transformierende leiterschaft
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transformierende leiterschaft
Juli – August 2015 Das Magazin der BewegungPlus E D N E R E I M R O F S N A R T T F A H C S R E T I LE 2 online 2 3 4 6 8 10 11 12 16 17 18 20 THEMA 4 /15 Kolumne Thema: Könnte es sein ... Thema: Ministry Conference Thema: Ministry Conference erlebt: Ministry Conference Thema: Ministry Conference Delegiertenversammlung MissionPlus Die Wuselseite Bewegungskiosk Factory: Äthiopien-Einsatz Schlusslicht Impressum HERAUSGEBER BewegungPlus, zweimonatlich erscheinende bewegungsinterne Zeitschrift REDAKTION Christian Ringli (Chefredaktor), Meinrad Schicker, Romi Riva, Martin Güdel, Brigitte Frei LAYOUT A4 Agentur, Rotkreuz FOTOS shutterstock.com KORREKTORAT Rita Born INSERATANN AHME Peter Wenk, p.wenk@bewegungplus.ch, Sekretariat BewegungPlus, Postfach 2073, 3601 Thun, Telefon 033 223 11 80, Fax 033 223 17 26, www.bewegungplus.ch DRUCK Druckerei Jakob AG, 3506 Grosshöchstetten AUFLAGE 3100 Exemplare REDAKTIONSADRESSE Christian Ringli, Unterdorf strasse 11, 3510 Konolfingen, Büro 031 791 20 58, Mobile 076 571 35 10, c.ringli@bewegungplus.ch EINSENDUNGEN für die Nummer September– Oktober 2015: bis 1. Juli 2015 S U L P S N L IEBE I E D N E G E BE W «Transformierende Leiterschaft» war das Thema an der Ministry Conference 2015. Leiterschaft also, die umgestaltet, umwandelt, umkrempelt. Man kann sich fragen: Muss denn immer wieder gewandelt und verändert werden? Können wir das überhaupt? Das Reich Gottes ist Umgestaltung, verwandelnde Kraft, Umwälzung. Wo Gottes Reich in unserer Welt ankommt, ändern sich die Dinge: Wo Hass ist, kehrt Frieden ein; wo Zwiespalt ist, Versöhnung; Ungerechtigkeit soll sich in Hingabe verwandeln; Egoismus ins Miteinander-Teilen; Geiz in Grosszügigkeit; Einsamkeit in Gemeinsamkeit. Diese Verwandlung ist umfassend und ragt in alle Lebensbereiche hinein. Gottes Reich ist Befreiung und Verwandlung: des Lebensstils, der Beziehungen, des Umgangs mit Besitz, der Arbeitsmoral, der Verantwortung in unserer Gesellschaft. Das alles wirkt der Heilige Geist mit verwandelnder Kraft in uns, damit wir Christus immer ähnlicher werden und ihn in dieser Welt repräsentieren, wie es schon Paulus geschrieDAS REICH GOTTES hat: «Wir alle sehen in Christus IST UMGESTALTUNG, ben mit unverhülltem Gesicht die HerrlichVERWANDELNDE keit Gottes wie in einem Spiegel. DaKRAFT, UMWÄLZUNG. bei werden wir selbst in das Spiegelbild verwandelt und bekommen mehr und mehr Anteil an der göttlichen Herrlichkeit. Das bewirkt der Herr durch seinen Geist.» (1. Korinther 4,18) Wir alle sind in irgendeiner Form leitend, sei es in der Familie, im Beruf, im Freundeskreis, in der Nachbarschaft oder in der Kirche. Unsere Gegenwart wirkt Wandel, wenn wir uns selbst verwandeln lassen. Aber dann ... Herzlich, Toni Nyffenegger, Präsident BewegungPlus t.nyffenegger@bewegungplus.ch K . . . N I E S S E n e E u e T n s N e n i N e t Ö r a t S ? n n e e d b r e i l r w e s s s n a u r e … d t n u s h c u r b f u A n e h c i l t s i e g Entscheide dich, Gott alles zuzutrauen Ja, ich weiss: Erweckliche Initiativen sind gekommen und auch wieder gegangen. Einige mögen darum einwenden: «Das kennen wir bereits – mal schauen, wie lange es anhält.» Sind wir solche, die die Arme verschränken und abwartend zuschauen, ob aus dieser Welle wirklich etwas Kraftvolles wird? Es ist Busse angesagt: Lassen wir uns um Gottes Willen wieder davon bewegen, was wir an jedem Sonntag in unseren Gottesdiensten singen und in unserer Bibel lesen: Hey, IHM ist nichts unmöglich. Jesus ist DARUM IST ES von den Toten auferstanden und lebt in uns; darum ist es doch unmöglich, ein- DOCH UNMÖGLICH, fach sitzen zu bleiben und zuzuschauen, EINFACH SITZEN wie andere eine Welle starten. Als Gemeinden und als Bewegung sehnen wir uns doch nach einem Durchbruch, damit unsere Städte und Regionen mit der Kraft des Reiches Gottes endlich transformiert werden. So wie Elia den kommenden Regen schon gewissermassen hört, obwohl am Horizont erst eine kleine Wolke sichtbar ist (1. Könige 18,44), so sehen wir heute ebenfalls Zeichen am Himmel: Menschen unter uns stehen auf, um Jesus zu dienen und ihn auf den Strassen zu bekennen. An der Ministry Conference zeigten auffällig viele junge Menschen ihre Begeisterung für Jesus und ihre Bereitschaft zur Nachfolge. Sie wollen Schritte im Glauben auf das Wasser machen – und die Bibel ernst nehZU BLEIBEN UND men: Gott ist nichts unmöglich. Aufbruchsstimmung ist spürbar. Wenn wir uns bewegen lassen ZUZUSCHAUEN, DIESE BEWEGUNG DES Auch wenn wir vielleicht nicht so leicht Könnte es sein …? WIE ANDERE EINE REICHES GOTTES DARF füssig zum Jubel über unseren Jesus WELLE STARTEN. NICHT BEI EIN PAAR tanzen, auch wenn die Musik der enthuLassen wir uns von der Welle bewegen? siastischen Jungen für einige etwas laut sein mag – UNVERBESSERLICHEN Das Bild der Welle, die von zwei lass dich davon nicht abhalten, Teil dieser GlaubensENTHUSIASTEN ODER oder drei Enthusiasten in einem welle zu werden! Jesus ist daran, etwas zu bewegen. UNERFAHRENEN JUNGEN Stadion ausgelöst wird und dann Diese Bewegung des Reiches Gottes darf nicht bei Tausende von Sportbegeister- ein paar unverbesserlichen Enthusiasten oder unerSTECKEN BLEIBEN. ten in Bewegung bringen kann, fahrenen Jungen stecken bleiben. Ja, die Welle ist schien mir persönlich während der Ministry Confe- gestartet – lasst uns gemeinsam wieder Gott alles rence sehr passend. Sie sind schon unter uns, diese zutrauen und Teil dieser Welle des Reiches Gottes Menschen, die an eine Bewegung des Heiligen Geis- werden! Zeig deine Begeisterung für Jesus! Sprich tes glauben, welche unsere Städte und die Schweiz von der Hoffnung! Bete im Vertrauen, dass Gott verwandeln kann. Wir alle sind eingeladen, uns von keine Grenzen gesetzt sind – und lass dich überradieser Welle des Vertrauens in Gottes Möglichkeiten schen, was alles passieren kann! anstecken zu lassen und der Kraft des Evangeliums wieder ganz neu zu vertrauen. Meinrad Schicker, BewegungPlus Thun m.schicker@bewegungplus.ch 3 4 online THEMA 4 /15 E S S O R E INE G R M U T I G U N G E N O I P ORT ckurch in Au h C s r e p ip rey er Equ rch in Sur r Pastor d u e h d C n e s r it e e p L y. n a journe am Monk, r der Equip o S to ll n s a a te e P n ’r e r e r e Refe n. «W n. eitend Die beiden chzustar te zu MEHR aufbreche rothero, L r P u r d g te e a r P ft d un t uns em Au land (NZ), eise. Lass s, in unser R n r u e n in te e g f ti u (GB), ermu ore.» Wir sind alle a rate. efe rm Let’s go fo über die Gipfel der R g u Ein Rundfl Sam Monk erinnerte uns daran, wie wichtig es ist, an der Vision festzuhalten. Wie