenkampff, Fernsehprogrammdirektorin des WDR, findet: „Es ist für ein öffentlichrechtliches Programm wichtig und richtig, auch schwierige, sperrige Themen in populären
Unterhaltungsformaten anzusprechen. Die ´Verbotene Liebe´ ist ein solches Programm. Die Autoren,
Schauspieler und Regisseure der ´Verbotenen Liebe´ haben sich engagiert und erfolgreich in dieses
sehr komplexe Thema eingearbeitet.“
Die Figur Lilly wird in der Serie von Iris Mareike Stehen verkörpert. Sie selbst hatte nie eine
Essstörung, bereitete sich aber intensiv auf das Thema vor: „Es macht mich sehr traurig zu sehen,
wie oft wunderhübsche Mädchen sich selbst und ihren Körper so hassen und immer mehr
kaputtmachen."
30.07.2012 14:17 Uhr • Manuel Weis
Nachdem Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr vor Ort bei den Dreharbeiten im Studio dabei war,
trugen er und Schauspieler Konrad Krauss sich in das „Buch der Erinnerungen“ ein, mit dem die
Deutsche Alzheimer Gesellschaft e. V. ein Zeichen gegen das Vergessen setzen will. Im Anschluss
übergaben Guido Reinhardt und die Schauspieler an Heike von Lützau-Hohlbein, 1. Vorsitzende der
Deutschen Alzheimer Gesellschaft, einen Scheck in Höhe von 5000 Euro.
Kurz-URL: qmde.de/58212
http://www.focus.de/kultur/diverses/medien-das-erste-bundesgesundheitsminister-dan... 26.06.2013
http://www.quotenmeter.de/cms/print.php?id=58212
26.06.2013
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Märkische Allgemeine, 05. Dezember 2012
DIE WELT Kompakt, 28.August 2012
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FERNSEHEN
Die TV-Serie: „Verbotene Liebe“
Foto: ARD/Anja Glitsch
„Verbotene Liebe“ (ARD, Mo–Fr, 18 Uhr) präsentiert als weltweit einzige Daily Soap seit 1995 fast durchgängig auch homound bisexuelle Charaktere. Nina und Erika (1998–1999) waren
das erste VL-Frauenpaar, danach erlebte Rebeccas lesbische
Cousine Carla (2003–2010) mehrere Frauenbeziehungen, zuletzt mit Stella, die – ein Soap-Novum – ihr Coming-out nicht
durch Carla erlebte, sondern bereits als Lesbe eingeführt wurde.
Seit 2007 gibt es auch das höchst beliebte schwule Paar Christian und Olli („Chrolli“).
Rebecca dümpelte lange als glücklose Hete durch die Soap, hatte
eine Affäre mit einer Frau und kehrte nach einem New-YorkAufenthalt vor einem Jahr als selbstbewusste Lesbe zurück, jetzt
von einer neuen Darstellerin gespielt: Tatjana Kästel.
Marlene (Melanie Kogler) musste den Umweg über gleich zwei
von Rebeccas Brüdern nehmen, bevor sie sich in Rebecca
verliebte.
Marlene (Melanie Kogler, li.) und Rebecca (Tatjana Kästel, re.), ursprünglich
beste Freundinnen, doch inzwischen weit mehr als das …
Ein TV-Paar bewegt die Herzen
Die Serien-Stars Marlene und Rebecca aus der ARD-Seifenoper „Verbotene Liebe“ leisten
weltweit Coming-out-Hilfe. Ihre Fans nennen sie liebevoll „Marbecca“
Letzten Sommer in einem Schloss bei Düsseldorf: Gräfin Rebecca von Lahnstein hält ihre unerwiderte Liebe zu Marlene nicht mehr aus: „Wir können
keine Freunde mehr sein!“ Marlene, den Tränen nahe: „Es tut mir so leid! Ich
wollte dich nie verletzen.“ Rebecca bleibt hart: „Dann geh jetzt!“ Doch Marlene geht nicht. Stattdessen: sehnsüchtige Blicke! Küsse!! Sex!!! Aber: längst
noch kein Happy End! Noch drei lange Monate dauerte es, bis Marlene ihren
Verlobten, Rebeccas Bruder Tristan, vor dem Traualtar stehen ließ und sich
endlich zu Rebecca bekannte: Die ARD-Soap „Verbotene Liebe“ (VL) hatte
ihr neues Traumpaar!
