Herbst 2012 - Buddha-Haus

Transcription

Herbst 2012 - Buddha-Haus
Editorial
Kreativität
Liebe Freundinnen und Freunde,
es ist eine große Freude, Teil des kreativen Prozesses zu sein, in dem sich das
Buddha-Haus Projekt momentan befindet. Gleich, ob es das Gestalten der
neuen Webseite www.buddha-haus.de,
der Umbau im Buddha-Haus, die neuen
Kutis im Kloster oder jetzt das Manifestieren einer Pagoden-Kapelle ist.
Kreativität ist ein Öffnen für etwas Neues, ein Mitfließen, Mitwirken mit einer
universellen Kraft, die ein unermessliches Potential voller Schönheit und
Liebe in sich trägt. Je mehr wir uns selbst
dabei vergessen, desto ungehinderter
und reiner kann diese Kraft fließen.
Auch ein Mitteilungsblatt ist ja Ausdruck
von Kreativität, aber auch Informationsforum über schöpferisches Wirken. Sei es
in Form von Bildern, von Geschriebenem,
von Farben oder auch in der Vermittlung
des Dhamma.
In seinem Beitrag „Eine Pagoden-Kapelle
für das Waldkloster“ beschreibt Bhante
Kaccayana die Symbolik und Geschichte
einer Pagode und wie eine PagodenKapelle dabei ist, sich auch bei uns im
Kloster zu manifestieren.
Bhante Anuruddha berichtet von den
Feierlichkeiten zum Eintritt in die Regenzeit – der Asalha Puja. Und wie an
einem Vollmondtag im Juli der Buddha
vor mehr als 2500 Jahren zum ersten
Mal die Vier Edlen Wahrheiten darlegte
zum Wohle aller Wesen. Die Puja selbst
war ein berührendes Ritual mit viel Licht,
Duft und farbenprächtigem Blumenschmuck für den Buddha.
Anfang des Sommers trafen sich die
Dhamma-Lehrenden in der Nachfolge
von Ayya Khema im Kloster zum Austausch über die „Götterboten“ – Alter,
Krankheit und Tod. Viele persönliche,
teilweise sehr berührende Erfahrungen
wurden geteilt und ließen uns als Gruppe wieder ein Stückchen mehr zusammenwachsen.
Immer wieder ist natürlich auch die Gestaltung des Klosterlebens im Westen
mit all seinen Abläufen und Bedürfnissen ein Thema bei uns in der Sangha.
Ein Ausflug in das Benediktiner-Kloster
St.Ottilien diente sowohl der Begegnung
verschiedener Religionen als auch dem
Austausch über „Ora et labora – meditiere und arbeite!“
Mein Aufenthalt im Kloster Gampo Abbey in Kanada während der diesjährigen
Vassa (Regenzeitretreat) hatte ja einen
ähnlichen Hintergrund: wie kann Kloster
im Westen gelebt werden, sodass es von
„großer Frucht und großem Nutzen“ ist,
sowohl für unser eigenes Wachstum als
auch zum Wohle aller Wesen.
Gerhard Adam nimmt uns mit auf seine Reise nach Ladakh mit berührenden
Worten und Bildern und in der Rubrik
„Und außerdem“ erfahrt ihr die letzten
Neuigkeiten.
Schön, dass ihr teilhabt am Wirken des
Buddha-Haus-Projektes.
Mit ganz viel Metta. Möget ihr alle beschützt und gesegnet sein!
Bhante Nyanabodhi
Buddha-Haus Rundbrief • Nr. 30
1
Neues aus dem Waldkloster Metta Vihara
Ein Akku geistiger Kraft:
Eine Pagoden-Kapelle für das Waldkloster
Beitrag von
Bhante
Kaccayana
2
„Dieses Kloster mit seiner wunderbaren Lage ist für Meditierende ideal.
Jetzt braucht ihr nur noch eine Pagode
mit Buddha-Reliquien. Das wird helfen, die Kraft des Ort zu beschützen“.
So lobte der burmesische Meditationsmeister Pa Auk Sayadaw die Metta Vihara, als er uns vor vier Jahren
besuchte. Fast gleichzeitig wollte es
eine schier unglaubliche Fügung, dass
uns auch die entsprechenden Reliquien zukamen. Und was dann ins
Rollen kam, scheint nun kurz vor der
Vollendung. Doch jetzt eins nach dem
andern:
„Ich nehme Zuflucht zum Buddha;
ich nehme Zuflucht
zum Dhamma; ich
nehme Zuflucht zur
Sangha“, so chanten wir jeden Abend
vor der gemeinsamen Meditation.
Diese dreifache Zufluchtnahme ist ein
wichtiger Aspekt
auf dem buddhistischen Weg nach
innen. Sie kann
sich in einem KlosBuddha-Haus Rundbrief • Nr. 30
ter, wenn die Zeit dafür reif ist, aber
auch äußerlich manifestieren.
In diesem Sinne repräsentieren die
Wohnstätten, die sich in den letzten
Jahren in der Metta Vihara entwickelt
haben, die Zimmer im Hauptgebäude,
das separate Mönchsgebäude (Devaloka) und die acht Retreat-Hütten
(Kutis) die Sangha.
Die wunderbare Meditationshalle im
Dachboden, die in den letzten 15
Jahren täglicher, intensiver Praxis zu
einem einzigartigen Kraftort für so
viele geworden ist, symbolisiert das
Dhamma, die unzerstörbare Lehre des
Buddha.
Was liegt da näher als – sozusagen
zur Vollendung der wunderbaren Oase
der Stille – noch eine Pagode zu bauen, die als klassisches Symbol für das
erste Juwel, nämlich für den Buddha
selbst gilt. Eine Pagode, auch Stupa
genannt, ist ursprünglich ein Ort zur
Aufbewahrung und Verehrung von
Reliquien. Später wurde sie zu einem
Symbol des Friedens und der Erleuchtung. Nach traditionellem Verständnis
kann eine Stupa das Kloster auch beschützen und gilt darum als Krönung
einer Klosteranlage.
Vom Buddha empfohlen
Der Buddha selber hat empfohlen, für
die Überreste seines Leichnams aber
auch für seine edlen Jünger (Ariyas)
eine Stupa zu bauen und versprochen:
„Die aber dort einen Kranz, eine Blume oder Räucherwerk niederlegen,
oder einen Gruß darbringen, oder
das Herz heiter zuwenden, denen
wird das langehin zur Freude, zum
Wohl gereichen.“ (D16). Seine Überreste wurden dann als Reliquien auf
acht Pagoden verteilt, die dann,
ein paar Jahrhunderte später, von
Kaiser Asokha auf mehrere tausend
neuer Stupas im ganzen Land verteilt wurden. Ein Teil davon kam
auch nach Sri Lanka. 1957 wurde
der burmesischen Mönche Webu
Sayadaw nach Sri Lanka eingeladen
und ihm ein Teil der Buddha-Reli-
quien überreicht, um seine Arahantschaft zu würdigen. Diese Schenkung
erfolgte durch die „Mahabodhi Society
of Ceylon“, die bekanntermaßen diverse authentische Buddha-Reliquien
besitzt.
Einer schier unglaublichen Fügung
war es dann zu verdanken, dass ein
kleiner Teil davon aus dem Webu Sayadaw Kloster Inginbyn (Myanmar)
im August 2008 in die Metta Vihara gebracht wurde, um „aufbewahrt
in einer Pagode in Deutschland, die
Verbreitung des Buddha-Dhamma in
Europa zu unterstützen“.
Doch gut Ding will Weile haben. Erste
Pagoden-Pläne zerschlugen sich vor
zwei Jahren.