Nehemia sich nicht von seinem Ziel abbringen liess, die Stadtmauer Jerusalems wieder aufzubauen, so sollen auch wir uns nicht ablenken lassen, die Arbeit zu tun, die Gott uns aufgetragen hat. Nehemia hatte eine Vision – haben wir eine für uns? Er erreichte in 52 Tagen das, was vorher in 70 Jahren keiner zustande gebracht hatte. Und OHNE IHN KÖNNEN wir? Gott ermutigt uns, Dinge zu tun, die wir uns selber nicht zutrauen würden. Ohne ihn WIR NICHTS TUN, können wir nichts tun; mit ihm können wir MIT IHM KÖNNEN alles. «Wir wollen die Kirche sein, für die Christus gestorben ist. Wir sind nicht KirWIR ALLES. che für uns, sondern für die Leute da draus sen. Es ist nicht so, dass die Kirche einen Auftrag hat. Der Auftrag hat eine Kirche!» «Multiplication Mindset» Stattdessen tendieren wir dazu, Gott auf das zu limitieren, was wir uns vorstellen können. Wir kennen aus unserem Alltag Addition und Subtraktion, vielleicht auch die Division, aber Gott denkt anders: Fünf Brote und zwei Fische genügten, um wohl weit über zehntausend hungrige Menschen zu verpflegen. Wir denken noch zu oft in unserer Sprache und versuchen, sie in göttliche Sprache zu übersetzen. Aber wir müssen lernen, in der Sprache des Königreichs Gottes zu denken. Er denkt anders, grösser, verrückter. Wir addieren bestenfalls, er multipliziert. Gott schenkt uns Herausforderungen, damit wir an ihnen im Glauben wachsen ES IST NICHT SO, können. Wir wollen, dass Gott uns Sicherheit gibt, aber er gibt uns Zuversicht. Gott DASS DIE KIRCHE möchte sich beweisen, doch wir müssen EINEN AUFTRAG ihm die Gelegenheit dazu geben. Zwei oder drei «Betrunkene» genügen, um eine Wel- HAT. DER AUFTRAG le zu starten. Es braucht aber viele, um sie HAT EINE KIRCHE! am Leben zu erhalten. Als Gemeinde können wir nicht mehr sein, als wer wir als Individuen sind. Es geht nicht darum, sich selbst zu verwirklichen, sondern Gottes Willen zu tun. Lasst uns mutig sein und unseren Glauben nicht klein-, sondern grossreden. Von direktiver zu bevollmächtigender Leiterschaft Peter Prothero teilte mit uns unter anderem seine Gedanken über das Leiterschaftsverständnis von Jesus: Ganz zu Beginn seines Dienstes orientierte sich Jesus 5 Aber Gott ... «Wir müssen aufhören, in den Enttäuschungen der Vergangenheit zu leben, und wieder lernen, mutig zu sein.» Wir alle gehen immer wieder durch Schwierigkeiten. Das Ziel des Feindes ist es zu verhindern, dass wir in unserer Berufung vorwärts WIR MÜSSEN AUFgehen. Das war so bei Josef, bei David und HÖREN, IN DEN in zahlreichen anderen Erzählungen aus ENTTÄUSCHUNGEN der Bibel. Und immer machten zwei Worte den Unterschied: «Aber Gott ...». Gott kann DER VERGANGENdie schlechten Absichten der einen gebrauHEIT ZU LEBEN, UND chen, um Gutes zu bewirken: «Ihr gedachWIEDER LERNEN, tet es böse mit mir zu machen, ABER GOTT gedachte es gut zu machen» (1. Mose 50,20). MUTIG ZU SEIN. David versteckte sich im Gebirge in der Wüste, und Saul suchte ihn Tag und Nacht, um ihn gefangen zu nehmen; ABER GOTT gab ihn nicht in seine Hände (1. Samuel 23,14). Transformierende Leiterschaft beginnt nicht im Palast, sondern in der Höhle. Gott gibt auch nicht auf, wenn wir scheitern: Petrus ging nach Wir alle stehen für Gott im vollzeitlichen Dienst. Den Jesu Kreuzigung wieder fischen, ABER JESUS ging Missionsauftrag («go and tell – geht hin und erzählt) ihm nach an den See Genezareth und stärkte seinen können wir überall wahrnehmen. Glauben (Johannes 21) . GOTT DENKT ANDERS, Dabei dürfen wir aber nicht vergesGRÖSSER, VERRÜCKTER. sen, die Leute auch zu uns einzula- Martin Güdel, BewegungPlus Burgdorf WIR ADDIEREN BESTEN- den. («come and see» – kommt her m.guedel@bewegungplus.ch und seht). Es braucht beides, und FALLS, ER MULTIPLIZIERT. keine Seite darf auf Kosten der an- Fotos Ministry Conference: deren überbetont werden. Die Kirche soll ein aufbau- Lisa Riva und Rebecca Aeschbach ender Ort sein. Die Bibel ist voller Einladungen, und wenn die Verlorenen gefunden werden, ist dies jeweils ein Grund zum Feiern. stark an Johannes dem Täufer und kopierte viel, was er bei ihm sah. Später wählte er unter einer ganzen Schar zwölf aus, weil er wusste, dass nur dieser «innere Kreis» zur Multiplikation dienen würde. Als er diese Jünger zum ersten Mal aussandte (Matthäus 10), gab er ihnen ganz genaue Anweisungen. Warum? Weil sie unerfahren waren. Später, im Missionsauftrag (Matthäus 28) ging er nicht mehr ins Detail, weil die Jünger durch einen Prozess gegangen waren und Jesus kannten. Wenn wir junge Leiter fördern wollen, dann müssen auch wir sie zuerst dem Vorbild erfahrener Leiter folgen lassen. Später sollen sie an der Seite ihrer Leiter mitarbeiten und Erfahrungen und Erfolge teilen. Dabei werden sie sich zu Beginn genau an die Anweisungen ihres Leiters halten. Das Ziel ist die bevollmächtigende Leiterschaft. Diese kann aber erst geschehen, wenn die Phase der direktiven Leiterschaft zum Abschluss gekommen ist. 6 online THEMA 4 /15 N I E T S S Ä L R E T N I H U » «D S N E B U A L G S E D E ER B WENN DU EINE STARKE VISION HAST, WERDEN DIE ABLENKUNGEN AUTO MATISCH AN KRAFT VERLIEREN ... Sam Monk ist seit 14 Jahren der leitende Pastor der Equippers Church Auckland (NZ). Gott braucht ihn über die lokale Kirche hinaus in ganz Neuseeland und international, um Leiter zu inspirieren, zu fördern und zu ermutigen. Sam und seine Frau Kathy sind seit 18 Jahren verheiratet und haben drei wundervolle Töchter: Mikayla (12), Ruby (10) und Sophia (5). Kathy leitet eine Frauenarbeit und ist Teil des Worship-Teams der Equippers Church. nach blieb auch t, g a s r e lt imnis. Sams A App über etes Gehe ft » ? lü k e o g n lo I u do ein n, die wäh e ld e g o g a n w r u o F o H L n « e s ander eaker Was das othero bei h in der Sp r c P u s r e te B e P m wor t. meine Monk und d und Ant e m R a , S n e n r e a d ucht w Dafür stan te aufgeta a r fe e R r e rend ihr Peter, du hast einige Gegensatzpaare erwähnt, die trotz ihrer Gegensätzlichkeit beide zu guter Leiterschaft gehören, zum Beispiel «direktiv und bevollmächtigend». Wo siehst du eher die Schlagseite? Es hat in unserer Führungskultur ein Wandel stattgefunden: weg von «Befehlen und Kontrollieren» hin zu «Bevollmächtigen und Freisetzen», und dies zu Recht. In dieser Reaktion gegen das Befehlen und Kontrollieren geht jedoch oft vergessen, dass man in der ersten Phase des Anleitens sehr direktiv sein muss. Man könnte es mit der Erziehung von Kindern vergleichen: Wenn sie klein sind, frage ich sehr spezifisch: Hast du die Zähne geputzt? Hast du das Zimmer aufgeräumt? Sind die Hausaufgaben gemacht? Wenn sie dann älter werden, erhalten sie mehr Freiraum und Verantwortung. Wenn ich manchmal