Zu diesem Zeitpunkt führten die beiden, von den Fans mit dem Pärchennamen
„Marbecca“ geadelt, längst ein Eigenleben im Internet. Der „Marlene/
Rebecca-Schmachtthread“ wurde mit mittlerweile rund 1,3 Millionen Klicks
zum mit Abstand beliebtesten Thema im offiziellen VL-Forum. „Ich verliebe
mich immer wieder aufs Neue in Marbecca“, bekennt dort Nutzerin sugar.
„Sooo viel Gefühl“, schwärmt santofsky und dani2503 leidet mit Rebecca:
„Die hätte ich heute am liebsten wieder ganz fest in den Arm genommen.“
Fans diskutieren das Geschehen, schneiden liebevoll unzählige Videoclips mit
Marbecca-Szenen zusammen und erzählen in sogenannter Fan-Fiction die
Lovestory in ihrem Sinne weiter (wobei auch der Sex nicht zu kurz kommt –
Zitat aus dem VL-Forum: „‚Oh mein Gott!‘, schrie Rebecca auf, als Marlene
geübt ihre Finger spielen ließ. Ein weiterer Schrei ertönte einige Minuten
später. Und es sollte nicht der letzte in dieser Nacht gewesen sein.“).
Wieso dieser Hype um Marbecca? Sie sind ja nun nicht das erste Frauenpaar
der TV-Geschichte und – sorry, Marbecca-Fans – auch nicht das einzigartigste.
„Die Story bringt eben alles mit, was eine große Soap-Liebesgeschichte
braucht“, sagt Antje Mock, 37, die ein Forum für Fans der VL- (und anderer)
Frauenpaare betreibt und eigene Marbecca-Clips postet: Emotionen, Glaubwürdigkeit, attraktive Schauspielerinnen und ein Happy End.
Um die Begeisterung zu verstehen, muss man aber kein Soap-Fan sein oder seufzend auf eine gewisse Konkurrenzlosigkeit verweisen (so wenige Lesben wie
heute gab’s im deutschen Fernsehen schon lange nicht mehr!). VL präsentiert
hier schlicht eine bewährte Storyline, an der nicht nur lesbische Fans andocken:
Eine bislang heterosexuell lebende Frau verliebt sich in eine Lesbe.
„Viele identifizieren sich mit Marlene“, erklärt Fanforscherin Maria
Boos, die für eine Studie der Ruhr-Universität Bochum Marbecca-Fans
befragte. „Darüber beginnen sie sich mit der eigenen Sexualität
auseinanderzusetzen und suchen den Austausch in Fanforen, wo sie auf
Gleichgesinnte treffen.“ Kurz: Die Marbecca-Community ist (auch)
eine niedrigschwellige Coming-out-Gruppe – und für die Fortgeschrittenen, vor allem wenn sie nicht offen lesbisch leben können oder
wollen, ein virtuelles Lesbenzentrum samt Kontaktbörse. Das
beobachtet auch Antje Mock: In ihrem Forum sind schon viele Freundschaften entstanden und sie ist nicht die Einzige, die hier sogar ihre
Lebensgefährtin kennengelernt hat.
Marbecca-Kult in 44 Ländern
Und dank Internet ist die Marbecca-Gemeinde längst international:
Freiwillige untertiteln die VL-Folgen in fünf Sprachen, Mocks Forum
ist mehrsprachig und ihre Clips werden weltweit angeklickt, „auch in
Saudi-Arabien, Ägypten und im asiatischen Raum“, so die Bremerin.
Kein Wunder, sagt Maria Boos, an deren Online-Befragung sich Fans
aus 44 Nationen beteiligten: „Es gibt nur in wenigen Ländern Serien,
in denen Frauenpaare als ganz natürlich und gleichwertig zu Heteropaaren dargestellt werden.“
Auch wenn die ARD die massenhafte und globale Lesben-Emanzipation wohl nicht zu ihrem Programmauftrag zählt: Auf den
Marbecca-Zug ist sie längst aufgesprungen. Das Paar bekam eine
kleine Webserie und eine Facebook-Seite und man toleriert die FanVideos, die andere Sender aus Urheberrechtsgründen meist löschen
lassen. Natürlich glasklares Marketing für eine Serie, die mit
Quotenproblemen zu kämpfen hat, aber die Fans danken es. „Vorbildlich“, lobt Antje Mock. „Marbecca sind das erste Frauenpaar, bei
dem richtig hingeschaut wird, was da an der Fanbasis passiert.“
Marbeccas Zukunft ist dennoch offen – immerhin ist man in VL stets
nur einen Schritt von Tumor, Trennung oder Tod entfernt. Aber eins
ist klar: Solange die L-Erfolgsformel funktioniert, werden Soaps
immer wieder neue Frauenpaare erfinden und dafür sollten wir diesem Genre, das viele naserümpfend zum Bodensatz des Fernsehens
zählen, dankbar sein. Denn außer ihnen macht’s ja im deutschen
Fernsehen keiner.