Und es dauerte dann, bis für die
Pagoden-Kapelle auf unserem Klostergelände der richtige Platz erspürt
und sozusagen die Energie zu deren
Realisierung stark genug geworden
war. Als Bhante Nyanabodhi dann
im Winter-Retreat 2012 am Hügel
zwischen Haupthaus und Devaloka
spontan eine wunderschöne SchneeStupa baute, wussten wir: die Zeit ist
Buddha-Haus Rundbrief • Nr. 30
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gekommen und der Standort ist geklärt! Und so wurde dieser dann im
Juni dieses Jahres schon mal ausgemessen, nach oben hin begrenzt und
mit einer Stützmauer versehen. Bis
im nächsten Jahr können sich jetzt
die Planung im Äußeren aber auch
die Pagode in unseren Herzen weiter
entfalten.
gutem Wege ist, auf unserer Webseite
publiziert. Die Grundsteinlegung, zu
der Ihr schon jetzt alle eingeladen seit,
soll anlässlich der nächsten VesakhFeier, am 26. Mai 2013 stattfinden. An
der diesjährigen Kathina-Feier fand
bereits eine eindrückliche Segnung des
Platzes mit der Symbolik eines fünf
Elemente Mandalas und Mantra Sin-
körperte. Damit kann sie „zu einem
Akkumulator geistiger Kräfte“ werden, wie Lama Anagarika Govinda das
Geheimnis der Wirkungskraft einer
Stupa mal bezeichnete. Pagoden und
Reliquien (wie natürlich auch Altäre
und Buddha-Statuen) können sozusagen mit geistigen Einflüssen angereichert werden, wie mit willentlicher
Sammlung geistiger Kraft, mit Hingabe und Vertrauen in die drei Juwelen. Sie werden so zu einem „Zentrum
aufgespeicherter Kräfte“, das vielen
Menschen, weit über das Kloster hinaus zugute kommt.
gespendet, da denen damit zu einer
glücklichen Wiedergeburt verholfen
werden kann. Oder natürlich auch für
sich und seine eigene Familie, für dieses und für spätere Leben.
In einer späteren (Mahayana) Sutra
werden die Verdienste, die mit dem
Bau einer Stupa erworben werden
können, poetisch gar wie folgt umschrieben: „Das negative Karma wird
gereinigt schon nur, wenn man von
einer Stupa träumt, eine Stupa sieht,
die Glöckchen einer Stupa im Wind
bimmeln hört oder vom Schattenwurf
einer Stupa berührt wird“.
Na also denn: Möge das Licht aller
Die Glöckchen im Wind
bimmeln hören…
Dreifacher Zweck
Damit kann eigentlich der Ausführung des sakralen Baus im kommenden
Jahr nichts mehr im Wege stehen. Die
Pagode soll einem dreifachen Zweck
dienen: in erster Linie zur Aufbewahrung der kostbaren Reliquien, dann zur
Meditation im Innenraum und nicht
zuletzt zur traditionellen Umrundung
mit Segen bringenden Chantings.
Pläne und Budget werden nach der
behördlichen Genehmigung, die auf
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Buddha-Haus Rundbrief • Nr. 30
gen, begleitet von Charlie, Angelika,
Ruth und Volkmar statt. Der Tag stand
unter dem verheißungsvollen Motto:
„Den Boden bereiten – für das, was
kommen mag“.
Damit sind jetzt Zeit und Raum geschaffen, um sich während WinterRuhe nochmals auf die tiefere Bedeutung einer Pagode zu besinnen.
Eine Pagode, die Buddha-Reliquien
enthält, erinnert uns gleichzeitig
an den Erwachten, wie an das reine
Erleuchtungs-Bewusstsein, das er ver-
So gesehen wird nachvollziehbar,
warum der Bau einer Pagode vielen
Menschen große Verdienste und inneren Frieden bringen kann. Sie erinnert und stärkt geistige Kräfte, die
wir in der Meditation entwickeln, wie
Liebe, Frieden, Gleichmut und Harmonie. Alten Texten zufolge halten
sich auch Schutzkräfte wie Devas und
Nagas gerne in der Nähe von Pagoden
auf, weshalb dort auch Krankheiten
gelindert werden können. Am Bau
einer Pagode materiell oder geistig
mitzuwirken, bringt vielfachen Segen
und gehört zu den höchsten Formen
von Dana (Freigiebigkeit). Darum werden Stupen oft auch im Namen verstorbener Verwandten oder Freunde
Kräfte, die sich um den Bau dieser
Pagode bemühen, in die Welt hinaus
leuchten. Möge diese Pagode viele
Menschen und andere Wesen inspirieren, den Weg des Dhamma bis zur vollkommenen Freiheit zu gehen. Mögen
alle Wesen glücklich sein und möge
Friede herrschen in dieser Welt!
Buddha-Haus Rundbrief • Nr. 30
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Feiern im Kloster mit ...
Blumen für Buddha – Dhamma für Alle
Beitrag von
Bhante
Anuruddha
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Recht hat der Volksmund: „Aller guten
Dinge sind drei.“ Darum halten wir es
auch so mit den Feiern im Jahresablauf des Klosters: Vesakh im Frühling,
Kathina im Herbst und zwischendrin
im Sommer Asalha-Puja.
Vesakh ist das Fest des Buddhas, das
Gedenken an den Tag seiner letzten
Geburt, an das Große Erwachen und
schließlich an das vollkommene Erlöschen allen Leides für ihn, genannt
Pari-Nibbana; und alle drei Ereignisse
feiern wir an dem einen Vollmondtag
im (üblicherweise) Monat Mai.
Kathina ist das Fest des Sangha. Nach
drei intensiven Rückzugsmonaten der
Bhikkhus (Mönche), in diesem Jahr am
7. Oktober.
Asalha-Puja nun ist das Fest des
Dhamma, so benannt nach dem
Mond-Monat und gefeiert an dessen
Höhepunkt, dem Vollmond, gewöhnlich im Juli. – Warum?
Gut zweieinhalb Jahrtausende sind
verstrichen, seit in jener Vollmondnacht des Mond-Monats Vesakh aus
dem spirituellen Sucher Siddhattha
der Buddha Gotama hervorging.
Mehrere Wochen verbrachte er unter dem Bodhi-Baum, dem Baum des
Erwachens, genoss die Wonnen des
Nibbana, und ließ die tiefschürfenBuddha-Haus Rundbrief • Nr. 30
den Erkenntnisse, die ihm den Weg
dorthin freigeräumt hatten, gründlich
reifen. Dhamma, eines Buddhas ureigene Sicht dessen, was wir als Leid
und Freud in der Welt wähnen, nahm
Form an, formulierte sich zu den Vier
Edlen Wahrheiten über die menschliche Existenz:
Nämlich erstens zu der Feststellung,
dass diese unsere Lebensweise, unbeschadet der erlebten Glücksmomente,
letztendlich nicht glücklich macht.
Oder besser: nicht glücklich machen
kann. – Warum?
Weil, zweitens, ein dauerndes Dürsten,
ein schier unerfüllbares Begehren dem
Menschendasein zugrunde liegt, das
als Hoffnung auf ein Glück in „der
Welt da draußen“ immer nur Dinge
findet, die nicht von Dauer sind. Woher also sollte dauerhafte Zufriedenheit kommen?! – Was tun?
Aufhören mit dieser hoffnungslosen
Sucherei. Umkehren nach innen, um
dort solche Ruhe, solche Sammlung
des Geistes zu finden, dass daraus
schließlich der Mut und die Kraft
zum wirklichen Loslassen all der Leidenschaften, der hausgemachten
Quälgeister, wachsen kann. Das war
die Dritte Edle Wahrheit. Und ist es
glücklicherweise immer noch.
Buddha-Puja im Garten
Die vierte schließlich zeigt den Weg auf,
der all jene, die sich ernsthaft und mit
Freude darin üben, hinführt zur endgültigen Befreiung von Angst, Druck,
Unerfülltsein. Dieser Rettungsweg nun
heißt der Edle Achtfache Pfad.
Wem aber sollte der junge Buddha
die seit alters her gültigen Wahrheiten von der Abkehr, der „Entsagung“
weltlicher Glückshoffnung vermitteln
können? „Diese Lehre schwimmt nicht
mit der Weltlichkeit“, stellte er fest.
Aber dann, nachdrücklich gedrängt
durch eines der höchsten himmlischen
Wesen, erinnerte er sich an die fünf
Gefährten aus jener Phase seiner Suche, in der er durch härteste Hungeraskese seine Seele zu reinigen suchte
– aber nichts fand, was man so hätte
nennen können.