Leute über bevollmächtigende Leiterschaft reden höre und sehe, was sie tun, dann handelt es sich oft mehr um ein Delegieren als um eine bevollmächtigende Anleitung. Wie steht es mit «weicher» und «harter» Leitung? Meine Beobachtung bei mir selbst und anderen Leitern ist, dass wir seit der Reformation den fürsorglichen Teil unseres Dienstes überbetonen. Das Adjektiv «pastoral» wird schon fast mit «fürsorglich» gleichgesetzt. Der Pastor besucht die Kranken, kümmert sich um die Leute, ist ein Hirte im fürsorglichen Sinn. Was mir auf dem Herzen liegt, ist, DAS IST EIN MARKEN- dass Leiterschaft auch eine harte Seite beinhaltet. Das hat nichts mit HartZEICHEN VON GUTER herzigkeit zu tun, sondern mit dem LEITERSCHAFT: SIE Ziel und der Vision unserer Arbeit, für BRINGT KLARHEIT. die wir verantwortlich sind. Das geht manchmal «gegen das Herz», weil es die Sentimentalität überwinden muss. Letztere lässt unsere Kirchen oft zu einem «Chüngelizüchterverein» werden, wo wir es schön zusammen haben, essen, trinken und Gemeinschaft pflegen. Dabei vergessen wir, dass wir Leiter sind. Der Psalm 23 vom guten Hirten erwähnt als Erstes die Aufgabe des Führens. Ich betone das, weil ein beträchtlicher Teil von Leiterschaft auch unangenehme Gespräche beinhaltet. Peter Prothero ist seit 2008 Pastor in der Jubilee Church. Er ist seit über 40 Jahren im Dienst. Nebst seiner Tätigkeit als internationaler Bibel-Lehrer schlägt sein Herz für zwei Dinge: Eine solide Lokalgemeinde zu bauen, die weltweit andere Kirchen ausrüsten kann, und das Ausbilden und Trainieren von jungen Leitern. Peter ist mit Jacqueline verheiratet und sie haben sechs Kinder. Hast du bei dieser «harten Seite» auch schon ablehnende Reaktionen erhalten im Sinne von «Ohne mich!»? Das gibt es schon ab und zu, aber zum weit grösseren Teil schätzen die Leute die Klarheit, die damit einhergeht. Das ist ein Markenzeichen von guter Leiterschaft: Sie bringt Klarheit. Sam, als eines der Hindernisse von guter Leiterschaft hast du Ablenkung erwähnt. Wo siehst du die grössten Ablenkungen in unseren Kirchen? Es geht nicht so sehr darum, was dich ablenkt, sondern wovon es dich ablenkt. Wenn wir uns auf die möglichen Ablenkungen (und davon gibt es Tausende) konzentrieren, dann hilft uns das nicht weiter. Ablenkungen bekommen nur dann Macht, wenn die Vision fehlt. Wenn du eine starke Vision hast, werden die Ablenkungen automatisch an Kraft verlieren, weil du dich fokussierst und viele Dinge gar nicht erst in deinen Kopf gelangen. Ihr habt beide die Familie als möglichen Grund erwähnt, sich nicht dem Auftrag zu widmen, den Gott einem Leiter gegeben hat. Könnt ihr mehr dazu sagen? Wie habt ihr das mit euren Familien erlebt? Peter: Du kannst aus der Kirche ein Idol machen, und du kannst aus deiner Familie ein Idol machen. Die Gefahr für die Generation der heutigen Eltern ist es, dass sie die Familie vor das Reich Gottes stellen. Das ist eine Gegenreaktion auf den Fakt, dass manche Pastoren eurer ElterngeDU KANNST AUS neration ihre Familien vernachlässigt DER KIRCHE EIN IDOL hatten. Aber mit dieser Gegenreaktion MACHEN, UND DU fällt man einfach auf der anderen SeiKANNST AUS DEINER te vom Pferd. Sam: Genau! Eine Gegenreaktion auf FAMILIE EIN IDOL einen Fehler kreiert häufig einen noch MACHEN. grösseren Fehler. Peter: Mit einer Familie geht man durch verschiedene Phasen und Rhythmen. Als die Kinder noch klein waren, war meine Frau zu Hause. Ich holte jeweils die Kinder um halb vier Uhr nachmittags von der Schule ab und verbrachte bis halb sieben Zeit mit ihnen, bevor ich wieder zur Arbeit als Pastor zurückkehrte. So erhielten meine Kinder einen guten Zugang zu mir. In dieser Phase bin ich auch nicht so viel gereist. Zudem nahm ich sie alle drei oder vier Monate beiseite und fragte: «Wie geht es dir mit dem, was dein Papi macht?» Und wenn sie sagten: «Könntest du in den kommenden Monaten mehr zu Hause sein?», dann habe ich das ernst genommen. Sam: Ich bin als Sohn eines Pastors aufgewachsen. Meine Eltern haben ihren Dienst als Abenteuer angesehen und die positiven Seiten daran betont. So waren wir gerne dabei. Sie haben uns immer einbezogen, so dass wir nie das Gefühl hatten, zweitrangig zu sein. Es gab auch schwierige Zeiten, geraWIR BEZIEHEN de in Bezug auf das Geld, aber wir haben daUNSERE KINDER bei Gottes Treue erlebt. EIN, WENN WIR So wollen wir es auch mit unseren Kindern machen. Wir beziehen sie ein, wenn wir auf AUF GOTTES Gottes Stimme hören, und treffen auch geSTIMME HÖREN. meinsame Vereinbarungen. In der Zeit, in der wir eine Familie gründeten, entschieden sich meine Eltern, nach England zu ziehen, um eine Kirche zu gründen. Besonders meiner Mutter fiel das schwer, und sie sagte zu mir, wie es ihr leidtue, dass sie nicht für ihre Enkelkinder da sein könne. Aber ich sagte ihr: «Du hinterlässt ein weit grösseres Erbe, als wenn du mit ihnen einfach Zeit verbringen würdest. Du hinterlässt ein Erbe des Glaubens.» Wenn sich jemand nur an etwas von euren Referaten erinnert, was sollte es sein? Peter: Tu alles, was in deiner Macht steht, um Teil einer Gemeinschaft zu werden, die auf erfahrbare Art Jesus sichtbar macht! Versuch es nicht alleine! Sam: Stirb nicht fragend, ob Gott dich auf kraftvolle Art brauchen kann oder nicht! Er will sich dir als treu und stark erweisen. Interview: Christian Ringli 7 online E R L E BT 4 /15 T H C I R «E S B » . . . F U A S A W ET n ce bei ihre n e r fe n o C ie Ministr y von Was hat d st? Drei da lö e g s u en a rn Er fahrung e r Teilnehme ih in k c Einbli geben uns ken. und Gedan MICH HABEN DIE VIELEN GESCHICHTEN FASZINIERT, WO LEUTE EINFACH AUF GOTT HÖREN UND DANN TUN, WAS ER IHNEN ZEIGT. Was hat dich an der Ministry Conference angesprochen? Es gab viel Ermutigendes: Die Referate, in denen wir viel von Gottes Grösse zu hören kriegten; die Erlebnisberichte, insbesondere der vom OpenHouse Thun; dann aber auch die vielen Begegnungen mit Leuten aus anderen Gemeinden. Wie findest du als Quasi-Senior die bewusst jugendliche Stimmung hier? Mir gefällt’s. Es bricht etwas auf. Wir versuchen in Reinach auch, mit unseren «Jugendstil-Gottesdiensten» junge Menschen anzusprechen. Es gelingt uns noch nicht immer so ganz, aber es ist ein guter Anfang. Klar ist die Musik hier etwas laut, aber eigentlich stört mich das nicht, weil ich sehe, dass viele junge Menschen das geniessen. Was nimmst du mit in deinen (Gemeinde-)Alltag? Wir machen als Gemeinde oft Gebetsspaziergänge in Reinach, und ich fühle mich ermutigt, mich von Gott führen zu lassen, auf Leute zuzugehen und für sie zu beten. Mich haben die vielen Geschichten fasziniert, wo Leute einfach auf Gott hören und dann tun, was er ihnen zeigt. Ich