Karin Schupp
www.facebook.com/MarbeccaVL,
Foren: forum.daserste.de,
chierscheforum.iphpbb3.com,
Youtube-Kanäle: verboteneliebe1994, Novemberstern
L-MAG
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L-MAG
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Berichterstattung und Reaktionen
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Bundesministerin Aigner besucht Serie "Unter uns": IN FORM - Deutschlands Initia... Seite 1 von 2
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BUNDESMINISTERIN AIGNER BESUCHT SERIE "UNTER
UNS"
Aigner besucht die Kölner
Filmstudio und zeichnet das
TV-Restaurant Schiller mit
dem IN FORM
Unterstützerlogo aus.
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Zu einem gesunden und modernen Lebensstil
gehören ausreichend Bewegung und eine
ausgewogene Ernährung. Das Thema gesunde
Ernährung nimmt daher auch in TV-Serien für
Die Schauspieler von "Unter uns", Isabell Hertel und
Jugendliche immer mehr Raum ein – und es
Miloš Vuković, nehmen stellvertretend für das ganze TVbewegt junge Leute. So fördert der Sender RTL in
Team das IN FORM Unterstützerlogo von
der Vorabend-Serie "Unter uns" das gesunde
Bundesministerin Ilse Aigner entgegen. Bild: Stefan
Lebensgefühl und setzt gezielt einen Schwerpunkt
Behrens
auf gesunde Ernährung und mehr Bewegung. In
der Restaurantkulisse der Serie, dem "Schiller", sollen in Zukunft verstärkt frische Produkte aus der
Region serviert werden – und Freude am Sport vermitteln die Schauspieler in einer neuen "Turnhalle
Deluxe".
Ab Mitte Januar werden die ersten Folgen von "Unter uns" ausgestrahlt, in denen der Fernsehkoch Martin
Baudrexel gemeinsam mit der Chefin Ute Weigel (Schauspielerin Isabell Hertel) im "Schiller" das
Speisenangebot optimiert. Dabei entsteht ein modernes und gesundes Angebot, das auch Regionalität
und Biolebensmittel berücksichtigt. Im Fitnessstudio "Turnhalle" nebenan werden den Sportlern durch
Paco Weigel (Schauspieler Miloš Vuković) gesunde Fitnessdrinks und dazu praktische Ernährungstipps
gereicht. Die Themen Ernährung und Sport werden ab Januar immer wieder in der Sendung aufgegriffen.
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Aigner wirbt für gesunden Genuss
Bei einem Besuch im Produktionsstudio von "Unter uns" in Köln sagte Bundesverbraucherministerin Ilse
Aigner: "Bei der Information über Lebensmittel und Ernährung spielt das Fernsehen eine wichtige Rolle.
Diese bedeutenden Themen sollten einen festen Platz haben, vor allem in TV-Serien für Jugendliche.
Wissen über Lebensmittel und die Freude an Bewegung sind entscheidend für ein gesundes Leben. Ich
freue mich sehr darüber, dass zunehmend junge Leute Spaß daran finden, mehr über gesunde Ernährung
zu erfahren. Wir müssen alles daran setzen, um diese Entwicklung weiter zu unterstützen. Ich werbe für
gesundes Genießen."
4. Dezember 2012
IN FORM Unterstützerlogo für das TV-Team "Unter uns"
Bei dem Studio-Besuch überreichte die Bundesministerin dem Team der TV-Serie die IN FORM
Unterstützerplakette. Unter dem Dach der Initiative der Bundesregierung fördert das Bundesministerium
für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) zahlreiche Projekte und Maßnahmen zum
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Weitere
ausgewählte
Projekte
RTL-Spendenmarathon 23.11.2012
GZSZ Charity Day 2012
RTL-Spendenmarathon
„Hilfe zur Selbsthilfe“, das ist der Leitsatz, unter
dem die „Stiftung RTL – Wir helfen Kindern e.V.“ seit
1997 Kinderhilfsprojekte weltweit unterstützt. Jedes
Jahr ruft RTL im Rahmen des Spendenmarathons
Zuschauer und Unternehmen auf, für soziale Projekte zu spenden. UFA SERIAL DRAMA unterstützt
die Aktion seit Beginn jährlich auf unterschiedlichste
Art und Weise.
darin, Selbstbewusstsein und Rückgrat zu entwickeln, um gegen Unrecht, Diskriminierung und Gewalt aufzustehen. UFA SERIAL DRAMA Schauspieler
standen in der Vergangenheit häufig als Testimonials für Kampagnen, Interviews und Aktionen ein.
