Phraseologismen

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Phraseologismen
Phraseologismen
Mona Klein
13. November 2014
Aufbau der Präsentation
1. Definitionen
2. Merkmale von Phraseologismen nach
Korhonen
3. Vergleichbarkeit von Phraseologismen
3.1 Das Äquivalenzmodell von Korhonen
3.2 “The Contrastive Analysis of Idioms“ nach Roos
4. Probleme bei der Gegenüberstellung
5. Quellen
1. Definitionen
●
Phraseologismus:
„eigentümliche Wortprägung, Wortverbindung oder syntaktische
Fügung, deren Gesamtbedeutung sich nicht aus den
Einzelbedeutungen der Wörter ableiten lässt
(z. B. Angsthase = sehr ängstlicher Mensch)“,
„Synonyme: Fügung, Idiom, Redewendung, Sprichwort,
Wendung“
●
Idiomatizität:
„Linguistik: Eigenschaft sprachlicher Ausdrücke, die darin
besteht, dass man ihre Bedeutung nicht aus der Bedeutung
ihrer Bestandteile herleiten kann“
2. Merkmale von
Phraseologismen nach Korhonen
●
das zugrunde liegende Bild
●
der Bedeutungsumfang
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die Idiomatizität
●
die Morphosyntax und die Lexik
●
die Stilebene und der Gebrauch
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die Valenz
●
die Stabilität der Phraseme
3.1 Das Äquivalenzmodell nach
Korhonen
●
Volläquivalenz:
frz.: prendre le taureau par ses cornes
dt.: den Stier bei den Hörnern packen/ fassen
→ Phraseme stimmen im Bezug auf alle
wesentlichen Merkmale überein
3.1 Das Äquivalenzmodell nach
Korhonen
●
Teiläquivalenz:
frz.: donner la brebis à garder au loup/
laisser entrer le loup dans la bergerie
it.: dar(e) le pecore in guardia al lupo/
affidare la pecora al lupo/ …
dt.: den Bock zum Gärtner machen
→ Phraseme mit geringfügigen Unterschieden, z.B.
bei Substantiven in Bezug auf Kasus, Numerus,
Präpositionen, Gebrauch des Artikels und
Possessivpronomen oder Differenzen in der Wortfolge
3.1 Das Äquivalenzmodell nach
Korhonen
●
partielle Differenz:
it.: far ridere i polli/ le galline
dt.: Da lachen ja die Hühner!
frz.: Laisse-moi rigoler!
→ Differenzen in der Lexik und/oder in der
Morphosyntax und auf der
Konnotationsebene.
ABER: Ähnlichkeit bei den Bildern
3.1 Das Äquivalenzmodell nach
Korhonen
●
totale Differenz/ Nulläquivalenz:
frz.: faire d'une pierre deux coups
dt.: zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen
→ völlig unterschiedliche Bilder, zwangsläufig
verbunden mit einer anderen Lexik, sehr oft
auch mit Unterschieden in der Morphosyntax
und der Pragmatik
3.1 Das Äquivalenzmodell nach
Korhonen
●
Ersatzäquivalenz:
frz.: Laisse-moi rigoler!
dt.: Da lachen ja die Hühner!
→ einem Phrasem in L1 steht kein Phrasem in
L2 gegenüber; die Bedeutung des L1
Phrasems kann mit freien syntaktischen
Wortverbindungen,
Wortbildungskonstruktionen oder
Einzellexemen wiedergegeben werden
3.2 “The Contrastive Analysis of
Idioms“ nach Roos
●
Arten äquivalenter Formen:
•
•
●
Englische Idiome mit deutschen
Entsprechungen
Englische Idiome, die im Deutschen durch
andere Lexeme ausgedrückt werden
Unterschiede bei äquivalenten Formen:
•
Unterschiede in der Form
•
Unterschiede im Bedeutungsumfang
•
Trügerische Wortverwandtschaften
3.2 “The Contrastive Analysis of
Idioms“ nach Roos
●
Englische Idiome mit deutschen Entsprechungen
- Kongruenz:
eng.: to play the first fiddle
dt.: die erste Geige spielen
- Äquivalenz:
eng.: … while he didn't lift a finger
dt.: … während er keinen Finger krumm machte
→ „der Übergang von einem Sprachsystem zum
anderen erfolgt unmittelbar“
3.2 “The Contrastive Analysis of
Idioms“ nach Roos
●
Englische Idiome, die im Deutschen durch andere Lexeme ausgedrückt werden
- einzelne Wörter:
eng.: by heart
dt.: auswendig
- Formeln/ Formulierungen:
eng.: to sit on the fence
dt.: mit der Sache nichts zu tun haben wollen/ sich (aus der Sache) heraushalten
- freie Form:
eng.: shoot the moon
→ The landlady had demanded the rent in advance for fear the student might
shoot the moon
dt.: kein deutsches Äquivalent!