sehne mich danach, intensiver vor Gott zu stehen, und mit ihm um Wegweisung zu ringen. Ich will an seinen Verheissungen festhalten. Punkto Gottesdienste sind wir auf dem richtigen Weg: Wir sind offen, versuchen, eine jüngere Generation zu erreichen und Gastfreundschaft zu leben. Ernst Batzli, 68, BewegungPlus Reinach FÜR MICH IST DAS ZUSAMMENSPIEL ZWISCHEN JUNG UND ALT SYMBOL FÜR DIE FAMILIE GOTTES. Als Factory macht ihr das Kinderprogramm. Ich freue mich, dass ich meinen Teil dazu beitragen kann, dass andere von der Konferenz profitieren können. Ich diene den Leitern und Kindern der Bewegung gerne. Ganz ehrlich, kein grosser Verzicht? Da es ein Mix aus Einsatz und Empfangen ist, ist es gut. Heute Nachmittag konnte ich beispielsweise an den Workshops teilnehmen. Was hast du empfangen? Eine Mutter hat sich bei mir speziell bedankt, da sie sonst nicht hätte teilnehmen können. Angesprochen hat mich, dass es nicht darauf ankommt, welche Position ich habe, sondern meine Funktion in der Gemeinschaft, in der Kirche Gottes. Du bist eine ganz junge Person – wie erlebst du das Miteinander hier? Es ist allen wichtig, gute Gemeinschaft zu haben. Für mich ist das Zusammenspiel zwischen Jung und Alt Symbol für die Familie Gottes. Bist du auf Ältere zugegangen? Ja, in der «Gemeinde-Zeit». Jede/r von der Arche hat hier eine eigene Aufgabe, doch haben wir einander unterstützt und ausgeholfen. Wie gefällt dir das Setup? Mega genial, belebend, es hält wach. Es ist eine gute Abwechslung, da es doch viel zuzuhören gibt. Obwohl ich in der Factory «gut gefüttert» werde, hat Gott auch hier etwas für mich. Was möchtest du als Zweitjüngste in der Factory der Bewegung sagen? Ich danke der Bewegung, dass wir an so vielen Anlässen dabei sein können, finanziell unterstützt werden und so wachsen dürfen. Anja Zimmerli, 19, BewegungPlus Winterthur, aktuell in der Factory mit Gemeindepraktikum in der Arche Winti Interviews: Romi Riva und Martin Güdel 8 Freitagnachmittag – was hat dich bis jetzt speziell angesprochen? Angereist bin ich mit sehr viel Schwierigem. Ich befinde mich in einer Umbruchphase. Pläne, bei denen ich dachte, sie seien von Gott, haben sich zerschlagen. Weiter gibt es berufliche Herausforderungen. Mich bewegt der Impuls, dass Gott erst dann gross werden kann, wenn ich meine Probleme nicht mehr im Griff habe. Gott kann erst gross werden, wenn ich loslasse. Wie hast du auf diese Erkenntnis reagiert? Es hat sich ergeben, dass ich am Nachmittag mit zwei Personen reden konnte, als wir spazieren gingen. Ich konnte mein Herz ausschütten, und sie haben für mich gebetet. Dadurch wurde meine Sicht verändert, dass meine Situation auch eine Chance sein könnte, weil ich sonst nur selber wurstle. Und der Abend war auch gut! Wie? Loslassen im Lobpreis! Wie machst du das? Einfach auf die Knie gehen und losheulen ... einfach deponieren ohne ein grosses Erlebnis. Ist es für dich die erste Ministry Conference? Nein, ich war schon einige Male da. Fühlst du dich dieses Jahr besser abgeholt als junger Mensch: grosse Leinwände, entsprechender Sound etc.? Nein, ich brauche diese Äusserlichkeiten nicht, ich bin nicht so der «Show-Typ». Ich fühlte mich in früheren Jahren genauso abgeholt. Ich geniesse, dass ich dosieren kann, wann ich mich einbringen will und wann ich Zeit für mich alleine brauche. Naemi Schaub, 28, BewegungPlus Sissach, tätig im Kinderbereich auf lokaler und nationaler Ebene MICH BEWEGT DER IMPULS, DASS GOTT ERST DANN GROSS WERDEN KANN, WENN ICH MEINE PROBLEME NICHT MEHR IM GRIFF HABE. 9 10 online 4 /15 R E D R O T C A F E G N DER CRI CHURCH – S R E P P I R EQU E H C S I G O L O I S E L EIN EK K HL A G C S N E K C B RÜ sen! ch weiterle o n l e it T che iesem eigentümli aucht. die nach d , ie n d e ll m a u l a t Co br Es geh n schon m bedeuten? emäss Sam, Peter & s Gratulatio a d ll o s elt g er Welt lche die W e Was in all w , e h c ir der K Mischung S E N I E N O I S S E IMP R N E T R E I DEL EG ei s, rund dr lu P g n u g e hre der Bew , einige Ja ft schon bei a h h c ic s r in e b nte hafft: itarbeit r Jahrzeh er- und M nicht gesc n zu it h e c L o r n e Knapp vie r h e ic h erantwor tl es hatte ich aber bis ren Zirkels» berufe davon in v Ein «inne BeweVollzeiter. mlung des n Bewegungen der m a s r e sogar als V r ter an die die nächste als Delegie in, wo die Heiligen ericht. or th fahrungsb r E werden, d in E . n hliesse gung besc Heisst das, dass wir wieder bei der Eventkirche gelandet sind, die mit tollen Anlässen viele Besucher anlockt, sich dann aber bekanntlich schwer tut, aus diesen Besuchern Nachfolger von Jesus Christus zu machen? Dazu will nicht so WIR BRAUCHEN NICHT recht passen, dass sie sich «Equippers» nennen, Ausrüster also, die NOCH MEHR «FÜDLIS» sich als Vision die Ausrüstung des AUF UNSEREN STÜHLEN, Einzelnen für seine Berufung geSONDERN EIN HEER setzt haben. «Die Kirche kann als Gemeinschaft nur sein, was wir VON NACHFOLGERN. auch als Einzelpersonen leben.» «Wir brauchen nicht noch mehr ‹Füdlis› auf unseren Stühlen, sondern ein Heer von Nachfolgern.» Solche Sätze halten dem entgegen, was Sam einst als warnendes Bild für die Kirche sah: Ein durchtrainierter Oberkörper, der von dünnen Beinchen getragen wird – eine mit durchgestylten Anlässen auftrumpfende Kirche, deren Mitglieder im Alltag herzlich wenig mit Nachfolge anfangen können. WENN ETWAS IN EUREN GOTTESDIENSTEN HALBPATZIG ODER SELTSAM WIRKT, DANN HÖRT EINFACH AUF DAMIT! Die mit viel Aufwand gestalteten Gottesdienste dienen somit dem individuellen Auftrag des Einzelnen. Der Auftrag steht über dem Event, und doch wird letzterer nicht abgewertet. Nur wenige Heilungen von Jesus haben während des Gottesdienstes stattgefunden, pflegt Peter zu betonen. Darum ist auch der Ort, an dem die Londoner Kirche das prophetische Reden auslebt, nicht primär der Gottesdienst, sondern das Café, das sie unter der Woche für alleinerziehende Mütter anbietet und das weit mehr Besucher anzieht als die sonntäglichen Feiern. Die Equippers überwinden so den Graben, der bisweilen zwischen den Event- und den Hauskirchen klafft, und das scheint mir ein erfrischender Brückenschlag für den heutigen Gemeindebau zu sein. Christian Ringli, BewegungPlus Konolfingen c.ringli@bewegungplus.ch 11 Die Delegiertenversammlung fand am 18. April 2015 in Aarburg statt. Für eine weitere Amtsperiode im Vorstand bestätigt wurden: Toni Nyffenegger (Präsident), Meinrad Schicker (Sekretär), Markus Bettler, Marcel Dürst, Thomas Eggenberg und Kurt Frei. Die aktuelle Partnerschaftsvereinbarung kann beim nationalen Sekretariat oder beim lokalen Leitungsteam angefordert werden. Es ist einer dieser unübersetzbaren Ausdrücke: der «Cringe