Zuletzt unterstütze U
­ FA SERIAL DRAMA gemeinsam
mit Susan Sideropoulos (ehem. GZSZ) die Initiative
2008 bei Erstellung und Verteilung einer Medienbox für Grundschulen, mit dessen Hilfe interkulturelle Kompetenz und Medienkompetenz der jungen
Schüler gefördert werden kann.
DKMS
Seit 2003 unterstützt UFA SERIAL DRAMA die DKMS
(Deutsche Knochenmarkspenderdatei). Sowohl bei
„Unter Uns“ als auch „GZSZ“ wurde das Thema bereits inhaltlich behandelt. Mit großem Erfolg: Innerhalb der ersten Tage nach Ausstrahlung bei GZSZ
folgten über 400 Zuschauer dem Aufruf ihrer Serienlieblinge und ließen sich in der Spendendatei
registrieren.
„Jeden Tag 3000 Schritte extra“
Gemeinsam mit Bundesgesundheitsministerin Ulla
Schmidt luden GZSZ-Serienstars Anne Menden, Jessica Ginkel und Raúl Richter im April 2008 zu einer
gemeinsamen 3.000-Schritte-Aktion in den Potsdamer Filmpark Babelsberg ein. Die Aktion war Teil der
Kampagne „Bewegung und Gesundheit“ des Bundesgesundheitsministeriums, das mit der Empfehlung „Jeden Tag 3.000 Schritte extra“ bundesweit
Menschen zu einem gesundheitsfördernden Verhalten bewegen soll.
STEP 21
Die gemeinnützige Initiative bestärkt mit medienpädagogischen Programmen Kinder und Jugendliche
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„GZSZ Charity Day“
GZSZ-Stars machen Hilfsbedürftige glücklich
„Kinder und ihre Angehörigen für einen Tag ihre
Sorgen und Ängste Vergessen zu lassen, das war
das Ziel unseres Charity Days“ –Reiner Wemcken,
CEO U
­ FA SERIAL DRAMA
Über Vereine wie „Herzenswünsche“, „Wunderlampe“ und „Wünsch dir was“ lud die UFA SERIAL
­DRAMA Serie „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ Familien mit schwer erkrankten Kindern oder körperlich
eingeschränkte Menschen dazu ein, einen Tag mit
ihren GZSZ-Lieblingen zu verbringen. In Kooperation mit dem Filmpark Babelsberg erhielten sie die
Möglichkeit unter Leitung von Matthias Voß im Studio1 hinter die Kulissen zu sehen. Im Anschluss gab
es Autogramme von und Fotos mit den Schauspielern. Auch für das leibliche Wohl war mit Kaffee und
Kuchen gesorgt. Mit einer Erkundung zahlreicher
Attraktionen des Filmparks ging ein unvergesslicher
Tag zu Ende.
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Aktion „Gabentisch“
2012 sammelte UFA SERIAL DRAMA Kleidung und
Spielsachen für Menschen, für die es nicht selbstverständlich ist, Geschenke unter dem Weihnachtsbaum liegen zu haben. Einerseits wurde für die
„Nauener Tafel“ in Brandenburg gesammelt. Andererseits für die „Emmaus Gemeinschaft“ in Köln,
welche die Spenden wiederum in hauseigenen Gebrauchtwarenhäusern für gemeinnützige Zwecke
verkauft. Der Verein versteht sich als Lebens- und
Arbeitsgemeinschaft mit dem Ziel der Armutsbekämpfung. Zusätzlich versorgt die Suppenküche des
Vereins Obdachlose täglich mit einer warmen Mahlzeit. Zusätzlich spendet UFA SERIAL DRAMA jeweils
eine Geldsumme an beide Vereine.
Kontakt
Thea Wulff
Head of Communication and
Human Resources
UFA SERIAL DRAMA GmbH
Dianastraße 21
14482 Potsdam-Babelsberg
Telefon: +49.331.70.60.605
Mail: Thea.Wulff@ufa.de