Erasmus-Bericht Belfast

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Erasmus-Bericht Belfast
Erasmus-Bericht
Belfast
(Natascha Leber)
Anreise
Es gibt mehrere Möglichkeiten nach Belfast zu kommen. Eine Möglichkeit ist mit Ryanair
nach London (Stansted) und von dort mit Easyjet weiter nach Belfast zu fliegen. Das Problem
dabei ist, dass Ryanair bei schlechtem Wetter (Nebel usw.) nicht sehr zuverlässig ist und in
letzter Zeit Flüge storniert hat. Das heißt, dass man dann auch seinen Anschlussflug in
London nicht kriegt und Ryanair dafür keine Haftung übernimmt. Man bekommt also kein
Geld zurück für die Flüge, die man verpasst.
Eine weitere, wahrscheinlich bessere Möglichkeit ist mit Ryanair oder Air Lingus direkt nach
Dublin zu fliegen und von dort mit dem Bus weiter nach Belfast zu fahren. Die Busse fahren
jede Stunde ins Stadtzentrum von Belfast und von dort empfiehlt es sich dann mit dem Bus
(8b), für £1,20, zur Rezeption ins Elms Village zu fahren.
Unterkunft
Es gibt die Möglichkeit ein Zimmer im Studentenwohnheim zu bekommen, doch gibt es hier
große Unterschiede in der Qualität der Unterkünfte und teuer sind die Zimmer auch noch.
Ich bin im Grant House untergebracht. In diesem Haus teilen sich 17 Leute eine Küche, einen
Gemeinschaftsraum, 3 Duschen und 4 Toiletten. Je nach dem mit was für Leuten man
zusammenwohnt, sehen die Küche und der Gemeinschaftsraum oft sehr eklig aus. Außerdem
läuft man bis zur Uni ca. 10 min. und ins Stadtzentrum ca. 30 min. Bezahlen muss man für ein
Zimmer im Grant House ca. 400€ im Monat.
Das Elms Village ist, wie der Name schon sagt, ein eigenes kleines Dorf mit eigenem
Supermarkt und einer Bar. Dort sind hauptsächlich Erstsemester untergebracht, die
hauptsächlich am Party machen interessiert sind. Außerdem sind die Häuser dort
Kameraüberwacht, was nicht so praktisch ist, wenn ihr Besuch bekommt, der über Nacht
bleibt. Grundsätzlich ist es nämlich in allen Studentenzimmern verboten Gäste zu haben, die
bei euch schlafen. In den meisten Häusern ist das kein Problem, im Elms Village wäre ich da
aber etwas vorsichtig.
Es gibt auch die Möglichkeit sich ein Zimmer im privaten Sektor zu suchen, was, soviel ich
schon mitbekommen habe, nicht so schwierig ist.
Mein Tipp wäre aber sich um ein en „large single room“ in Mount Charles zu bewerben. Dort
hat man nur zwischen einem und fünf Mitbewohner auf seinem Flur, mit denen man dann die
Küche, die Duschen und die Toiletten teilt. Die Wohnsituation dort ist also viel angenehmer
als im Grant House und das Zimmer in Mount Charles, das mehr als doppelt so groß ist wie
mein Zimmer im Grant House, kostet nur 10€ mehr im Monat.
Übrigens muss man in jedem Studentenwohnheim seine eigene Bettwäsche und KüchenUtensilien mitbringen.
Classes
Die angebotenen Module findet man im Internet. Da die Kursbeschreibungen aber teilweise
nicht sehr klar sind, würde ich einfach was ins Formular eintragen. Man kann seine Module
nämlich später noch bei seinem Advisor, ohne Probleme, ändern. Bei mir war es sogar so,
dass von den sechs Modulen, die ich mich gemeldet hatte, nur ein Modul dann überhaupt
angeboten wurde und ich mir dann noch zwei andere Module suchen musste. In Englisch
werden hauptsächlich Kurse in Literatur angeboten, es gibt aber auch einige in Linguistik.
Neben Englisch kann man natürlich auch in den anderen Fächern seine Scheine machen.
Die Kurse hat man hauptsächlich mit einheimischen Studenten, was das Ganze sehr
interessant macht. Die Studentenzahl in den Tutorien ist begrenzt, was heißt, dass man mit ca.
5 bis 15 Leuten in einem Tutorium ist. Vom Arbeitaufwand muss man hier mehr tun als in
Heidelberg. Man hat in seinen Kursen, während dem Semester, einige Essays zu schreiben.
Die sind zwar einzeln alle nicht so lang aber man muss meistens mehr als ein Essay pro Kurs
zu schreiben.
Orientierungsprogramm
Das Orientierungsprogramm, das immer ein paar Tage vor Semesterbeginn für die
Internationalen Studenten stattfindet, ist super organisiert und eine große Hilfe in
verschiedenen Bereichen (Studium, Leben in Belfast usw.). Man bekommt auch gleich am
Anfang seinen Advisor genannt, mit dem man dann seine Kurse endgültig festlegt.
Man wird während dieser Zeit auch von der Uni verpflegt und am Ende des Programms findet
ein großes Dinner statt. Die Leute vom International Office, die das alles organisieren sind
auch alle sehr nett und versuchen einem bei Problemen so gut wie möglich zu helfen.
Leben in Belfast
Das Leben in Belfast ist, wie überall im UK, um einiges teurer als in Deutschland, vor allem
was Nahrungs-, Kosmetikartikel und Kleidung angeht. In der Nähe der Uni gibt es viele
kleinere, aber teure Lebensmittelmärkte. Ich würde euch empfehlen eher zu Tesco zu gehen.
Das ist ein größerer Lebensmittelmarkt, der von den Preisen her geht und mehr Auswahl hat
als andere Märkte. Es gibt auch mehrere Lidl in Belfast, die sind aber zu Fuß eher schwer zu
erreichen. Am besten fahrt ihr da mit dem Bus hin, was sich lohnt, wenn ihr ein Tagesticket
für £2 nehmt. Für Kleidung gibt es hier in Belfast eine schöne Einkaufstraße, doch die
meisten Läden hier sind um einiges teurer als in Deutschland. Zum Glück gibt es neben den
ganzen Markengeschäften (Replay, Miss Sixty usw.) auch ein paar richtig billige Läden
(Primark, Dunne’s Store), in denen man immer wieder was Schönes findet.
Abends kann man hier in Belfast eigentlich ganz gut weggehen, denn es gibt ganz schöne
Pubs (Empire, Botanic Inn, Maddens, Crown Liquor Salon usw.), Clubs, das Grand Opera
House, ein Kino und noch vieles mehr.
Fazit
Wenn ihr nicht unbedingt Lust auf eine richtige Großstadt habt und euch ein bisschen Regen
nichts ausmacht, dann kommt hier nach Belfast und zwar nicht nur für ein Semester, sondern
entscheidet euch ein ganzes Jahr hier zu bleiben. Belfast, die Leute und die Uni hier sind
wirklich toll. Falls ihr noch mehr Fragen habt, schreibt mir einfach: Nashaco@gmx.de