Factor». Er misst jene Momente im Gottesdienst, in denen man innerlich zusammenzuckt, weil vorne gerade etwas geschieht, bei dem man heilfroh ist, dass man den Nachbarn nicht eingeladen hat. Peinliche Augenblicke also, die man vor uneingeweihten Menschen nur händeringend und mit einem errötenden Lächeln erklären kann. Die Referenten der Ministry Conference machten klar: Der Cringe Factor ist wichtig, und sie investieren viel, um ihn tief zu halten. Eine einladende Kirche soll es sein, die nach dem Motto «Komm und sieh!» mit professionell gestalteten Gottesdiensten aufwartet und Besuchern ein eindrückliches Erlebnis bietet. Peter machte keinen Hehl daraus, dass er wenig davon hält, wenn die Qualität der Gottesdienste mit dem «Hauptsache authentisch»-Argument zur Nebensache erklärt wird: «Wenn etwas in euren Gottesdiensten halbpatzig oder seltsam wirkt, dann hört einfach auf damit!» Der Massstab ist das «Eines-Tages-Szenario»: Eines Tages, wenn dein Nachbar tatsächlich in den Gottesdienst kommt, soll der Cringe Factor bei null sein. «Gott sieht das Herz, aber der Nachbar sieht es nicht.» Dafür braucht es viel Aufwand und eine Leiterschaft, die hohe Massstäbe setzt. Wohl nicht zufällig war die sprunghaft angestiegene Professionalität – Musik, Bühnenbild, Fahnen etc. – ein Merkmal der diesjährigen Ministry Conference. M C / DV Die Delegiertenversammlung begann wie erwartet mit zahlreichen «Hallos», «Schön, di z’gseh» und «Bisch immer no ...?». Es fühlte sich an wie ein Treffen im erweiterten Familienkreis (und ist es das nicht auch ein bisschen?). Kaum im Saal, wurde es aber ernst, und der Kontrast zwischen dem geselligen Auftakt und dem sachlichen Vorgehen in der Versammlung selbst – streng nach Protokoll – liess mich schmunzeln: Ich fühlte mich bestens unterhalten. Tatsächlich ging es natürlich nicht um Unterhaltung, sondern (neben Finanzen und Mission) einerseits um die sogenannte Partnerschaftsvereinbarung und anderseits um die Erneuerungwahlen des nationalen Vorstands. lement sein will, sondern ein Leitfaden, der viel Raum für die einzelnen Situationen lässt, sagt viel über das Verständnis unseres Vorstandes von Leiterschaft aus. Bei der Wahl des Vorstandes wurden alle bisherigen Vorstandsmitglieder in ihrem Amt bestätigt. Es ist das erklärte Ziel des Vorstandes, während der folgenden Legislatur Nachfolgeregelungen zu treffen, weil danach einige Vorstandsmitglieder nicht mehr zur Verfügung stehen werden. Darum begleiten mit Philipp Erne und Dän Zeltner zwei neue, junge Gesichter den Vorstand als Beisitzer. Zusätzlich wurde von Seiten einiger Delegierten auf die Dringlichkeit hingewiesen, Frauen zu fördern, damit endlich auch Die Partnerschaftsvereinbarung soll «die Rahmen- eine Frau zum Vorstand stossen kann. bedingungen der Zusammenarbeit in der BewegungPlus-Familie transparent machen und uns auf Zum Abschluss der Versammlung kamen wir in den unserem gemeinsamen Weg als Orientierungshilfe Genuss eines feinen Apéros. Mein Fazit? Ich bin Teil dienen». Weil sich die Gemeinde wandelt, soll sich einer «läbigen» Kirche, in der man auf Augenhöhe auch die Vereinbarung wandeln dürfen und wird dar- und mit viel Wertschätzung miteinander diskutieren um alle vier Jahre an der DV neu diskutiert. Dabei fiel kann und gemeinsam dem Traum nacheifert, Chrismir auf, mit wie viel Engagement über Strukturfragen tus sichtbar zu machen. Klingt gesund, finde ich. nachgedacht wird, und auch, wie unterschiedlich die Geschichten unserer Lokalgemeinden sind. Dass dar- Martin Güdel, BewegungPlus Burgdorf um die Partnerschaftsvereinbarung explizit kein Reg- m.guedel@bewegungplus.ch 12 online MISSION 4 /15 G N U H E I Z E B N R E F E T E IN R A N E R E D N O S E B D ER Esther und Thomas Beck sind im Februar nach Madagaskar ausgereist. Seit Jahren sind sie in unserer Bewegung aktiv, zuletzt in Thun. Ihren ersten Einsatz haben sie als junges Paar mit ihrem ersten Kind in Angola geleistet. Thomas war dort in einem Buschspital tätig. Kriegswirren zwangen sie zu einer vorzeitigen Rückkehr, doch das Thema Mission blieb präsent. Mit dem Erwachsenwerden ihrer vier Kinder wurde der Herzenswunsch von Spital und Gemeindebau wieder aktuell. Im Nordosten von Madagaskar, in Mandritsara, lernen sie aktuell die einheimische Sprache und leben sich in die Kultur ein. Das von einer lokalen Baptistengemeinde gegründete Spital legt den Fokus auf Gesundheitsvorsorge, Schulung von Kindern wie auch Gemeindebau. Regelmässig besuchen die Mitarbeitenden des Spitals Einheimische in Dörfern des ländlichen Umfelds, um sie mit Jesus bekannt zu machen. Es besteht eine Partnerschaftsvereinbarung zwischen MissionPlus und der Organisation vor Ort. zieht, s Ausland in s a d , d in Kin eise üblich: Ke ihrer Ausr r ls o a v s n r e fe d a t die n h r t, a r view zeig ». ie am Flug te d i, In Umgekeh p s a a P D d . ken inder ami un tes Mal win ei der vier «Beck-K tz sondern M le in e r a w agask (25), z nach Mad nd Marco u ) 0 (2 a n a atj Sicht von T Andrea, Jan, Marco, Tatjana Wie war das Thema Mission in eurer Kindheit präsent? Marco: Mission war immer ein wichtiges Thema: Erfahrungsberichte und Videos unserer Eltern, aus der Kirche, von persönlichen Freunden oder Gotti und Götti, welche selber im Ausland tätig waren oder sind. Für mich stand dabei immer die Hilfe für den Nächsten mit den verfügbaren Möglichkeiten im Vordergrund. Mein Anliegen ist es, mit meinen Möglichkeiten von der Schweiz aus Mission im Gebet und finanziell zu unterstützen, denn wir als Angehörige, Bekannte und Freunde haben hier denselben Auftrag. Tatjana: Unsere Eltern haben uns Geschichten von Angola erzählt, die wir liebten. Als ich etwa zehn war, kam das Thema Mission, Afrika und die Frage auf, ob wir als Familie nach Afrika ziehen wollen. Zwar war die Idee aufregend, doch hängten wir zu sehr an unseren Schulfreunden. Somit war das Thema vom Tisch. In meinem Hinterkopf blieb, dass ich eines Tages auch in die Mission gehen will, wie meine Eltern. Wie hat euch euer Vater von seinem Empfinden «es ist Madagaskar» erzählt? Marco: Es war ein sehr spezieller Moment für uns, und ich habe von da an gewusst, dass Madagaskar fix ist. Wenn Papi weiss, dass er gehen soll, dann geht er auch. Tatjana: Es war ein besonderer Moment. Zu wissen, dass sie gehen werden, war besonders. Dann aber zu wissen, welches Land es sein wird, war noch spezieller, denn nun wurde es definitiv. Was hat es in euch ausgelöst, dass eure Eltern noch einmal ins Ausland gehen? Tatjana: Ich habe mich gefreut. Marco: Freude, Miteifern, Bewunderung und natürlich auch ein weinendes Auge, dass zwei wichtige Bezugspersonen nun einige Kilometer weiter entfernt sind. erlebt. Sie