Die fünf Asketen aber fand er, und
zwar in einem Tierpark nahe der Stadt,
die heute Varanasi heißt, am mittleren
Ganges gelegen und als Zentrum hinduistischer Frömmigkeit bekannt ist.
Diese Fünf nun hörten die Lehre vom
Leid und vor allem von der Befreiung. Einer begriff sofort, erkannte die
Wahrheit von der Sinnlosigkeit einer
Suche nach Glück in Dingen, die doch
nicht von Dauer sind. Und er konnte
loslassen – tief im Herzen umkehren
zu Dhamma. Das war der Moment, als
„das Rad der Lehre in Gang gesetzt
wurde“, Dhamma-cakka-pavattana
in Pali, des Buddhas Sprache. Eben
dieser Anlass nun ist bis heute in der
buddhistischen Welt der Grund zur
Feier der Asalha-Puja. Puja (noch ein
Pali-Wort) heißt Verehrung. Und so
Buddha-Haus Rundbrief • Nr. 30
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Unsichtbar für die meisten Festgäste, sorgten sie „für die
Würze“: Claudia, Marianne, Anne und Kersten (von re. nach li.)
wollten wir es feiern – zu Ehren von
Buddha, dem Lehrer, und Dhamma,
seiner Lehre.
Letztere beherrschte den Vormittag.
Bhante Anuruddha berichtete den
Gästen in der Meditationshalle, was
damals geschehen war. Vor allem aber,
wie ungebrochen gültig, hilfreich und
befreiend der Umgang mit diesen
althergebrachten Wahrheiten immer
noch ist. Entsagung, so hörte man, sei
kein qualvoller Verzicht, sondern klare
Einsicht in den Unsinn einer Suche
nach dem Schlüssel zum Glück dort,
wo er noch nie gefunden wurde und
auch nie zu finden sein wird.
Mittlerweile aber hatten trotz der weisenden Worte oben in der Halle unten
in der Küche fleißige Hände viele köstliche Vergänglichkeiten zubereitet. Als
alle Vorbereitungen geschafft waren,
erschien eine thailändische Freundin unseres Klosters und schenkte
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Buddha-Haus Rundbrief • Nr. 30
zusätzlich Schalen
voller Leckereien
ihrer Heimat. Und
danach wartete
Kuchen, Kuchen,
Kuchen. - Was hatte der Redner in der
Halle doch gleich
gesagt? „Entsagung
ist kein qualvoller
Verzicht“? Ach so
war das gemeint?!
Na so was …
Feiern blieb der Grundton am Nachmittag: Puja, die Verehrung. Viele
Blumen für den Buddha waren in der
Einladung gewünscht worden, und die
Gäste hatten dafür gesorgt, dass der
Buddha im Klostergarten von Blüten
bekränzt und eingerahmt war wie nie
zuvor in seinem Hiersein bei uns.
Die Stupa mit der Buddha-Reliquie
wurde in einer Prozession von der
Halle in den Garten gebracht: Getragen vom Vorstand, gefolgt von den
Bhikkhus, begleitet vom Chanting aller. Schwaden von Räucherstäbchenduft durchzogen Haus und Garten; nur
der Versuch, das „Feuer des Dhamma“
rund um die Stupa mit brennenden
Kerzen zu formen, musste aufgegeben
werden. Der kalte Ostwind wollte kein
warmes Licht.
Keine Chance aber hatte er gegen das
Chanting, mit dem Licht, Duft und
Blütenpracht dem Buddha offeriert
ten schwinden, die
guten aber zunehmen.“
In eben diese
Richtung zielten
auch die Diskussionsbeiträge der
Gäste, von denen
einige solch eine
Puja zum ersten
Mal erlebt hatten:
Grundsätzlich ja,
Der Transport der Buddha-Reliquie von der Meditationshalle in
am liebsten häuden Garten war Vorstandssache: Gerhard Link, Gerhard Adam
figer, aber bitte
und Heinz Bender (von re. nach li.)
mehr in Deutsch,
wurden. Jürgen, ein Freund des Klosweil es viel tiefer einwirke in Geist
ters aus der Sangha-Süd-Gruppe, hatund Herz. So meinten einige. Andere
te eine professionelle Verstärkeranlage
fühlten sich gerade vom Pali berührt
organisiert, und so konnten alle im
in dem Gefühl, dadurch dem Tun der
Garten die Stimmung der traditiobuddhistischen Gemeinden in Asien
nellen Töne akustisch auf sich wirken
nahe zu sein.
lassen.
Die Aufforderung, angesichts solch
Und wie kams drinnen an, im Herzen?
breiter Zustimmung nun aber kritische
Bhante Kaccayana lud ein zur DisKommentare bitte nicht zu verheimlikussion über Sinn und Unsinn solcher
chen, blieb unbeantwortet. Offenbar
Rituale. Die Komplexität dieser Frage,
ist die Behauptung, Pujas seien hier
die ja hierzulande nicht unumstritten
im Westen nur „asiatischer Firlefanz“,
ist, wurde durch seine Ausführungen
ziemlich bodenlos. Zumindest bei uns.
deutlich: Was für Mönche und Laien in
Beinahe am Rande des Geschehens,
Asien gleichermaßen wichtig sei, werabgesehen von einer kurzen Vorstelde hier im Westen ziemlich zögerlich
lung der Bhikkhus bei der Begrüßung
praktiziert; und der Buddha selbst, der
am Morgen, verlief der so genannden Ritualismus der Brahmanen oft
te „Eintritt in die Regenzeit“, in Pali
und deutlich genug kritisierte, vor al„Vassa“ geheißen, dessen traditionellem die blutigen Tieropfer, anerkannte
ler Beginn eben diese Asalha-Puja ist.
Regeln und Rituale durchaus, wenn
Vassa bedeutet für die Bhikkhus drei
dadurch „die schlechten EigenschafMonate Abgeschiedenheit, Rückzug
Buddha-Haus Rundbrief • Nr. 30
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Treffen der Dhamma-Lehrenden
in der Nachfolge von Ayya Khema
Auf Einladung von Bhante Nyanabodhi
fanden sich im Mai zehn DhammaLehrende in der Nachfolge von Ayya
Khema für drei Tage zur Besprechung
gemeinsamer Themen im Waldkloster
ein. Dazu gehörten ein berührender
Austausch zum persönlichen Umgang
mit den Götterboten Alter, Krankheit
und Tod, aber auch Themen wie die
Vernetzung zwischen den Stadtzentren, gemeinsamer Internetauftritt
und Flyer, Autorisierung neuer Lehrender und eine Standortbestimmung.
Dabei wurde das am letzten Treffen
formulierte Selbstverständnis dieser
Gruppe wie folgt bekräftigt:
Beitrag von
Bhante
Kaccayana
Die Bhikkhus für die Vassa von rechts: die Bhantes Anuruddha, Kaccayana,
Nandiyo und Ananda
von Aktivitäten außerhalb des Klosters, bedeutet noch intensiver als ohnehin üblich Hingabe an Dhamma, an
Meditation.
Vier wurden vorgestellt, getreu der
Sitte in der Reihenfolge der Seniorität,
die aus der erlebten Anzahl eben dieser „Vassa“ abgeleitet wird: die Bhantes Anuruddha und Kaccayana aus der
Metta Vihara; Bhante Nandiyo, ein
deutscher Bhikkhu aus der thailändischen Ajahn-Chah-Linie, und Bhante
Ananda aus Indien, der trotz seines
Alters erst wenige Monate zuvor die
Ordination erhalten hatte. Er musste
allerdings wenige Tage später wieder
zurück in die indische Hitze, zu 40°C
und mehr; die 14°C bei uns im Allgäu
hatten eine längst unter Kontrolle geglaubte Krankheit wieder aufflammen
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Buddha-Haus Rundbrief • Nr. 30
lassen. Mittlerweile, so meldete er, sei
aber alles wieder ok.
