(K\366lner Stadt-Anzeiger\240
Transcription
(K\366lner Stadt-Anzeiger\240
Kölner Stadt-Anzeiger - Ehrenfeld wird schöner 1 von 1 http://www.ksta.de/ehrenfeld/-koelner-bahnboegen-ehrenfeld-wird-sch... Ehrenfeld - 21.07.2014 KÖLNER BAHNBÖGEN Ehrenfeld wird schöner Von Heribert Rösgen Der Bereich rund um den Bahnhof in Köln-Ehrenfeld soll schöner werden. Künstler und Gastronomen sorgen für ein besseres Erscheinungsbild zwischen Ehrenfeldgürtel, Venloer- und Bartholomäus-Schink-Straße. Es tut sich was rund um den Ehrenfelder Bahnhof. Ein Stadtverschönerungsprojekt und Investitionen sollen das bislang wenig einladende Umfeld zwischen Ehrenfeldgürtel, Venloer- und Bartholomäus-Schink-Straße aufwerten. Steinchen für Steinchen wird das Mosaik am Bahndamm zusammengesetzt. Foto: Rösgen Schuppige Wesen, die an Tiefseebewohner, Reptilien oder an Fossilien erinnern, bevölkern die Wände des Bahndamms am Ehrenfeldgürtel. Mit den starken Regenfällen der vergangenen Tage hat das aber nichts zu tun, sondern mit einem Kunstprojekt. Es ist eine weitere Phase der Wandverschönerung am Bahndamm in Höhe der Stammstraße. Nach den großformatigen Graffiti, die verschiedene Szenekünstler im Sommer 2013 mit Spraydosen und Pinsel anfertigten, kommen jetzt Fliesenkleber und bunte Kacheln zum Einsatz. Ein riesiges Mosaik entsteht. „Alle Fliesen sind handgemacht“, betont Künstlerin Barbara Deppner, die mit dem Verein Colorrevolution die Wände gestaltet. Für jedes einzelne Stück waren mehrere Arbeitsschritte nötig. Das Formen des Tons, der Farbauftrag, die Glasur und schließlich der Brand im Hochtemperaturofen. „Durch die hohe Brenntemperatur sind die Fliesen frostsicher“, sagt Deppner. Erfahrungen mit ähnlichen Wandprojekten kann sie inzwischen reichlich vorweisen. Daher weiß sie auch, wie die Fliesen anzubringen sind, damit sie keine Gefahr für Passanten bilden. An den Spielplätzen in der Lessingstraße und der Glasstraße verwirklichte sie fantasievolle Fassadengestaltungen mit ihren Tonfliesen, die in der Jugendwerkstatt in der Simrockstraße gefertigt werden. Das Thema Sand, Meer und Wasser wird zurzeit unmittelbar an der Bahnunterführung in Höhe der Stammstraße umgesetzt. Die Farben schillern von Gelb über Grün bis in verschiedene Blautöne. Die strukturierten Oberflächen der Fliesen lassen den Eindruck von Wind und Wellen aufkommen. „CAFÉ LINIE 7“ SOLL UMGEBAUT WERDEN Ortswechsel auf die andere Seite des Bahndammes, die an der Bartholomäus-Schink-Straße liegt. Auch hier tut sich etwas. Nach dem Club Bahnhof Ehrenfeld etabliert sich allmählich ein weiteres Lokal. Noch aber spielt sich der Betrieb des „Café Linie 7“ ausschließlich vor einem der Bahnbögen ab und nicht im Inneren des Gewölbes. Ein kleiner Biergarten mit einem umgebauten englischen Doppeldeckerbus, der Sitzgelegenheiten bietet, hat sich eine treue Stammkundschaft erobert. An heißen Tagen ist ein großes mit Wasser gefülltes Kinderplanschbecken die Attraktion. Aber das Innere des Gewölbebogens ist noch nicht ausgebaut. Und eine moderne Fassade – wie am Club Bahnhof – fehlt auch noch. Das soll sich mit Hilfe eines Spendenprojekts ändern. Nach dem so genannten Crowdfunding-Modell will „Linie-7“-Betreiberin Sabine Neumeyer den Umbau des von ihr angemieteten Bahnbogens stemmen. „35 000 Euro brauche ich“, erklärt die Gastronomin. Sie lockt Spender mit Freigetränken oder gar einem kompletten Partypaket, je nach Höhe der Spenden. Rund 50 000 Euro habe sie bereits investiert. Davon wurde ein Bühnenpodest gebaut. Unterhalb der Plattform sollen Toiletten entstehen. Bevor der weitere Ausbau des Bahnbogengewölbes zu einem Lokal erfolgen kann, müssen die Schäden durch Feuchtigkeit im Mauerwerk beseitigt werden. Davon sind auch weitere Bahnbögen betroffen. Die Netz AG der Deutschen Bahn hat als Eigentümerin kürzlich ein Sanierungskonzept vorgelegt. Vom nächsten Jahr an werden die Bögen – nach vielen Jahren des Wartens – saniert. Sabine Neumeyer hofft natürlich, dass der von ihr gemietete Bogen als erster an die Reihe kommt. Artikel URL: http://www.ksta.de/ehrenfeld/-koelner-bahnboegen-ehrenfeld-wird-schoener,15187506,27903774.html Copyright © 2014 Kölner Stadtanzeiger 25.08.2014 20:09