können manche Geschichte erzählen, dass für Gott nichts zu schwierig ist. Und die Praxis wurde von einem freundlichen Arzt übernommen, was mir/ uns sehr wichtig war. Marco: Gott schaut nicht auf vertrauensvolle Finanzen, sondern auf vertrauensvolle Herzen. Und dann wurde es plötzlich konkret … Tatjana: Endlich! Es ist das Schönste zuzusehen, wenn für jemand ein Traum in Erfüllung geht, und sie davon schwärmen zu hören, wie sie in einem Land mithelfen können, dass Gesundheit an Körper, Seele und Geist gefördert wird. Marco: So ein Projekt ist für eine Familie schon ein ziemlicher «Gewaltakt». Doch in allem immer wieder Gottes Führung zu sehen und dadurch im Glauben zu wachsen, war und ist eine grosse Bereicherung für mein Leben. Ein Haus aufgeben, eine gut laufende Arztpraxis – ziemlich verrückt aus materieller Sicht ... Tatjana: Bei mir hat es nicht viel ausgelöst. Da wir Kinder eins nach dem anderen ausgezogen waren, waren diese Objekte nicht mehr so wichtig, weil wir ja unser eigenes Einkommen hatten. Ausserdem haben meine Eltern schon viele finanzielle Durchbrüche Kam nie der Gedanke auf «Die lassen uns einfach im Stich!»? Marco: Nein, ihre Entscheidung ist vielmehr ein Vertrauenszuspruch an uns, dass wir fähig sind, selbstständig zu sein und den Weg mit Gott zu gehen. Und genau betrachtet bleibt ja die Mehrheit der Familie hier, zumindest vorerst. Viele bieten uns zudem hier Unterstützung an. Wir sind gut eingebettet. Tatjana: Unsere Eltern haben immer sehr gut kommuniziert und uns auf dem Laufenden gehalten. Wir waren Teil des Prozesses, und so kamen bei mir diese Gefühle nie auf. Der «Auszug nach Madagaskar» hat unsere Familie und Verwandtschaft näher zusammen gebracht. Was wird die grösste Herausforderung in dieser Fernbeziehung? Tatjana: Ich kann nicht spontan hingehen oder sie erreichen, ich muss dies vorausplanen. Jedoch lernt man die Zeit, die man zusammen hat, mehr zu schätzen. «We have a relationship and not a locationship.»* Marco: Sie lange nicht zu sehen, mit ihnen zu plaudern oder eine Herzensangelegenheit zu besprechen. Interview: Romi Riva * Englisches Wortspiel: Wir haben eine Freundschaft, keine Ortschaft. 13 Esther und Thomas berichten über Mandritsara und ihren Einsatz Für mehr Informationen: fokus-madagaskar.org in , 8 und 4) 0 (1 n r te h ei Töc 00 it ihren dr it etwa 35 m m n l e ie b B le d t s n Rüfenach en Bern u ist es, das s h a n c k e is u g e L w li z d n f n r A en Do r t. Ihr Sabine u m ländlich h wohl an diesem O e in e , n fe Schüp hlt sic . Sabine fü Liebe er fahren. n r e n h o w Ein eine Gott und s n e h c s n e M Schüpfä-Träff oder Meitli-Träff? Wäre die Rückkehr als ganze Familie nicht die bessere Lösung gewesen? Mutter: Ich habe unseren Ruf in Frage gestellt und Gott gefragt: Ist unsere Zeit hier zu Ende? Sollen wir Rücksicht auf unseren älteren (17) oder unseren jüngeren Sohn (14) nehmen? Letzterer ist hier gut integriert. Miteinander haben wir die Gewissheit bekommen: Unser älterer Sohn schafft das! Mütter scheinen da meistens etwas mehr Schwierigkeiten zu haben. Mutter: Ja, zuerst war sein Weggehen ja nur Theorie. Aber als es dann nahe kam, habe ich geweint, und es war ein schmerzlicher Prozess. Die Vorstellung, dass er als Teenager geht und ich ihn erst wieder als jungen Mann sehe, hat mich beschäftigt. Mittlerweile hat er uns aber an Weihnahten besucht, und an Ostern konnten wir Wie habt ihr eine passende Gastfamilie gefunden? Beide: Unser Sohn hatte sich in einem Brief vorgestellt, und die- gemeinsame Ferien verbringen. So kann ich gut mit der Trennung sen haben wir an verschiedene Gemeinden zum Aushängen ver- umgehen. schickt. Die Rückmeldungen haben uns überwältigt. Sechs Familien waren bereit, ihn willkommen zu heissen. Wir haben sie alle Ich habe von einer weiteren guten Nachricht gehört. gemeinsam besucht und ihm die Wahl gelassen. Schliesslich hat Beide: Als Vorbereitung für eine Berufslehre hat unser Sohn zudie Nähe zur geeigneten Schule den Ausschlag gegeben. Er fühlt erst ein zehntes Schuljahr absolviert. Wie anderen Schweizereltern sich sehr wohl in seiner «neuen Familie» und passt wie ein ergän- hat uns das Suchen nach einer geeignete Lehrstelle Sorgen bereizendes Puzzleteil hinein. tet: Würde er etwas finden? Was ist das Richtige für ihn? Wir sind so glücklich, dass er nun eine Lehrstelle als «Velo- und Töfflimech» hat. Wie hat sich die Beziehung zu eurem Sohn durch die Distanz verändert? Interview: Romi Riva Vater: Gar nicht! Durch Programme wie V-Chat oder Skype können (Aus Sicherheitsgründen werden keine persönlichen Angaben gemacht) wir gut miteinander kommunizieren, und dies auf eine entspannte Art und Weise. Er will auch gar nicht dauernd in Kontakt sein. Ich Nützliche Informationen und Angebote für Kinder und Jugendliche, die in freue mich, dass er selbstständiger geworden ist. Auch freue ich einer anderen Kultur aufgewachsen sind, finden sich unter tck-care.ch CHF 950 400 Konkrete Schritte Wir laden zwei Familien aus Schüpfen (je eine aus unserer und einer anderen Gemeinde) zu einem gemeinsamen «Brätliausflug» ein, um ihnen von meiner Idee zu erzählen. Wir wollen sie für unsere Vision gewinnen. Nach einer Bedenkzeit beschliessen wir, ab August 2014 mit den «Schüpfä-Träffe» zu beginnen. Die Treffen laufen unter dem Dach der BewegungPlus Bern. So können Familien, die mehr als ein monatliches Treffen wünschen, in unsere Gemeinde nach Bern eingeladen werden. ginn gibt es ein Spiel für Klein und Gross, das irgendetwas mit dem Thema zu tun hat. Anschliessend erzähle ich eine passende Geschichte oder mache einen einfachen Einstieg ins Thema. Dann können die Kleinen malen, während ältere Kinder und Erwachsene einem kurzen Input über ein alltägliches Thema zuhören. Mein Fokus ist: Was sagt Gott dazu und wie lebe ich das mit Jesus im Alltag? Es folgt eine individuelle Familienzeit mit einer Aufgabe oder Fragen zur Umsetzung. Danach kommen wir nochmals zusammen und tauschen miteinander darüber aus. Es folgt das gemeinsame Znacht, an dem sich ungezwungene Gespräche ergeben. Danach spielen wir manchmal noch ein Gesellschaftsspiel – z.B. ein Mister X oder Lotto – zusammen. Wir haben diese Treffen nun schon einige Male organisiert und als Familie davon profitiert. Wir laden weitere Familien ein, denn auch andere sollen mehr Himmel auf Erden erleben. Zwei weitere Familien sind bereits zweimal gekommen. Wir sind immer wieder mit Gott im Gespräch über das «Wie weiter?» mit der Haltung: «Wir sind bereit. Brauche uns, sende uns, führe uns!» Sabine Rüfenacht, BewegungPlus Bern Schüpfä-Träff Wie läuft ein Schüpfä-Träff ab? Am ersten Samstag im Monat treffen wir uns um fünf Uhr nachmittags