Nun denn – wie sagt doch gleich der
Volksmund? „Aller guten Dinge sind
drei“. Eben auch bei Bhikkhus …
Erstmals nicht dabei war Bhante
Nyanabodhi. Wegen der Abgeschiedenheit, die für ihn als dem leitenden
Mönch hier im Kloster mit all seinen
Verpflichtungen in den vergangenen
Vassas manchmal etwas zu kurz kam,
hatte er sich auf die andere Seite des
Ozeans zurückgezogen – in ein Kloster in Kanada. Wir gönnten ihm diese Auszeit von ganzem Herzen, doch
ebenso herzlich wurde er willkommen
geheißen, als er Anfang Oktober wieder wohlbehalten und guten Mutes
zurück kam!
Stehend von hinten links: Charlie Pils, Traudel Reiß, Wilfried Reuter, Sylvia Kolk,
Karen Kold Wagner, Friederike Termeer, Heinz Roiger
Sitzend von vorne links: Norbert Wildgruber, Bhante Nyanabodhi, Bhante Kaccayana
Buddha-Haus Rundbrief • Nr. 30
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„Wir sind Dhamma-Lehrerinnen und
-Lehrer in der Nachfolge von Ayya
Khema. Die meisten von uns haben
bereits zu Ayyas Lebzeiten gelehrt.
Für einige ist das Lehren zur Haupttätigkeit geworden, andere lehren hin
und wieder.
Uns zeichnet der Charme der Unterschiedlichkeit aus, sowohl hinsichtlich
unseres Lebenskontextes, unserer Charaktere als auch unserer Visionen, was
sich konsequenterweise auch in unseren Lehrstilen, Haltungen und Rollenverständnissen ausdrückt. Gemeinsam
ist uns, dass unsere Lehrtätigkeit auf
der Autorisierung oder Ermutigung
durch unsere Lehrerin Ayya Khema
basiert.
Ab dem Jahr 2000 haben wir uns in
unterschiedlichen Zusammensetzungen getroffen. 2007 entstand der
Wunsch, uns als Lehrergruppe zusammenzuschließen, um uns regelmäßig
zu treffen, gegenseitig zu unterstützen, voneinander zu lernen und gemeinsame Projekte zu initiieren.
Wir fühlen uns mit dem Werk von
Ayya Khema zutiefst verbunden. Unsere Gruppe beruht auf gegenseitiger
Toleranz, Raum für Differenz und Ehrlichkeit in der Kommunikation“.
Gestärkt durch den intensiven, dreitägigen Austausch (ein Teil der Gruppe
blieb gleich noch für ein paar Tage informellen Zusammenseins im Kloster)
bekräftigte die Gruppe am Schluss der
Tagung den Entschluss, solche Treffen
jährlich zu wiederholen. Der Vorschlag,
in das Fundament der geplanten Pagode (siehe Seite 2) im Waldkloster auch
symbolische Gegenstände der Lehrergruppe aufzunehmen, wurde allseits
begrüßt und als bedeutsames Symbol
für die an diesem Treffen gewachsene
Zusammengehörigkeit zwischen den
Lehrenden in der Welt und den Mönchen im Waldkloster gesehen.
Die nächste Zusammenkunft soll vom
7. bis 10.November 2013 im Lotos Vihara in Berlin und ab dann jedes Jahr
am zweiten November Wochenende
(Donnerstag bis Sonntag) in wechselnden, mit Ayya Khema verbundenen
Zentren stattfinden.
Besuch im Benediktinerkloster St. Ottilien
Ora et labora – meditiere und arbeite!
„Ora et labora - bete und arbeite“. Das
ist ein Grundsatz aus der Tradition der
Benediktiner. Eines von beiden ohne
das andere ist für die Benediktiner
unvollkommen, wie uns Bruder Josef anlässlich eines Besuches unserer
Klostergemeinschaft (Mönche und
Hausgemeinschaft) in der Erzabtei
St.Ottilien erläuterte. Von der eigenen
Hände Arbeit leben sei benediktinische
Grundregel. Die über 100 Mönche von
Buddha-Haus Rundbrief • Nr. 30
Beitrag von
Bhante
Kaccayana
Warnung vor
Geschäftigkeit
St. Ottilien bewirtschaften ein 200
Hektar großes landwirtschaftliches
Anwesen mit Ackerbau, Rinderzucht
und Milchwirtschaft, Schweinemast
und Hühnerhof. Zusammen mit den
Produkten aus der Klostergärtnerei
und den Obstgärten wird eine autarke Versorgung für Mönche und Gäste angestrebt. Was übrig bleibt, wird
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vermarktet. Auch was das Handwerk
anbetrifft, ist das Kloster kaum auf
fremde Hilfe angewiesen. Von Schreinerei über Metzgerei und Elektrowerkstatt bis Bäckerei und Landmaschinenwerkstätte ist alles vorhanden. Nicht
von ungefähr hat sich die Abtei im
Verlauf der letzten 128 Jahre zu einem
veritablen Dorf entwickelt und strahlt
auf den ersten Blick viel Geschäftigkeit aus.
Steht das für uns als
buddhistische Gemeinschaft nicht in
schroffem Gegensatz zum Dhamma,
z.B. wenn der Buddha die Mönche vor
Geschäftigkeit mit
den Worten warnt:
„Da ist der sich schulende Bhikkhu
viel geschäftig, hat viel zu tun, ist bewandert in allerlei Arbeiten; und er
meidet die Abgeschiedenheit, widmet
sich nicht der inneren Ruhe des Geistes“ (AV 90). Oder wenn wir mit der
Metta-Sutta jeden Abend chanten:
„Nicht zu geschäftig, einfach sei das
Leben“. An anderer Stelle zählt der
Buddha-Haus Rundbrief • Nr. 30
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Buddha „Nachteilige Dinge“ auf, die
dem Bhikkhu bei der Geistesschulung
schaden, wozu er auch „Gefallen an
körperlicher Arbeit“ zählt.
Zumindest äußerlich ist der Gegensatz
zu einem buddhistischen Waldkloster
wie der Metta Vihara offensichtlich.
Bei uns auf dem Hochberg wird keine
Landwirtschaft betrieben, ja nicht mal
Gartenbau und auch nach Handwerksbetrieben sucht man (abgesehen von
der Werkstatt für interne Reparaturund Renovierungsarbeiten) vergebens.
Die Arbeit für die Hauswirtschaft, die
Gästebetreung, sowie Unterhaltsarbeiten für die Liegenschaften soll
nach Möglichkeit vier Stunden täglich
nicht überschreiten. Der Rest ist theoretisch für Meditation und Studium
reserviert. Theoretisch, denn im Alltag frisst sich die Arbeit - zumindest
im Geist – nicht selten weit in den
Nachmittag hinein. Warum der Buddha so eindringlich davor gewarnt hat,
durch weltliche Aktivitäten und das
Aufgehen in der Gesellschaft – bei
uns mit den Klostergästen – „ins Joch“
zu geraten, wird dann offensichtlich.
Durch Geschäftigkeit, mag sie noch
so altruistisch motiviert sein, so der
Buddha weiter, wächst auch im Kloster die Gefahr neuer Anhaftungen an
den „Marktplatz Welt“, wodurch die
radikale Läuterung des Geistes von
Begehren und Ablehnung und damit auch die Weitergabe der reinen
Lehre an die Menschen in der Welt
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Buddha-Haus Rundbrief • Nr. 30
gefährdet werde. Also sind Rückzug
und kontemplative Abgeschiedenheit
tatsächlich angesagt. Aber Achtung:
auch das ist Arbeit und ohne Willenskraft und Selbstdisziplin kann der
Rückzug leicht in träger Selbstgenügsamkeit und Selbsttäuschung enden.
Dass es – sozusagen als Korrelat zur
Abgeschiedenheit – auf dem spirituellen Weg früher oder später auch
die Interaktion mit andern Menschen
braucht, zeigt sich spätestens, wenn
man die Klause wieder verlässt, sei es
auch nur, um sich mit Essen oder auch
mal mit Medizin versorgen zu lassen.