→ Die Wirtin hatte die Miete im voraus verlangt, aus Angst, der Student könnte
heimlich ausziehen, ohne die Miete zu zahlen
→ “the same or at least strongly similar denotative effects can be achieved in
different ways“
→ analytisch vs. synthetisch
3.2 “The Contrastive Analysis of
Idioms“ nach Roos
●
Unterschiede bei äquivalenten Formen
- Unterschiede in der Form:
(1) eng.: to put one's foot in one's mouth
dt.: ins Fettnäpfchen treten
(2) eng.: … the convict was still at large
dt.: … war der Verbrecher immer noch
auf freiem Fuß
(3) eng.: her name is on the tip of my
tongue
dt.: ihr Name liegt mir auf der Zunge
→ die Idiome beider Sprachen gehören zu der gleichen
Klasse metaphorischer Idiome, d.h. Sie haben den
gleichen Zweck/ erzeugen die gleiche Reaktion
3.2 “The Contrastive Analysis of
Idioms“ nach Roos
●
Unterschiede im Bedeutungsumfang
eng.: The supermarket is just around the
corner
dt.: Der Supermarkt ist gleich um die Ecke
eng.: Christmas is just around the corner
dt.: Weihnachten ist kurz um die Ecke
→ Weihnachten steht kurz vor der Tür
→ der Bedeutungsumfang des englischen Idioms
ist größer als der des deutschen; hier braucht
man zwei!
3.2 “The Contrastive Analysis of
Idioms“ nach Roos
●
Trügerische Wortverwandtschaften
dt.: aus der Haut fahren
eng.: jump out of one's skin
→ fly off the handle
→ formale Gleichheit aber Unterschied in der
Bedeutung!
4. Probleme bei der
Gegenüberstellung
●
●
●
Teil- und Nulläquivalenzen bzw. komplett
andere Bedeutungen
Nicht ausreichende Darstellung von
Phraseologismen und ihren Äquivalenzen in
Wörterbüchern
Faux Amis/ Falsche Freunde/ False Friends
4. Probleme bei der
Gegenüberstellung
●
Faux Amis/ Falsche Freunde/ False Friends:
formal
inhaltlich
partiell
total
4. Probleme bei der
Gegenüberstellung
●
Formaler faux ami:
dt.: das/sein Geld zum Fenster hinauswerfen
frz.: jeter l'argent par les fenêtres
→ unterschiedlicher Gebrauch des Artikels, bzw.
des Possessivpronomens und des Numerus
4. Probleme bei der
Gegenüberstellung
●
Partieller inhaltlicher faux ami:
dt.: Schwamm drüber!
frz.: on passe l'éponge/ passons l'éponge sur qc
frz.: passer l'éponge sur qc
dt.: größzügig über etwas hinwegsehen
→ frz. Phrasem mit dem Bild des Schwammes
umfasst einen größeren Verwendungsbereich!
4. Probleme bei der
Gegenüberstellung
●
Totaler inhaltlicher faux ami:
dt.: Blut und Wasser schwitzen
frz.: suer sang et eau
→ avoir des sueurs froides
→ suer sang et eau macht den Eindruck der
Volläquivalenz, hat aber eine andere
Bedeutung!
5. Quellen
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Literatur:
Ettinger, Stefan. 2012. „Phraseologische Faux Amis des Sprachenpaares Französisch-Deutsch unter
phraseografischen und translatorischen Gesichtspunkten“. In: Prinz/Richter-Vapaatalo (eds.). Idiome,
Konstruktionen, 'verblumte Rede': Beiträge zur Geschichte der germanistischen
Phraseologieforschung. Stuttgart: Hirzel, 357-373.
Kauffer, Maurice. „Réflexions Méthodologiques sur la Phraséographie Bilingue AllemandFrancais“. In: Lavric, E./Pöckl, W./Schallhart, F. (Hg.). 2011. Comparatio delectat.
Akten der VI. Internationalen Arbeitstagung zum romanisch-deutschen und
interromanischen Sprachvergleich, Innsbruck 3.-5. 2008. Frankfurt am Main et al.
Mussner, Marlene. „Deutsche, Französische und Italienische Tierphraseme im Vergleich:
Die Äquivalenzbeziehungen“. In: Lavric, E./Pöckl, W./Schallhart, F. (Hg.). 2011.
Comparatio delectat. Akten der VI. Internationalen Arbeitstagung zum romanisch
deutschen und interromanischen Sprachvergleich, Innsbruck 3.-5. 2008. Frankfurt
am Main et al.
Roos, Eckhard. „Contrastive Analysis and the Translation of Idioms: Some Remarks on
Contrasting Idioms“. In: Kühlwein, W./Thome, G./Wilss, W. (Hg.). 1981.
Kontrastive Linguistik und Übersetzungswissenschaft. Akten des Internationalen
Kolloquiums Trier/Saarbrücken 25.-30.9.1978, München: Fink.
●
Internet:
http://www.duden.de/rechtschreibung/Phrase (Zugriff am 08.11.2014)
http://www.duden.de/rechtschreibung/Idiom (Zugriff am 08.11.2014)
http://www.fremdwort.de/suchen/bedeutung/idiomatizität (Zugriff am 08.11.2014)