im Diese Initiative wurde mit einem Betrag von der «FränkMehrzweckraum des Kirchgemeindehauses. Zu Be- leraktion» an der Ministry Conference 2013 unterstützt. CHF 349 600 mich speziell darüber, dass er nun seine Verwandten in der Schweiz besser kennen lernt. So besucht er beispielsweise seine Grosseltern regelmässig. «Herr, aber wie?» Mit diesem Gebet liege ich Gott anfang 2014 in den Ohren. Mehr Himmel auf Erden – mehr Himmel in Schüpfen! Das Reich Gottes kommt durch uns in die Welt – das Reich Gottes kommt durch uns nach Schüpfen. Gott antwortet und zeigt mir immer mehr, wie dieses «Wie» in unserer Situation aussehen könnte: Der Fokus sind uns bekannte Familien. Wir wollen gemeinsam unterwegs sein, Alltagsthemen vertiefen – auch in Bezug auf unser Leben mit Jesus, voneinander lernen und gemeinsam Spass haben. Dabei sollen unsere Freunde von unseren Hochs und Tiefs sowie davon erfahren, wie wir mit Jesus leben und wie er im Alltag einen Unterschied ausmacht. Soll bis Ende April anchite), und m e S e d n e nen h e vorange n zwei Söh h e r ie ih (s it n e m h L, die glich. ltern zie piel N und d nicht mö is der ihre E n e a in B ll K ie m n Z u e z s wie s l la ziehen. So sbildung im gsmöglichkeiten so u d A Manchma in e K in r e ih t dun ohn is n Eltern bt. und Ausbil n älteren S fe e mal lasse u d r r e ü Monaten le B F n r . e e n b e ig ü b in s le e fo n it e äche, In ) nun s in Ostasie r Sohn (17 sive Gespr n ih o te w in , n iz e e Es folg r Schw hren in de le r e p p u n Sch Spendenziel 2015 N R E F E N I E H C UND N O D ER A ND ER N A R T G N U H E I Z BE 15 Weil du grosszügig bist, kann MissionPlus bei Katastrophen wie beispielsweise Attacken auf Kirchen im Niger oder das Erdbeben in Nepal schnell und unbürokratisch helfen. Herzlichen Dank! » F F Ä R T Ä F P Ü H DR «S C SPENDENBAROMETER MISSION 4 /15 CHF 320 600 online Eingegangen bis Ende April 14 16 online 4 /15 DIE WUSELSEITE BEWEGUNGSKIOSK L E S A B S U L BE W EG UN G P ung Gemeinde Wertebroschüre n g e g e B d n u g n u n Ein Ort der Hoffas Gundeli für d Mitten im Wohnquartier vom Gundeli Die BewegungPlus Basel hat schon eine längere Reise zurückgelegt. Über zwanzig Jahre feierte die Gemeinde die Gottesdienste in der Martinskirche im Herzen von Basel. Im August 2011 konnte die Gemeinde einen Teil der Räumlichkeiten der Lukaskirche (eine ehemalige ev.-ref. Quartierkirche) beziehen und mieten. Im Dezember 2014 wurde es dann mit Hilfe der nationalen Bewegung möglich, die Liegenschaft am Winkelriedplatz zu kaufen. Genügend Raum ist nun vorhanden – aber wir haben den Wunsch und die Sehnsucht nach mehr. Wir wollen eine Kirche sein, die etwas bewegt. Ein Ort der Begegnung und der Besinnung Der Kirchenraum ist einladend zur Besinnung und das Bistro gemütlich, um zu verweilen. Die Themen der Gottesdienste werden in den Kleingruppen vertieft. Damit dies möglich ist, sind die Themen der Verkündigung praxisnah. Schritte zu den Menschen im Quartier wagen Die Kirche befindet sich mitten im «Gundeli» – einem Quartier mit Menschen verschiedenster Kulturen – ca. 5 Gehminuten vom Bahnhof entfernt. Es ist unser Wunsch, diese Menschen zu erreichen und anzusprechen. Durch regelmässige Strasseneinsätze versuchen wir mit ansprechenden, kleinen Geschenken mit den Leuten in Kontakt zu kommen, ihnen das Evangelium weiterzugeben, sie zu unseren Gottesdiensten einzuladen, etc. Auch die Teilnahme am Gundelifest im Juni mit einem Crêpes-Stand war eine wunderbare Kontaktmöglichkeit zur Bevölkerung. Türen öffnen und «chillen» Neue Wege sind gefragt, um in Kontakt mit Menschen ausserhalb der Kirchen zu kommen. Eine Möglichkeit dafür sind die monatlichen «chill-MODUS» Treffen. Bei Musik, gemütlichem Ambiente und mit coolen Leuten ist die Schwelle der Begegnung niedriger, und neue Kontakte können entstehen. Eine weitere Möglichkeit, ist das «interkulturelle Café für Frauen», das an jedem Mittwochmorgen stattfindet. Hier wird geplaudert, die deutsche Sprache geübt, Umbau im Garten und es werden Freundschaften geknüpft. Männerkreis im Garten Neues wagen und Wunsch für die Zukunft Weil die Generation der 30 bis 40-Jährigen bei uns fast fehlt, haben wir auch wenige Kinder. Es ist unser grosser Wunsch, dass wir junge Familien und Kinder erreichen können. Wir beten, dass junge Familien zur Gemeinde hinzukommen. Aber wir wollen auch nicht untätig, sondern offen sein für neue Formen, damit das Haus voll und belebt wird. 17 «DAS ENDE BEWUSST GESTALTEN» Die 10. Broschüre der BewegungPlus spricht offen über das Sterben und den Tod. Das Sterben gehört – leider – zum Leben. Wir leben in einer Gesellschaft, die den Tod zwar im Film mit viel Dramatik und Aufwand zum Erlebnis macht, aber im realen Leben die Gebrechen des Alters, die abnehmende Kraft und zunehmende Müdigkeit ausblendet: Offensichtlich tun wir uns mit unserer Sterblichkeit schwer. Stattdessen wird die ewige Jugend gerade auch in der Werbung zum Ideal emporstilisiert und von der Medizin faktisch das persönliche Recht auf Gesundheit eingefordert, bis einen die eigene Sterblichkeit einholt. ORDINATION MATHIAS, DU HESCH ÄS GSCHAFFT! Wir sind stolz auf dich! Mit viel Schweiss, Fleiss und, wie wir vernehmen durften, auch mit einigem Humor hat Mathias Wüthrich die Ausbildung zum Pastor und die Kandidatenzeit in der BewegungPlus durchlaufen. Zum krönenden Abschluss dieser Ausbildung durften wir als Gemeinde an seiner Ordination zum Pastor im Gottesdienst vom 19. April 2015 teilhaben. Als Vertreter der Bewegungsleitung predigte Kurt Frei über den Priester Jojada. Er betonte dabei die Themen Mentoring und Jüngerschaft – Themen, die Mathias sehr am Herzen liegen und die schon während seiner Kandidatenzeit an Gewicht gewonnen hatten. Der Akt der Ordination war ein feierlicher Moment. Ja, wir als Gemeinde nehmen dich, Mathias, gerne als Pastor an und freuen uns sehr über dein Ja, dass du uns deine Gaben und Fähigkeiten zur Verfügung stellen willst. Auch die Gemeindeleitung drückte ihr Ja zu Mathias mit einer Herz-Skulptur aus Stein und Draht und passenden Worten dazu aus. Paul Gfeller fügte dem noch an, dass es im Wort Pastor nicht nur ein O wie Ohnmacht hat, sondern auch ein R wie Ruhm und Ruhe (im Herrn). Mit gemütlichem Beisammensein bei Kaffee und Kuchen schlossen wir diesen schönen Gottesdienst ab. Christen dürf(t)en sich darum dadurch auszeichnen, dass sie sich hoffnungsvoll mit ihrer eigenen Sterblichkeit und der Vergänglichkeit der geliebten Menschen auseinandersetzen können. Die Broschüre gibt konkrete Hilfen und Anstösse, wie der letzte Lebensabschnitt gestaltet werden kann. Auch schwierige Themen wie der Selbstmord von gläubigen Menschen, Kremation oder