Das ist sozusagen der Echtheitstest des
meditativen Lebens. Die auf dem Kissen geistig geübte Metta-Praxis zum
Beispiel muss jetzt auch im Reden und
Tun sichtbar werden, wenn sie wirklich
Früchte bringen soll.
ist voll Lob für gute Werke z.B. im Vers
116: „In Eile tu das Gute man“. Oder
wenn er in AVII64 sagt: „wer zum
eigenen Heil als auch zum Heil der
anderen wirkt, der ist darum zu loben“.
All das steht schon im Palikanon der
ursprünglichen Lehre, man braucht
gar nicht erst das Bodhisattva-Ideal
des späten Buddhismus zu bemühen,
wo sich die Hingabe für das Wohl aller
Wesen als Voraussetzung und Königspfad auf dem Weg zur Buddhaschaft
entwickelt hat.
So gesehen, zeigten sich dann die
Gemeinsamkeiten mit den Benediktinern wichtiger als die (sicher auch
bestehenden) Unterschiede. Zum Beispiel wenn Bruder Josef betonte, dass
auch bei den Benediktinern das Gebet
Vorrang hat vor allen anderen Aktivi-
täten. Es bestimmt mit dem 5-fachen
Stundengebet mit Choralgesang den
Rhythmus des Tages. Gebet, Lesung
und Arbeit hätten die Ausrichtung des
Lebens auf Gott hin im Sinn. Arbeit
stehe unter dem Motiv des in Liebe
Dienens. Die Liebe befreie vom Eigenwillen, öffne für Gott und den Nächsten. So gesehen sei Arbeit sichtbar
gemachte Liebe.
Arbeit als Gradmesser
für geistliche Reife
Auf die Frage, ob denn die Eigendynamik der vielen, nach wirtschaftlichen
Kriterien zu führenden Handwerksbetriebe von St. Ottilien, nicht eine
ständige Bedrohung für das spirituelle
Leben seien, gestand Bruder Josef ger-
Für sich und andere praktizieren
Nicht von ungefähr gibt es darum
schon in frühen Lehrreden des Buddha
auch ganz andere Aussagen zur Arbeit
wenn er zum Beispiel sagt: „Fürchtet
Euch nicht vor guten Werken ihr Mönche, denn sie sind gleichbedeutend
mit Glück“. (AVII.58). Oder wenn er die
Mönche auffordert: „Was zu tun ist für
den Orden, das hält er hoch. Bei Wort
und Tat im Auftrag einer Ordensgruppe, da meint er aber nicht, ‚ich bin’s,
der handelt’“ (MVX). Auch die berühmte Spruchsammlung des Dhammapada
Die Bhikkhus mit Roland und Marianne hören was Bruder Josef zu berichten weiß
Buddha-Haus Rundbrief • Nr. 30
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ne ein, dass sich der Arbeitsrhythmus
im Kloster mit 8-Stunden Arbeit von
Montag bis Freitag der Welt angepasst
habe und die Zeit für Stundengebet
und Lesung (insbesondere für die
Mönche mit viel Verantwortung) oft
knapp werde. Spätestens dann werde
Arbeit ein Gradmesser für den geistlichen Umgang mit dem Alltag, für
die geistliche Kraft und Reife eines
Mönches.
Das tönte jetzt in den Ohren der Metta
Vihara Gemeinschaft, als ob Bhante
Nyanabodhi, also unser eigener Abt zu
uns spräche. Wie sagt er doch jeweils:
„Arbeit ist eine wichtige Form der Praxis. Wenn immer es dir gelingt, aufkommenden Widerstand dagegen loszulassen, geht sie leicht von der Hand
und wird zu einem guten Lehrmeister
auf dem Weg ur Befreiung von Begehren, Ablehnung und Verblendung. Dass
es daneben auch Zeiten des Rückzugs
braucht, ist klar. Ab die muss man dann
auch nutzen können. Das Ziel ist Nib-
bana – aber auf dem Weg gibt es viele
Steine wegzuräumen. Da muss man
auch mal zupacken können“.
Bei der Heimkehr von St.Ottilien war
für die „MettaViharins“ klar: Großer
Respekt für die Arbeit und Hingabe der
Menschen in der Benediktiner Abtei
von St.Ottilien, die sich ja – ganz abgesehen von der spirituellen Ausrichtung
– schon von Geschichte und Größe
(ein ganzes Dorf mit vielen Ablegern
in der Dritten Welt) her nur sehr bedingt mit uns vergleichen lässt! Doch
die grundsätzliche Herausforderung
Meditation und Arbeit auf dem Weg
zu Nibbana – oder zu Gott, wie die
Benediktiner wohl sagen würden – in
eine optimale Mischung zu bringen,
scheint für beide Traditionen zentral
zu sein, wenn auch mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Dass wir auf der
Such nach dieser Mitte bei uns in der
Metta Vihara ideale Voraussetzungen
haben, erfüllte uns nach der Rückkehr
mit großer Dankbarkeit.
Zum Jahreswechsel
liegt der Kopf der Rose schneeschwer
im Schoß des Buddha.
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Buddha-Haus Rundbrief • Nr. 30
HAIKU von Mex Hartmann
Und außerdem ...
Besuch vom Nonnenkloster
Anenja Vihara
Die Ehrwürdige Sucinta Bhikkhuni,
die neue Äbtissin des Nonnenklosters Anenja Vihara, kam im Juni mit
vier weiteren Nonnen zu Besuch: Sie
war begleitet von der Ehrwürdigen
Chuehmen, die seit einigen Jahren als
Vertreterin des Fokuanshan-Ordens in
Sri Lanka wirkt (erste neben BuddhaStatue rechts), sowie von der Ehrwürdigen Acala (rechts daneben), die
in ihrem eigenen Tempel in Malaysia
lehrt. Die beiden waren begleitet von
den Anenja-Nonnen: Sucinta Bikkhuni
(weiter rechts) sowie Samaneri Viveka
und Anagarika Vimala. Die fröhliche
Art der asiatischen Nonnen hat viel
zum kurzen aber gelungenen Treffen der beiden Klöster beigetragen.
(Begleitet sind die Besucherinnen im
Bild von den Metta-Mönchen links
und von Upasika Marianne (rechts au-
ßen). Inzwischen
hat uns die gute
Nachricht erreicht, dass der
NonnenklosterVerein bzw. eine
spezielle dafür
gegründete Stiftung jetzt auch
das angebaute
Vorderhaus erwerben konnte, was die schöne Anlage abrundet und dem Kloster weitere
Entfaltungsmöglichkeiten eröffnet.
Unsere herzliche Gratulation!
Ein Mönch aus Uganda im Kloster
Überraschungsbesuch im Juli: Bhante Buddharakkhita, ein afrikanischer
Mönch aus Uganda, war, zusammen
mit seinem Unterstützer für ein paar
Tage bei uns zu Besuch. Er wurde 2002
in den USA vom Ehrwürdigen U Silananda ordiniert und verbrachte dann
Buddha-Haus Rundbrief • Nr. 30
17
acht Jahre in der Bhavana Society bei
Bhante Gunaratana. Dort lernte er
auch unseren Abt, Bhante Nyanabodhi
anlässlich dessen Vassa-Aufenthalt bei
Bhante G. kennen.
Zur Zeit studiert er in Sri Lanka und
bereitet sich auf den Aufbau des
„Uganda Buddhist Centre“, des ersten
buddhistischen Retreat-Zentrums in
Uganda vor. Mehr darüber auf der
www.ugandabuddhistcenter.org.
haben beide das Klosterleben bereichert und – wie beide beim Abschied
betonten – nehmen jetzt selber einen
reichen Schatz von Dhamma-Erfahrung in den Alltag mit. Und dass sie
wiederkommen dürfen, wollten sich
beide versichern lassen. Was gerne
geschah. Inzwischen hat die Hausgemeinschaft einmal mehr die Gelegenheit, sich in der Vergänglichkeit auch
einer Klosterfamilie zu üben und im
Vertrauen darauf, dass zum richtigen
Zeitpunkt die richtigen HelferInnen
schon kommen werden …
Erdkeller für Winter-Vorräte
Goodbye and so long ...
Unglaublich aber wahr: schon ist ein
Jahr vorbei, seit Kersten Kalmar (links
im Bild) in die Metta Vihara kam, um
hier für ein Sabbat-Jahr das Klosterleben zu erproben. Und auch die
vier Monate Auszeit von Onita Flesch
(rechts) sind vorüber, und die Klostergemeinschaft ist wieder um zwei
geschätzte Mitglieder ärmer. Doch ärmer ist wohl falsch gesagt: Durch ihr
freudiges und engagiertes Dabeisein
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Buddha-Haus Rundbrief • Nr. 30
Bekanntlich ist der Winter im Allgäu
schneereich. Dann ist das Kloster für
mehrere Monate von jeglicher Autozufahrt abgeschnitten. Das ist ideal
für Rückzug und Meditation, aber
auch eine Herausforderung für die
trotz allem gelegentlich knurrenden
Mägen der Klosterbewohner. Darum
wurde jetzt ein Vorratskeller in die
Erde vor dem Haupthaus hineingebaut. Ausgekleidet mit großen, dicken
Sandsteinplatten sollte er über die
richtige Feuchtigkeit und Temperatur
verfügen, um die Wintervorräte an
Nahrungsmitteln (Gemüse, Kartoffeln,
Äpfel usw.) möglichst lang frisch zu
halten. So kann im Kloster zum geistigen auch der körperliche Hunger
bei Bedarf auch im Winter gestillt
werden …
Zweimal verheiratet:
Mit Joy und dem
Kloster
Wer Svarnam aus seinen
langjährigen Aufenthalten bei uns kennt glaubt’s
fast nicht: mit seinem
unermüdlichen, kompetenten und immer fröhlichen Einsatz
zur Erhaltung und Verschönerung des
Klosters, sei es im Garten, beim Holzen,
bei Reparaturarbeiten oder wenn nötig
auch in der Küche geht er vielen jun-
gen HelferInnen voran: und doch hat
er soeben den 74.Geburtstag gefeiert!
Dass ihn Joy, seine junge Frau, schon
seit zehn Jahren immer wieder mal
für ein paar Wochen oder gar Monate
ins Allgäu ziehen lässt, hält, wie beide
lachend betonen, „die Liebe jung“. Er
ist halt, wie Joy schmunzelnd meint,
zweimal verheiratet: mit
mir und mit dem Kloster“.
Doch für den Geburtstag
am 16. November wollte
sie ihn bei sich Zuhause. Drum schicken wir
die Wünsche hinterher:
„Happy Birthday – ein
schönes Fest und viel
Metta euch beiden!“
Zurück aus Kanada
Rechtzeitig zur Kathina-Feier kam
Bhante Nyanabodhi, der leitende
Mönch des Waldklosters, zurück aus
Kanada. Dort hatte
er die drei-monatige
Regenzeit im Kloster
Gampo Abbey von Pema
Chödrön verbracht, die
ja eng mit Ayya Khema befreundet war. Die
Klostergemeinschaft
wollte es sich nicht
nehmen lassen, Bhante
Nyanabodhi mit einem
Extragruß willkommen
zu heißen.
Buddha-Haus Rundbrief • Nr. 30
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Aktuelles aus dem Buddha-Haus
Neue Rubrik: „Kochen mit Herz ...“ –
Rezepte aus der BuddhaHaus-Küche
Liebe Köchinnen und Köche!
Bericht von
Claudia
Wildgruber
Seit vielen Jahren wird in den Seminaren immer wieder nach Rezepten
gefragt. So hatte sich Marion Böhm
(ehemalige Köchin im Buddha-Haus)
an die Arbeit gemacht, Rezepte aufzuschreiben. Die Idee, ein Rezept-Büchlein zu gestalten und drucken zu lassen,
wurde immer wieder mal aufgegriffen
und dann wieder verschoben. Auf das
Naheliegende, nämlich die Rezepte
häppchenweise im Mitteilungsblatt
zu veröffentlichen, sind wir erst vor
kurzem gekommen ...
Die meisten der Gerichte entstanden
aus dem Bauch heraus und wurden
dann ausgefeilt und verfeinert. Sehr
wichtig ist natürlich der gesundheitliche Aspekt, eine gesunde, leichte
Mahlzeit zu kreieren, die kein Unwohlsein oder Völlegefühl entstehen
lässt - aber auch ein gewisse Neugier
mit Gewürzen und Kräutern zu experimentieren. Die Nahrung soll möglichst
keine weitere Ablenkung bei den Kursteilnehmern hervorrufen, sondern den
Körper gesund und leicht nähren und
sich dabei wohl zu fühlen.
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Buddha-Haus Rundbrief • Nr. 30
Die Köchinnen im Buddha-Haus betreiben daher eine einfache vegetarische Küche, so frisch und natürlich
wie möglich und verzichten (bis auf
wenige Ausnahmen) auf Zwiebel und
Knoblauch, wobei natürlich jedes Essen
mit diesen Zutaten gekocht werden
kann. Außerdem werden Kohlsorten
und Hülsenfrüchte möglichst vermieden. Bei den Gewürzen entscheidet der
individuelle Geschmack der jeweiligen
Köchin an Menge und Zutaten.
Vielen Dank an Marion, die die Rezepte
überarbeitet und aufgeschrieben hat
und an die Köchinnen Claudia und
Elvira, die ihre Varianten mit eingebracht haben. Unsere derzeitige
Köchin Rosi kreiert in der komplett
neu renovierten Küche mit Hilfe des
Dampfgarers wieder ganz andere köstliche Gerichte.
Kochen ist nicht nur das Zzusammengeben von Lebensmitteln und Gewürzen. Das Geheimnis ist, mit der ganzen
Aufmerksamkeit dabei zu sein, mit
allen Sinnen und es mit Liebe zu tun,
das ist die beste Gewürzmischung und
rundet jedes Gericht ab.
Wir wünschen euch viel Freude beim
Kochen!
Kürbisgemüse
mit Bulgur
600 g Kürbis geschält und in Würfel geschnitten
frischer Dill
Kurkuma, Curry, Pfeffer
Gemüsebrühe
2 El Sonnenblumenöl
Kürbiskerne
Naturjoghurt
Öl im Topf erhitzen.
Gewürze und gekörnte Gemüsewürze zugeben und leicht erwärmen
bis es aromatisch riecht. Dann das Gemüse dazu geben und alles
gut vermengen, mit wenig Wasser angießen, gerade so, damit es
nicht anbrennt und ca. 10 Min. leicht köcheln lassen.
Inzwischen die Kürbiskerne in einer trockenen Pfanne rösten und
in eine Schüssel zum Abkühlen geben und zum Gericht dazustellen.
Sehr gut und erfrischend dazu schmeckt Naturjoghurt,
der einfach dazu gereicht werden kann.
Den Dill fein hacken.
Das Kürbisgemüse nochmal fein abschmecken und dann
den frischen Dill darüber streuen.
Dazu passt gut Bulgur oder Vollkornnudeln.
Lasst es Euch schmecken!
Buddha-Haus Rundbrief • Nr. 30
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Buddha-Haus Meditationszentrum München
„Frei Sein – Wenn nicht JETZT, wann dann“
trauen, Liebe, Freude, Weite aus dir
selbst heraus und die Welt erscheint
dir als eine reine, lebenswerte Welt,
mitten in allem Tun, unabhängig von
allen Unabwegbarkeiten des Lebens.