Erdbestattung, der Tod von Säuglingen oder auch die Frage der Organspende werden angesprochen. Eine Broschüre für alle, die sich ernsthaft mit dem Leben auseinandersetzen wollen. Meinrad Schicker Monika Gerber, BewegungPlus Langnau VERÄNDERUNGEN IN DER ONLINE-REDAKTION Rita Born hat in den letzten rund elf Jahren unsere Bewegungszeitschrift online ganz wesentlich durch ihr Wirken geprägt: Die Liebe zum Detail war ihr Markenzeichen. Rita trug zwar nie die Bezeichnung «Chefredaktorin», aber wer hinter die online-Kulissen schauen konnte, begriff schnell: Eigentlich war sie das Herz hinter unserer Bewegungszeitschrift und hielt alles zusammen. Sie war es, die immer den Überblick behielt. Liebe Rita, «Danke» für deine Zeit, Kraft und dein Herzblut, die du in den Dienst des online gesteckt hast. Als Redaktionsteam durften wir lange Jahre mit dir unterwegs sein, und wir freuen uns, dass wir trotz Ruhestand uns auch weiterhin auf dein aufmerksames Auge als Korrektorin verlassen dürfen. Christian Ringli, Pastor in Konolfingen, heis sen wir ganz herzlich im online-Redaktions team willkommen. Er hat nicht nur die redak tionellen Aufgaben von Rita übernommen, sondern ist auch der neue Chefredaktor. Seine Liebe zum geschriebenen Wort und sein feiner Humor sind allen regelmässigen online-Lesern von seinen Kolumnen bekannt. Wir wünschen ihm viel Freude und Inspiration für alle anstehenden Arbeiten. Das Redaktionsteam Manuel T S I S A GOT T, W ? N A L P N I DE Situation 1: Es ist 7 Uhr. Wir haben uns gerade am Flughafen in Adis Abeba eine Scheibe Toast gekauft und freuen uns, dass unsere Koffer nicht am Zoll hängen geblieben sind. Das denken wir jedenfalls, bis ein Flughafenmensch uns erklärt, dass die Hälfte der Koffer am Zoll festgehalten wird. Schnell merken wir, dass die ganze Sache länger dauern wird. Somit entscheiden wir, dass die Gruppe und meine Familie ohne uns nach Mek’elē weiterfliegen, während ein Student und ich am Flughafen unsere Zeit in verschiedenen Büros auf diversen Stühlen verbringen. Immer wieder frage ich mich: GOTT, WAS IST DEIN PLAN? Situation 2: Voller Motivation fangen wir an, im steinigen Boden ein Fundament auszuheben. Unser Ziel: Ein Gästehaus. Es wird gemessen, gegraben und diskutiert. Bis am Abend haben wir viel geschwitzt, Blasen an den Händen und einen 15 Meter langen Graben 80 cm tief ausgehoben. Eigentlich ein Grund zur Freude, wäre da nicht der Ingenieur, der uns darauf hinweist, dass ein Holzhaus auf diesem Boden keine lange Lebensdauer hätte. Nach einer weiteren Diskussion ist das Projekt gestorben, und die Arbeit eines ganzen Tages war umsonst. Aber wenn wir nicht bauen können, was machen wir dann? GOTT, WAS IST DEIN PLAN? P I N B OA R D Lea und Selina Voller Frust und Fragen sitze ich einige Tage später im Gottesdienst. Da komme ich an Psalm 16,11 vorbei: «Du wirst mir kundtun den Weg des Lebens; Fülle von Freuden ist vor deinem Angesicht!» Das klingt im ersten Moment ganz toll, aber plötzlich fällt mir etwas viel Entscheidenderes auf, denn es heisst nicht, dass die Freude darin liegt, dass ich den Weg kenne, sondern die Freude ist vor seinem Angesicht, also in seiner Gegenwart. In seiner Gegenwart finde ich die Freude und Sicherheit, die ich bisher darin gesucht habe, den Weg möglichst gut zu kennen. Doch ich muss nicht den Weg oder den Plan kennen, sondern seine GEGENWART! Situation 3: Sam Schuh, Leiter Factory Unserer jüngsten Teilnehmerin geht es nicht gut. Sie hustet viel und will kaum noch essen. Langsam machen wir uns als Eltern und Team grosse Sorgen, denn unserer Tochter Lielle (6 Monate) ging es schon im Vorfeld nicht gut. Eines Morgens, nachdem wir aus Sorge Der diesjährige Factory-Einsatz fand vom 9. März bis 11. April in kaum geschlafen haben, müssen wir als Team eine Entscheidung Mekele (Äthiopien) statt, wo 17 Studenten in Zusammenarbeit mit treffen. Schnell ist klar, dass Lielle wieder zurück in die Schweiz der Organisation «Operation Rescue», die den ärmsten Kindern eine warme Mahlzeit pro Tag und Schulbildung ermöglicht, mitmuss, damit sie ärztlich versorgt werden kann. Aber wie sollte das halfen, sich an diese Kinder zu verschenken. Wer mehr über den gehen? Wie soll Sarina allein mit drei Kindern zurückfliegen? Und Einsatz erfahren will, z.B. wie es Lielle ergangen ist, kann dies wie wird es dann zu Hause? Und wie sollen wir das als Team schafunter facebook.com/factory.fm tun. fen und ... GOTT, WAS IST DEIN PLAN? A K TION FÜR V ERFOLGTE CHRISTEN UND NOTLEIDENDE Total Mensch! orte. klareewtaten. stark Feuer im Herzen für Menschen (Jasmin, 11 Wochen alt) 6. Marsch fürs Läbe AVC I steht verfolgten Christen bei AVC I hilft Notleidenden AVC I macht Jesus Christus bekannt Kundgebung • Bekenntnis-Marsch • Überkonfessioneller Gottesdienst Samstag, 19. September 2015, 14.00 Uhr Zürich-Oerlikon Zentrum, marschfuerslaebe.ch AVC I www.avc-ch.org Tel. +41 (0)32 356 00 80 facebook.com/avcschweiz youtube.com/avcstream Postkonto 25-11156-1 Mit Bischof Charles Morerod, Freiburg Pfarrer Marc Jost, Thun Nationalrätin Marianne Streiff, EVP Bern Mit der SMG nach Afrika, Asien, Südamerika und Europa Die SMG arbeitet weltweit mit rund 100 Partnerorganisationen zusammen. Wir suchen laufend qualifizierte, motivierte Mitarbeitende für Langzeit- (ab 2 Jahren) sowie Kurzzeiteinsätze in den Bereichen Gemeinde- und Sozialarbeit, Medizin, Administration, IT, Handwerk/Technik, Aviatik und andere... Weitere Informationen finden Sie auf: www.smgworld.ch / Offene Stellen Foto: S. Burch, Philippinen FACTO R Y Verfolgung I Katastrophen I Armut I Verlorenheit 4 /15 im Feuer. online Menschen 18 Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme! Schweiz. Missions-Gemeinschaft CH-8401 Winterthur Tel. +41 (0)52 235 32 52 www.smgworld.ch 19 20 online 4 /15 S C H LU S S L I C H T «Wir brauchen Anlässe, die zu besuchen es wert sind.» «Du bist nie zu alt, um Gott zu gehorchen. Hör auf, Ausreden zu finden.» M R E D S U A N E N I RO S E C N E R E F N O C Y R T S I N I «Nur weil du glücklich bist, heisst das noch lange nicht, dass du am richtigen Ort bist.» «No go, no show!» (Wenn du dich nicht aufmachst, wird Gott nicht handeln) «Gott ist nicht dazu verpflichtet, dir alle Details zu geben.» «But God ...!» «Schüchternheit ist keine Frucht des Geistes.» «Der einzige Ort, wo die Forderung ‹Die Kirche sollte mehr...› gestellt werden darf, ist vor dem Spiegel.» «Wir brauchen kürzere Gebete! Mit langen Gebeten betet man sich nur in den Unglauben.» «Nicht die Kirche hat einen Auftrag, sondern der Auftrag hat eine Kirche.» «Wir brauchen hohe Ziele, aber kleine Schritte.» «Gott lehrt uns in der Höhle, nicht im Palast.» «In meiner Bibel steht ...»