Beitrag von
Charlie Pils
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Ist ein Weg zur Verwirklichung eines
„erwachten“, menschlichen Bewusstseins in ein freies, authentisches Leben
im Bereich meiner Möglichkeiten? Es
braucht nur einen Moment der Bewusstwerdung und den ernsthaften
Entschluss, JETZT zu beginnen! Nur
jetzt, gerade jetzt in diesem Moment
kannst du still gegenwärtig sein. Nicht
irgendwann einmal, wenn du wieder
im Sitzen „meditierst“, sondern nur
JETZT kannst du deiner Gedanken- und
Gefühlswelt aus deinem immer freien
Herzen mit Klarheit und Mitgefühl
begegnen. Du selbst bist der immer
klare und liebende „Herz-Geist“, du
bist nicht nur „Körper-Verstand“. Im
„Körper-Verstand“, den du auch „Ego“
nennen kannst, erscheinen immer wiederkehrend Unerfülltsein, Getriebensein, Stress, Verzweiflung, Wut, Enttäuschung, Angst, Sinnlosigkeit, und
die Welt erscheint dir im Zerr-Spiegel
unreiner Gedanken und Gefühle. Im
Herz-Geist, den du auch dein „Wahres
Sein“ nennen kannst, erlebst du VerBuddha-Haus Rundbrief • Nr. 30
„Wie innen – so außen“.
Das Aufrechterhalten des „SelbstGewahrseins“, des beständigen „Bei
dir Selbst im Herzen-Seins“ (sati) im
„Gehen, Stehen, Liegen, Sitzen“ ist der
„Einzige Weg“ (Buddha), um endlich
anzufangen. Dieser Weg ist ohne Zeit,
er ist immer JETZT. So entfaltest du die
Kraft des gegenwärtigen Gewahrseins,
entwickelst die Konzentration deiner
Lebensenergie und öffnest dich dabei
immer müheloser für das Erleben und
Erkennen der Liebe in dir selbst, für
dich selbst und für alles Leben.
Diese Verwandlung zu einem erwachten, im Herzen befreiten Menschen,
braucht deine Zeit und deine geduldige Übung, deine Hingabe und
Liebe zur Wahrheit. Sie braucht die
Unterstützung der Gemeinschaft der
Menschen (sangha), die sich dem Weg
des Herzens geöffnet haben und Menschen, die „edle Freundschaft“ kalyana
mitta offerieren können, die „wertvollste Unterstützung auf dem Weg,
die es gibt“, (Buddha).
Unser Buddha-Haus München hat die
Aufgabe, dir einen Raum zu bieten, in
den du jederzeit eintreten kannst, um
innerlich zu wachsen. Wir freuen uns,
dass es diesen Ort gibt und Menschen,
die diesen Ort selbstlos erhalten.
Ich wünsche uns allen einen wunderschönen Herbst mit viel Liebe zum
Leben.
von Herzen Charlie
Buddha-Haus München
www.buddhahaus-muenchen.de
Leserbrief: „Gedanken zur Gartenarbeit“
Das Gartenarbeit auch an die Grenzen der Körperkraft gehen kann, habe
ich in der Zeit vom 23. bis 26. April
erfahren. Pflastersteine einfach rauszureißen ist leichter gesagt als getan.
Und nach den ersten Steinen merkte
ich sehr schnell das Gewicht und die
Notwendigkeit einer systematischeren
gleich kräfteschonenderen Arbeitsweise. Schließlich mussten die Steine
so platziert werden, dass man wieder
schnell an diese gelangen kann um sie
nach Möglichkeit wieder an alter Stelle einzusetzen. Erde, die sich zwischen
den Ritzen der Steine befindet, kann
nicht im Kiesbett verbleiben – eine
feine Fieselarbeit.
Die beiden gelernten Gartenbauarbeiter waren recht flink, was von mir
besondere Achtsamkeit erforderte um
mein eigenes Arbeitstempo zu finden.
Ich habe mir es nicht träumen lassen,
morgens zwischen 7.00 bis 7.15 Uhr
anzufangen und abends gegen 20.00
Uhr wieder aufzuhören.
Mittagessen war natürlich dabei und
Inge hat uns nachmittags mit Süßem
versorgt – allein es fehlte die Muße
dies zu genießen – trotzdem war es
ein Energiespender zwischendurch
und tat mir besonders gut. Langsam
finde ich mich in diesen Rhythmus ein,
denn als Ruheständler ist dies völlig
gegensätzlicher Alltag. Viel galt es für
mich zu erfahren und zu sehen, wie
fachmännisch vorgegangen wird und
welche Hilfsmittel unbedingt von Nutzen sind. Allein die neuen Granitstufen
zu setzen, war ohne den Einsatz eines
Baggers nicht mehr händisch vorstellbar. Am letzen Tag habe ich mich dann
an einem „Zeiler“ versucht, diesen neu
zu setzen. Das ist schlicht eine gesetzte
Steinreihe zwischen Rasen und Beet.
Fazit für mich ist, dass ich ohne diese Mitarbeit nicht erkennen könnte,
welches Ausmaß an Arbeitseinsatz
notwendig ist, um den Eingangsbereich und den Terassenbereich vor dem
neuen Wintergarten in der jetzigen
Form zu gestalten. Diese Zeit möchte
ich nicht missen und es hat so viel
Spaß gemacht, dass ich das gerne wiederholen würde.
Buddha-Haus Rundbrief • Nr. 30
Beitrag von
Hans-Jochen
Allermann
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Aktuelles vom Hilfsprojekt
Miteinander setzen
wir uns ein für die
Zukunft von Kindern
und Jugendlichen,
eine Mühe die sich
lohnt, wenn man, wie
bei unserem Besuch
der Schulen Bodhkharbu und Tingmosgang, das Engagement der Eltern
und Mitarbeiter der
Schule miterlebt.
„Kindern ein Lächeln schenken –
mittendrin und miteinander ...“
Liebe Paten, Unterstützer und Freunde
von Mahabodhi in Ladakh,
Beitrag von
Helga und
Gerhard
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Mittendrin ... und sich einlassen in
die alltägliche Lebenssituation der
Menschen in Ladakh war bei unserem
diesjährigen Besuch im MahabodhiZentrum eine Erfahrung, die noch
lange in uns nachklingen wird.
Miteinander ... praktische Hilfe und
Unterstützung für die Kinder in Ladakh
zu geben, wird durch Eure Verbundenheit mit den Menschen in Ladakh und
durch Eure Spenden ermöglicht.
Ja, mittendrin waren wir gleich bei
unserer Ankunft im Mahabodhi-Zentrum, ein Empfang voller Herzlichkeit und Freude, für uns auch nach
vielen Besuchen immer wieder ein
berührendes Erlebnis. Diese Freude
und Herzlichkeit spiegelt auch den
Dank für die Unterstützung wider und
wir möchten gleich zu Anfang Euch
allen diesen Dank mit gleicher Herzlichkeit und einen freudigen Julley
weitergeben.
In den Gesprächen mit Bhante Sanghasena haben wir eingehend über die
Schwerpunkte der Unterstützung
gesprochen. So sind neben der Vermittlung von Patenschaften, die Renovierungsarbeiten in den Internaten
Buddha-Haus Rundbrief • Nr. 30
und die Förderung der Schulen ein
zentrales Anliegen für die Zukunft.
Konkrete Vorstellungen über die Hilfe
für die Schulen, die auch in die Zukunft wirken, äußerte Ms. Tsewang
Dolma, die Rektorin der Schule. So
stehen moderne Lehrmittel für interaktives Lernen, ein neues Lehrerzimmer mit Computerarbeitsplätzen
und die Intensivierung der Hausaufgabenbetreuung ganz oben auf ihrer
Wunschliste.
Für die beiden Internate sind für die
nahe Zukunft eine Komplettsanierung
der Toilettenanlagen geplant – eine
sehr wichtige Maßnahme um Umweltund Hygieneanforderungen gerecht
zu werden.
Leider wurde erst dieses Jahr festgestellt, dass bedingt durch die Flutschäden von 2010, am Phandeyling
Nonnenkloster eine Außenwand nachhaltig so beschädigt wurde, dass ein
Teil des Gebäudes abgetragen und neu
aufgebaut werden muss.
Wir freuen uns auch berichten zu
können, dass der Wiederaufbau des
Altenheimes während unser Zeit nahezu abgeschlossen war und hoffentlich schon in diesem Winter die Abile
und Memele des Altenheimes in den
Neubau umziehen können. Die letzte
Wegstrecke gemeinsam gehen und
leben wie in einer großen Familie, erfüllt die Bewohner des MahabodhiAltenheimes mit großer Zufriedenheit
und Dankbarkeit.
„Sich freuen mit den Fröhlichen“, so
kann die Stimmung während des von
uns gesponsorten Picknicks mit allen Kindern des Zentrums am besten
beschrieben werden. Und die Kinder
haben uns bei diesem Fest tausend
Lächeln geschenkt.
Geteilte Freude ist doppelte Freude
- Spenden von Freunden haben es ermöglicht, dass wir in Leh Schuhe und
warme Unterwäsche für die Bewohner
des Altenheimes kaufen konnten und mehr als Worte es auszudrücken
vermögen, haben die Abile und Memele zu unserer großen Freude sich
spontan mit Tänzen und Liedern dafür
bedankt.
Es ist nicht einfach für die abgelegene
Region von Bodhkharbu Lehrer zu finden. Umso wichtiger ist es, die Arbeitsbedingungen der Lehrer durch geeignete Arbeitsmittel zu verbessern. Bei
uns ist es eine Selbstverständlichkeit,
doch für die Lehrer von Bodhkharbu
ein großer Wunsch: ein Kopiergerät
für die Schule.
Den Menschen begegnen in ihrer Lebenswelt und dadurch auch teilhaben
an ihren Hoffnungen, Freuden und
Sorgen ist eine für uns sehr wertvolle
Erfahrung, die wir bei allen unseren
Besuchen wahrnehmen.
So war es uns auch dieses Jahr wieder
sehr wichtig Familien von Kindern der
Mahabodhi-Schulen zu besuchen. Ob
nun in Chiktan, Bodhkharbu oder bei
Familien in Zanskar – überall wurden
wir mit Herzlichkeit aufgenommen.
Auch wenn wir nur für wenige Tage
Buddha-Haus Rundbrief • Nr. 30
25
bei den verschiedenen Familien waren,
so haben wir uns doch ein Bild vom
Alltag in den abgelegenen Dörfern
in den Hochtälern Ladakhs machen
können. In allen Familien wurde uns
das Gefühl vermittelt, ein Mitglied der
Familie zu sein. Entsprechend schwer
war dann auch der jeweilige Abschied,
aber genauso groß war die Freude über
diese Erfahrung.
Begegnungen sind eine wesentliche
Erfahrung für das Miteinander und so
freut es uns, dass Bhante Sanghasena ab Dezember dieses Jahres wieder
nach Deutschland kommen wird und
im Buddha-Haus einen Meditationskurs leiten und auch das Lotos-Vihara
in Berlin, sowie die Stadtzentren in
Stuttgart und München besuchen
wird.
die Möglichkeiten der Unterstützung
zum Nachlesen, sowie aktuelle Bilder
bereitgestellt.
Wir möchten uns herzlichst für das
Geschenk der vielen Begegnungen
und offenen Herzen bedanken und
von ganzem Herzen möchten wir Euch
allen auch für das Miteinander und die
Unterstützung der Arbeit von Mahabodhi danken, das vielen Menschen
und vor allem den Kindern ein Lächeln
schenkt.
Mit einem herzlichen Julley und Tashi
delek von Bhante Sanghasena und
allen bei Mahabodhi, für Eure Hilfe
und Verbundenheit wünschen auch
wir Euch alles Gute.
Gemeinsam mit Bhante Sanghasena
und Schülern der Mahabodhi-Schule
sind wir zu einer Veranstaltung für
Schüler eingeladen worden, auf der
seine Heiligkeit der Dalai Lama über die
Wichtigkeit der Ausgewogenheit von
spiritueller und allgemeiner Bildung
gesprochen hat. Ein sehr bewegende
Begegnung für uns alle, da ja gerade
dieses Thema ein zentrales Anliegen
der Mahabodhi-Schulen ist.
26
Buddha-Haus Rundbrief • Nr. 30
Mit einer großen Wunschliste im
Gepäck sind wir aus Ladakh zurück
gekehrt, aber genauso groß war die
empfangene Freude und Dankbarkeit
über die vielen Jahre der Verbundenheit und Unterstützung.
Für weitere Informationen zur Arbeit
von Mahabodhi und den Möglichkeiten der Unterstützung, wie z.B. der
Übernahme von Patenschaften oder
der Sonderreise 2013 nach Ladakh stehen wir Euch gerne zur Verfügung:
Kontaktadresse:
Helga Weinmann-Adam
und Gerhard Adam
Ottacker 18
D-87477 Sulzberg
Tel. 083 76 / 84 98
Fax 083 76 / 97 64 31
e-mail:AdamGerhard@t-online.de
www.buddha-haus.de/Hilfsprojekte.de
Spenden an:
Buddha-Haus e.V.
Stichwort: Ladakh
Hypo-Vereinsbank
Kempten
KtoNr. 669 034 68 32
BLZ 733 200 73
Auf der Website des Buddha-Hauses
www.buddha-haus.de/HILFSPROJEKT
haben wir noch weitere Informationen
über unseren diesjährigen Besuch und
Buddha-Haus Rundbrief • Nr. 30
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Aktuelles aus dem Jhana Verlag
Bericht von
Claudia
Wildgruber
Nach dem Motto: „Was lange währt,
wird endlich gut ...“, konnten wir seit
September die schon mehrfach angekündigte Neuauflage des umfangreichen Werkes „Die Lehrreden des
Buddha aus der Mittleren Sammlung,
Majjhima Nikaya, nun endlich in unseren Händen halten. Mit vielen Stunden
der Korrektur und des Neusatzes, aber
vor allem der immens zeitaufwendigen
Überarbeitung durch Mettiko Bhikkhu
(Kay Zumwinkel) konnten wir wieder
das wichtige Grundlagenwerk des Pali-Kanons veröffentlichen. Die vielen
Vorbestellungen im Buchhandel und
die Online-shop-Bestellungen lassen
darauf schließen, wie viele Menschen
Interesse am intensiven buddhistischen Studium haben.
Eine ganz besondere Freude war es, die
Autobiografie des Bhante G. „Reise zur
Achtsamkeit“ pünktlich zur Buchmesse
in Frankfurt präsentieren zu können.
Es handelt sich um die ungewöhnliche
und spannende Lebensgeschichte von
Bhante Henepola Gunaratana, den einige von Euch auf der 20-Jahrfeier des
Buddha-Hauses kennen lernen durften, und der diesen Herbst seinen 85.
Geburtstag in der Bhavana Society in
West Virginia, USA feiern konnte.
Einen kleinen Ausblick auf das Jahr
2013 möchte ich Euch auch noch geben: in Planung ist ein neues Buchprojekt mit Wilfried Reuter über „Krankheit, Alter, Tod“ und die Grundlage
dafür wird der November-Kurs im
Buddha-Haus sein.
Unsere Bücher und einige ausgewählte
Titel anderer Verlage, sowie natürlich
die immer umfangreicher werdende
CD-Auswahl findet Ihr in unserem
virtuellen Buddha-Haus Laden vor
www.buddha-haus-shop.de.
Als kleiner Verlag freuen wir uns,
wenn LeserInnen eine Rezension an
uns senden oder direkt bei amazon
einstellen.
Viel Freude beim Lesen, Hören und
Praktizieren wünscht,
das Jhana Verlags-Team
Aufruf in eigener Sache
Wir haben uns bei der 2. Auflage von
„Die Lehrreden des Buddha aus der
Mittleren Sammlung“ um einen günstigen Preis bemüht, um möglichst vielen Interessierten dieses Standardwerk
zugänglich zu machen. Die Druckkosten
für dieses umfangreiche Buch lassen
sich durch unseren Endpreis nicht auffangen.
Für eine Unterstützung dieses Projekts
sind wir sehr dankbar!
Bei Interesse, bitte eine Mitteilung an
die bekannte Buddha-Haus Adresse:
info@buddha-haus.de senden.
Die Lehrreden aus der
Mittleren Sammlung
Majjhima Nikaya
Hardcover, 1.504 Seiten
2. Auflage
Preis 58,00 €
Die Drei von der Buchmesse
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Buddha-Haus Rundbrief • Nr. 30
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